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GIS-gestützte Entwicklung eines Landschaftskorridors mit - IDU mbH

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„Raumstrukturanalyse und <strong>GIS</strong>-<strong>gestützte</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

<strong>eines</strong> <strong>Landschaftskorridors</strong> <strong>mit</strong> dem Ziel der Wiederansiedlung<br />

des Steinkauzes (Athene noctua, Scop. 1769)<br />

im Zittauer Becken “<br />

Dipl.-Ing. (FH) Anja Koehler –<br />

<strong>mbH</strong>


Gliederung<br />

1. Der Steinkauz (Athene noctua)<br />

2. Hintergrund und Ziel der Arbeit<br />

3. Vorgehen<br />

4. Ergebnisse<br />

5. Auswertung und Diskussion<br />

6. Schlussfolgerungen<br />

7. Zusammenfassung<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


1. Der Steinkauz (Athene noctua)<br />

<br />

Systematik<br />

Stamm<br />

Klasse<br />

Ordnung<br />

Familie<br />

Gattung<br />

Art<br />

Vertebrata (Wirbeltiere)<br />

Aves (Vögel)<br />

Strigiformes (Eulenvögel)<br />

Strigidae (Eulen)<br />

Athene (Steinkäuze)<br />

A. noctua (Steinkauz)<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


1. Der Steinkauz (Athene noctua)<br />

<br />

Verbreitung und Bestand<br />

<br />

<br />

<br />

Europa, Nordafrika, Asien<br />

Schwerpunkt in DTL:<br />

Nordrhein-Westfalen (75%<br />

der dt. Vorkommen)<br />

ca. 8100-8200 Brutpaare<br />

<br />

Rote Liste:Deutschland – 2 (stark gefährdet)<br />

Sachsen – 1 (vom Aussterben bedroht)<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


1. Der Steinkauz (Athene noctua)<br />

<br />

Verbreitung und Bestand<br />

A) um 1985 B) um 2000<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


1. Der Steinkauz (Athene noctua)<br />

<br />

Äußere Erscheinung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ca. 22 cm<br />

braun-weißliches Gefieder<br />

gedrungener Körper<br />

kurzer Schwanz<br />

flacher Kopf, niedrige Stirn<br />

große, gelbe Augen <strong>mit</strong><br />

weißen Überaugenstreifen<br />

Flug: wellenförmig<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


1. Der Steinkauz (Athene noctua)<br />

<br />

Brutbiologie<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

monogame Dauerehe<br />

Höhlen-/ Halbhöhlenbrüter<br />

brutplatztreuer Standvogel<br />

Brut: Mitte April - Mitte Mai,<br />

3-5 Eier, Brutdauer 24-28 d<br />

nur 1 Jahresbrut<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


1. Der Steinkauz (Athene noctua)<br />

<br />

Jagdweise und Beutespektrum<br />

<br />

geschickte Bodenjagd<br />

Ansitzjagd vielseitiger Jäger<br />

<br />

niedriger Suchflug<br />

<br />

Arthropoden, Anneliden<br />

Kleinsäuger weites Beutespektrum<br />

<br />

<br />

kleine Vögel<br />

Amphibien, Reptilien<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


1. Der Steinkauz (Athene noctua)<br />

<br />

Besiedelte Biotoptypen<br />

<br />

<br />

offene bzw. halboffene, warme Biotope<br />

<br />

<br />

Steppen<br />

Wüsten<br />

extensiv genutzte Kulturlandschaften<br />

<br />

<br />

<br />

Streuobstwiesen<br />

extensiv genutztes Grünland<br />

Einzelbäume, Baumreihen und Baumgruppen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Alleen und Baumreihen (Altbaumbestände)<br />

Obstbaumreihen (Altbaumbestände)<br />

Einzelbäume und Baumgruppen (Altbestände)<br />

Kopfbäume und Kopfbaumreihen<br />

Primärhabitate<br />

Sekundärhabitate<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


1. Der Steinkauz (Athene noctua)<br />

<br />

Allgemeine Gefährdungsfaktoren<br />

<br />

<br />

natürlich<br />

<br />

<br />

<br />

harte, schneereiche Winter<br />

Nahrungskonkurrenz<br />

Prädation (z.B. Marder, Katzen, andere Eulen)<br />

anthropogen<br />

<br />

<br />

<br />

Intensivierung der LW<br />

<br />

<br />

<br />

Umbruch von Dauergrünland<br />

Biozideinsatz<br />

Fällen von Kopfweiden, Streuobstwiesen, Alleen...<br />

Gebäudeabriss/-sanierung<br />

Ausbau des Verkehrsnetzes<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


2. Hintergrund und Ziel der Arbeit<br />

<br />

Biodiversität<br />

<br />

ursprünglich<br />

<br />

In Mitteleuropa: Rodung einst bewaldeter Flächen für die<br />

Landwirtschaft<br />

Steigerung der Artenvielfalt<br />

<br />

heute<br />

<br />

Nutzungsintensivierung und Verlust des Strukturreichtums<br />

Rückgang der Artenvielfalt<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


2. Hintergrund und Ziel der Arbeit<br />

<br />

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie Deutschlands<br />

<br />

59 Indikatorarten repräsentieren die Lebensraumtypen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Küsten/Meere<br />

Binnengewässer<br />

Alpen<br />

Wälder<br />

Siedlungen<br />

Agrarlandschaft (Steinkauz als typischer Vertreter gewählt)<br />

Analyse des Zustandes von Natur und Landschaft in<br />

Abhängigkeit von einer nachhaltigen Landnutzung<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


2. Hintergrund und Ziel der Arbeit<br />

<br />

Steinkauz in Sachsen<br />

<br />

seit 1970er Jahren:<br />

anhaltende Bestandsabnahme<br />

<br />

<br />

1987/88 : 25-36 BP<br />

1993-96: 10-30 BP<br />

<br />

heute nur noch eine<br />

bekannte Restpopulation<br />

in Westsachsen: ca. 5 BP<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


2. Hintergrund und Ziel der Arbeit<br />

<br />

Artenschutzprojekt Steinkauz 2003/2004 des LK Lö-Zi<br />

<br />

im Auftrag der UNB in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Dipl.-Biologe<br />

Sven Büchner und der Fachgruppe Ornithologie Zittau<br />

̌ Bestandserfassung<br />

̌ Ausbringen von 40 Nisthilfen<br />

̌ Nahrungsanalysen (Kleinsäuger, Arthropoden, Anneliden)<br />

<br />

Ergebnisse<br />

keine Brutnachweise, 1 Rufer in Eckartsberg (Juni 2004)<br />

keine der Nisthilfen durch Steinkauz besetzt<br />

mangelndes Nahrungsangebot der untersuchten Flächen<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


2. Hintergrund und Ziel der Arbeit<br />

<br />

Geplantes Wiederansiedlungsprojekt<br />

<br />

<br />

Anknüpfen an das durchgeführte Artenschutzprojekt<br />

Auswilderung gezüchteter Steinkäuze über mehrere<br />

Jahre im Zittauer Becken<br />

Existieren noch potentielle Steinkauzhabitate?<br />

Warum werden die ausgebrachten Nisthilfen nicht<br />

angenommen?<br />

Warum sind die ehemaligen Bruthabitate im UG heute<br />

nicht mehr besiedelt?<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


3. Vorgehen<br />

<br />

Zielstellungen und Vorgehen<br />

̌<br />

̌<br />

̌<br />

̌<br />

̌<br />

Bestandserfassung<br />

Analyse der aktuellen und historischen Flächennutzung<br />

Analyse und Bewertung:<br />

̌ ehemalige Brutplätze<br />

̌ Nistkastenstandorte<br />

̌ potentieller Habitate<br />

Ableitung von Artenschutz- und Landschaftspflegemaßnahmen<br />

Ableitung <strong>eines</strong> Landschaftskorridor<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


3. Vorgehen<br />

<br />

Zielstellungen und Vorgehen<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


3. Vorgehen<br />

<br />

Kartierung steinkauzrelevanter Habitatparameter<br />

̌ ehemalige Brutplätze<br />

̌ aktuelle Nistkastenstandorte<br />

̌ potentielle Habitate<br />

<br />

Habitatansprüche:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

sonnige und offene, möglichst ebene Flächen (überschaubar, warm)<br />

ganzjährig kurze Vegetation, offene Wege (artspezifische Bodenjagd)<br />

geeignete Gehölzstrukturen, wie Streuobstwiesen, Kopfbäume, Alleen,<br />

Einzelbäume (Brutplatz, Tageseinstand)<br />

Nähe zu landwirtschaftlichen Gebäuden (Brutplatz, Versteck, Jagd)<br />

niedrige Ansitzwarten wie Koppelpfähle, Zäune (Ansitzjagd)<br />

Abstand zu Waldgebieten/dichten Gehölzgruppen (Vorkommen von<br />

Prädatoren)<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


3. Vorgehen<br />

<br />

Bewertungsschema I – ehemalige Brutplätze,<br />

potentielle Habitate<br />

Summenparameter Einzelparameter Bezug<br />

1 Jagd<br />

2 Standort-Umgebung<br />

3 Fehlen von Negativfaktoren<br />

Grünland <strong>mit</strong> kurzer Vegetation SCHÖNN et al. 1991<br />

offene Wege mdl. M., KEIL 2008<br />

niedrige Ansitzwarten SCHÖNN et al. 1991<br />

Gehölzstrukturen mdl. M., KEIL 2008<br />

(Klein)Tierhaltung DALBECK et al. 1999<br />

Stallungen/Scheunen/Gehöfte mdl. M., KEIL 2008<br />

kein Wald/Verbuschung (


3. Vorgehen<br />

<br />

Bewertungsschema II – Nistkastenstandorte<br />

Summenparameter Einzelparameter Bezug<br />

1 Standort-Voraussetzungen<br />

2 Habitat<br />

3 Nistkasten<br />

Randlage, einzeln, freistehend mdl. M., KEIL 2008<br />

nicht am Unterhang mdl. M., KEIL 2008<br />

kein Wald oder Verbuschung mdl. M., KEIL 2008<br />

(


3. Vorgehen<br />

<br />

<br />

Bewertungsschema II – Nistkastenstandorte<br />

Kastentypen<br />

<br />

<br />

„groß“ (ungünstig)<br />

„lang“ (günstig)<br />

<br />

Anbringung<br />

<br />

<br />

Einflugloch zum Stamm weisend<br />

nach hinten leicht abfallend<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


3. Vorgehen<br />

<br />

Bewertungsklassen<br />

̌ ehemalige Brutplätze<br />

̌ aktuelle Nistkastenstandorte<br />

̌ potentielle Habitate<br />

BE 9 8 7 6 5 4 3 2 1<br />

Klasse geeignet/günstig <strong>mit</strong>telmäßig ungeeignet/ungünstig<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Bestandssituation I<br />

<br />

Verhören<br />

<br />

<br />

<br />

ein Rufer am 9. April 2008 am Rinderstall der Agrargenossenschaft<br />

Olbersdorf<br />

2 weitere registrierte Rufer: Oberherwigsdorf (März) und Eckartsberg<br />

(September)<br />

Waldkauznachweis am Grenzübergang Polen-Tschechien<br />

(verlängerte Friedensstraße)<br />

keine Bestätigung der vermuteten Vorkommen in Hrádek nad Nisou<br />

keine Brutnachweise<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Bestandssituation II<br />

<br />

Recherche: Tschechien<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bestand zwischen 1973 bis<br />

1989 stabil: 700-1000 BP<br />

später große Bestandseinbrüche<br />

2001-2003: nur 250-500 BP<br />

Dichtezentren in Plattenbausiedlungen<br />

der Städte<br />

Bestandseinbrüche und Rückgang der Verbreitung<br />

nächsten Vorkommen in Rumburk und Liberec (ca. 20 km entfernt)<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Flächennutzung im Analysegebiet<br />

Nutzung 1993 [%] 2005 [%] Differenz Trend Wirkung<br />

Acker 35,78 40,89 5,11 Zunahme negativ<br />

Grünland 28,50 23,25 -5,26 Abnahme negativ<br />

Siedlung 15,30 14,35 -0,95 Abnahme indifferent<br />

Wald 10,78 11,43 0,65 Zunahme negativ<br />

Grün-/Freiflächen 4,69 4,20 -0,49 Abnahme negativ<br />

Straße 3,06 3,12 0,06 Zunahme negativ<br />

Busch 1,05 1,48 0,43 Zunahme negativ<br />

Gewässer 0,68 1,23 0,56 Zunahme indifferent<br />

Offenfluren 0,16 0,05 -0,11 Abnahme negativ<br />

100% 100%<br />

auf 12,11% der Fläche für Steinkauz negative<br />

Veränderung der Flächennutzung<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Ehemalige Brutplätze I<br />

<br />

<br />

<br />

7 nachgewiesene ehemalige Brutplätze im UG<br />

3 in Eckartsberg (bis 1982, 1989 und 1996)<br />

1 in Oberseifersdorf (bis 1993)<br />

2 in Oberherwigsdorf (bis 1979)<br />

<br />

1 in Bertsdorf (bis Ende der 1980er)<br />

auf Grünland im Dorfrandbereich<br />

bis auf Bertsdorf alles Gebäudebruten<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Ehemalige Brutplätze II – Flächennutzung im Umkreis<br />

500 m-Radius 1993 2005<br />

<br />

Acker: 2-52 % (ø = 25 %) < (ø = 27 %)<br />

Grünland: 30-85 % (ø = 50 %) > (ø = 48 %)<br />

Wald: 0-7 % (ø = 2 %) = (ø = 2 %)<br />

2000 m-Radius<br />

Acker: 31-53 % (ø = 45 %) < (ø = 56 %)<br />

Grünland: 26-42 % (ø = 34 %) > (ø = 23 %)<br />

Wald: 1-15 % (ø = 4 %) = (ø = 4 %)<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Ehemalige Brutplätze III – Habitat-Bewertung<br />

Ort<br />

Anzahl<br />

ehemaliger<br />

Brutplätze im UG<br />

ungünstig<br />

(1-3 BE)<br />

<strong>mit</strong>telmäßig<br />

(4-6 BE)<br />

Eckartsberg 3 0 1 2<br />

Oberseifersdorf 1 0 0 1<br />

Oberherwigsdorf 2 0 1 1<br />

Bertsdorf 1 0 0 1<br />

günstig<br />

(7-9 BE)<br />

Σ = 7 0 2 5<br />

ehemalige Brutplätze überwiegend steinkauzgerechte Habitateigenschaften<br />

Mangel an natürlichen Brutmöglichkeiten<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Nistkastenstandorte I<br />

<br />

13 Nisthilfen im UG<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2 in Olbersdorf<br />

4 in Bertsdorf<br />

2 in Eckartsberg<br />

5 in Wittgendorf<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Nistkastenstandorte II – Flächennutzung im Umkreis<br />

500 m-Radius eB (1993)<br />

<br />

Acker: 4-50 % (ø = 28 %) > (ø = 25 %)<br />

Grünland: 16-53 % (ø = 35 %) < (ø = 50 %)<br />

Wald: 0-10 % (ø = 2 %) = (ø = 2 %)<br />

2000 m-Radius<br />

Acker: 30-68 % (ø = 52 %) > (ø = 45 %)<br />

Grünland: 15-33 % (ø = 23 %) < (ø = 34 %)<br />

Wald: 1-16 % (ø = 7 %) > (ø = 4 %)<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Nistkastenstandorte III – Bewertung<br />

Ort<br />

Anzahl<br />

ausgebrachter<br />

Nisthilfen im UG<br />

ungünstig<br />

(1-3 BE)<br />

<strong>mit</strong>telmäßig<br />

(4-6 BE)<br />

Olbersdorf 2 0 0 2<br />

Bertsdorf 4 0 4 0<br />

Eckartsberg 2 1 1 0<br />

Wittgendorf 5 2 3 0<br />

günstig<br />

(7-9 BE)<br />

Σ = 13 3 8 2<br />

umliegende Habitate relativ günstig gewählt<br />

Kastentyp, Anbringung und Standortwahl nicht steinkauzgerecht<br />

durch geeigneten Kastentyp an alternativem Standort: Verbesserung<br />

der Standortsituation möglich<br />

nur 4 NK (Eckartsberg, Bertsdorf) in der Nähe ehemaliger Brutplätze<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Potentielle Habitate I<br />

<br />

33 potentielle<br />

Habitate im UG<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Potentielle Habitate II – Entfernungen<br />

großräumige Vernetzung<br />

<br />

Entfernungen > 2000 m (maximaler Aktionsradius)<br />

zwischen Oberseifersdorf und Oberherwigsdorf (2400 m)<br />

zwischen Eckartsberg und Mittelherwigsdorf (2800-3000 m)<br />

kleinräumige Vernetzung (innerorts)<br />

<br />

Entfernungen > 2000 m (maximaler Aktionsradius)<br />

in Olbersdorf: Ol2 zu Ol3 (2100 m)<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


4. Ergebnisse<br />

<br />

Potentielle Habitate III – Habitat-Bewertung<br />

Ort<br />

Anzahl<br />

potentieller<br />

Habitate<br />

ungünstig<br />

(1-3 BE)<br />

<strong>mit</strong>telmäßig<br />

(4-6 BE)<br />

Bertsdorf 10 0 4 6<br />

günstig<br />

(7-9 BE)<br />

Hörnitz 4 0 4 0<br />

Eichgraben 2 1 1 0<br />

Hartau 1 0 0 1<br />

Olbersdorf 3 0 2 1<br />

Mittelherwigsdorf 4 0 2 2<br />

Wittgendorf 2 0 1 1<br />

Radgendorf 0 - - -<br />

Drausendorf 0 - - -<br />

Oberseifersdorf 4 0 2 2<br />

Eckartsberg 3 0 0 3<br />

Σ = 33 1 16 16<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


5. Auswertung und Diskussion<br />

Warum sind die ehemaligen Bruthabitate im UG heute<br />

nicht mehr besiedelt?<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Vernichtung des Brutplatzes<br />

<br />

<br />

Gebäudesanierung<br />

Baumfällung<br />

Konkurrenz und Prädation<br />

<br />

Vordringen des Waldkauzes<br />

Habitatzerschneidung und Unfalltod<br />

Bau der Umgehungsstraße B 178<br />

Erweiterung des Siedlungsrandbereiches<br />

Nutzungsaufgabe in der LW<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


5. Auswertung und Diskussion<br />

Warum werden die ausgebrachten Nisthilfen nicht<br />

angenommen?<br />

<br />

<br />

Standortvoraussetzungen nicht erfüllt (10 von 13 NK)<br />

<br />

<br />

Randlage/einzeln/freistehend<br />

nicht am Unterhang<br />

kein Wald oder Verbuschung (< 200 m)<br />

Kastentyp und Anbringung nicht steinkauzgerecht (alle)<br />

<br />

<br />

Steinkauz-Niströhre (Kastentyp „lang“)<br />

Einflugloch zum Stamm, nach hinten geneigt<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


5. Auswertung und Diskussion<br />

Warum werden die ausgebrachten Nisthilfen nicht<br />

angenommen?<br />

<br />

weiterhin negativ:<br />

<br />

<br />

<br />

zu wenig Nisthilfen im UG (keine Vernetzung)<br />

zu wenig Nisthilfen pro Standort (empfohlen: 2-3 NK)<br />

keine Berücksichtigung ehemaliger Brutplätze bei Standortwahl<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


5. Auswertung und Diskussion<br />

Existieren noch potentielle Steinkauzhabitate im UG?<br />

<br />

ja und gut vernetzt<br />

<br />

um Wiederansiedlung zu begünstigen, genügen<br />

inselartige Strukturen innerhalb der Agrarlandschaft<br />

<br />

Problem:<br />

<br />

Mangel an natürlichen Bruthöhlen<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


6. Schlussfolgerungen<br />

<br />

Artenschutz und Landschaftspflege<br />

Erhalt bzw. qualitative Wertsteigerung der potent. Habitate<br />

Vernetzung potentieller Habitate<br />

1. Schaffen und Erhalt natürlicher Brutmöglichkeiten<br />

2. Schaffen, Erhalt und Optimierung potent. Jagdhabitate<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


6. Schlussfolgerungen<br />

<br />

Artenschutz und Landschaftspflege<br />

1. Schaffen und Erhalt natürlicher Brutmöglichkeiten<br />

<br />

<br />

<br />

Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen<br />

Pflege und Neupflanzung höhlenbildender Bäume als Einzelbaum,<br />

Baumreihe oder alleeartige Pflanzung entlang von Feldwegen, Gräben,<br />

Parzellengrenzen etc.<br />

Schaffen von Einflugmöglichkeiten in Gebäude, Stallungen, Scheunen<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


6. Schlussfolgerungen<br />

<br />

Artenschutz und Landschaftspflege<br />

2. Schaffen, Erhalt und Optimierung potent. Jagdhabitate<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schaffen von Einflugmöglichkeiten in Stallungen, Scheunen<br />

Erhalt offener Wege<br />

(Koppel)pfähle aus Holz, z.B. entlang offener Wege, Parzellengrenzen<br />

Mosaikartige Beweidung/Mahd<br />

Belassen von Saumstrukturen<br />

Ausbringen von Strohmieten, Reisig-, Steinhaufen, Totholzstapeln<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


6. Schlussfolgerungen<br />

<br />

Einwanderungsrichtung ins Zittauer Becken<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


6. Schlussfolgerungen<br />

<br />

Die Auswilderung<br />

<br />

Voraussetzungen<br />

̌<br />

̌<br />

Auszuwildernde Art kam früher natürlicherweise im Gebiet vor<br />

Ursachen des Verschwindens bekannt<br />

Ursachen des Verschwindens beseitigt<br />

Auswilderung nur dann sinnvoll, wenn eine spontane, natürliche<br />

Besiedlung des Gebietes durch Individuen aus benachbarten<br />

Populationen ausgeschlossen<br />

Nach dem derzeitigen Stand ist von einer Auswilderung<br />

abzuraten!<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


6. Schlussfolgerungen<br />

<br />

Empfehlung<br />

<br />

kurzfristig<br />

<br />

Umfangreiches Nistkastenprogramm für die kartierten potentiellen<br />

Habitate und für geeignete Habitate entlang der Wanderungskorridore<br />

<br />

langfristig<br />

<br />

Umsetzen der Artenschutz- und Landschaftspflegemaßnahmen<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


7. Zusammenfassung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

letzte Brut im UG: 1996 in Eckartsberg<br />

regelmäßig registrierte Rufer, aber keine Brutnachweise<br />

Mangel an natürlichen Bruthöhlen<br />

1993-2005: auf 12,11 % der Fläche – für Steinkauz negative Veränderung<br />

der Landnutzung (besonders: Zunahme Ackeranteil, Abnahme Grünland)<br />

Rückgangsursachen: Brutplatzvernichtung, Vordringen des Waldkauzes...<br />

Kastentyp, Anbringung und Standortwahl der NK nicht steinkauzgerecht<br />

16 von 33 potentiellen Habitaten günstig, die besten Standorte in Bertsdorf<br />

benachbarte Populationen in Rumburk bzw. Liberec (20 km)<br />

Umfangreiches Nistkastenprogramm sowie Umsetzung der<br />

Landschaftspflegemaßnahmen in potentiellen Habitaten sowie entlang der<br />

Wanderungskorridore<br />

Wiederansiedlungsprojekt Steinkauz (Athene noctua)


Vielen Dank …<br />

… für die Aufmerksamkeit!

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