14.11.2013 Aufrufe

Urlaubsreif? - gdp-deutschepolizei.de

Urlaubsreif? - gdp-deutschepolizei.de

Urlaubsreif? - gdp-deutschepolizei.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

RHEINLAND-PFALZ<br />

IM GESPRÄCH<br />

Kurt Beck: „Erfolgreiche<br />

Polizeiarbeit im Team“<br />

Die Zukunft <strong>de</strong>s öffentlichen Dienstes wird ein schwieriger Prozess. Der Zusammenhalt<br />

<strong>de</strong>r TdL steht auf <strong>de</strong>r Kippe und die Neuordnung <strong>de</strong>s Beamtenrechts wirft viele Fragen<br />

auf. Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Kurt Beck und Innenminister Karl Peter Bruch diskutierten<br />

mit <strong>de</strong>r GdP über die Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>s Personalrechtes und Polizeithemen.<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Kurt Beck<br />

Es ist völlig offen, ob es auf<br />

<strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r gelingen<br />

wird, einen neuen Tarifvertrag<br />

für die Beschäftigten <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Dienstes hinzubekommen.<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Kurt Beck sieht<br />

<strong>de</strong>n Zusammenhalt <strong>de</strong>r Tarifgemeinschaft<br />

<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r (TdL)<br />

gefähr<strong>de</strong>t, weil einige Län<strong>de</strong>r mit<br />

eigenem Personalrecht die<br />

Bezahlung <strong>de</strong>r Arbeiter und<br />

Angestellten drücken und ihre<br />

Arbeitszeit hochsetzen wollen.<br />

Er selbst bezweifelt, dass <strong>de</strong>r für<br />

<strong>de</strong>n Bund und die Kommunen<br />

gelten<strong>de</strong> neue Tarifvertrag ohne<br />

Abstriche für die Län<strong>de</strong>r übernommen<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Kontroversen sind bei <strong>de</strong>r parallelen<br />

Neuordnung <strong>de</strong>s Beamtenrechtes<br />

zu erwarten.Auch hier<br />

wollen die Län<strong>de</strong>r mehr Einfluss<br />

gewinnen, um beispielsweise die<br />

Bezahlung „leistungsbezogen<br />

nach unten und nach oben“ steuern<br />

zu können. GdP-Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Ernst Scharbach kritisierte<br />

das Vorhaben: Individuelle Prämien<br />

auf <strong>de</strong>r Basis von neuen<br />

Leistungsbewertungen wären <strong>de</strong>r<br />

polizeilichen Teamarbeit abträglich.<br />

Das Argument stieß bei Kurt<br />

Beck und Karl Peter Bruch auf<br />

offene Ohren: „Wir wissen, dass<br />

<strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r Polizei maßgeblich<br />

von <strong>de</strong>r gemeinsamen Arbeit<br />

im Team abhängt.“<br />

Gegensätzlich bleiben die Auffassungen<br />

beim Thema Lebensarbeitszeitverlängerung<br />

für die<br />

Polizei. Die GdP-Vertreter for<strong>de</strong>rn<br />

eine schnelle Revision <strong>de</strong>s<br />

§ 208 LBG,Ministerpräsi<strong>de</strong>nt und<br />

Innenminister bleiben beim<br />

LANDES<br />

J OURNAL<br />

Innenminister Karl Peter Bruch<br />

Beschluss, die Überprüfung erst<br />

2008 vorzunehmen.<br />

Weitere Informationen zum<br />

GdP-Gespräch mit Ministerpräsi<strong>de</strong>nt<br />

Kurt Beck und Innenminister<br />

Karl Peter Bruch auf <strong>de</strong>n<br />

Seiten 2 und 3 dieser Ausgabe<br />

DEUTSCHE POLIZEI.<br />

red<br />

AKTUELL IN DIESER<br />

AUSGABE<br />

■ IM GESPRÄCH MIT<br />

MP BECK UND<br />

IM BRUCH<br />

Seiten 1–3<br />

■ AUS DEM HPRP<br />

Seite 4<br />

■ KRIMINAL-<br />

STATISTIK<br />

Seite 5<br />

■ WOHNRAUM-<br />

ÜBERWACHUNG<br />

Seite 5<br />

VOM 25.–29. APRIL<br />

FANDEN DIE PERSONAL-<br />

RATSWAHLEN STATT.<br />

DIE ERGEBNISSE WAREN<br />

ZUM REDAKTIONS-<br />

SCHLUSS NOCH NICHT<br />

BEKANNT, WESHALB WIR<br />

IN DER NÄCHSTEN AUS-<br />

GABE DARÜBER<br />

BERICHTEN WERDEN.<br />

GdP und PSW im<br />

Internet:<br />

http://www.<strong>gdp</strong>-rp.<strong>de</strong><br />

http://www.psw-rp.<strong>de</strong><br />

http://www.psw-reisen.<strong>de</strong><br />

E-Mail:<br />

<strong>gdp</strong>-rheinland-pfalz@<strong>gdp</strong>-online.<strong>de</strong><br />

psw-rp@<strong>gdp</strong>-online.<strong>de</strong><br />

psw-reisen-rp@<strong>gdp</strong>-online.<strong>de</strong><br />

5/2005 Deutsche Polizei-RP 1


LANDES<br />

J OURNAL<br />

IM GESPRÄCH<br />

GdP bei MP Beck und IM Bruch<br />

Die Übernahme <strong>de</strong>r Tarifvertrags öffentlicher Dienst, die<br />

Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Beamtenrechts und polizeispezifische<br />

Themen prägten das Gespräch mit Ministerpräsi<strong>de</strong>nt<br />

Kurt Beck und Innenminister Karl Peter Bruch in <strong>de</strong>r<br />

Staatskanzlei.<br />

Tarifrecht:<br />

Die stellv. Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong><br />

Annemarie Grin<strong>de</strong>l, die als Mitglied<br />

<strong>de</strong>r Großen Tarifkommission<br />

<strong>de</strong>r GdP an <strong>de</strong>n Tarifverhandlungen<br />

beteiligt war, warb<br />

für die Übernahme <strong>de</strong>s Tarifabschlusses<br />

mit Bund und Kommunen<br />

auch für die Tarifbeschäftigten<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Der neue<br />

Vertrag reduziere die Eingruppierungsvorschriften<br />

von ca.<br />

17 000 <strong>de</strong>utlich. Es wird Eckeingruppierungen<br />

mit 15 Entgeltgruppen<br />

geben. Diese brächten<br />

mehr Übersichtlichkeit und seien<br />

in <strong>de</strong>r Ausgestaltung ausgesprochen<br />

mo<strong>de</strong>rn.<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Kurt Beck<br />

erläuterte seine schon über<br />

Monate währen<strong>de</strong>n Bemühungen,<br />

die Tarifgemeinschaft <strong>de</strong>utscher<br />

Län<strong>de</strong>r (TdL) zusammenzuhalten.<br />

Im Kreis <strong>de</strong>r Ministerpräsi<strong>de</strong>nten<br />

gebe es augenscheinlich<br />

einige, die mit Macht<br />

aus <strong>de</strong>r Gemeinschaft strebten.<br />

Derzeit sei noch nicht absehbar,<br />

Die GdP-Vertreter betonten<br />

die herausragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>s Tarifabschlusses. Er sei auch<br />

in <strong>de</strong>n Vereinbarungen über die<br />

Entgeltgruppen <strong>de</strong>r Haushaltslage<br />

angemessen und keineswegs<br />

überzogen. Keine Annäherung<br />

gab es auch bei <strong>de</strong>r Bewertung<br />

<strong>de</strong>r Arbeitszeitverlängerung.<br />

Während Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Kurt<br />

Beck auf die extrem schwierige<br />

Haushaltslage hinwies, beharrte<br />

die GdP darauf, dass jedwe<strong>de</strong><br />

Verlängerung von Arbeitszeiten<br />

für die Arbeitsplatzbesitzer zur<br />

Arbeitslosigkeit an<strong>de</strong>rer beitrage.<br />

Zur Sprache kamen unter<br />

an<strong>de</strong>rem die Zukunft <strong>de</strong>r zweigeteilten<br />

Laufbahn in Rheinland-<br />

Pfalz, Besoldungs- und Versorgungsfragen.Ernst<br />

Scharbach kritisierte<br />

das angeblich so mo<strong>de</strong>rne<br />

Eckpunktepapier <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s.Bei<br />

<strong>de</strong>r Polizei wer<strong>de</strong> im Rahmen von<br />

Beför<strong>de</strong>rungen und Stellenausschreibungen<br />

schon seit Jahren<br />

leistungsbezogen bezahlt. Beson<strong>de</strong>rs<br />

kritisierte Scharbach das<br />

Absenken bestehen<strong>de</strong>r Besoldungen<br />

für „Schlechtleister“ zur<br />

besseren Bezahlung von „Leistungsträgern“.Auf<br />

offene Ohren<br />

bei Beck und Bruch stieß die Kri-<br />

Deutsche<br />

Polizei<br />

Ausgabe:<br />

Lan<strong>de</strong>sbezirk Rheinland-Pfalz<br />

Geschäftsstelle:<br />

Nikolaus-Kopernikus-Straße 15<br />

55129 Mainz<br />

Telefon (0 61 31) 96 00 90<br />

Telefax (0 61 31) 9 60 09 99<br />

Internet: http://www.<strong>gdp</strong>-rp.<strong>de</strong><br />

E-Mail: <strong>gdp</strong>-rheinland-pfalz@<strong>gdp</strong>-online.<strong>de</strong><br />

Redaktion:<br />

Jürgen Moser (v.i.S.d.P.)<br />

Polizeipräsidium Westpfalz<br />

67621 Kaiserslautern<br />

Telefon (06 31) 3 69 23 13<br />

Telefax (06 31) 3 69 23 14<br />

E-Mail: jmoser@<strong>gdp</strong>-online.<strong>de</strong><br />

Verlag und Anzeigenverwaltung:<br />

VERLAG DEUTSCHE<br />

POLIZEILITERATUR GMBH<br />

Forststraße 3 a, 40721 Hil<strong>de</strong>n<br />

Telefon (02 11) 71 04-1 83<br />

Telefax (02 11) 71 04-2 22<br />

Anzeigenleiter: Michael Schwarz<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 29<br />

vom 1. Januar 2005<br />

Herstellung:<br />

L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />

DruckMedien<br />

Marktweg 42–50, 47608 Gel<strong>de</strong>rn<br />

Postfach 14 52, 47594 Gel<strong>de</strong>rn<br />

Telefon (0 28 31) 3 96-0<br />

Telefax (0 28 31) 8 98 87<br />

ISSN 0170-6470<br />

ob die TdL als Ganzes o<strong>de</strong>r<br />

wenigstens in Teilen erhalten<br />

bleibe.<br />

GdP-Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Ernst Scharbach for<strong>de</strong>rte, <strong>de</strong>n<br />

Tarifvertrag im Land Rheinland-<br />

Pfalz zu übernehmen, falls die<br />

TdL dazu als Gemeinschaft nicht<br />

in <strong>de</strong>r Lage sei.<br />

Kurt Beck bezweifelte, dass<br />

<strong>de</strong>r Tarifvertrag Eins zu Eins<br />

übernommen wer<strong>de</strong>n könne.Den<br />

Berechnungen <strong>de</strong>s Finanzministeriums<br />

zufolge löse <strong>de</strong>r TVöD zu<br />

hohe Kosten aus.<br />

Beamtenrecht:<br />

Vom Eckpunktepapier über die<br />

Vorschläge <strong>de</strong>r Bull-Kommission<br />

bis hin zu <strong>de</strong>n einschlägigen Ergebnissen<br />

<strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismus-Kommission<br />

spannte sich <strong>de</strong>r Gesprächsbogen<br />

zum Beamtenrecht.<br />

Kurt Beck stellte dar, dass er im<br />

Prinzip für ein bun<strong>de</strong>sweit einheitliches<br />

Beamtenrecht eintrete –<br />

allerdings stehe er einer Neuordnung<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismus-Kommission<br />

nicht im Wege.<br />

tik an <strong>de</strong>r Zahlung von Leistungsprämien<br />

und Leistungszulagen.<br />

Kurt Beck: „Wir wissen<br />

sehr wohl, dass <strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r<br />

Polizei maßgeblich von <strong>de</strong>r<br />

gemeinsamen Arbeit im Team<br />

abhängt.“ Karl Peter Bruch<br />

bestätigte die Linie seines Amtsvorgängers<br />

Walter Zuber, zumin<strong>de</strong>st<br />

im Polizeidienst auf Prämien<br />

zu verzichten.<br />

Stellv. GdP-Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Hermann Josef Barz hob hervor,<br />

dass das für die Prämien vorgesehene<br />

Budget besser im<br />

2 RP-Deutsche Polizei 5/2005


LANDES<br />

J OURNAL<br />

IM GESPRÄCH<br />

Beför<strong>de</strong>rungstopf untergebracht<br />

sei. Dies trage im Grun<strong>de</strong> auch<br />

<strong>de</strong>m Leistungsgedanken Rechnung,<br />

da sich die Bewerber um<br />

ein Beför<strong>de</strong>rungsamt spezifischen<br />

Beurteilungen stellen müssten.<br />

Lebensarbeitszeitverlängerung:<br />

Der stellv. GdP-Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong><br />

Helmut Knerr stellte an<br />

Hand verschie<strong>de</strong>ner Beispiele<br />

die Ungerechtigkeiten dar, die<br />

die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s § 208 LBG<br />

mit sich gebracht habe. Beson-<br />

We<strong>de</strong>r Kurt Beck noch Karl<br />

Peter Bruch wollten auf die For<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r GdP eingehen. Es<br />

bleibe bei <strong>de</strong>r im Gesetz vorgesehenen<br />

Überprüfung <strong>de</strong>s Gesetzes<br />

im Jahr 2008.<br />

Organisation <strong>de</strong>r Polizei:<br />

Stellv. GdP-Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Bernd Becker stellte für die<br />

GdP fest, dass die rheinland-pfälzische<br />

Polizei mit <strong>de</strong>r großen<br />

Reform von 1993 gut aufgestellt<br />

sei. Die Fachhochschule leiste<br />

hervorragen<strong>de</strong> Arbeit. Die<br />

Haushaltslage in Bund, Län<strong>de</strong>rn<br />

und Gemein<strong>de</strong>n. Auch wenn die<br />

Berechnungen <strong>de</strong>r GdP zuträfen,<br />

sehe er sich nicht in <strong>de</strong>r Lage,<br />

zusätzliches Personal zur Verfügung<br />

zu stellen. Er wisse sehr<br />

wohl, was die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

ihren Beschäftigten durch<br />

Arbeitsverdichtung und finanzielle<br />

Einschnitte zumute. Der<br />

finanzielle Spielraum <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

sei jedoch so eng,<br />

dass die Einsparungen unvermeidbar<br />

blieben. Beck verwies<br />

auf die bedrücken<strong>de</strong> Situation<br />

<strong>de</strong>r Menschen in Rheinland-<br />

Pfalz, die ihre Arbeitsstelle ver-<br />

dungsfrem<strong>de</strong>n Tätigkeiten wer<strong>de</strong><br />

sich wie<strong>de</strong>r umkehren. Unverzichtbare<br />

Stellen wür<strong>de</strong>n in<br />

Zukunft wie<strong>de</strong>r von Polizeibeamten<br />

besetzt, die wie<strong>de</strong>rum im<br />

täglichen Dienst fehlten.<br />

Bilanz:<br />

Bei allen Differenzen in <strong>de</strong>r<br />

Sache begrüßten die Vertreter<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung und <strong>de</strong>r<br />

GdP <strong>de</strong>n vertrauensvollen Dialog.<br />

Die nähere Zukunft lasse<br />

kaum finanzielle Besserung für<br />

die Haushalte und für die<br />

Beschäftigten erwarten. Die<br />

Übernahme <strong>de</strong>s Tarifvertrages<br />

und die Fö<strong>de</strong>ralisierung <strong>de</strong>s<br />

Beamtenrechts erfor<strong>de</strong>rten die<br />

Fortführung <strong>de</strong>r ehrlichen und<br />

offenen Gespräche.<br />

Ernst Scharbach: „Die GdP<br />

war und ist für konstruktive<br />

Gespräche offen.“<br />

red<br />

Anzeigen<br />

<strong>Urlaubsreif</strong>?<br />

Günstiger verreisen mit<br />

PSW-Reisen<br />

Rheinland-Pfalz GmbH<br />

01801 PSW Reisen*<br />

o<strong>de</strong>r<br />

06131 – 9600923<br />

*zum Ortstarif<br />

<strong>de</strong>rs kritisierte Knerr die „Fallbeilgrenze“<br />

von 25 Jahren, die<br />

nur eingeschränkt anzurechnen<strong>de</strong>n<br />

Tätigkeiten, die überstürzte<br />

Einführung <strong>de</strong>r Vorschrift<br />

und die Spaltung <strong>de</strong>r Laufbahngruppen.<br />

Ernst Scharbach schlug vor,<br />

die im Gesetz vorgesehene Evaluierung<br />

<strong>de</strong>r Auswirkungen <strong>de</strong>s<br />

neuen § 208 LBG von <strong>de</strong>m im<br />

Gesetz festgelegten Zeitpunkt<br />

2008 vorzuziehen. Es sollten<br />

Lösungen zumin<strong>de</strong>st für die<br />

gröbsten Ungerechtigkeiten zeitnah<br />

gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Bereitschaftspolizei habe sich in<br />

ihre neue Aufgabenstellung exzellent<br />

eingebracht. Nicht zuletzt<br />

wegen <strong>de</strong>r gestiegenen Kriminalität<br />

von 200 000 im Jahre 1990 auf<br />

nunmehr 300 000 beharre die<br />

GdP auf ihren Berechnungen,<br />

nach <strong>de</strong>r im Land 10 000 Polizistinnen<br />

und Polizisten notwendig<br />

sind.<br />

Kurt Beck sprach <strong>de</strong>r rheinland-pfälzischen<br />

Polizei ausdrücklich<br />

seinen Dank für die<br />

hervorragen<strong>de</strong> Arbeit aus.Er verwies<br />

bei allem Wünschenswerten<br />

auf die dramatisch angespannte<br />

loren hätten.Viele Menschen lebten<br />

in Angst um ihre künftige<br />

berufliche Entwicklung.Der nach<br />

wie vor sichere Arbeitsplatz im<br />

öffentlichen Dienst müsse<br />

Berücksichtigung bei <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Überlegungen fin<strong>de</strong>n.<br />

Annemarie Grin<strong>de</strong>l verwies<br />

auf die Folgen <strong>de</strong>r „Effizienzquote“,<br />

nach <strong>de</strong>r 1,8% <strong>de</strong>r Stellen<br />

in je<strong>de</strong>m Haushaltsjahr einzusparen<br />

sind. Bei <strong>de</strong>r Polizei<br />

be<strong>de</strong>ute dies <strong>de</strong>n Verlust von 30<br />

Arbeitsplätzen pro Jahr. Die<br />

mühsam erreichte Herauslösung<br />

von Polizeibeamten aus ausbil-<br />

Neues Auto?<br />

Günstige Konditionen<br />

beim<br />

Polizeisozialwerk<br />

Rheinland-Pfalz GmbH<br />

06131 – 9600931<br />

5/2005 Deutsche Polizei-RP 3


LANDES<br />

J OURNAL<br />

KURZ BERICHTET AUS DEM HAUPTPERSONALRAT POLIZEI<br />

Versetzungsmodalitäten<br />

KURZ & KNACKIG<br />

Im Ruhestand<br />

Das „alte“ Versetzungssystem<br />

mit <strong>de</strong>n zwei Säulen gilt – wie<br />

bereits vor drei Jahren festgelegt<br />

– nur noch für die Kolleginnen<br />

und Kollegen, die vor <strong>de</strong>m<br />

26. Studiengang, also vor <strong>de</strong>m<br />

Jahr 2002, eingestellt wur<strong>de</strong>n.Ab<br />

<strong>de</strong>m 26. Studiengang wer<strong>de</strong>n die<br />

Studieren<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Polizeipräsidien<br />

<strong>de</strong>zentral eingestellt.<br />

Sie müssen grundsätzlich bei<br />

ihren Einstellungsbehör<strong>de</strong>n bleiben.<br />

Die Versetzungsliste im<br />

Nachrückverfahren, berechnet<br />

nach <strong>de</strong>m modifizierten Einstellungsdatum,<br />

wur<strong>de</strong> geschlossen.<br />

Ab <strong>de</strong>m 26. Studiengang ist<br />

eine Versetzung nur noch – analog<br />

<strong>de</strong>r Regelung <strong>de</strong>s § 123<br />

Beamtenrechtsrahmengesetz<br />

(BRRG) – im Tauschverfahren<br />

möglich. Unter maßgeblicher<br />

Betreuung durch Koll. Helmut<br />

Knerr wur<strong>de</strong> nun das erste<br />

Tauschverfahren realisiert. Insgesamt<br />

tauschen zehn KollegInnen,<br />

teilt das Ministerium mit.<br />

Voraussetzung bleibt allerdings,<br />

dass alle zehn ihre FH-Abschlussprüfung<br />

bestehen.<br />

Die Versetzungskriterien bei<br />

<strong>de</strong>n „Altfällen“ sollen konkretisiert<br />

wer<strong>de</strong>n: Geprüft wird, ob<br />

Kin<strong>de</strong>r angerechnet wer<strong>de</strong>n<br />

können, wenn sie nicht im eigenen<br />

Haushalt leben.Angerechnet<br />

sollen Kin<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

sie älter als 18 Jahre, aber pflegebedürftig<br />

sind. Bei Eheleuten<br />

sollen die Kin<strong>de</strong>r für bei<strong>de</strong><br />

angerechnet wer<strong>de</strong>n. Der Vorschlag<br />

<strong>de</strong>s ISM befin<strong>de</strong>t sich<br />

noch in <strong>de</strong>r Diskussion mit <strong>de</strong>m<br />

HPRP.<br />

AG Abschleppen<br />

Das ISM hat eine AG<br />

Abschleppwesen unter Leitung<br />

von RD Geiger (PP TR) einge-<br />

richtet. Die Verfahren sollen<br />

geprüft und die Auftragserteilung<br />

lan<strong>de</strong>sweit neu konzipiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Der HPRP wird durch Koll.<br />

Wolfgang Faber in <strong>de</strong>r AG vertreten.<br />

Leitbild<br />

Das Soziologische Institut <strong>de</strong>r<br />

Uni Mainz wird durch 30 Stu<strong>de</strong>nten<br />

bei 15 ausgelosten Polizeiinspektionen<br />

Interviews zum<br />

Leitbildprozess durchführen.Der<br />

HPRP stimmte <strong>de</strong>r Befragung an<br />

Hand eines standardisierten Fragebogens<br />

zu.<br />

Urlaubssperre wegen<br />

WM 2006<br />

Für die PolizeibeamtInnen <strong>de</strong>s<br />

PP Westpfalz, geschlossene Einheiten<br />

<strong>de</strong>r BP, Spezialeinheiten,<br />

szenekundige BeamtInnen, Entschärfer,Diensthun<strong>de</strong>führerInnen,<br />

Hubschrauberstaffel, Kripo-KollegInnen,<br />

die zur Bewältigung<br />

großer Scha<strong>de</strong>nsereignisse o<strong>de</strong>r<br />

zur Bekämpfung politisch motivierter<br />

Kriminalität eingesetzt sind,<br />

und weitere PolizeibeamtInnen,<br />

die zur Einsatzbewältigung benötigt<br />

wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> vom ISM<br />

eine Urlaubssperre in <strong>de</strong>r Zeit vom<br />

6. Juni 2006 bis 9. Juli 2006 angeordnet.Für<br />

die übrigen PolizistInnen<br />

kann Urlaub in einer Quote<br />

von 10 % genehmigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Urlaubssperre gilt analog<br />

für VerwaltungsbeamtInnen,<br />

Angestellte und ArbeiterInnen,<br />

soweit sie für die Einsatzbewältigung<br />

benötigt wer<strong>de</strong>n. Die konkreten<br />

Einzelheiten müssen in<br />

<strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n und Einrichtungen<br />

unter Beteiligung <strong>de</strong>r dortigen<br />

Personalräte festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieter Kronauer (Arbeiter),<br />

Annemarie Grin<strong>de</strong>l<br />

(Angestellte),<br />

Ernst Scharbach (Beamte)<br />

Helmut Conradt, Ehrenvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r GdP Rheinland-Pfalz,<br />

ist im Ruhestand.<br />

Mit Ablauf April schied er<br />

nach einem bewegten 44-jährigen<br />

Berufsleben aus <strong>de</strong>m<br />

Dienst aus. Lan<strong>de</strong>s- und bun<strong>de</strong>sweit<br />

Anerkennung fand<br />

Helmut Conradt durch seine<br />

Gewerkschafts- und Personalratstätigkeit.<br />

So war er von<br />

1970 an Mitglied <strong>de</strong>s GdP-<br />

Lan<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s, von 1990<br />

bis 2002 GdP-Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r<br />

und Mitglied <strong>de</strong>s GdP-<br />

Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s. Als Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s ehemaligen<br />

Bezirkspersonalrates Rheinhessen-Pfalz<br />

und stellvertreten<strong>de</strong>r<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Hauptpersonalrates engagierte<br />

er sich über Jahrzehnte<br />

für die Interessen <strong>de</strong>r Kolleginnen<br />

und Kollegen <strong>de</strong>r Polizei.<br />

Für <strong>de</strong>n Ruhestand am<br />

neuen Wohnort Frankenthal<br />

im Kreis <strong>de</strong>r Familie wünschen<br />

wir Helmut Conradt alles<br />

Gute.<br />

Gekündigt<br />

Aufregung bei <strong>de</strong>r Wapo in<br />

Mainz. Station und Bereichswerkstatt<br />

am Zoll- und Binnenhafen<br />

sollen verlegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Kündigung für die<br />

heutigen Gebäu<strong>de</strong> gilt ab<br />

Sommer 2006. GdP und Personalrat<br />

wollen die Arbeitsplätze<br />

sichern und eine neue<br />

Station direkt am Rhein.<br />

4 RP-Deutsche Polizei 5/2005


KRIMINALSTATISTIK<br />

Polizei arbeitet am Limit<br />

LANDES<br />

J OURNAL<br />

Für die GdP-Pressemitteilung zur alljährlichen Kriminalstatistik (PKS) kann seit einigen<br />

Jahren ein großer Teil aus <strong>de</strong>r Vorjahresmeldung kopiert wer<strong>de</strong>n: Weiterer Anstieg<br />

<strong>de</strong>r registrierten Straftaten; die Gewalt nimmt zu; immer mehr Arbeit für weniger und<br />

ältere Polizistinnen und Polizisten. Das sind die Kernaussagen, die auch für die PKS <strong>de</strong>s<br />

Jahres 2004 wie<strong>de</strong>r zutreffend sind.<br />

Seit 1990 ist die Zahl <strong>de</strong>r<br />

Straftaten von 202 766 auf nun<br />

über 300 000 gestiegen. Das sind<br />

satte 50%. Nach einem Anstieg<br />

bis 1996 steht <strong>de</strong>m mittlerweile<br />

mit rund 9000 annähernd die<br />

gleiche Zahl Polizistinnen und<br />

Polizisten zur Bearbeitung<br />

gegenüber wie vor 15 Jahren.<br />

Wen wun<strong>de</strong>rt es also, dass die<br />

Verfassung <strong>de</strong>rer, die die Arbeit<br />

zu leisten haben immer öfter mit<br />

Sätzen wie „Die drehen bald am<br />

Rad, wenn das so weiter geht“<br />

o<strong>de</strong>r „Wir können die Vorgänge<br />

nicht mehr so bearbeiten, wie<br />

wir das gerne wollen“, beschrieben<br />

wird.<br />

Einbruch steigend –<br />

Betrug explodiert<br />

„Als beson<strong>de</strong>rs gravierend<br />

erleben die Opfer <strong>de</strong>n Einbruch<br />

in ihre Wohnungen. Die Zahl<br />

hat sich um 800 auf 5400<br />

erhöht“, meint Ernst Scharbach.<br />

Da sei es nur ein kleiner Trost,<br />

dass in diesem Bereich rund 5%<br />

mehr Taten (jetzt 22%) geklärt<br />

wor<strong>de</strong>n seien. „Das geht vor Ort<br />

nur mit einer guten Mitwirkung<br />

<strong>de</strong>r Bürgerinnen und Bürger<br />

und ist mit einem erheblichen<br />

Aufwand verbun<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re<br />

bei <strong>de</strong>r qualifizierten Spurensicherung“,<br />

weiß <strong>de</strong>r GdP-<br />

Chef.<br />

Richtig ist die Darstellung <strong>de</strong>s<br />

Innenministers, dass ein Großteil<br />

<strong>de</strong>s Anstiegs <strong>de</strong>r Straftaten auf<br />

<strong>de</strong>n Betrugsbereich zurückzuführen<br />

sei. Die wirtschaftliche<br />

Situation <strong>de</strong>r Menschen und eine<br />

Ausweitung <strong>de</strong>r Tatgelegenheitsstrukturen<br />

durch An- und Verkauf<br />

über das Internet seien, so<br />

auch Scharbachs Vertreter Bernd<br />

Becker, <strong>de</strong>r Nährbo<strong>de</strong>n für die<br />

explodieren<strong>de</strong> Zahl <strong>de</strong>r Vermögens<strong>de</strong>likte.<br />

Aufklärungsquote kein<br />

Ruhekissen<br />

Auf <strong>de</strong>n nach wie vor hohen<br />

Verfolgungsdruck bei Kontroll<strong>de</strong>likten<br />

(Rauschgift pp.) und <strong>de</strong>n<br />

Anstieg <strong>de</strong>r Vermögens<strong>de</strong>likte<br />

sei auch die wie<strong>de</strong>rum um 2%<br />

auf 59,8% gestiegene Aufklärungsquote<br />

zurück zu führen.<br />

Bernd Becker: „Das sind aber<br />

keine Lorbeeren, auf <strong>de</strong>nen sich<br />

gut ruhen lässt.“ Es bleibe dabei,<br />

so das GdP-Resümee:Rheinland-<br />

Pfalz braucht nicht 9000, son<strong>de</strong>rn<br />

10 000 Polizistinnen und Polizisten;<br />

500 mehr im Wechselschichtdienst<br />

und 500 mehr in<br />

an<strong>de</strong>ren operativen Bereichen.<br />

„Sonst wird uns die fremdbestimmte<br />

Auftragslage – trotz aller<br />

Schwerpunktsetzung und Prioritätenbildung<br />

– die Luft zum<br />

Atmen und die Kapazität für<br />

Aktion statt Reaktion nehmen“,<br />

ist sich <strong>de</strong>r GdP-Vorstand in <strong>de</strong>r<br />

Einschätzung einig.<br />

Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten<br />

Beispiele aus Rechtsschutzfällen <strong>de</strong>r GdP<br />

Trend zur Gewalt<br />

ungebrochen<br />

Tiefenau: „Leute wer<strong>de</strong>n immer verrückter!“<br />

Gegenüber 2003 registrieren<br />

wir mit 10 000 Taten ein Mehr<br />

von 700 Gewalt<strong>de</strong>likten. „Die<br />

Zunahme <strong>de</strong>r Körperverletzungen<br />

und an<strong>de</strong>rer Gewalt<strong>de</strong>likte<br />

<strong>de</strong>utet auf eine Gewaltbereitschaft<br />

in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

hin, die nicht nur bei <strong>de</strong>r Polizei<br />

die Alarmglocken klingen<br />

lassen muss“, meint Ernst Scharbach.<br />

„Die Leute wer<strong>de</strong>n immer verrückter<br />

und schlagen sich aus<br />

immer geringfügigeren Anlässen“,stellt<br />

Kurt Tiefenau,Bezirksbeamter<br />

bei <strong>de</strong>r PI Neuwied fest.<br />

„Die Kolleginnen und Kollegen<br />

<strong>de</strong>r operativen Dienste sind<br />

zunehmend <strong>de</strong>r Verrohung <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft ausgesetzt“, meint<br />

auch <strong>de</strong>r GdP-Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong><br />

Konrad Freiberg und sieht einen<br />

unmittelbaren Zusammenhang<br />

zur „eher abnehmen<strong>de</strong>n Integration“<br />

Jugendlicher mit Migrationshintergrund.<br />

Seine Feststellung<br />

aus Bun<strong>de</strong>ssicht: „Die Polizei<br />

stößt immer häufiger auf offenen<br />

Wi<strong>de</strong>rstand.“<br />

Ernst Scharbach<br />

mahnt für<br />

das Land eine<br />

Untersuchung<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung<br />

von Gewalt gegen<br />

Polizistinnen und<br />

Polizisten an.<br />

Schon ein kleiner<br />

Blick in die<br />

Rechtsschutzakten<br />

<strong>de</strong>r GdP<br />

(siehe Kasten) reicht aus, um die<br />

Dimension <strong>de</strong>s „Alltäglichen<br />

Wahnsinns“ zu erahnen.<br />

BB<br />

Juni 2004: Zwei Kollegen <strong>de</strong>r PI Bad Dürkheim wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Festnahme eines Randalierers mit Schlägen und<br />

Tritten traktiert. Verletzung an <strong>de</strong>r Hand. Eine Woche dienstunfähig.<br />

August 2004: Ein Kollege <strong>de</strong>r PI Oppenheim wird mit einem Samurai-Schwert angegriffen und muss <strong>de</strong>n Angreifer<br />

mit einem Schuss in <strong>de</strong>n Oberschenkel stoppen.<br />

August 2004: Wie<strong>de</strong>r PI Oppenheim. Bei einer Personalienfeststellung nach einer Gewalttat unter Familienmitglie<strong>de</strong>rn<br />

wird ein Kollege durch einen Faustschlag ins Gesicht verletzt.<br />

Oktober 2004: Ein Kollege <strong>de</strong>r PI Linz wird zu einem „Familienstreit“ gerufen und bei <strong>de</strong>r Gewahrsamnahme<br />

<strong>de</strong>s Gewalttäters durch einen Faustschlag ins Gesicht verletzt.<br />

Dezember 2004: Bei einer Festnahme wehrt sich die festzunehmen<strong>de</strong> Person heftig und beißt einem Kollegen <strong>de</strong>r<br />

PI Birkenfeld in <strong>de</strong>n Arm. Später behauptete <strong>de</strong>r Täter, er habe Hepatitis.<br />

Februar 2005: Panische Schreie einer Frau aus einer Wohnung. Ein Mann ruft durch die verschlossene Tür, die<br />

Polizei solle „verschwin<strong>de</strong>n“. Dann wird die Tür plötzlich aufgerissen und ein Mann schlägt sofort mit <strong>de</strong>r Faust<br />

<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r Tür stehen<strong>de</strong>n Polizistin <strong>de</strong>r PI Ludwigshafen ins Gesicht. Sie fällt eine Woche mit Gehirnerschütterung<br />

für <strong>de</strong>n Dienst aus.<br />

Da stellt sich schon die Frage,ob in an<strong>de</strong>ren Gewerkschaften <strong>de</strong>s öffentlichen Dienstes auch solche Rechtsschutzfälle<br />

auf <strong>de</strong>n Tisch kommen. Nach <strong>de</strong>r Begründung zur Verlängerung <strong>de</strong>r Lebensarbeitszeit <strong>de</strong>r Polizei arbeiten ja alle<br />

Vergleichbares, nur in an<strong>de</strong>ren Rechtsgebieten.<br />

5/2005 Deutsche Polizei-RP 5


LANDES<br />

J OURNAL<br />

WOHNRAUMÜBERWACHUNG<br />

Erneute Än<strong>de</strong>rung im POG<br />

Technische Lösungen mit „Richterband“ im Gesetzentwurf –<br />

Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Impuls von LKA und GdP<br />

Der Gesetzentwurf <strong>de</strong>r Regierungsfraktionen <strong>de</strong>s rheinland-pfälzischen Landtages zur<br />

erneuten Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Polizei- und Ordnungsbehör<strong>de</strong>ngesetzes (POG), wie er En<strong>de</strong> Februar<br />

vorgelegt wur<strong>de</strong>, wird alle erschrecken, die sich nicht zuvor intensiv mit <strong>de</strong>m letzten Urteil<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichts zur Wohnraumüberwachung (WRÜ) befasst haben.<br />

Zur Erinnerung: Das Bun<strong>de</strong>sverfassungsgericht<br />

hatte die Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r strafprozessualen<br />

WRÜ <strong>de</strong>utlich eingeschränkt und<br />

vor allem an <strong>de</strong>ren Durchführung<br />

schwierige Bedingungen geknüpft,<br />

die die Maßnahme weitestgehend<br />

ad absurdum führen.<br />

SPD und FDP im Mainzer<br />

Landtag hatten <strong>de</strong>n Wissenschaftlichen<br />

Dienst beauftragt,<br />

mögliche Folgen <strong>de</strong>s Urteils für<br />

die Gefahrenabwehren<strong>de</strong> WRÜ<br />

in § 29 POG auszuloten.An zwei<br />

Anhörungen (CDU und SPD) hat<br />

die GdP teilgenommen.Sehr aufschlussreich<br />

waren die Ausführungen<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sbeauftragten<br />

für <strong>de</strong>n Datenschutz in <strong>de</strong>r<br />

SPD-Anhörung. Danach stand<br />

fest: Es gibt einen Unterschied<br />

zwischen strafprozessualer und<br />

gefahrenabwehren<strong>de</strong>r Wohnraumüberwachung.<br />

Professor<br />

Rudolf stellte ausdrücklich fest,<br />

dass es bei <strong>de</strong>r Abwehr erheblicher<br />

Gefahren möglich sein muss,<br />

aufzuzeichnen und zeitlich abgesetzt<br />

auszuwerten.<br />

Der sozial-liberale Gesetzentwurf<br />

stellt ebenfalls <strong>de</strong>n Unterschied<br />

zur strafverfolgen<strong>de</strong>n WRÜ<br />

ausdrücklich fest,übernimmt aber<br />

trotz<strong>de</strong>m grundsätzliche Aspekte<br />

legen <strong>de</strong>s LKA und <strong>de</strong>r GdP an<br />

dieser Stelle schärfer zwischen <strong>de</strong>n<br />

gerichtlichen Vorgaben für die<br />

Strafverfolgung und <strong>de</strong>n zwingen<strong>de</strong>n<br />

Erfor<strong>de</strong>rnissen für die Gefahrenabwehr<br />

zu trennen.<br />

Klaus Mohr und Herbert Klein<br />

vom Lan<strong>de</strong>skriminalamt hatten<br />

allerdings auch einen Lösungsvorschlag<br />

unterhalb <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />

nach durchgehen<strong>de</strong>r uncodierter<br />

Aufzeichnung im Gepäck: Das<br />

Richterband. Genau diese technische<br />

Lösung ist jetzt die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Neuerung in § 29 POG.<br />

Danach wird es möglich sein, die<br />

Klartext- und Klarbildaufzeichnung<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Live-Überwachung<br />

immer dann zu stoppen, wenn es<br />

höchstpersönlich wird.Es wird aber<br />

codiert im Hintergrund weiter aufgezeichnet<br />

und diese Aufzeichnungen<br />

können bei späteren neuen<br />

Erkenntnissen durch einen Richter<br />

einer zeitlich abgesetzten Auswertung<br />

zugänglich gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Lob und Kritik<br />

Dieser Vorschlag aus <strong>de</strong>r Praxis<br />

wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Regierungsfraktionen<br />

in vollem Umfang aufgegriffen<br />

und umgesetzt. Während<br />

DNA-Analyse im Polizeigesetz regeln<br />

Die GdP for<strong>de</strong>rt in ihrer Stellungnahme, die erneute POG-Än<strong>de</strong>rung zum Anlass zu nehmen, die<br />

Erhebung und <strong>de</strong>n Umgang mit DNA-Daten im Polizeigesetz zu regeln: „Die erneute Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s POG sollte äußerer Anlass für <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sgesetzgeber sein, sich einer polizeirechtlichen Regelung<br />

für die DNA-Analyse-Datei (DAD) zu nähern. Die DAD dient in erster Linie <strong>de</strong>r Gefahrenabwehr,<br />

also <strong>de</strong>r Verhin<strong>de</strong>rung künftiger Straftaten. Aus Sicht <strong>de</strong>r GdP sollte folglich Regelungsstandort<br />

das Polizei- und Ordnungsbehör<strong>de</strong>ngesetz (POG) sein. Für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r (herkömmlichen)<br />

erkennungsdienstlichen Behandlung ist die präventive Erfassung <strong>de</strong>r Daten doppelt geregelt,<br />

sowohl in <strong>de</strong>r Strafprozessordnung als auch im POG. Das Bun<strong>de</strong>sverfassungsgericht ist aktuell <strong>de</strong>r<br />

Auffassung, dass <strong>de</strong>r richtige Regelungsstandort die Strafprozessordnung sei, dies war in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

auch schon an<strong>de</strong>rs. Da ein erneuter Richtungswechsel nicht außerhalb <strong>de</strong>r Lebenserfahrung<br />

liegt, täte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgesetzgeber wohl gut daran, auch für die DNA-Analyse eine Regelung<br />

zu schaffen.<br />

Unterhalb dieser gesetzgeberischen Maßnahme for<strong>de</strong>rn wir die Lan<strong>de</strong>sregierung auf, <strong>de</strong>m Beispiel<br />

zahlreicher an<strong>de</strong>rer Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r zu folgen und als Übergangslösung die Option auf eine freiwillige<br />

Speicherung von DNA-Daten zu eröffnen.<br />

<strong>de</strong>s Urteils <strong>de</strong>r obersten Richter.<br />

Der aktuelle und authentische Vortrag<br />

<strong>de</strong>r Kollegen vom Lan<strong>de</strong>skriminalamt,ergänzt<br />

durch kriminalpolitische<br />

Überlegungen <strong>de</strong>r GdP-<br />

Vertreter Ernst Scharbach und<br />

Bernd Becker in <strong>de</strong>n Anhörungen<br />

haben offenbar überzeugt:Ziel <strong>de</strong>s<br />

Gesetzentwurfes ist es, die Maßnahme<br />

als solche zu erhalten.Auch<br />

wenn die Maßnahme sehr selten<br />

angewandt wird, sie ist unverzichtbar<br />

zur Abwehr von Gefahren<br />

für hochwertige Individualrechtsgüter<br />

sowie zur Verhin<strong>de</strong>rung<br />

schwer wiegen<strong>de</strong>r Straftaten.<br />

Allerdings wollen SPD und<br />

FDP <strong>de</strong>n vom Bun<strong>de</strong>sverfassungsgericht<br />

<strong>de</strong>finierten höchstpersönlichen<br />

Kern <strong>de</strong>r Intimsphäre<br />

auch im neuen § 29 POG schützen.<br />

Die Folge:Auch hier ist eine Live-<br />

Überwachung <strong>de</strong>r Maßnahme<br />

geboten und es wird abgeschaltet,<br />

sobald es höchstpersönlich wird.<br />

Genau dadurch befürchten die<br />

angehörten „Schutzleute“ aber <strong>de</strong>n<br />

Verlust an Hinweisen und „Beweismitteln“<br />

ent- und belasten<strong>de</strong>r Art.<br />

Der Austausch von Intimitäten<br />

könne vorgetäuscht wer<strong>de</strong>n, es<br />

könne ein Co<strong>de</strong> verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<strong>de</strong>r<br />

erst viel später zu knacken<br />

sei.Eindringlich mahnten die Koldafür<br />

Anerkennung und Lob auszusprechen<br />

ist, kritisiert die GdP<br />

in ihrer Stellungnahme die<br />

Beschneidung <strong>de</strong>s Straftatenkatalogs<br />

in § 29 POG:„Unseres Erachtens<br />

ist an dieser Stelle das Urteil<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichtes<br />

nicht bin<strong>de</strong>nd. Im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Brandstiftungs<strong>de</strong>likte hätten<br />

zumin<strong>de</strong>st die Straftatbestän<strong>de</strong> mit<br />

einer Strafandrohung nicht unter<br />

5 Jahren erhalten bleiben sollen<br />

(§ 306 b Abs. II: Bes. Schwere<br />

Brandstiftung z.B. in Tötungsabsicht;<br />

§ 307: Herbeiführen einer<br />

Explosion durch Kernenergie).<br />

Praktiker weisen darauf hin, dass<br />

dies durchaus im Einzelfall be<strong>de</strong>utungsvoll<br />

wer<strong>de</strong>n kann;sowohl im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Organisierten Kriminalität<br />

als auch zur Bekämpfung<br />

<strong>de</strong>s internationalen Terrorismus.“<br />

Während die starke Einbindung<br />

<strong>de</strong>r Gerichte aus GdP-Sicht problemlos<br />

ist und allenfalls die Frage<br />

aufwirft, wie die Gerichte solches<br />

organisieren wollen, for<strong>de</strong>rt die<br />

GdP eine Erstanordnung für drei<br />

statt zwei Monate.<br />

Resümierend kann festgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass für alle, die an <strong>de</strong>r<br />

Diskussion beteiligt waren,<strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong><br />

Gesetzentwurf nicht mehr<br />

zum Erschrecken geführt hat.<br />

Immerhin ist die Min<strong>de</strong>stfor<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r GdP erfüllt: Die Maßnahme<br />

bleibt grundsätzlich erhalten.<br />

BB<br />

Anm. <strong>de</strong>r Redaktion:<br />

Die komplette Stellungnahme<br />

<strong>de</strong>r GdP zu § 29 POG ist auf <strong>de</strong>r<br />

Intrapol-Seite <strong>de</strong>r GdP zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Anzeige<br />

<strong>Urlaubsreif</strong>?<br />

Günstiger verreisen mit<br />

PSW-Reisen<br />

Rheinland-Pfalz GmbH<br />

01801 PSW Reisen*<br />

o<strong>de</strong>r<br />

06131 – 9600923<br />

*zum Ortstarif<br />

6 RP-Deutsche Polizei 5/2005


LANDES<br />

J OURNAL<br />

Anzeige<br />

Wieso Kompromisse<br />

machen?<br />

Super Konditionen beim<br />

Telefon: 06131 - 96009-31<br />

Internet: www.psw-rp.<strong>de</strong><br />

E-Mail: psw-rp@<strong>gdp</strong>-online.<strong>de</strong><br />

Urlaub in Deutschland<br />

Anzeige<br />

Weitere Termine und Angebote bei<br />

PSW-Reisen<br />

Rheinland-Pfalz GmbH<br />

01801 PSW Reisen*<br />

o<strong>de</strong>r<br />

06131 – 9600923<br />

*zum Ortstarif<br />

Weitere Zuschläge und Nebenkosten entnehmen<br />

Sie bitte <strong>de</strong>m Buchungssystem<br />

5/2005 Deutsche Polizei-RP 7


LANDES<br />

J OURNAL<br />

NEUE MIETER<br />

Aus Mainz in das World Wi<strong>de</strong> Web<br />

Seit Februar 2005 sen<strong>de</strong>t Cityradio RheinMain aus <strong>de</strong>m<br />

Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Polizeisozialwerkes Rheinland Pfalz.<br />

„Wir sen<strong>de</strong>n nicht für <strong>de</strong>n<br />

Hörer, son<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>m Hörer“,<br />

sagt Ralf Postler, Mitinhaber<br />

von Cityradio RheinMain. Internetradios<br />

gibt es viele . . . kommt<br />

darauf an, was man daraus<br />

macht um es in <strong>de</strong>r Sprache <strong>de</strong>r<br />

Betonmacher auszudrücken.<br />

Kultur, Information und Musik<br />

abseits vom Mainstream sind<br />

ebenso im Programm wie Radiochatsendungen<br />

und begleiten<strong>de</strong><br />

Sendungen zu Tourneen bekannter<br />

Künstler. Neben John Mayall,<br />

Saga,Asia,Barcley James Harvest<br />

waren schon zahlreiche bekannte<br />

Musiker live in <strong>de</strong>n Sendungen<br />

bei Cityradio RheinMain.<br />

Aber auch für unbekannte Musiker<br />

bietet das Radio eine Plattform.<br />

So zum Beispiel war<br />

die Band „Juli“ lange vor ihrem<br />

jetzigen Erfolg in <strong>de</strong>r Sendung<br />

Rheinmain-Live zu Gast.<br />

Tagsüber sen<strong>de</strong>t das Radio eine<br />

„La<strong>de</strong>nfunkkette“ in <strong>de</strong>r lokale<br />

Geschäfte und Firmen<br />

kostengünstig werben können.<br />

Neben <strong>de</strong>m Webradio, das ein<br />

abwechslungsreiches Programm<br />

bietet, ist <strong>de</strong>m Radio eine<br />

Künstleragentur und ein Plattenlabel<br />

angeglie<strong>de</strong>rt. Im Bereich<br />

neuer Medien ist Cityradio<br />

RheinMain bereits eine Anlaufstelle<br />

für Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r<br />

Fachhochschulen gewor<strong>de</strong>n.<br />

Empfangen kann man Cityradio<br />

RheinMain über www.cityradioonline.<strong>de</strong><br />

Anzeige<br />

RUHESTANDSVERSETZUNGEN<br />

Karl-Heinz Woserow, PP/PD Koblenz<br />

Richard Heinz, PP/PD Koblenz<br />

Walter Voltz, PD Pirmasens<br />

Irene Dreyer, Vor<strong>de</strong>rpfalz<br />

Helmut Schmidt, PP Westpfalz<br />

Engelbert Zaschel, Vor<strong>de</strong>rpfalz<br />

Wilfried Seitz,PD Worms<br />

WIR TRAUERN UM<br />

Willy Kaiser, PP/PD Mainz, 85 Jahre<br />

Kurt Stoeckle, PD Pirmasens, 85 Jahre<br />

Peter Ratheiser, PP/PD Mainz, 41 Jahre<br />

Philipp Eisenstein, PD Neustadt, 85 Jahre<br />

Hans Naßhan, PD Kaiserslautern, 86 Jahre<br />

Brigitta Huber, Vor<strong>de</strong>rpfalz, 82 Jahre<br />

Lieselotte Ernst, PP Trier, 83 Jahre<br />

Werner Lin<strong>de</strong>mann, PP/PD Koblenz, 88 Jahre<br />

Lilli Lambrich, Ww/Rhein-Lahn, 78 Jahre<br />

Volker Günzel, PP/PD Koblenz, 65 Jahre<br />

Fritz Zirfas, PP/PD Koblenz, 72 Jahre<br />

Ferdinand Bordin, PD NR/Altenkirchen, 90 Jahre<br />

Kurt Seeger, PP/PD Koblenz, 77 Jahre<br />

Unsere Hotline, Dienstags zw. 10:00 und 13:00 Uhr:<br />

06131 - 9600950<br />

Wir wer<strong>de</strong>n ihnen ein ehren<strong>de</strong>s An<strong>de</strong>nken bewahren.<br />

8 RP-Deutsche Polizei 5/2005

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!