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Aufruf - Gleichstellung der Geschlechter im ESF in BW

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Zahlreiche Evaluierungen/Studien zum SGB II 1 haben darauf aufmerksam gemacht, dass<br />

es geschlechtsspezifische Integrationswege gibt, die e<strong>in</strong>e Benachteiligung von Frauen<br />

be<strong>in</strong>halten (Frauen erreichen z.B. deutlich seltener e<strong>in</strong>e sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung, s<strong>in</strong>d überrepräsentiert <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gfügiger Beschäftigung und M<strong>in</strong>ijobs, Frauen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Maßnahmen unterrepräsentiert, die zu ungeför<strong>der</strong>ter Beschäftigung führen (EGZ,<br />

E<strong>in</strong>stiegsgeld, <strong>in</strong>sgesamt wird die Frauenför<strong>der</strong>quote seit Jahren unterschritten etc.).<br />

Die Situation <strong>in</strong> den Jobcentern <strong>in</strong> Baden-Württemberg ist unterschiedlich, dennoch sehen<br />

sie sich bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> gleichstellungspolitischen Ziele ähnlichen Problemen<br />

gegenüber, z.B.:<br />

Die gesetzlichen Vorgaben <strong>im</strong> H<strong>in</strong>blick auf die eher langfristigen (z.B.<br />

gleichstellungspoltischen) Ziele stehen nicht <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> Geschäftspolitik<br />

<strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit, best<strong>im</strong>mend s<strong>in</strong>d vielmehr die eher kurzfristigen<br />

Geschäftsziele wie Wirtschaftlichkeit, Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Hilfebedürftigkeit,<br />

Erwerbs<strong>in</strong>tegration (z.B. <strong>in</strong> Zielvere<strong>in</strong>barungen).<br />

Arbeitgeber haben bei E<strong>in</strong>stellungen eher traditionelle geschlechtsspezifische<br />

Erwartungen und bieten außerdem häufig prekäre Beschäftigung gerade für Frauen<br />

an.<br />

Die Zuweisung von Frauen kann schwierig se<strong>in</strong>, wenn Projektträger überwiegend<br />

handwerkliche Betätigungsfel<strong>der</strong> anbieten.<br />

Frauen, die aus dem Leistungsbezug herausfallen, s<strong>in</strong>d oft schwer zu erreichen.<br />

Die Jobcenter haben zwar Ermessensspielräume, aber die gleichstellungspolitische<br />

Bewertung fällt aus verschiedenen Gründen oft schwer: e<strong>in</strong>erseits haben die<br />

Zielgruppen oft traditionelle <strong>Geschlechter</strong>rollen(bil<strong>der</strong>) und die Mitarbeitenden<br />

verfügen nicht <strong>im</strong>mer über die notwendige Gen<strong>der</strong> Kompetenz.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungse<strong>in</strong>richtungen stehen häufig nicht ausreichend zur Verfügung. Dies<br />

erschwert die Vermittlung von Eltern, hauptsächlich aber von Müttern, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n unter 3 Jahren.<br />

M<strong>in</strong>ijobs werden häufig als Möglichkeit zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />

beschrieben. Dagegen spricht, dass es sich nicht wirklich um e<strong>in</strong>e<br />

Erwerbs<strong>in</strong>tegration handelt, da e<strong>in</strong>e spätere Aufstockung o<strong>der</strong> genereller <strong>der</strong><br />

Übergang <strong>in</strong> sozial-versicherungspflichtige Beschäftigung nicht gel<strong>in</strong>gt und e<strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong>ijob e<strong>in</strong>e eigenständige Existenzsicherung nicht ermöglicht.<br />

Das Konstrukt <strong>der</strong> Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaft steht <strong>der</strong> <strong>Gleichstellung</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschlechter</strong><br />

entgegen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> eigenständigen Existenzsicherung von Frauen.<br />

1 Die entsprechenden Quellenangaben f<strong>in</strong>den Sie hier<br />

http://www.gem-esf-bw.de/docs/pdf/proInnovation_Literatur_und_Material_SGB_II.pdf<br />

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