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Atomic Force Microscope

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Spezial<br />

Wissenschaftler, Unternehmer und Sozialreformer<br />

Ernst Abbe, 1840 –1905<br />

von Bernd Dörband und Henriette Müller<br />

Für die moderne Optik ist 2005 ein besonderes Gedenkjahr, verbunden mit den Namen Carl Friedrich Gauß,<br />

Ernst Abbe und Albert Einstein. Abbe lernte Gauß nicht mehr persönlich kennen. Aber mit den Gauß’schen<br />

Erkenntnissen und Lehren, den Gesetzen der paraxialen Optik, die nach ihm benannt sind, und seinen Lehren<br />

zur Statistik und Fehlerverteilung, wurde er vertraut. Diese Zusammenhänge bilden noch heute das Rückgrat<br />

der angewandten Optik.<br />

Abbe beginnt im April 1857 in Jena sein<br />

Studium der Mathematik, Physik und Philosophie.<br />

Bereits im dritten Semester erhält<br />

er den ersten Preis für die Lösung einer<br />

physikalischen Aufgabe. Das Preisgeld<br />

kommt dem mittellosen Studenten sehr<br />

gelegen. Am 23. Januar 1840 als Sohn<br />

eines Spinnereiarbeiters im thüringischen<br />

Eisenach geboren war eine akademische<br />

Laufbahn für ihn eigentlich nicht vorgesehen.<br />

Nachdem er schon mit 17 Jahren<br />

am Eisenacher Realgymnasium sein Abitur<br />

abgelegt hat, wählt er die Jenaer Universität.<br />

Hier im Inland, im Großherzogtum<br />

Sachsen-Weimar-Eisenach, bekommt er<br />

ein „Armutszeugnis“: Die Vorlesungsgebühren<br />

werden erlassen und die Mahlzeiten<br />

bezuschusst.<br />

schen Methode“. Mit dem Bau beauftragt<br />

er den Universitätsmechaniker Carl Zeiss<br />

und legt selbst mit Hand an.<br />

Optische Handwerkskunst<br />

Ab 1866 arbeitet Abbe in der Optischen<br />

Werkstätte von Carl Zeiss mit. Dieser will<br />

konkurrenzfähiger werden, vom „Pröbeln“<br />

wegkommen, hin zu systematischen Entwicklungen.<br />

Er ist fest davon überzeugt,<br />

dass – wie Teleskope und Photoobjektive –<br />

auch Mikroskopobjektive mit ihren kleinen<br />

Linsen exakt berechenbar sind. Abbe<br />

lässt sich in die optische Handwerkskunst <br />

Dissertation bei Wilhelm Weber<br />

Im Frühjahr 1859 setzt Abbe auf Rat der<br />

Jenaer Lehrer sein Studium an der Georg-<br />

August-Universität in Göttingen fort.<br />

Hier gibt es gut funktionierende naturwissenschaftliche<br />

Institute, eine bestens<br />

ausgestattete Bibliothek und epochale<br />

Mathematiker und Physiker. Zu seinen Lehrern<br />

zählen die Physiker Wilhelm Eduard<br />

Weber (1804-1891) und Johann Benedikt<br />

Listing (1808-1882), der Mathematiker<br />

Bernhard Riemann (1826-1866) und der<br />

Astronom und Meteorologe Ernst Friedrich<br />

Wilhelm Klinkerfues (1827-1884). Als Hilfsassistent<br />

bei Klinkerfues in der Sternwarte<br />

Abbe als Student in Göttingen um 1860.<br />

befasst sich Abbe mit astronomischen<br />

Beobachtungen und Messungen. 1861<br />

legt Ernst Abbe seine Dissertation vor, die<br />

von Weber „hervorragend“ beurteilt wird.<br />

Für die Mathematikprüfung wählt Abbe<br />

den besonders anspruchsvollen Riemann<br />

aus. 23-jährig habilitiert sich Abbe an der<br />

Universität Jena und wird Privatdozent<br />

für Mathematik und Physik. Er richtet das<br />

erste Praktikum für Physikstudenten ein.<br />

Seine in Göttingen gesammelten experimentellen<br />

Erfahrungen kann er gut einbringen.<br />

So konzipiert er ein dem schmalen<br />

Budget genügendes neues Instrument<br />

für das Messen kleiner Ströme und<br />

Magnetfelder nach der „Gaussisch-Weber-<br />

Den Dickenmesser entwickelte Abbe für das Prüfen<br />

von Linsendicken.<br />

10 optolines No. 6 | 2. Quartal 2005

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