Stefan Appel erhält das Bundesverdienstkreuz
Stefan Appel erhält das Bundesverdienstkreuz
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<strong>Stefan</strong> <strong>Appel</strong> <strong>erhält</strong> <strong>das</strong><br />
<strong>Bundesverdienstkreuz</strong><br />
Es ist eine große Ehrung für den langjährigen<br />
Vorsitzenden des Ganztagsschulverbandes: Dr.<br />
<strong>Stefan</strong> <strong>Appel</strong> ist am 13. April 2012 mit dem<br />
<strong>Bundesverdienstkreuz</strong> für sein jahrzehntelanges<br />
Engagement in der Pädagogik und der<br />
Bildungspolitik – und hier natürlich insbesondere<br />
als Verfechter der Ganztagsschule - ausgezeichnet worden.<br />
Dr. <strong>Appel</strong> erhielt den Verdienstorden am Bande im Rahmen einer Feierstunde im<br />
Kreishaus in Kassel aus den Händen von Vizelandrätin Susanne Selbert. "Dr. <strong>Stefan</strong> <strong>Appel</strong><br />
hat mit seinem mehr als 30 Jahre andauerndem Engagement für Ganztagsschulen<br />
bundesweit und auch international Maßstäbe gesetzt", betonte Selbert in ihrer Laudatio.<br />
Manfred Schaub, der Bürgermeister von <strong>Appel</strong>s Heimatstadt Baunatal, erklärte, die Stadt<br />
sei stolz, <strong>das</strong>s "sie für ihre Bildungsinitiativen auf den Rat eines solchen Experten<br />
zurückgreifen kann".<br />
Für <strong>das</strong> Hessische Kultusministerium wies der für Ganztagsschulen zuständige<br />
Referatsleiter Wolf Schwarz im Rahmen der Feierstunde darauf hin, <strong>das</strong>s der Geehrte<br />
auch in schwierigen Zeiten als "unermüdlicher Streiter für die Ganztagsschulidee gewirkt<br />
hat". Prof. Olaf-Axel Burow, Erziehungswissenschaftler an der Universität Kassel, zeigte<br />
sich überzeugt, <strong>das</strong>s die kürzlich abgeschlossene Promotion Herrn <strong>Appel</strong>s die Zukunft der<br />
Ganztagsschulpädagogik prägen werde.<br />
<strong>Stefan</strong> <strong>Appel</strong> wurde 1942 in Königsberg/Neumark geboren. Nach Kriegsende kehrte seine<br />
Familie im Jahre 1949 in seine Heimatstadt Kassel zurück. <strong>Appel</strong> studierte in Göttingen<br />
und arbeitete als Lehrer an verschiedenen Kasseler Schulen, bevor er 1983 Leiter der<br />
Gesamtschule Hegelsberg wurde, die er bis 2009 leiten und prägen sollte.<br />
Dort entwickelte er die Konzeptionen für die Ganztags- und die Gesamtschule.<br />
"Individuelle schulische und soziale Förderung der Kinder und Durchlässigkeit der<br />
Schulformen gerade in einer so genannten Brennpunktschule waren ihm ein besonderes<br />
Anliegen", führte Vizelandrätin Selbert in ihrer Laudatio aus. Die Kasseler<br />
Schuldezernentin Anne Janz lobte in ihrem Grußwort Dr. <strong>Appel</strong> als "streitbaren Schulleiter,<br />
dem insbesondere die Nordstadt viel zu verdanken hat".<br />
Ab 1978 engagierte sich <strong>Appel</strong> im Gemeinnützigen Ganztagesschulverband (GGT), wurde<br />
1981 in den Vorstand gewählt und übernahm 1985 den Verbandsvorsitz. Schon im<br />
Vorstand hatte er sich dafür eingesetzt, eine "Informationsstelle für Ganztagsschulfragen"<br />
einzurichten. Dort sollte die – damals noch überschaubare – Literatur zur Ganztagsschule<br />
in einer Gesamtbibliographie gebündelt, die Ganztagsschulverzeichnisse auf dem<br />
neuesten Stand gehalten und <strong>das</strong> Beratungssystem ausgedehnt werden. 1983 erfolgte die<br />
Gründung dieser Informationsstelle. Parallel sorgte Dr. <strong>Appel</strong> für eine systematische<br />
Erweiterung der Jahrestagungen, die heute als Ganztagsschulkongresse ein wichtiger<br />
Termin im pädagogischen Terminkalender darstellen und stets überbucht sind. "Den<br />
Ganztagsschulverband hat Dr. <strong>Appel</strong> auf eine moderne und zukunftsfähige Basis gestellt",<br />
lobte Rolf Richter, der Stellvertretende Vorsitzender des Bundesvorstands.<br />
In Fachkreisen hat sich Dr. <strong>Appel</strong> auch einen Namen als Wissenschaftsautor gemacht. Er<br />
ist Ko-Autor des Handbuchs Ganztagsschule – eines Standardwerks zu Theorie und<br />
Praxis der Ganztagsschularbeit. Daneben hat der Pädagoge über 70 Fachpublikationen zu
Bildungsthemen verfasst. Prof. Dr. Gabriele Weigand von der Pädagogischen Hochschule<br />
Karlsruhe lobte diese wissenschaftliche Leistung während der Feierstunde: "Er wirkt in<br />
Praxis und in Wissenschaft - ohne seine Impulse wäre die Qualität der Ganztagsschulen in<br />
Deutschland heute geringer".<br />
Der Geehrte selbst erklärte in seinem Schlusswort, <strong>das</strong>s die bildungspolitischen<br />
Auseinandersetzungen zur Ganztagsschule "glücklicherweise vorbei sind - heute sind<br />
Ganztagsschulen ein anerkanntes pädagogisches Konzept". Beim seinem Eintritt in den<br />
Verband 1978 hätten Ganztagsschulen lediglich "Versuchsschulstatus" gehabt. Die<br />
Etablierung einer breiten Ganztagsschullandschaft erreicht zu haben, sei nicht ihm allein,<br />
sondern den vielen Unterstützern und Mitstreitern in der Schulpraxis, in der<br />
Verbandsarbeit, in der Politik und auch in der Elternschaft und seitens der Schüler zu<br />
verdanken.