ATC USA - GdF Gewerkschaft der Flugsicherung eV
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IF<strong>ATC</strong>A<br />
24. IF<strong>ATC</strong>A European Regional Meeting<br />
Quo vadis <strong>ATC</strong> – Europa in Bewegung<br />
Das 24. IF<strong>ATC</strong>A ERM fand in diesem Jahr vom 26.-28.Oktober<br />
in Prag statt, und mit 203 registrierten Teilnehmern aus 37<br />
Staaten, incl. drei Stimmübertragungen, war es eines <strong>der</strong><br />
größten Treffen in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> IF<strong>ATC</strong>A.<br />
Es ist ganz sicher <strong>der</strong> straffen Organisation und<br />
rücksichtsvollen Diskussionsführung des Executive<br />
Vice President Europe, Herrn Patrik Peters, MUAC, zu<br />
verdanken, dass sämtliche Themen wie geplant besprochen<br />
werden konnten. Die Fülle machte es zwar<br />
schwer, den sehr engen Zeitrahmen einzuhalten,<br />
doch dank disziplinierter Gesprächsleitung gelang<br />
dies Patrik Peters insgesamt sehr gut.<br />
Die Konferenz begann am Freitag, den 26.10. mit<br />
einem Workshop, <strong>der</strong> unter dem Motto „Quo Vadis<br />
<strong>ATC</strong>?“ stand. Hochrangige Vertreter <strong>der</strong> gesamten<br />
Luftfahrtbranche waren zu Gast und berichteten den<br />
ca.100 Anwesenden von ihrer Sicht <strong>der</strong><br />
zukünftigen Entwicklungen in <strong>der</strong> <strong>Flugsicherung</strong>swelt.<br />
Große Einigkeit herrschte<br />
unter allen beteiligten Rednern über die<br />
zunehmende Notwendigkeit weiterer ATM<br />
Automatisierung, um die vorhergesagte Verkehrssteigerung<br />
von bis zu 200% in den nächsten 15 Jahren<br />
beherrschen zu können. Schlagworte wie „4D-trajectory<br />
management, SWIM, ATM Masterplan, D3 Completion,<br />
HMI, business trajectories, multilayered operator<br />
o<strong>der</strong> SESAR“ seien hier nur stellvertretend genannt.<br />
Die prominentesten Redner kamen von <strong>der</strong> EASA, <strong>der</strong><br />
Europäischen Kommission, von Airbus, Thales, vom<br />
SESAR Konsortium sowie von Eurocontrol. Schlüsselbegriff<br />
all dieser Entwicklungen wird „CDM“ sein,<br />
Collaborative Decision Making“ – nur mit sehr enger<br />
Zusammenarbeit und Informationsaustausch wird<br />
man die zukünftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen gemeinsam<br />
meistern können, darüber waren sich alle einig.<br />
Sehr kritisch wurde diskutiert und hinterfragt, wie<br />
wohl „responsibility sharing“ umgesetzt werden<br />
kann, was z.B. bei „self-separation“ bzw. „delegation<br />
of separation to the cockpit“ von Airbus ins Spiel gebracht<br />
wurde. Dies ist nach Ansicht <strong>der</strong> Delegierten<br />
nicht möglich, da die Verantwortung letztlich nur ein<br />
Partner tragen kann – es geht also eher um eine neue<br />
„role definition“ aller beteiligter Parteien. Interessant<br />
ist auch noch anzumerken, dass die EC beschlossen<br />
hat, keine weiteren R&D-Projekte jenseits des Jahres<br />
2025 außerhalb von SESAR zu finanzieren. Die Gesamtkosten<br />
von SESAR belaufen sich <strong>der</strong>zeit auf 20<br />
Milliarden Euro. Wie ein finanzielles Debakel, wie es<br />
bei Galileo eingetreten ist, vermieden werden kann,<br />
blieb lei<strong>der</strong> unbeantwortet, da <strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> EC<br />
bereits vorzeitig die Konferenz verlassen musste.<br />
Weitere Informationen zu den o. g. Themen können<br />
u. a. unter www.easa.europa.eu sowie unter<br />
www.sesar-consortium.aero bezogen werden.<br />
von<br />
Jens Lehmann<br />
51 <strong>der</strong> flugleiter 2007/06