Fußball-WM 2010 - Schau Verlag Hamburg
Fußball-WM 2010 - Schau Verlag Hamburg
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stil<br />
DAS MAGAZIN DER SALZGITTER AG<br />
Nr. 2/2009 · www.salzgitter-ag.de<br />
Südafrika<br />
<strong>Fußball</strong>-<strong>WM</strong> <strong>2010</strong><br />
Ein Jahr vor dem Anpfiff: Der Endspurt hat begonnen<br />
stil 5
Niedersachsen<br />
hat viele<br />
Leistungsträger.<br />
Die aus Stahl entstehen bei uns.<br />
Von Niedersachsen aus hat sich die Salzgitter AG<br />
zu einem der führenden Stahltechnologie-Konzerne<br />
Euro pas entwickelt. Innovations- und Forschungsdrang<br />
sind unser Erfolgsrezept. Und gekocht wird mit Stahl.<br />
Ganz feste Vielfalt.<br />
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Foto: udo BoJAHr<br />
Bernd Gersdorff,<br />
Leitung Konzernkommunikation<br />
Herzlich willkommen!<br />
„Stark bleiben“ – so lautete das Motto<br />
der diesjährigen Führungskräftetagung<br />
des Salzgitter Konzerns – zugleich ein Anspruch<br />
und ein Versprechen.<br />
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
bleibt Salzgitter bei seiner strategischen<br />
Ausrichtung, die auf nachhaltige Wertschöpfung<br />
und den Erhallt der unternehmerischen<br />
Eigenständigkeit ausgerichtet<br />
ist. Was wir tun, erfahren Sie in dieser Ausgabe<br />
in den Berichten über das Konzernforum<br />
und die Bilanzpressekonferenz.<br />
„Stark bleiben“ – dies wünschen wir den<br />
Machern der <strong>WM</strong> <strong>2010</strong> in Südafrika. Sie<br />
haben die Voraussetzungen für ein neues<br />
internationales <strong>Fußball</strong>-Sommermärchen<br />
geschaffen. Es wurden unter anderem tolle<br />
Stadien gebaut – auch mit Stahl aus dem<br />
Salzgitter Konzern.<br />
Wie der genaue Stand rund ein Jahr vor<br />
Anpfiff ist, auch dies erfahren Sie hier.<br />
Viel Freude beim Lesen!<br />
stil <strong>Fußball</strong>-<strong>WM</strong> <strong>2010</strong><br />
rEportAGE Ein Jahr vor dem Anpfiff: der Endspurt hat begonnen . . . . . . . . . . . . . 4–15<br />
IntErVIEW I „Sicherheit ist bei den Spielen garantiert“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />
IntErVIEW II „Wir können uns auf kreativen <strong>Fußball</strong> freuen“ 12<br />
BErIcHt Grobblech aus Ilsenburg für das Stadion in durban 13<br />
stil des Hauses – neues aus dem Konzern<br />
proFIt Bilanzpressekonferenz: Gut vorbereitet auf schwierige Zeiten . . . . . . . . . . . 18/19<br />
produKtE neues Großrohrwerk von EuropIpE in den uSA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20/21<br />
pErSonAL Konzernforum der Salzgitter AG in Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22/23<br />
pArtnEr rückschau Hannover Messe / Klosterprojekt Ihlow eingeweiht .....24–27<br />
proZESSE Fügetechnikum der SZMF modernisiert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28/29<br />
stil extra<br />
nEWS 16<br />
SALZGIttEr EuropLAtInEn tailored Blanks gehört die Zukunft 30–33<br />
prEISrätSEL/AnKündIGunG/IMprESSuM 34/35<br />
Titelfoto: dpa<br />
Ein weithin sichtbares Symbol aus Stahl: das Klosterprojekt Ihlow<br />
stil 3
<strong>Fußball</strong> ist im Kommen,<br />
besonders bei schwarzen<br />
Jugendlichen in Südafrika.<br />
Hier präsentieren<br />
einige Kinder den<br />
Spielball der <strong>WM</strong> <strong>2010</strong><br />
<strong>Fußball</strong>-<strong>WM</strong> <strong>2010</strong>:<br />
Der Endspurt hat begonnen<br />
Wo steht Südafrika ein Jahr vor der Weltmeisterschaft?<br />
Ein STIL-Report mit Berichten, Interviews – und der Antwort auf die Frage,<br />
was Grobblech aus Ilsenburg in Durban macht<br />
FoTo: DpA
Johannesburg<br />
Die Außenhaut des Soccer-City-Stadions in Johannesburg soll nach Fertigstellung wie eine<br />
Schlangenhaut glänzen. Hier finden <strong>2010</strong> das Eröffnungsspiel und das Finale der <strong>WM</strong> statt<br />
Die Generalprobe startet<br />
am 14. Juni. Mit der Begegnung<br />
Südafrika gegen<br />
Irak startet der Konföderationenpokal<br />
2009, die<br />
sogenannte Mini-<strong>WM</strong>.<br />
Qualifiziert sind neben den sechs „Erdteilmeistern“<br />
Weltmeister Italien und Gastgeber<br />
Südafrika. Das weltweite Interesse gilt<br />
bei diesem Confed-Cup allerdings weniger<br />
dem sportlichen Resultat als der großen<br />
Frage, wo der Gastgeber der <strong>WM</strong> <strong>2010</strong> ein<br />
Jahr vor Beginn der Großveranstaltung<br />
steht.<br />
Zur Beruhigung eines vorweg: Es sieht<br />
gut aus, zumindest was die Infrastruktur<br />
betrifft. Nachdem die <strong>WM</strong> jahrelang auf<br />
des Messers Schneide stand, weil u. a. der<br />
Stadionbau einfach nicht in Schwung kam<br />
und die Fifa sogar überlegte, Südafrika<br />
die <strong>WM</strong> wegzunehmen, hat sich die Lage<br />
ent spannt. Vier der zehn Arenen – in pretoria,<br />
Bloemfontein, Rustenburg und das<br />
Ellis-park-Stadion in Johannesburg – sind<br />
bereits fertiggestellt und können für den<br />
Confed-Cup genutzt werden.<br />
Aber auch die übrigen sechs liegen gut<br />
in der Zeit. Die <strong>WM</strong> <strong>2010</strong> wird in insgesamt<br />
zehn Stadien ausgespielt: Außer den<br />
vier genannten kommen noch die Are nen<br />
von port Elizabeth, Kapstadt, Durban,<br />
Nelspruit und polokwane (früher pietersburg)<br />
hinzu, außerdem das Soccer-City-<br />
Stadion in Johannesburg, wo Eröffnungsspiel<br />
und Finale stattfinden. „Alle Stadien<br />
werden bis Ende 2009 fertig sein“, verspricht<br />
Danny Jordaan, Chef des südafrikanischen<br />
organisationskomitees. Und<br />
Horst R. Schmidt vom DFB sagt: „Die<br />
Qualität der Stadien ist mit den europäischen<br />
Arenen zu vergleichen.“ Der frühere<br />
DFB-Generalsekretär, der die <strong>Fußball</strong>-<br />
<strong>WM</strong> in Deutschland 2006 organisierte,<br />
steht dem südafrikanischen organisationskomitee<br />
auf Wunsch der Fifa seit 2007<br />
beratend zur Seite (Lesen Sie dazu auch<br />
das Interview auf Seite 11).<br />
Zweites Sorgenkind war und ist die Sicherheit.<br />
Noch immer liegt die Mordrate<br />
Südafrikas bei jährlich über 38 pro 100 000<br />
Einwohner, in Deutschland beträgt sie etwa<br />
eins zu 100 000. Horst R. Schmidt: „Wir<br />
empfehlen Gruppenreisen, um das Risiko<br />
zu minimieren.“<br />
prägender Werkstoff der Stadienneubauten<br />
ist auch in Südafrika Stahl. Die Salzgitter<br />
AG, die für mehrere <strong>WM</strong>-Arenen in<br />
Deutschland 2006 lieferte (u. a. für München,<br />
Hannover und Gelsenkirchen), ist in<br />
Südafrika wieder mit dabei: Für das Stadion<br />
in Durban stellte die Ilsenburger Grobblech<br />
GmbH insgesamt 1125 Tonnen Stahl her<br />
(mehr darüber lesen Sie auf der Seite 13).<br />
Den Architekten ist es mit ihren Sta dionentwürfen<br />
auf beeindruckende Weise gelun-<br />
6 stil stil 7<br />
FoTo: DpA
gen, südafrikanische Themen aufzu greifen.<br />
Die Arena in Nelspruit zum Bei spiel, drei<br />
Autostunden nordöstlich von Johannesburg<br />
gelegen. Sie liegt eingebettet in sanfte<br />
Hügel, ist nicht zu protzig, die Stützpfeiler<br />
sind Giraffenhälsen nachempfunden – eine<br />
Hommage an die Tiere im nahen Krü ger-<br />
Nationalpark. oder das Soccer-City-Stadion<br />
in Johannesburg, dessen Außen verkleidung<br />
später wie eine Schlangenhaut<br />
glänzen soll. Schließlich die Arena in Durban,<br />
die das Thema Apartheid aufgreift:<br />
Mit einer 100 Meter hohen Bogenkonstruktion,<br />
die ein Symbol für das Zusammenwachsen<br />
der Nation sein soll. Und<br />
ganz nebenbei ist auf diesem Bogen auch<br />
noch ein Skywalk geplant, der dem Besucher<br />
nicht nur einen Blick auf Durban<br />
selbst, sondern auch eine einzigartige Aussicht<br />
auf den nahen Indischen ozean bieten<br />
wird.<br />
Und die Südafrikaner? Fiebern Sie der<br />
<strong>WM</strong> im eigenen Land nun endlich wenigstens<br />
ein bisschen entgegen? Das Interesse<br />
wächst. Auch wenn <strong>Fußball</strong> nach Rugby<br />
und Cricket nur die Nummer drei ist – es<br />
wird so langsam.<br />
Nehmen wir Joe Mthimka. Er zieht sein<br />
rechtes Bein ein wenig hinter sich her, als<br />
er zu dem staubigen platz geht. Vor vielen<br />
Jahren brach er es sich und erlebte, was<br />
Tausende Menschen hier in Gugulethu,<br />
einem Township 15 Kilometer von Kapstadt,<br />
kennen: „Keine Krankenversicherung,<br />
keine ordentliche Behandlung“, sagt<br />
der 53-Jährige, „so ist das nun mal.“<br />
Trotzdem hat er sich zu einem der besten<br />
Jugendtrainer Kapstadts entwickelt,<br />
einer, der nie Grenzen kannte: Schon zu<br />
Apartheid-Zeiten trainierte er eine Mannschaft<br />
mit weißen Kindern, er ist hier eine<br />
Legende. Langsam kommt die A-Jugend<br />
der Cape Town pirates vom Feld. Sie haben<br />
ein paar Touristen mitspielen lassen, lachen<br />
mit ihnen, klopfen den hoffnungslos unterlegenen<br />
Gästen auf die Schulter. Mthimka<br />
hat ein paar Sprüche für die Gäste parat<br />
(„bedingt <strong>WM</strong>-tauglich“), dann analysiert<br />
er einige Spielzüge, die Jugendlichen hängen<br />
an seinen Lippen. Menschen wie er sind<br />
die Seele des südafrikanischen <strong>Fußball</strong>s.<br />
In rund 400 Tagen, dem Tag des Finales<br />
am 11. Juli <strong>2010</strong>, wird klarer sein, wie viel<br />
Seele des afrikanischen <strong>Fußball</strong>s es tatsächlich<br />
in die zehn <strong>WM</strong>-Stadien geschafft hat.<br />
Wie viele von Mthimkas Jungs sich Karten<br />
leisten konnten und ob die Weltmeisterschaft,<br />
die am 11. Juni <strong>2010</strong> beginnt, wirklich<br />
so vieles zum Guten verändert hat, wie<br />
die Südafrikaner hoffen.<br />
Daran glauben inzwischen zumindest<br />
immer mehr. 77 prozent der Südafrikaner<br />
geben einer aktuellen Umfrage eines Marktforschungsunternehmens<br />
zufolge an, sie<br />
seien heute zuversichtlicher für den Erfolg<br />
des Turniers als noch bei der Vergabe im<br />
Jahr 2004. Sogar 91 prozent erwarten eine<br />
bessere Infrastruktur und 83 prozent höheres<br />
Ansehen im Ausland.<br />
Anlass zu optimismus gibt es mittlerweile<br />
reichlich. Nachdem die Fifa vor einem<br />
Jahr noch mehr oder weniger offen eine<br />
Verlegung der <strong>WM</strong> erwogen hatte, ist ihr<br />
präsident Joseph Blatter nach Inspektionstouren<br />
voll des Lobes: „Wir haben vollstes<br />
Vertrauen, dass Südafrika dieses Turnier<br />
organisieren kann“, betonte er, „auch wenn<br />
wegen der Wirtschaftskrise nicht der gleiche<br />
Ertrag wie 2006 zu er warten ist.“<br />
Doch die Nachfrage nach Eintrittskarten<br />
ist immens. Schon nach einer Woche der<br />
ersten Verkaufsphase waren 800 000 der<br />
insgesamt drei Millionen Tickets weg – und<br />
das in einem optionsmodell, weil vor Dezember<br />
die Teilnehmer und Spielpaarungen<br />
noch gar nicht feststehen. Binnen 24<br />
Stunden gab es eine Viertelmillion Bewerbungen<br />
für Tickets. Mthimkas Spieler gehören<br />
nicht dazu, obwohl es in der billigsten<br />
Kategorie für Südafrikaner schon ab<br />
zwölf Euro Tickets gibt. Nur: Zwölf Euro<br />
bedeuten für viele Einheimische ein halbes<br />
Monatsgehalt …<br />
Bloemfontein<br />
Im Free-State-Stadion in Bloemfontein finden vier Spiele des diesjährigen Confed-Cups statt<br />
8 stil stil 9<br />
Kapstadt<br />
Kapstadt<br />
Blick auf die Baustelle des Green-Point-Stadions in Kapstadt. Der Golfplatz im Vordergrund<br />
ist übrigens gerade geschlossen worden – er wird verlegt<br />
Rustenburg<br />
Das Royal-Bafokeng-Stadion ist das kleinste der <strong>WM</strong>-Arenen – und wurde am<br />
28. März mit dem Spiel Südafrika gegen Norwegen (2:1) eröffnet<br />
FoToS: DpA
Toooooor für Afrika: Wie die <strong>Fußball</strong>-<strong>WM</strong><br />
für mehr Verständnis sorgt<br />
„LADUMA. <strong>Fußball</strong>fieber mit IQ!“ – gelebte Freundschaft über das Ereignis hinaus<br />
Wie leben die Kinder und<br />
Jugendlichen in Afrika?<br />
Was bewegt sie? Und welche<br />
Wünsche sind mit der<br />
<strong>Fußball</strong>-<strong>WM</strong> <strong>2010</strong> verknüpft? Fragen, mit<br />
denen sich bis Mitte April 900 000 Schüler<br />
von 4000 deutschen Schulen befassten.<br />
Der Kreativ-Wettbewerb stand unter dem<br />
Motto „LADUMA. <strong>Fußball</strong>fieber mit IQ.“<br />
Er wurde ins Leben gerufen mit der Absicht,<br />
die UN-Millenniumsziele einer breiten<br />
Öffentlichkeit bekannt zu machen.<br />
Die UN-Millenniumsziele: Acht projekte,<br />
die von den Vereinten Nationen gemeinsam<br />
mit der Weltbank, der oECD<br />
und mehreren Nichtregierungsorganisationen<br />
erarbeitet wurden und die bis zum<br />
Jahr 2015 Wirklichkeit werden sollen. Im<br />
Mittelpunkt steht der Einsatz gegen Armut,<br />
Hunger, Krankheiten und Kindersterblichkeit<br />
sowie die Förderung von einer<br />
Gleichberechtigung der Geschlechter,<br />
von Schulbildung, ökologischer Nachhaltigkeit<br />
und dem Aufbau einer globalen<br />
partnerschaft für Entwicklung.<br />
Mit dem Abschluss des LADUMA-<br />
Schulwettwerbs endet das projekt nicht<br />
etwa, sondern nimmt im <strong>WM</strong>-Jahr <strong>2010</strong><br />
neuen Anlauf für eine zweite Runde.<br />
Dann sind Südafrika und seine Nachbarländer<br />
der <strong>Schau</strong>platz für eine große,<br />
medienbegleitete Informationstour zu<br />
den UN-Millenniumszielen. Die abenteuerliche<br />
Fahrt quer durch das Land<br />
wird an den unterschiedlichsten Stationen<br />
Halt machen und herausragende<br />
projekte vorstellen.<br />
LADUMA – das heißt „es donnert!“<br />
auf Zulu und wird im übertragenen Sinn<br />
für „Toooor!“ gerufen. Einen Einblick<br />
in den fußballerischen Stand der Dinge<br />
erhielten die LADUMA-Initiatorinnen<br />
Antoinette und Doris pospischil anlässlich<br />
der Eröffnung des ersten fertiggestellten<br />
<strong>WM</strong>-Stadions in Südafrika.<br />
prominente wie <strong>Fußball</strong>star philipp<br />
Lahm und Helen Zille, die oberbürgermeisterin<br />
von Kapstadt, unterstützen<br />
LADUMA. Die Schirmherrschaft übernahm<br />
Bundesentwicklungsministerin<br />
Heidemarie Wieczorek-Zeul. Antoinette<br />
pospischil, Herausgeberin des internationalen<br />
Businessmagazins „Drive“ und<br />
Initiatorin von LADUMA, sieht das Massenmedium<br />
<strong>Fußball</strong> vor allem als Transporteur<br />
der Botschaft: „Die Jugendlichen<br />
<strong>Fußball</strong>freundschaft: U17-Spieler des südafrikanischen Erstligisten Moroka<br />
Swallows und des TSV 1860 München beim Jugend-Drive-Dialog in Berlin<br />
von heute sind die Entscheider von morgen,<br />
deshalb ist es dringend notwendig,<br />
mit ihnen in den Dialog einzutreten und<br />
ihnen die Wirkung von sozialem Engagement<br />
bewusst zu machen. Denn nur wer<br />
sich schon in der Jugend der Verantwortung<br />
für sich und andere stellt und soziale<br />
Kompetenzen beweist, kann als Erwachsener<br />
seinen Beitrag leisten.“<br />
Zu den weiteren Initiatoren von LA-<br />
DUMA gehören das internationale Businessmagazin<br />
„Drive“, das Unicef-projekt<br />
„Schulen für Afrika“ der <strong>Hamburg</strong>er Gesellschaft<br />
zur Förderung der Demokratie<br />
und des Völkerrechts e.V., die one-Kampagne<br />
und das Internationale Kindercamp<br />
Villa Sans Souci gemeinsam mit<br />
Berliner Schulen.<br />
Das programm für LADUMA II in<br />
Südafrika <strong>2010</strong> steht unter der obhut des<br />
LADUMA Team of Excellence, das am<br />
25. Mai in pretoria gegründet wurde. Dem<br />
organisationsteam gehören zahlreiche<br />
Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen<br />
und persönlichkeiten aus Wirtschaft,<br />
politik und Sport an.<br />
Mehr zu dem LADUMA-Projekt unter<br />
www.laduma-iq.com<br />
90. Geburtstag von Nelson Mandela: LADUMA-<br />
Schirmherrin Heidemarie Wieczorek-Zeul signiert<br />
am 18. Juli 2008 eine Glückwunschkarte am Brandenburger<br />
Tor<br />
FoToS: LADUMA<br />
Horst R. Schmidt: „Südafrika wird rund um<br />
die Spiele totale Sicherheit bieten“<br />
Interview mit dem Schatzmeister des DFB, der die <strong>WM</strong>-organisatoren im Auftrag der Fifa berät<br />
Er reist jeden Monat für eine<br />
Woche nach Johannesburg und<br />
berät das 100-köpfige organisationskomitee<br />
der Südafrikaner.<br />
Und Horst R. Schmidt, Schatzmeister des<br />
DFB, weiß, wovon er spricht: 2006 organisierte<br />
er die <strong>WM</strong> in Deutschland, die zu<br />
einer der gelungensten in der langen <strong>WM</strong>-<br />
Geschichte zählt.<br />
stil Als Fifa-Chef Sepp Blatter Sie 2007<br />
fragte, ob Sie den Beraterjob für Südafrika<br />
übernehmen wollten – wussten Sie eigentlich,<br />
was auf Sie zukommt?<br />
h o r s t r. s c h m i d t Ein klares Anforderungsprofil<br />
gab es dafür tatsächlich nicht.<br />
Zunächst ging es darum, möglichst viel<br />
Wissen der <strong>WM</strong> 2006 nach Südafrika zu<br />
transferieren. Ich war mir auch nicht sicher,<br />
wie das dort ankommt. Letztlich<br />
habe ich einen Weg gesucht, meine Beratung<br />
anzubieten, ohne den handelnden<br />
personen auf den Geist zu gehen oder<br />
den Eindruck der Bevormundung zu<br />
vermitteln. Das ist sehr positiv aufgenommen<br />
worden.<br />
stil Wie oft sind Sie vor Ort?<br />
s c h m i d t Jeden Monat für etwa eine<br />
Woche.<br />
stil Auf welche Aufgaben konzentrieren<br />
Sie sich?<br />
s c h m i d t Neben der Infrastruktur – dem<br />
Bau der Stadien und der Transportfrage<br />
– habe ich mich von Anfang an besonders<br />
für die Sicherheitsproblematik<br />
interessiert.<br />
stil Stichwort Sicherheit: Kann man es<br />
eigentlich jemandem guten Gewissens<br />
empfehlen, zur <strong>WM</strong> zu reisen?<br />
s c h m i d t Südafrika wird <strong>2010</strong> totale<br />
Eventsicherheit bieten. Die Spielorte, die<br />
Transportwege von den Bahnhöfen, Flughäfen<br />
sowie den Unterkünften zu den<br />
Stadien werden sicher sein. Aber es gibt<br />
sicher auch Gegenden, für die man bei<br />
der <strong>WM</strong> keine Besuchsempfehlungen<br />
ausstellen kann. Grundsätzlich empfehlen<br />
wir <strong>Fußball</strong>fans, sich nicht allein auf<br />
den Weg zu machen, sondern organisierte<br />
Reisen zu buchen. Aber das sei hier<br />
auch mal gesagt: Südafrika ist ein fantastisches<br />
Land mit fantastischen Menschen.<br />
Der Eindruck, der manchmal in<br />
Deutschland entsteht, wird den Leuten<br />
dort nicht gerecht<br />
stil Wie sieht es mit der Infrastruktur aus?<br />
s c h m i d t Dass die zehn <strong>WM</strong>-Stadien<br />
recht zeitig fertig werden, steht mittlerweile<br />
außerhalb der Diskussion. Auch<br />
die Überlandstraßen und Flughäfen sind<br />
auf Vordermann gebracht. probleme bereitet<br />
uns noch die Frage der Unterbringung,<br />
es gibt zu wenig Hotelzimmer. Es<br />
hängt ja auch davon ab, welche Länder<br />
sich für die <strong>WM</strong> qualifizieren. Sind es<br />
mehr kleine Verbände mit entsprechend<br />
weniger Fans oder große? So oder so<br />
brauchen wir aber noch jede Menge<br />
privatquartiere.<br />
stil Was sind die größten Organisationsunterschiede<br />
zwischen der <strong>WM</strong> 2006 und<br />
der <strong>WM</strong> <strong>2010</strong>?<br />
s c h m i d t Die Anstrengung in Südafrika<br />
ist ungleich höher als in Deutschland.<br />
Im Zusammenhang mit der <strong>WM</strong> investiert<br />
die Regierung umgerechnet knapp<br />
15 Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastruktur,<br />
in den Ausbau von Flughäfen,<br />
Straßen und Bahnstrecken – in Deutschland<br />
waren es 3,5 Milliarden. Entsprechend<br />
wichtiger ist die <strong>WM</strong> auch für die<br />
Zukunft Südafrikas.<br />
stil Man hört, Sie kümmern sich sogar<br />
um Details wie den richtigen Rasen auf<br />
den Trainingsplätzen der <strong>WM</strong>-Teil nehmer?<br />
s c h m i d t Der Rasen ist bei den Spielen<br />
und auf den Trainingsplätzen enorm<br />
wichtig, nicht nur für den Spielbetrieb,<br />
sondern auch für den Eindruck, der<br />
medial von einer <strong>WM</strong> entsteht. Trotz<br />
des Winters, der bei der <strong>WM</strong> herrschen<br />
wird, müssen sie ein gutes Grün zeigen,<br />
was in Südafrika eine besondere Herausforderung<br />
darstellt. Das <strong>WM</strong>-organisationskomitee<br />
hat wie 2006 eine Expertengruppe<br />
beauftragt, die mit verschiedenen<br />
Grassorten experimentiert.<br />
stil Haben Sie schon eine Vorstellung vom<br />
11. Juni <strong>2010</strong>, dem Tag des Eröffnungsspiels<br />
bei der <strong>WM</strong>?<br />
s c h m i d t Ich werde wahrscheinlich ähnlich<br />
nervös sein wie vier Jahre zuvor. Damals<br />
sah ich beim Eröffnungsspiel schon<br />
Stunden vor der Öffnung der Tore 30 000<br />
Menschen vor dem Münchener Stadion<br />
stehen. Da schoss mir der Gedanke durch<br />
den Kopf: Was, wenn jetzt eine elektronische<br />
Eingangskontrolle nicht funktioniert?<br />
Man macht sich über 1000 Dinge<br />
Sorgen. Aber am Ende hat dann alles geklappt.<br />
Ich bin guter Hoffnung, dass das<br />
nächstes Jahr auch so ist.<br />
Der Berater<br />
Horst R. Schmidt, 67,<br />
amtierender DFB-<br />
Schatzmeister, berät<br />
die Organisatoren der<br />
<strong>WM</strong> <strong>2010</strong> im Auftrag<br />
der Fifa. Schmidt<br />
gehört dem DFB seit<br />
1972 an, war u. a.<br />
15 Jahre lang Generalsekretär<br />
und Organisator<br />
der <strong>WM</strong> 2006<br />
in Deutschland<br />
10 stil stil 11<br />
FoTo: CARSTEN WURR
Rainer Holzschuh: „Wir können uns auf<br />
schnellen und noch kreativeren <strong>Fußball</strong> freuen!“<br />
Der Chefredakteur des <strong>Fußball</strong>magazins „Kicker“ über seine Favoriten – und unsere Elf<br />
Er beobachtet das internationale<br />
<strong>Fußball</strong>geschehen seit mehr als<br />
40 Jahren – und war in den 80er-<br />
Jahren auch pressesprecher des<br />
DFB: Rainer Holzschuh, 64. STIL sprach<br />
mit dem Chefredakteur des <strong>Fußball</strong>magazins<br />
„Kicker“ über die sportlichen Aspekte<br />
der anstehenden <strong>Fußball</strong>-<strong>WM</strong> – und über<br />
die Entwicklung des <strong>Fußball</strong>s in den nächsten<br />
Jahrzehnten.<br />
Rainer<br />
Holzschuh<br />
Der Journalist<br />
ist seit 1971<br />
beim „Kicker“ –<br />
mit einer Pause:<br />
Zwischen 1983<br />
und 1988 war er<br />
Pressesprecher<br />
des DFB<br />
stil Bei all den bekannten<br />
Risiken: War<br />
die Entscheidung<br />
richtig, die <strong>WM</strong> nach<br />
Südafrika zu geben?<br />
r a i n e r h o l z s c h u h<br />
Auch wenn zwischendurch<br />
immer<br />
wieder Fragen, gar<br />
Zweifel auftauchten:<br />
Afrika war dran mit<br />
der Vergabe. Südafrika<br />
ist ein traumhaft<br />
schönes Land. Die<br />
vorhandenen probleme<br />
zu bewältigen<br />
dürfte diesem Volk<br />
ein Ziel geben, um<br />
das es zu kämpfen<br />
lohnt und nach dem<br />
erwarteten Erfolg<br />
auch ein großes Stück<br />
mehr Zukunftsvisionen bringt.<br />
stil Worin sehen Sie den sportlichen Wert<br />
der <strong>WM</strong> in Südafrika?<br />
h o l z s c h u h Leider herrscht zur <strong>WM</strong>-Zeit<br />
Winter in Südafrika, auch wenn er anders<br />
ausgeprägt ist als in Mitteleuropa. Aber<br />
der <strong>Fußball</strong> entwickelt sich auch heute<br />
noch, vielleicht sogar schneller als früher.<br />
Die <strong>WM</strong> in Südafrika bietet die Chance,<br />
noch kreativer <strong>Fußball</strong> zu spielen als bei<br />
den beiden letzten Weltmeisterschaften.<br />
Spaniens Nationalmannschaft hat bei der<br />
letzten Europameisterschaft ein fantastisches<br />
Zeichen gesetzt.<br />
stil Der afrikanische <strong>Fußball</strong> war ja schon<br />
einmal weiter als heute. Wird die <strong>WM</strong><br />
dem Sport auf diesem Kontinent neuen<br />
Schwung geben?<br />
h o l z s c h u h Alle qualifizierten afrikanischen<br />
Nationen werden die <strong>WM</strong> <strong>2010</strong> als<br />
„ihre <strong>WM</strong>“ betrachten. Mit diesem<br />
„Heimvorteil“ im Rücken und den in europäischen<br />
Spitzenmannschaften noch<br />
intensiver geschulten Weltstars wie Drogba,<br />
Adebayor, Eto’o, Essien kann erstmals<br />
eine afrikanische Mannschaft bis unter<br />
die letzten vier kommen.<br />
stil Wir gehen mal davon aus, dass sich die<br />
deutsche Nationalmannschaft für die <strong>WM</strong><br />
qualifiziert: Wo sehen Sie die deutsche Elf<br />
ein Jahr vor der <strong>WM</strong>, wo stimmt es schon,<br />
wo fehlt es noch?<br />
h o l z s c h u h Es gibt so viele Aspekte, dass<br />
der platz nicht ausreicht – positiv wie<br />
negativ. Zum einen sehe ich noch etliche<br />
Gefahren für die Qualifikation, weil die<br />
technischen Mängel bei vielen deutschen<br />
Spielern nach wie vor der Weltklasse hinterherhinken<br />
– das schnelle passspiel ist<br />
nur rudimentär möglich, und die taktischen<br />
Defizite werden gegen defensiv<br />
stehende Teams immer wieder deutlich.<br />
Zudem fehlt es an einer breiter aufgebauten<br />
Hierarchie im Team. positiv fallen<br />
die in entscheidenden Situationen präsente<br />
Kampfkraft und der unerschütterliche<br />
Siegeswille ins Gewicht – ein seit<br />
Jahrzehnten erprobtes Erfolgsmittel.<br />
stil Wie beurteilen Sie die bisherige Arbeit<br />
von Bundestrainer Löw?<br />
h o l z s c h u h Jogi Löw ist ein sehr intelligenter<br />
Trainer und ein akribischer Arbeiter.<br />
Er muss mit den Spielern „leben“,<br />
die ihm die Bundesliga präsentiert. Die<br />
Ansätze des Trainerteams sind hervorragend,<br />
manchmal in der Umsetzung zu<br />
kompliziert.<br />
Zakumi – das Maskottchen der <strong>WM</strong> <strong>2010</strong><br />
stil Welche Spieler würden Sie noch in den<br />
Kader für die <strong>WM</strong> hineinnehmen?<br />
h o l z s c h u h Das ist oft ein Kurzzeit-Geschäft.<br />
Aber ich kann mir vorstellen, dass<br />
neben dem aktuellen Kader noch Talente<br />
wie der Neu-Stuttgarter Gebhart, Bochums<br />
Mavraj, Dortmunds Hummels,<br />
Leverkusens Kroos oder Schalkes Höwedes<br />
auf den Zug springen.<br />
stil Wer ist für Sie der Torwart Nummer<br />
eins in Deutschland?<br />
h o l z s c h u h Ich stehe auf Leverkusens<br />
Adler.<br />
stil Wer wird Weltmeister, wie heißen für<br />
Sie die Favoriten?<br />
h o l z s c h u h Weit vorn Spanien und England,<br />
sicherlich Argentinien; wie üblich<br />
mit Chancen Deutschland. Das große<br />
Fragezeichen ist für mich Brasilien.<br />
stil Mal ganz allgemein gefragt: Was macht<br />
für Sie den Reiz des <strong>Fußball</strong>s aus?<br />
h o l z s c h u h Wenn ich nach einer schnellen<br />
Ballstafette ein herrliches Tor erlebe, bin<br />
ich auch heute noch aus dem Häuschen.<br />
<strong>Fußball</strong> kann so langweilig sein, aber auch<br />
so wunderschön!<br />
stil Wohin entwickelt sich der <strong>Fußball</strong> spielerisch<br />
und taktisch in den nächsten 20<br />
Jahren?<br />
h o l z s c h u h Zu immer größerem Tempo-<br />
und Direktspiel, zu noch mehr Laufarbeit,<br />
zu schnellerem Umschalten von Defensive<br />
auf offensive.<br />
stil Tor-Schiedsrichter, Kamera, „Einschuss“<br />
statt Einwurf: An welche Regeländerungen<br />
wird sich nicht nur der Fan gewöhnen<br />
müssen?<br />
h o l z s c h u h Ich hoffe an keine. Weil ich<br />
auch mit Regeländerungen nicht viel positiveres<br />
bewirke. Mit „oberschiedsrichtern“<br />
und TV-Entscheidungen verzögere<br />
ich nur alle Abläufe.<br />
stil Zurück zur <strong>WM</strong> <strong>2010</strong>: Wie wird der<br />
„Kicker“ das Ereignis begleiten? Reisen Sie<br />
selbst nach Südafrika? Laufen jetzt schon<br />
erste Vorbereitungen?<br />
h o l z s c h u h Für mich beginnt die Vorbereitung<br />
auf eine <strong>WM</strong> immer mit dem Abpfiff<br />
der letzten <strong>WM</strong>. Ich war bereits dreimal<br />
in Südafrika, u. a. wegen Auslosung,<br />
vielen Gesprächen mit organisatoren,<br />
möglichen partnern etc. Wir werden mit<br />
zwölf bis vierzehn Redakteuren zur <strong>WM</strong><br />
reisen, jedes Spiel covern, über jedes Team<br />
Storys schreiben – da bedarf es einer ausgeklügelten<br />
strategischen Vorbereitung.<br />
In Hannover<br />
wurden die<br />
einzelnen Elemente<br />
für den<br />
Stadionbogen<br />
gefertigt (oben<br />
und rechts).<br />
Nach ihrer<br />
Fertigstellung<br />
wird die Arena<br />
in Durban ein<br />
Hingucker sein<br />
Durban<br />
Hingucker ist die 100 Meter hohe Bogenkonstruktion über dem Stadion<br />
Ein Bogen mit<br />
Symbolcharakter<br />
Keine <strong>WM</strong> ohne Salzgitter-Stahl: Für die Arena<br />
in Durban kam Grobblech aus Ilsenburg<br />
Eine aufwendige Bogenkonstruktion aus Ilsenburger<br />
Grobblech bildet das Herzstück des neu entstehenden<br />
<strong>WM</strong>-Stadions in Durban. Dort wird die zweitgrößte<br />
<strong>WM</strong>-Arena Südafrikas mit einem Fassungsvermögen<br />
von rund 70 000 Zuschauern gebaut. Sie ist damit etwa so groß<br />
wie die Allianz-Arena in München.<br />
Die Bogenkonstruktion ist 100 Meter hoch. Die Eiffel<br />
Deutschland Stahltechnologie GmbH (ehemals Krupp Stahlbau)<br />
verarbeitete in Hannover 1125 Tonnen Stahl der Güte<br />
S 355 aus Ilsenburg zu einem doppelläufigen Bogen, der das<br />
Spielfeld auf einer Länge von 340 Metern überspannen wird.<br />
Etwa auf der Hälfte sollen sich die beiden Bögen zusammenschließen<br />
und dann parallel zum anderen Ende des Stadions<br />
verlaufen. Abgewickelt hat das Geschäft der Salzgitter Mannesmann<br />
Stahlhandel in Hannover.<br />
Die Bögen in Durban sollen nach den Jahrzehnten der<br />
Apartheid ein Symbol für das Zusammenwachsen der Nation<br />
darstellen. Gleichzeitig soll der gesamte Komplex, aus der Luft<br />
betrachtet, die südafrikanische Flagge nachempfinden.<br />
Die Gäste des Stadions erwartet noch ein weiterer Höhepunkt:<br />
Auf dem Brückenbogen ist ein Skywalk geplant, der den<br />
Besuchern nicht nur einen Blick auf die Drei-Millionen-Metropole<br />
Durban selbst, sondern auch eine einzigartige Aussicht auf<br />
den nahen Indischen ozean bieten wird.<br />
12 stil stil 13<br />
FoToS: DpA / EIFFEL DEUTSCHLAND STAHLTECHNoLoGIE GMBH
FoToS: DpA / MAURITIUS<br />
Auf den gut sortierten Märkten herrscht afrikanische Betriebsamkeit.<br />
Rechts die bunten Badehütten in Muizenberg bei Kapstadt<br />
Südafrika,<br />
wir kommen!<br />
ob Kapstadt mit Tafelberg und<br />
den umliegenden Weinanbaugebieten,<br />
ob Krüger Nationalpark<br />
oder all die anderen Highlights<br />
eines wirklich schönen Landes:<br />
Südafrika ist eine Reise wert –<br />
ob mit oder ohne <strong>WM</strong>. Und die<br />
nächste gute Nachricht: Die<br />
Kaufkraft des Euro liegt zurzeit<br />
bei rund 1,45. Damit können<br />
Sie so günstig shoppen wie in<br />
kaum einem anderen Land der<br />
Welt. Flüge nach Südafrika kosten<br />
aktuell ab 550 Euro (als<br />
beste preisvergleichsseite für<br />
Flüge gilt www.swoodoo.de).<br />
Wegen der Sicherheitslage wird<br />
empfohlen, organisierte Reisen<br />
zu buchen. Alle deutschen Reiseanbieter<br />
haben Südafrika im<br />
Katalog. Fox-Tours zum Beispiel<br />
bietet in diesem Sommer eine<br />
13-tägige Rundreise ab 1799<br />
Euro an. Auch zur <strong>Fußball</strong>-<strong>WM</strong><br />
wird es organisierte Reisen geben<br />
– fragen Sie Ihr Reisebüro.<br />
Blick auf Kapstadt und den Tafelberg – wohl eines der<br />
bekanntesten Fotomotive überhaupt<br />
Immer windig ist es am Kap der Guten Hoffnung.<br />
Rechts ein Elefant im Krüger Nationalpark<br />
Die <strong>WM</strong>-Stadien in Südafrika<br />
11. Juni bis 11. Juli <strong>2010</strong><br />
Polokwane<br />
Peter-Mokaba-Stadion<br />
45.000 Zuschauer<br />
Pretoria<br />
Loftus-Versfeld-Stadion<br />
50.000 Zuschauer<br />
Nelspruit<br />
Mbombela-Stadion<br />
46.000 Zuschauer<br />
Rustenburg<br />
Royal-Bafokeng-Stadion<br />
42.000 Zuschauer<br />
Johannesburg<br />
Soccer-City-Stadion<br />
94.700 Zuschauer<br />
Johannesburg<br />
Ellis-Park-Stadion<br />
60.000 Zuschauer<br />
Bloemfontein<br />
Free-State-Stadion<br />
48.000 Zuschauer<br />
Durban<br />
Senzangakhona-Stadion<br />
70.000 Zuschauer<br />
Port Elizabeth<br />
Nelson-Mandela-<br />
Bay-Stadion<br />
49.500 Zuschauer<br />
Kapstadt<br />
Green-Point-Stadion<br />
70.000 Zuschauer<br />
neues Stadion<br />
Eröffnungsspiel<br />
und Finale<br />
at l a n t i s c h e r<br />
o z e a n<br />
Der <strong>WM</strong>-Kartenverkauf<br />
Der Verkauf der drei Millionen Eintrittskarten für die <strong>WM</strong> in Südafrika<br />
erfolgt ausschließlich über das Internet. Er begann am 20. Februar 2009 und<br />
endet am 11. Juli <strong>2010</strong>. In dieser Zeitspanne gibt es fünf voneinander abgegrenzte<br />
Verkaufsphasen. Dabei erfolgt die Vergabe der Karten entweder in der<br />
Reihenfolge der Bestellungen oder nach einem zufälligen Losverfahren bei<br />
Karten, für die mehr Bestellungen als verfügbare Karten vorliegen. Die fünfte<br />
und letzte Kartenverkaufsphase wird als „Last-Minute-Verkaufsphase“ bezeichnet.<br />
Sie beginnt am 15. April und endet am 11. Juli <strong>2010</strong>. Mehr Informationen<br />
und Bestellungen im Internet unter www.fifa.com.<br />
14 stil stil 15<br />
namibia<br />
Kapstadt<br />
b o t s u a n a<br />
s ü d a f r i k a<br />
Polokwane<br />
Pretoria<br />
Rustenburg<br />
Johannesburg<br />
Bloemfontein<br />
Port Elizabeth<br />
l e s o t h o<br />
s i m b a b w e<br />
Nelspruit<br />
Durban<br />
indischer<br />
o z e a n<br />
m o s a m b i k<br />
s wa s i l a n d
News<br />
Waggon 11: Hinter den bunten Vierecken verbergen sich Filme und Fotos zum Thema Zukunft<br />
Mit dem Zug in die Zukunft<br />
Zwölf Waggons auf DeutschlandTour sollen Lust auf Technik wecken.<br />
Unter den 62 Zielbahnhöfen sind auch Braunschweig und Essen<br />
Deutschland hat seit Jahren ein Nachwuchsproblem<br />
in naturwissenschaftlichen<br />
und technischen Berufen,<br />
viele Unternehmen suchen erfolglos<br />
gute Ingenieure. Deshalb hat das Forschungsministerium<br />
jetzt einen Zug auf Reisen geschickt,<br />
der Lust auf Technik machen soll.<br />
Die zwölf Waggons des „ScienceExpress<br />
Expedition Zukunft“ beherbergen eine Wissenschaftsausstellung,<br />
die bis Ende Novem<br />
Glühbirne<br />
ganz vorn<br />
Nun raten Sie mal, was Frauen<br />
am wichtigsten fanden …<br />
Nach einer Umfrage von Emnid entschieden<br />
sich 53 % der Deutschen<br />
für die Glühbirne als wichtigste<br />
Erfindung der Menschheit. Es folgen das<br />
Rad (49 %) und der Buchdruck (47 %).<br />
Während bei den Männern das Rad mit<br />
60 % vorn lag, waren es bei den Frauen nur<br />
39 %. Die wiederum fanden das Telefon<br />
sehr viel wichtiger (45 %) …<br />
16 stil<br />
ber kostenlos in den Bahnhöfen von 62<br />
deutschen Städten zu sehen sein wird (u. a.<br />
vom 27. bis 29. August in Braunschweig und<br />
vom 10. bis 12. September in Essen). Ausgehend<br />
von globalen Herausforderungen wie<br />
dem Klimawandel und der Energieverknappung<br />
zeigen die Themenwagen Trends in<br />
Forschung und Technik, die unser Leben<br />
über das Jahr 2020 hinaus prägen werden.<br />
Mehr unter: www.expedition-zukunft.org<br />
Hat die Zukunft<br />
schon<br />
hinter sich:<br />
Ab 2012 sind<br />
Glühbirnen<br />
verboten<br />
FOTO: UDO BOJAHR<br />
Die neue Werbekampagne<br />
FRAUEN FüR<br />
TEcHNIScHE<br />
BERUFE GESUcHT<br />
Der Anteil von Schülerinnen und<br />
jungen Frauen an Ausbildungs und<br />
Studiengängen in den Bereichen Ma<br />
thematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik ist viel zu gering:<br />
Vor diesem Hintergrund möchte<br />
die Salzgitter Flachstahl junge Frauen<br />
für technische Berufe interessieren.<br />
Deshalb startete die Personalabteilung<br />
Führungskräfte der SZFG auf<br />
der Hannover Messe eine Werbekampagne,<br />
mit der das Studium im Praxisverbund<br />
(STUPRAX) noch besser<br />
transportiert werden soll.<br />
Bei der SZFG können Abiturientinnen<br />
und Abiturienten eine Ausbildung<br />
mit einem technischingenieurwissenschaftlichen<br />
oder<br />
betriebswirtschaftlichen Studium<br />
kombinieren. STUPRAX heißt das<br />
Programm, mit dem ein Berufsabschluss<br />
IHK und ein Studienabschluss<br />
kombiniert sind.<br />
Die „STUPRAXe“ werden von Paten<br />
betreut und erhalten ein Stipendium<br />
von 900 Euro. Im Anschluss an das<br />
Studium erwartet die Absolventen –<br />
und hoffentlich bald auch vermehrt<br />
Absolventinnen – eine attraktive Aufgabenstellung<br />
im Unternehmen.<br />
„Wir wollen mit der gezielten Kampagne<br />
noch mehr Frauen für Technik<br />
und die chancen in diesen Berufen<br />
interessieren, damit sie sich bei uns<br />
bewerben“, sagt Patrick Grau von der<br />
Personalabteilung Führungskräfte. „Im<br />
Jahr <strong>2010</strong> bieten wir wieder insgesamt<br />
acht STUPRAXPlätze in den Fachrichtungen<br />
ETechnik, Maschinenbau<br />
und Betriebswirtschaftslehre an.<br />
Weitere Infos unter: www.salzgitterflachstahl.de/de/Jobs/Studium_im_<br />
Praxisverbund<br />
stil<br />
FOTO: PETER LENKE<br />
des Hauses<br />
Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Wolfgang Leese (re.) begrüßt den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder in Hannover<br />
Bilanzpressekonferenz der Salzgitter<br />
AG: gut vorbereitet auf schwierige<br />
Zeiten S. 18/19<br />
Neues Großrohrwerk von<br />
EUROPIPE in den USA – für<br />
spiralgeschweißte Rohre S. 20/21<br />
Konzernforum für Führungskräfte<br />
in Hannover: „Stark bleiben“ hieß<br />
das Motto S. 22/23<br />
Exponate, Kundentag – und<br />
Werben um den Nachwuchs:<br />
der Konzern auf der Hannover<br />
Messe 2009 S. 24/25<br />
Einweihung des Klosterprojekts<br />
Ihlow mit viel Prominenz S. 26/27<br />
Salzgitter Mannesmann Forschung:<br />
Fügetechnikum in Salzgitter<br />
modernisiert S. 28/29<br />
stil 17
Finanzvorstand beim Aktionärsclub<br />
Eine gute Tradition fand auch in diesem Jahr ihre Fortsetzung: Professor Dr. Heinz Jörg Fuhrmann unterrichtete die Mitglieder des<br />
Freundeskreises der Salzgitter-Aktionäre über das vergangene Geschäftsjahr und gab einen Ausblick auf das laufende<br />
Bilanzpressekonferenz<br />
Gut vorbereitet auf schwierige Zeiten<br />
Salzgitter-Konzern stellt Jahresabschluss 2008 vor<br />
Konzernchef Prof. Leese (links) und<br />
Finanzvorstand Prof. Fuhrmann<br />
Der Salzgitter-Konzern geht<br />
mit einer soliden Bilanzstruktur,<br />
einer hohen Eigenkapitalquote,<br />
bemerkenswerter<br />
Stabilität und damit vergleichsweise gut<br />
gerüstet durch die Wirtschaftskrise. Und<br />
an der internen Wachstumsstrategie wird<br />
festgehalten. Dies waren die Hauptbotschaften<br />
von Konzernchef Prof. Dr. Wolf-<br />
gang Leese und Finanzvorstand Prof. Dr.<br />
Heinz Jörg Fuhrmann auf der diesjährigen<br />
Bilanzpressekonferenz.<br />
Prof. Fuhrmann skizzierte Markt- und<br />
Konjunkturentwicklung im Geschäftsjahr<br />
2008. Diese sei gekennzeichnet gewesen<br />
von einer drastischen Eintrübung im<br />
vierten Quartal, die bis zum Spätsommer<br />
gute Konjunktur habe sich plötzlich verschlechtert.<br />
Große Stahlverarbeiter hätten<br />
die Produktion reduziert, nachdem zuvor<br />
unter Vollauslastung gearbeitet worden<br />
sei. Dies habe zum Einbruch bei den Auftragseingängen<br />
geführt und in Folge zu<br />
Kürzungen der Rohstahl- und Walzstahlerzeugung.<br />
Eck d at E n GE s c h ä f t s j a h r 2008<br />
Der Salzgitter-Konzern erzielte trotz<br />
der zum Jahresende manifesten, dramatischen<br />
Entwicklung der globalen konjunkturellen<br />
Rahmenbedingungen im<br />
Geschäftsjahr 2008 1,0 Mrd. E Vorsteuergewinn<br />
(2007 1,3 Mrd. E). Damit wurde<br />
die noch vor Beginn der wirtschaftlichen<br />
Turbulenzen abgegebene Gewinnprogno-<br />
se voll erfüllt. Der Konzern-Außenumsatz<br />
kletterte um 23 % auf einen neuen Rekordwert<br />
von 12.499,2 Mio. E (2007:<br />
10.192,3 Mio. E). Höhere Stahl-Absatzpreise,<br />
die konstant erfreuliche Geschäftsentwicklung<br />
des Röhrenbereichs, insbesondere<br />
bei Großrohren, sowie das florierende<br />
Handelsgeschäft der ersten neun<br />
Monate des Jahres trugen maßgeblich zu<br />
diesem erfreulichen Wachstum bei.<br />
Mit 1.003,4 Mio. E erwirtschaftete der<br />
Salzgitter-Konzern erneut einen herausragenden<br />
Vorsteuergewinn. Das bisherige<br />
Spitzenresultat des Geschäftsjahres 2007<br />
(1.313,9 Mio. E) wurde erwartungsgemäß<br />
nicht wiederholt. Im Ergebnis sind<br />
bilanzielle Anpassungen der Vorratsbewertung<br />
der Unternehmensbereiche Stahl<br />
und Handel in einer Größenordnung von<br />
rund 200 Mio. E enthalten, die aus der<br />
drastischen Verschlechterung der Marktsituation<br />
im vierten Quartal 2008 resultieren.<br />
Die 676,9 Mio. E Konzern-Gewinn<br />
nach Steuern rangieren unterhalb des<br />
Vorjahresvergleichswerts (905,1 Mio. E).<br />
Das Ergebnis je Aktie beträgt somit 12,11 E.<br />
FOTOS: PETER LENKE<br />
Der ROCE aus industriellem Geschäft<br />
erreicht 26,9 %; unter Einbeziehung der<br />
über eine Milliarde Euro liquiden Mit tel<br />
ergibt sich eine Verzinsung des eingesetzten<br />
Kapitals von 21,9 % (2007: 28,0 %).<br />
Vorstand und Aufsichtsrat der Salzgitter<br />
AG schlugen der Hauptversammlung am<br />
27. Mai 2009 1,40 Euro als Dividende vor.<br />
Prof. Fuhrmann betonte, dass die Dividende<br />
an Marktgegebenheiten und die<br />
Liquiditätssituation angepasst sei.<br />
Der Salzgitter-Konzern sei vergleichsweise<br />
gut gerüstet für die Krise: „Die<br />
besonnene und nachhaltige Geschäftspolitik<br />
der vergangenen Jahre hat sich bewährt“,<br />
sagte Prof. Leese. Der Konzern<br />
verfüge über eine gesunde Bilanz- und<br />
Finanzstruktur mit einem Nettoguthaben<br />
bei Banken von rund 1 Mrd. E. Rohstoff-,<br />
Vor- und Fertigmaterialvorräte<br />
seien konservativ bewertet. Es gebe keinen<br />
Investitionsstau und eine stabile<br />
Shareholder-Struktur. Augenblickliche<br />
Aufgaben seien, so Prof. Fuhrmann: Forcierung<br />
des Ergebnisverbesserungsprogramms,<br />
Sicherstellung ausreichender<br />
Liquidität und Reduzierung des Working<br />
Capital.<br />
Es werde keine hektischen Strategiewechsel<br />
geben, betonte Konzernchef<br />
Prof. Leese. Stärken des Konzerns seien<br />
ein synergetischer Konzernverbund,<br />
ein ausgewogenes Produktprogramm,<br />
breit ge fächerte Abnehmerbranchen und<br />
Kundenstruktur. Es gebe keine teuren<br />
„M&A-Abenteuer“. Der Fokus in der<br />
Wachstumsstrategie liege auf Stabilisierung,<br />
betonte Prof. Leese. Grundsätz-<br />
lich werde an dem internen Wachstums-<br />
Der Salzgitter-Konzern in Zahlen<br />
12-Monats-Ergebnis<br />
Umsatz (konsolidiert)<br />
Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit<br />
Jahresüberschuss<br />
Eigenkapital<br />
Gesamtbelegschaft 2)<br />
Verzinsung des eingesetzten<br />
Kapitals (ROCE) 3)<br />
programm festgehalten, einzelne Projekte<br />
würden aber verschoben. Prof. Leese<br />
nannte hier als Beispiel den zweiten Elektroofen<br />
in Peine, der nun 2011 in Produktion<br />
gehen soll.<br />
Pr o G n o s E<br />
„Das Geschäftsjahr 2009 konfrontiert<br />
den Salzgitter-Konzern mit bis dato noch<br />
nicht erlebten Unwägbarkeiten“, führte<br />
Konzernchef Leese weiter aus. Vor diesem<br />
Hintergrund sei es gegenwärtig nicht seriös,<br />
eine quantifizierte Prognose für das<br />
Konzernergebnis 2009 abzugeben. „Das<br />
erste Halbjahr wird voraussichtlich nicht<br />
mit einem ausgeglichenen Konzernergebnis<br />
abschließen, da die krisenhafte Walzstahl-Marktentwicklung<br />
nicht von den<br />
anderen Aktivitäten des Salzgitter-Konzerns<br />
aufgefangen werden kann. Im Falle<br />
einer spürbaren Belebung insbesondere<br />
der Walzstahlmärkte sowie der Nachfrage<br />
aus der Automobilindustrie erscheint die<br />
Erreichung eines in etwa ausgeglichenen<br />
Vorsteuerergebnisses in 2009 noch möglich.“<br />
Konzernchef Leese weiter: „Wie<br />
schon in den vergangenen Jahren weisen<br />
wir darauf hin, dass Chancen und Risiken<br />
aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis-<br />
und Beschäftigungsentwicklungen<br />
sowie Veränderungen von<br />
Währungsparitäten den Verlauf des Geschäftsjahres<br />
2009 erheblich beeinflus-<br />
sen können. Die hieraus resultierende<br />
Schwankungsbreite des Konzernergebnisses<br />
vor Steuern kann – wie die aktuellen<br />
Ereignisse zeigen – ein beträchtliches<br />
Ausmaß sowohl in negativer als<br />
auch positiver Richtung annehmen.“<br />
1. Quartal 2009<br />
Zahlen, Daten,<br />
Fakten<br />
Der Salzgitter Konzern stand im 1.<br />
Quartal des Geschäftsjahres 2009 unter<br />
dem Eindruck rezessiver Geschäftsentwicklungen<br />
in den Bereichen Stahl,<br />
Handel und Technologie. Hingegen<br />
trugen das anhaltend positive Ergebnis<br />
des Röhrenbereichs und die Erträge<br />
der Aurubis AG-Beteiligung sowie aus<br />
Finanzanlagen erheblich zu einer Stabilisierung<br />
bei. Es wurden erneut<br />
bilanzielle Wertanpassungen für Vorräte<br />
vorgenommen, sodass der Konzern<br />
nunmehr frei von stillen Lasten<br />
aus der Bestandsbewertung ist.<br />
Der Konzern-Außenumsatz ging um<br />
24 % auf 2.194,7 Mio. E zurück<br />
(1. Quartal 2008: 2.901,1 Mio. E) Der<br />
Konzern schloss das erste Quartal mit<br />
98,3 Mio. E Vorsteuerverlust ab<br />
(1. Quartal 2008: +291,9 Mio. E). In<br />
diesem Resultat sind rund 100 Mio. E<br />
bilanzielle Anpassungen von Vorratsbewertungen<br />
im Unternehmensbereich<br />
Stahl enthalten. Ferner wurden erstmalig<br />
sehr erfreuliche 23,7 Mio E<br />
Nachsteuerertrag der at equity einbezogenen<br />
23 %-Beteiligung an dem führenden<br />
europäischen Kupferhersteller<br />
Aurubis AG verbucht. Das Nachsteuerergebnis<br />
rangierte bei -74,1 Mio. E (1.<br />
Quartal 2008: +194,9 Mio. E) und das<br />
Ergebnis je Aktie betrug somit -1,38 E.<br />
Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals<br />
(ROCE) aus industriellem<br />
Geschäft war negativ (-11,3 %; 1.<br />
Quartal 2008: 37,9 %), unter Einbeziehung<br />
der 1,3 Milliarden Euro liquider<br />
Mittel errechneten sich -7,7 % (1.<br />
Quartal 2008: 22,4%). Ab dem 3.<br />
Quartal wird sich die Ermäßigung der<br />
Rohstoffpreise stärker in den Herstellkosten<br />
bemerkbar machen, sodass der<br />
Konzern – auch unter Einbezug der<br />
bereits durchgeführten Vorratsbewertungsmaßnahmen<br />
– im Falle einer<br />
spürbaren Belebung der Walzstahlmärkte<br />
sowie der Nachfrage aus der Automobilindustrie<br />
die Erreichung eines in<br />
etwa ausgeglichenen Vorsteuerergebnisses<br />
in 2009 für noch möglich hält.<br />
Hierzu bedürfe es allerdings eines<br />
starken und nachhaltigen Turnarounds<br />
der Verhältnisse im Stahlmarkt.<br />
18 stil stil 19<br />
2005<br />
7.152 Mio. E<br />
941 Mio. E<br />
842 Mio. E<br />
2.012 Mio. E<br />
18.499 Blm.<br />
38,9 %<br />
2006<br />
8.447 Mio. E<br />
1.855 1)<br />
2007<br />
10.192 Mio. E<br />
Mio. E 1.314 Mio. E<br />
1.510 Mio. E<br />
3.457 Mio. E<br />
18.352 Blm.<br />
47,8 %<br />
1) inkl. Ertrag aus Veräußerung/Kurssicherung VLR-Anteile 907 Mio. E<br />
905 Mio. E<br />
4.246 Mio. E<br />
21.648 Blm.<br />
28,0 %<br />
2008<br />
12.499 Mio. E<br />
1.003 Mio. E<br />
677 Mio. E<br />
4.346 Mio. E<br />
25.628 Blm.<br />
21,9 %<br />
2) Gesamtbelegschaft im Jahresdurchschnitt inkl. Ausbildungsverhältnisse und Altersteilzeit<br />
3) EBIT zu Summe aus Eigenkapital, Steuerrückstellungen und zinspflichtigen Verbindlichkeiten (ab 2003 ohne<br />
aktive und passive latente Steuern; ab 2005 einschließlich Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing,<br />
Forfaitierung und Asset Backed Securitization)
Das Werk in Mobile fertigt Großrohre in den Außenabmessungen 24 bis 56 Zoll bei Wanddicken von 6 bis 25,4 Millimeter<br />
Mobile/Alabama<br />
Neues Großrohrwerk von EUROPIPE in den USA<br />
Jetzt werden nach längs- auch spiralgeschweißte Rohre auf diesem wichtigen Markt produziert<br />
Der amerikanische Markt ist für<br />
uns von eminenter Bedeutung.“<br />
Für Dr. Michael Gräf, Chef<br />
der EUROPIPE GmbH, ändert<br />
auch die grassierende Wirtschaftskrise<br />
nichts an der Stellung des transatlantischen<br />
Kontinents in der strategischen Ausrichtung<br />
des Großrohrherstellers. Der Weltmarktführer,<br />
umsatzstärkste Gesellschaft<br />
im Salzgitter-Unternehmensbereich Röhren,<br />
will in den Wachstumsmärkten dieser<br />
Welt präsent sein und setzt dabei deutliche<br />
Zeichen: In Alabama, direkt an der Golfküste,<br />
ist jetzt das zweite US-amerikanische<br />
Werk der EUROPIPE-Gruppe in Betrieb<br />
gegangen.<br />
Zum Warmlaufen blieb der Spiralrohranlage<br />
auf einem 325 000 Quadratmeter<br />
großen Gelände der Hafenstadt Mobile<br />
nicht groß Zeit: Als ersten Großauftrag fertigt<br />
das Team um Werksleiter Uwe Arenz<br />
knapp 160 000 Tonnen für eine Gasleitung<br />
zwischen den US-Staaten Wyoming und<br />
Oregon. Aufträge dieses Typs hatten die<br />
EUROPIPE-Planer im Blick, als sie sich<br />
zum Bau des neuen Werkes entschlossen<br />
und sich zugleich auf die Fertigung von<br />
spiralgeschweißten Großrohren festlegten.<br />
Mit ihren gegenüber Großrohren in Längsnahtversion<br />
dünneren Wänden sind sie<br />
speziell für Überlandleitungen geeignet, für<br />
die in Nordamerika eine wachsende Nachfrage<br />
besteht.<br />
Wenn mit der angestrebten zwei- bis<br />
dreischichtigen Fahrweise, bei der rund 150<br />
Mitarbeiter beschäftigt werden, in Mobile<br />
die Kapazitätsgrenze von 200 000 Tonnen<br />
in Reichweite kommt, hat die EUROPIPE-<br />
Präsenz in den USA eine neue Dimension<br />
erreicht. Bereits das vor gut 30 Jahren in<br />
Panama City im benachbarten Sonnenstaat<br />
Florida gegründete Schwesterwerk steuert<br />
eine Kapazität von 300 000 Tonnen bei und<br />
gilt in der amerikanischen Energieindustrie<br />
als bedeutender Qualitätslieferant dickwandiger,<br />
längsnahtgeschweißter Großrohre.<br />
Unter dem Dach der Berg Europipe Holding<br />
Corporation wollen sich beide Werke<br />
künftig von dem wachsenden nordameri-<br />
kanischen Markt einen bedeutenden Anteil<br />
sichern. Auch auf der Vertriebsseite<br />
wurden dazu die Weichen neu gestellt und<br />
die Schlag kraft deutlich erhöht. Die unlängst<br />
gegründete BERG EUROPIPE Corporation<br />
mit Sitz in Houston hat das gesamte<br />
EUROPIPE-Programm im Angebot.<br />
Die neue Großrohrfabrik in Mobile ist<br />
nicht das erste und einzige Spiralrohrwerk<br />
im Unternehmensbereich Röhren. „Wir bedanken<br />
uns sehr herzlich für die kräftige<br />
Unterstützung unserer Freunde in Salzgitter,<br />
die uns mit ihrem Know-how sehr geholfen<br />
haben“, betont EUROPIPE-Chef Dr.<br />
Michael Gräf ausdrücklich.<br />
Adressiert ist sein Dank an die Experten<br />
der Salzgitter Mannesmann Großrohr<br />
GmbH. Die Gesellschaft gilt als Experte der<br />
Spiralrohrfertigung. Die seit vielen Jahren<br />
von ihr mit Erfolg angewandte und entscheidend<br />
weiterentwickelte Zweistufentechnologie<br />
(Umformen und Schweißen<br />
sind dabei zwei voneinander getrennte Fertigungsschritte)<br />
kommt auch in Alabama<br />
zum Zuge.<br />
Ehrung<br />
Q1-Award von Ford für<br />
Salzgitter Europlatinen<br />
Autohersteller verleiht Qualitätsauszeichnung an Salzgitter-Tochter<br />
Der Salzgitter Europlatinen<br />
GmbH (SZEP) wurde der<br />
Q1 Award von Ford überreicht.<br />
Mit diesem Preis werden<br />
Lieferanten ausgezeichnet, die sich<br />
nach dem von Ford entwickelten weltweiten<br />
Bewertungssystem qualifiziert<br />
haben.<br />
„Sehen Sie den Q1 Award als Erinnerung<br />
an die harte Arbeit, um ihn zu erlangen,<br />
und als Qualitätsverpflichtung<br />
für die Zukunft“, sagte Ugur Türköz, STA<br />
Manager Body & Exterieur bei Ford, bei<br />
der Überreichung der Auszeichnung in<br />
Salzgitter.<br />
Ford verleiht den Q1 weltweit an Lieferanten,<br />
mit denen bereits langfristig<br />
zusammengearbeitet wird und die die<br />
Fähigkeit zur qualitätsgerechten Belieferung<br />
nachgewiesen haben. Entscheidende<br />
Kriterien für die Vergabe sind – so<br />
Ugor Türköz vom Kölner Autohersteller<br />
– Erfüllung der Vorgaben bei Qualität,<br />
Reklamationen, Liefertreue, Kommunikation<br />
in der Logistikkette und den Zer-<br />
tifizierungen im Qualitäts- und Umweltmanagement.<br />
SZEP-Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe<br />
Kruska würdigte die langjährige Beziehung<br />
zu Ford, die sich im Laufe der<br />
Jahre stetig intensiviert hat. „Wir haben<br />
die Schulungsmöglichkeiten von Ford<br />
Dauerhafte Qualitätssicherung<br />
erhofft<br />
genutzt und unsere Prozesse entsprechend<br />
ausgerichtet.“<br />
Für Ford sei der Q1 mehr als eine Auszeichnung,<br />
betonte Türköz: „Auf diese<br />
Weise können wir dazu beitragen, dauerhaft<br />
die Qualität unserer Lieferanten zu<br />
sichern.“<br />
Salzgitter Europlatinen produziert Tailored<br />
Blanks für die Automobilindustrie<br />
(Lesen Sie dazu den Bericht auf den Seiten<br />
30 bis 33). Tailored Blanks werden<br />
aus Blechtafeln unterschiedlicher Güte<br />
und Größe hergestellt, die mittels Laser<br />
geschweißt werden.<br />
Von links: Dipl.-Ing. Robin Steinchen (Leiter Qualität & QMB), Dipl.-Kauffrau (FH) Britta<br />
Osterloh (Leiterin Vertrieb/Personal), Dr. Jens-Uwe Kruska (Geschäftsführer), Ugur Türköz<br />
(STA Manager Body & Exterieur), Dipl.-Ing. Ralf Stockhausen (Leiter Technik)<br />
MLP<br />
Großauftrag aus<br />
Kolumbien<br />
Das Geschäft des Unternehmensbereichs<br />
Röhren des Salzgitter-Konzerns<br />
ist in hohem Maße exportorientiert.<br />
Kolumbien tauchte jedoch auf seinen<br />
marktstrategischen Landkarten bislang<br />
eher selten auf. Jetzt steht dort hinter<br />
dem südamerikanischen Land gleich<br />
ein dickes Ausrufungszeichen, gesetzt<br />
durch die Salzgitter Mannesmann Line<br />
Pipe GmbH (MLP) in Siegen. Der<br />
Spezialist für HFI-geschweißte Stahlrohre<br />
verzeichnete von dort einen der<br />
größten Aufträge seiner Geschichte.<br />
28 000 Tonnen Leitungsrohre schickte<br />
er über den Atlantik, mit denen in<br />
Kolumbien eine rund 350 Kilometer<br />
lange Dieselleitung gebaut wird.<br />
Marc Rasquin, für HFI-geschweißte<br />
Rohre zuständiges Mitglied im<br />
Vorstand der Mannesmannröhren-<br />
Werke und zugleich MLP-Chef, sieht<br />
in dem Großauftrag eine Referenz<br />
für einen weiteren Ausbau des Geschäfts<br />
in Südamerika, das für den<br />
Hersteller von Leitungsrohren im<br />
mittleren Abmessungsbereich ein<br />
wichtiger Zukunftsmarkt sei. Der<br />
Ausbau der Infrastruktur, insbesondere<br />
der Verteilernetze in der Energieversorgung,<br />
biete ein lohnendes<br />
Betätigungsfeld. So ist auch der Partner<br />
der Kolumbien-Order, das Unternehmen<br />
Ecopetrol, der größte<br />
Energiekonzern des Landes. Er baut<br />
mit den MLP-Rohren aus X-65-Stahl<br />
und hauptsächlich mit 14 Zoll (350<br />
mm) Außendurchmesser eine Pipeline<br />
zur Versorgung der größten Raffinerie<br />
des Landes in Barranca im<br />
Landesinneren. Sie führt das dort<br />
benötigte Dieselöl vom Karibikhafen<br />
Santa Marta heran.<br />
Die in den beiden MLP-Werken<br />
Siegen und Hamm gefertigten Rohre<br />
wurden über den niedersächsischen<br />
Seehafen Brake verschifft, der damit<br />
seine Bedeutung als Umschlagplatz<br />
für den Salzgitter Konzern unterstrich.<br />
Wie in der vergangenen STIL-<br />
Ausgabe berichtet, ist der Ausbau des<br />
Hafens mit wirtschaftlicher Unterstützung<br />
durch Salzgitter geplant.<br />
20 stil stil 21<br />
FOTOS: PETER LENKE / SZAG
Nach den Boomjahren<br />
Personalpolitik vor großen Herausforderungen<br />
Interview mit dem Personalvorstand des Salzgitter-Konzerns, Peter-Jürgen Schneider<br />
Die Wirtschaftskrise<br />
stellt auch<br />
die Personalpolitik<br />
der Unternehmen<br />
vor große Herausforderungen.<br />
Dabei gilt es, auf die<br />
wirtschaftlichen Umstände<br />
schnell zu reagieren, ohne<br />
die langfristigen Ziele und<br />
Strategien aus den Augen zu<br />
verlieren. STIL sprach mit<br />
Peter-Jürgen Schneider, Personalvorstand<br />
und Arbeitsdirektor<br />
der Salzgitter AG.<br />
stil Die Stahlbranche und<br />
besonders der Salzgitter-Konzern<br />
haben mehrere Boomjahre<br />
hintereinander erlebt. Wie schwer<br />
fällt die Umstellung auf die sich rasant<br />
verändernden Umstände?<br />
peter-j ü rg e n schneider Das ist nicht<br />
anders als bei Privatleuten. Nach einer<br />
Reihe von guten Jahren bedarf es einer<br />
Umgewöhnungszeit, wenn der Gürtel<br />
enger geschnallt werden muss. Im<br />
Salzgitter-Konzern sind wir jedoch<br />
immer mit den Füßen auf dem Boden<br />
geblieben, das macht diese Umstellung<br />
leichter.<br />
stil Mit welchen Mitteln und Maßnahmen<br />
reagiert der Salzgitter-Konzern?<br />
schneider Der Salzgitter-Konzern ist<br />
dezentral organisiert, damit waren wir in<br />
schneider Auch hierbei<br />
sind die Verantwortlichen<br />
auf allen Ebenen gefordert.<br />
Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
in den Betrieben sind<br />
natürlich alle über die<br />
Wirtschaftskrise aus den<br />
Medien hinreichend unterrichtet.<br />
Es kommt nun<br />
darauf an, die daraus<br />
resultierenden Folgen<br />
für das jeweilige Unternehmen<br />
und den eigenen<br />
Arbeitsplatz darzustellen<br />
und ggf. notwendige<br />
Maßnahmen zu begründen<br />
und zu erläutern. Vorstandsrundschreiben<br />
reichen dafür nicht aus, die<br />
Verantwortlichen sind aufgefordert, das<br />
persönliche Gespräch zu suchen. Selbstverständlich<br />
haben hierbei auch die<br />
Peter-Jürgen Schneider,<br />
Personalvorstand<br />
„Unsere Personalinstrumente<br />
sind heute viel flexibler“<br />
schneider Auf längere Sicht gesehen hat<br />
die Stahlindustrie eine viel tiefer gehende<br />
Krise bereits hinter sich. Aus einstmals<br />
400 000 Beschäftigten in Deutschland<br />
sind heute weniger als 100 000 geworden,<br />
bei gleicher Produktionsmenge und<br />
deutlich höheren qualitativen Anforderungen.<br />
Niemals zuvor hat es jedoch einen<br />
so rasanten Absturz gegeben, bei<br />
dem nahezu alle Kundengruppen, sieht<br />
man von den Großrohren einmal ab,<br />
erhebliche Auftragseinbrüche zu verzeichnen<br />
haben. Glücklicherweise sind<br />
unsere Personalinstrumente heute viel<br />
flexibler als früher, und auch die sozialen<br />
Sicherungselemente, wie z. B. die Kurzarbeit,<br />
sind besser ausgebaut.<br />
stil Was muss in der Gesellschaft geschehen,<br />
was kann der Staat leisten, um die<br />
jetzige Situation zu meistern?<br />
schneider Ich bin mit den staatlichen<br />
Maßnahmen recht zufrieden. Es ist sehr<br />
schnell eine Ausweitung des Förderrahmens<br />
für Kurzarbeit von 6 auf 18 und<br />
demnächst wohl 24 Monate erfolgt. Die<br />
Arbeitsagenturen arbeiten in diesem<br />
Prozess äußerst kooperativ mit den Unternehmen<br />
zusammen. Es ist zu hoffen,<br />
dass die jetzt erst anlaufenden Investitionen<br />
in die Infrastruktur die gewünschte<br />
konjunkturbelebende Wirkung haben<br />
werden. Die von der öffentlichen Hand<br />
dafür bereitgestellten Summen sind jedenfalls<br />
beachtlich. Der Staat stößt mit<br />
seinen Konjunkturprogrammen natur-<br />
Infos vom Konzernchef: Prof. Dr. Leese auf der Tagung in Hannover<br />
Führungskräfte-Tagung<br />
Das Motto: „Stark bleiben“ in<br />
schwierigen Zeiten<br />
Auf dem Konzernforum sprach Ex-Kanzler Gerhard Schröder<br />
Der Aufsichtsrat der Salzgitter AG hat<br />
Prof. Dr. Wolfgang Leese einstimmig<br />
für den Zeitraum vom 1. Februar<br />
<strong>2010</strong> bis 30. Juni 2011 zum Vorsitzenden<br />
des Vorstandes der Salzgitter AG<br />
wiederbestellt. Prof. Leese vollendet<br />
im Juni 2011 sein 65. Lebensjahr, dem<br />
für Mitglieder des Vorstandes der<br />
Salzgitter AG längstmöglichen Bestellungszeitraum.<br />
Roland Flach, Vorstandsvorsitzender<br />
der Klöckner-Werke AG, wurde zusätzlich<br />
zu seinem Mandat bei Klöckner<br />
als neuer Vorstandsvorsitzender<br />
der KHS bestellt.<br />
Burkhard Becker wurde neben seinem<br />
Mandat als Vorstandsmitglied<br />
der KHS zum weiteren Vorstandsmitglied<br />
der Klöckner-Werke AG bestellt.<br />
Dr. Klaus Welters hat die Mannesmannröhren-Werke<br />
GmbH verlassen<br />
und ist seit dem 1. April 2009 Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e. V.<br />
Betriebsräte eine wichtige vermittelnde<br />
Das bisher von Wolfgang Eging<br />
Funktion.<br />
stil Wie gelingt es, trotz der Wirtschaftskrise<br />
die langfristigen Ziele im Auge zu behalten?<br />
Wir denken hier an die Gestaltung<br />
des demografischen Wandels, die kontinu-<br />
Stark bleiben – so lautete das Motto<br />
der diesjährigen Führungskräftetagung<br />
des Salzgitter Konzerns<br />
in Hannover. Konzernchef<br />
Finanzvorstand Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann,<br />
die gesunde Bilanz- und Finanzstruktur<br />
des Konzerns heraus. „Wir verfügen<br />
über 4,4 Mrd. Euro Eigenkapital. Mit<br />
in Personalunion geführte Ressort<br />
„Kaltgefertigte Rohre“ der Mannesmannröhren-Werke<br />
GmbH wurde<br />
von Hubert Paris übernommen. Er<br />
wurde damit unter Beibehaltung seiierliche<br />
Übernahme von Auszubildenden?<br />
Prof. Dr. Wolfgang Leese unterstrich, dass dieser Ausgangslage sind wir vergleichweiner bisherigen Funktionen als Ge-<br />
Verantwortliche suchen das<br />
persönliche Gespräch<br />
den Boomjahren erfolgreich und rech-<br />
schneider Man muss auch in der Personalpolitik<br />
Strategie und Taktik auseinanderhalten.<br />
Bei der Strategie reden wir<br />
von langfristigen Aufgabenstellungen<br />
und Zielen. Dazu gehört die Bewältigung<br />
„Wir brauchen die Rückkehr<br />
von Vertrauen“<br />
das Motto einen hohen Anspruch an alle<br />
Konzernmitarbeiter und besonders an<br />
alle 320 Teilnehmer in Hannover formuliere.<br />
„Salzgitter genießt hohes Ansehen<br />
in der Stahlwelt und hat eine anerkannte<br />
se gut für die jetzige Zeit gerüstet.“<br />
Ganz klar benannten die Vorstände<br />
die Maßnahmen, die in den dezentralen<br />
Salzgitter-Gesellschaften zurzeit eingesetzt<br />
werden: Working capital reduzieren,<br />
schäftsführer der Salzgitter Mannesmann<br />
Précision GmbH und der Salzgitter<br />
Mannesmann Précision Etirage<br />
SAS als Mitglied in den Vorstand der<br />
Mannesmannröhren-Werke berufen.<br />
nen damit, auch die Krise damit gut des demografischen Wandels mit ent-<br />
Position inne“, sagte Leese. Dies gelte es das Ergebnisverbesserungsprogramm in-<br />
bewältigen zu können. Das bedeutet, sprechenden Maßnahmen für ältere Mitgemäß dann an eine Grenze, wenn die<br />
zu verteidigen.<br />
tensivieren,Kostensenkungspotenzi- Im Zusammenhang mit der Weiter-<br />
dass die operativ in den Gesellschaften arbeiter und auch die Sicherung des damit verbundene Verschuldung über-<br />
Was sind die Pluspunkte des Salzgitale analysieren und realisieren, Fremdleientwicklung der Salzgitter Mannes-<br />
Verantwortlichen die jeweils richtigen Nachwuchses für alle Ebenen in unseren bordet. Von daher verstehe ich die Zuter<br />
Konzerns? Leese nannte unter andestungen reduzieren, Kurzarbeit sowie flemann Précision GmbH wird die bis-<br />
Mittel und Maßnahmen für ihre Situa- Unternehmen. Diese strategischen Ziele rückhaltung, nicht schon über ein dritren<br />
den synergetischen Konzernverbund, xible Arbeitszeitmodelle. Hauptziel dieser herige Geschäftsführung um eine „ertion<br />
ergreifen müssen. Dabei reicht die bleiben, unabhängig von der gegenwärtes Programm reden zu wollen, wenn<br />
flache Hierarchien und schlanke Struk- Maßnahmen sei: Ausreichende Liquidität weiterte Geschäftsführung“ ergänzt.<br />
Palette von den glücklicherweise in den tigen Krise. Gleichwohl haben in der die Wirkungen der ersten beiden noch<br />
turen – auch im Vergleich zum Wettbe- für die kommende Zeit sichern.<br />
Mitglieder dieser Geschäftsführung<br />
letzten Jahren entwickelten Flexibilisie- aktuellen Situation natürlich die anste- nicht hinreichend abschätzbar sind. Wir<br />
werb. Weitere Punkte sind: ein ausgewo- Auch für den ehemaligen Bundes- sind jetzt auch Martin Kießling, zurungsinstrumenten<br />
wie Arbeitszeitkonhenden Beschäftigungsprobleme Priori- hoffen sehr, dass die Infrastrukturinvesgenes<br />
Produktportfolio mit einer breitkanzler Gerhard Schröder war die Wirtständig für Technik, und Volker Enten<br />
bis zur intensiven Nutzung der getät. Nur wenn wir den Konzern wirttitionen entsprechenden Stahlbedarf<br />
gefächerten Kundenstruktur, bei dem es schaftskrise der Bezugspunkt in seiner gelbert, zuständig für Personal.<br />
förderten Kurzarbeit. Es ist das erklärte schaftlich stabil halten, haben wir die nach sich ziehen. Die Finanzkrise hat<br />
keine Abhängigkeiten gepaart mit groß- Ansprache. Nach den „Exzessen im Fi-<br />
Ziel des Konzernvorstandes, die Beschäf- notwendigen Ressourcen zur Zukunfts- das Vertrauen der Menschen zerstört,<br />
er Risikoverteilung gibt. Es werde kontinanzbereich mit seinen dramatischen Dirk Schulte ist zum Geschäftsfühtigten<br />
zu halten und betriebsbedingte sicherung.<br />
und in der Folge ist es zu der gegenwärnuierlich<br />
investiert und der Konzern habe Folgen für die globale Wirtschaft“ forrer / Arbeitsdirektor der SZST Salz-<br />
Kündigungen zu verhindern.<br />
stil Sie blicken auf eine lange Berufsertigen Wirtschaftskrise gekommen. Wir<br />
sich nicht auf kostspielige M&A-Abenteuderte Schröder eine stärkere Regulierung gitter Service und Technik GmbH be-<br />
stil Dies alles verlangt den Mitarbeitern fahrung in der Stahlindustrie zurück. Gab brauchen die Rückkehr von Vertrauen<br />
er eingelassen. (Übernahmen anderer Un- der Finanzmärkte. Damit berge die Kristellt worden.<br />
einiges ab. Wie wird darüber kommuni- es schon mal eine vergleichbare Situation und Zuversicht, dann wird es auch wieternehmen,<br />
die Red.)<br />
se auch eine Chance, bessere Kontrollinziert?<br />
einer sich so rasant verschärfenden Krise? der aufwärts gehen.<br />
Besonders stellten Prof. Leese, wie auch strumente zu entwickeln.<br />
22 stil stil 23<br />
FoToS: PETER LENKE
Im Blick punkt: Messestand und<br />
13-Tonnen-Coil des Konzerns<br />
Hannover Messe 2009<br />
Mal schnell ’ne Runde drehen …<br />
Career Market: Wie die Salzgitter AG junge Leute für ihr Unternehmen begeisterte<br />
Jedes Mal ist er ja ein bisschen anders,<br />
der Salzgitter-Stand auf der<br />
Hannover Messe. Aber dieses Jahr<br />
hatten sich die Verantwortlichen<br />
etwas ganz Besonderes ausgedacht: Aus<br />
700 Metern Peiner Träger wurde ein<br />
quadratischer Mittelbau geschaffen, der<br />
manche Besucher spontan an das „Schwalbennest“,<br />
das Olympiastadion in Peking,<br />
erinnerte.<br />
Die Hannover Messe 2009: Mit ihren<br />
13 internationalen Leitmessen stand sie<br />
aktuell unter dem Thema „Nachhaltigkeit<br />
und effizienter Ressourceneinsatz“.<br />
Die Salzgitter AG präsentierte sich in<br />
Halle 5 gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften<br />
aus den Bereichen Stahl,<br />
Handel, Röhren, Dienstleistungen und<br />
Technologie.<br />
Rund um den Messestand waren Exponate<br />
und Themeninseln angeordnet,<br />
unter anderem ein 13 Tonnen schweres<br />
Stahlcoil der Salzgitter Flachstahl AG. Ein<br />
weiteres Hauptexponat bestand in der<br />
Karosserie eines Passat CC, der mit Stahlwerkstoffen<br />
aus dem Salzgitter-Konzern<br />
gebaut wird. Das dritte Hauptexponat<br />
kam schließlich von der Konzerntochter<br />
Klöckner: eine Mikro-Spritzgießmaschine<br />
von DESMA TEC, die Teile für die Elektronik-Industrie<br />
produziert.<br />
Die Salzgitter AG beteiligte sich weiterhin<br />
an zwei Veranstaltungen, die den<br />
Fokus auf junge Besucher legte: Bei der<br />
„TectoYou“-Messe für Schüler punktete<br />
das Unternehmen mit Spielen und Mitmach-Aktionen.<br />
So konnten die Jugendlichen<br />
aus dünnem Stahlblech Schmetterlinge<br />
ausstanzen und zurechtschleifen –<br />
und sie anschließend mit nach Hause<br />
nehmen. Wer sich dabei besonders geschickt<br />
anstellte, wurde von den Mitarbeitern<br />
dazu animiert, sich doch einmal<br />
über das duale Studium Maschinenbau/<br />
Industriemechaniker bei der Salzgitter<br />
AG zu informieren.<br />
Gegen den zunehmenden<br />
Mangel an Ingenieuren<br />
An Studenten und „Young Professionals“<br />
wandte sich der „Career-Market“,<br />
auf dem der Konzern mit einem Fahrsimulator<br />
des Salzgitter AMG Mercedes<br />
lockte. Wer will schließlich nicht ein-<br />
mal eine Runde auf dem Hockenheimring<br />
drehen? <strong>Schau</strong>tafeln erläuterten<br />
die beruflichen Möglichkeiten bei der<br />
Salzgitter AG, Fragen beantworteten<br />
Mitarbeiter der Personalabteilung. „Wir<br />
möchten einem künftigen Mangel an<br />
Ingenieuren vorbeugen“, so Markus<br />
Björn Dormann von DESMA TEC (l.) im Gespräch mit einem Kunden Der Kundentag war gut besucht Markus Rottwinkel (l.) mit einem Messebesucher<br />
Rottwinkel aus der Personalabteilung<br />
Führungskräfte.<br />
Ganz im Zeichen der aktuellen Wirtschaftskrise<br />
stand in diesem Jahr der traditionelle<br />
Kunden- und Partnertag. Der<br />
Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Wolfgang<br />
Leese wies in seiner Ansprache auf die<br />
derzeitige schwierige wirtschaftliche Situation<br />
hin. Leese erläuterte die bereits<br />
ergriffenen Maßnahmen (siehe Seite 18)<br />
und erklärte, dass die Salzgitter AG an ihrer<br />
nachhaltigen Strategie festhalten wird.<br />
Sein Folgeredner, Hans Fischer, Vorstand<br />
Stahl, begrüßte die anwesenden Delegierten<br />
des südkoreanischen Stahlproduzenten<br />
Posco, mit dem die Salzgitter AG<br />
seit 2003 eine Forschungskooperation mit<br />
den Schwerpunkten Oberflächentechnik<br />
und Produktion von Röhrenstählen betreibt.<br />
Die Delegation war nach Deutschland<br />
gereist, weil Südkorea Partnerland<br />
der diesjährigen Hannover Messe war.<br />
Anschließend ging Fischer auf die Fortschritte<br />
bei der Umsetzung des millionenschweren<br />
Projektes „Salzgitter 2012“ ein.<br />
Die meisten Teilprojekte würden wie geplant<br />
weitergeführt, einzig der vorgesehene<br />
Konti-Einlauf der Tandemstraße werde<br />
zeitlich nach hinten verschoben – genauso<br />
wie die Produktionsaufnahme des neuen,<br />
zweiten Elektrolyse-Ofens in Peine.<br />
24 stil stil 25
Mit 205 Tonnen Grobblech aus Ilsenburg<br />
„Weit sichtbares Symbol aus Stahl“<br />
Klosterprojekt Ihlow nach neun Jahren Planung und Bauzeit feierlich eingeweiht<br />
Es war ein Tag wie bestellt für eine<br />
feierliche Eröffnungsveranstaltung<br />
mit wichtigen nationalen<br />
und internationalen Gästen: Die<br />
Frühlingssonne strahlte vom hellblauen<br />
Himmel auf das ehemalige Klostergelände<br />
der Zisterzienser im Ihlower Forst bei<br />
Aurich – und in den jahrhundertealten<br />
Eichen und Linden in der Umgebung wisperte<br />
ein leichter Wind. Rund 1500 Besucher<br />
erlebten die feierliche Einweihung des<br />
Klosterprojektes Ihlow mit – die Kirche<br />
aus dem 13. Jahrhundert ist als Teilrekonstruktion<br />
aus Stahl wiedererstanden.<br />
Lang war die Liste der Ehrengäste und<br />
Redner, angeführt vom niedersächsischen<br />
Ministerpräsidenten Dr. Christian Wulff<br />
und der evangelischen Landesbischöfin<br />
Dr. Margot Käßmann. Beide lobten die<br />
Initiatoren des Ihlow-Projekts als Visionäre<br />
mit Sinn für das Machbare.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Leese, Vorstandsvorsitzender<br />
der Salzgitter AG, erinnerte<br />
in seinem Grußwort an die Rolle seines<br />
Unternehmens bei der Realisierung:<br />
„Ministerpräsident Dr. Wulff bat uns im<br />
Jahre 2003, die Teilrekonstruktion der<br />
Klosterkirche in Form einer Stahlskelettbauweise<br />
zu unterstützen.“<br />
Der Konzern lieferte wunschgemäß<br />
205 Tonnen Grobbleche aus eigener Produktion,<br />
dazu kamen noch 90 Tonnen<br />
Rundrohre, Hohlprofile und Stabstahl.<br />
Prof. Leese weiter: „Unser Salzgitter<br />
Mannesmann Stahlhandel hat in der<br />
Lo gistikkette eine wichtige Mittlerfunktion<br />
übernommen. Bei der Berechnung –<br />
unter anderem der Windlasten – konnte<br />
auf das Wissen unserer Stiftungsprofessur<br />
an der Technischen Universität Braunschweig<br />
zu rückgegriffen werden. Hier in<br />
Ihlow entstand mit unserem Stahl ein für<br />
alle sichtbares Symbol, das nachhaltig ist –<br />
wie unser Werkstoff. Und das erfüllt uns<br />
mit Freude.“<br />
Ihlow: Einst stand hier die größte Klosteranlage<br />
zwischen Bremen und Groningen.<br />
„Schola Dei – Schule Gottes“ hieß das<br />
Zisterzienserkloster, das 1529 als Folge von<br />
Reformation und Säkularisierung abgerissen<br />
und jetzt als Teilrekonstruktion aufgebaut<br />
wurde.<br />
Der Entwurf für die Anlage stammt von<br />
einem dänischen Architektenbüro. Bernhard<br />
Buttjer, Vorsitzender des Klostervereins<br />
Ihlow, verweist auf das Besondere der<br />
Konzeption: „Dies ist keine 1:1-Rekonstruktion,<br />
sondern eine Imagination – ein<br />
Projekt, das Platz lässt für die Fantasie<br />
eines jeden Besuchers.“<br />
Unter dem ehemaligen Altar der Kirche<br />
entstand ein „Raum der Spurensuche“.<br />
Dort finden Gottesdienste statt, er ist aber<br />
auch für individuelle Meditation geöffnet.<br />
Darüber erhebt sich ein Ensemble von<br />
nachempfundenen Pfeilern und Gewölben,<br />
das das Raumerlebnis in der romanogotischen<br />
Kirche wieder aufleben lässt.<br />
Und von einer Plattform auf dem angedeuteten<br />
Dach in etwa 30 Metern Höhe<br />
kann der Besucher die umgebende Landschaft<br />
betrachten.<br />
Mit welcher Liebe zum Detail in Ihlow<br />
gearbeitet wird, zeigt folgendes Beispiel:<br />
Um möglichst originalgetreue Steine für<br />
die Pfeiler verbauen zu können, fuhr man<br />
bis zur polnisch-ukrainischen Grenze.<br />
Bernhard Buttjer: „Erst dort fanden wir<br />
eine Ziegelei, die zu bezahlbaren Preisen<br />
ein Muster per Hand duplizieren konnte.“<br />
Und: In jedem Pfeiler wurde ein Originalstein<br />
aus anderen ostfriesischen Klöstern<br />
verbaut.<br />
Die Pläne für das Großprojekt werden<br />
seit dem Jahr 2000 verfolgt. Durch die Verbindung<br />
von Schöpfung, Umwelt und<br />
nachhaltiger Nutzung soll die Atmosphäre<br />
des Ortes im Laufe der Jahre immer tiefer<br />
erlebbar werden.<br />
Die Ihlower Klosterkirche war damals<br />
68 Meter lang und 35 Meter breit. Als<br />
Folge von Reformation und Säkularisierung<br />
wurde die Kirche des Klosters 1529<br />
zerstört. Die benachbarten Wirtschaftsgebäude<br />
dienten bis zum Bau eines Jagdschlosses<br />
1612 als Jagdaufenthalt der<br />
ostfriesischen Grafen. Im 18. Jahr-<br />
hundert wurde an der Kloster-<br />
stätte ein Forsthaus errichtet.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.kloster-ihlow.de<br />
Ort der<br />
Besinnung:<br />
der „Raum<br />
der Spurensuche“<br />
(links).<br />
Die feierliche<br />
Einweihung<br />
besuchten<br />
1500 Gäste<br />
Feierliche Einweihung der Klosterstätte Ihlow<br />
(großes Foto). Es sprachen u. a. Prof. Dr. Leese<br />
(oben) und Niedersachsens Ministerpräsident<br />
Dr. Christian Wulff (unten, 2. v. r.)<br />
26 stil stil 27
Am neuen Solarmobil: André Runge (l.) und Florian Gerloff. Rechts das Vorgängermodell<br />
Auf nach Kassel am 5. Juni<br />
Wettrennen mit abgespecktem Solarmobil<br />
Auszubildende sparten durch Einsatz von Magnesium-Bauteilen rund 80 Prozent Gewicht ein<br />
Der achte Hessen SolarCup findet<br />
am 5. Juni 2009 auf dem<br />
Königsplatz in Kassel statt.<br />
Mit am Start: Auszubildende<br />
der SZST Salzgitter Service und Technik<br />
GmbH und Magnesiumbleche der Salzgitter<br />
Magnesium-Technologie GmbH.<br />
In Kassel schlägt die Stunde der Wahrheit,<br />
schließlich geht es gegen starke<br />
Konkurrenz, unter anderem aus der<br />
deutschen Automobilindustrie. Die<br />
SZST geht neue Wege in der Ausbildung<br />
und beschäftigt sich auch mit dem innovativen<br />
Einsatz der Solartechnologie.<br />
Im Mittelpunkt steht ein ferngelenktes<br />
Solarmobil, um das Potenzial alternativer<br />
Antriebskonzepte im Fahrzeugbau<br />
aufzuzeigen. Um dessen Leistungsfähigkeit<br />
zu steigern, muss das Solarmobil<br />
möglichst leicht und gleichzeitig robust<br />
sein. Hier sind pfiffige Konstruktionsideen<br />
und die richtige Werkstoffwahl<br />
gefragt. Mit Unterstützung der Salzgitter<br />
Magnesium-Technologie GmbH (SZMT),<br />
einem führenden Hersteller von Magnesium-Walzprodukten<br />
in Europa, gelang<br />
es, das Solarmobil abzuspecken und für<br />
den Vergleichswettkampf fit zu machen.<br />
Mit der verordneten Magerkur wurde<br />
das ursprüngliche Fahrzeuggewicht von<br />
10 auf rund 2 Kilogramm reduziert, das<br />
Solarmobil benötigt nun viel weniger<br />
Energie und ist schneller, ohne an Stabilität<br />
einzubüßen.<br />
Die gesamte Konstruktion des Solarmobils<br />
stand auf dem Prüfstand, jedes<br />
Bauteil wurde kritisch unter die Lupe genommen.<br />
Fieberhaft wurde jedes Gramm<br />
Gewichtseinsparung gesucht und gefunden.<br />
Heraus kam eine schlanke, ultraleichte<br />
Stabwerkskonstruktion. Sogar<br />
die Räder wurden aus Magnesiumblech<br />
gefertigt und steigern die Effizienz des<br />
Fahrzeugs. Als Team gehen die Auszubil-<br />
denden André Runge, Florian Gerloff,<br />
Thomas Müller, Sebastian Matzat, David<br />
Pfingst und Patrick Schrader an den<br />
Start.<br />
Magnesium ist eines der häufigsten<br />
Elemente der Erdkruste, steht damit<br />
nahezu uneingeschränkt zur Verfügung.<br />
Es ist mehr als 30 Prozent leichter als<br />
Aluminium und befindet sich damit auf<br />
Augenhöhe mit verstärkten Kunststoffen.<br />
Das extrem geringe Gewicht lässt<br />
sich mit der Robustheit und der Gestaltungsvielfalt<br />
eines Metalls kombinieren.<br />
Magnesiumbleche sind sehr gut warmverform<br />
bar und schweißbar. Sie lassen<br />
sich als Grobblechhalbzeug hervorragend<br />
zerspanen. Schrotte sind Wertstoffe und<br />
gut recyclebar. Das Magnesium-Walzwerk<br />
sieht sogar eine Wiederverwertung<br />
von Spänen vor und setzt damit neue<br />
Maßstäbe hinsichtlich einer umweltgerechten<br />
Magnesiumblechfertigung.<br />
Mehr Platz für Kleben<br />
und Schweißen<br />
Fügetechnikum der SZMF von Grund auf modernisiert<br />
Das Fügetechnikum der Salzgitter<br />
Mannesmann Forschung<br />
GmbH (SZMF) ist komplett<br />
umgestaltet worden. „Wir haben<br />
zusätzliche Laborflächen eingerichtet<br />
und die Laborausstattung prozessorientiert<br />
angeordnet“, berichtet Dr. Wilko Flügge,<br />
der Leiter der Fügetechnik. Jetzt funktioniert<br />
die Arbeit reibungslos, weil sie besser<br />
organisiert werden kann. „Dabei hilft uns<br />
auch unser neuer Technik raum mit seinen<br />
Lagerflächen.“<br />
Der Platz für Technikraum und Büros<br />
wurde gewonnen, weil in den hohen Räumen<br />
eine Zwischendecke eingezogen werden<br />
konnte. Im Erdgeschoss befindet sich<br />
das Labor mit seinen Prüfmaschinen, in<br />
der Etage darüber die Büros und besagte<br />
Technikräume für beispielsweise die Kühlaggregate<br />
der Schweißmaschine.<br />
Die Fügetechnik der SZMF beschäftigt<br />
sich mit allen Fragen des Verbindens von<br />
Werkstoffen. Neben Stahl sind dies beispielsweise<br />
auch Magnesium und Aluminium,<br />
die auch miteinander kombiniert<br />
werden können.<br />
Untersucht und weiterentwickelt werden<br />
verschiedene Schweißverfahren, das Kle-<br />
ben und unterschiedliche mechanische<br />
Verbindungsverfahren sowie kombinierte<br />
Niet-/Klebprozesse.<br />
Dabei steigen die Ansprüche: „Weil die<br />
Werkstoffe und ihre Eigenschaften immer<br />
komplexer werden, müssen wir uns bei<br />
den Verbindungen immer neuen Herausforderungen<br />
stellen“, sagt Dr. Flügge.<br />
Kunden des Fügetechnikums sind nicht<br />
nur Unternehmen aus dem Salzgitter-Konzern,<br />
sondern auch deren Kunden wie<br />
Automobilhersteller oder deren Zulieferer,<br />
Bauelementehersteller sowie Produzenten<br />
von Haushaltsgeräten.<br />
Neue Luftzerlegungsanlage<br />
Sauerstoff, Argon<br />
und Stickstoff<br />
Bei der Salzgitter Flachstahl GmbH<br />
wurde der Grundstein für eine Luftzerlegungsanlage<br />
gesetzt. Bauherr und<br />
Betreiber ist die Messer Group. Mit der<br />
Anlage werden Sauerstoff, Stickstoff<br />
und Argon produziert. Die Luftzerlegungsanlage<br />
wird bis zu 28 000 Normkubikmeter<br />
gasförmigen Sauerstoff pro<br />
Stunde in das Verteilnetz der Salzgitter<br />
Flachstahl einspeisen, an das auch die<br />
Peiner Träger GmbH angebunden sein<br />
wird. optional kann Messer bis zu 40 000<br />
Normkubikmeter Stickstoff pro Stunde<br />
gasförmig an das Unternehmen liefern.<br />
Messer wird zusätzlich Sauerstoff, Stickstoff<br />
und Argon in flüssiger Form produzieren<br />
und damit den lokalen Markt<br />
bedienen. Die 50-Mio.-Anlage soll Mitte<br />
<strong>2010</strong> fertig sein. Technisch reiner Sauerstoff<br />
wird bei der Salzgitter Flachstahl<br />
GmbH im Hochofenprozess und im<br />
Stahlwerk benötigt. Bei der Peiner Träger<br />
GmbH wird er im Elektro ofen eingesetzt.<br />
28 stil stil 29<br />
Alles neu<br />
In den hohen Räumen war<br />
Platz für Zwischendecken<br />
Kunden stellen ständig neue<br />
Anforderungen<br />
Rainer Koreng und René Müller (im Hintergrund) im modernisierten Fügetechnikum<br />
An der Zeitkapsel, v. l.: Alfons Eschle<br />
(SZFG), Stefan Messer (Messer Group),<br />
Frank Klingebiel (Oberbürgermeister<br />
von Salzgitter)<br />
In Hamm<br />
Neues auf der<br />
IT-Roadshow<br />
Einmal jährlich veranstaltet die GESIS,<br />
der zentrale IT-Dienstleister im Konzern,<br />
mit der Abteilung IT-Strategie der Salzgitter-Holding<br />
eine Roadshow in Hamm,<br />
auf der neue Themen vorgestellt werden.<br />
Teilnehmer sind Geschäftsführer und<br />
Mitarbeiter aus den Fachbereichen.<br />
Aktuell standen Fragen der Logistik im<br />
Mittelpunkt sowie Vorträge zu Smartcard<br />
und virtuelle Server, bei denen<br />
Anwender ihre IT-Lösungen vorstellten.<br />
FoToS: PETER LENKE
FOTOS: uDO BOjAHr<br />
Dr. Kruska, Geschäftsführer der<br />
Salzgitter Europlatinen GmbH, mit<br />
einem Tailored Blank<br />
»Tailored Blanks gehört<br />
die Zukunft im Automobilbau«<br />
Ob das neue A5 Cabriolet oder der Passat CC:<br />
Die Salzgitter Europlatinen GmbH beweist gerade in diesen<br />
Tagen, dass sie das Ohr ganz nah am Markt hat<br />
Für den eleganten Passat CC produziert die Salzgitter Europlatinen GmbH die B-Säulen-Verstärkung<br />
Das Vormaterial kommt in Form<br />
von Coils von der Konzernschwester<br />
Salzgitter Flachstahl GmbH, die<br />
„gleich um die Ecke“ produziert<br />
Hier werden die einzelnen Platinen –<br />
Stahlbleche, die vorher gestanzt worden<br />
sind – miteinander laserverschweißt<br />
Diese Tailored Blanks verstärken die<br />
B-Säule im Passat CC<br />
30 stil stil 31
Das Audi A5 Cabriolet: Aus Salzgitter stammen die Seitenwände – als Tailored Blanks<br />
Es gilt als eines der schönsten<br />
Cabrios in diesem jahr – der<br />
offene Audi A5. Was man auf<br />
den ersten Blick nicht sieht:<br />
Entscheidende Teile des Fahrzeugs<br />
stammen von der Salzgitter Europlatinen<br />
GmbH. Sie produziert für die<br />
Automobilindustrie seit über zehn jahren<br />
sogenannte Tailored Blanks, vorgefertigte<br />
Teile, die Autos stabiler und trotzdem<br />
leichter machen. Im neuen Cabrio von<br />
Audi sind das die inneren Seitenwände,<br />
die in einem Bauteil drei verschiedene<br />
Dicken und Stahlgüten vereinigen.<br />
Dass Tailored Blanks gerade jetzt gefragt<br />
sind, erklärt Dr. jens-uwe Kruska, Geschäftsführer<br />
der Europlatinen GmbH:<br />
„Tendenziell steigende Ölpreise und<br />
schärfere Abgasbestimmungen werden die<br />
Autobauer weiter dazu zwingen, Autos<br />
mit möglichst geringem Benzinverbrauch<br />
zu entwickeln. Entscheidend dabei sind<br />
Gewichtsreduzierungen. und da liegen<br />
wir mit unseren Tailored Blanks exakt im<br />
Tailored Blanks – Vorteile für den Kunden<br />
Kostenziel erreichen<br />
Trend. Denn ohne forcierten Leichtbau<br />
können die vorgegebenen Ziele nicht erreicht<br />
werden.“<br />
Tailored Blanks gehören zum modernen<br />
Automobilbau wie die reifen am rad.<br />
Bei ihnen handelt es sich um Bauteile aus<br />
maßgeschneiderten und verschweißten<br />
Stahlblechen verschiedener Dicken und<br />
Güten, die auf jedem Quadratmillimeter<br />
genauso stark sind, wie sie sein müssen.<br />
Oder anders herum: Überall dort, wo die<br />
Belastungen für das Bauteil nicht so hoch<br />
sind, kann mit Tailored Blanks Material<br />
und damit Gewicht eingespart werden.<br />
Tailored Blanks werden im Auto vielseitig<br />
eingesetzt (siehe rechts). Für den<br />
neuen Passat CC z. B. produziert die Europlatinen<br />
GmbH die B-Säulen-Verstärkung.<br />
Dr. Kruska: „Hier sieht man besonders,<br />
wie elegant man mit Tailored Blanks<br />
bauen kann.“ und die Vielseitigkeit der<br />
Tailored Blanks aus Salzgitter wird bei der<br />
EuCD-Plattform für Ford deutlich: Der<br />
dortige Längsträger kann mit geringen<br />
Verringerung der Kosten durch<br />
• Entfall von zusätzlichen Verstärkungen<br />
• Entfall von kompletten Fertigungsschritten<br />
• Geringere Anzahl von Fügeoperationen<br />
im Rohbau<br />
Crashverhalten gewährleisten ➣ Einstellung der Steifigkeit der Baugruppe<br />
Herstellbarkeit sicherstellen<br />
Gewicht einsparen<br />
32 stil<br />
➣<br />
➣<br />
➣<br />
Einfache umformbarkeit bei einfachen Nahtlagen<br />
reduzierung des Materialeinsatzes am Fahrzeug<br />
Modifizierungen gleich für zwei Modelle<br />
genutzt werden: für den Mondeo und den<br />
Galaxy.<br />
Ob Forschung, Prototypen, Vormate-<br />
rial oder Produktion: Die Salzgitter Europlatinen<br />
GmbH bietet die komplette Kette<br />
aus einer Hand an. Dr. Kruska: „Das fängt<br />
bei der Forschung an, bei der wir permanent<br />
mit der Salzgitter Mannesmann Forschung<br />
zusammenarbeiten, und setzt sich<br />
fort über den Bau von Prototypen durch<br />
die Kollegen der Salzgitter Automotive<br />
Engineering GmbH. und mit der Salzgitter<br />
Flachstahl GmbH steht als Lieferant<br />
des Vormaterials eine Konzerntochter bereit,<br />
mit der wir bei der Produktion des<br />
Stahls aufs Engste zusammenarbeiten.“<br />
Der ewige Konkurrent beim Leichtbau<br />
im Automobilsektor ist das Aluminium.<br />
Auch wenn die Salzgitter Europlatinen<br />
GmbH diesen Werkstoff bei einigen Bauteilen<br />
neuerdings als Ergänzung zum<br />
Stahl prüft – grundsätzlich gibt es für<br />
Dr. Kruska nur einen Sieger: „Ob Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis, Festigkeit, Flexibilität<br />
oder Gesamtenergiebilanz – Stahl hat die<br />
Nase schon immer eindeutig vorn.“<br />
Die Salzgitter Europlatinen GmbH mit<br />
zurzeit 100 Mitarbeitern stellte 2008 mehrere<br />
Millionen Tailored Blanks in vielfältigen<br />
Variationen her. und auch für die<br />
Zukunft ist Dr. Kruska optimistisch: „Die<br />
politische Großwetterlage spielt dem<br />
Leichtbau aus Stahl in die Hände.“ und<br />
dann kündigt der Geschäftsführer, dessen<br />
Markenzeichen die Fliege zum gepflegten<br />
Hemd ist, gleich noch Innovationen an:<br />
„Wir arbeiten u. a. an zwei Entwicklungsprojekten,<br />
die richtig spannend sind.“<br />
Millionen von Tailored Blanks<br />
Wo Autobauer sie überall einsetzen – eine Übersicht<br />
Tailored Blanks, Patchwork-Systeme oder die Kombination von<br />
beidem mit unterschiedlichen Stahlgüten und Blechdicken können<br />
für viele Bauteile innerhalb der Karosserie genutzt werden.<br />
Gemeinsam mit dem Kunden werden hierfür die Einsatzmög-<br />
A-Säule<br />
Querträger<br />
Stirnwand<br />
B-Säule<br />
Federbeindom<br />
Bauteil als Tailored Blank<br />
Bauteil als Patch<br />
Bodenblech<br />
Bauteil als Tailored Blank und Patch<br />
Frontklappe innen<br />
Längsträger hinten Dachverstärkung<br />
Längsträger vorn<br />
Schweller<br />
Tunnelverstärkung<br />
lichkeiten bewertet. Die Salzgitter Europlatinen GmbH produzierte<br />
2008 mehrere Millionen Tailored Blanks in vielfältigen<br />
Variationen. Ständig wird über neue Einsatzmöglichkeiten nachgedacht.<br />
Denn eins ist klar: Dem Leichtbau gehört die Zukunft!<br />
Seitenteil außen<br />
Tür vorn<br />
Sitzquerträger<br />
Heckklappe innen<br />
Radkasten<br />
Seitenteil innen<br />
Tür hinten<br />
stil 33
gruSS AuS<br />
BuenoS AIreS<br />
Santiago Calatrava, 57, gehört zu<br />
den erfolgreichsten Architekten<br />
weltweit. Hier sehen wir seine Fußgängerbrücke<br />
„Puente de la Mujer“<br />
in Buenos Aires. 2001 eröffnet,<br />
verbindet sie die Innenstadt mit<br />
dem alten Holzhafen. Ähnlich<br />
wie in <strong>Hamburg</strong> entsteht auch in<br />
der argentinischen Hauptstadt<br />
eine „Hafencity“. Begleitet wird die<br />
(Dreh)Brücke von einem Dut<br />
zend historischer SchwarzWeiß<br />
Porträts argentinischer Frauen.<br />
AuflöSung<br />
Wie viele Tonnen Spundwände hat<br />
HSP nach Venedig geliefert?<br />
Das war die Preisfrage in Ausgabe<br />
1/09. Die richtige Antwort lautet<br />
15 500 Tonnen. Die Gewinner der<br />
5 SalzgitterUhren wurden bereits<br />
benachrichtigt.<br />
gewInnSpIel<br />
Auf der Terrasse oder auf dem<br />
Balkon sitzen und die milden Sommer<br />
abende bei romantischem Kerzenlicht<br />
genießen. Die eleganten<br />
Stahlleuchten dazu gibt es hier zu<br />
gewinnen – und zwar 10mal.<br />
Die Preisfrage: Wann findet das<br />
Eröffnungsspiel der <strong>WM</strong> <strong>2010</strong> in<br />
Südafrika statt?<br />
Die Antwort schicken Sie bis zum<br />
30. Juni 2009 an:<br />
<strong>Schau</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH, Lange Reihe 29,<br />
20099 <strong>Hamburg</strong> oder per EMail an:<br />
info.stil@schauverlag.de<br />
34 stil<br />
Coole Gartenleuchte<br />
➢<br />
FOTO: CARSTEN WURR<br />
In der<br />
nÄCHSTen<br />
AuSgABe (1. 9. 2009)<br />
Forschung im Konzern<br />
Wer auch morgen erfolgreich sein will,<br />
muss schon heute in die Zu kunft investieren.<br />
Eine Binsenweisheit, sicher<br />
– aber deshalb noch lange nicht falsch.<br />
Der Erfolg des SalzgitterKonzerns hat<br />
auch damit zu tun, dass in Forschung<br />
immer viel investiert wurde. STIL<br />
nimmt das 75jährige Bestehen der<br />
Salzgitter Mannesmann Forschung<br />
(SZMF) im September zum Anlass,<br />
um über die Aktivitäten in diesem Bereich<br />
ausführlich zu berichten. Eins sei<br />
jetzt schon verraten: Die Zukunft des<br />
Stahls ist spannend, sehr spannend …<br />
stil<br />
Herausgeber:<br />
Salzgitter AG, Eisenhüttenstr. 99,<br />
38239 Salzgitter<br />
Telefon: 0 53 41 / 21 - 01<br />
www.salzgitter-ag.de<br />
Verantwortlich:<br />
Bernd Gersdorff<br />
(Direktor Konzernkommuni kation)<br />
Koordination:<br />
Olaf Reinecke (Salzgitter AG),<br />
Norbert Fischer<br />
(Mannesmannröhren-Werke GmbH)<br />
Leserservice, Heftbestellung:<br />
Michaela Kruffke, Tel. 0 53 41 / 21 - 57 01<br />
E-Mail: stil@salzgitter-ag.de<br />
Realisation:<br />
<strong>Schau</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH,<br />
Lange Reihe 29, 20099 <strong>Hamburg</strong><br />
Telefon: 0 40 / 32 87 27 - 0<br />
info.stil@schauverlag.de<br />
Chefredakteur: Carsten Wurr<br />
Gestaltung:<br />
Katharina Osterwald<br />
Druck: Ruth Printmedien GmbH,<br />
38114 Braunschweig<br />
stil 35
www.salzgitter-ag.de<br />
4 stil