Thomas Hagemeister
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statt.. In der " Welt am Sonntag " vom 15. März 1998 war ein Artikel über den<br />
Maler und die Ausstellung mit einigen Bildern abgedruckt. Auf der gleichen<br />
Zeitungsseite stand auch noch ein Artikel über eine Ausstellung im Deutschen<br />
Historischen Museum Berlin: Tsingtau -deutsche "Musterkolonie " am Gelben<br />
Meer, ein Kapitel deutscher Kolonialgeschichte in China 1897 bis 1914.<br />
Und hier beginnt nun eigentlich ein neuer Abschnitt meiner Ahnenforschung,<br />
denn in dieser Ausstellung kam der Vater meiner Mutter vor, Wilhelm Rokohl,<br />
geboren 1878 in Sylda ( nahe Hettstedt im Oberharz ), gestorben 1952 in<br />
Bremerhaven. Er wurde 1900 von Bremerhaven aus als 22jähriger Soldat von<br />
Kaiser Wilhelm verabschiedet und mit dem Schiff „Batavia“ zum Boxeraufstand<br />
nach China verschifft. Und vermutlich fuhr er sogar, ohne dass er es wusste, auf<br />
seinem eigenen Schiff. In einer Zeitung vom 8. Februar 1927, dem Beiblatt zum<br />
„Hettstedter Tageblatt“, wird die „Rokohl´sche und Brandt'sche<br />
Erbschaftssache“ beschrieben. Danach hatte ein Holländer namens Brandt<br />
seinen unehelichen Sohn auf seine überseeische Besitzung nach Batavia ( heute<br />
Djakarta auf Java) mitgenommen. Er hat den Sohn später adoptiert, nachdem die<br />
Mutter mit einem Rokohl verheiratet war. Daher der Doppelname Rokohl-<br />
Brandt.<br />
Nach dem Tode des Adoptivsohnes 1791 ging dann eine Erbschaft von 35<br />
Millionen Reichsmark an die Rokohl´schen Erben in Hettstedt, die aber von<br />
einem " hilfsbereiten " Bürgermeister unterschlagen wurde. Später ( 1868/69 )<br />
wurden dann noch einmal 200 Millionen von der holländischen Regierung der<br />
deutschen Regierung zwecks Ausschüttung an die Rokohl´schen Erben<br />
überwiesen. Dieses Geld ist dann aber auch in irgendwelchen Kanälen versickert<br />
und diente vermutlich mit zur Finanzierung Kaiser Wilhelms Kriegsflotte, mit<br />
der er um 1900 die deutsche Seeherrschaft stärken wollte.<br />
Soviel erst einmal für heute, denn dieser Vortrag sollte ja nur einen kleinen<br />
Einblick geben.