Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses ... - VCD
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Welche unterschiedlichen Sozialticket-Modelle kennen Sie und wie schätzen Sie diese ein?<br />
Die Antrag stellenden Fraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gehen von einer Berechtigtenzahl von 1,9 bis 2,0<br />
Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen für ein Sozailticket aus. Für die Jahre 2009 und 2010 beziffert die Fraktion von<br />
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die für eine Einführung eines Sozialtickets anfallenden Kosten auf ca. 65 Millionen Euro zusätzlich,<br />
für die das Land aufkommen soll. Wie ist diese Kostenschätzung vor dem Hintergrund laufender Versuche <strong>zur</strong> Einführung<br />
sogenannter Sozialtickets oder vergleichbarer bzw. ähnlicher Leistungsangebote, wie sie im Antrag gefordert werden,<br />
einzuschätzen?<br />
Der <strong>VCD</strong> NRW spricht sich dafür aus, reguläre Monatstickets für einen sozialpolitisch zu definierenden<br />
Personenkreis gegen einen finanziellen Ausgleich an das jeweilige Verkehrsunternehmen vergünstigt<br />
anzubieten, wie es bei den derzeitigen Modellen auch gemacht wird, sei es über einen Pass wie in<br />
Köln oder direkt wie in Unna und Dortmund. (In Köln werden darüber hinaus 4er-Tickets vergünstigt<br />
angeboten.)<br />
Der aufzuwende Betrag hängt dann neben dem Ausmaß der Inanspruchnahme sehr stark von der<br />
zugrunde gelegten Berechnung ab: So zeigte sich nach Darstellung <strong>des</strong> VRS in Köln aufgrund einer<br />
Marktforschung, dass der rechnerische Fehlbetrag von 34,30 EUR auf 4,10 EUR pro Ticket verringert<br />
werden konnte, also etwa um den Faktor 8. Dies war offenbar möglich, in dem man Abwanderungen<br />
aus dem Regeltarif Erkenntnisse über vermindertes Schwarzfahren und Mehrverkehr gegenüber stellte,<br />
zudem ist der Preis mit 28 EUR entsprechend hoch. Die Stadt Köln nennt als Ausgleichsbetrag an die<br />
KVB: 4,8 Mio EUR (2007), 2,8 Mio EUR (2008), 1,2 Mio EUR (2009). Der VRS weist allerdings<br />
darauf hin, dass die Bedingungen auf andere Regionen <strong>des</strong> VRS nicht übertragbar seien und der Ausgleichsbetrag<br />
entsprechend höher ausfallen müsste. Das zeigt auch die Grenzen <strong>des</strong> Modells auf, da<br />
bereits beim Preis von 28 EUR bei 175 000 Köln-Pass-Berechtigten nur 11 000 ein vergünstigtes<br />
Monatsticket in Anspruch nahmen.<br />
Eine ähnliche Rechnung ist nach Darstellung <strong>des</strong> VRR dort nicht möglich. In Dortmund wird demnach<br />
das Ticket 1000 im Abonnement zugrunde gelegt, und die Stadt übernimmt den Differenzbetrag<br />
zwischen dem Ticket 1000-Preis mit Großkundenrabatt und dem Ausgabepreis von 15 Euro. Der Ausgleichsbetrag<br />
betrug 2008 4,9 Mio EUR, die Forderung der Stadtwerke für 2009 beläuft sich auf 7<br />
Mio EUR.<br />
Dies macht deutlich, dass bei Zugrundelegung <strong>des</strong> VRR-Modells man lan<strong>des</strong>weit sehr schnell auf hohe<br />
Millionenbeträge kommt - was aber aus Sicht <strong>des</strong> <strong>VCD</strong> NRW nicht gegen ein finanzielles Engagement<br />
in diesem Bereich spricht:<br />
• Bereits im Zusammenhang mit der Diskussion um die Kürzung der Regionalisierungsmittel wurde<br />
darauf hingewiesen, dass die Lan<strong>des</strong>regierung einen Teil der erhöhten Mehrwertsteuereinnahmen<br />
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