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Destinations-Tipp November 2012 Gärten und Schlösser in ... - VPR

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<strong>Dest<strong>in</strong>ations</strong>-<strong>Tipp</strong> <strong>November</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Gärten</strong> <strong>und</strong> <strong>Schlösser</strong> <strong>in</strong> Mähren<br />

In Mähren kann man die schönsten <strong>Schlösser</strong> <strong>und</strong> Parkanlagen Tschechiens zu e<strong>in</strong>er<br />

Gartenreise verb<strong>in</strong>den, die auch zahlreiche Weltkulturerbestätte be<strong>in</strong>haltet.<br />

Im Südosten Tschechiens gedeiht nicht nur der We<strong>in</strong> hervorragend, e<strong>in</strong> Besuch bei Libor<br />

Paulik <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>zerkollegen <strong>in</strong> Petrov-Plže <strong>in</strong> den historischen Kellern ist für jede<br />

Gruppe e<strong>in</strong> Erlebnis. Wie e<strong>in</strong>e Perlenkette ane<strong>in</strong>andergereiht liegen hier auch so prachtvolle<br />

<strong>Schlösser</strong> <strong>und</strong> Gartenanlagen wie Lednice <strong>und</strong> Valtice der Familie Liechtenste<strong>in</strong>er,<br />

fasz<strong>in</strong>ieren die über 1200 Fuchsienarten <strong>in</strong> Buchlovice oder Schloss Milotice. Nicht zu<br />

vergessen die historisch so bedeutende Altstadt von Olomouc (Olmütz). Hier s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige der<br />

berühmtesten Kathedralen <strong>und</strong> Wallfahrtsorte Mitteleuropas zu entdecken. In dieses<br />

Ensemble aus <strong>Schlösser</strong>n, Parks, <strong>Gärten</strong> <strong>und</strong> Kirchen gehört auch die charmante<br />

Residenzstadt Kromeríž (Kremsier).<br />

Gastfre<strong>und</strong>liches Kromeríž<br />

Die r<strong>und</strong> 30000 Bewohner zählende Stadt<br />

Kromeríž, auch Athen der Region Haná<br />

genannt, liegt an der March im Bezirk Zlín.<br />

Bereits im Jahr 1997 wurde sie zur<br />

schönsten historischen Stadt der<br />

Tschechischen Republik erklärt, e<strong>in</strong> Jahr<br />

später nahm man das Erzbischöfliche<br />

Schloss zusammen mit dem Blumengarten<br />

<strong>und</strong> dem Unteren Schlossgarten <strong>in</strong> die<br />

Weltkulturerbeliste der UNESCO auf. Jahr<br />

für Jahr ist Kromeríž Schauplatz zahlreicher<br />

Musikfestivals, Kongresse <strong>und</strong> Konferenzen<br />

<strong>und</strong> dadurch e<strong>in</strong>e Stadt, die e<strong>in</strong> spürbar<br />

<strong>in</strong>ternationales Flair besitzt.<br />

Das Erzbischöfliche Schloss <strong>in</strong> Kromeríž zählt zu den bedeutendsten historischen<br />

Denkmälern Mährens. Der prachtvolle Reichstagssaal ist zweifellos e<strong>in</strong>er der schönsten Säle<br />

Mitteleuropas. Das Schloss war e<strong>in</strong>st im Besitz der Olmützer Erzbischöfe <strong>und</strong> diente ihnen<br />

als Repräsentationssitz, verfügt es doch über e<strong>in</strong>e Reihe von Sälen <strong>und</strong> Salons, die reich<br />

verziert <strong>und</strong> mit der ursprünglichen E<strong>in</strong>richtung ausgestattet s<strong>in</strong>d. In der Gemäldegalerie<br />

hängen Werke führender europäischer Maler des 15. bis 18. Jahrh<strong>und</strong>erts. Der Untere<br />

Schlossgarten war früher e<strong>in</strong> Gemüse- <strong>und</strong> Blumengarten, im Laufe des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

wurde er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Barockgarten umgewandelt. Und im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert schuf man daraus<br />

dann e<strong>in</strong>en stilvollen Landschaftspark mit e<strong>in</strong>er imposanten Fläche von <strong>in</strong>sgesamt 64 Hektar.<br />

Besonders schöne Beispiele gelungener Gartenarchitektur s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Löwen- <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />

Tritonbrunnen, die sich harmonisch <strong>in</strong> das Gesamtersche<strong>in</strong>ungsbild e<strong>in</strong>fügen. Auch der<br />

Blumengarten war schon im Jahr 1665, als er erstmals angelegt wurde, e<strong>in</strong> Paradebeispiel<br />

für die Symbiose aus italienischer Renaissance <strong>und</strong> der Bildhauerei, der Malerei <strong>und</strong> dem<br />

Kunsthandwerk jener Zeit. In der Rot<strong>und</strong>e des Blumengartens f<strong>in</strong>den regelmäßig<br />

Ausstellungen statt, die den Raum <strong>und</strong> die Zeit verwandeln <strong>und</strong> den Besuchern e<strong>in</strong><br />

außergewöhnliches Erlebnis bieten. Auf e<strong>in</strong>er Reise durch Mähren sollten das Schloss <strong>und</strong><br />

die <strong>Gärten</strong> von Kromeríž unbed<strong>in</strong>gt dazugehören.


Grenzregion Haná<br />

Die Bezeichnung „Athen von Haná“ bezieht sich auf die enge Verb<strong>in</strong>dung der Stadt mit der<br />

Kunst, sie war <strong>und</strong> ist noch immer reich an Schulen <strong>und</strong> Kunstdenkmälern <strong>und</strong> zieht<br />

Schriftsteller, Maler, Bildhauer <strong>und</strong> Musiker an. Der wohl berühmteste Sohn der Stadt ist der<br />

Maler Max Švab<strong>in</strong>ský, zu dessen Ehren 2003 e<strong>in</strong>e Gedenkstätte eröffnet wurde. In sechs<br />

Sälen werden chronologisch e<strong>in</strong>e Auswahl des Werkes Švab<strong>in</strong>skýs präsentiert. Sehenswert<br />

ist auch der Platz Velké námestí mit Rathaus <strong>und</strong> vielen weiteren Renaissancehäusern, der<br />

Mauritiuskirche, der Johannes-der-<br />

Täuferkirche, der barocken Mariä-<br />

Himmelfahrtskirche sowie der<br />

orthodoxen Kyrill-Kirche. Man sollte<br />

außerdem e<strong>in</strong>en Besuch der<br />

Bischöflichen Münzstätte e<strong>in</strong>planen, <strong>in</strong><br />

der numismatische Unikate zu sehen<br />

s<strong>in</strong>d. Die Sammlung gehört zu den<br />

bedeutendsten Kollektionen kirchlicher<br />

Münzprägungen weltweit. Am Ende<br />

e<strong>in</strong>es ereignisreichen Tages hat man<br />

sich die Verkostung der We<strong>in</strong>e <strong>in</strong> den<br />

Kellereien des Erzbischöflichen<br />

Schlosses redlich verdient.<br />

Jecmínek aus Chropyne<br />

E<strong>in</strong>e der schönsten mährischen Sagen über König Jecmínek hängt mit der Stadt Chropyne<br />

(Chrop<strong>in</strong>) zusammen, die nur zehn Kilometer von Kromeríž entfernt liegt. Vor vielen Jahren<br />

lebte <strong>in</strong> Chropyne e<strong>in</strong> König, der, nachdem er alles verprasst hatte, höhere Steuern<br />

e<strong>in</strong>führte. Das Volk hasste ihn dafür. Als sich die Gemahl<strong>in</strong> des Königs, die e<strong>in</strong> gutes Herz<br />

hatte, für mildere Steuern aussprach, vertrieb er sie aus dem Haus. Sie verschwand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Feld, auf dem Gerste (Tschechisch: jecmen) heranreifte, wo sie kurze Zeit später von Frauen<br />

aus dem Dorf entdeckt wurde. Neben ihr lag e<strong>in</strong> Neugeborenes. Man gab ihm den Namen<br />

Jecmínek. Doch selbst von se<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Sohn ließ sich der König nicht erweichen <strong>und</strong><br />

schickte Mutter <strong>und</strong> K<strong>in</strong>d fort. Jecmínek wurde nie mehr gesehen, doch hierzulande ist man<br />

fest davon überzeugt, dass er se<strong>in</strong>e schützende Hand über Mähren halte <strong>und</strong> den Menschen<br />

zur Seite stehe. Wer e<strong>in</strong>en<br />

Abstecher nach Chropyne macht,<br />

kann auch hier e<strong>in</strong> Schloss<br />

besichtigen. Auch für Aktive hat die<br />

Region e<strong>in</strong>iges zu bieten. Das Land<br />

r<strong>und</strong> um Kromeríž ist von mehreren<br />

Radwegen durchzogen, e<strong>in</strong>er davon<br />

führt <strong>in</strong> die sanfte Hügellandschaft<br />

des Marsgebirges <strong>und</strong> die Hoste<strong>in</strong>er<br />

Berge, e<strong>in</strong> weiterer verläuft 80<br />

Kilometer den schönen Bata-Kanal<br />

entlang. Die Fahrradtour kann man<br />

auch mit e<strong>in</strong>er Bootsfahrt<br />

komb<strong>in</strong>ieren.<br />

© Text/Fotos: PRB

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