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Der große Kampf (1973) - Amazing Recordings

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284 <strong>Der</strong> <strong>große</strong> <strong>Kampf</strong><br />

[282]<br />

und Aberglauben eingehüllt, so daß es in Laster versank und völlig<br />

untüchtig wurde, sich selbst zu beherrschen.<br />

Doch die Ergebnisse dieser Bemühungen unterschieden sich<br />

erheblich von dem, was Rom angestrebt hatte. Statt daß sich die<br />

Massen blind ergeben seinen Lehrsätzen unterstellten, wurden sie<br />

zu Gottesleugnern und Revolutionären. Die Politik, die Lehren und<br />

Gebräuche der Kirche verachteten sie als Pfaffentrug und betrachteten<br />

die Geistlichkeit als mitverantwortlich für ihr elendes Dasein.<br />

<strong>Der</strong> Gott Roms war der einzige Gott, den sie kannten, Roms Lehre<br />

ihre einzige Religion.<br />

Rom hatte den Charakter Gottes falsch dargestellt und seine Forderungen<br />

verdreht, und nun verwarfen die Menschen sowohl die<br />

Bibel als auch ihren Urheber. Rom hatte einen blinden Glauben<br />

an seine Lehrsätze gefordert, und dabei die Schrift angeblich gutgeheißen.<br />

Die Rückwirkung sah so aus, daß Voltaire und die ihm<br />

Geistesverwandten das Wort Gottes gänzlich beiseitesetzten und<br />

überall das Gift des Unglaubens verbreiteten. Rom hatte das Volk<br />

unter seinen eisernen Füßen niedergetreten, und nun brachen die<br />

entwürdigten und verrohten Massen als Erwiderung auf die Zwangsherrschaft<br />

alle Schranken. Rasend vor Wut über den gleißenden<br />

Betrug, dem sie so lange gehuldigt hatten, verwarfen sie Wahrheit<br />

und Irrtum zusammen. Indem sie die Zügellosigkeit für Freiheit<br />

hielten, jubelten die Sklaven des Lasters in ihrer vermeintlichen<br />

Freiheit.<br />

Nach Beginn der Revolution räumte der König dem Volk eine<br />

Vertretung ein, die die gemeinsame des Adels und der Geistlichkeit<br />

überwog. Somit befand sich das Übergewicht der Macht in der Hand<br />

des Volkes, das aber nicht imstande war, sie zu benutzen. Eifrig<br />

bestrebt, das erlittene Unrecht zu ahnden, beschloß es, die Erneuerung<br />

der Gesellschaft vorzunehmen. Die schimpflich behandelten<br />

Volksmassen, deren Gemüter mit bitteren, seit langem angehäuften<br />

Erinnerungen an Ungerechtigkeiten erfüllt waren, erklärten, den unerträglich<br />

gewordenen Zustand des Elends ändern und sich an denen<br />

rächen zu wollen, die sie als Urheber ihrer Leiden ansahen. Die<br />

Unterdrückten setzten die Lehre, die sie unter der Gewaltherrschaft<br />

gelernt hatten, in die Tat um und tyrannisierten jetzt die, von denen<br />

sie unterdrückt worden waren.

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