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jedes dieser Systeme ist sinnvoll

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TesT<br />

10. Platz: Der Focus bremst zu unentschlossen<br />

Ford Focus 1.6 Ecoboost Titanium<br />

Focus auf Sicherheit: Sowohl „City-Stop“ als auch „Forward Alert“ sind gegen Aufpreis verfügbar<br />

gefahr gebannt: Erkennt das „City-Stop“-System kritische Abstände, warnt es im Display<br />

ã ã ã ã ã = sehr gut, ã ã ã ã = gut, ã ã ã = befriedigend, ã ã = ausreichend, ã = mangelhaft<br />

So arbeitet der Bremsass<strong>ist</strong>ent:<br />

Im Ford Focus sollen zwei getrennt bestellbare<br />

Funktionen Auffahrunfälle<br />

verhindern. Das günstige, von einem<br />

Infrarot-Laser unterstützte „Active<br />

City-Stop“-System kann bis zu einem<br />

Tempo von 30 km/h drohende Kollisionen<br />

erkennen und teilweise vermeiden.<br />

Der „Forward Alert“ (Bestandteil<br />

der automatischen Temporegelung<br />

ACC) arbeitet auch bei höheren Geschwindigkeiten,<br />

soll dabei vorrangig<br />

visuell und akustisch warnen sowie in<br />

Bremsbereitschaft gehen. Selbsttätig<br />

kann das System ebenfalls verzögern<br />

– allerdings nur dann, wenn der Fahrer<br />

in einer kritischen Situation den Fuß<br />

vom Gaspedal nimmt.<br />

So klappt es in unserem Test:<br />

Bis Tempo 20 kann der Ford Unfälle<br />

tatsächlich vermeiden, bis Tempo 30<br />

lässt er sie immerhin glimpflicher ausgehen.<br />

Steigt das Tempo, reagiert der<br />

Focus nicht aus eigener Kraft mit mehr<br />

Bremsdruck. Das System braucht die<br />

Rückmeldung vom Fahrer – er muss<br />

vom Gas gehen.<br />

Auch die Warnungen an den Fahrer<br />

kommen unentschlossen. Auf stehende<br />

Ziele reagiert der Focus (ab Tempo<br />

40) überhaupt nicht, auf fahrende Objekte<br />

dagegen rechtzeitig. Allerdings:<br />

Nach anfänglich deutlichen Meldungen<br />

bleiben weitere Stufen aus. Hilfreich<br />

wäre ein zusätzliches Rütteln<br />

oder eine leichte Teilbremsung zu<br />

einem Zeitpunkt, an dem auch der<br />

Fahrer noch aktiv eingreifen und den<br />

Bremsvorgang übernehmen könnte.<br />

Eine frühzeitige Warnung, dass der<br />

Mindestabstand zum Vordermann unterschritten<br />

wird, gibt es gar nicht.<br />

Das sogenannte Vorbefüllen der<br />

Brems anlage konnte im Test nicht<br />

So verläuft die Notbremsung<br />

überzeugen. Grund: Im Gegensatz zu<br />

den adaptiven Bremsass<strong>ist</strong>enten der<br />

Konkurrenten regelt das System im<br />

Ford nicht selbstständig die Bremskraft.<br />

Eine daraus resultierende Zielbremsung,<br />

die den Wagen vor dem Hindernis<br />

stoppt, bleibt somit aus.<br />

Beim Auffahren auf ein stehendes Objekt<br />

mit Tempo 50 zeigt sich deutlich,<br />

dass Ford den Focus im Vergleich zu<br />

den Konkurrenten zu defensiv abgestimmt<br />

hat. Alle Teilnehmer des Tests<br />

bauen entweder Geschwindigkeit ab,<br />

teilweise sogar bis zum Stillstand, oder<br />

sie warnen den Fahrer vor der möglichen<br />

Kollision. Beim Focus bleiben sowohl<br />

Meldungen an den Fahrer als auch<br />

eine selbstständig eingeleitete Verzögerung<br />

aus.<br />

Auch bei der Preispolitik schwankt<br />

Ford. Sowohl das ACC mit „Forward<br />

Alert“ als auch das „Active City-Stop“-<br />

Paket sind grundsätzlich nicht teuer.<br />

Allerdings gibt es beide <strong>Systeme</strong> nur in<br />

Verbindung mit den höheren Ausstattungslinien.<br />

Das treibt die Kosten ab<br />

Basis völlig unnötig in die Höhe.<br />

Kosten für das System:<br />

≥ Temporegelung ACC inklusive<br />

Forward Alert: 945 Euro<br />

≥ Active-City-Stop-Paket: 350 Euro<br />

≥ Gesamtpreis: 1295 Euro<br />

Fazit: In den unteren Geschwindigkeitsbereichen<br />

arbeitet die Notbremsfunktion<br />

des Ford passabel. Dass der<br />

Fahrer in kritischen Situationen zunächst<br />

den Fuß vom Gas nehmen muss,<br />

<strong>ist</strong> eine Vorsichtsmaßnahme gegen<br />

Fehlauslösungen – aber unnötig.<br />

Wertung:<br />

8. Platz: Der Honda hilft nicht stark genug<br />

So arbeitet der Bremsass<strong>ist</strong>ent:<br />

Per Millimeter-Radar misst der Civic<br />

ständig den Abstand zum vorausfahrenden<br />

Fahrzeug. Wird die D<strong>ist</strong>anz zu<br />

knapp, warnt das System per roter<br />

Leuchte. Später erfolgt ein kurzer Ruck<br />

über die Sicherheitsgurte. Reagiert<br />

der Fahrer nun, unterstützt das System,<br />

falls die Bremsle<strong>ist</strong>ung noch zu<br />

schwach <strong>ist</strong>. Unternimmt der Fahrer<br />

dagegen gar nichts, kann der Honda<br />

selbsttätig mit bis zu 60 Prozent seiner<br />

maximalen Le<strong>ist</strong>ung bremsen.<br />

So klappt es in unserem Test:<br />

Grundsätzlich erfasst der Civic die gestellten<br />

Situationen, kann sowohl auf<br />

langsamer vor ihm fahrende Autos als<br />

auch auf stehende Hindernisse reagieren.<br />

Dabei warnt er prinzipiell aufwendig.<br />

So erfolgt zum Beispiel der Gurtruck<br />

im Anschluss auf die optischen<br />

und akustischen Signale dreifach und<br />

außerordentlich gut wahrnehmbar. Allerdings<br />

<strong>ist</strong> die Piepton-Warnung im<br />

Cockpit sehr leise, die Meldung über<br />

ein Lämpchen wirkt nicht auffällig genug.<br />

Außerdem kommen diese Hinweise<br />

sehr spät – der Fahrer hat wenig Zeit,<br />

noch selbst zu übernehmen.<br />

Reagiert der Fahrer in solchen Fällen<br />

zu verhalten auf eine drohende Kollision,<br />

bremst er also zu lasch, dann hilft<br />

das System nicht nennenswert – die<br />

Bremskraft wird nicht bis zum Stillstand<br />

erhöht. Auch die selbsttätig eingeleiteten<br />

Verzögerungsmaßnahmen<br />

fallen dürftig aus. Im Vergleich zu den<br />

anderen Testkandidaten baut der Civic<br />

nur wenig Geschwindigkeit ab. Zum<br />

Vergleich: Bei einem Nothalt aus Tempo<br />

50 nimmt der Honda nur rund zwölf<br />

km/h selbsttätig weg – der 7er-BMW<br />

kommt hingegen rechtzeitig vor dem<br />

Hindernis zum Stehen. Und das 1990<br />

Euro teure System <strong>ist</strong> nur in Verbindung<br />

mit den stärksten Motorisierungen<br />

sowie der höchsten Ausstattungslinie<br />

Executive zu haben – so verteuert<br />

sich die Technik von einem Basis-Civic<br />

aus gesehen auf rund 11 000 (!) Euro.<br />

Kosten für das System:<br />

≥ Safety-Paket<br />

mit CMBS: 1990 Euro<br />

Fazit: Die Warnungen sind prinzipiell<br />

hilfreich, könnten jedoch früher und<br />

eindringlicher erfolgen. Insgesamt<br />

stimmt die Le<strong>ist</strong>ung, trotz verhaltener<br />

Bremskraft lässt der Civic Unfälle deutlich<br />

glimpflicher ausgehen.<br />

Wertung:<br />

50 km/h 0 km/h<br />

Annähern<br />

In <strong>dieser</strong> Prinzipdarstellung<br />

einer Warn- und Notbremssituation<br />

fährt ein Fahrzeug<br />

mit 50 km/h auf ein vorausfahrendes<br />

Objekt zu.<br />

Abstandswarnung<br />

Wird der Sicherheitsabstand<br />

unterschritten, we<strong>ist</strong> das System<br />

rechtzeitig auf die Gefahr<br />

hin. Idealerweise erfolgt <strong>dieser</strong><br />

Hinweis noch dezent.<br />

Optische Warnung<br />

Errechnet der Notbremsass<strong>ist</strong>ent<br />

eine mögliche Kollision,<br />

erfolgt eine optische Warnung<br />

– am besten frühzeitig und<br />

auffällig genug.<br />

9. Platz: Die B-Klasse stoppt nicht selbst<br />

So arbeitet der Bremsass<strong>ist</strong>ent:<br />

Im Gegensatz zum System in der<br />

C-Klasse arbeitet der Notbremsass<strong>ist</strong>ent<br />

der B-Klasse nach einem einfacheren<br />

Muster. Er kann nicht selbsttätig<br />

bremsen. Dafür soll der „Collision Prevention<br />

Ass<strong>ist</strong>“ vor drohenden Kollisionen<br />

warnen. Per Leuchte im Cockpit<br />

und einem zusätzlichen Warnton we<strong>ist</strong><br />

das System Fahrer auf drohende Kollisionen<br />

hin. Auch kann der Ass<strong>ist</strong>ent<br />

im Falle eines zu ängstlich bremsenden<br />

Fahrers die Bremskraft erhöhen,<br />

so zusätzlich Tempo herausnehmen<br />

und die Unfallschwere minimieren.<br />

So klappt es in unserem Test:<br />

Diese Zusatz-Verzögerung arbeitet tadellos,<br />

solange die B-Klasse auf ein fah-<br />

Akustische Warnung<br />

Gleichzeitig mit der optischen<br />

Meldung (oder kurz darauf)<br />

erfolgt ein Warnton, um den<br />

abgelenkten Fahrer aufmerksam<br />

zu machen.<br />

rendes Objekt aufläuft. Dann schafft<br />

es die Auto-Bremsunterstützung sogar,<br />

aus Tempo 80 heraus auf ein mit<br />

20 km/h vorausfahrendes Objekt so<br />

viel Geschwindigkeit abzubauen, dass<br />

ein Aufprall vermieden wird.<br />

Allerdings: Stehende Objekte ignoriert<br />

der Mercedes. Hier läuft das Kompaktmodell<br />

grundsätzlich auf, ohne das<br />

Tempo weiter zu minimieren beziehungsweise<br />

den Fahrer mit zusätzlicher<br />

Bremsle<strong>ist</strong>ung zu unterstützen.<br />

Top: Das System <strong>ist</strong> serienmäßig in allen<br />

B-Klassen verbaut, es gibt den Ass<strong>ist</strong>enten<br />

in Verbindung mit allen Motorisierungen<br />

und Ausstattungslinien.<br />

Leider löst die B-Klasse gelegentlich<br />

Fehlalarm aus. Mehrfach warnte der<br />

Haptische Meldung<br />

Ein kurzer Ruck über die<br />

Bremse oder über den Sicherheitsgurt<br />

warnt den Fahrer<br />

zusätzlich vor der drohenden<br />

Auffahrsituation.<br />

Teilbremsung<br />

Rechtzeitig löst das System<br />

selbsttätig eine leichte Verzögerung<br />

aus. Zu diesem Zeitpunkt<br />

könnte der Fahrer noch<br />

übernehmen/bremsen.<br />

Mercedes auch in völlig unkritischen<br />

Situationen. So gibt er beispielsweise<br />

unnötigen Alarm, wenn ein vorausfahrendes<br />

Fahrzeug abbiegt, also die Spur<br />

verlässt.<br />

Kosten für das System:<br />

≥ Collision Prevention Ass<strong>ist</strong>: Serie<br />

FAZIT: Im Grunde <strong>ist</strong> der „Collision Prevention<br />

Ass<strong>ist</strong>“ der B-Klasse kein Notbremsass<strong>ist</strong>ent.<br />

Dennoch kann das System<br />

durch Warnungen an den Fahrer<br />

Unfälle glimpflicher ausgehen lassen<br />

oder verhindern.<br />

vollbremsung<br />

Ist die Kollision zu diesem<br />

Zeitpunkt unvermeidlich,<br />

übernimmt der Notbremsass<strong>ist</strong>ent<br />

die volle Verzögerung.<br />

Stillstand<br />

Rechtzeitig vor dem Hindernis<br />

kommt das Fahrzeug zum<br />

Stehen. Oder es baut Tempo<br />

ab – sodass der Unfall glimpflicher<br />

ausfällt.<br />

Honda Civic 2.2<br />

i-DTEC Executive<br />

Der Kompakte verfügt über<br />

ein Radarsystem, erkennt<br />

stehende und vorausfahrende<br />

Objekte. Wird der Abstand<br />

knapp, warnt er (li.)<br />

Hindernisobjekt<br />

Im Test musste der Dummy<br />

sowohl langsam auf der Spur<br />

fahren, als auch leicht verzögern,<br />

anhalten oder von Beginn<br />

der Übung an stehen.<br />

46 www.autobild.de · Nr. 35 · 31. August 2012 Nr. 35 · 31. August 2012 · www.autobild.de 47<br />

WERTUNg:<br />

Mercedes B 180 Blue<br />

Efficiency<br />

Im Cockpit der B-Klasse erscheint<br />

ein Symbol, falls das System<br />

eine mögliche Kollision errechnet.<br />

Ignoriert der Fahrer dies, bremst<br />

der Mercedes aber nicht allein<br />

Fotos: ADAC / U. RAttAy (6), HeRstelleR

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