Download - Evangelische Stadtmission Freiburg
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magazin<br />
sus Christus gefunden? Im Alter werden<br />
oft die prägenden Erfahrungen aus der<br />
• Die Fähigkeit, die eigene Existenz nicht<br />
absolut zu sehen, sich in Verbindung<br />
Kindheit als wirkliche Schätze erlebt, die<br />
mit dem ganzen Weltgeschehen zu er-<br />
Halt und einen tragfähigen Grund bil-<br />
leben und sich auf eine Bezugsgröße<br />
den, um den Alltag in seiner teilweise<br />
zu beziehen, die letztlich alle Dimen-<br />
belastenden Vielschichtigkeit zu ertra-<br />
sionen sprengt, aber dem Wohlsein<br />
gen und die Hoffnung und den Lebens-<br />
des ganzen Universums dient - die-<br />
mut TROTZDEM zu bewahren.<br />
se Sichtweise und Lebenseinstellung<br />
Glaube prägt Handeln<br />
wird konkret im Leben und Sterben<br />
des Jesus von Nazareth, der uns<br />
Christen und Christinnen in jeglicher<br />
Gelingt es, christliche Grundlagen zu<br />
Beziehung Vorbild ist. Eine Kultur der<br />
legen und den persönlichen Glauben<br />
Dankbarkeit und des Erfülltseins fin-<br />
authentisch vorzuleben, so werden fun-<br />
det z. B. seinen Ausdruck in dem Lied<br />
damentale Werte gelernt und im eigenen<br />
„Großer Gott wir loben dich“ (EG331).<br />
Glaube von<br />
Generation<br />
zu Generation weitergeben<br />
Handeln umgesetzt. Die Werte, die unser<br />
Menschsein ausmachen, wie: sich einfühlen<br />
in Mitmenschen; mitleiden können;<br />
das Glück spüren; die Sehnsucht<br />
nach Frieden; jemanden und sich selber<br />
lieben; die Liebe zu Gott und Gottes Liebe<br />
zu uns zulassen; das tiefe Bedürfnis,<br />
die eigene Spiritualität zu leben. All dies<br />
• Die Fähigkeit, die Schattenseiten des<br />
Lebens zu sehen, je nachdem auszuhalten<br />
und zu verändern.<br />
• Erziehung zum konstruktiven Umgang<br />
mit Leiderfahrungen. Worte und<br />
Bilder zu haben, die Geborgenheit und<br />
Sicherheit geben in schweren Situationen<br />
bis hin zu existentiell in Frage<br />
Erinnerungen an das bis heute Wichtige aus der Kindheit<br />
wird aus der persönlichen Glaubenspraxis<br />
gestärkt und zeitlebens mit guten,<br />
stellenden Grenzerfahrungen.<br />
• Die Auseinandersetzung mit der eige-<br />
Schätze<br />
„Im Alter werden oft die<br />
Glauben lernen, Vertrauen wachsen<br />
lassen. Wie war das und was ist<br />
über die große Spanne des Lebens hängen<br />
geblieben, was hat getragen, mir<br />
Boden unter den Füßen gegeben?<br />
biblischen Geschichten, Bilder und Motive,<br />
die Kinder zutiefst in ihrer Seele positiv<br />
prägen können. Diese Erfahrungen<br />
und oft auch nur Gefühlseindrücke von<br />
Geborgenheit und Sicherheit, wie z. B.<br />
ausdrucksstarken Bildern und einem<br />
einfühlsamen Wortschatz begreifbar<br />
und verfügbar sein. Dazu einige konkrete<br />
Beispiele aus der Fragebogenaktion<br />
„Was hat meinen Glauben geprägt“, an<br />
der Seniorinnen und Senioren aus dem<br />
nen Endlichkeit und dem Tod und sich<br />
dann in den Bildern und Worten zu<br />
Hause und getragen fühlen. Ein großer<br />
Schatz sind hier alle Lieder von Paul<br />
Gerhardt, z. B. „Befiehl du deine Wege<br />
und was dein Herze kränkt“ (EG 361).<br />
prägenden Erfahrungen<br />
Dem Urvertrauen aus der frühen Kind-<br />
an der Hand der geliebten Großmutter<br />
Wichernhaus und dem BetreutWohnen<br />
So kommt der Glaube des „ich WERDE<br />
aus der Kindheit als wirk-<br />
heit und allen daraus sichtbar wer-<br />
den 1. Advent in der Kirche erlebt zu<br />
am Adelhauser Klosterplatz im Rahmen<br />
BLEIBEN im Hause des Herrn IMMER-<br />
liche Schätze erlebt, die<br />
denden Fähigkeiten im Laufe eines<br />
haben, sind die Wegbegleiter und See-<br />
des theologisch-philosophischen Ge-<br />
DAR“, wie der 23. Psalm so tröstlich<br />
Halt und einen tragfähigen<br />
langen Menschenlebens wie Ich-Stärke,<br />
lennahrung für das ganze Leben.<br />
sprächskreises teilgenommen haben:<br />
und zusprechend endet, in seiner be-<br />
Grund bilden.“<br />
Verhalten in der Stressbewältigung,<br />
Selbstständigkeitskonzept, soziale Kom-<br />
Prägende Erfahrungen<br />
• Die Fähigkeit, Glück und Geborgenheit<br />
wahrzunehmen und dafür eine<br />
freienden und erlösenden Dimension<br />
zum Tragen, und ist die Kraftquelle<br />
petenz kommt eine zentrale Bedeutung<br />
Sprache zu erlernen, findet Aus-<br />
aller im Leben und im Sterben.<br />
zu. Im Urvertrauen ist der Same gelegt<br />
Viel liegt da in der Verantwortung all<br />
drucksformen im christlichen Liedgut,<br />
Wie brachte es die kürzlich im Wichern-<br />
für den Glauben, aus welchem das Gott-<br />
derer, die für die christliche Sozialisation<br />
z. B. „Danke für diesen guten Morgen“<br />
haus verstorbene Paula Stengel, die aktiv<br />
vertrauen, lebenslang durch alle Höhen<br />
zuständig sind, mit welchen Gedanken<br />
(EG 334), und in den Gebeten aus der<br />
80 Jahre und beruflich über 43 Jahre für<br />
und Tiefen bewährt, wächst.<br />
In der christlichen Religion sind es die<br />
Gottesdienste und Gebräuche in der Familie,<br />
beispielsweise an Weihnachten, die<br />
und Gefühlen religiöse Inhalte letztlich<br />
besetzt werden. Wird ein lebensbejahender<br />
und tröstlicher Zugang zum<br />
persönlichen Glauben an Gott und Je-<br />
Kindheit: „Wie fröhlich bin ich aufgewacht“<br />
(EG 817.1). Später dann aus der<br />
Konfirmandenzeit das Vaterunser (EG<br />
806) und der 23. Psalm (EG 710).<br />
die <strong>Freiburg</strong>er evangelische Kirche gelebt<br />
und gearbeitet hat, auf den Punk: „Ich<br />
möchte nicht nur mit Samen, sondern<br />
mit Früchten im Himmel ankommen.“<br />
Ruth Kummetz<br />
Seelsorgerin im<br />
Wichernhaus<br />
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