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dische Kapitalisten und meinte damit Liberale (86). Juden wurde<br />

der Zusammenbruch der Monarchie angelastet, der verlorene Krieg,<br />

sämtliche Mißstände im neuen Staat - waren doch die Staatsämter<br />

"verjudet", mit Sozialdemokraten wie Dr. Victor Adler oder<br />

Dr. Otto Bauer besetzt (87). Am 19. November 19<strong>18</strong> hieß es im<br />

christlichsozialen "Volksblatt" : "Wir haben nicht ein Deutsch­<br />

Österreich , sondern ein Juden-Österreich nach wie vor." Am<br />

23. November konnte man im "Volksblatt" lesen, die Grundlagen<br />

des neuen Staates werden<br />

in Wien vom rot-jüdischen Klüngel gemacht. .. , das sich<br />

auf seine Rote Garde und seine jüdischen Offiziere mit der Hinterlands-Courage<br />

stützt. . .. Gegenüber dem Wiener Grundgesetz<br />

stellen wir ein anderes auf, kurz und klar und leicht verständlich:<br />

'Vorarlberg den Vorarlbergern'. Und dem Wiener<br />

Diktat rufen wir entgegen: 'Hand weg von unserem schönen<br />

Land, verdammter Jud!'"<br />

Und am 12. November 1919 publizierte das deutschnationale "Tagblatt"<br />

folgende Zeilen <strong>zum</strong> Staatsfeiertag:<br />

Todesnachrichten<br />

Hymne der Republik Österreich <strong>zum</strong> 12. November 1919<br />

Gott erhalte, Gott beschütze<br />

Unsere liebe Republik<br />

Juda ist des Staates Stütze<br />

Israel wird reich und dick.<br />

Nichts versäumt zu uns 'rem Wohle<br />

Unser neuer Judenstaat,<br />

Treulich sorgt für Brot und Kohle<br />

Arbeits- und Soldatenrat .<br />

Die Christlichsozialen und die Deutschnationalen schimpften oft<br />

auf die Juden und meinten die Sozialdemokraten. Im Dezember 19<strong>18</strong><br />

machte der damalige Obmann der Vorarlberger CVP, Dr. Schneider,<br />

auf einer Parteiversammlung die Richtung klar: "Im Kampfe gegen<br />

das kapitalistische Judentum treffen wir die Sozialdemokraten, sie<br />

sind von den Juden geschult, gedrillt und geführt und unterstützt"<br />

(88).<br />

Es gibt auch eine Tradition des "linken" Antisemitismus. In<br />

Österreich ist hier der Name des führenden Sozialdemokraten<br />

Engelbert Pernerstorfer zu nennen, der einmal von einem<br />

akademischen und jüdischen "Klüngel" in der SDAP geschrieben<br />

hat (89). Aber auch in der "Vorarlberger Wacht" wurden manchmal<br />

antisemitische Töne laut und wurde an den Antisemitismus der<br />

Leser appelliert: "Großgrundbesitzer und Juden finanzieren die<br />

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