"Die Maya. Schrift und Kunst" de Nikolai Grube/Maria Gaida - Redalyc
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Rezensionen / Reseñas / Reviews 351<br />
sind. Um wie<strong>de</strong>r bei Objekt 17 zu bleiben, hätte das zumin<strong>de</strong>st einen Hinweis auf das<br />
“<strong>Maya</strong> Vase Book”, Band 2, S. 214, <strong>de</strong>s Verfassers Justin Kerr von 1990 be<strong>de</strong>utet.<br />
Trotz dieser formalen Mängel ist <strong>de</strong>r Katalog aufgr<strong>und</strong> seiner ausgezeichneten Bebil<strong>de</strong>rung<br />
(Normalphotos <strong>und</strong> photographische Abrollungen) <strong>und</strong> <strong>de</strong>r ausführlichen<br />
inhaltlichen Besprechung von Dekor <strong>und</strong> hieroglyphischer Beschriftung ein Standardwerk<br />
<strong>de</strong>r <strong>Maya</strong>-Töpferkunst. <strong>Die</strong>se Qualität wird durch drei allgemeine einführen<strong>de</strong><br />
Kapitel in die “Kulturgeschichte <strong>de</strong>r <strong>Maya</strong>” (<strong>Gaida</strong>, S. 18-29), in die “Keramik <strong>de</strong>r<br />
<strong>Maya</strong>” (<strong>Grube</strong>, S. 30-41), in die “Sujets <strong>de</strong>r Vasenmalerei” (<strong>Grube</strong>, S. 42-57) <strong>und</strong> in<br />
die “Hieroglyphentexte auf <strong>de</strong>n Keramiken” (<strong>Grube</strong>, S. 58-81) auch <strong>de</strong>m Nichtspezialisten,<br />
<strong>de</strong>r sich in die Töpferkunst <strong>de</strong>r <strong>Maya</strong> <strong>und</strong> ihren kulturellen Hintergr<strong>und</strong> einzuarbeiten<br />
wünscht, erschlossen. Aufgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r erlesenen Stücke, die hier zum Teil erstmals<br />
veröffentlicht wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>r wissenschaftlich zuverlässigen Beschreibungen<br />
<strong>und</strong> Einführungen in die Töpferkunst <strong>de</strong>r <strong>Maya</strong> ist <strong>de</strong>m Buch eine weite Verbreitung<br />
zu wünschen.<br />
Berthold Riese<br />
Gabriela Solís Robleda: Bajo el signo <strong>de</strong> la compulsión. El trabajo forzoso indígena en<br />
el sistema colonial yucateco 1540-1730. México, D.F.: Centro <strong>de</strong> Investigaciones y<br />
Estudios Superiores en Antropología social/ Instituto <strong>de</strong> Cultura <strong>de</strong> Yucatán/Instituto<br />
Nacional <strong>de</strong> Antropología e Historia 2003, 411 S.<br />
<strong>Die</strong> Halbinsel Yucatán im Südosten <strong>de</strong>s heutigen Mexiko war die erste Region <strong>de</strong>s<br />
amerikanischen Festlan<strong>de</strong>s, welche die spanischen Eroberer im frühen 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
erreichten. <strong>Die</strong> Eroberung <strong>de</strong>s Gebietes erfolgte jedoch erst Jahrzehnte später, da die<br />
Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r Spanier sich zunächst vor allem auf die Unterwerfung <strong>de</strong>s aztekischen<br />
Reiches in Zentralmexiko richtete. Tatsächlich war die Halbinsel Yucatán für<br />
die spanischen Konquistadoren zunächst nur begrenzt attraktiv. Hier gab es we<strong>de</strong>r<br />
E<strong>de</strong>lmetallvorkommen noch waren die relativ kargen <strong>und</strong> steinigen Bö<strong>de</strong>n <strong>und</strong> das<br />
feuchtheiße Klima für <strong>de</strong>n Anbau europäischer Agrarprodukte (wie Weizen) o<strong>de</strong>r die<br />
kommerzielle Schafzucht, die sich in an<strong>de</strong>ren Teilen Mexikos zu einem wichtigen<br />
Wirtschaftszweig entwickelten, geeignet. Aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>r Eroberer bestand <strong>de</strong>r vornehmliche<br />
Reichtum <strong>de</strong>r Region <strong>de</strong>shalb in ihrer zahlenmäßig be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n <strong>und</strong> sozial<br />
komplex organisierten indianischen Bevölkerung. <strong>Die</strong> Aneignung <strong>de</strong>r Mehrarbeit dieser<br />
mayasprachigen Indianer blieb <strong>de</strong>mentsprechend bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kolonialperio<strong>de</strong><br />
die wichtigste Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r kolonialen Ökonomie. <strong>Die</strong> Enteignung indigenen<br />
Landbesitzes durch Spanier blieb zunächst begrenzt, <strong>und</strong> die weiterhin Land besitzen<strong>de</strong>n<br />
so genannten repúblicas <strong>de</strong> indios waren bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r spanischen Herrschaft<br />
1821 die wichtigste Institution zur Verwaltung <strong>de</strong>r indigenen Bevölkerung <strong>und</strong> zur<br />
Organisation ihrer Ausbeutung. Der indianische A<strong>de</strong>l spielte hierbei als Vermittler <strong>und</strong>