Frohe Ostern - Schau Verlag Hamburg
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CU<br />
Magazin der Aurubis Gruppe<br />
April 2009<br />
<strong>Frohe</strong> <strong>Ostern</strong><br />
Wie in den Aurubis-Ländern<br />
gefeiert wird<br />
Aurubis<br />
BERLIN<br />
Aktionäre gaben grünes Licht<br />
für Loborperos Umbenennung alit ad te<br />
magna faccum estis<br />
Enercon<br />
16 500 Tonnen Kupfer<br />
für die Windkraft<br />
interview<br />
Energie und Umwelt – zwei<br />
Kernthemen für den Konzern
Sie möchten sich auch auf dieser Seite sehen? Oder einen Kollegen? Dann schicken Sie uns das Foto (Adresse: S. 31)<br />
markus busch |<br />
aurubis hamburg<br />
thomas erretkamps |<br />
Deutsche Giessdraht<br />
carla D’Argenio |<br />
aurubis Italia<br />
danny de becker | aurubis belgium<br />
elenea plahova |<br />
aurubis bulgaria<br />
frank schuster |<br />
aurubis stolberg<br />
claus meyer-wulf | aurubis lünen<br />
2 CU<br />
CUSee you!
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
Bernd Drouven<br />
Vorsitzender des<br />
Aurubis-<br />
Vorstands<br />
die Nachrichten, die wir momentan<br />
von einem Teil unserer Produktmärkte<br />
hören, sind nicht erfreulich. Ausgehend<br />
von einem Nachfragerückgang mussten<br />
zunächst die Aurubis-Standorte Stolberg,<br />
Avellino und Smethwick Kurzarbeit<br />
anmelden bzw. ihre Wochenarbeitszeit<br />
reduzieren. Zum 1. März haben<br />
wir auch in der <strong>Hamburg</strong>er Stranggussanlage<br />
mit Kurzarbeit begonnen.<br />
Ich plädiere dennoch für Optimismus:<br />
Aurubis ist gut positioniert, und das operative<br />
Geschäft ist in Ordnung. In der<br />
Kupfererzeugung sind wir weniger konjunkturabhängig.<br />
Es wurden von der Bundesregierung und in anderen<br />
Ländern Europas zudem verschiedene Konjunkturprogramme<br />
mit Maßnahmen in der Infrastruktur, im Bauwesen<br />
und im Automobilbereich verabschiedet, die über<br />
kurz oder lang positive Impulse auf die Kupfernachfrage<br />
haben dürften.<br />
Die Kupfernachfrage der Energiebranche ist stabil.<br />
Wir rechnen damit, dass sich die Absatzlage im zweiten<br />
Halbjahr wieder erholen wird.<br />
In schwierigeren Zeiten wie diesen ist der gute Zusammenhalt<br />
innerhalb der Gruppe ein entscheidender<br />
Faktor, um den Optimismus nicht zu verlieren und den<br />
vielen Herausforderungen der globalen Märkte gemeinsam<br />
zu begegnen. Ich denke, dass die interne Beschlussfassung<br />
über den neuen Namen Aurubis im Dezember<br />
letzten Jahres ein wichtiger Schritt für die Verbundenheit<br />
innerhalb des Konzerns war und ist. Ich freue mich, dass<br />
die Hauptversammlung ihn am 26. Februar mit großer<br />
Mehrheit bestätigt hat und er nun rechtsverbindlich ist.<br />
In diesem Heft können Sie die ersten Reaktionen auf die<br />
neue Namensgebung von Kolleginnen und Kollegen aller<br />
Standorte nachlesen (s. Seite 12/13).<br />
Gemeinsam stärker: Die Verbundenheit im Konzern<br />
wächst merklich, der Zusammenhalt wird intensiver, der<br />
Austausch reger.<br />
Eine Austauschplattform innerhalb der Aurubis Gruppe<br />
ist unser konzernweites Mitarbeitermagazin „CU“ („See<br />
you“), von dem Sie nun bereits die zweite Ausgabe in den<br />
Händen halten.<br />
Falls Sie aktiv mitarbeiten, Anregungen oder Kommentare<br />
mitteilen möchten, sind Sie wieder herzlich eingeladen,<br />
sich an eines der Redaktionsmitglieder (s. Impressum<br />
Seite 31) bzw. einfach an cu@aurubis.com zu wenden. Wir<br />
freuen uns sehr auf einen intensiven Austausch mit Ihnen.<br />
Herzliche Grüße und schöne Ostertage<br />
Ihr<br />
Ein Nest für das Titelbild<br />
Wurde vor Jahren tatsächlich auf dem Aurubis-Gelände in <strong>Hamburg</strong><br />
gesichtet: ein Vogelnest aus Kupfer. Für unser Titelbild baute Hüseyin<br />
Sicim, 17, das Nest aus feinem Schweißdraht nach. Der Auszubildende:<br />
„Das hat mir viel Spaß gebracht.“<br />
Titelthema 4 – 7<br />
Warum Windenergieanlagen<br />
von ENERCON besonders<br />
viel Kupfer benötigen. Eine<br />
Reportage aus Aurich<br />
Interview 8/9<br />
„Es gilt, gemeinsam die<br />
umweltfreundliche Kupferproduktion<br />
in Europa zu erhalten“<br />
CU INTERN<br />
Konzern + Investitionen 10/11<br />
Hauptversammlung der NA:<br />
Aktionäre geben grünes Licht<br />
für Namensänderung<br />
Konzern + Investitionen 12/13<br />
Aus NA wurde Aurubis:<br />
Als das Geheimnis gelüftet<br />
wurde … Reaktionen<br />
Integration + Mitarbeiter 14/15<br />
Die doppelte Verabschiedung:<br />
Nach 27 Jahren bei der NA<br />
ging Bernd Langner in den<br />
Ruhestand<br />
Integration + Mitarbeiter 16/17<br />
Kollegen besuchen Kollegen /<br />
Freude über den Euro: Der<br />
CU<br />
inhalt<br />
Aurubis-Geschäftsführer in der<br />
Slowakei<br />
Konzern + Investitionen 18/19<br />
Vale do Rio Doce Brasilien:<br />
Besuch bei einem wichtigen<br />
Partner<br />
Integration + Mitarbeiter20/21<br />
Osterbräuche in den Aurubis-<br />
Ländern<br />
Integration + Mitarbeiter22/23<br />
Neue Kupfersternchen sind<br />
da / Drei gute Nachrichten aus<br />
Bulgarien<br />
Produkte + Qualität 24/25<br />
Wie die Kupferkleider vom<br />
Copper Day entstanden /<br />
Aurubis Stolberg bei Tekox in<br />
Spanien<br />
Reportage 26/27<br />
Nachfahren von Emil Wohlwill<br />
besuchen <strong>Hamburg</strong><br />
News 28/29<br />
Porträt + Gewinnspiel 30/31<br />
Der Menschenfreund von der<br />
Hovestraße. Und:<br />
10 Aurubis-Fleecejacken oder<br />
-Radlertrikots zu gewinnen<br />
CU 3
CU<br />
REPORTAGE<br />
Hier dreht<br />
sich alles<br />
um Kupfer<br />
16 500 Tonnen liefert Aurubis in diesem Jahr<br />
an ENERCON, den Marktführer für<br />
Windenergieanlagen in Deutschland<br />
Was Aurich mit dem<br />
kalifornischen Silicon<br />
Valley gemeinsam hat?<br />
Den Weg zum Erfolg:<br />
Während in den USA<br />
die IT-Branche ihren weltweiten Siegeszug<br />
aus simplen Garagen antrat, war es in<br />
Ostfriesland eine alte Möbelhalle, in der<br />
alles anfing: Dort gründete Aloys Wobben<br />
1984 den Wind energieanlagenhersteller<br />
ENERCON, der aktuell zu den führenden<br />
Anbietern in aller Welt gehört. Wobben ist<br />
bis heute Eigentümer und Geschäftsführer<br />
der Unternehmensgruppe, die rund um<br />
den Globus direkt und indirekt ca. 11 000<br />
Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Aurubis gehört seit vielen Jahren zu<br />
den wichtigsten Lieferanten von ENER-<br />
CON, 2009 werden rund 16 500 Tonnen<br />
Kupfer aus <strong>Hamburg</strong> geliefert. ENERCON<br />
benötigt für seine Windräder mehr Kupfer<br />
als andere – und das ist bauartbedingt. Die<br />
Windräder aus Aurich sind nämlich ohne<br />
potenziell anfällige Getriebe konstruiert.<br />
Das erfordert zwar aufwändigere Generatoren<br />
mit einem höheren Kupferanteil,<br />
ENERCON kann seinen Kunden aber<br />
längere Betriebszeiten und andere Vorteile<br />
garantieren, darunter eine geringere<br />
Geräuschbelästigung. Gute Argumente für<br />
4 CU
In der Halle T 1 werden die<br />
Generatoren gefertigt:<br />
Frank Fleißner (l.) und<br />
Thorsten Bunger „träufeln“<br />
Kupferdraht in die Nutschlitze<br />
des Stator-Ringes<br />
CU 5
ENERCON<br />
Energie für die Welt<br />
■■1984: Gründung der ENERCON<br />
GmbH in Aurich<br />
■■Mitarbeiterzahl: direkt und indirekt<br />
mehr als 11 000<br />
■■Bisher installierte Zahl der Windenergieanlagen:<br />
rund<br />
14 200 mit einer Leistung von<br />
fast 17 Gigawatt (Stand: Jan. 09)<br />
■■Marktanteil Deutschland 2008:<br />
51,6 %, damit Nr. 1 vor Vestas<br />
(24,1 %) und REpower (10,9 %)<br />
■■Marktanteil weltweit 2008:<br />
14,0 %, damit Nr. 4 hinter Gamesa<br />
(15,4 %), GE Wind (16,6 %) und<br />
Vestas (22,8 %).<br />
■■Service weltweit: mehr als 160<br />
Servicestationen<br />
die Verkäufer des deutschen Marktführers.<br />
Das Kupfer kommt hauptsächlich in den<br />
Wicklungen der Generatoren zum Einsatz<br />
– als Flachlack- und Runddraht. Die Generatoren<br />
sind „das Herz“ eines jeden Windrades,<br />
wie Matthias Dutsch, Geschäftsführer<br />
und Technischer Leiter der Generatorenfertigung,<br />
sagt. Zentrale Bauteile eines ENER-<br />
CON-Generators sind Rotor und Stator-Tragring.<br />
Wenn sie ineinander montiert werden,<br />
bleiben zwischen dem sich drehenden Rotor<br />
und dem Stator nur 2,5 bis 3 mm Spiel.<br />
Die durch den Wind angetriebenen<br />
Rotorblätter setzen den Rotor in Bewegung.<br />
Die dabei entstehenden Magnetfelder regen<br />
die Elektronen in den Wicklungen des Stators<br />
an – und der Strom beginnt zu fließen.<br />
Dieser Strom wird noch im Turmfuß auf die<br />
notwendige Wechselstromspannung gebracht<br />
und ins öffentliche Netz eingespeist.<br />
Allein für den Typ E-48 werden rund fünf<br />
Tonnen Kupfer pro Exemplar benötigt, und<br />
die E-48 ist eines der kleinen Modelle …<br />
Noch mehr Zahlen? Bitte sehr: Bei der E-82,<br />
einem stark nachgefragten Modell, beträgt<br />
die Länge des gewickelten Kupferdrahtes<br />
im Generator zusammen mehr als 200<br />
Kilometer. Warum Kupfer? „Weil in den von<br />
uns benötigten Dimensionen nichts besser<br />
leitet“ , sagt Matthias Dutsch.<br />
Pro Jahr werden Generatoren mit der Leistung<br />
von 1,3 Gigawatt produziert – was ungefähr<br />
der Leistung eines durchschnittlichen<br />
deutschen Atomkraftwerks entspricht …<br />
Die Generatorenfertigung ist eine von fünf<br />
größeren Produktionsbereichen für die<br />
ENERCON Windenergieanlagen – Turmbau,<br />
Rotorblattfertigung, Schaltschrankbau und<br />
Endmontage sind die weiteren. Sitz der<br />
Zentrale ist Aurich, weitere Produktionsstätten<br />
in Deutschland befinden sich in<br />
Magdeburg und Emden.<br />
Im Ausland produziert ENERCON in<br />
Schweden, Brasilien, Indien, der Türkei und<br />
in Portugal.<br />
Die ENERCON Produktpalette umfasst<br />
Montagearbeiten am Rotor, wo Flachlackdraht verarbeitet wird (rechts).<br />
Der Rotor ist Teil des Generators, der in die Gondel (oben) eingebaut wird<br />
6 CU
derzeit Anlagen von 300 kW Nennleistung<br />
bis 6.000 kW Nennleistung. Derzeit entstehen<br />
zwei Anlagen mit je 6 MW in <strong>Hamburg</strong>-<br />
Altenwerder, gut sichtbar von der Autobahn<br />
A7 zwischen den Anschlussstellen Moorburg<br />
und Waltershof. Aber ENERCON ist<br />
auch an exotischeren Orten präsent: Zwei<br />
Windenergieanlagen drehen sich z. B. in der<br />
Antarktis auf der australischen Forschungsstation<br />
Mawson.<br />
Obwohl die ENERCON Unternehmensgruppe<br />
längst Milliardenumsätze erwirtschaftet,<br />
ruht sich Gründer und Inhaber<br />
Aloys Wobben nicht auf den verdienten<br />
Lorbeeren aus: Der studierte Elektrotechniker<br />
beteiligt sich bis heute zusammen mit<br />
seinen über 130 Entwicklungsingenieuren<br />
an der Entwicklung neuer Produkte – auch<br />
außerhalb des Kerngeschäfts. Kleinere Geschäfts-<br />
und Forschungsbereiche sind z. B.<br />
Solarwechselrichter und Meerwasserentsalzungsanlagen.<br />
Carsten Wurr<br />
Weltweit hat<br />
ENERCON in<br />
den 24 Jahren<br />
seines<br />
Bestehens<br />
14 200 Anlagen<br />
installiert<br />
– von<br />
Norwegen bis<br />
zur Antarktis<br />
Auf Draht<br />
Die Fertigung in<br />
Kurzform<br />
16 500 Tonnen Kupferdraht liefert<br />
Aurubis 2009 an ENERCON – damit ist<br />
der Windenergieanlagenbauer aus Aurich<br />
einer der größten Kunden in diesem<br />
Bereich. Gefertigt wird dieser Kupfer-Gießwalzdraht,<br />
der unter dem Markennamen<br />
NA-Rod bekannt ist, im <strong>Hamburg</strong>er Werk.<br />
Schichtleiter Mathias Grymilas (Foto):<br />
„Wir arbeiten in drei Schichten mit jeweils<br />
zehn Mann und stellen im Jahr rund<br />
300 000 Tonnen Draht her.“ Wie entsteht<br />
Draht? Die hochreinen Elektrolytkupferkathoden<br />
werden zunächst eingeschmolzen<br />
und dann in einer Gießmaschine<br />
kontinuierlich zu einem endlosen Barren<br />
gegossen. Direkt danach wird der noch<br />
warme Barren durchgängig in mehreren<br />
Gerüsten gewalzt und gebeizt, um eine<br />
gute Oberfläche einzustellen. Ohne den<br />
Prozess zu unterbrechen, wird der Draht<br />
dann zu Bunden mit Gewichten bis zu<br />
8 Tonnen abgelegt, bevor das sogenannte<br />
Coil schließlich fertig konfektioniert wird.<br />
„Mit diesem besonders energieeffizienten<br />
Verfahren können wir Draht in Durchmessern<br />
von 8 bis 21 mm produzieren.“<br />
CU 7
CU<br />
AKTUELL<br />
Industrie und Politik sind gefragt<br />
„Es gilt, gemeinsam die umweltfreundliche<br />
Kupferproduktion in Europa zu erhalten“<br />
Interview mit der Leiterin Umweltschutz von Aurubis, Karin Hinrichs-Petersen,<br />
und dem Leiter Energie, Ulf Gehrckens<br />
Marcus Kremers von<br />
CU (r.) im Gespräch mit<br />
Karin Hinrichs-Petersen<br />
und Ulf Gehrckens<br />
Atomkraft, Gasversorgung, Kohlekraft,<br />
Stromkosten: Zahlreiche<br />
aktuelle, energiepolitische<br />
Themen betreffen die Aurubis-<br />
Werke. Doch die konkreten Auswirkungen<br />
von Gesetzen und politischen Beschlüssen<br />
auf die Industriestandorte bleiben oft unklar.<br />
Über dieses Thema sprach CU u. a.<br />
mit Karin Hinrichs-Petersen, Leiterin Umweltschutz,<br />
und dem Leiter Energie,<br />
Ulf Gehrckens.<br />
CU Wie viele Politikerhände haben Sie in den<br />
letzten Monaten geschüttelt?<br />
Petersen Es waren einige. Allein hier<br />
in <strong>Hamburg</strong> haben Herr Drouven, Herr<br />
Gehrckens und ich sehr oft mit Politikern<br />
und Behördenvertretern, insbesondere<br />
mit dem Bürgermeister, mit Senatoren,<br />
8 CU<br />
Abgeordneten und den Amtsleitern der<br />
Fachbehörden zu verschiedenen Themen<br />
gesprochen. Auch auf europäischer Ebene<br />
gibt es derzeit viele Kontakte.<br />
Gehrckens Während der Diskussionen<br />
zum Klimaschutz und über die CO2-Zertifikate<br />
haben sich viele Politiker an uns<br />
gewandt, um etwas über unsere Industrie<br />
zu erfahren. Erschreckend war für uns, dass<br />
die Betroffenheit von energieintensiven<br />
Unternehmen wie Aurubis und die negativen<br />
Folgen der neuen Richtlinie für die<br />
Umwelt überhaupt nicht bekannt waren.<br />
CU Wie hat sich der Gas-Lieferstopp zu<br />
Jahresbeginn auf Aurubis ausgewirkt?<br />
Gehrckens Glück im Leben besteht aus<br />
vielen Dingen, die einem nicht zugestoßen<br />
sind! In Olen und Emmerich waren wir<br />
nicht betroffen, weil dort spezielles „L-Gas“<br />
Anwendung findet, welches nicht aus Russland<br />
geliefert wird. Avellino liegt näher<br />
an der Mittelmeerpipeline aus Algerien.<br />
Einschränkungen wären dort aber erst<br />
nach einem weiteren Monat Lieferstopp<br />
zu erwarten gewesen. In Deutschland<br />
erhielten wir weiterhin unser Gas über<br />
Weißrussland und den Rest aus Speichern;<br />
theoretisch wäre unsere volle Versorgung<br />
auf diesem Weg mindestens ein halbes Jahr<br />
sichergestellt gewesen. In Pirdop haben<br />
wir keinen Gasanschluss und waren so gar<br />
nicht direkt betroffen. Leider hat sich aber<br />
der Lieferstopp auf dortige Kunden z. B. für<br />
Schwefelsäure ausgewirkt.<br />
CU Frau Hinrichs-Petersen, in <strong>Hamburg</strong><br />
gibt es eine besondere Herausforderung bei<br />
der Wärmebelastung der Elbe. Was steckt<br />
dahinter?
Petersen Kurz gesagt geht es darum, wie<br />
viel Kühlwasser in die Elbe und ihre Kanäle<br />
eingeleitet werden darf und welche Temperaturen<br />
bzw. welche Temperaturdifferenzen<br />
erlaubt sind. Die Anforderungen für alle<br />
gewerblichen und industriellen Kühlwassereinleiter<br />
wurden im Rahmen des sogenannten<br />
Wärmelastplans zum<br />
1. Januar 2009 neu geregelt. Aurubis <strong>Hamburg</strong><br />
gehört zu den Kleineinleitern, die nur<br />
relativ geringe Wassermengen und Wärme<br />
in die Elbe einbringen. Für Kleineinleiter<br />
sollten zunächst generell Grenzwerte von<br />
30° C sowie im Sommer eine Aufwärmspanne<br />
von 6° C am Ort der Einleitung<br />
gelten. Derzeit hat das Werk <strong>Hamburg</strong> eine<br />
Erlaubnis zur Einleitung von 35° C warmem<br />
Wasser sowie eine Aufwärmspanne von<br />
15° C am Ort der Einleitung. Es wäre nur<br />
mit erheblichen Investitionen und durch<br />
den Bau von Kühltürmen möglich, die<br />
neuen Einleitwerte des Wärmelastplans<br />
einzuhalten. Zudem wirken sich Kühltürme<br />
negativ auf den Klimaschutz aus und<br />
verändern das Stadtbild von <strong>Hamburg</strong>.<br />
Wir haben es nach vielen Gesprächen<br />
geschafft, dass in <strong>Hamburg</strong> eine ökologisch<br />
und ökonomisch sinnvolle Einzelfallregelung<br />
mit der Behörde getroffen wird.<br />
CU Steigende Energiepreise belasten nicht nur<br />
die Mitarbeiter privat. Was macht Aurubis, um<br />
der Situation Herr zu werden?<br />
Gehrckens Durch die Beteiligung am<br />
Vattenfall-Kraftwerk sind wir in Deutschland<br />
für die nächsten 30 Jahre wahrscheinlich<br />
sehr gut aufgestellt, da die Versorgung<br />
gesichert und der Preis an die effektiven<br />
Kosten der Stromerzeugung aus Steinkohle<br />
gebunden ist. Preiskapriolen durch Verknappung<br />
oder Spekulation können wir so<br />
umgehen. Durch den schon vorlaufenden<br />
Vertrag mit Vattenfall hatten wir bereits im<br />
letzten Jahr gegenüber den Börsenpreisen<br />
einen Preisvorteil. Die Situation an den<br />
Standorten Pirdop, Olen und Avellino ist<br />
ungewisser. Dort versuchen wir auch eine<br />
langfristige Versorgung zu bestmöglichen<br />
Preiskonditionen zu erreichen.<br />
CU Die steigenden Anforderungen und der<br />
technische Fortschritt führen zu einer stetigen<br />
Verbesserung beim Umweltschutz. Was hat<br />
Aurubis in den letzten Jahren geleistet, und<br />
was steht noch bevor?<br />
PetersEN Bei Aurubis wird ein sehr hohes<br />
Umweltschutzniveau eingehalten. Durch<br />
erhebliche Investitionen in den Umweltschutz<br />
und kontinuierliche Verbesserungen<br />
konnten beispielsweise Schwefeldioxid-,<br />
Höchster Umweltschutzstandard<br />
in Europa<br />
2 500<br />
2 000<br />
1 500<br />
1 000<br />
500<br />
0<br />
Aurubis <strong>Hamburg</strong><br />
Aurubis Pirdop<br />
SO2-Emissionen der Kupferhütten<br />
(in kg SO2 pro produzierte Tonne Kupfer)<br />
Aurubis <strong>Hamburg</strong> 4<br />
Aurubis Pirdop 10<br />
ø Europäische Kupferhütte 28<br />
ø Internationale Kupferhütten 352<br />
Staub- und CO2-Emissionen seit dem Jahr<br />
1990 um 70 % bis 80 % verringert werden.<br />
Für uns ist es wichtig, im Bereich des<br />
Umweltschutzes innovative Techniken zu<br />
entwickeln und zu erproben. Am Standort<br />
Pirdop haben wir durch die Investition<br />
von 12,5 Mio. Euro in ein neues Abgasreinigungssystem<br />
die Emissionen erheblich<br />
vermindert und die gesetzlichen Anforderungen<br />
und Grenzwerte weit unterschritten.<br />
Damit nehmen wir auch in Bulgarien<br />
eine Spitzenposition im Umweltschutz ein.<br />
Derzeit wird das Projekt KRS-Plus in<br />
Lünen vorangebracht, mit dem der Einsatz<br />
von komplexen Recyclingmaterialien<br />
erhöht wird. Allein 17 Mio. Euro werden hier<br />
in Umweltschutzmaßnahmen investiert.<br />
Weitere Emissionsminderungsmaßnahmen<br />
erfordern überproportional hohe<br />
Investitionen. Gleichzeitig verursacht der<br />
Betrieb von Anlagen, die dem Umweltschutz<br />
dienen (z. B. Filteranlagen) beträchtliche<br />
Kosten. Verstärkt wurde dieser Trend<br />
in den letzten Jahren durch den Anstieg der<br />
Energiepreise, da Umweltschutzmaßnahmen<br />
(z. B. Filteranlagen mit Ventilatoren)<br />
sehr energieintensiv sind.<br />
CU In Europa werden jetzt Zertifikate für<br />
den CO2-Ausstoß als Maßnahme für den<br />
Klimaschutz verteilt und versteigert. Wer sind<br />
die Gewinner und wer die Verlierer dieses<br />
Systems?<br />
Gehrckens Wenn wir uns nicht politisch<br />
Gehör verschaffen, wird nicht nur die energieintensive<br />
Industrie, sondern auch die Umwelt<br />
selbst am Ende als Verlierer dastehen.<br />
Quelle: Brook Hunt 2008 bzw. zertifizierte Daten<br />
Im schlimmsten Fall wäre Aurubis 2013<br />
von einer Mehrbelastung von weit über<br />
60 Mio. Euro jährlich für den Konzern betroffen.<br />
Die Beschlüsse der EU-Kommission<br />
im Dezember 2008 bieten zwar die Chance,<br />
dass diese jährliche Mehrbelastung<br />
erheblich gesenkt werden könnte, aber die<br />
Formulierungen sind so weit interpretierbar,<br />
dass eine große Unsicherheit bleibt.<br />
Das wird vor Ende 2010 auch nicht geklärt<br />
werden können.<br />
CU Industrie und Umweltverschmutzung<br />
werden oft gleichgesetzt. Ist das gerechtfertigt?<br />
Petersen Nein. Es wird oftmals vergessen,<br />
dass die industriell gefertigten<br />
Produkte unverzichtbar für unseren<br />
Wohlstand sowie den Umwelt- und Ressourcenschutz<br />
sind. Solar- oder Windkraftanlagen,<br />
Elektroautos, Katalysatoren,<br />
Mobiltelefone etc. sind ohne Kupfer<br />
undenkbar. Es geht daher darum, die<br />
Produktion dort voranzubringen, wo sie<br />
so ressourcen- und umweltschonend wie<br />
möglich ist. Wenn die Kosten beispielsweise<br />
durch Ausweitung des Emissionshandels<br />
aber so hoch werden, dass unser<br />
Kupfer auf dem Weltmarkt keine ausreichenden<br />
Erlöse mehr bringt, dann wird<br />
zukünftig in Regionen und Werken produziert,<br />
die nicht so sehr auf den globalen<br />
Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz<br />
achten müssen wie wir. Hier gilt es, mit<br />
vereinten Kräften von Politik und Industrie<br />
die umweltfreundliche Kupferproduktion<br />
in Europa zu erhalten.<br />
CU 9
KONZERN + INVESTITIONEN<br />
CU<br />
2300 Aktionäre und Gäste<br />
lauschten gespannt dem<br />
Vortrag von Bernd Drouven<br />
26. FEBRUAR 2009<br />
Hauptversammlung 2009<br />
Letzte Hauptversammlung der Norddeutschen Affinerie AG<br />
Die Aktionäre des Kupferproduzenten<br />
beschlossen es am 26.<br />
Februar 2009: Die im <strong>Hamburg</strong>er<br />
Congress Centrum (CCH)<br />
stattfindende Hauptversammlung sollte<br />
die letzte der Norddeutschen Affinerie AG<br />
sein. Grund war die der Hauptversammlung<br />
vorgeschlagene Namensänderung<br />
in Aurubis, der die Aktionäre mit großer<br />
Mehrheit zustimmten.<br />
Die Aktionärsversammlung fand in<br />
gewohnter Umgebung im <strong>Hamburg</strong>er<br />
Congress Centrum (CCH) statt. Dennoch<br />
war diese Hauptversammlung eine ganz<br />
besondere, und dies kündigte sich bereits<br />
auf dem Weg zum CCH an: Draußen<br />
säumten Aurubis-Flaggen den Weg, im<br />
Foyer präsentierte sich der neue Aurubis-<br />
Konzern auf Stellwänden, es gab Aurubis-<br />
Kugelschreiber, -Schokolade und -Tüten.<br />
Doch im Hauptsaal des CCH fiel der<br />
Blick der Aktionäre und Gäste auf das<br />
bekannte Bühnenbild einschließlich<br />
des vertrauten<br />
Logos der Norddeutschen<br />
Affinerie AG.<br />
Die Einführung des neuen<br />
Namens ist ein wichtiger<br />
Schritt nach der Übernahme<br />
des belgischen Kupfererzeugers<br />
Cumerio im Jahr 2008<br />
und für die Verbundenheit<br />
innerhalb des neuen führenden<br />
Kupferkonzerns in Europa.<br />
Die Nennung von Aurubis an<br />
verschiedenen werbewirksamen Stellen<br />
im Rahmen der Hauptversammlung wies<br />
bereits auf den Tagesordnungspunkt 9 hin:<br />
die Änderung der Firma der Gesellschaft,<br />
sprich: die Namensänderung. Insgesamt<br />
hatten sich rund 2 300 Aktionäre und<br />
Gäste auf den Weg zur diesjährigen Hauptversammlung<br />
gemacht. Über 57 % des<br />
Grundkapitals waren damit präsent.<br />
Bernd Drouven<br />
Vorsitzender des<br />
Aurubis-Vorstands<br />
Die Aktionäre waren gespannt<br />
darauf, was der Vorstand über<br />
das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
zu berichten hatte und welche<br />
Perspektiven er für das laufende<br />
Geschäftsjahr in Aussicht stellte<br />
– gerade im Hinblick auf den<br />
erfolgten Zusammenschluss mit<br />
Cumerio sowie auf die momentane<br />
Nachfrageschwäche im Bereich<br />
Kupferprodukte.<br />
Um 10 Uhr begrüßte der Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrats Ernst<br />
Wortberg die Aktionäre und eröffnete die<br />
Hauptversammlung. Während seiner Rede<br />
bekamen die beiden neuen Vorstandsmitglieder<br />
Stefan Boel (Kupferprodukte) und<br />
Erwin Faust (Finanzen) die Gelegenheit, sich<br />
den Aktionären persönlich vorzustellen.<br />
Etwa 40 Minuten später begann der Vorstandsvorsitzende<br />
Bernd Drouven mit seinem<br />
Vortrag. In knapp eineinhalb Stunden<br />
10 CU
hörten die Aktionäre sämtliche Aspekte<br />
des Geschäftsverlaufs ihres Unternehmens.<br />
Anfangs konnten die Aktionäre<br />
in einem Film das Gesicht – oder besser<br />
einige Gesichter – der neuen Aurubis<br />
kennenlernen. Dafür war eine Kupferkugel<br />
auf die Reise durch Europa geschickt<br />
worden, von <strong>Hamburg</strong> nach Lünen<br />
und an die neuen Standorte in Bulgarien,<br />
Belgien, Italien und der Schweiz. Die<br />
Werksleiter der Standorte stellten sich<br />
und ihr Werk in einem kurzen Beitrag vor<br />
und reichten sich dann symbolisch die<br />
Kupferkugel weiter.<br />
Der neue Konzern habe auch nach der<br />
größten Akquisition in der Firmengeschichte<br />
eine gesunde Bilanzstruktur und<br />
finanzielle Schlagkraft, so Bernd Drouven.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte ein<br />
herausragendes Ergebnis erwirtschaftet<br />
werden, berichtete der Vorstandsvorsitzende.<br />
Das Ergebnis vor Ertragssteuern<br />
erreichte 341 Mio. Euro und lag damit<br />
noch einmal 36 % über dem schon sehr<br />
guten Ergebnis von 2006/07. Aber die<br />
Rahmenbedingungen für das operative<br />
Geschäft im ersten Quartal waren von<br />
den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
geprägt. Doch auch trotz des<br />
deutlich verschlechterten Marktumfeldes<br />
konnte ein positives operatives Ergebnis<br />
erwirtschaftet werden.<br />
„Viele Unternehmen entlang unserer<br />
Wertschöpfungskette halten eigene Bestände<br />
niedrig und decken sich allenfalls<br />
kurzfristig ein, kurz: Sie fahren auf Sicht.<br />
Dies schlägt sich in steigenden Kupferbeständen<br />
nieder. Sollten weltweit die<br />
bereits beschlossenen und vielleicht noch<br />
kommenden Konjunktur- und Infrastrukturprogramme<br />
in den nächsten Monaten<br />
wirken, dürfte sich das angesichts geringer<br />
Eigenbestände der Marktteilnehmer<br />
unmittelbar in steigendem Kupferbedarf<br />
niederschlagen“, so Bernd Drouven.<br />
Im Moment werde alles darangesetzt,<br />
auch in der gegenwärtig unsicheren<br />
Markt- und Wirtschaftslage operativ<br />
erfolgreich zu sein. Dazu gehöre auch,<br />
dass im Rahmen der Möglichkeiten Produktion<br />
und Beschäftigung der Nachfrage<br />
angepasst würden, so Bernd Drouven.<br />
Die aktuelle Nachfrageschwäche habe zur<br />
Folge, dass Prymetall und Schwermetall<br />
Kurzarbeit angemeldet hätten. Ab dem<br />
1. März würden mit diesem Schritt auch in<br />
der Stranggussanlage in <strong>Hamburg</strong> Kosten<br />
reduziert werden.<br />
In Krisenzeiten müsse man die Basis<br />
schaffen, um danach umso stärker wachsen<br />
zu können. „Aber wir sparen jetzt<br />
nicht an der Zukunft unseres Unternehmens.<br />
Strategische Projekte führen wir<br />
gerade jetzt weiter“, berichtete Bernd<br />
Drouven. Deshalb habe der Aufsichtsrat<br />
am Vortag eine Investitionsentscheidung<br />
zum <strong>Hamburg</strong>er Investitionsprojekt<br />
RWO Future getroffen, mit dem nachhaltig<br />
Durchsätze gesteigert und Kosten<br />
gesenkt würden. Das Volumen dieser<br />
Zukunftsinvestition belaufe sich auf über<br />
50 Mio. Euro.<br />
Nach dem Bericht nahmen einige Akti-<br />
onäre sowie deren Vertreter ihr Recht auf<br />
Fragen in Anspruch. Wie üblich wurde der<br />
Vorstand beim Beantworten vom Backoffice<br />
unterstützt, das mit zahlreichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
besetzt war. Die Wortmeldungen, die ausführliche<br />
Beantwortung der Fragen und<br />
die Abstimmungen dauerten gut zweieinhalb<br />
Stunden. Alle Tagesordnungspunkte<br />
wurden mit großer Mehrheit angenommen.<br />
So bestätigte die Hauptversammlung<br />
neben einer erhöhten Dividende von<br />
1,60 Euro je Aktie (Dividendenrendite<br />
von 5,3 % bezogen auf den Schlusskurs<br />
zu Geschäftsjahresende) auch den neuen<br />
Namen des Unternehmens: Aurubis.<br />
Die erforderliche Eintragung<br />
ins Handelsregister wird für<br />
Anfang April 2009 erwartet<br />
Gegen 14.45 Uhr schloss der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Ernst Wortberg die letzte<br />
Hauptversammlung der Norddeutschen<br />
Affinerie AG.<br />
Die Folgen dieses Hauptversammlungsbeschlusses<br />
waren einen Tag später<br />
direkt in verschiedenen Printmedien zu<br />
sehen: Regional und überregional wies der<br />
Kupferkonzern in Anzeigen auf den neuen<br />
Namen Aurubis hin. Auch das Riesenposter<br />
am <strong>Hamburg</strong>er Hauptlabor wurde<br />
am Tag nach der Hauptversammlung<br />
ausgetauscht und zeigt nun, dass Aurubis<br />
dem Standort weiterhin treu bleibt. Die<br />
Webpage des Unternehmens erscheint<br />
nun ebenfalls im neuen Aurubis-Layout.<br />
Drei Tage später trat die von Aurubis<br />
gesponserte Bundesliga-Damenvolleyballmannschaft<br />
in neuen Trikots als VT<br />
Aurubis <strong>Hamburg</strong> an – und siegte überzeugend<br />
mit 3:0 gegen den USC Münster.<br />
Kirsten Kück<br />
Neues Aufsichtsratsmitglied<br />
Heinz Jörg Fuhrmann ist<br />
neu im Aufsichtsrat<br />
Vom Amtsgericht<br />
<strong>Hamburg</strong> war Heinz<br />
Jörg Fuhrmann (52)<br />
bereits am 5. Januar<br />
2009 als Anteilseignervertreter<br />
in den<br />
Aufsichtsrat von<br />
Aurubis bestellt worden.<br />
Am 26. Februar<br />
2009 bestätigte die lung sein Aufsichtsratsmandat, das bis<br />
Hauptversamm-<br />
2012 laufen wird.<br />
Herr Fuhrmann ist stellvertretender<br />
Vorsitzender des Vorstands der Salzgitter<br />
AG und verantwortet dort die<br />
Bereiche Finanzen und Technologie.<br />
Er studierte von 1975 bis 1980 Eisenhüttenkunde<br />
an der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule<br />
(RWTH) Aachen. Anschließend arbeitete<br />
er als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Betriebsforschungsinstitut des<br />
Vereins Deutscher Eisenhüttenleute.<br />
1983 begann er seine Karriere bei der<br />
Klöckner-Werke AG in Duisburg und<br />
übernahm in den Folgejahren die Leitung<br />
verschiedener Abteilungen. Währenddessen<br />
absolvierte er von 1983 bis<br />
1984 ein wirtschaftswissenschaftliches<br />
Studium an der AKAD-Hochschule für<br />
Berufstätige und promovierte im Jahr<br />
1990 zum Dr.-Ing. an der Technischen<br />
Universität (TU) Berlin.<br />
1995 wechselte Heinz Jörg Fuhrmann<br />
zur Preussag Stahl AG, heute Salzgitter<br />
AG, und leitete zunächst als Generalbevollmächtigter<br />
die Zentrale Unternehmensplanung.<br />
1996 wurde er zum<br />
stellvertretenden Vorstandsmitglied<br />
und 1997 zum ordentlichen Vorstandsmitglied<br />
ernannt. Seit 2007 ist er stv.<br />
Vorstandsvorsitzender der Salzgitter<br />
AG. Im vergangenen Jahr ist Herr<br />
Fuhrmann darüber hinaus zum Honorarprofessor<br />
an die RWTH Aachen<br />
bestellt worden. Silke Splithöfer<br />
CU 11
KONZERN + INVESTITIONEN<br />
CU<br />
EIN UNTERNEHMEN<br />
EINE LEIDENSCHAFT<br />
DAS ROTE GOLD<br />
Morgens halb sechs in <strong>Hamburg</strong>: Die Helfer verteilen Briefe und Schlüsselbänder mit dem neuen Namen<br />
1 7 . D E Z E M B E R 2 0 0 8<br />
Als das Geheimnis gelüftet wurde …<br />
Aus NA wurde Aurubis: Wie die Namensänderung an den einzelnen Standorten ankam<br />
E<br />
ist noch dunkel. Es ist bitterkalt.<br />
Es ist 5 Uhr morgens. Und irgendetwas<br />
Ungewöhnliches ist im<br />
Busch: In Büros, in denen um diese<br />
Zeit eigentlich nie das Licht brennt, treffen<br />
sich an allen Standorten Mitarbeiter und<br />
öffnen aufgeregt Kartons, auf denen steht<br />
„Nicht vor dem 17. Dezember öffnen!“<br />
Absender: Die Konzernkommunikation<br />
in <strong>Hamburg</strong>; Inhalt: Der neue Name des<br />
Konzerns – ein bis dahin (fast) perfekt<br />
gehütetes Geheimnis.<br />
Eilig ziehen sich alle die mitgelieferten<br />
T-Shirts an (Größe XXL, damit sie über die<br />
dicken Winterjacken passen!), rüsten sich<br />
mit Briefen, Schlüsselbändern und Postern<br />
und machen sich auf den Weg zu den<br />
12 CU<br />
Werkstoren und Büros. Dort sollen die Kollegen<br />
schon beim Wechsel von Nacht- auf<br />
Frühschicht die große Neuigkeit erfahren:<br />
Aus NA und Cumerio wird Aurubis. Jeder,<br />
der das Werksgelände verlässt oder betritt,<br />
bekommt ein „Aurubis“-Schlüsselband und<br />
einen Brief von Bernd Drouven, in dem der<br />
neue Name und die weitere Vorgehensweise<br />
erklärt wird. In den Kantinen und an anderen<br />
exponierten Stellen werden Poster<br />
aufgehängt, die es auf den Punkt bringen:<br />
ein Unternehmen, eine Leidenschaft – das<br />
rote Gold.<br />
Die Reaktionen sind unterschiedlich.<br />
Viele finden Aurubis spontan gut, andere<br />
erst, nachdem sie hören, dass Aurubis für<br />
„das rote Gold steht“. Manche können sich<br />
Aurubis-Plakat.in d 1 08.12.2 08 10: 1:30 Uhr<br />
aber im ersten Moment auch gar nicht damit<br />
anfreunden. Andere wiederum sagen,<br />
dass es ihnen eigentlich egal ist. Auf jeden<br />
Fall ist Aurubis in den Pausenräumen, auf<br />
den Fluren und in den Kantinen Gesprächsthema<br />
des Tages.<br />
Reißenden Absatz hätten auch die<br />
Aurubis-T-Shirts gefunden, die die Helfer<br />
trugen, um vor den Werkstoren aufzufallen.<br />
Weil es davon aber nicht genug gab,<br />
verlosen wir im CU-Gewinnspiel dieser<br />
Ausgabe (Seite 31) Fleecejacken mit dem<br />
neuen Namen.<br />
Der 17. Dezember 2008 – ein aufregender<br />
Tag, an den sich die Beteiligten<br />
sicherlich lange erinnern werden.<br />
Michaela Hessling
Tag Aurubis, 13.00 Uhr, Belegschaftsversammlung<br />
Vorstandsvorsitzender erläutert Umbenennung: Neuer Name steht für Verbundenheit aller<br />
Einige deutsche Medien hatten die Neuigkeit<br />
bereits vorab läuten hören und sie<br />
einen Tag früher als geplant vermeldet.<br />
So waren viele Kolleginnen und Kollegen<br />
am Morgen des 17. Dezember nicht mehr<br />
völlig überrascht, als sie bei Arbeitsbeginn<br />
vom neuen Namen ihres Unternehmens<br />
hörten. Um persönlich über die<br />
neue Namensgebung zu informieren und<br />
Fragen zu beantworten, hatte der Vorstandsvorsitzende<br />
Bernd Drouven mittags<br />
in <strong>Hamburg</strong> zur Belegschaftsversammlung<br />
geladen — per Video verbunden mit<br />
weiteren Aurubis-Standorten.<br />
In der voll besetzten Alten Schlosserei<br />
erläuterte Drouven eingangs den Begriff<br />
„Aurubis“ – ein aus dem Lateinischen<br />
abgeleitetes Wort für das rote Gold. Er<br />
hoffe, dass der neue Name vielen gut<br />
gefalle und dass diejenigen, bei denen das<br />
nicht der Fall sei, sich mit der Zeit damit<br />
anfreunden würden. Ihm sei klar, dass es<br />
für das <strong>Hamburg</strong>er Traditionsunternehmen<br />
Norddeutsche Affinerie nicht leicht<br />
sei, den vertrauten Namen abzugeben.<br />
Ähnlich schwer falle es vielleicht den<br />
Mitarbeitern der anderen Standorte, die<br />
ebenfalls ihren Firmennamen aufgäben.<br />
Aber Bernd Drouven bat zu bedenken,<br />
dass es für das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
innerhalb des neuen Konzerns wenig<br />
förderlich sei, wenn die Standorte in Italien,<br />
Bulgarien, Belgien, der Schweiz, der<br />
Slowakei oder in Großbritannien „Norddeutsche<br />
Affinerie“ an ihre Werkseingänge<br />
schrauben müssten. Letztlich solle<br />
der neue Name zeigen, dass sämtliche<br />
Standorte zusammengehörten und für<br />
ihre Verbundenheit miteinander stehen.<br />
Sämtliche Mitarbeiter von Aurubis<br />
seien gleich wichtig für den Konzern<br />
— egal, an welchem Standort sie arbeiten<br />
würden, so argumentierte der Vorstandsvorsitzende.<br />
Zudem sei ein „Norddeutsch“ im Namen<br />
für ein europaweit agierendes Unternehmen,<br />
das sich eventuell noch weiter<br />
vergrößern werde, nicht passend. Der<br />
neue Name sei auf keinen Fall als Abkehr<br />
des Bekenntnisses zum Hauptsitz <strong>Hamburg</strong><br />
zu werten. Letztlich sei nur der Name<br />
des Konzerns neu– es würden dieselben<br />
Menschen dahinterstehen, die den Erfolg<br />
des Unternehmens ausmachten.<br />
Pünktlich und passend zum Thema<br />
wurde zum Ende der Veranstaltung in<br />
<strong>Hamburg</strong> — an anderen Standorten bereits<br />
etwas früher — ein Medium angeliefert,<br />
das den neuen Namen und das Logo<br />
gleich ein klein wenig vertrauter machte:<br />
die erste Ausgabe von Aurubis’ CU, der<br />
neuen konzernweiten Mitarbeiterzeitung.<br />
Kirsten Kück<br />
Oben: Die CU<br />
fand reißenden<br />
Absatz, hier<br />
ein Bild aus<br />
<strong>Hamburg</strong>.<br />
Auch in Pirdop<br />
(o.l.), Stolberg<br />
(u.l.) und<br />
Lünen (u.r.)<br />
waren fleißige<br />
Helfer unterwegs<br />
CU 13
INTEGRATION + MITARBEITER<br />
CU<br />
Oben: Frau Langner erhielt Blumen von<br />
Bernd Drouven.<br />
Rechts und oben: Viele Mitarbeiter waren in<br />
die Alte Schlosserei gekommen, um sich von<br />
Bernd Langner persönlich zu verabschieden<br />
und Erinnerungsstücke zu überreichen<br />
Rückblick und neue pläne<br />
Die doppelte Verabschiedung<br />
In Stolberg und <strong>Hamburg</strong> verabschiedeten Vorstandskollegen und Mitarbeiter Bernd<br />
Langner, der nach 27 Jahren bei der NA in den Ruhestand ging<br />
Nach knapp 27 Berufsjahren bei<br />
der NA, davon sechs Jahre als<br />
Vorstandsmitglied, wurde Bernd<br />
Langner im Dezember 2008 in<br />
der Alten Schlosserei in <strong>Hamburg</strong> verabschiedet.<br />
Etwa 300 teilweise langjährige Kollegen<br />
und Mitarbeiter sowie externe Gäste<br />
waren gekommen, um Bernd Langner alles<br />
Gute für die Zukunft zu wünschen.<br />
Am Eingang der Alten Schlosserei<br />
wurden die Gäste auf das neue Engagement<br />
des scheidenden Vorstandsmitglieds<br />
aufmerksam gemacht – dort standen ein<br />
Sparschwein der Lebenshilfe Lüneburg-<br />
Harburg sowie einige der Kalender, die<br />
14 CU<br />
Bernd Langner in Zusammenarbeit mit der<br />
Lebenshilfe produziert.<br />
Nach dem Empfang ergriff zunächst<br />
Bernd Drouven das Mikrofon. Er dankte<br />
Bernd Langner für dessen langjährige<br />
Tätigkeit für die NA und hob besonders<br />
die Doppelbelastung durch die zusätzliche<br />
Aufgabe bei Prymetall hervor. An dieser<br />
Stelle wandte sich der Vorstandsvorsitzende<br />
auch an Frau Langner, die besonders<br />
während der sechsjährigen Tätigkeit ihres<br />
Mannes bei Prymetall einigen Herausforderungen<br />
ausgesetzt gewesen sei.<br />
Nach der Ansprache von Bernd Drouven<br />
ergriff das ehemalige Vorstandsmitglied<br />
selbst das Wort. Bernd Langner bedankte<br />
sich bei allen für die gute Zusammenarbeit<br />
und appellierte zum Schluss an die Mitarbeiter:<br />
„Passen Sie gut auf die NA auf!“<br />
Auf dem Gabentisch lagen zahlreiche<br />
Geschenke, die Bernd Langner die Zeit<br />
bei der NA nicht vergessen lassen, darunter<br />
eine Skulptur des Bildhauers Adam<br />
Ostrowski und die Nachbildung einer<br />
Solarzelle.<br />
Bernd Langner wird Aurubis weiterhin<br />
beratend zur Verfügung stehen und<br />
dadurch die Bindung an das Unternehmen<br />
nicht verlieren. Nach der offiziellen Veranstaltung<br />
am Vormittag folgte am Abend<br />
noch ein festliches Abschiedsessen mit<br />
etwa 100 Gästen.
Prymetall: Aus sechs<br />
Monaten wurden<br />
6 1/2 erfolgreiche Jahre<br />
Bereits im Mai 2008 war Bernd<br />
Langner bei Aurubis Stolberg aus<br />
seiner Funktion als Sprecher der<br />
Geschäftsführung bei Prymetall<br />
verabschiedet worden.<br />
Seit Januar 2002, mit der Übernahme von<br />
Prymetall durch die Norddeutsche Affinerie,<br />
war er an zwei bis vier Tagen in der Woche<br />
als Geschäftsführer in Stolberg tätig gewesen,<br />
wobei er sich auch außerhalb dieses<br />
Wirkungskreises als Vorstand der NA AG<br />
für die Belange der Prymetall immer sehr<br />
engagiert hatte.<br />
Im traditionsreichen Museum Zinkhütter<br />
Hof ließen unter anderem der Bürgermeister<br />
der Stadt Stolberg, Ferdinand Gatzweiler,<br />
der ehemalige Generalbevollmächtigte der<br />
William Prym Holding, Bernd Nölle, und der<br />
Betriebsratsvorsitzende von Prymetall, Karl<br />
Heinz Hamacher, ihre Begegnungen mit<br />
Bernd Langner Revue passieren.<br />
Mit einem Lächeln erinnerte sich Ferdinand<br />
Gatzweiler an den „Schreckmoment“,<br />
als bekannt wurde, dass Prymetall von<br />
einem <strong>Hamburg</strong>er Konzern aufgekauft<br />
wurde und „dass man sich ja nun mit Fischköppen<br />
herumschlagen müsse“.<br />
Das Schlusswort war Bernd Langner vorbehalten.<br />
Dieser dankte bewegt den Gästen<br />
und Mitarbeitern für die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit. Aus einem Engagement,<br />
das zu Beginn mit sechs Monaten beziffert<br />
worden war, sind sechseinhalb erfolgreiche<br />
Jahre geworden. Bernd Langner hatte<br />
anstelle von Geschenken zwar um eine<br />
Spende für ein Sozialprojekt gebeten. Die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten<br />
es sich trotzdem nicht nehmen lassen, aus<br />
Kupfer und Messing Andenken an seine Zeit<br />
bei Prymetall zu fertigen und sich mit einem<br />
Fotoalbum, das fast alle Mitarbeiter des<br />
Unternehmens zeigte, bei ihm zu bedanken.<br />
Ein Scheck über 3000 Euro aus der Spendenaktion<br />
zum Abschied von Bernd Langner<br />
kam der Fördereinrichtung Regenbogenschule<br />
Stolberg zugute.<br />
Herr Spicker, der Leiter der Abteilung<br />
Personal und Organisation, beendete den<br />
offiziellen Festakt mit einem Trompetensolo<br />
für das Ehepaar Langner.<br />
Angelika Schoenen / Kristin Palapies<br />
Oben: Spendenscheckübergabe<br />
an<br />
die Regenbogenschule<br />
Stolberg<br />
Mitte: Marian<br />
Wielosik,<br />
Produktionsmeister<br />
Draht,<br />
übergibt ein<br />
Erinnerungsstück<br />
an Bernd<br />
Langner<br />
CU 15
integration + Mitarbeiter<br />
CU<br />
Ko n ta k t e s i n d w i c h t i g<br />
Kollegen besuchen Kollegen (II)<br />
„Gemeinsam stärker“: Unter diesem Motto konnten Mitarbeiter Besuche an andere<br />
Konzernstandorte gewinnen. Hier lesen Sie ihre Reiseberichte<br />
Zwei <strong>Hamburg</strong>er<br />
in Olen<br />
Im Januar reisten die Kollegen Günter<br />
Schönteich und Andreas Hofer von der<br />
Werkfeuerwehr in <strong>Hamburg</strong> an den<br />
Standort Olen. Nach dem freundlichen<br />
Empfang durch die Kollegen der Werkfeuerwehr<br />
Olen folgte eine Werksführung,<br />
für die sich Tim de Winne aus der Personalabteilung<br />
und Paul Peeters vom Personalrat<br />
viel Zeit nahmen. „Für die große Gastfreundschaft<br />
und den interessanten Tag in<br />
Olen möchten wir uns herzlich bedanken“,<br />
sagten die <strong>Hamburg</strong>er. Beeindruckt waren<br />
sie vor allem davon, wie sich teilweise die<br />
Produktionsverfahren z. B. in der Drahtanlage<br />
von denen in <strong>Hamburg</strong> unterscheiden.<br />
Sie schauten sich alles ganz genau an.<br />
Am zweiten Tag des Aufenthalts besichtigten<br />
Günter Schönteich und Andreas<br />
Hofer die vielen Brüsseler Sehenswürdigkeiten,<br />
darunter das Europaparlament, das<br />
Atomium und die Basilika du Sacré-Coeur.<br />
Polya Slavcheva und Dimitrinka Chobanova (v.l.) nutzten den Besuch in <strong>Hamburg</strong> für<br />
einen Stadtrundgang<br />
Zwei Bulgarinnen in <strong>Hamburg</strong><br />
Günter Schönteich (l.) und<br />
Andreas Hofer (r.) wurden in Olen<br />
herzlich empfangen<br />
16 CU<br />
Polya Slavcheva und Dimitrinka<br />
Chobanova aus Pirdop besuchten<br />
im Dezember das <strong>Hamburg</strong>er<br />
Aurubis-Werk. Dimitrinka<br />
Chobanova arbeitet in der Rohhütte,<br />
Polya Slavcheva in der Elektrolyse<br />
– deshalb war der Weg des Kupfers in<br />
<strong>Hamburg</strong> besonders interessant für<br />
die beiden. Durch die Inbetriebnahme<br />
der neuen Elektrolyse und verschiedene<br />
Austauschprogramme in Pirdop<br />
kannten sie schon einige ihrer <strong>Hamburg</strong>er<br />
Kollegen und freuten sich über ein<br />
Wiedersehen in der Hansestadt: „Diese<br />
Aktion war eine tolle Gelegenheit,<br />
Kollegen anderer Standorte zu treffen,<br />
Erfahrungen auszutauschen und sich als<br />
Teil eines großen Teams zu fühlen.“ Die<br />
Zeit nach dem Werksbesuch nutzten die<br />
beiden für eine Stadt- sowie Hafenrundfahrt,<br />
zum Bummeln und um einen<br />
Eindruck vom <strong>Hamburg</strong>er Nachtleben<br />
zu bekommen. „Wir möchten den Kollegen<br />
für die große Gastfreundschaft,<br />
die herzliche Begrüßung und die gute<br />
Organisation der Reise danken. Es war<br />
eine tolle Chance, nicht nur das Werk,<br />
sondern auch die wunderbare Weihnachtsstimmung<br />
in einer so lebendigen<br />
und schönen Stadt wie <strong>Hamburg</strong> zu<br />
erleben“, schrieben die Bulgarinnen in<br />
einer E-Mail nach dem Besuch.
I n t e r v i e w<br />
Freude über den Euro<br />
CU sprach mit dem Aurubis-Geschäftsführer in der<br />
Slowakei über die Währungsumstellung<br />
Stefan Lambertz (l.) und Stefan<br />
Bauer (r.) wurden von Draga<br />
Sapundjieva (M.) durchs Werk geführt<br />
Zwei Stolberger in<br />
Pirdop<br />
Stefan Bauer und Stefan Lambertz<br />
von Aurubis Stolberg reisten ins<br />
bulgarische Werk nach Pirdop.<br />
Hier ihr Reisebericht: „Ende Januar<br />
war es endlich so weit, und wir landeten<br />
in Sofia, der Hauptstadt Bulgariens. Ein<br />
Shuttle-Service brachte uns von dort ins<br />
Hotel nach Pirdop, wo wir von fünf bulgarischen<br />
Kollegen zu einem gemeinsamen<br />
Abendessen erwartet wurden. Wir wurden<br />
sehr freundlich empfangen und verbrachten<br />
bei typisch bulgarischem Essen und<br />
Getränken einen sehr gemütlichen Abend.<br />
Am darauffolgenden Tag bekamen wir<br />
einen Einblick in die für uns interessanten<br />
Abteilungen (IT und Metalleinkauf). Nach<br />
einer Betriebsbesichtigung und einem<br />
gemeinsamen Mittagessen mit unseren<br />
Kollegen hieß es schon wieder Abschied<br />
nehmen. Für den Nachmittag stand noch<br />
die Besichtigung des historischen bulgarischen<br />
Dorfes Koprivshtitsa auf dem<br />
Programm. Die extra für uns organisierte<br />
Führung vermittelte uns einen guten<br />
Einblick in die Kultur und Geschichte des<br />
Landes. Am Abend verließen wir die Region<br />
wieder in Richtung Sofia.<br />
In Sofia verbrachten wir den Rest des<br />
Abends und erkundeten auf eigene Faust<br />
die Innenstadt. Schon am nächsten Tag ging<br />
es wieder zurück nach Deutschland.<br />
Wir haben in der kurzen Zeit viel Interessantes<br />
über Aurubis Pirdop, unsere<br />
Kollegen und das Land Bulgarien erfahren<br />
können und uns über die große Gastfreundschaft<br />
gefreut.“<br />
Als 16. Mitglied der EU hat die Slowakei<br />
am 1. Januar 2009 den Euro als<br />
offizielles Zahlungsmittel eingeführt.<br />
Dadurch ergeben sich auch für das<br />
Aurubis-Werk Slovakia in Dolný Kubín<br />
einige Veränderungen. CU sprach darüber<br />
mit Tadeusz Kipiel, Geschäftsführer<br />
von Aurubis Slovakia.<br />
CU Herzlich willkommen in der Euro-Region,<br />
Herr Kipiel. Wie sind die Rückseiten der<br />
slowakischen Euro-Münzen gestaltet?<br />
TadeUSz Kipiel Auf den 1- und 2-Euro-<br />
Münzen ist das slowakische Nationalsymbol,<br />
das Doppelkreuz, abgebildet.<br />
Auf den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen<br />
sieht man das Schloss in Bratislava. Das<br />
Schloss ist übrigens sehr schön und weithin<br />
sichtbar. Auf den 1-, 2- und 5-Cent-<br />
Münzen ist der Berg Krivian abgebildet –<br />
ein Symbol für die Hohe Tatra in der<br />
Slowakei.<br />
CU Wie haben Sie sich auf die Einführung<br />
des Euro vorbereitet, und was hat sich dadurch<br />
verändert?<br />
TadeUSz Kipiel Es mussten natürlich<br />
einige Dinge verändert werden, vor allem<br />
in der Buchhaltung und in unserer Software.<br />
Bis zum 31. Dezember 2008 wurde<br />
alles in Slowakischen Kronen beziffert,<br />
Tadeusz Kipiel (r.) und sein Team<br />
und ab dem 1. Januar 2009 musste die<br />
Buchhaltung dann in Euro gemacht werden.<br />
Also haben wir das Jahr zum 31. Dezember<br />
abgeschlossen und am 1. Januar<br />
mit der Buchhaltung in Euro begonnen.<br />
Bei uns im Unternehmen gab es dabei im<br />
Gegensatz zu anderen Firmen in unserem<br />
Land keine Software-Probleme. Wir haben<br />
bei der Vorbereitung jedoch genau<br />
hingeschaut, wie andere Länder vor uns<br />
den Euro eingeführt haben.<br />
CU Die Slowakei teilt sich diese Währung<br />
jetzt mit Deutschland, Belgien, Italien und<br />
zwölf weiteren Ländern. Wird sich dadurch<br />
für Sie etwas vereinfachen?<br />
TadeUSz Kipiel Natürlich. Wir sind<br />
nun nicht mehr von den Wechselkursen<br />
abhängig. Früher machten wir Geschäfte<br />
in Euro und Slowakischen Kronen. Außerdem<br />
können wir Slowaken nun in<br />
15 Länder reisen, ohne Geld wechseln zu<br />
müssen. Auch für Besucher der Slowakei<br />
ist das Reisen einfacher geworden.<br />
CU Gibt es bei Ihnen einen bekannten Ausdruck<br />
für Geld?<br />
TadeUSz Kipiel Wir nennen unser<br />
Geld EURÁČ (gesprochen Euratsch) –<br />
das ist slowakischer Slang.<br />
CU Vielen Dank und alles Gute für die<br />
Zukunft!<br />
CU 17
KONZERN+ INVESTITIONEN<br />
CU<br />
K u p f e r m i n e n<br />
Besuch bei einem<br />
wichtigen Partner<br />
Aurubis-Mitarbeiter reisten nach Brasilien, um mit dem Bergbaukonzern Companhia<br />
Vale do Rio Doce Einzelheiten der Zusammenarbeit zu besprechen<br />
Der brasilianische Bergbaukonzern<br />
Companhia Vale<br />
do Rio Doce (Vale) ist einer<br />
der größten Minenkonzerne<br />
weltweit und gehört zu<br />
Aurubis‘ wichtigsten Lieferanten<br />
von Kupferkonzentraten.<br />
Allein aus der Mine Sossego im Norden<br />
Brasiliens erhielt Aurubis rund 250 000<br />
Tonnen seit dem Beginn der Produktion<br />
2004. Weiterhin liefert Vale Kupferkonzentrate<br />
aus der Voisey’s Bay Mine in<br />
Kanada und wird ab 2011 auch Konzentrate<br />
18 CU<br />
aus der neuen Salobo Mine in Brasilien<br />
nach <strong>Hamburg</strong> verschiffen.<br />
Um Einzelheiten der Zusammenarbeit<br />
zu besprechen, reisten die Aurubis Mitarbeiter<br />
Nicholas Albrecht und Bastian<br />
Bergholz aus der Abteilung Rohstoffeinkauf<br />
mit dem Geschäftsbereichsleiter<br />
Thomas Hölandt in das Minengebiet von<br />
Vale – in den Regenwald des Amazonas.<br />
Der Bundesstaat Pará im Norden Brasiliens<br />
ist mit 1,23 Mio. Quadratkilometern<br />
ca. 3,5-mal so groß wie Deutschland. Er<br />
ist zu einem großen Teil vom Regenwald<br />
bedeckt und beherbergt zahlreiche bedeutende<br />
Rohstoffvorkommen und -minen.<br />
Neben den genannten Kupfervorkommen<br />
gehört dazu auch die von Vale betriebene<br />
weltgrößte Eisenerzmine Carajás.<br />
Der Schutz des Regenwaldes gewinnt<br />
immer mehr an Bedeutung. In der Region<br />
Carajás wurden fünf Naturschutzgebiete<br />
auf insgesamt 1,2 Mio. Hektar eingerichtet.<br />
Die artenreiche Flora und Fauna des<br />
dortigen Regenwaldes ist außergewöhnlich<br />
schön. Am ersten Tag des Aufenthalts<br />
in der Carajás-Region besuchten die Gäste
Die Aurubis-Mitarbeiter Nicholas Albrecht (2.v.l.), Bastian Bergholz (M.) und Thomas<br />
Hölandt (r.) wurden in Brasilien herzlich von den Vale-Mitarbeitern Brent Rochon (l.) und<br />
Alexandre Aigner (2.v.r.) begrüßt<br />
Vale betreibt<br />
unter<br />
anderem ein<br />
Programm<br />
zur Wiederaufforstung.<br />
Auch die<br />
deutschen<br />
Gäste pflanzten<br />
symbolisch<br />
einige<br />
Bäume<br />
aus Deutschland das Minenprojekt Salobo.<br />
Aus dieser Mine wird Aurubis ab 2011<br />
Kupferkonzentrate zur Verarbeitung nach<br />
<strong>Hamburg</strong> bekommen. Das Projekt ist bereits<br />
weit fortgeschritten, und zahlreiche<br />
Arbeiten am Projekt konnten verfolgt<br />
werden. Am zweiten Tag wurde die Mine<br />
Sossego besichtigt. Die Anreise erfolgte<br />
per Hubschrauber, der die gewaltige Eisenerzmine<br />
Carajás überflog und die Besucher<br />
sehr beeindruckte.<br />
Die Mine Sossego wurde 1997 von<br />
Vale entdeckt und nach nur zweijähriger<br />
Bauphase 2004 in Betrieb genommen.<br />
Diese Mine besteht aus zwei Tagebaugruben:<br />
der größeren Sequeirinho-Grube, die<br />
mittlerweile 500 Meter tief ist und einen<br />
Umfang von 1 000 m x 2 800 m hat, und<br />
der etwas kleineren Sossego-Grube. Insgesamt<br />
umfasst der Minenkomplex Sossego<br />
eine Fläche von 2 800 Hektar, wobei nur<br />
1 500 Hektar durch den Bergbaubetrieb<br />
in Anspruch genommen werden. Einmal<br />
produziert, werden die Kupferkonzentrate<br />
per Eisenbahn zum über 900 Kilometer<br />
entfernten Hafen Ponta da Madeira transportiert,<br />
von wo sie unter anderem nach<br />
<strong>Hamburg</strong> und nach Bourgas verschifft<br />
werden.<br />
Seiner Verantwortung gegenüber der<br />
Umwelt wird Vale gerecht, indem das Unternehmen<br />
unter anderem ein Programm<br />
zur Wiederaufforstung betreibt. Dabei<br />
werden für einen entnommenen Baum<br />
fünf neue gepflanzt.<br />
Die Aurubis-Mitarbeiter waren von<br />
ihrem Besuch in Brasilien sehr beeindruckt<br />
und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit<br />
mit Vale.<br />
Bastian Bergholz<br />
CU 19
INTEGRATION + MITARBEITER<br />
CU<br />
Slowakei:<br />
Dusche für die<br />
Mädels<br />
Am Ostermontag gibt es in der Slowakei<br />
die Tradition, Mädchen und Frauen mit<br />
Wasser zu bespritzen. An diesem Tag stehen<br />
die jungen Männer früh auf, gehen von<br />
Haus zu Haus und erfrischen die jungen<br />
Frauen mit kleinen Wasserduschen. Auch<br />
für die nassen Mädchen ist das ein großer<br />
Spaß. Dieses Ritual symbolisiert die Erneuerung<br />
des Lebens im Frühjahr und drückt die<br />
Einheit mit der Natur aus. Auch die Herstellung<br />
von Osterzweigen ist ein Brauch, der<br />
am Ostermontag seit vielen Generationen<br />
begangen wird. Jeder Mann hat seinen<br />
eigenen biegsamen Weidenbaumzweig, den<br />
„korbáč”, mit dem er über die Beine der jungen<br />
Frauen streicht. Die Männer erhalten<br />
dafür eine Süßigkeit oder ein bemaltes Ei.<br />
In vielen Gegenden werden die Frauen mit<br />
etwas Parfum bespritzt. Das Osterfest endet<br />
am Abend des Ostermontags mit einer<br />
großen Feier in den Dörfern.<br />
Großbritannien:<br />
Wo rollen sie denn?<br />
Sehr beliebt sind in Großbritannien die Eier-Roll-Wettbewerbe, die<br />
am Ostermontag stattfinden: Hartgekochte Eier werden einen Abhang<br />
hinabgerollt, gewinnen tut je nach Region derjenige, dessen Ei am<br />
weitesten rollt, am längsten heil bleibt oder erfolgreich zwischen zwei<br />
Markierungen stehen bleibt. Auch die Osterparaden haben eine lange<br />
Tradition, die Teilnehmer tragen österliche Mützen oder Hüte, die mit<br />
Frühlingsblumen und -zweigen dekoriert sind. Eine kulinarische Spezialität<br />
sind die „Hot cross buns“, eine Art Brötchen, die mit verschiedenen<br />
Früchten und Gewürzen verfeinert werden. Das Kreuz auf den Brötchen<br />
symbolisiert die Kreuzigung Jesu. Sie werden am Karfreitag gegessen. Am<br />
Gründonnerstag wird bedürftigen Männern und Frauen in einer religiösen<br />
Zeremonie eine Geldspende der Königin überreicht. Es werden jeweils<br />
so viele Männer und Frauen bedacht, wie die Monarchin Jahre alt ist. In<br />
diesem Jahr erhalten 83 Männer und 83 Frauen die Gabe.<br />
Schweiz: Das Härteste gewinnt<br />
In der Schweiz gibt es zahlreiche verschiedene Osterbräuche. Deshalb hier nur die wichtigsten:<br />
Im Westen des Landes tragen „Les Pleureuses“, das sind Klageweiber, am Karfreitag die Marterwerkzeuge<br />
Christi und das Schweißtuch der Heiligen Veronika durch die Straßen. Die Städte<br />
hallen von Gebeten und Gesängen wieder. Im Wallis durfte man früher am Karfreitag nur barfuß<br />
auf die Straße gehen, um die Erde nicht zu stören. Heutzutage ziehen die Waliser kurz vor Sonnenaufgang<br />
am Ostermontag in kleinen Prozessionen auf die nahe gelegenen Hügel. Sie begrüßen<br />
die Sonne, Symbol für die Auferstehung Christi, mit einem Tanz. In Bern kommen Jung und<br />
Alt am Ostersonntag auf dem Kornhausplatz in der Altstadt zum „Eiertütscha“ zusammen. In dem<br />
Wettstreit werden die Ostereier aneinandergeschlagen – das Härteste gewinnt.<br />
Belgien: Die Eier kommen von oben<br />
In Belgien sind Glocken ein Symbol für das Osterfest, sie läuten als Zeichen der Trauer von Gründonnerstag<br />
bis zum Ostersonntag nicht. Eine alte Geschichte besagt, dass die Glocken sich in dieser Zeit nach Rom begeben,<br />
wo sie sich mit Eiern beladen. Bei ihrer Rückkehr überfliegen die Glocken die Gärten der Menschen und<br />
lassen die Eier zur Freude der Kinder hineinfallen. Die Kinder gehen von Haus zu Haus und sammeln Ostereier<br />
ein. In der Region Hainaut gibt es am Karfreitag eine Büßerprozession, die der Leiden Christi gedenkt. Am<br />
Ostermontag begeben sich die Menschen auf den „Marche du bâton“, sie gehen dabei eine Strecke von 6, 12<br />
oder 20 km, bis sie schließlich ihr Ziel, den Berg Saint-Aubert erreichen. Im 14. Jahrhundert pilgerten Mönche<br />
auf den Berg, um dort ihre begangenen Sünden zu beichten. Später entwickelte sich daraus der Brauch, dass<br />
Jugendliche vom Land sich auf dem Berg trafen, um aus dem Holz von umliegenden Bäumen Lanzen zu schnitzen,<br />
mit denen sie friedlich umherziehen. Diese werden heutzutage zur Osterzeit überall verkauft.<br />
20 CU
Italien: Die<br />
Tauben sind süß<br />
Der Karfreitag ist das bedeutendste<br />
Ereignis in der katholischen Kirche. Vom<br />
Norden des Landes bis ganz in den Süden<br />
gibt es unzählige Prozessionen, die eine<br />
mystische Atmosphäre verbreiten und auch<br />
die Nichtgläubigen tief berühren. In Rom<br />
zum Beispiel führt der Papst die berühmte<br />
„Via Crucis“-Prozession vom Kolosseum<br />
zum Monte Palatino an. Der Ostersonntag<br />
und Ostermontag sind fröhlichere Tage,<br />
weil Christus wieder auferstanden ist. Viele<br />
Menschen nutzen die Tage für Ausflüge ins<br />
Grüne. Im ganzen Süden von Italien wird<br />
die unvermeidliche „Pastiera napoletana“<br />
zubereitet, ein Kuchen mit Getreide und<br />
Ricotta-Käse. Außerdem gibt es natürlich<br />
gekochte Eier und ein süßes Gebäck – die<br />
Ostertaube.<br />
Bulgarien: Reiche Ernte<br />
<strong>Ostern</strong> ist eines der wichtigsten Feste, das die orthodoxen Christen<br />
in Bulgarien feiern. Das orthodoxe <strong>Ostern</strong> orientiert sich am<br />
Julianischen Kalender und wird drei Tage lang, beginnend am Sonntag,<br />
gefeiert. Es ist Tradition, dass die Bulgaren am Abend vor <strong>Ostern</strong><br />
in die Kirche gehen und die Heilige Messe besuchen. Nach der<br />
Messe, die um Mitternacht endet, gehen alle Kirchenbesucher mit<br />
Kerzen in der Hand dreimal um das Gotteshaus herum. Es heißt,<br />
dass ein Mensch keine Sünden habe, wenn die Kerze dabei nicht<br />
ausgeht. Am Gründonnerstag oder am heiligen Ostersamstag<br />
werden Eier gefärbt. Das erste Ei wird dabei immer rot eingefärbt<br />
und benutzt, um Kindern ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen,<br />
das ihnen Gesundheit bringen soll. Dieses erste Ei wird ein Jahr<br />
lang vor den Familienschrein gestellt und im darauffolgenden<br />
Jahr im Garten oder auf dem Feld vergraben. Es soll eine reiche<br />
Ernte sichern.<br />
Wie unsere<br />
Nachbarn <strong>Ostern</strong><br />
feiern<br />
Schön<br />
bemalt werden sie überall<br />
– aber in manchen Ländern geschehen<br />
seltsame Dinge mit den Ostereiern …<br />
Lesen Sie selbst!<br />
Deutschland: Hefezopf am Sonntag<br />
Wer am Ostersamstag abends durch Deutschland fährt, entdeckt überall Osterfeuer. In<br />
jedem Dorf brennen kleinere und größere Feuer, an denen sich die Menschen wärmen. In<br />
früheren Zeiten sollten diese Feuer den Winter vertreiben, und die Menschen beteten für eine<br />
gute Ernte. Am Ostersonntag wird häufig ein spezielles süßes Brot, der „Hefezopf“ gegessen.<br />
Viele Familien verbringen die Tage vor <strong>Ostern</strong> mit dem Ausblasen und Färben von Eiern. Die<br />
bunten Eier dekorieren den Ostertisch und werden in Osterzweige gehangen. Nach dem<br />
Frühstück beginnt für Kinder häufig die Suche nach Ostereiern, die der „Osterhase“ im Garten<br />
versteckt hat. Verschenkt werden Schokoladeneier und -hasen. Der Osterhase ist ein Symbol<br />
für das Ende des Winters. Die Menschen wussten, dass der Frühling naht, wenn die Hasen<br />
ihre ersten Jungen bekommen.<br />
CU 21
INTEGRATION + MITARBEITER<br />
CU<br />
Folke<br />
Hurra!<br />
Neue Kupfersternchen<br />
sind da<br />
Wieder zeigen wir sechs niedliche Babys von<br />
Aurubis-Mitarbeitern. Schicken auch Sie Fotos<br />
Ryan Niklas Schäfer<br />
Größe: 55 cm<br />
Gewicht: 4 045 Gramm<br />
Geburtstag: 28. 10. 2008<br />
Eltern: Liza Oyao-Schäfer<br />
und<br />
Sebastian Schäfer<br />
Standort: Aurubis <strong>Hamburg</strong>,<br />
ZEMR<br />
Frida Ix<br />
Größe: 50 cm<br />
Gewicht: 3 620 Gramm<br />
Geburtstag: 22. 5. 2008<br />
Eltern: Simone Tasche und<br />
André Ix<br />
Standort: Aurubis <strong>Hamburg</strong>,<br />
Event-Abteilung<br />
Sarah Hennings<br />
Größe: 57 cm<br />
Gewicht: 4 160 Gramm<br />
Geburtstag: 21. 4. 2008<br />
Eltern: Nicole und Jan<br />
Hennings<br />
Standort: Aurubis <strong>Hamburg</strong>,<br />
Event-Abteilung<br />
Fünf sind wach, und einer schläft: CU zeigt auf dieser Seite<br />
wieder sechs neugeborene Babys von Aurubis-Mitarbeitern,<br />
die in den vergangenen Monaten zur Welt gekommen sind.<br />
Und ob Ryan, Frida oder Folke: Niedlich sind sie alle – und so<br />
richtig zum Knuddeln, wie man in Norddeutschland sagt. Um auch<br />
künftig Babyfotos abbilden zu können, sind wir wieder auf die Hilfe<br />
frischgebackener Aurubis-Eltern angewiesen. Schicken Sie uns<br />
das Foto per Post oder per E-Mail – mit Angaben über Geburtstag,<br />
-gewicht und -größe, Namen der Eltern und Abteilung.<br />
Leonard Zantz<br />
Größe: 55 cm<br />
Gewicht: 3 480 Gramm<br />
Geburtstag: 1. 11. 2008<br />
Eltern: Meike Bremer und<br />
Thomas Zantz<br />
Standort: Peute Baustoff,<br />
<strong>Hamburg</strong>,<br />
Betriebsleiter QMB<br />
22 CU<br />
Moritz Henri<br />
Waltemathe<br />
Größe: 52 cm<br />
Gewicht: 3 900 Gramm<br />
Geburtstag: 22. 11. 2008<br />
Eltern: Alexandra und<br />
Marc Waltemathe<br />
Standort: Peute Baustoff,<br />
<strong>Hamburg</strong>,<br />
Verkaufsleiter<br />
Kaloyan Dimov<br />
Kirilov<br />
Größe: 52 cm<br />
Gewicht: 3 100 Gramm<br />
Geburtstag: 1. 12. 2008<br />
Eltern: Dimitrina<br />
Nikolova Kirilova<br />
Dimo Simeonov<br />
Kirilov<br />
Standort: Aurubis Pirdop<br />
F+E
NÄCHSTENLIEBE<br />
Drei gute Nachrichten aus Bulgarien<br />
Konzern und Mitarbeiter spenden für verschiedene Projekte<br />
INTEGRATION + MITARBEITER<br />
CU<br />
Das soziale Engagement von<br />
Aurubis brachte kürzlich Kollegen<br />
aus <strong>Hamburg</strong> und Pirdop<br />
zusammen. Im Januar besuchten<br />
Thomas Schultek und Hinrich Enderstein<br />
aus der Ärztlichen Abteilung in <strong>Hamburg</strong><br />
gemeinsam mit ihrer bulgarischen Kollegin<br />
Milena Medarova die Kinderstation im<br />
Krankenhaus in Pirdop und das Waisenhaus<br />
in Zlatitsa. Milena Medarova hatte bei ihren<br />
Besuchen im Kranken- und Waisenhaus<br />
festgestellt, dass wichtige medizinische<br />
Geräte für eine gute ärztliche und pflegerische<br />
Behandlung fehlten. In Gesprächen<br />
mit Thomas Schultek wurde dann eine Liste<br />
mit hochwertigen medizinischen Geräten<br />
erstellt und von Fachhändlern geliefert.<br />
Die Kollegen aus <strong>Hamburg</strong> hatten ein<br />
Inhaliergerät, ein Pulsoximeter und eine<br />
Spritzenpumpe für das Krankenhaus im Gepäck.<br />
Für das Waisenhaus spendete Aurubis<br />
ein EKG-Gerät, ein Atemwegsabsauggerät,<br />
Große Hilfe schon mit einer<br />
kleinen Spende<br />
eine Spritzenpumpe, ein Inhaliergerät, einen<br />
Heißluftsterilisator sowie einen Notfallkoffer<br />
für Kinder. Für eine gute medizinische<br />
Versorgung der Kinder wurden die Geräte<br />
in beiden Einrichtungen dringend benötigt.<br />
Die Einweisung an den Geräten durch Hinrich<br />
Enderstein dauerte einen Tag.<br />
Aber nicht nur Aurubis spendet in Bulgarien<br />
– auch jeder einzelne Mitarbeiter in<br />
Pirdop konnte und kann aktiv helfen. Zum<br />
Beispiel mit regelmäßigen Spenden von<br />
seinem Gehalt an die „Großmutter-Kind“-<br />
Stiftung, die vom Waisenhaus in Zlatitsa<br />
ins Leben gerufen wurde. Dieses freiwillige<br />
Programm ermöglicht seit Sommer vergangenen<br />
Jahres die Betreuung von Kindern<br />
mit besonderen Bedürfnissen durch ältere<br />
Frauen, die sich sozial engagieren möchten.<br />
Durch diese Fürsorge wird die körperliche<br />
und seelische Entwicklung der Kinder<br />
deutlich verbessert. Dank der Spenden der<br />
Mitarbeiter können sich zurzeit zwei Frauen<br />
um fünf Waisenkinder kümmern, die<br />
besondere Aufmerksamkeit benötigen.<br />
Werksarzt Thomas Schultek<br />
(s. auch Seite 30)<br />
mit einem Notfallkoffer<br />
Die Besucher aus Deutschland waren<br />
sehr beeindruckt von der liebevollen und<br />
herzlichen Betreuung der Waisenkinder<br />
durch die ehrenamtlichen Frauen und Kinderkrankenschwestern.<br />
Besonders gefreut hat sich Hinrich<br />
Enderstein über die Hilfe von Margarita<br />
Mladenova, die alles ins Bulgarische<br />
übersetzte.<br />
Ein drittes Projekt, an dem sich Aurubis<br />
Bulgaria beteiligt hat, ist die Ausstattung<br />
Großmutter<br />
und Kind:<br />
Eine Stiftung<br />
macht<br />
Hoffnung<br />
eines Bücher- und Informationszentrums<br />
in der Chemie-, Technologie- und Metallurgie-Universität<br />
in Sofia. Das Unternehmen<br />
spendete Computer, Drucker und Kopierer.<br />
Als Anerkennung dieser großzügigen<br />
Spende taufte der Uni-Präsident Boris<br />
Stefanov das Informationszentrum auf<br />
„Aurubis-Zentrum“. Die Mitarbeiter von<br />
Aurubis können außerdem alle Dienste<br />
kostenlos nutzen.<br />
Velichka Denkova<br />
CU 23
PRODUKTE + QUALITÄT<br />
CU<br />
G e l u n g e n e Ko O p e r at i o n<br />
Copper Couture –<br />
eine echte Herausforderung<br />
Wie die Kupfer-Kleider für den vergangenen Kupfertag der Aurubis entstanden sind.<br />
Von der Idee bis zur Fertigstellung vergingen keine vier Wochen<br />
Das war der Hingucker in der vergangenen<br />
Ausgabe von CU – die<br />
Tänzerinnen auf dem NA-Kupfertag<br />
in ihren tollen Kupfer-Outfits.<br />
Immer wieder wollten Leser wissen, wie<br />
diese speziellen Kleider entstanden sind.<br />
Das wollen wir Ihnen an dieser Stelle verraten<br />
– wobei die Story ein Paradebeispiel<br />
für die gelungene Zusammenarbeit von<br />
Konzern und Kunden ist.<br />
Dazu kam: Es war ein wahrlich kurzfristiges<br />
Projekt. Keine vier Wochen vor<br />
Stärke und die Stabilität des Materials zu<br />
klären. Die im ersten Anlauf angefragten<br />
2 mm starken Plättchen hätten ein Gewicht<br />
von 21 kg pro Kleid ergeben – wahre<br />
Schwergewichte, in denen sich die grazilen<br />
Tänzerinnen kaum hätten bewegen<br />
können.<br />
Nach weiteren Berechnungen stellten<br />
die Mitarbeiter von Aurubis Stolberg fest,<br />
dass die Form bei entsprechender Festigkeit<br />
auch mit 0,6 mm Bandstärke erreicht<br />
werden konnte. Ein passendes Kupferband<br />
– und es wird auf jeden Fall ein passendes<br />
Stanzwerkzeug benötigt. Dazu kommt,<br />
dass eine voll automatische Stanze in<br />
einem Produktionsprozess, wo Serien von<br />
mehr als 100 000 Teilen laufen, nicht so<br />
einfach für eine Miniserie zu unterbrechen<br />
ist. Also eine echte Herausforderung.<br />
Zum Glück fand sich beim Stolberger<br />
Großkunden Prym Fashion ein geeignetes<br />
Werkzeug. Aber wie den Kunden davon<br />
überzeugen, so ganz nebenbei eine Kleinserie<br />
zu fertigen?<br />
In Stolberg wurden die Kupferplättchen ausgestanzt<br />
Aurubis Vorstandsvorsitzender Bernd Drouven mit den Tänzerinnen<br />
dem Kupfertag 2008 erreichte Aurubis<br />
Stolberg ein Anruf der Event-Abteilung<br />
aus <strong>Hamburg</strong>, die den Kupfertag plante:<br />
Was man von der Idee von Kleidern aus<br />
vielen kleinen Kupferplättchen halte?<br />
Man war begeistert – und begann umgehend<br />
mit der Entwicklung erster Ideen.<br />
Zunächst waren die Abmessungen, die<br />
24 CU<br />
wurde in der Fertigung in Stolberg rasch<br />
abgezweigt.<br />
Die nächste Schwierigkeit bestand<br />
darin, einen Stanzer für 3 000 Plättchen<br />
zu finden. Am Hochtechnologiestandort<br />
Deutschland werden überwiegend<br />
komplexe Stanzbiegeteile für die Elektronik-<br />
oder Automotive-Industrie hergestellt<br />
„Kein Problem“, sagten Geschäftsführer<br />
Andreas Engelhardt und Produktionsmeister<br />
Leo Stollenwerk – und halfen sofort.<br />
Dafür übrigens ein herzliches Dankeschön!<br />
Und dann begann die mühsame Kleinarbeit.<br />
Um Gratbildung zu vermeiden,<br />
mussten vier Löcher pro Plättchen einzeln
A u r u b i s S t o l b e r g<br />
Einweihungsfeier bei<br />
Tekox in Spanien<br />
Bedeutender Abnehmer von Messingdraht eröffnete<br />
hochmoderne Produktionsstätte in Llanero<br />
Näherinnen arbeiteten mitunter<br />
bis spät in die Nacht<br />
Prinzip der Produktionshallen überzeugen,<br />
die alle Aspekte einer modernen Fertigung<br />
widerspiegeln: So gibt es unterirdische Förderbänder<br />
für den Transport und die Trocknung<br />
von Produktionsspänen, ein neuartiges<br />
Pipeline- und Bunkersystem für das Verladen<br />
von Messingspänen und ein modernes Hochregallager<br />
für Kabel- und Lüsterklemmen.<br />
Im Namen von Aurubis Stolberg überbrachte<br />
Fritz Kuck die herzlichsten Glückwünsche<br />
und pflanzte als Zeichen der<br />
Verbundenheit einen Baum im Foyer des<br />
ausgestanzt werden. Dies übernahmen<br />
unsere Auszubildenden Sebastian<br />
Hartung, Daniel Mrosek und Karol Szczepanski.<br />
Während in Stolberg die „Produktion“<br />
der Kupferplättchen lief, wurde<br />
in <strong>Hamburg</strong> nach einer Lösung für die<br />
Verbindungsmöglichkeiten geforscht.<br />
Es sollten Ösen aus Kupferdraht in einer<br />
bestimmten Größe und Biegsamkeit<br />
sein. Nach mühsamen Recherchen wurde<br />
ein Lieferant gefunden, der die Ösen in<br />
den gewünschten Maßen kurzfristig zur<br />
Verfügung stellen konnte.<br />
Vor der Weiterverarbeitung durch die<br />
Designerin wurden die Kupferplättchen<br />
in Stolberg mit Schutzlack versehen. Hier<br />
kamen die Azubis in einer Autolackierwerkstatt<br />
zum Einsatz, in der normalerweise<br />
der neueste Audi TT umlackiert<br />
wird … Schließlich wurden die empfindlichen<br />
Teile einzeln verpackt per Bote<br />
Richtung <strong>Hamburg</strong> verschickt.<br />
Dort wartete die junge Kostümbildnerin<br />
Marianna Mukuchyan aus dem Team<br />
von Frederick Thoele, dem Musikproduzenten<br />
für die Copper Show, schon<br />
ungeduldig auf die „Rohware“. Sie wollte<br />
endlich mit den Arbeiten für die Gestaltung<br />
der Kostüme beginnen.<br />
Bis alle erforderlichen Einzelteile für<br />
die Kupferkostüme zur Verfügung standen,<br />
war die Zeit bis zum großen Event<br />
schon ziemlich fortgeschritten. Folge:<br />
Manchmal mussten die Näherinnen bis in<br />
die Nacht hinein arbeiten. Aber nach dem<br />
Event waren sich alle einig: Trotz einiger<br />
Schwierigkeiten und Herausforderungen:<br />
Die Anstrengungen haben sich in jeder<br />
Hinsicht gelohnt.<br />
Angelika Schoenen/Herta Brokate<br />
Tekox-Präsident Díaz Pevida im Gespräch mit den Gästen aus Politik und Industrie<br />
In Asturien, dem Zentrum der spanischen<br />
Zerspanungsindustrie, hat Tekox seinen<br />
Sitz – der größte spanische Hersteller von<br />
Klemmen für die Niedervolttechnik.<br />
Aurubis Stolberg ist Alleinlieferant bei<br />
Tekox für alle Rund- und Profildrähte aus<br />
Messinglegierungen. Wegen des starken<br />
Wachstums der letzten Jahre hatte Tekox im<br />
Parque Tecnólogico de Asturias in Llanero<br />
ein komplett neues Firmengebäude errichtet,<br />
das jetzt eingeweiht wurde. Inhaber José<br />
Maria Díaz Pevida lud zur Feier u. a. den Präsidenten<br />
der Provinz von Asturien, Mitglieder<br />
und Freunde des Industrieclubs Asturien,<br />
alle Firmenangehörigen sowie ausgewählte<br />
Lieferanten, darunter Aurubis Stolberg, ein.<br />
Während der Werksbesichtigung konnten<br />
die Gäste die Verarbeitung der Stolberger<br />
Messingdrähte aus der Nähe beobachten<br />
und sich weiterhin von dem durchdachten<br />
Bürogebäudes von Tekox. Am folgenden Tag<br />
wurden im Rahmen der Berichterstattung<br />
über die Einweihung auch die Messingcoils<br />
von Aurubis Stolberg in den lokalen Medien<br />
gezeigt. Die Veranstaltung hat erneut gezeigt,<br />
dass zwischen Aurubis und Tekox eine<br />
zuverlässige und angenehme Partnerschaft<br />
besteht.<br />
Fritz Kuck<br />
CU 25
CU<br />
REPORTAGE<br />
Besuch von Nachkommen aus den USA<br />
Wer war Emil Wohlwill (1835 – 1912)?<br />
Der Chemiker erfand die Wohlwill-Kupferelektrolyse – und setzte damit weltweit Maßstäbe<br />
Vor dem Kupferdrachen: Nachkommen der Familie Wohlwill bei Aurubis <strong>Hamburg</strong><br />
Die heutige Kupferelektrolyse in <strong>Hamburg</strong><br />
Vor einiger Zeit besuchten<br />
Mitglieder der Familie Wohlwill<br />
Aurubis <strong>Hamburg</strong>, um<br />
gemeinsam mit Pensionär<br />
Heinrich Schliefer, ehemaliger<br />
Leiter Stranggussbetriebe <strong>Hamburg</strong>, der<br />
regelmäßig Besuchergruppen durch das<br />
<strong>Hamburg</strong>er Werk führt, auf den Spuren<br />
ihres Urahns Emil Wohlwill zu wandeln. Zu<br />
Gast waren Enkelinnen und Urenkelinnen<br />
des ehemaligen Chefchemikers der Norddeutschen<br />
Affinerie samt Ehepartnern.<br />
Doch wer war Emil Wohlwill? Diese<br />
Fragen können sicher nur wenige ganz<br />
genau beantworten. Die Wohlwill-Straße<br />
in <strong>Hamburg</strong>-Altona ist vielen <strong>Hamburg</strong>ern<br />
eventuell noch ein Begriff, wahrscheinlich<br />
aber nicht seine bedeutende Erfindung<br />
aus dem 19. Jahrhundert, die noch heute<br />
auf der ganzen Welt Anwendung findet:<br />
die Wohlwill-Elektrolyse für Gold, Silber<br />
und Kupfer. Emil Wohlwill wurde 1835 in<br />
Seesen geboren und zog mit 16 Jahren nach<br />
<strong>Hamburg</strong>, wo er ein Gymnasium besuchte.<br />
Ab 1855 studierte er in Berlin, Heidelberg<br />
und Göttingen Chemie.<br />
Nach dem Studium kehrte er,<br />
nun Doktor der Chemie, nach<br />
<strong>Hamburg</strong> zurück, unterrichtete<br />
Physik und arbeitete als Handelschemiker.<br />
Schließlich kam<br />
er als Industriechemiker zur<br />
damaligen Elbhütten-Affinierund<br />
Handelsgesellschaft, einem<br />
Unternehmen zur Verhüttung<br />
von Edel- und Buntmetallen. In<br />
diesem Unternehmen, aus dem<br />
1866 die Norddeutsche Affinerie<br />
AG gegründet wurde, gelang ihm 1876 der<br />
große Durchbruch: Die von ihm entwickelte<br />
Kupferelektrolyse-Anlage wurde als<br />
erste dauerhaft arbeitende Anlage dieser<br />
Art in Betrieb genommen.<br />
Der Ausgangspunkt der Forschungen<br />
von Emil Wohlwill war die Suche nach<br />
einem Verfahren zur elektrochemischen<br />
Scheidung von goldhaltigem Silber. Die<br />
Norddeutsche Affinerie, die ja ursprünglich<br />
als Gold- und Silber-Scheidebetrieb gegründet<br />
worden war, erzielte damals durch<br />
Der Chemiker<br />
Emil Wohlwill wurde<br />
77 Jahre alt<br />
die Affination von Silbermünzen<br />
erhebliche Gewinne. Auf der<br />
Weltausstellung in Wien (1873)<br />
lernte Wohlwill den Gleichstromgenerator<br />
von Gramme kennen<br />
und war sofort davon überzeugt,<br />
dass diese Maschine als<br />
kontinuierlicher Stromlieferant<br />
geeignet war für ein elektrisches<br />
Scheidungsverfahren. Tatsächlich<br />
entwickelte Emil Wohlwill<br />
damit erfolgreich ein Verfahren<br />
zur Scheidung von goldhaltigem<br />
Feinsilber.<br />
Im Folgenden begann der Chemiker<br />
Versuche mit silberhaltigem Kupfer — und<br />
er konnte es nach demselben Prinzip<br />
erfolgreich scheiden wie das goldhaltige<br />
Silber. Das Einrichten eines Großbetriebes<br />
für Kupferelektrolyse folgte. Die Reinheit<br />
und Leitfähigkeit des so erzeugten Kupfers<br />
übertraf alles bis dahin Bekannte, war<br />
weltweit anerkannt. Auch mengenmäßig<br />
behauptete die Affinerie über Jahrzehnte<br />
die Vorherrschaft.<br />
26 CU
1900 wurde Emil Wohlwill als Chemiker<br />
durch seinen Sohn Heinrich bei der Affinerie<br />
abgelöst, beriet das Unternehmen aber<br />
weiter bis zu seinem Tod 1912.<br />
Den Besuch der Familie – die Nachfahren<br />
Wohlwills leben inzwischen in Amerika<br />
und Australien – hat die CU-Redaktion<br />
zum Anlass genommen, Ihnen den Elektrolyse-Prozess<br />
einmal ganz genau vorzustellen.<br />
Die Feinreinigung des Kupfers erfolgt<br />
bei Aurubis noch heute nach dem Prinzip<br />
der Wohlwill-Elektrolyse, auch wenn<br />
sich die Technik um den Prozess und die<br />
Produktionsmengen deutlich verändert<br />
haben. Der Elektrolyseprozess, dessen<br />
grundlegende technische Probleme von<br />
dem genialen Wissenschaftler Wohlwill<br />
gelöst wurden, ist auch heute noch ein<br />
ganz entscheidender Schritt bei der Kupfergewinnung.<br />
Die Kupferelektrolyse ist ein sogenannter<br />
nassmetallurgischer Prozess zur<br />
elektrochemischen Raffination, also zur<br />
Feinreinigung des noch unreinen Anodenkupfers.<br />
Anodenkupfer mit einem<br />
Kupfergehalt von rund 97–99 % wird bei<br />
Aurubis an den Standorten <strong>Hamburg</strong>,<br />
Pirdop, Lünen und Olen produziert.<br />
Die Anodenplatten werden in Elektrolysebäder<br />
gehängt, in denen eine schwefelsaure<br />
Kupfersulfatlösung mit einer<br />
Temperatur von ca. 60° C als Elektrolyt<br />
zirkuliert.<br />
Unter der Wirkung des elektrischen<br />
Stromes (Stärke 20 000 – 40 000 Ampere)<br />
geht das Kupfer zusammen mit den<br />
löslichen Verunreinigungen (z. B. Arsen,<br />
Nickel) im Elektrolyten in Lösung.<br />
Nur das Kupfer schlägt sich während des<br />
Elektrolyseprozesses an der Kathode aus<br />
Edelstahl nieder – in einer Reinheit von<br />
99,995 %! Jede Woche werden die Edelstahlkathoden<br />
aus den Bädern genommen<br />
und das hochreine Kupfer in Form von<br />
Platten mithilfe einer Maschine entfernt.<br />
Die Ionen der unedleren Metalle wie<br />
zum Beispiel Arsen, Wismut und Zink reichern<br />
sich im Elektrolyten an und bleiben<br />
in Lösung.<br />
Die in der Anode enthaltenen edleren<br />
und in Schwefelsäure unlöslichen Bestandteile<br />
(Gold, Silber, Selen, Blei) werden nicht<br />
gelöst und sinken als Anodenschlamm auf<br />
den Boden der Elektrolysebäder. Dieser<br />
enthält 6 bis 15 % Edelmetalle und wird zur<br />
Gewinnung von Silber, Gold und Platinmetallen<br />
verwendet.<br />
Um die Edelmetalle anzureichern, wird<br />
der Anodenschlamm getrocknet und<br />
erneut eingeschmolzen. Durch Oxidation<br />
wird die Konzentration weiter erhöht, bis<br />
am Ende das sogenannte Güldischsilber<br />
(etwa 92 % Silber, etwa 5 % Gold und etwa<br />
1 % Platinmetalle) entsteht. Das Güldischsilber<br />
wird zu Anoden vergossen.<br />
Es folgt die Silberelektrolyse<br />
in salpetersaurer<br />
Lösung, in der das Silber<br />
in reiner Form abgetrennt<br />
wird. Hier entsteht erneut<br />
ein Anodenschlamm mit<br />
einem Goldgehalt von bis<br />
zu 50 %. Dieser Anodenschlamm<br />
wird mit Salpetersäure<br />
behandelt, um die Platinmetalle<br />
und das restliche<br />
Silber abzutrennen.<br />
Am Ende erhält man einen<br />
Sand, der bereits 95 % Gold<br />
enthält. Dieser wird eingeschmolzen<br />
und zu Goldanoden<br />
vergossen.<br />
Nun folgt erneut ein Elektrolyseprozess:<br />
Goldanoden,<br />
und bei diesem Prozess Titanbleche,<br />
werden abwechselnd<br />
in ein Elektrolysebad gehängt.<br />
Wieder werden durch<br />
die Arbeit des elektrischen<br />
VOCABULARY<br />
CORPORATE LANGUAGE ENGLISH<br />
Kupferelektrolyse<br />
Leitfähigkeit<br />
Gold- und Silber-<br />
Scheidebetrieb<br />
Chemiker<br />
Nassmetallurgischer<br />
Prozess<br />
Elektrochemische<br />
Raffination<br />
Elektrolysebad<br />
Kupfersulfatlösung<br />
Elektrolyt<br />
Kathode<br />
Schwefelsäure<br />
Anodenschlamm<br />
Edelmetalle<br />
Güldischsilber<br />
Stroms die Anoden aufgelöst und das reine<br />
Gold auf den Titanblechen abgeschieden.<br />
Nach Abtrennen von den Titanblechen<br />
werden die Goldkathoden eingeschmolzen<br />
und entweder zu kleinen Goldgranalien<br />
oder zu Barren vergossen.<br />
Auf ihrem Rundgang durch die Anlagen<br />
von Aurubis <strong>Hamburg</strong> hatten die Nachfahren<br />
der Familie nun Gelegenheit, sich ganz<br />
genau anzusehen, welches Verfahren das<br />
Berufsleben ihres Urahns bestimmt hat.<br />
Ihren Dank schickte Sabine Erika,<br />
geborene Wohlwill, zusammen mit einer<br />
Anekdote an Heinrich Schliefer:<br />
Lieber Herr Schliefer,<br />
… Mein Vater (Max Wohlwill) hat mir berichtet,<br />
dass Zar Nikolaus II. seinen Großvater<br />
Emil nach Russland eingeladen hat, um dort<br />
die Wohlwill-Elektrolyse einzuführen. Das<br />
tat er erfolgreich. Nach einiger Zeit wurde er<br />
erneut eingeladen, denn es traten Goldverluste<br />
auf, die sich niemand erklären konnte.<br />
Man vermutete technische Probleme, doch<br />
Emil fand heraus, dass Mitarbeiter das Gold<br />
entwendet hatten. Der Zar war sehr dankbar<br />
und wollte Emil einen Orden überreichen,<br />
doch er wollte das nicht. <strong>Hamburg</strong>er Leute<br />
nehmen keine Orden an, hatte Emil gesagt.<br />
Danke schön für den Besuch und die interessante<br />
Führung. Wir haben es sehr genossen.<br />
Ihre Sabine Erika<br />
Kirsten Kück<br />
Copper tankhouse<br />
Conductivity<br />
Gold and silver<br />
parting plant<br />
Chemist<br />
Hydrometallurgical<br />
process<br />
Electrochemical<br />
refining<br />
Tankhouse cell<br />
Copper sulphate solution<br />
Electrolyte<br />
Cathode<br />
Sulphuric acid<br />
Anode slimes<br />
Precious metals<br />
Silver doré (sometimes just<br />
„güldisch“ in English)<br />
CU 27
Tierische Mitarbeiter<br />
Fleißige Helfer bei der Cablo GmbH in Fehrbellin: wir<br />
sehen vier Kamerun-Schafe bei der Arbeit, die die Grünflächen<br />
des Unternehmens kurz halten. Und wer weiß?<br />
Vielleicht kann Cablo neben den Metallgranulaten auch<br />
bald Schafskäse vertreiben …..<br />
§<br />
In den vergangenen Jahren ereigneten Gesetz, um die Zahl der Arbeitsunfälle<br />
sich in Italien viele Arbeitsunfälle, drastisch zu verringern und gleichzeitig<br />
meistens mit dramatischen Folgen. die Gesetzeslage beim Gesundheits- und<br />
Im Jahr 2007 starben 1207 Menschen<br />
während ihrer Arbeit, 2008 gab es müssen in Italien ab sofort alle Risiken, die<br />
Arbeitsschutz neu zu regeln. Arbeitgeber<br />
immerhin noch 1060 Todesopfer. Ein Fall für die Sicherheit und Gesundheit ihrer<br />
jedoch erregte besonderes Aufsehen: bei Arbeitnehmer bestehen, vorher einschätzen.<br />
Darunter fallen zum Beispiel die<br />
ThyssenKrupp im italienischen Turin starben<br />
7 Arbeiter bei einem Brandunfall. Im persönliche Stressanfälligkeit, das Alter<br />
November 2008 lief das Gerichtsverfahren und die Herkunft eines jeden Mitarbeiters.<br />
an, bei dem sich der Executive Manager Das neue Gesetz zur Arbeitssicherheit<br />
von TyssenKrupp Italien wegen vorsätzlicher<br />
Tötung verantworten musste. Fünf Unternehmen vor, die sich nicht an die<br />
sieht schwere Sanktionen für all diejenigen<br />
weitere Manager wurden zum Teil wegen Bestimmungen halten.<br />
fahrlässiger Tötung angeklagt. In Reaktion Bei Aurubis Italia steht die Sicherheit<br />
auf diese Katastrophe verabschiedete immer an erster Stelle. Dies beweist der<br />
das italienische Parlament ein neues Rückgang der Arbeitsunfälle: Von 15 im<br />
28 CU<br />
Ausgezeichnet:<br />
Aurubis Bulgaria<br />
Zweiter Platz in der Kategorie<br />
Umweltschutz<br />
Ende Januar 2009 wurden vom Bulgarischen<br />
Business Leaders Forum<br />
zum sechsten Mal die begehrten<br />
Preise für Unternehmen vergeben,<br />
die ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />
besonders ernst nehmen. Die feierliche<br />
Preisverleihung fand in der Boyana Residenz<br />
in Sofia statt und der Vorsitzende<br />
der Jury war niemand geringeres als Peter<br />
Stoynaov – er war zwischen 1997-2002<br />
der bulgarische Präsident. Für den Preis<br />
waren 60 Projekte in fünf Kategorien<br />
nominiert: Engagement in der Gemeinde,<br />
im Umweltschutz, in Arbeitsbedingungen<br />
und Personal sowie Engagement im<br />
Bereich Wissen und Sponsoring. Aurubis<br />
Bulgaria war in der Kategorie „Umweltschutz“<br />
mit dem Project „We care for the<br />
air“ nominiert. Die neue Gasreinigungsanlage,<br />
die im Mai 2008 eingeweiht<br />
wurde, brachte dem Unternehmen bei<br />
diesem Wettbewerb einen tollen zweiten<br />
Platz ein.<br />
Avellino mit hohen Sicherheitsstandards<br />
Italiens Parlament erlässt strenge Vorschriften, um Zahl der Arbeitsunfälle zu verringern<br />
Jahre 2002 konnte die Gesamtanzahl auf<br />
nur einen einzigen Unfall in den vergangenen<br />
zwei Jahren verringert werden. Die<br />
bereits erreichten Ziele stehen für den<br />
ständigen Wunsch nach Verbesserung, vor<br />
allem angesichts der neuen Gesetzeslage<br />
und Sicherheitsvorkehrungen, die für den<br />
Standort Avellino zum Standard geworden<br />
sind.<br />
Mitglieder der Geschäftsführung kommen<br />
nun regelmäßig einmal pro Monat<br />
oder im Bedarfsfall zusammen, um alle Sicherheitsangelegenheiten<br />
zu besprechen.<br />
Und es wurde noch mehr getan: Um das<br />
Thema Sicherheit weiter in den Köpfen zu<br />
verankern, wird vierteljährlich das Mitarbeitermagazin<br />
„In Sicherheit“ erscheinen.
TOP-ROD-<br />
Produktion<br />
nach Olen<br />
Betroffene Mitarbeiter<br />
wechseln in andere Bereiche<br />
Die Teilnehmer der Workshops diskutierten engagiert über Konzernwerte<br />
Die Entwicklung von konzernweiten<br />
Werten ist in vollem Gange<br />
Im Mai treffen sich Vertreter aller Workshops in <strong>Hamburg</strong><br />
Nach den ersten vier von insgesamt<br />
fünf regionalen Workshops<br />
bei Aurubis ist deutlich geworden,<br />
dass bei zunächst offensichtlichen<br />
Werten und Leitsätzen häufig unklar<br />
ist, was dies konkret bedeutet. Über 40 Kolleginnen<br />
und Kollegen von sieben Standorten<br />
haben intensiv diskutiert, dabei viele<br />
Fragen aufgeworfen und Lösungen erarbeitet.<br />
Die Reihe wird in Olen (14. und 15. April)<br />
beendet, bevor sich am 14. und 15. Mai in<br />
<strong>Hamburg</strong> Vertreter aus allen fünf Workshops<br />
treffen, um die Ergebnisse zusammenzutragen.<br />
Auch das Arbeitsleben ist von Regeln<br />
über den Umgang miteinander geprägt. Einige<br />
sind in Arbeitsverträgen geregelt, andere<br />
sind selbstverständlich. Manche Regeln<br />
werden aber auch in Frage gestellt,<br />
nicht verstanden oder ignoriert. Mit dem<br />
Anspruch, führend auch als Arbeitgeber zu<br />
sein, möchte Aurubis mit seinen rund 4.800<br />
Mitarbeitern diese Regeln und Absprachen<br />
auffrischen und aktiv leben.<br />
Sowohl Cumerio als auch die Norddeutsche<br />
Affinerie hatten eigene Verhaltenskodexe<br />
und Unternehmenswerte. Diese sollen<br />
nun zusammengefasst und dem neuen Konzern<br />
angepasst werden. Die von den Betriebsräten<br />
und Werksleitern ausgewählten<br />
Kolleginnen und Kollegen gingen mit großem<br />
Engagement ans Werk, hinterfragten<br />
Vieles und brachten immer wieder praktische<br />
Erlebnisse vor, an denen deutlich<br />
wurde, dass Theorie und Praxis oftmals auseinandergehen.<br />
Die gegenseitige Wertschätzung war allen<br />
Teilnehmern wichtig. Über alle Standorte<br />
und Ebenen hinweg sollen die persönlichen<br />
Stärken zu einer erstklassigen<br />
Teamleistung kombiniert werden. „Dabei<br />
ist eine offene Kommunikation genauso<br />
wichtig wie der vertrauensvolle Umgang<br />
und der Austausch von Wissen untereinander“,<br />
so Marie Hüber, die beim Workshop in<br />
<strong>Hamburg</strong> mitwirkte. Auch die ehrliche Kommunikation<br />
zwischen Führungskräften und<br />
Mitarbeitern sowie die Verantwortung füreinander<br />
wurden mehrfach angesprochen.<br />
„Es war ein konstruktiver Workshop mit vielen<br />
interessanten Kollegen, Ideen und Diskussionen.<br />
Ich hoffe, dass die theoretisch<br />
erarbeiteten Werte bald im ganzen Konzern<br />
praktisch umgesetzt werden“, fasste Stefan<br />
Krückels aus Stolberg den Workshop in Lünen<br />
zusammen.<br />
CU wird in der nächsten Ausgabe über die<br />
Fortsetzung des Werte-Prozesses berichten.<br />
Die TOP-ROD-Anlage in<br />
<strong>Hamburg</strong> wird Ende März<br />
2009 ihre vorerst letzte<br />
Charge gießen, denn sie<br />
wird bis auf Weiteres stillgelegt. Die<br />
in <strong>Hamburg</strong> produzierten TOP-ROD-<br />
Mengen werden von nun an in Olen<br />
gegossen. Dort heißt das Produkt<br />
Specialty Rod, hat aber die gleichen<br />
Eigenschaften und basiert auf<br />
derselben Produktionstechnologie.<br />
Während die Anlage in <strong>Hamburg</strong> im<br />
vergangenen Geschäftsjahr rund<br />
5.000 Tonnen TOP-ROD produzierte,<br />
wurden in Olen fast 18.000 Tonnen<br />
Specialty Rod hergestellt. Die<br />
Kapazität der Anlage in Olen liegt<br />
bei rund 35.000 Tonnen jährlich und<br />
die Wirtschaftlichkeit ist bei diesem<br />
Produkt höher als in <strong>Hamburg</strong>. Die<br />
betroffenen sechs Mitarbeiter der<br />
<strong>Hamburg</strong>er TOP-ROD-Anlage werden<br />
in andere Bereiche des <strong>Hamburg</strong>er<br />
Werkes wechseln.<br />
CU 29
CU<br />
Porträt<br />
Thomas Schultek,<br />
seit mehr als 20 Jahren Werksarzt<br />
bei Aurubis<br />
Der<br />
Menschenfreund<br />
aus der<br />
Hovestrasse<br />
30 CU
Ich mag die Menschen in ihrer ganzen Vielfältigkeit!“<br />
Wenn Dr. Thomas Schultek diesen<br />
Satz sagt, klingt er glaubhaft. Mit Empathie<br />
und Kompetenz hat sich der Werksarzt der<br />
Aurubis in den vergangenen 20 Jahren den<br />
Respekt und das Vertrauen der Belegschaft<br />
erarbeitet – „und gerade Vertrauen ist für einen<br />
Werksarzt sehr wichtig“, sagt der 58-Jährige.<br />
Zusammen mit seinen vier Mitarbeitern,<br />
darunter drei Rettungssanitätern, ist Thomas<br />
Schultek in seiner „exzellent ausgestatteten“<br />
Praxis an der Hovestraße auf alle Eventualitäten<br />
vorbereitet – zumal er selbst ein erfahrener<br />
Notarzt ist. Neben der Behandlung alltäglicher<br />
Erkrankungen ist er auch für den Gesundheitsschutz<br />
und damit für die Arbeitssicherheit im<br />
Konzern verantwortlich. „Seit 1988 wurde bei uns<br />
keine Berufskrankheit mehr registriert, die auf<br />
eine Belastung in dieser Zeit zurückzuführen ist.“<br />
Bei diesem Thema kennt Thomas Schultek<br />
übrigens kein Pardon. Früher hat er schon mal<br />
eine ganze Schicht krankgeschrieben, wenn bei<br />
den Routineuntersuchungen Grenzwerte im Blut<br />
überschritten wurden. So etwas hat ein Konzern<br />
gar nicht gern – und entsprechend ernst nimmt<br />
die Werksleitung seine Anregungen. So wurden<br />
vor Jahren zum Beispiel zahlreiche Air-Stream-<br />
Helme für die Mitarbeiter in der Harris-Anlage<br />
angeschafft, um deren Bleibelastung zu minimieren.<br />
Pro Jahr werden in der Praxis bis zu 3000<br />
Biomonitoring-Untersuchungen durchgeführt,<br />
um den Schwermetallgehalt in Blut und Urin von<br />
Mitarbeitern zu untersuchen.<br />
Der Arzt kümmert sich auch um das karitative<br />
Engagement seines Unternehmens – als Projektmanager<br />
für soziale Hilfsprojekte „Seit dem Jahr<br />
2000 sind wir zum Beispiel in Papua-Neuguinea<br />
aktiv, wo wir immer wieder einzelne Projekte errichten<br />
– wie zuletzt ein Schulungszentrum für<br />
,Barfußärzte‘.“ Mit Spenden von rund 200 000<br />
Euro wurde nach dem Tsunami 2005 ein komplettes<br />
Dorf in Sri-Lanka gebaut – und neuerdings<br />
koordiniert Schultek die medizinische Hilfe<br />
am Konzernstandort Pirdop in Bulgarien<br />
(s. auch Seite 23).<br />
Nicht dass Langeweile bei dem Vater von vier<br />
Töchtern aufkommt: So zeichnet Thomas Schultek<br />
seit August 2008 als „Leiter Gesundheitsschutz“<br />
für den ganzen Konzern verantwortlich,<br />
dazu ist der passionierte Jäger Mitglied in diversen<br />
Ausschüssen der BG Chemie und der Ärztekammer<br />
<strong>Hamburg</strong>. Auf einen weiteren Job ist<br />
der dynamische Doktor besonders stolz: vertritt<br />
er doch die leitenden Angestellten von Aurubis<br />
seit März 2008 im Aufsichtsrat des Konzerns.<br />
Diese Art von Anerkennung hat ihn gefreut –<br />
auch wenn er’s nie zugeben würde.<br />
Carsten Wurr<br />
CU<br />
GEWINNSPIEL<br />
DAS NA-SUCHBILD<br />
10 Fleecejacken oder Trikots zu gewinnen<br />
Die Abbildung links ist der Ausschnitt eines<br />
großen Fotos in diesem Magazin. Wenn Sie<br />
uns die entsprechende Seitenzahl nennen,<br />
können Sie eine Fleecejacke oder ein Radlertrikot<br />
mit dem Schriftzug „Aurubis“ gewinnen.<br />
Insgesamt verlost CU zehn Kleidungsstücke.<br />
Die Lösung können Sie per Post oder<br />
per E-Mail einsenden (Adressen: siehe unten).<br />
Einsendeschluss ist der 30. April 2009.<br />
Bitte vergessen Sie nicht, Ihren Wunschgewinn<br />
und Ihre Konfektionsgröße anzugeben.<br />
Die Jahreskalender aus der Dezember-Ausgabe haben<br />
gewonnen: Klaus Rundshagen aus Guderhandviertel / Deutschland,<br />
G. Meister aus <strong>Hamburg</strong> / Deutschland, H. Stüber aus Seevetal<br />
/ Deutschland, Dieter Kahl aus Wriedel / Deutschland, Guido Tworeck<br />
aus Berlin-Steglitz / Deutschland, Rainer Nagel aus <strong>Hamburg</strong> /<br />
Deutschland, Sabrina Franzen aus Stolberg / Deutschland, Heinz-Josef<br />
Büchel aus Stolberg / Deutschland, Jos Diels aus Olen / Belgien, Frans<br />
Verboven aus Herentals / Belgien, Fons Van Doninck aus Lichtaart /<br />
Belgien, Louis Luyten aus Geel / Belgien, Concho Dimitrov Ivanov aus<br />
Pirdop / Bulgarien, Cucciniello Fernando aus Atripalda / Italien<br />
IMPRESSUM<br />
Eddy macht<br />
„Rad Couture“<br />
Eddy Gabriels arbeitet als Vorarbeiter<br />
in der Instandhaltung in<br />
Olen. Er hatte die Idee, Fahrradkleidung<br />
mit dem neuen Firmenlogo<br />
zu entwerfen. „Ich fahre seit<br />
fast 25 Jahren mit dem Fahrrad<br />
zur Arbeit. Dabei fühle ich mich<br />
viel entspannter, als wenn ich mit<br />
dem Auto fahre. Auch in meiner<br />
Freizeit bin ich ein begeisterter<br />
Fahrradfahrer.“ Die Trikots gibt es<br />
oben zu gewinnen.<br />
Herausgeber: Aurubis AG, Konzernkommunikation, Hovestraße 50, 20539 <strong>Hamburg</strong>,<br />
Tel.: +49 40 78 83-2203, Fax: +49 40 78 83-3003; Verantwortlich: Michaela Hessling; Redaktion: Kirsten Kück,<br />
Kristin Palapies, Silke Splithöfer, Marcus Kremers; E-Mail: cu@na-ag.com; Fotos: Jörg Grega, Nicholas Albrecht,<br />
Asklepios Klinik Wandsbek, Handelskammer <strong>Hamburg</strong>/Perry, Stefan Bauer, Manuela Becker, Rudolf Beyer, Udo Bojahr,<br />
Hinrich Enderstein, Werner Grawinkel, Holger Kühne, Peter Lenke, Roland Magunia, NAkomm, Pablo Nosti;<br />
Realisation: SCHAU VERLAG GmbH, Lange Reihe 29, 20099 <strong>Hamburg</strong>, Tel.: +49 40 32 87 27-0; Chefredaktion:<br />
Carsten Wurr; Gestaltung: Katharina Osterwald, Odysseas Titokis<br />
CU 31
Oft steht am Beginn einer<br />
guten Partnerschaft ein<br />
neuer Name.<br />
Aus NA und Cumerio wird<br />
Um für die Herausforderungen der Zukunft noch besser aufgestellt zu sein, haben sich<br />
zwei große Player des Kupfermarktes – die Norddeutsche Affinerie und Cumerio – zu<br />
einem Unternehmen zusammengeschlossen. Ausdruck dieser neuen, starken Verbindung<br />
ist jetzt auch ein neuer Name. Aurubis – das rote Gold.<br />
www.aurubis.com