kindernothilfe e.v. - zusammen aus der armut - Gemeinsam für Afrika
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KINDERNOTHILFE E.V.<br />
ZUSAMMEN AUS<br />
DER ARMUT<br />
Bei dem Völkermord in Ruanda im Jahr 1994 wurde fast eine Million Menschen ermordet.<br />
Unter diesem nationalen Trauma leiden auch heute noch viele Menschen.<br />
Beson<strong>der</strong>s Witwen und Waisen leben oft in großer Armut. Selbsthilfegruppen verbessern<br />
ihre Situation. In <strong>der</strong> Gemeinschaft erfahren die Mitglie<strong>der</strong> Solidarität und<br />
Stärkung und entwickeln ein nie gekanntes Selbstvertrauen. Sie sparen gemeinsam<br />
Geld. Die angesparte Summe können sie reihum als Kredit in Anspruch nehmen,<br />
um sich zum Beispiel ein kleines Geschäft aufzubauen<br />
Ruanda - das kleine ostafrikanische Land ist geprägt durch Völkermord und Bürgerkrieg.<br />
1994 fiel fast eine Million Menschen den Gr<strong>aus</strong>amkeiten zum Opfer. Innerhalb<br />
von nur 100 Tagen wurden Angehörige <strong>der</strong> Tutsi und gemäßigte Hutu von Hutu-Milizen<br />
ermordet. Dieses nationale Trauma bestimmt auch heute noch das Leben<br />
<strong>der</strong> Menschen in Ruanda, es hat gesellschaftliche Strukturen zerstört und viele<br />
Waisen und Witwen hinterlassen. Weil während des Völkermordes viele Schulen<br />
zerstört und Lehrer umgebracht wurden, ist die Analphabetenrate sehr hoch.<br />
LANDINFO<br />
MALAWI RUANDA<br />
Fläche<br />
Bevölkerungszahl<br />
Hauptstadt<br />
Regierungsform<br />
Bevölkerung unter<br />
15 Jahre<br />
Bruttonationaleink.<br />
pro Kopf<br />
Lebenserwartung bei<br />
Geburt<br />
Anzahl<br />
untergewichtige Kin<strong>der</strong><br />
118.480 26.338 km²<br />
15,9 8,4 Mio.<br />
Lilongwe Kigali<br />
Republik<br />
46 42 Prozent<br />
860 1.150 US$<br />
53 54 Jahre<br />
13 11 Prozent<br />
Der Verlust <strong>der</strong> Jugend<br />
Um die Ärmsten <strong>der</strong> Armen zu erreichen, arbeitet <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>nothilfe-Partner African<br />
Evangelistic Enterprise seit 2002 mit dem Selbsthilfegruppen-Ansatz in fünf Regio-<br />
<strong>Gemeinsam</strong> <strong>für</strong> <strong>Afrika</strong> Ruanda 1
nen Ruandas (Kigali, Butare, Rwamagana, Byumba und Gitarama). Mittlerweile gibt<br />
es schon 748 Gruppen mit 13.000 Mitglie<strong>der</strong>n, durch die 57.000 Kin<strong>der</strong> erreicht werden<br />
(Stand Oktober 2005). Der Selbsthilfegruppen-Ansatz umfasst drei Bereiche:<br />
die soziale, wirtschaftliche und politische Stärkung <strong>der</strong> Ärmsten <strong>der</strong> Armen.<br />
Zielgruppe sind Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, die mit ihren Geschwistern ihren eigenen<br />
H<strong>aus</strong>halt führen müssen und Witwen, die sich um viele Waisen kümmern. Sie<br />
schließen sich zu Gruppen von je 15 bis 20 Teilnehmern <strong>zusammen</strong> und treffen sich<br />
wöchentlich: zum Reden, zum Ideensammeln, zum gegenseitigen Mutmachen und<br />
Geldsparen. Die Gruppe hilft ihren Mitglie<strong>der</strong>n <strong>aus</strong> Einsamkeit und gesellschaftlicher<br />
Isolation. In <strong>der</strong> Gemeinschaft erfahren alle Solidarität und Stärkung, sie entwickeln<br />
ein nie gekanntes Selbstvertrauen. Gerade in Ruanda kann so intensiv zur<br />
Traumabewältigung und Versöhnungsarbeit nach dem Völkermord beigetragen werden.<br />
Wenn ein Gruppenmitglied krank wird, helfen die an<strong>der</strong>en bei <strong>der</strong> anstehenden<br />
Feldarbeit und stellen in Notfällen Geld zur Verfügung.<br />
Neben <strong>der</strong> sozialen Entwicklung ist auch die wirtschaftliche Stärkung <strong>der</strong> Menschen<br />
wichtig. Das angesparte Geld wird reihum als Kredit vergeben, damit sich<br />
Einkommen schaffende Maßnahmen durchführen lassen. Denn die Mitglie<strong>der</strong> sollen<br />
selbst <strong>für</strong> ihre Familien und Kin<strong>der</strong> sorgen können. Jede Gruppe hat ihr eigenes<br />
Bankkonto. Die dritte wichtige Komponente ist die politische Stärkung. Die Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Selbsthilfegruppen wählen dazu Vertreter in übergeordnete Gruppen, die<br />
sich dann um Anliegen <strong>der</strong> gesamten Gemeinschaft kümmern, z.B. Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Wasserversorgung o<strong>der</strong> Impfkampagnen. Durch die große Zahl von Menschen,<br />
die sie nun vertreten, finden sie eher Gehör bei Regierungsstellen.<br />
Der Partner AEE hilft in <strong>der</strong> Gründungsphase, indem er die Gruppen intensiv betreut.<br />
Die Mitarbeiter nehmen an den wöchentlichen Gruppensitzungen teil. Workshops<br />
zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel Gesundheitsvorsorge, HIV/Aids,<br />
Konfliktbewältigung o<strong>der</strong> organischem Landbau werden veranstaltet. Im Laufe <strong>der</strong><br />
Zeit nimmt die Intensität <strong>der</strong> Betreuung jedoch ab, da die Gruppen selbständig werden<br />
sollen. Sie organisieren selbst Alphabetisierungskurse o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
<strong>für</strong> die Kleinsten. Der Partner steht dann aber immer noch als Ansprechpartner zur<br />
Verfügung. Ganz wichtig dabei ist, dass die Initiative von den Menschen selbst <strong>aus</strong>geht.<br />
Darin werden sie durch den Selbsthilfegruppen-Ansatz geför<strong>der</strong>t und so wird<br />
nachhaltige Entwicklung erreicht.sterben möchte. Son<strong>der</strong>n zu H<strong>aus</strong>e.<br />
<strong>Gemeinsam</strong> <strong>für</strong> <strong>Afrika</strong> Ruanda 2<br />
Bil<strong>der</strong> Copyrights: Kin<strong>der</strong>nothilfe e.V.