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Landesverband der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule eV ...

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<strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinnützigen</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>Gesamtschule</strong> e.V.<br />

GGG NRW, Huckar<strong>der</strong> Str. 12, 44147 Dortmund<br />

An das<br />

Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW<br />

40190 Düsseldorf<br />

poststelle@msw.nrw.de<br />

Geschäftsstelle:<br />

Huckar<strong>der</strong> Str. 12<br />

44147 Dortmund<br />

Telefon: (0231) 14 80 11<br />

Fax: (0231) 14 79 42<br />

eMail: GGG-NRW@dokom.net<br />

Internet: www.GGG-NRW.de<br />

Werner Kerski,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Hengstenbergstr. 1<br />

58239 Schwerte<br />

Telefon: (02304) 72187<br />

Datum: 15. November 2010<br />

Kernlehrplan <strong>Gesellschaft</strong>slehre (Entwurf vom 04.10.2010)<br />

Bezug: Az. 532-09.001GL-GE/VB<br />

hier: Stellungnahme <strong>der</strong> GGG NRW<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

als Anlage übersenden wir Ihnen eine Stellungnahme <strong>der</strong> GGG NRW<br />

zu dem o.g. Entwurf für einen Kernlehrplan <strong>Gesellschaft</strong>slehre an <strong>Gesamtschule</strong>n.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

_<br />

Werner Kerski, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Bankverbindung <strong>der</strong> GGG NRW: Konto 631 004 105, StSpk Dortmund, BLZ 440 501 99


<strong>Landesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Gemeinnützigen</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>Gesamtschule</strong> e.V.<br />

Kernlehrplan <strong>Gesellschaft</strong>slehre (Entwurf vom 04.10.2010)<br />

hier: Stellungnahme <strong>der</strong> GGG NRW<br />

15.11.2010<br />

Die GGG NRW begrüßt, dass nun auch für den Lernbereich <strong>Gesellschaft</strong>slehre ein Kernlehrplan<br />

„in Sicht“ ist.<br />

Zu einigen Details des Entwurfs vom 04.10.2010 möchten wir im Folgenden Stellung<br />

nehmen:<br />

Die Grobstruktur dieses Plans ist mit Nachdruck zu begrüßen, insofern Fächerintegration<br />

und Fächertrennung nicht gegeneinan<strong>der</strong> ausgespielt werden, die<br />

Kopfstellung des integrierten Plans aber verdeutlicht, dass dieser die eigentlich<br />

angestrebte Lösung darstellt.<br />

Die Kompetenzorientierung ist inzwischen Standard <strong>der</strong> Lehrplanentwicklung und<br />

infolgedessen auch zu begrüßen.<br />

Bei <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> verschiedenen Kompetenzen sollte dringend deutlich<br />

gemacht werden, dass den vier vorgestellten Kompetenzbereichen ein an<strong>der</strong>er<br />

übergeordnet werden muss: die sprachliche Kompetenz. Es geht dabei um die<br />

Entwicklung von Bildungs- und Fachsprache, ausgehend von <strong>der</strong> alltagssprachlichen<br />

Kompetenz <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler. Ziel ist hierbei die sprachliche<br />

För<strong>der</strong>ung in allen Fächern.<br />

Die Kompetenzen <strong>der</strong> Einzelpläne finden sich im integrierten Plan wie<strong>der</strong> und<br />

umgekehrt ebenfalls.<br />

Die Jahrgänge 5 und 6 sind in bewährter Manier zusammengefasst. Die Zusammenfassung<br />

<strong>der</strong> Jahrgänge 7 bis 10 zu zwei Blöcken (ohne genaue Zuordnung <strong>der</strong><br />

Inhalte zu den Jahrgängen) ist zu begrüßen, weil sich hierdurch den Fachkonferenzen<br />

Freiräume für die je eigene Gestaltung ergeben.<br />

Für die Fachkonferenzen wäre <strong>der</strong> Hinweis hilfreich, welcher Teil (Prozentsatz) des<br />

GL-Unterrichts durch den schulinternen Rahmenplan festgelegt werden o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>sherum formuliert, welcher Freiraum geboten bleiben soll (Anteil <strong>der</strong><br />

Obligatorik). Eine solche Angabe ist deshalb wichtig, weil <strong>der</strong> Plan <strong>der</strong>art breit<br />

angelegt ist, dass es keiner Fachkonferenz schwerfallen dürfte, das gesamte<br />

Unterrichtskontingent mit dem Schulcurriculum zu füllen. Dann bliebe aber kein<br />

Raum mehr für die überaus wichtigen unterrichtlichen Reaktionen auf je aktuelle<br />

politische, wirtschaftliche, soziale Problemstellungen (s. <strong>der</strong>zeit die „Sarrazin“-<br />

Kontroverse). (Dieser Punkt spricht im Übrigen für den integrierten GL-Unterricht,<br />

weil man bei aktuellen Themen, die ja meist in den Bereich des Politikunterrichts


Kernlehrplan <strong>Gesellschaft</strong>slehre (Entwurf vom 04.10.2010)<br />

Stellungnahme <strong>der</strong> GGG NRW Seite 2<br />

gehören, nicht darauf warten muss, dass das Fach Politik in <strong>der</strong> Fächerabfolge<br />

wie<strong>der</strong> „dran“ ist.)<br />

Hilfreich für die Fachkonferenzen wären sicherlich auch „Beispielsequenzen“, an<br />

denen verdeutlicht werden könnte, wie dieser Plan als Schulcurriculum „funktionieren“<br />

kann.<br />

Die Kategorien Geschlecht und Migration/Integration sollten in den Inhaltsfel<strong>der</strong>n<br />

stärkere Berücksichtigung finden und auch in den Übersichtstafeln erscheinen.<br />

Schließlich sei noch darauf verwiesen, dass ein integrierter Plan sicherlich auf erheblich<br />

weniger Wi<strong>der</strong>stand stieße, wenn Studenten und Studentinnen universitär im Fach <strong>Gesellschaft</strong>slehre<br />

ausgebildet würden statt in den Einzelfächern.<br />

Zum Schluss sei ein Punkt benannt, <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> sehr allgemeinen Argumentation dieser<br />

Stellungnahme herausfällt. Er ist jedoch so gravierend, dass er hier angemerkt werden<br />

muss. Es heißt an zwei Stellen im Plan, einmal im integrierten (S. 44), einmal im Fächer<br />

trennenden Teil Geschichte (S. 103):<br />

„Die Schülerinnen und Schüler stellen die Kreuzzüge als Konflikt, aber auch als<br />

Chance kultureller Begegnung zwischen christlicher und islamischer Welt dar“.<br />

Massenmord und Massenvergewaltigung dürfen nicht als „Chance“ ausgegeben werden!<br />

Hier scheint sich die an sich nicht falsche Haltung historischen Denkens, vergangene<br />

Epochen aus ihrem Selbstverständnis heraus und nicht (nur) aus heutiger Sicht zu beurteilen,<br />

zu einem menschenverachtenden Urteil verselbständigt zu haben.

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