Der Appenzeller Sennenhund - Schweizer Hunde Magazin
Der Appenzeller Sennenhund - Schweizer Hunde Magazin
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Foto: C. Biedermann<br />
Kind und Welpen<br />
lernen sich kennen<br />
und machen erste<br />
positive Erfahrungen.<br />
gen. Jeder eingetragene Hund bekam<br />
selbstverständlich einen Stammbaum.<br />
In den folgenden Jahren ging<br />
es, dank des unermüdlichen Einsatzes<br />
von Prof. Dr. Albert Heim, stetig<br />
aufwärts. <strong>Der</strong> von Albert Heim 1914<br />
aufgestellte Rassestandard hat auch<br />
heute noch seine Gültigkeit. Es versteht<br />
sich wohl von selbst, dass wir<br />
hier von einer sehr gesunden Rasse<br />
sprechen. Denn wer seine Arbeit<br />
nicht in gewünschtem Masse erfüllte,<br />
landete damals schnell einmal im<br />
Kochtopf. Das Fleisch galt als Spezialität<br />
und <strong>Hunde</strong>schmalz wurde für<br />
alle möglichen Krankheiten verwendet.<br />
Und es ist wohl diesem Umstand<br />
zu verdanken, dass wir auch heute<br />
noch von einer gesunden Rasse sprechen<br />
können. Die, wenn überhaupt,<br />
nur von ganz wenigen gesundheitlichen<br />
Problemen geplagt wird. Um<br />
die Rasse weiterhin möglichst gesund<br />
zu erhalten, wurde 1971 das Röntgen<br />
der Hüftgelenke in die Zuchtbestimmungen<br />
aufgenommen. Hinzu kamen<br />
vor einigen Jahren das Röntgen<br />
der Ellbögen sowie der Untersuch<br />
der Patellaluxation (Verlagerung der<br />
Kniescheibe).<br />
geprägt werden. Nimmt sich der verantwortungsvolle<br />
Züchter diese Zeit<br />
und befasst sich mit seinen Welpen, so<br />
ist ein offener und freundlicher Hund<br />
der Garant seiner züchterischen Arbeit.<br />
Es ist der Umsichtigkeit unserer<br />
Züchter zu verdanken, dass wir heute<br />
sehr ausgeglichene <strong>Hunde</strong> präsentieren<br />
können, die überall gern gesehen<br />
sind. Gerade an Ausstellungen wird<br />
man häufig vom Richter gefragt, ob<br />
der Hund angefasst werden kann. Bis<br />
vor zirka 15 Jahren war dies für die<br />
Richter ein mitunter heikles unterfangen.<br />
Nebst der Exterieurbeurteilung<br />
muss seit 1988 jeder Hund, welcher<br />
in die Zucht kommt, eine Wesensprüfung<br />
ablegen.<br />
Havannabraune <strong>Appenzeller</strong><br />
Um es gleich vorweg zu nehmen,<br />
der havannabraune <strong>Appenzeller</strong> ist<br />
weder eine Rarität noch eine Spezialität,<br />
wie er immer wieder gerne<br />
angepriesen wird. Im Gegenteil,<br />
havannabraune <strong>Appenzeller</strong> hat es<br />
schon immer gegeben. Jedoch war<br />
man früher der Meinung, dass braune<br />
<strong>Hunde</strong> im Allgemeinen schlechtere<br />
<strong>Hunde</strong> waren als ihre schwarzen Vertreter.<br />
Diese Meinung herrschte auch<br />
bei anderen Rassen vor. Und mit<br />
eben diesem, aus heutiger Sicht absolut<br />
unverständlichen Wissensstand<br />
haben die meisten damaligen Züchter<br />
havannabraune <strong>Hunde</strong> aus ihren<br />
Würfen eliminiert. Bis 1979 geschah<br />
dies sogar ganz offiziell. Havannabraune<br />
<strong>Hunde</strong> wurden als standardwidrig<br />
erklärt und waren anlässlich<br />
der Wurfkontrolle zu eliminieren. Danach<br />
waren sie zwar geduldet, aber<br />
alles andere als erwünscht. Wohl mit<br />
gezielten Paarungen wurde versucht,<br />
das havannabraun zu unterdrücken.<br />
Auch noch, als der havannabraune<br />
Typ 1982 offiziell anerkannt und<br />
somit seinem ‹schwarzen Vertreter›<br />
gleichgestellt wurde, wurde diese<br />
Praxis beibehalten. <strong>Der</strong> <strong>Appenzeller</strong><br />
<strong>Sennenhund</strong> ist notabene der einzige<br />
Vertreter unserer <strong>Schweizer</strong> <strong>Sennenhund</strong>e,<br />
bei welchem die Farbvariante<br />
braun anerkannt wurde. Bei den übrigen<br />
<strong>Sennenhund</strong>erassen sind braune<br />
<strong>Hunde</strong> nach wie vor von der Zucht<br />
ausgeschlossen. Obwohl auch bei<br />
diesen immer mal wieder ein brauner<br />
Rassevertreter vorkommt. <strong>Der</strong><br />
heutige Trend nach dem Speziellen<br />
hat mittlerweile auch unsere Rasse<br />
eingeholt. Und so tauchen in jüngster<br />
Zeit vermehrt havannabraune <strong>Appenzeller</strong><br />
auf. Ob dieser Trend nach dem<br />
Das Thema ‹Wesen› floss, wie bereits<br />
erwähnt, schon sehr früh in die<br />
Zuchtziele ein. <strong>Der</strong> <strong>Appenzeller</strong> <strong>Sennenhund</strong><br />
ist von seinem Naturell her<br />
ein eher zurückhaltender und reservierter<br />
Hund. Er muss deshalb schon<br />
sehr früh mit positiven Eindrücken<br />
<strong>Der</strong> vielseitig einsetzbare <strong>Appenzeller</strong> <strong>Sennenhund</strong>, hier als Blindenführhund.<br />
Foto: D. Meier<br />
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© <strong>Schweizer</strong> <strong>Hunde</strong> <strong>Magazin</strong> 3/09 7/09