Lernen, mit dem Wolf zu leben - Gregor Louisoder Umweltstiftung
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Wird die Jagd aus Ansitz oder Kanzel noch möglich sein oder fängt<br />
mir der <strong>Wolf</strong> alles vorher weg?<br />
Die Jagd von Ansitz oder Kanzel wird weiterhin möglich sein. Diese Form<br />
der Jagd wird auch in anderen Regionen <strong>mit</strong> <strong>Wolf</strong>spopulationen praktiziert.<br />
Die jagdlichen Infrastrukturen sind in Deutschland und Österreich sehr gut<br />
ausgebaut. Gewisse Anpassungen an Standort, Strategie und Zeitaufwand<br />
könnten allerdings die Folge sein.<br />
Wie gefährlich sind Drückjagden für die Durchgeh-Treiber und<br />
die Hunde?<br />
Für die Treiber ist das ungefährlich, es sei denn, sie treiben einen <strong>Wolf</strong> in<br />
die Enge oder greifen ihn an. Trifft der Hund beim weiträumigen, eigenständigen<br />
Jagen auf Wölfe, kann das für ihn kritisch werden. Je mehr<br />
Menschen sich im Gebiet aufhalten (Drückjagd), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass sich die Wölfe <strong>zu</strong>rückziehen.<br />
Lassen sich Drückjagden noch durchführen oder muss ich da<strong>mit</strong><br />
rechnen, dass das Wild nur hochflüchtig unterwegs ist?<br />
Drückjagden werden auch in anderen Regionen <strong>mit</strong> <strong>Wolf</strong>sbestand durchgeführt.<br />
Kann es sein, dass sich Wild bevor<strong>zu</strong>gt in befriedeten Bezirken<br />
(z. B. Ortschaften) einstellt, um dort vom <strong>Wolf</strong> sicher <strong>zu</strong> sein?<br />
Nein, weil Wölfe die Wildtiere auch dort bejagen würden. Es kann aber bei<br />
einer Hetzjagd vorkommen, dass das flüchtige Wildtier „aus Versehen“ in<br />
befriedete Bezirke flüchtet und dort vom <strong>Wolf</strong> gestellt wird, <strong>zu</strong>m Beispiel an<br />
einem Hindernis.<br />
Wenn ich den Abschuss nicht erfüllen kann, muss ich dann trotz<strong>dem</strong><br />
<strong>mit</strong> Sanktionen rechnen?<br />
Nach der bisherigen Regelung „ohne <strong>Wolf</strong>“, ja. Deshalb sollte der Abschussplan<br />
entsprechend angepasst und <strong>zu</strong>mindest in der Anpassungsphase des<br />
Wildes flexibel gehandhabt werden.<br />
Auch jetzt, wo der <strong>Wolf</strong> <strong>zu</strong>rück ist, hat die Jagd Berechtigung und Zukunft<br />
Der <strong>Wolf</strong> ist eine international geschützte Tierart. Kann man mir die<br />
Jagdausübung in meinem Revier einschränken, gar untersagen, weil<br />
die Jagd den <strong>Wolf</strong> in Mitleidenschaft zieht?<br />
Das könnte sein, wenn die Jagdausübung das Leben der Wölfe tatsächlich<br />
beeinträchtigen würde. Zum Beispiel muss im Bereich der Wurfhöhle <strong>zu</strong>r<br />
Zeit der Jungenauf<strong>zu</strong>cht jede Störung vermieden werden. Ansonsten wird<br />
der <strong>Wolf</strong> durch die Jagd nicht nachhaltig beeinträchtigt.<br />
Müssen Pachtverträge neu verhandelt werden, wenn der <strong>Wolf</strong> in<br />
mein Revier einwandert?<br />
Der Pachtvertrag wird durch das Auftauchen des <strong>Wolf</strong>s nicht außer Kraft<br />
gesetzt. Auch Krankheiten oder Naturkatastrophen verändern das laufende<br />
Pachtverhältnis nicht, da es sich immer um natürliche Veränderungen im<br />
Revier handelt und die Pacht keinen Anspruch auf Jagderfolg beinhaltet.<br />
Bei Neuverhandlungen wird sich unter Umständen ein neuer (höherer oder<br />
niedrigerer) Marktwert bilden.<br />
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