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ANHANG - Georg Britting

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<strong>ANHANG</strong> 273<br />

Zu Seite 125<br />

Wo ich hergekommen bin<br />

Wo ich hergekommen bin,<br />

Hat niemand Gedichte gemacht.<br />

Sie haben abends bei Licht gelesen,<br />

Und dann: Gute Nacht.<br />

Aber sie hatten ein zartes Herz,<br />

Sagten zu mancher Zeit<br />

Worte – ich habe sie nicht verstanden,<br />

Ob Leid, oder Streit.<br />

Männer, die weinten, gab es auch;<br />

Andere sannen still,<br />

Schwiegen durchs Jahr, die Frauen sprachen<br />

Laut und schrill.<br />

Zu uns, den Kindern, war man gut,<br />

Heilige Nacht und der Baum<br />

Kamen vom Himmel. Ein altes Klavier<br />

Klang im Raum.<br />

Auch da schlang vielleicht ein Arm<br />

Herzlich und bitterlich<br />

Bei den schönen gerollten Kuchen<br />

Sich um mich.<br />

Auch da flog vielleicht ein Wort<br />

Leise und federleicht<br />

Mir in das Herz – ein Wort, von wannen,<br />

Das man verschweigt.<br />

Dies und wie´s immer geschah,<br />

Als ich ein Kind noch war,<br />

Klein die Hände und klein die Füße,<br />

Braun das Haar –<br />

Dies und wie´s vergangen ganz,<br />

Anders ich selber auch –<br />

Einmal, von wannen, fliegen von dannen<br />

Verse wie Rauch.<br />

<strong>Georg</strong> von der Vring

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