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BEM 3 - Institut für Elektronische Musik und Akustik - IEM

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Nervenendstelle, der Papilla acustica lagenae, versehen. Tabelle 2 zeigt einige<br />

physiologische Kennwerte des Gehörsinns von Mensch <strong>und</strong> Vogel im Vergleich.<br />

Mensch<br />

Vogel<br />

Hörbereich<br />

20 Hz - 16 kHz<br />

(etwa 9 1 /2 Oktaven)<br />

40 (200) Hz - (8) 14 (29) kHz<br />

(etwa 8 - 9 Oktaven)<br />

Frequenzunterschiedsschwelle im Optimalbereich 0,1 % im Optimalbereich 0,3 %<br />

Absolutes/ Relatives Gehör meist relativ (stets?) absolut<br />

Zeitliches Auflösungsvermögen 1 : 10<br />

Tabelle 2: Physiologische Kennwerte des akustischen Sinnes von Mensch <strong>und</strong> Vogel (nach Angaben bei<br />

KNEUTGEN in BLUME 1979, SCHILDMACHER 1982 <strong>und</strong> SCHMIDT & THEWS 1983, z. T. verändert).<br />

3.3 Transkription <strong>und</strong> Phonographie von Vogelstimmen<br />

Im Laufe der Jahrh<strong>und</strong>erte wurde von verschiedenen Seiten - vom Volksm<strong>und</strong> über frühe<br />

<strong>Musik</strong>theoretiker bis zu Komponisten <strong>und</strong> Naturwissenschaftern der Gegenwart - eine<br />

Vielzahl von Versuchen der Darstellung oder Wiedergabe von Vogelstimmen gemacht. Die<br />

Ansprüche bezüglich der tatsächlichen Übereinstimmung mit dem Vorbild waren dabei<br />

naturgemäß ebenso unterschiedlich wie die gewählten Mittel <strong>und</strong> Wege.<br />

Volkstümliche Verbalisierung<br />

Klar <strong>und</strong> einfach strukturierte, <strong>für</strong> das menschliche Ohr lautlich gut erschließbare<br />

Vogelstimmen wurden vielfach vom Volksm<strong>und</strong> verbal ausgedeutet. Wie KNEUTGEN in<br />

BLUME (1979) feststellt, wird dabei freilich weniger das festgehalten, was der Vogel ruft oder<br />

singt, als vielmehr das, was der Mensch empfindet, wenn er den Vogel hört.<br />

Wiedergabe durch lautmalerische, non-semantische Silben<br />

Hierbei handelt es sich um eine selbst in der modernsten ornithologischen<br />

Bestimmungsliteratur (z. B. HARRIS et al. 1991) noch - wenn auch sparsam <strong>und</strong> mit<br />

entsprechender Umsicht - verwendete Form der Darstellung von Vogelstimmen. Sie ist<br />

vielfach recht gut geeignet, den lautlichen Aspekt eines Gesanges oder Rufes wiederzugeben,<br />

erfaßt jedoch nur wenig von seinem melodischen Verlauf <strong>und</strong> der absoluten Tonhöhe. In der<br />

Vokalmusik wurden häufig jene Passagen, die sich in ihrer musikalischen Substanz auf<br />

Vogelstimmen beziehen, mit solchen Silben unterlegt. Auch <strong>für</strong> den Nachtigallengesang<br />

liegen solche Versuche der syllabischen Wiedergabe vor, die allerdings v. a. wegen der hohen<br />

Komplexität des Gesanges noch weniger als bei vielen anderen Arten das Wesen des Gesangs<br />

vermitteln können.<br />

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