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Edition Isele

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Heinrich Ernst<br />

Kromer<br />

Gustav Hänfling<br />

Roman<br />

148 Seiten<br />

13 x 21 cm, Broschur,<br />

ISBN 978-3-86142-514-4<br />

14.00 Euro, 21.90 SFr.<br />

Kromer<br />

Gustav<br />

Hänfling<br />

<strong>Edition</strong> <strong>Isele</strong><br />

Christel Hierholzer-<br />

Mauthe (Hg.)<br />

Die Schwäbische<br />

Alb im Gedicht<br />

Eine Anthologie<br />

192 Seiten<br />

14 x 21 cm, Hardcover,<br />

ISBN 978-3-86142-499-4<br />

20.00 Euro, 30.90 SFr.<br />

»An den Ufern des Bodensees lebte, am Ende des 19. Jahrhunderts, ein Porzellanmaler,<br />

namens Gustav Hänfling, Sohn eines Webers, einer der rechtschaffensten zugleich<br />

und merkwürdigsten Menschen seiner Zeit. Dieser außerordentliche Mann würde, bis<br />

in sein dreißigstes Jahr für das Muster eines guten Mannes haben gelten können.« So<br />

könnte Kromers Erzählung vom schlesischen Porzellanmaler beginnen, denn wie bei<br />

Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas schlägt im Falle Gustav Hänflings eine Tugend<br />

jäh in ihr Gegenteil, in ein schlimmes Laster um. Kromer führt uns eine Welt<br />

vor, in der vor allem eines regiert: Geld – Geld und Geiz, und zwar bis in die feinsten<br />

Verästelungen der Seele hinein. In den Hänfling-Texten gibt es keine Wertmaßstäbe<br />

mehr jenseits von Soll und Haben. Am Schluß wird Gustav Hänfling »getilgt«, wie eine<br />

Schuld. Und sein Vermögen fällt an seine Schwester beziehungsweise deren Mann, den<br />

leichtsinnigen »Trunkenbold« – als führte Johann Peter Hebel die Regie. Kein anderes<br />

Werk der deutschen Literatur beschäftigt sich so konzentriert und so ausschließlich<br />

mit den Lastern Geiz und Habgier.<br />

Der Hänfling-Stoff beschäftigte Kromer nahezu über sein ganzes schöpferisches<br />

Leben hinweg. In seiner Korrespondenz wird die Arbeit am Roman manuskript erst-<br />

mals 1899 erwähnt. Und die Textfassung letzter Hand stammt aus dem Jahr 1947.<br />

Den literarischen Anfang macht die Erzählung Der schlesische Porzellanmaler, die im<br />

Jahr 1911 erschien. 1915 folgten unter dem Titel Die Denkwürdigkeiten Gustav Hänflings<br />

fiktive Tagebuchaufzeichnungen im Insel Verlag, dessen Prinzipal Anton Kippenberg<br />

das Manuskript mit folgendem Satz kommentiert hatte: »Ich habe nicht oft ein Werk,<br />

das mir zum Verlage angeboten worden ist, mit so starkem Anteil gelesen.« In diesem<br />

Buch führt Kromer uns Hänflings geistige, psychische und physische Befindlichkeit<br />

mit Hilfe seines Icherzählers in Nahaufnahme und Innensicht vor.<br />

In Zeiten, in denen Slogans wie ›Geiz ist geil‹ Hochkonjunktur haben, gewinnt Kromers<br />

literarisches Hauptwerk eine ungeahnte Aktualität jenseits seines literarischen Rangs.<br />

Heinrich Ernst Kromer, 1868-1948, wuchs im Südschwarzwald auf, studierte in München<br />

und Heidelberg und verbrachte die längste Zeit seines Lebens als Schriftsteller<br />

und Maler in Konstanz.<br />

Die vorliegende Anthologie versammelt erstmals die aussagekräftigsten Gedichte<br />

über eine der schönsten Landschaften Deutschlands, die mit ihrer eigenwilligen und<br />

abwechslungsreichen Naturkulisse die Besucher bis heute fasziniert.<br />

Präsentiert werden knapp 100 Gedichte von rund 50 Autoren über die Schwäbische<br />

Alb von Johannes R. Becher, Sebastian Blau, Walter Brants, Michel Buck, Ludwig<br />

Finckh, Karl Gerok, HAP Grieshaber, Peter Härtling, Margarete Hannsmann, Wilhelm<br />

Hauff, Friedrich Hölderlin, Justinus Kerner, Wilhelm König, Nikolaus Lenau,<br />

Eduard Mörike, Franz Xaver Ott, Eduard Paulus, Gustav Schwab, Bernd Storz, Tina<br />

Stroheker, Ludwig Uhland, Christian Wagner und vielen anderen mehr.<br />

Christel Hierholzer-Mauthe, geboren in Köln, Studium der Medizin in Tübingen,<br />

München und Freiburg. Arbeitete nach einer klinischen Tätigkeit in Freiburg und<br />

einem USA-Aufenthalt bis zu ihrer Pensionierung in Berlin. Lebt heute am Bodensee.<br />

Im selben Verlag erschienen die von ihr herausgegebenen Anthologien »150 Bodensee-Gedichte<br />

aus 1200 Jahren« (2005) und »Die schönsten Hegau-Gedichte« (2007).<br />

Oswald Burger (Hg.)<br />

Der Bodenseeliteraturpreis<br />

der<br />

Stadt Überlingen<br />

504 Seiten<br />

14 x 21 cm, Broschur,<br />

ISBN 978-3-86142-502-1<br />

29.00 Euro, 42.90 SFr.<br />

Der vorliegende Dokumentationsband enthält auf mehr als 500 Seiten die Laudationes<br />

auf 37 Preisträger des Bodenseeliteraturpreises von 1954 bis 2008 sowie eine Einführung<br />

in Entstehung, Entwicklung, Konzeption und heutige literarische Ausrichtung dieses<br />

Preises durch den Juror Oswald Burger.<br />

Als die Stadt Überlingen im Jahre 1953 die Stiftung eines Bodensee-Literaturpreises<br />

beschloß, war sie sich der verpflichtenden Tradition des reichen kulturellen Lebens<br />

bewußt, die im Mittelalter begründet worden war und auch in der ersten Hälfte des<br />

zwanzigsten Jahrhunderts zahlreiche Menschen nach Überlingen führte, die mit Literatur<br />

im weitesten Sinne zu tun hatten.<br />

Der Preis soll Autoren für eine besondere schriftstellerische Leistung innerhalb der<br />

Literatur des gesamten Bodenseeraums verliehen werden. Die auszuzeichnenden Werke<br />

sollen sich vor allem in ihrer literarischen Form als preiswürdig erweisen und hinsichtlich<br />

ihres Inhalts nach Möglichkeit zum Bodensee, seiner Landschaft, Atmosphäre,<br />

Kultur und Geschichte in Beziehung stehen.<br />

Das Spezifische des Bodenseeliteraturpreises ist seine Begrenzung auf Schriften, die<br />

das Kri terium der »Bodanität« erfüllen. Der Bereich des Bodenseeraums ist dabei etwa<br />

so weit bemessen, wie dies auch der »Verein für Geschichte des Bodensees und seiner<br />

Umgebung« versteht: Er reicht vom Klettgau im Westen bis zum Montafon im Osten,<br />

er umfaßt die an den Bodensee angrenzenden deutschen Landkreise, das Bundesland<br />

Vor arlberg und die Schweizer Kantone von Schaffhausen bis St. Gallen. Die Grenzen<br />

sind so fließend wie die Zuflüsse in den und der Abfluß aus dem Bodensee.<br />

Wie weit das Bodenseehafte gefaßt und verstanden wurde, blieb offenbar absichtlich<br />

vage. In vielen Fällen lebten, wirkten und publizierten ausgezeichnete Autoren in der<br />

unmittelbaren Bodenseeregion. In einzelnen Fällen waren die Bezüge nur biographischer<br />

oder im weitesten Sinne thematischer Natur.<br />

Die verschiedenen Genres der Literatur wechselten einander in unregelmäßigen Abständen<br />

ab: Nach Verfassern von historischen, li teraturwissenschaftlichen, theologischen,<br />

kunstgeschichtlichen oder volkskundlichen Werken wurden Autoren von lyrischen oder<br />

Prosabänden geehrt. Gelegentlich waren es ganze Lebenswerke, für die ein Verfasser<br />

den Preis erhielt, in anderen Fällen aber auch ein einzelnes Buch. Dabei konnte der Preis<br />

rückblickend Qualität diagnostizieren oder aufgrund eines Erstlingswerks ermunternd<br />

wirken. Unter den Preisträgern finden sich u. a. Arno Borst, Friedrich Georg Jünger,<br />

Hermann Kinder, Michael Köhlmeier, Golo Mann, Jacob Picard, Martin Walser,<br />

Markus Werner und Leopold Ziegler.<br />

Oswald Burger, geboren 1949 in Meersburg, Studium der Germanistik, Geschichte,<br />

Philosophie und Politik in Konstanz und Marburg an der Lahn, seit 1977 Lehrer an<br />

der Jörg-Zürn-Gewerbeschule in Überlingen, lebt als Berufsschullehrer, Historiker,<br />

Literaturveranstalter und Kommunalpolitiker in Überlingen, seit 2004 Mitglied des<br />

Preisgerichts des Bodensee-Literaturpreises der Stadt Überlingen.<br />

<strong>Edition</strong> <strong>Isele</strong><br />

Heidelstraße 9, D-79805 Eggingen<br />

Tel. 07746/91116, Fax -91117<br />

www.edition-isele.de / info@edition-isele.de<br />

Auslieferung BRD: LKG / Schweiz: AVA<br />

Vertreter Schweiz: Beat Eberle<br />

Umschlagfoto: Peter Blickle (Rheinfall/Schaffhausen)<br />

P r o g r a m m<br />

Frühjahr 2011<br />

<strong>Edition</strong> <strong>Isele</strong>


Peter Blickle<br />

Von einer Liebe<br />

zur andern<br />

Roman<br />

ca. 180 Seiten<br />

13 x 21 cm, Hardcover,<br />

ISBN 978-3-86142-510-6<br />

14.00 Euro, 21.90 SFr.<br />

Marc Hermann<br />

vom verschwinden<br />

bleibt<br />

Gedichte<br />

112 Seiten<br />

13 x 21 cm, Broschur,<br />

ISBN 978-3-86142-504-5<br />

13.00 Euro, 20.50 SFr.<br />

Eine amerikanisch-jüdische Dirigentin und Konzertviolinistin und ein deutscher,<br />

pietistisch aufgewachsener Germanistikprofessor – das Thema der Liebe ist nicht neu.<br />

Wohl aber neu sind die interkulturellen Herausforderungen, sind die Helligkeiten und<br />

Dunkelheiten in den Seelen zweier Liebender, die sich im Abgrund zwischen Sprachen,<br />

Geschichten, zwischen Kulturen, Erinnerungen und Religionen fortwährend neu<br />

verlieren und wiederfinden.<br />

In der Leidenschaft – dem einzigen Bereich, der am Ende zählt – wandeln sich Tonarten<br />

und Harmonien. »Von einer Liebe zur andern« ist – in poetischen Variationen – ein<br />

Roman, der dem Herzblut der Musik und der schwierigen Liebe zweier willensstarker,<br />

mutiger, hungriger, musischer Seelen entwächst. Transatlantisch und interkulturell wird<br />

diese Liebe – aus welchem geheimnisvollen Grund auch immer – immer wieder neu zum<br />

Leben gebracht.<br />

Peter Blickle, 1961 in Ravensburg geboren, wuchs im oberschwäbischen Wilhelmsdorf<br />

auf, studierte Altsprachen, Englisch, Vergleichende Literaturwissenschaften, Germanistik<br />

und ist seit 1996 Professor für deutsche Literatur und Sprache an der<br />

Western Michigan University. Preisträger beim Irseer Pegassus 2004. Im selben Verlag<br />

erschienen von ihm »Maria Beig und die Kunst der scheinbaren Kunstlosigkeit« und<br />

der Roman »Blaulicht im Nebel«.<br />

wovon der bleistift<br />

angespitzt<br />

träumt<br />

fragt<br />

im stillen<br />

ein leeres<br />

und weiss/es<br />

manchmal schon<br />

bei der ersten berührung<br />

In diesem Buch sind Gedichte versammelt, die nicht schlafen können. Texte, die dafür,<br />

daß sie keine Ruhe finden, den Sirenen von Feuerwehrautos die Schuld geben. Den<br />

Sirenen von Ambulanzen und Löschkommandos, die zum Ort rasen, wo die Texte<br />

fast schon in Flammen stehen. Texte, die nicht wissen, wohin sie fliehen sollen und die<br />

– während das Heulen der Martinshörner sie überholt – den Blaulichtern von Streifenwagen<br />

folgen. Bis diese verschwinden und nur die Gedichte bleiben. (Aus dem Nachwort<br />

von Rainer Stöckli)<br />

Eine neue und eigenständige Stimme in der Schweizer Gegenwartslyrik meldet sich<br />

mit 80 spritzigen Gedichten zu Wort.<br />

Marc Hermann, geboren 1975 im Toggenburg (Schweiz) und dort aufgewachsen, lebt<br />

mit einer blonden Frau mit schwarzer Kappe und zwei Kindern in Winterthur. 2009<br />

erhielt er den Heinz Weder-Anerkennungspreis für Lyrik.<br />

Hugo Schultz<br />

Die Schattenheilige<br />

Roman<br />

312 Seiten<br />

13 x 21 cm, Hardcover,<br />

ISBN 978-3-86142-503-8<br />

18.00 Euro, 27.90 SFr.<br />

Markus Stegmann<br />

Pause im Paradies<br />

Roman<br />

ca. 250 Seiten<br />

13 x 21 cm, Broschur,<br />

ISBN 978-3-86142-511-3<br />

14.00 Euro, 21.90 SFr.<br />

M a r k u s<br />

S t e g m a n n<br />

Pau s e i m<br />

Pa r a d i e s<br />

R o m a n<br />

I s e l e<br />

Der Roman »Die Schattenheilige« erzählt die Lebensgeschichte einer hochbegabten<br />

und bildungshungrigen jungen Frau, die in kleinbürgerlicher Enge aufwächst und<br />

diesem Milieu in der Erwartung entflieht, im Kloster intellektuell gefördert zu werden.<br />

Bei Diskussionen über religiöse Fragen lernt sie undogmatische Menschen und<br />

Meinungen kennen, die sie einerseits intellektuell faszinieren, andererseits in ihrem<br />

katholisch-christlichen Glauben jedoch irritieren und verunsichern.<br />

Ihr Versuch, sich von ihren traditionellen Glaubensvorstellungen zu lösen, scheitert.<br />

Susanna Schultz zeigt Symptome einer psychischen Erkrankung und wird in eine<br />

Irrenanstalt eingewiesen. Ein Todesurteil während der NS-Zeit. Die »Schattenheilige«<br />

war die Tante des Autors, Dominikanerin, Schülerin und Kollegin der heilig<br />

gesprochenen Edith Stein. Wie diese wurde Susanna Schultz (1901-1940) vergast und<br />

verbrannt.<br />

Hugo Schultz ist 1933 in Herxheim geboren. Studium der Germanistik und Geographie<br />

in Heidelberg, München und Mainz. Er lehrte an Gymnasien sowie an der Universität<br />

und lebt heute in Impflingen/Pfalz. Im selben Verlag erschienen von ihm die Romane<br />

»Goethes Mord« und »Bruder Lenz«.<br />

»Pause im Paradies« schildert die traumverlorene Reise einer unbestimmten Gruppe von<br />

Personen. Die Reise beginnt auf einer einsamen Insel in der Lagune von Venedig, um sich<br />

dann in Südfrankreich fortzusetzen. Es folgt ein Arbeitsaufenthalt in den tropischen Gefilden<br />

Madeiras, das die Wir-Erzähler nach gewisser Zeit auf einem Floß wieder verlassen. Auf<br />

hoher See fischt sie ein geheimnisvolles Schiff auf. Alsdann sehen wir sie wie im Traum auf<br />

dem europäischen Festland herum irren, mittellos und ohne Ziel. Sie geraten in Polizeikon-<br />

trollen, werden medizinisch und psychiatrisch untersucht und in eine Anstalt gebracht, aber<br />

ohne positive Folgen für ihr weiteres Leben. Für kurze Zeit begeben sie sich freiwillig in ein<br />

Heim am Waldrand. Alt und krank geworden, gelangen die Wir-Erzähler am Ende ihrer<br />

Reise schließlich nach Kairo, wo sie nach und nach von ihren körperlichen und seelischen<br />

Kräften verlassen werden.<br />

»Pause im Paradies« ist der Versuch einer unbestimmbaren Gruppe, ihre Identität ebenso zu<br />

finden wie einen friedlichen Ort zum Leben, dummerweise jedoch getrieben von der unstillbaren<br />

Sehnsucht nach einem noch besseren Ort. Zwischen den Zeilen stellt sich ein skurriler<br />

Humor ein, der den Lesern hilft, den paradoxen Lebenslagen der Gruppe mit Anteilnahme<br />

zu folgen. Doch wer hier eigentlich seine Identität sucht, bleibt bis zuletzt offen.<br />

Markus Stegmann, geboren 1962 in Backnang, lebt in Basel. Studium der Kunstgeschichte,<br />

Ur- und Frühgeschichte und Publizistik. Arbeitet als Kurator für zeitgenössische Kunst am<br />

Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen. Im selben Verlag erschienen von ihm: »Die Lachsen<br />

die Leichen« (Gedichte), »Les guerres, les chansons« (Gedichte), »Fuchsverbiss« (Gedichte).<br />

Erhielt für sein literarisches Schaffen mehrere Förderpreise.<br />

Konrad Pauli<br />

Seit jeher<br />

unterwegs<br />

Kurzprosa<br />

ca 200 Seiten<br />

13 x 21 cm, Broschur,<br />

ISBN 978-3-86142-512-0<br />

14.00 Euro, 21.90 SFr.<br />

Mara Kempter<br />

schwarz auf weiss<br />

im bunten bereich<br />

Gedichte<br />

ca. 100 Seiten<br />

13 x 21 cm, Broschur,<br />

ISBN 978-3-86142-513-7<br />

13.00 Euro, 20.50 SFr.<br />

Ein Ich, ein Du, weiblich oder männlich, jung, manchmal alt, probiert sich im Leben,<br />

in der Welt aus, ist unterwegs nach vielerlei Richtungen hin, freiwillig und unter Zwang<br />

– ist unterwegs seit jeher, selbst wenn’s ein Treten am Ort wäre. Die eigene Hilflosigkeit<br />

oder Stärke will es so – Verstrickungen gehören ebenso dazu wie das Loslösen und<br />

Weitergehen.<br />

Aufbrechen tun viele, oft geht’s ungewollt an Anfänge, in die Wiederholung zurück.<br />

Auch das ist das Leben – das gewünschte, geträumte, verpaßte und geglückte. Möglichkeiten<br />

gibt es viele – alle Wege lassen sich nicht gehen. Doch ein Stehenbleiben genügt<br />

nicht, das Verweilen schon. Bald drängt der Aufbruch, und das Ich sehnt sich nach neuer<br />

Ankunft. Reisen zu Fuß – und im Kopf. Weltreisen hier wie dort. Es warten Engnisse,<br />

Enttäuschungen, Überraschungen, Weiten und unbetretene Horizonte. Das Abenteuer<br />

hat nichts übrig für die letzten Paradiese, ist weder eine Frage der Geschwindigkeit<br />

noch der Kilometer. Mitunter ist das Leben so. Stets auf der Suche nach ihm. Dem<br />

erfüllten Augenblick.<br />

Konrad Paulis Kurzprosa (Sentenzen, kurze Geschichten, Mikroerzählungen, Reflexionen,<br />

Aperçus, Gedankensplitter) handelt vom Unterwegssein, innen und außen – als<br />

Absage an den Stillstand, als Lebenszufuhr und Widerstand gegen die Versteinerung.<br />

Konrad Pauli, geboren 1944 in Aarberg (Schweiz), Lehrerausbildung, wiederholte<br />

Arbeit bei Zeitungsredaktionen, lebt heute in Bern. Er veröffentlichte bislang sechs<br />

Bücher, zuletzt im selben Verlag den Roman »Ein Heldenleben«.<br />

Mara Kempters neue Gedichte erweisen sich als prägnante lyrische Momentaufnahmen<br />

von Gefühls- und Seelenzuständen, als hochgradige sprachliche Verdichtungen von<br />

Alltagseindrücken. Ihr genügen zwei, drei Zeilen für die in knappste Sprache gegossene<br />

Beobachtung der Umwelt. Dabei gelingen ihr Sprachbilder von großer Klarheit<br />

und Eindringlichkeit. »So entstehen Räume, die von einem lyrischen Ich erzählen, das<br />

den Grund seines Daseins in der Sprache sucht, und das den Lesern an seinen Meditationen<br />

teilhaben läßt« (aus der Begründung der Jury des Aargauer Kuratoriums zur<br />

Gewährung eines Werkbeitrages 2010).<br />

Dieser Gedichtband umfaßt Poeme aus den letzten zehn Jahren, die mit überraschenden<br />

Wendungen, Wortwitz und Hintersinn überzeugen. »Es ist eben erstaunlich, was in<br />

den einzelnen Wörtern steckt: und es ist schlicht schlagend, wie Mara Kempter uns<br />

diese Geheimnisse offenbart« (Aargauer Zeitung).<br />

Mara Kempter, geboren 1942, Ausbildung als Papeteristin, Sozialarbeit in Familien<br />

und in einem Pflegeheim, Ende der 1980er Jahre erste künstlerische Arbeiten (Skulpturen,<br />

Reliefs, Malerei), Mitte der 1990er Jahre Beginn der Arbeit an Wortcollagen<br />

und lyrischen Texten. Mara Kempter lebt in Gränichen (Kt. Aargau). 2007 erschien<br />

im selben Verlag ihr Gedichtband »Hin und zurück«.

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