Pressemitteilung Frank Düpree in concert - Sparkasse Rastatt ...
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<strong>Pressemitteilung</strong><br />
14.05.2012<br />
Seite 2/2<br />
Zart und filigran die Klangfarbe der beiden Geiger<strong>in</strong>nen Julia Ungureanu und Lisa Klotz.<br />
Nachum Erlich (Viola) und Victor Plumettaz (Cello) fügten sich nahtlos <strong>in</strong> diesen Charakter<br />
e<strong>in</strong>, ebenso <strong>Frank</strong> <strong>Düpree</strong> am Klavier. Wie die e<strong>in</strong>zelnen Stimmen hervortraten, wenn sie<br />
führend waren, sich wieder e<strong>in</strong>reihten <strong>in</strong> das Ensemble und den Vortritt ließen, das war<br />
Kammermusik vom Fe<strong>in</strong>sten. E<strong>in</strong> ausgesucht nachdenkliches und e<strong>in</strong>fühlsames Musizieren,<br />
das <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tellektuellen Herausforderung und se<strong>in</strong>er poetischen Schönheit alle S<strong>in</strong>ne<br />
berührte. Das F<strong>in</strong>ale fasste noch e<strong>in</strong>mal alle Facetten dieses Werks zusammen: Wie durch<br />
e<strong>in</strong>en Nebel nimmt erst das Cello den Schmerz der F-moll-Tonart auf im poco sostenuto, um<br />
sich dann im Vere<strong>in</strong> mit den übrigen Partnern <strong>in</strong> e<strong>in</strong> atemloses, bewegtes Allegro, non<br />
troppo, zu stürzen und die Hochspannung des Presto, non troppo, leidenschaftlich<br />
aufzubauen und transparent am Ende aufzulösen. Aus den Klavierstücken op. 118 hatte sich<br />
<strong>Frank</strong> <strong>Düpree</strong> das Intermezzo Nr. 3 und die Ballade Nr. 2 gewählt. Sanft fließend begann er<br />
das Intermezzo, verträumt und ausdrucksvoll lotete er die Klangfarben des Flügels aus,<br />
nahm den Zuhörer mit auf se<strong>in</strong>e Reise zu Johannes Brahms. Erst verhalten setzte der Beifall<br />
nach der Ballade e<strong>in</strong>, so warm und weich und entrückt erzählte der Pianist die Geschichte,<br />
die <strong>in</strong> diesem Stück Musik lebt, mit fe<strong>in</strong>s<strong>in</strong>niger Tongebung und fe<strong>in</strong>er, klarer L<strong>in</strong>ie.<br />
Johannes Brahms wird ob se<strong>in</strong>es Auslotens der Möglichkeiten zwischen Form und Poesie<br />
auch als Vater der "zweiten Wiener Schule" bezeichnet; deswegen lag es nahe, diese und<br />
damit die Fortentwicklung der Kompositionstechnik h<strong>in</strong> zur Zwölftonmusik mit <strong>in</strong>s<br />
Programm aufzunehmen. Zwei kurze Werke hatte <strong>Düpree</strong> ausgewählt, zwei Walzer von<br />
Johann Strauss, die e<strong>in</strong>mal Alban Berg ("We<strong>in</strong>, Weib und Gesang") und e<strong>in</strong>mal Arnold<br />
Schönberg ("Rosen aus dem Süden") nach der Technik der Zwölftonkomposition für<br />
Klavierqu<strong>in</strong>tett "bearbeitet" hatten. Das war erfrischend und frech musiziert, bisweilen mit<br />
Anklängen an die Schrammel-Musik und e<strong>in</strong> leichter und federnder Abschluss dieses<br />
Kammermusikabends, der ohne Zugabe nicht zu Ende gehen durfte.<br />
v.l.: Nachum Erlich (Viola), Julia Ungureanu (Geige), <strong>Frank</strong> <strong>Düpree</strong> (Klavier), Lisa Klotz (Geige),<br />
Victor Plumettaz (Cello)<br />
(mt) Auszug BT vom 14.05.2012