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Aromatase-Insuffizienz - genteQ

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Parameterinfoblätter MVZ <strong>genteQ</strong><br />

<strong>Aromatase</strong>-<strong>Insuffizienz</strong><br />

(weiblicher Pseudohermaphroditismus)<br />

Gen: CYP19A1<br />

Locus: Chromosom 15q21.1<br />

zum Anforderungsformular:<br />

http://www.genteq.de/downloads.html?file=tl_files/pdf/Anforderungsformular%20allgemein.pdf<br />

akkreditiertes Verfahren: ja<br />

pränatale Diagnostik: nein<br />

Material<br />

2-5ml EDTA-Blut<br />

Bearbeitungszeit<br />

6-8 Wochen<br />

Indikation<br />

V.a. <strong>Aromatase</strong> <strong>Insuffizienz</strong> bei<br />

• Frauen mit nicht adrenal bedingtem weiblichem Pseudohermaphroditismus, primärer Amenorrhoe oder<br />

polyzystische Ovarien<br />

• Männer mit stark erniedrigtem Östrogenspiegel bei erhöhtem Testosteronspiegel und erhöhten<br />

Gonadotropinen (LH, FSH) sowie eunuchoidem Körperbau<br />

• Hypergonadotropem Hypogonadismus in Verbindung mit weiteren Charakteristika wie verzögertem<br />

Knochenalter bzw. Epiphsyenanomalien, Osteopenie bzw. Osteoporose<br />

• Virilisierungserscheinungen bei der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft mit betroffenem Feten<br />

Familienuntersuchungen<br />

Methodik<br />

Mutationsnachweis durch DNA-Sequenzierung nach Polymerase-Ketten-Reaktion<br />

Informationen zum Krankheitsbild<br />

Die <strong>Aromatase</strong> ist ein Enzym, das im Rahmen der Steroidhormonbiosynthese wirkt. Durch die Umwandlung von<br />

Androgenen in Östrogene ist sie maßgeblich an der Regulation der Verfügbarkeit von Androstendion bzw.<br />

Testosteron auf der einen und Estron (E1) bzw. Estradiol (E2) auf der anderen Seite beteiligt.<br />

Der <strong>Aromatase</strong>-Mangel ist eine seltene autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die auf Mutationen innerhalb<br />

des CYP19A1-Gens beruht. Betroffene Mädchen fallen nach der Geburt durch eine Störung der<br />

Geschlechtsentwicklung auf, da die Androgene nicht aromatisiert werden können und somit zu einer<br />

Virilisierung des Ungeborenen führen. Der Karyotyp ist dabei unauffällig weiblich (46,XX). Bei betroffenen<br />

Mädchen bleibt die Pubertät aus, ohne Behandlung entwickelt sich eine Osteoporose. Neue Daten geben<br />

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Parameterinfoblätter MVZ <strong>genteQ</strong><br />

Hinweise darauf, dass eine Hyperandrogenämie bei Frauen mit und ohne polyzystisches Ovar durch<br />

heterozygote Mutationen im <strong>Aromatase</strong>-Gen verursacht werden kann.<br />

Jungen sind in der Kindheit i.d.R. klinisch unauffällig. Die Diagnosestellung erfolgt häufig erst im<br />

Erwachsenenalter bzw. im Rahmen einer Familienuntersuchung. Charakteristisch ist hier ein – im Gegensatz zu<br />

nicht betroffenen Familienmitgliedern - leicht unproportionierter Hochwuchs und eine Osteoporose.<br />

Neben einer operativen Korrektur bei den Mädchen sieht die Behandlung eine Hormonersatztherapie bei beiden<br />

Geschlechtern vor (bei männlichem Kerngeschlecht Östrogene; bei weiblichem Kerngeschlecht Östrogene und<br />

Gestagene).<br />

OMIM-Nummer<br />

613546 (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/omim/613546)<br />

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