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Cornelia Müller (2008): Metaphors Dead and Alive ... - metaphorik.de

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<strong>metaphorik</strong>.<strong>de</strong> 17/2009<br />

beson<strong>de</strong>re Augenmerk <strong>de</strong>r Tatsache, dass Metaphern nicht nur auf <strong>de</strong>r Ebene<br />

<strong>de</strong>r Kognition und in <strong>de</strong>r Sprache angesie<strong>de</strong>lt sind, son<strong>de</strong>rn sich auch in<br />

Bil<strong>de</strong>rn und Gesten manifestieren. Etablierten Metapherntheorien, die,<br />

angeregt durch die Arbeit von Lakoff/Johnson, bei <strong>de</strong>r Untersuchung von<br />

Metaphern eine Abwendung von <strong>de</strong>r literarischen Sprache hin zur<br />

Allgemeinsprache vorgenommen haben, wirft <strong>Müller</strong> eine nicht hinreichen<strong>de</strong><br />

empirische Verankerung sowie eine zu starke Konzentration auf die Ebene <strong>de</strong>s<br />

kollektiven Systems statt auf <strong>de</strong>n individuellen Sprachgebrauch vor.<br />

In Kapitel zwei (<strong>Metaphors</strong> in Thought <strong>and</strong> Language: Fundamental Issues) erfolgt<br />

ein ausführlicher Überblick über linguistische und kognitive Theorien zur<br />

Metapher, an <strong>de</strong>ssen En<strong>de</strong> das Ergebnis formuliert wird, dass Metaphorizität<br />

als kognitiver Prozess mit multimedialen Produkten verst<strong>and</strong>en wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Als weiteres Ziel <strong>de</strong>r Untersuchung wird das Sammeln von Hinweisen<br />

formuliert, „that provi<strong>de</strong> support for assuming a differentiation between<br />

structures of general conceptualization <strong>and</strong> language-specific conceptual<br />

structures“ (48).<br />

Kapitel drei (Realms of <strong>Metaphors</strong>: Activation in Language Use) widmet sich <strong>de</strong>r<br />

Aktivierung <strong>de</strong>r Metapher auf konzeptueller, verbaler, bildlicher und<br />

gestischer Ebene und mün<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Schlussfolgerung, dass ‘tote’ Metaphern<br />

im Sprachgebrauch ‘leben’ können. Die Untersuchung von Gesten, die<br />

beispielsweise eine Sprachäußerung begleiten, die eine in klassischer<br />

Terminologie als ‘tot’ eingestufte Metapher beinhaltet, zeigt, dass diese<br />

Metapher auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Gestik ‘leben’ kann 1 . Insgesamt ist die<br />

Untersuchung dieser Gestik, die in traditionellen Studien zur Metapher wenig<br />

Berücksichtigung fin<strong>de</strong>t, als ein großer Pluspunkt <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Studie zu<br />

werten.<br />

In Kapitel vier (The Core of <strong>Metaphors</strong>: The Establishment of a Triadic Structure)<br />

wird die triadische Struktur einer Metapher diskutiert. Dieser für <strong>de</strong>n Leser<br />

auf <strong>de</strong>n ersten Blick etwas überraschen<strong>de</strong> ‘Rückschritt’ in eine Art<br />

Forschungsüberblick wird von <strong>de</strong>r Verf. damit begrün<strong>de</strong>t, dass die Aus-<br />

1 In <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Beispiel ist zu beobachten, dass in einem Gespräch über <strong>de</strong>pressive<br />

Stimmungen in einer Beziehung die Sprecherin mit einer nach unten <strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

H<strong>and</strong>bewegung die konzeptuelle Metapher ‘sad is down’, die sich etymologisch hinter <strong>de</strong>m<br />

Lexem <strong>de</strong>pressiv verbirgt, aber für <strong>de</strong>n Sprecher wohl kaum transparent sein dürfte,<br />

nachzeichnet.<br />

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