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Pressemitteilung Bildersturm vor 70 Jahren - Freie Universität Berlin

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ismus eine Sonderolle zu. Im spannungsreichen Verhältnis der 'Achsenpartner', die sich in<br />

einem Wettkampf um die politische und kulturelle Vormachtstellung befanden, wurde der<br />

Futurismus als eine Art Exportartikel nach Deutschland zu transferieren versucht. Dieses<br />

Bestreben wurde in Deutschland von Verteidigern des Expressionismus aufgegriffen und<br />

genutzt, um an dem ’Modell Italien’ die Vereinbarkeit der aktuellen Ideologie und moderner<br />

Kunst aufzuzeigen.<br />

In Sektion III wird die Rolle der Kunsthistoriker und Händler im Dritten Reich und ihr Lavieren<br />

zwischen Widerstand und Anpassung untersucht. Nina Kubowitsch (<strong>Berlin</strong>) befasst sich<br />

in ihrem Vortrag Werner Noack und der Deutsche Museumsbund 1930 mit den Bestrebungen<br />

eines Kunsthistorikers im Vorfeld der nationalsozialistischen Machtübernahme. Werner<br />

Noack (1888-1969) stand der Sektion Kunstmuseen des Deutschen Museumsbundes<br />

von 1930 bis 1945 <strong>vor</strong>. Welche Bedeutung erlangte der Deutsche Museumsbund unter seiner<br />

Ägide? Kubowitsch beantwortet die Frage im Hinblick auf Noacks engagiertes Eintreten<br />

für Sammlungen moderner Kunst am Anfang seiner Laufbahn. Frédérique Régincos (<strong>Berlin</strong>)<br />

referiert über den Kunsthistoriker Rolf Hetsch und die „Verwertung der Produkte entarteter<br />

Kunst“. Hetsch wurde 1937 mit der Inventarisierung der als "entartet" beschlagnahmten<br />

Werke beauftragt und koordinierte deren Verwertung durch das Propagandaministerium.<br />

Dabei setzte er einerseits die offizielle Kunstpolitik der Nationalsozialisten um,<br />

verstand sich aber zugleich als Bewahrer der verfemten modernen Malerei, Graphik und<br />

Plastik. Diese beiden Facetten Hetschs im Umgang mit den beschlagnahmten Werken sollen<br />

im Beitrag näher beleuchtet werden. Anja Tiedemann (Jork) spricht über die Buchholz Gallery<br />

Curt Valentin in New York und die „Entartete Kunst“. Der Buchholz Gallery Curt Valentin<br />

in New York kommt eine Schlüsselstellung bei der Verwertung „Entarteter Kunst" zu.<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Buch- und Kunsthändler Karl Buchholz übernahm konfiszierte Kunstwerke und<br />

schickte sie an seinen New Yorker Geschäftsführer Curt Valentin – heute eine Legende unter<br />

den amerikanischen Kunsthändlern. Tiedemann widmet sich in ihrem Vortrag <strong>vor</strong>rangig<br />

dem Wirken Curt Valentins und stellt die neuesten Ergebnisse ihrer Recherchen in New York<br />

<strong>vor</strong>.<br />

Das Kolloquium wird von der Ferdinand-Möller-Stiftung (<strong>Berlin</strong>) gefördert.

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