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Konrad Pauli<br />
Marcos Blicke<br />
ins Seeland<br />
Prosa<br />
ca. 180 Seiten, Softcover,<br />
ISBN 978-3-86142-566-3<br />
18.00 Euro, 24.90 SFr.<br />
Die Kindheit sei das Herz des Menschen, heißt es. Erst später dringt uns diese Lebensweisheit ins<br />
Bewußsein. Dann aber mit Macht.<br />
Keine Veredelung und kein Zurechterzählen der eigenen Kindheit soll in dem vor liegenden Band<br />
von Konrad Pauli stattfinden – so wie sie war, zugeschnitten ins Individuelle, wird sie vom Autor<br />
erzählt. Eine Kindheit, die stellvertretend erzählt wird für viele andere, die in den 1950er Jahren<br />
aufgewachsen sind, und die deshalb paradig matischen Charakter für uns heutige Leserinnen und<br />
Leser besitzt.<br />
Kindheit findet nur einmal statt. Sich erinnern fördert längst vergessene Stationen und Szenen eines<br />
K. <strong>Isele</strong>/R. Stöckli (Hg.)<br />
»in kommission«<br />
Jahrbuch für Lyrik<br />
in der Schweiz<br />
ca. 130 Seiten, Softcover,<br />
ISBN 978-3-86142-567-0<br />
14.20 Euro, 19.90 SFr.<br />
Vor einhundertfünf Jahren ist in Zürich die Anthologie »Deutsch=schweizerische Lyrik der neueren<br />
Zeit« erschienen, herausgegeben von Alfred Schaer; auf rund 220 Druckseiten gut sechzig<br />
Dichterinnen und Lyriker, Hans Reinhart (*1880) und Robert Walser (*1875) bereits unter ihnen,<br />
Marie Döbeli († 1901) und Gertrud Pfander († 1898) noch unter ihnen. Weder die Sammlung<br />
Schaers noch die bald darauf edierten vier Bändchen »Anthologie Schweizerischer Lyrik« von<br />
Paul Kägi wollen wiederholt werden, vielmehr soll neu eine Art Jahrbuch nur für Lyrik entstehen.<br />
Die Literaturgeschichte zeigt: Was einer oder eine anthologisiert, bleibt stehen, überdauert, wird<br />
vielleicht zum Kanon. Seit den klassischen Längsschnitten zum Thema Schweizer Lyrik (Jent-<br />
Lebens zutage; unzählige Gegebenheiten, die das Mosaik der Kinderzeit bilden. Selbst wenn das auf<br />
zsch 1977, Weber 1978, Schult 1988) sind Jahrzehnte verstrichen. Weniger breite Sammlungen<br />
Papier gebrachte Puzzle Lücken hat – die Teile ergeben doch ein zeitgeschichtliches Dokument<br />
davor und danach haben ihren Gesichtskreis eingeengt: regional, genrespezifisch, marktpolitisch,<br />
des Vorgefallenen, einmalig Erlebten, des damals Gedachten und Empfundenen.<br />
sprachbräuchlich. Auch seit von Matts/Vaihingers Lyrik-Zusammenstellung aus dem Jahr 2002<br />
Der Stoff, den der Schriftsteller Konrad Pauli, in seinem neuen Buch behandelt, ist mitten aus<br />
oder Fölmlis »Schweizerreise« von 2007 sind schon wieder zehn bzw. fünf Jahre vergangen. Man<br />
dem Leben gegriffen. Das macht ihn im Sinne einer Zeitzeugenschaft authentisch und für uns<br />
solle deshalb für die Streuung heutiger und morgiger Lyrik hierzulande ruhig etwas probieren,<br />
Leser wertvoll.<br />
meinen die Herausgeber.<br />
Mittels Zirkumspektion soll eine Art Jahrbuch für Gedichte in der Schweiz geschaffen werden<br />
– ohne dabei je aufdringlich oder gar belehrend sein zu wollen. Jeder Band enthält ausführliche<br />
Konrad Pauli, geboren 1944 in Aarberg (Schweiz), Lehrerausbildung, wiederholte Arbeit bei<br />
Rezensionen, Rückblicke, Autorenporträts sowie Erstveröffentlichungen von bekannten und noch<br />
Zeitungsredaktionen, lebt heute in Bern. Er veröffentlichte bislang sechs Bücher, zuletzt im selben<br />
wenig bekannten Schweizer Lyrikerinnen und Lyrikern.<br />
Verlag den Roman »Ein Heldenleben« und den Prosaband »Seit jeher unterwegs«.<br />
Klaus <strong>Isele</strong>, 1960 geboren, geisteswissenschaftliches Studium, lebt als Verleger und Herausgeber<br />
in Eggingen (Südschwarzwald).<br />
Rainer Stöckli, 1943 geboren, Dr. phil., bis 2008 Hauptlehrer für Deutsch und Altgriechisch an<br />
der Kantonsschule Heerbrugg, Bibliothekar a. D., Herausgeber zahlreicher Anthologien, Rezensent,<br />
lebt in Schachen bei Reute.<br />
Justin Koller<br />
was meine füsse lesen<br />
Lyrik<br />
104 Seiten, Hardcover<br />
ISBN 978-3-86142-562-5<br />
14.20 Euro, 19.90 SFr.<br />
kaum angekommen<br />
blick ich über die schulter zurück<br />
gewahr meine eile:<br />
sie lässt, servil, eine hündin<br />
ihren stecken mir zu füssen fallen<br />
In Justin Kollers Miniaturen sind Sinnes-Eindrücke in Sprache gefasst, sind Gedächtnis-Einschriften<br />
poetisiert. Das Resultat sind kristallische Fünfzeiler – die knappe Form ist selbstauferlegt.<br />
Ganz anders die Gedichte des Gallus-Zyklus. Darin sind Fragen, auch Deutungsansätze an eine<br />
historische, regionalgeschichtlich relevante Figur ge richtet: Antwort bzw. Zustimmung, allenfalls<br />
Protest hätten wir vom Eremiten zu erwarten, der sich im Jahre 612 in die Wildnis – heute Standort<br />
der Stadt St. Gallen – zurückzog. (Rainer Stöckli)<br />
Poesie-Quadriga N o 1<br />
Peter Weingartner<br />
Brigitte Tobler<br />
Ana Lang<br />
Elmar Schenkel<br />
Lyrik-Anthologie<br />
140 Seiten, Softcover<br />
ISBN 978-3-86142-547-2<br />
14.20 Euro, 19.90 SFr.<br />
POESIE-QUADRIGA N o 1 versammelt Gedichte von vier Gegenwartsautoren, die uns auf eine<br />
aufregende Reise in ihre jeweils ganz eigene Innenwelt mitnehmen. Das macht die Lektüre dieser<br />
Anthologie für den Leser so spannend, vielseitig und erkenntnisreich.<br />
PETER WEINGARTNER: OHNE HALT BIS MORGENTAU<br />
Diese Poeme erscheinen vordergründig als Landschaftsgedichte, in denen sich unsere Gegenwart,<br />
unser Alltag widerspiegeln: der Gang durchs Dorf, das Erlebnis der Jahreszeiten etc. Und doch<br />
finden sich hier keine Idyllen, im Gegenteil: Auch die Risse in unserem Leben werden sichtbar,<br />
die Sprünge und die Sehnsüchte, die wahrscheinlich nicht in Erfüllung gehen. Der Autor erweist<br />
sich als sensibler Beobachter der Welt, deren Poesie und Schmerz er gleichermaßen abbildet.<br />
BRIGITTE TOBLER: DUNKEL<br />
Brigitte Toblers Gedichte könnte man als Sprachexperimente bezeichnen, als äußerst zugespitzte<br />
Wortkaskaden. Ihre Lyrik sprüht vor Neologismen und Assoziationsreichtum. Und doch spielen<br />
auch hier Landschaft, Örtlichkeiten, der Lauf der Zeit, Befindlichkeiten und Gefühle eine wichtige<br />
Rolle. Brigitte Tobler schlägt einen ganz eigenen Ton in der Schweizer Gegenwartslyrik an; ihre<br />
Sprachkunstwerke lassen dem Leser viel Freiraum für die Interpretation.<br />
Justin Koller, geboren 1944 in Oberbüren SG, wohnt in 9404 Rorschacherberg. Er arbeitete zuerst<br />
als Schulpsycholge und Erziehungsberater und lange Jahre in eigener Praxis als Psychotherapeut.<br />
Neben dem Schreiben ist Fotografieren eine zweite Passion. Von ihm sind Lyriktexte in verschiedenen<br />
Ausgaben der Literaturzeitschrift »Noisma« erschienen, in der Anthologie »Bäuchlings auf<br />
Grün« (Lyrik aus dem Kanton St. Gallen im 20. Jahrhundert) und in anderen Anthologien. Der<br />
ANA LANG: DA - DORT<br />
Ana Lang schreibt vom Älterwerden, vom Zerrinnen der Zeit, die sich zusammenzieht wie die<br />
Maschen am Strumpf. Oder auch davon, wie sich die Welt ablöst, Sandkorn für Sandkorn. Daneben<br />
beeindrucken auch ihre Gedichte über die Wüste, die stärker als alles andere sei, wie die<br />
Dichterin sagt, überlegen und streng. Oder auch die Gedichte, in dem das Schreiben selbst, die<br />
tägliche Wort-Arbeit thematisiert wird. Sprache, so Ana Lang, ebnet den Weg in eine andere Welt.<br />
vorliegende Band ist seine erste geschlossene literarische Veröffentlichung.<br />
ELMAR SCHENKEL: ÖRTLICH GENOMMEN<br />
Elmar Schenkel ist ein reisender Poet, ein poetischer Reisender – und deshalb verwundert es auch<br />
nicht, daß er uns Gedichte aus der russischen Tiefebene vorlegt, Gedichte über die schwarze Wolga<br />
und die Wolgazeit, die um uns flutet, bis sie in uns ist. Auch wenn äußerlich fremde Landschaften<br />
und Städte (Wales, Rumänien, Istanbul, Leipzig, Freiburg etc.) der Auslöser für diese Gedichte<br />
sein mögen, so zielen sie mit ihrer lyrischen Aussage doch in die Tiefe, ins Wesen des Menschen,<br />
unserer Existenz. Mit den Mitteln der Poesie werden Fragen gestellt nach dem Woher und Wohin.