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Evaluation des IQ 2012-2013 - Gewaltprävention und ...

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Hessisches Kultusministerium<br />

Lan<strong>des</strong>schulamt <strong>und</strong> Lehrkräfteakademie<br />

Bericht über die <strong>Evaluation</strong> der<br />

Qualifizierungsmaßnahme zum Klassenrat <strong>des</strong><br />

HKM-Projekts „<strong>Gewaltprävention</strong> <strong>und</strong><br />

Demokratielernen“ (GuD) Teil II<br />

1


Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

Lan<strong>des</strong>schulamt <strong>und</strong> Lehrkräfteakademie<br />

Dezernat III.3<br />

Walter-Hallstein-Straße 5-7<br />

651975 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611/5827-0<br />

Fax: 0611/5827-109<br />

E-Mail: info@lsa.hessen.de<br />

Autorinnen:<br />

Heike Jesch, Franziska Perels, unter Mitarbeit von Eva Diel<br />

Foto:<br />

Wolfgang Höhner<br />

Erscheinungsjahr: <strong>2013</strong><br />

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Lan<strong>des</strong>regierung herausgegeben. Sie darf<br />

weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung<br />

verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bun<strong>des</strong>tags- <strong>und</strong> Kommunalwahlen sowie Wahlen zum Europaparlament.<br />

Missbräuchlich ist besonders die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das<br />

Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die<br />

Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die<br />

Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Lan<strong>des</strong>regierung zugunsten einzelner<br />

Gruppen verstanden werden könnte. Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann, auf welchem Wege<br />

<strong>und</strong> in welcher Anzahl die Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist jedoch gestattet, die Druckschrift<br />

zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Auftrag <strong>und</strong> Untersuchungs<strong>des</strong>ign .............................................................................................. 4<br />

2. Beschreibung der Stichprobe ...................................................................................................... 5<br />

3. Datenerhebung............................................................................................................................ 8<br />

3.1 Schriftliche Befragung der Lehrkräfte ................................................................................. 8<br />

3.2 Schriftliche Befragung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ......................................................... 8<br />

4. Ergebnisse.................................................................................................................................... 9<br />

4.1 Ergebnisdarstellung ............................................................................................................. 9<br />

4.2 Implementierung <strong>des</strong> Klassenrates an den Schulen .......................................................... 10<br />

Fazit ............................................................................................................................................... 19<br />

4.3 Durchführung <strong>des</strong> Klassenrates aus Sicht von Lehrpersonen <strong>und</strong> Lernenden .................. 20<br />

4.3.1 Regelungen im Klassenrat ............................................................................................. 20<br />

4.3.2 Ablauf <strong>des</strong> Klassenrates ................................................................................................. 24<br />

4.3.3 Bedeutung <strong>des</strong> Klassenrates.......................................................................................... 27<br />

5.3.4 Verhalten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Klassenrat ................................................ 29<br />

4.3.5 Verhalten der Lehrperson im Klassenrat ....................................................................... 33<br />

4.3.6 Meinung der Lehrpersonen <strong>und</strong> der Lernenden über den Klassenrat .......................... 36<br />

Fazit ............................................................................................................................................... 38<br />

3


1. Auftrag <strong>und</strong> Untersuchungs<strong>des</strong>ign<br />

Im Mittelpunkt <strong>des</strong> ersten <strong>Evaluation</strong>svorhabens <strong>des</strong> Projekts <strong>des</strong> Hessischen Kultusministeriums<br />

„<strong>Gewaltprävention</strong> <strong>und</strong> Demokratielernen“ im Herbst 2011 stand die Fortbildungsreihe zum<br />

„Klassenrat“. Erhoben wurden dabei die Einschätzungen der Fortbildungsteilnehmerinnen <strong>und</strong><br />

-teilnehmer zur Relevanz <strong>und</strong> zum Nutzen der Qualifizierung <strong>und</strong> <strong>des</strong> Gelernten.<br />

In einer zweiten Befragung im Dezember <strong>2012</strong> wurden nun Fragestellungen betrachtet, die sich mit<br />

der Umsetzung der vermittelten Inhalte im Unterricht der Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer sowie<br />

mit der Implementierung <strong>des</strong> „Klassenrates“ in den Schulen befassten. Es stand also die<br />

Nachhaltigkeit der Fortbildungsreihe im Fokus.<br />

Konkret wurden folgende Fragestellungen untersucht:<br />

1. Transfer in den Unterricht: Inwieweit wurden die Fortbildungsinhalte bereits in den<br />

Unterricht der Fortbildungsteilnehmerinnen <strong>und</strong> -teilnehmer übernommen? Sind positive<br />

Auswirkungen erkennbar? Welche Bedingungen erschweren die Umsetzung?<br />

2. Einrichtung <strong>des</strong> Klassenrates in der Schule: Wie schätzen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die<br />

Einrichtung <strong>des</strong> Klassenrates ein? Wie sehen das die Lehrkräfte dieser Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler?<br />

3. Implementierung in der Schule: Inwieweit wurde die Arbeit im „Klassenrat“ in den Schulen<br />

der Qualifizierungsteilnehmerinnen <strong>und</strong> -teilnehmer durch Kooperation im Kollegium <strong>und</strong><br />

durch die Schulleitung unterstützt?<br />

Die Lehrkräfte, die bereits an der ersten Befragung <strong>des</strong> <strong>IQ</strong> teilgenommen hatten, wurden<br />

angeschrieben <strong>und</strong> gefragt, ob Sie Interesse an einer Anschlussbefragung (Schüler-<strong>und</strong><br />

Lehrkräftebefragung) haben, die den Fokus auf die Umsetzung <strong>des</strong> „Klassenrates“ legt. Die<br />

Rückmeldungen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zum „Klassenrat“ sollte den Lehrkräften zur<br />

Weiterentwicklung <strong>des</strong> Vorhabens zur Verfügung gestellt werden.<br />

4


2. Beschreibung der Stichprobe<br />

Nachfolgende Ergebnisse basieren auf den Rückmeldungen von 17 Schulen, die sich in der Zeit von<br />

November <strong>2012</strong> bis Januar <strong>2013</strong> an der Befragung zum Klassenrat beteiligten. Vertreten waren drei<br />

Gr<strong>und</strong>schulen, eine Haupt-<strong>und</strong> Realschule, drei Realschulen, fünf Kooperative Gesamtschulen (KGS),<br />

drei Integrierte Gesamtschulen (IGS) sowie zwei Gymnasien.<br />

Den Lehrkräften wurden zwei Fragebogenteile zum Thema Klassenrat vorgelegt. Am ersten Teil der<br />

Befragung, die sich schwerpunktmäßig mit der Implementierung <strong>des</strong> Themas in den Schulen befasst,<br />

beteiligten sich insgesamt 109 Lehrpersonen der oben genannten Schulformen. Nachfolgende<br />

Tabelle gibt Aufschluss über die Verteilung der Lehrkräfte nach Schulformen.<br />

Tabelle 1: Verteilung der Lehrkräfte, die am 1.Teil der Befragung teilgenommen haben, nach Schulform<br />

Schulform Anzahl Gültige Prozente<br />

Gr<strong>und</strong>schule 23 21,1<br />

Haupt- <strong>und</strong> Realschule 4 3,7<br />

Realschule 17 15,6<br />

Gymnasium 7 6,4<br />

Kooperative Gesamtschule 32 29,4<br />

Integrierte Gesamtschule 26 23,9<br />

Gesamt 109 100<br />

Die an der Befragung beteiligten Lehrkräfte haben in den Jahren 2008 bis <strong>2012</strong> an Fortbildungen zum<br />

Klassenrat teilgenommen, die Mehrheit der Befragten, knapp 57 % (56,9 %), nahm 2011 teil. Nach<br />

Schulformen <strong>und</strong> Fortbildungsjahren aufgeschlüsselt, ergibt sich die aus Tabelle 2 ersichtliche<br />

Verteilung.<br />

Tabelle 2: Teilnahme der Lehrkräfte an Fortbildungen zum Klassenrat nach Schulform <strong>und</strong> Fortbildungsjahr<br />

Schulform<br />

Lehrkräfte<br />

2008<br />

Lehrkräfte<br />

2009<br />

Lehrkräfte<br />

2010<br />

Lehrkräfte<br />

2011<br />

Lehrkräfte<br />

<strong>2012</strong><br />

Gesamt 1<br />

Gr<strong>und</strong>schule 0 2 2 10 0 14<br />

Haupt- <strong>und</strong> Realschule 0 0 1 2 0 3<br />

Realschule 1 1 2 4 0 8<br />

Gymnasium 0 0 1 4 1 6<br />

Kooperative Gesamtschule 0 6 4 13 3 26<br />

Integrierte Gesamtschule 0 1 1 8 5 15<br />

Gesamt 1 10 11 41 9 72<br />

Ohne Angaben 37<br />

1 Die Anzahl der Lehrkräfte nach Schulformen entspricht nicht der Anzahl in Tabelle 1, da nicht alle Lehrkräfte Angaben zum<br />

Fortbildungsjahr machten.<br />

5


Gültige Prozente<br />

1,4 % 13,9 % 15,3 % 56,9 % 12,5 % 100 %<br />

Die Anzahl der Lehrkräfte, die pro Schule an der Fortbildung teilgenommen haben, variiert. Sie liegt,<br />

wie nachfolgende Tabelle 3 zeigt, zwischen einer <strong>und</strong> über 20 Personen. Acht Lehrpersonen gaben<br />

an, dass das gesamte Kollegium teilgenommen habe, eine Lehrkraft nahm ohne weitere Kolleginnen<br />

bzw. Kollegen der Schule teil (vgl. Tabelle 3).<br />

Tabelle 3: Anzahl der Lehrkräfte, die pro Schule an der Fortbildung teilgenommen haben<br />

Anzahl der Lehrkräfte pro Schule, die<br />

gemeinsam an der Fortbildung<br />

teilgenommen haben<br />

Anzahl der Nennungen<br />

ohne Kollegen/innen 1<br />

1-3 3<br />

4-6 4<br />

7-9 12<br />

10-13 33<br />

14-16 6<br />

17-19 1<br />

20 <strong>und</strong> mehr 3<br />

gesamtes Kollegium 8<br />

keine Angabe 39<br />

Am zweiten Teil der Befragung, die die Umsetzung <strong>des</strong> Klassenrates in den Klassen im Fokus hat,<br />

beteiligten sich insgesamt 101 Lehrkräfte; die Verteilung nach Schulformen lässt sich aus Tabelle 4<br />

entnehmen.<br />

Tabelle 4: Verteilung der Lehrkräfte, die am 2.Teil der Befragung teilgenommen haben nach Schulform<br />

Schulform<br />

Anzahl<br />

Lehrkräfte<br />

Gültige Prozente<br />

Gr<strong>und</strong>schule 22 21,8<br />

Haupt- <strong>und</strong> Realschule 4 4,0<br />

Realschule 16 15,8<br />

Gymnasium 6 5,9<br />

Kooperative Gesamtschule 30 29,7<br />

Integrierte Gesamtschule 23 22,8<br />

Gesamt 101 100<br />

6


Zur Umsetzung <strong>des</strong> Klassenrates im Unterricht wurden neben den Lehrkräften auch die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler dieser Lehrkräfte mit einem weitgehend parallelisierten Fragebogen befragt. Insgesamt<br />

2290 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler beteiligten sich daran. Tabelle 5 zeigt den Anteil der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler nach Schulform.<br />

Tabelle 5: Verteilung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nach Schulform<br />

Schulform<br />

Anzahl<br />

Schülerinnen/Schül<br />

er<br />

Gültige Prozente<br />

Gr<strong>und</strong>schule 397 17,3<br />

Haupt- <strong>und</strong> Realschule 89 3,9<br />

Realschule 435 19,0<br />

Gymnasium 151 6,6<br />

Kooperative Gesamtschule 770 33,6<br />

Integrierte Gesamtschule 448 19,6<br />

Gesamt 2290 100<br />

Im Durchschnitt waren jeweils sechs Lehrkräfte <strong>und</strong> 135 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler einer Schule bei<br />

einer durchschnittlichen Klassengröße von 23 Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern vertreten.<br />

Angepasste Stichprobe der Lehrkräfte <strong>und</strong> der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Für die gegenüberstellenden bzw. vergleichenden Auswertungen der Einschätzungen von<br />

Lehrpersonen <strong>und</strong> Lernenden wurden die Datensätze so angepasst, dass sich die<br />

Gegenüberstellungen auf dieselben Schulen bzw. Klassen beziehen. Die Daten wurden also nur<br />

verwendet, wenn parallel Fragebögen von Lehrperson <strong>und</strong> Klasse vorlagen. Dies bedeutet für die<br />

Stichprobe der Lehrkräfte eine Reduzierung um fünf Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer, für die Stichprobe der<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler eine Reduzierung um 185 Personen. Für die gegenüberstellenden bzw.<br />

vergleichenden Auswertungen der Einschätzungen konnten somit die Daten von 96 Lehrpersonen<br />

<strong>und</strong> 2105 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler herangezogen werden. Die Verteilungen sind trotz der<br />

Reduzierung der Schüler-Stichprobe nur minimal verschieden von den oben dargestellten Werten,<br />

weshalb hier auf eine weitere Aufschlüsselung der angepassten Stichproben verzichtet wird.<br />

7


3. Datenerhebung<br />

3.1 Schriftliche Befragung der Lehrkräfte<br />

Der Lehrkräftefragebogen, der im Rahmen der <strong>Evaluation</strong>sstudie eingesetzt wurde (siehe Anhang 1),<br />

erfragt in seinem 1. Teil „Implementierung“ zunächst Angaben zur Schulform, zum Zeitpunkt der<br />

Fortbildung, zur Anzahl der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen der eigenen Schule, die an der Fortbildung<br />

beteiligt waren, sowie zur Häufigkeit <strong>des</strong> Klassenrates. Mit 28 Items wird dann die Einstellung zu <strong>und</strong><br />

die Erfahrung mit folgenden Dimensionen erhoben:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Transfer in den Unterricht – Auswirkungen<br />

Transfer in den Unterricht – Umsetzungsbedingungen<br />

Kooperation im Kollegium<br />

Unterstützung durch die Schulleitung<br />

Zur Beantwortung der Fragen steht eine vierstufige Skala zur Verfügung (stimmt gar nicht – stimmt<br />

eher nicht – stimmt eher – stimmt ganz genau). Einmal wird mit einer Ja-Nein-Kategorie gearbeitet<br />

<strong>und</strong> eine offene Frage erfragt die Themen, die schwerpunktmäßig im Klassenrat bearbeitet wurden.<br />

Der 2. Teil <strong>des</strong> Fragebogens „Durchführung“ besteht aus 41 geschlossenen <strong>und</strong> zwei offenen Fragen.<br />

Die geschlossenen Fragen sind vierstufig zu beantworten (stimmt gar nicht – stimmt eher nicht –<br />

stimmt eher – stimmt ganz genau). Sie lassen sich den folgenden Befragungsdimensionen zuordnen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Regelungen im Klassenrat<br />

Ablauf <strong>des</strong> Klassenrats<br />

Bedeutung <strong>des</strong> Klassenrats<br />

Verhalten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Klassenrat<br />

Verhalten der Lehrperson<br />

Meinung über den Klassenrat<br />

Die offenen Fragen beziehen sich auf Positives <strong>und</strong> Negatives im Klassenrat:<br />

<br />

<br />

Das gefällt mir am Klassenrat besonders gut<br />

Das würde ich ändern<br />

3.2 Schriftliche Befragung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Die geschlossenen Fragen <strong>des</strong> Fragebogens für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erhebt <strong>des</strong>gleichen die<br />

Dimensionen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Regelungen im Klassenrat<br />

Ablauf <strong>des</strong> Klassenrats<br />

Bedeutung <strong>des</strong> Klassenrats<br />

Verhalten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Klassenrat<br />

Verhalten der Lehrperson<br />

Meinung über den Klassenrat<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler konnten ebenfalls auf die oben genannten zwei offenen Fragen<br />

antworten.<br />

Der Schülerfragebogen wurde mit dem 2. Teil <strong>des</strong> Lehrerfragebogens parallelisiert, sodass ein<br />

Vergleich zwischen der Einschätzung der Lehrenden <strong>und</strong> der Wahrnehmung der Lernenden möglich<br />

ist.<br />

8


4. Ergebnisse<br />

4.1 Ergebnisdarstellung<br />

Für die Darstellung der Befragungsergebnisse werden die jeweils gültigen Prozente angegeben, d. h.<br />

die Prozente beziehen sich auf alle Befragten, von denen eine Antwort vorliegt; fehlende (nicht<br />

gegebene) Antworten wurden herausgerechnet. Für eine angemessene Ergebnisinterpretation wird<br />

in den Fällen, in denen 10 % oder mehr der Antworten auf ein Item fehlen, der Prozentwert der<br />

fehlenden Angaben in einer Fußnote angegeben. Zum Teil wurden, um Ergebnisse zu verdeutlichen,<br />

die Antworten dichotomisiert, d. h., die Antwortkategorien „stimmt ganz genau“ <strong>und</strong> „stimmt eher“<br />

wurden als Zustimmung, die Antwortkategorien „stimmt eher nicht“ <strong>und</strong> „stimmt gar nicht“ als<br />

Ablehnung gewertet. In diesen Fällen steht ein entsprechender Hinweis in der Fußnote.<br />

Ebenso befinden sich die statistischen Kennwerte für die durchgeführten Analysen in den Fußnoten.<br />

Bei signifikanten Mittelwertvergleichen von zwei Gruppen erfolgt die Angabe der Mittelwerte, der<br />

Standardabweichungen sowie <strong>des</strong> Signifikanzwertes (p). Um den Unterschied angemessen<br />

einzuschätzen, wird zusätzlich die Effektstärke Eta angegeben. Je nach Ausprägung der Effektstärke<br />

ist der gef<strong>und</strong>ene Unterschied nach Cohen als klein (ab Eta = 0,01), mittel (ab Eta = 0,06) oder groß<br />

(ab Eta = 0,14) anzusehen.<br />

Nicht immer ergeben die kumulierten Prozentwerte in den Tabellen <strong>und</strong> Grafiken 100 %. Dies liegt an<br />

R<strong>und</strong>ungsungenauigkeiten der Statistik-Software.<br />

9


4.2 Implementierung <strong>des</strong> Klassenrates an den Schulen<br />

Im ersten Teil <strong>des</strong> Fragebogens sollten die Lehrkräfte eine allgemeine Bilanzierung der Situation <strong>des</strong><br />

Themas Klassenrat für sich persönlich <strong>und</strong> ihre Schule vornehmen.<br />

Die Auswertung der Befragung erfolgt jeweils für die Gesamtgruppe der Lehrkräfte, anschließend<br />

werden schulformbezogene Analysen vorgenommen.<br />

Der Klassenrat wird nach Angaben der befragten Lehrkräfte in den Klassen 1 bis 10 durchgeführt.<br />

Dabei entfallen auf die Jahrgangsstufen 5 <strong>und</strong> 6 mit 15,6 % bzw. 25,7 % die meisten Nennungen;<br />

17,4 % der Angaben lassen sich dem Gr<strong>und</strong>schulbereich (Klasse 1-4) <strong>und</strong> insgesamt 30,3 % den<br />

Klassen 7 bis 10 zuordnen. Aus Tabelle 6 wird die genaue Aufschlüsselung deutlich.<br />

Tabelle 6: Klassenstufen, in denen der Klassenrat durchgeführt wird<br />

Klassenstufe, in der der<br />

klassenrat durchgeführt wird<br />

Anzahl der<br />

Nennungen<br />

prozentuale Verteilung<br />

1 1 0,9<br />

2 4 3,7<br />

3 6 5,5<br />

4 8 7,3<br />

5 17 15,6<br />

6 28 25,7<br />

7 11 10,1<br />

8 9 8,3<br />

9 11 10,1<br />

10 2 1,8<br />

Gesamt 97 89,0<br />

keine Angaben 12 11,0<br />

Gesamt 109 100<br />

Der Klassenrat findet bei mehr als der Hälfte (57,8 %) der befragten Lehrkräfte regelmäßig einmal die<br />

Woche statt. Regelmäßig alle zwei Wochen führen 14,7 % der Befragten den Klassenrat durch <strong>und</strong><br />

regelmäßig einmal im Monat 6,4 %. Unregelmäßig findet der Klassenrat bei 21,1 % der Lehrkräfte<br />

statt (vgl. Abbildung 1).<br />

10


Gültige Prozente<br />

Gültige Prozente<br />

Abbildung 1: Angaben der Lehrkräfte zur Häufigkeit <strong>des</strong> Klassenrates<br />

100<br />

90<br />

80<br />

Der Klassenrat findet statt:<br />

70<br />

60<br />

57,8<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

14,7<br />

6,4<br />

21,1<br />

0<br />

...regelmäßig einmal in<br />

der Woche<br />

...regelmäßig einmal in<br />

zwei Wochen<br />

...regelmäßig einmal im<br />

Monat<br />

...unregelmäßig<br />

Bei einer Auswertung nach Schulformen ergibt sich ein differenzierteres Bild. So findet der Klassenrat<br />

nach Angaben der Lehrkräfte an Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Realschulen besonders regelmäßig statt. 82,6 % bzw.<br />

82,4 % der Befragten bestätigen hier, dass der Klassenrat regelmäßig einmal wöchentlich<br />

durchgeführt wird. 75 % der Lehrkräfte an Haupt-<strong>und</strong> Realschulen geben ebenfalls an, den Klassenrat<br />

regelmäßig einmal wöchentlich durchzuführen. An Gymnasien <strong>und</strong> Integrierten Gesamtschulen<br />

bestätigen dies 50 % der Lehrkräfte. Die Lehrkräfte der Kooperativen Gesamtschulen geben mit<br />

38,7 % am seltensten an, dass der Klassenrat regelmäßig einmal wöchentlich stattfindet (vgl.<br />

Abbildung 2).<br />

Abbildung 2: Angaben der Lehrkräfte zum Stattfinden <strong>des</strong> Klassenrates nach Schulformen<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

82,6<br />

Der Klassenrat findet regelmäßig einmal in der Woche statt.<br />

75,0<br />

82,4<br />

50,0<br />

38,7<br />

Gr<strong>und</strong>schule Haupt-Realschule Realschule Gymnasium Kooperative<br />

Gesamtschule<br />

50,0<br />

Integrierte<br />

Gesamtschule<br />

Die weitaus meisten Lehrkräfte fühlen sich durch die Inhalte der absolvierten Fortbildung zum<br />

Klassenrat bei der Durchführung <strong>des</strong> Klassenrates gut unterstützt (stimmt ganz genau: 48,1 %,<br />

11


Gültige Prozente<br />

stimmt eher: 45,6 %). Nur ein geringer Prozentsatz bestätigte diese Aussage nicht (stimmt eher nicht:<br />

3,8 %, stimmt gar nicht: 2,5 %). Die Schulform hat keinen Einfluss auf diese Einschätzung.<br />

Die Lehrkräfte sollten auch bewerten, ob sich die Arbeit im Klassenrat positiv auf das Klassenklima<br />

insgesamt auswirkt. Fast 90 % der Befragten stimmten dieser Aussage zu (stimmt ganz genau: 42,9 %,<br />

stimmt eher: 46,9 %). Auch hier zeigen sich keine unterschiedlichen Bewertungen zwischen den<br />

verschiedenen Schulformen.<br />

Alle sechs in diesem Zusammenhang abgefragten Bereiche erhalten überaus hohe<br />

Zustimmungswerte. Im Einzelnen sehen die Lehrkräfte, dichotomisiert man die Antworten, mit<br />

93,8 % besonders positive Auswirkungen hinsichtlich <strong>des</strong> Gesprächsverhaltens in der Gruppe (stimmt<br />

ganz genau: 41,2 %, stimmt eher: 52,6 %) <strong>und</strong> mit 92,8 % (stimmt ganz genau: 35,1 %, stimmt eher:<br />

57,7 %) hinsichtlich der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Etwas weniger stark schätzen<br />

die Lehrkräfte die positiven Auswirkungen beim Verhalten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

untereinander mit 81,7% (stimmt ganz genau: 33,7 %, stimmt eher: 48,0 %) <strong>und</strong> bei der Fähigkeit mit<br />

anderen zusammenzuarbeiten mit 82,5% ein (stimmt ganz genau: 28,9 %, stimmt eher: 53,6 %; vgl.<br />

Abbildung 3).<br />

Abbildung 3: Einschätzungen der Lehrkräfte zu den positiven Auswirkungen <strong>des</strong> Klassenrates<br />

Die Arbeit im Klassenrat wirkt sich positiv aus auf:<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1,0 1,0 1,0 1,0<br />

7,1 7,2<br />

5,2<br />

11,3<br />

18,4<br />

16,5<br />

53,5 57,7 49,5<br />

38,4 35,1 38,1<br />

...die Selbstständigkeit<br />

der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler.<br />

...ihre Bereitschaft,<br />

Verantwortung zu<br />

übernehmen.<br />

...ihre Fähigkeit, sich<br />

kritisch mit Themen<br />

auseinander zu<br />

setzen.<br />

48,0<br />

33,7<br />

...das Verhalten<br />

untereinander.<br />

52,6<br />

41,2<br />

53,6<br />

28,9<br />

...das ...die Fähigkeit mit<br />

Gesprächsverhalten in anderen<br />

der Gruppe. zusammenzuarbeiten.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Ein Vergleich der Mittelwerte zwischen den Ergebnissen der einzelnen Schulformen zeigt zwar eine<br />

unterschiedliche Höhe der Mittelwerte; diese Unterschiede sind jedoch nicht signifikant.<br />

Nach Schwierigkeiten bei der Arbeit im Klassenrat gefragt, erhält der Aspekt „Organisatorische<br />

Maßnahmen beanspruchen zu viel Zeit im Klassenrat“ von den befragten Lehrpersonen mit 36,6 %<br />

den höchsten Zustimmungswert, gefolgt von „Es gibt keine feste Klassenratsst<strong>und</strong>e“ mit 34,3 %. 2 Als<br />

2 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

12


Gültige Prozente<br />

problematisch werden mit 29,1 % „Die räumliche Situation macht einen Sitzkreis schwer möglich“<br />

sowie mit 28,3 % „Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler verfügen über zu wenig soziale Kompetenz“<br />

eingestuft. 3 Am wenigsten schwierig wird mit 21,0 % das Item „Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

verfügen über zu wenig sprachliche Kompetenz“ eingeschätzt (vgl. Abbildung 4). 4<br />

Abbildung 4: Einschätzungen der Lehrkräfte zu Schwierigkeiten bei der Arbeit im Klassenrat<br />

100<br />

Folgen<strong>des</strong> macht die Arbeit im Klassenrat schwierig:<br />

90<br />

80<br />

70<br />

52,0<br />

46,6<br />

24,8<br />

31,4<br />

43,0<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

13,7 24,3<br />

15,7<br />

18,6<br />

Es gibt keine feste<br />

Klassenratsst<strong>und</strong>e.<br />

20,4<br />

38,6<br />

28,7<br />

40,2<br />

24,5<br />

36,0<br />

17,0<br />

8,7 7,9 3,9 4,0<br />

Die räumliche Situation<br />

macht einen Sitzkreis<br />

schwer möglich.<br />

Organisatorische<br />

Maßnahmen<br />

beanspruchen zu viel<br />

Zeit im Klassenrat.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler verfügen über<br />

zu wenige soziale<br />

Kompetenzen.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler verfügen über<br />

zu wenige sprachliche<br />

Kompetenzen.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Ein Vergleich der Mittelwerte zwischen den Ergebnissen der einzelnen Schulformen zeigt auch hier<br />

Unterschiede, die wiederum aber nicht signifikant sind.<br />

In einem Feld „Sonstiges“ konnten die Lehrpersonen weitere Schwierigkeiten bei der Arbeit mit dem<br />

Klassenrat benennen. Lediglich fünf Personen nutzten das Feld. Aufgeführt wurde beispielsweise,<br />

dass die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Schwierigkeiten hätten, aufeinander einzugehen.<br />

In einem nächsten Fragenblock wurden die Lehrkräfte zur Kooperation in ihrem Kollegium<br />

hinsichtlich <strong>des</strong> Themas Klassenrat befragt. 93,3 % der Befragten bestätigen mit „stimmt ganz genau“<br />

oder „stimmt eher“, dass das Kollegium bzw. Teile <strong>des</strong> Kollegiums über den Klassenrat informiert<br />

wurden. 5 Bei Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die nicht an der Fortbildung teilgenommen hatten, stieß das<br />

Thema Klassenrat nach Ansicht von 64,9 % der Befragten auf Interesse. 6 Ein Austausch mit den<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen zum Thema Klassenrat findet nach Angaben von 76,4 %der befragten<br />

Lehrkräfte statt (vgl. Abbildung 5). 7<br />

3 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

4 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

5 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

6 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

7 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

13


Gültige Prozente<br />

Gültige Prozente<br />

Abbildung 5: Angaben der Lehrkräfte zum Austausch über den Klassenrat im Kollegium<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

6,7<br />

31,4<br />

61,9<br />

Das Kollegium / Teile <strong>des</strong> Kollegiums<br />

wurde über den Klassenrat informiert.<br />

5,5 2,0<br />

29,7<br />

49,5<br />

15,4<br />

Das Thema stieß bei<br />

Kolleginnen/Kollegen, die nicht<br />

teilgenommen haben, auf Interesse.<br />

21,6<br />

53,9<br />

22,5<br />

Ich tausche mich mit<br />

Kolleginnen/Kollegen über den<br />

Klassenrat aus.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

48,1 % der befragten Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer bilanzieren die im Klassenrat gewonnen Erfahrungen<br />

mit Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen. Ein intensiverer Austausch in Form von Fortführung bzw.<br />

Weiterentwicklung <strong>des</strong> Klassenrates, findet nach Angaben von 45,7 % der Lehrkräfte statt. 65,0 % der<br />

befragten Lehrkräfte sehen den Klassenrat durch die Vermittlung bestimmter Kompetenzen in<br />

anderen Fächern unterstützt (vgl. Abbildung 6). 8<br />

Abbildung 6: Angaben der Lehrkräfte zur Arbeit mit dem Klassenrat im Kollegium<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

7,7<br />

44,2<br />

12,4<br />

41,9<br />

39,4 35,2<br />

10<br />

0<br />

8,7 10,5 13,0<br />

Ich bilanziere meine Erfahrungen im Ich arbeite mit Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen Die Arbeit im Klassenrat wird durch die<br />

Klassenrat mit Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen. an der Fortführung / Weiterentwicklung Vermittlung von Kompetenzen in<br />

<strong>des</strong> Klassenrates.<br />

anderen Fächern / Projekten (z. B.<br />

Erarbeiten von Gesprächs-regeln, Üben<br />

<strong>des</strong> Protokollschreibens, Einführung von<br />

Gruppenar-beit) unterstützt.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

4,0<br />

31,0<br />

52,0<br />

Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

14


Gültige Prozente<br />

Schlüsselt man die Ergebnisse dieses Fragenblocks nach Schulformen auf, so zeigen sich Unterschiede<br />

in den Mittelwerten, diese Unterschiede sind jedoch statistisch nicht bedeutsam. Auch die<br />

Mittelwertvergleiche zu den Items, die eine intensivere Kooperation im Kollegium erfragen, ergeben<br />

keine signifikanten Unterschiede zwischen den Schulformen.<br />

Die Lehrkräfte wurden um Einschätzung der Unterstützung durch ihre Schulleitung gebeten. 84,9 % 9<br />

der Befragten stimmen dem Item „Von der Schulleitung wird meine Arbeit im Klassenrat<br />

unterstützt“, mit „stimmt ganz genau“ oder „stimmt eher“ zu. Ein ähnlich hoher Prozentsatz der<br />

Lehrpersonen (85,4 %) stimmt der Aussage ganz genau oder eher zu, dass die Arbeit im Klassenrat für<br />

die Schulleitung einen hohen Stellenwert hat. Noch größer ist der Anteil der Befragten, die meinen,<br />

ihre Schulleitung habe Interesse daran, dass sich auch neue Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen am Klassenrat<br />

beteiligen können (90,7 %; vgl. Abbildung 7).<br />

Abbildung 7: Angaben der Lehrkräfte zur Unterstützung durch die Schulleitung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

3,0<br />

12,1 14,6<br />

37,4 34,4 41,2<br />

47,5 51,0 49,5<br />

Von der Schulleitung wird meine<br />

Arbeit im Klassenrat unterstützt.<br />

Für die Schulleitung hat die Arbeit<br />

im Klassenrat einen hohen<br />

Stellenwert.<br />

9,3<br />

Die Schulleitung hat ein Interesse<br />

daran, dass sich auch neue<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen an der<br />

Klassenratarbeit beteiligen<br />

können.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Bei der Einschätzung der Unterstützung durch die Schulleitungen gibt es signifikante Unterschiede<br />

zwischen den Schulformen (vgl. Abbildung 8). So fühlen sich die Lehrkräfte an Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />

Realschulen stärker durch ihre Schulleitung unterstützt als Lehrkräfte der Gymnasien <strong>und</strong><br />

Integrierten Gesamtschulen. 10 Weiterhin stimmen die Lehrkräfte an Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Realschulen der<br />

Aussage, dass für die Schulleitung die Arbeit mit dem Klassenrat einen hohen Stellenwert hat, stärker<br />

zu als die Lehrkräfte an Gymnasien, Kooperativen <strong>und</strong> Integrierten Gesamtschulen. Auch diese<br />

Effekte sind als stark zu bezeichnen. 11 Beim Item „Die Schulleitung hat ein Interesse daran, dass sich<br />

auch neue Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen an der Klassenratsarbeit beteiligen können“, votieren die<br />

9 Der Wert wurde dichotomisiert.<br />

10 Gr<strong>und</strong>schule –Gymnasium: p= 0,005, Gr<strong>und</strong>schule – IGS: p=0,11, Realschule: – Gymnasium: p= 0,007, Realschule – IGS: p==,022,<br />

Eta 2 =0,277<br />

11 Gr<strong>und</strong>schule –Gymnasium: p= 0,000, Gr<strong>und</strong>schule – IGS: p= 0,000; Gr<strong>und</strong>schule – KGS: p= 0,001, Realschule – Gymnasium :p=0,002;<br />

Realschule – KGS: p= 0,43; Realschule – IGS: p= 0,003, Eta 2 = 0,391<br />

15


Gr<strong>und</strong>schullehrkräfte signifikant positiver als die Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer der Gymnasien <strong>und</strong> der<br />

Integrierten Gesamtschulen. Auch dieser Unterschied kann als stark bezeichnet werden. 12<br />

Abbildung 8: Angaben der Lehrkräfte zur Unterstützung durch die Schulleitung nach Schulformen 13<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

3,91<br />

3,7 3,753,71 3,76<br />

3,823,75<br />

3,5<br />

3,47 3,41<br />

3,17 3,14<br />

2,85 2,89 3<br />

2,67<br />

2,5<br />

2,33<br />

1<br />

Von der Schulleitung wird meine<br />

Arbeit im Klassenrat unterstützt.<br />

Für die Schulleitung hat die Arbeit im<br />

Klassenrat einen hohen Stellenwert.<br />

Die Schulleitung hat ein Interesse<br />

daran, dass sich auch neue<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen an der<br />

Klassenratarbeit beteiligen können.<br />

Gr<strong>und</strong>schule Haupt-Realschule Realschule Gymnasium Kooper. Gesamtschule Integr. Gesamtschule<br />

Die Unterstützung durch die Schulleitung <strong>und</strong> die Einstellung dieser zum Klassenrat wurde durch<br />

weitere Items untersucht. Wie aus Abbildung 9 ersichtlich, bestätigen 90,2 % der Lehrkräfte, dass<br />

neue Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen an Fortbildungen zum Klassenrat teilnehmen können. Dass sich<br />

letztlich jede Kollegin, jeder Kollege selbst entscheiden kann, ob sie/er an einer solchen Fortbildung<br />

teilnimmt, wird von 57,0 % der Befragten so eingeschätzt. 14<br />

75,6 % der Lehrkräfte geben an, dass die Einrichtung <strong>des</strong> Klassenrates im Schulprogramm<br />

aufgenommen wurde. 15<br />

Gr<strong>und</strong>schule –Gymnasium: p= 0,004, Gr<strong>und</strong>schule – IGS: p=0,002, Eta 2 =0,259<br />

Standardabweichungen 1.Item: Gr<strong>und</strong>schule:0,559, Haupt-Realschule:0,500, Realschule:0,470, Gymnasium:1,211, Koop.<br />

Gesamtschule:0,711, Integr. Gesamtschule:0,813; Standardabweichungen 2.Item: Gr<strong>und</strong>schule:0,288, Haupt-Realschule:0,577,<br />

Realschule:0,437, Gymnasium:0,837, Koop. Gesamtschule:0,705, Integr. Gesamtschule:0,676; Standardabweichungen 3.Item:<br />

Gr<strong>und</strong>schule:0,395, Haupt-Realschule:0,500, Realschule:0,717, Gymnasium:0,816, Koop. Gesamtschule:0,586, Integr.<br />

Gesamtschule:0,577<br />

14 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

15 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

16


Gültige Prozente<br />

Abbildung 9: Angaben der Lehrkräfte zur Bedeutung <strong>des</strong> Klassenrates an der Schule<br />

100<br />

90<br />

80<br />

1,1<br />

8,8<br />

21,0<br />

12,2<br />

12,2<br />

70<br />

60<br />

45,1<br />

22,0<br />

20,0<br />

50<br />

40<br />

28,0<br />

30<br />

20<br />

10<br />

45,1<br />

29,0<br />

55,6<br />

0<br />

Neue Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

können an Fortbildungen zum<br />

Klassenrat teilnehmen.<br />

Jeder Kollege / jede Kollegin kann<br />

selbst entscheiden, ob sie den<br />

Klassenrat durchführt.<br />

Die Einrichtung <strong>des</strong> Klassenrates<br />

wurde ins Schulprogramm<br />

aufgenommen.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Auch bei dem letztgenannten Item gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Schulformen. An<br />

Gymnasien wurde die Einrichtung <strong>des</strong> Klassenrates signifikant seltener in das Schulprogramm<br />

aufgenommen, als an Gr<strong>und</strong>schulen, Realschulen <strong>und</strong> Kooperativen Gesamtschulen. 16 An<br />

Integrierten Gesamtschulen erfolgte die schulprogrammatische Festschreibung signifikant seltener<br />

als an Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Realschulen (vgl. Abbildung 10). 17 Die Effekte sind jeweils als groß zu bezeichnen.<br />

Abbildung 10: Angaben der Lehrkräfte zur Aufnahme <strong>des</strong> Klassenrates ins Schulprogramm nach Schulformen<br />

(Mittelwerte) 18<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

3,86<br />

3,69<br />

3,25<br />

3,19<br />

2,33<br />

1,5<br />

Die Einrichtung <strong>des</strong> Klassenrates wurde ins Schulprogramm aufgenommen.<br />

Gr<strong>und</strong>schule Haupt-Realschule Realschule Gymnasium Kooper. Gesamtschule Integr. Gesamtschule<br />

Gr<strong>und</strong>schule –Gymnasium: p= 0,000, Realschule – Gymnasium :p= 0,000; Gymnasium – KGS: p= 0,018; Eta 2 = 0,414<br />

Gr<strong>und</strong>schule –IGS: p= 0,000, Realschule – IGS :p= 0,000; Eta 2 = 0,414<br />

Standardabweichungen: Gr<strong>und</strong>schule:0,351,Haupt-Realschule:1,500, Realschule:0,793, Gymnasium:1,225, Koop. Gesamtschule:0,879,<br />

Integr. Gesamtschule:0,976<br />

17


Gültige Prozente<br />

Eine Analyse der Daten, bezogen auf die einzelnen Schulen, ergibt, dass die Einrichtung <strong>des</strong><br />

Klassenrates an sieben der 17 Schulen nach übereinstimmender Meinung der Lehrkräfte ins<br />

Schulprogramm aufgenommen wurde. An drei Schulen ist der Klassenrat nicht Bestandteil <strong>des</strong><br />

Schulprogramms. An den sieben übrigen Schulen votieren die Lehrkräfte unterschiedlich: ein Teil <strong>des</strong><br />

Kollegiums meint jeweils, das Konzept Klassenrat sei im Schulprogramm verankert, ein anderer Teil<br />

stimmt dem nicht zu.<br />

Gefragt nach der Verbindlichkeit <strong>des</strong> Klassenrates, geben 30,3 % der befragten Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrer an, dass die Klassenratsst<strong>und</strong>e an ihrer Schule verbindlich in allen Jahrgängen durchgeführt<br />

wird. Eine verbindliche Durchführung in einzelnen Jahrgängen bestätigen 21,1 % <strong>und</strong> 18,3 % meinen<br />

die Klassenratsst<strong>und</strong>e werde an ihrer Schule unregelmäßig durchgeführt. 14,7 % der Befragten haben<br />

zwei Antwortmöglichkeiten angekreuzt. Offenbar ist die Klassenratsst<strong>und</strong>e an diesen Schulen zwar<br />

verbindlich, wird aber unregelmäßig durchgeführt. Nur in wenigen Fällen (2,8 %) ist die<br />

Klassenratsst<strong>und</strong>e in allen Jahrgängen verbindlich, wird aber unregelmäßig durchgeführt (vgl.<br />

Abbildung 11).<br />

Abbildung 11: Angaben der Lehrkräfte zur Verbindlichkeit <strong>des</strong> Klassenrates an der Schule<br />

Die Klassenratsst<strong>und</strong>e wird an unserer Schule:<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

30,3<br />

…in allen<br />

Jahrgängen<br />

verbindlich<br />

durchgeführt<br />

*Mehrfachantworten<br />

21,1<br />

…in einzelnen<br />

Jahrgängen<br />

verbindlich<br />

durchgeführt<br />

18,3<br />

…unregelmäßig<br />

durchgeführt<br />

2,8<br />

14,7<br />

...in allen …in einzelnen<br />

Jahrgängen Jahrgängen<br />

verbindlich, aber verbindlich, aber<br />

unregelmäßig unregelmäßig<br />

durchgeführt* durchgeführt*<br />

12,8<br />

ohne Angaben<br />

Innerhalb der einzelnen 17 Schulen votieren die befragten Lehrkräfte unterschiedlich. Lediglich an<br />

drei der 17 Schulen stimmen die Lehrpersonen übereinstimmend der Aussage zu, dass der Klassenrat<br />

in allen Jahrgängen verbindlich durchgeführt wird, an einer Schule sind alle Befragten der Meinung,<br />

dass der Klassenrat verbindlich in einzelnen Jahrgängen durchgeführt wird. An sechs Schulen wird<br />

der Klassenrat nach übereinstimmenden Angaben der Lehrkräfte unregelmäßig durchgeführt. An den<br />

übrigen Schulen haben die Lehrkräfte unterschiedliche Einschätzungen zu den Fragestellungen, d. h.<br />

es gibt kein gemeinsames Votum zur verbindlichen oder zur regelmäßigen Durchführung <strong>des</strong><br />

Klassenrates.<br />

18


Fazit<br />

Der Klassenrat wird von den befragten Lehrkräften in den Klassen 1 bis 10 durchgeführt, mit<br />

Schwerpunkt in den Jahrgangsstufen 5 <strong>und</strong> 6. Dem Konzept Klassenrat werden von fast allen<br />

Lehrkräften aller Schulformen positive Wirkungen auf die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zugeschrieben.<br />

Insbesondere die Auswirkungen auf das Gesprächsverhalten <strong>und</strong> die Bereitschaft Verantwortung zu<br />

übernehmen erhalten hohe Zustimmungswerte. Als Schwierigkeiten bei der Durchführung <strong>des</strong><br />

Klassenrates werden vor allem die vielen organisatorischen Maßnahmen im Rahmen <strong>des</strong><br />

Klassenrates sowie das Fehlen einer festen Klassenratsst<strong>und</strong>e gesehen. Allerdings sieht dies jeweils<br />

nur ein gutes Drittel der Lehrkräfte so. Zwischen den Schulformen gibt es dabei keine signifikanten<br />

Unterschiede.<br />

Die befragten Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer haben ihre Kollegien zu fast 94 % über den Klassenrat<br />

informiert. In einen Austausch mit dem Kollegium über den Klassenrat sind etwa drei Viertel der<br />

Befragten getreten. Über Interesse bei den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen hinsichtlich <strong>des</strong> Themas<br />

berichten fast zwei Drittel der Befragten. Ein intensiveres Arbeiten am Thema Klassenrat in Form von<br />

Fortführung <strong>und</strong> Weiterentwicklung <strong>des</strong> Klassenrates bestätigen etwas weniger als die Hälfte der<br />

Befragten. Zwischen den Schulformen gibt es dabei keine signifikanten Unterschiede.<br />

Die Unterstützung durch die Schulleitung wird von etwa 85 % der befragten Lehrkräfte positiv<br />

eingeschätzt.<br />

Zwischen den Schulformen zeigen sich hier jedoch als groß einzustufende signifikante Unterschiede.<br />

So fühlen sich die befragten Lehrpersonen aus Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Realschulen signifikant häufiger von ihren<br />

Schulleitungen unterstützt als die Lehrkräfte an Gymnasien oder Integrierten Gesamtschulen.<br />

Weit über die Hälfte der Befragten geben an, dass die Einführung <strong>des</strong> Klassenrates in das<br />

Schulprogramm aufgenommen wurde. Allerdings sind die Angaben der Lehrkräfte der einzelnen<br />

Schulen nicht konsistent. Während die Lehrkräfte an 58,8 % der Schulen übereinstimmend der<br />

Meinung sind, die Einführung <strong>des</strong> Klassenrates sei an ihrer Schule ins Schulprogramm aufgenommen<br />

bzw. nicht aufgenommen, merken die Lehrkräfte von 41,2 % der Schulen Unterschiedliches an. Es<br />

besteht hier also kein Konsens darüber, ob der Klassenrat Bestandteil <strong>des</strong> Schulprogramms ist oder<br />

nicht.<br />

19


Gültige Prozente<br />

4.3 Durchführung <strong>des</strong> Klassenrates aus Sicht von Lehrpersonen <strong>und</strong> Lernenden<br />

Im 2. Teil <strong>des</strong> Fragebogens wurden die Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer nach ihren Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Einschätzungen zur Durchführung <strong>des</strong> Klassenrates befragt. Ihren Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern wurde<br />

ein weitgehend parallelisierter Fragebogen zur Beantwortung vorgelegt.<br />

Nachfolgend werden die Ergebnisse beider Gruppen dargestellt. Zunächst erfolgt jeweils die<br />

Darstellung der Ergebnisse der Lehrkräftebefragung, dann die der Schülerinnen- <strong>und</strong><br />

Schülerbefragung. Anschließend werden die Ergebnisse beider Gruppen gegenübergestellt.<br />

4.3.1 Regelungen im Klassenrat<br />

In einem ersten Frageblock wurden die Lehrpersonen sowie die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler um ihre<br />

Einschätzung zu Regelungen einzelner Aspekte <strong>des</strong> Klassenrates gebeten.<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

Abbildung 12 verdeutlicht die überaus hohen Zustimmungswerte der Lehrkräfte zu den einzelnen<br />

Regelungen bei der Durchführung <strong>des</strong> Klassenrates. Insbesondere das Item „Im Klassenrat haben wir<br />

uns auf gemeinsame Regelungen verständigt“ wird von allen Befragten positiv bestätigt. 85,6 %<br />

antworten mit „immer“ <strong>und</strong> 14,4 % mit „oft“. Die in der Abbildung dargestellten weiteren Items<br />

erhalten ebenfalls eine hohe Zustimmung, allerdings nutzen hier die Befragten auch die<br />

Antwortkategorien „manchmal“ <strong>und</strong> „nie“. Dies betrifft besonders die Items „Im Klassenrat achtet<br />

eine Schülerin / ein Schüler darauf, dass die Zeit eingehalten wird“ (17,5 %: manchmal, 9,3 %:<br />

nie),„Im Klassenrat sitzen wir im Stuhlkreis“ (13,4 %: manchmal, 7,2 %:nie) <strong>und</strong> „Im Klassenrat<br />

schreibt eine Schülerin / ein Schüler“ Protokoll“ (11,3 %: manchmal, 9,3 %: nie).<br />

Abbildung 12: Angaben der Lehrkräfte zu Regelungen im Klassenrat (1)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

7,2<br />

13,4<br />

20,6<br />

58,8<br />

Im Klassenrat sitzen<br />

wir im Stuhlkreis.<br />

2,1<br />

14,4 7,3<br />

85,6<br />

Im Klassenrat haben<br />

wir uns auf<br />

gemeinsame Regeln<br />

verständigt.<br />

22,9<br />

11,3<br />

14,4<br />

67,7 64,9<br />

Im Klassenrat gibt es<br />

eine Tagesordnung.<br />

9,3 9,3<br />

Im Klassenrat schreibt<br />

eine Schülerin / ein<br />

Schüler das Protokoll.<br />

immer oft manchmal nie<br />

17,5<br />

21,6<br />

51,5<br />

Im Klassenrat achtet<br />

eine Schülerin / ein<br />

Schüler darauf, dass<br />

die Zeit einhalten<br />

wird.<br />

In Abbildung 13 sind die Ergebnisse zu weiteren Aspekten der Durchführung <strong>des</strong> Klassenrates<br />

dargestellt. Eine besonders hohe Zustimmung erhält die Aussage „Im Klassenrat kann jede/r<br />

Themenwünsche einbringen“ (91,8 %: immer, 7,2 %: oft, 1,0 %: manchmal). Etwas seltener werden<br />

„…alle Themenwünsche vorher schriftlich gesammelt (z. B. Wandzeitung)“ (63,5 %: immer, 16,7 %:<br />

20


Gültige Prozente<br />

oft, 13,5 %: manchmal, 6,3 %: nie). Nach Angaben von 70,1 % der Lehrkräfte leitet „immer“ eine<br />

Schülerin /ein Schüler den Klassenrat, bei 60,4 % der Befragten achtet „immer“ eine Schülerin /ein<br />

Schüler darauf, dass Regeln eingehalten werden <strong>und</strong> bei 57,7 % der Befragten übernehmen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler abwechselnd Aufgaben.<br />

Abbildung 13: Angaben der Lehrkräfte zu Regelungen im Klassenrat (2)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

6,3 5,2 3,1<br />

10,4 10,3<br />

21,6<br />

22,9<br />

14,4<br />

17,5<br />

60,4<br />

Im Klassenrat achtet<br />

eine Schülerin / ein<br />

Schüler darauf, dass<br />

die Regeln eingehalten<br />

werden.<br />

70,1<br />

Im Klassenrat leitet<br />

eine Schülerin / ein<br />

Schüler den<br />

Klassenrat.<br />

57,7<br />

Im Klassenrat<br />

übernehmen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler abwechselnd<br />

Aufgaben<br />

(Moderation,<br />

Protokoll, Zeit- <strong>und</strong><br />

Regelwächter).<br />

0,0<br />

1,0<br />

7,2<br />

91,8<br />

Im Klassenrat kann<br />

jede/r<br />

Themenwünsche<br />

einbringen.<br />

immer oft manchmal nie<br />

6,3<br />

13,5<br />

16,7<br />

63,5<br />

Im Klassenrat werden<br />

alle Themenwünsche<br />

vorher schriftlich<br />

gesammelt (z. B.<br />

Wandzeitung).<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

In Abbildung 14 <strong>und</strong> Abbildung 15 sind die Einschätzungen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu einzelnen<br />

Regelungen bei der Durchführung <strong>des</strong> Klassenrates dargestellt. In besonders hohem Maß stimmen<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der Aussage zu „ Im Klassenrat leitet jemand von uns den Klassenrat“<br />

(72,3 %: immer, 10,6 %: oft, 7,8 %: manchmal) sowie „Im Klassenrat schreibt jemand von uns das<br />

Protokoll“ (70,9 %: immer, 9,0 %: oft, 7,8 %: manchmal). Eine hohe Zustimmung erhält auch die<br />

Aussage „Im Klassenrat kann jede/r Themenwünsche einbringen“ (64,8 %: immer, 20,4 %: oft, 11,4 %<br />

manchmal). Am geringsten fällt die Zustimmung zu den Items „Im Klassenrat gibt es eine<br />

Tagesordnung“ (46,4 %: immer, 19,1 %: oft, 18,0 %: manchmal) <strong>und</strong> „Im Klassenrat sitzen wir im<br />

Stuhlkreis“ aus (48,6 %: immer, 19,2 %: oft, 15,7 %: manchmal). Alle anderen Regelungen bekommen<br />

dichotomisierte Zustimmungswerte von etwa 70 %. Drei Regelungen im Klassenrat erhalten mit über<br />

16 % „Nie-Stimmen“ die höchsten Ablehnungswerte: „Im Klassenrat werden die Themenwünsche<br />

vorher schriftlich gesammelt“ (16,7 %: nie), „Im Klassenrat sitzen wir im Stuhlkreis“ (16,5 %: nie) <strong>und</strong><br />

„Im Klassenrat gibt es eine Tagesordnung“ (16,4 %: nie).<br />

21


Gültige Prozente<br />

Gültige Prozente<br />

Abbildung 14: Angaben der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu Regelungen im Klassenrat (1)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

16,5<br />

15,7<br />

19,2<br />

48,6<br />

2,9<br />

13,1<br />

28,7<br />

55,3<br />

16,4 12,3 11,2<br />

18,0<br />

19,1<br />

46,4<br />

7,8<br />

9,0<br />

70,9<br />

Abbildung 15: Angaben der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu Regelungen im Klassenrat (2)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Im Klassenrat sitzen<br />

wir im Stuhlkreis.<br />

Im Klassenrat haben<br />

wir uns auf<br />

gemeinsame Regeln<br />

verständigt.<br />

Im Klassenrat gibt es<br />

eine Tagesordnung.<br />

Im Klassenrat schreibt<br />

jemand von uns das<br />

Protokoll.<br />

immer oft manchmal nie<br />

4,9<br />

21,0<br />

26,1<br />

48,0<br />

Im Klassenrat achtet<br />

jemand von uns<br />

darauf, dass wir uns an<br />

die Regeln<br />

9,3 11,2<br />

7,8<br />

10,6<br />

72,3<br />

Im Klassenrat leitet<br />

jemand von uns den<br />

Klassenrat.<br />

13,6<br />

17,6<br />

57,6<br />

Im Klassenrat<br />

übernehmen wir<br />

abwechselnd Aufgaben<br />

(Moderation,<br />

Protokoll, Zeit- <strong>und</strong><br />

Regelwächter).<br />

3,4<br />

11,4<br />

20,4<br />

64,8<br />

Im Klassenrat kann<br />

jede/r<br />

Themenwünsche<br />

einbringen.<br />

immer oft manchmal nie<br />

15,5<br />

21,3<br />

52,0<br />

Im Klassenrat achtet<br />

jemand von uns<br />

darauf, dass wir die<br />

Zeit einhalten.<br />

16,7<br />

13,3<br />

19,9<br />

50,1<br />

Im Klassenrat werden<br />

alle Themenwünsche<br />

vorher schriftlich<br />

gesammelt (z. B.<br />

Wandzeitung).<br />

Gegenüberstellung Lehrkräfte <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler<br />

Nachfolgende Tabelle 7 zeigt die Mittelwerte <strong>und</strong> Standardabweichungen in den Einschätzungen der<br />

Lehrkräfte <strong>und</strong> der Schülerinnen/Schüler. Ein Vergleich der Ergebnisse der beiden Gruppen ergibt<br />

lediglich bei den Items 2, 3 <strong>und</strong> 9 signifikante Unterschiede in der Beurteilung. Diese Unterschiede<br />

22


sind als klein einzustufen. 19 Insgesamt ergibt sich für diesen Frageblock eine hohe Übereinstimmung<br />

zwischen den Einschätzungen der Lehrkräfte <strong>und</strong> denen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler.<br />

Tabelle 7: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler zu den Bausteinen<br />

<strong>des</strong> Klassenrates<br />

Item<br />

1. Im Klassenrat sitzen wir im<br />

Stuhlkreis.<br />

Lehrkräfte<br />

(Mittelwerte)<br />

Standard-<br />

abweichung<br />

Schüler/innen<br />

(Mittelwerte)<br />

Standard-<br />

abweichung<br />

3,31 ,961 3,02 1,136<br />

2. Im Klassenrat haben wir uns<br />

3,86 ,353 3,37 ,820<br />

verständigt. 20<br />

auf gemeinsame Regeln<br />

3. Im Klassenrat gibt es eine<br />

3,56 ,723 2,95 1,146<br />

Tagesordnung. 21<br />

4. Im Klassenrat schreibt eine<br />

Schülerin / ein Schüler das<br />

Protokoll.<br />

5. Im Klassenrat achtet eine<br />

Schülerin / ein Schüler darauf,<br />

dass die Zeit einhalten wird.<br />

6. Im Klassenrat achtet eine<br />

Schülerin / ein Schüler darauf,<br />

dass die Regeln eingehalten<br />

werden.<br />

7. Im Klassenrat leitet eine<br />

Schülerin / ein Schüler den<br />

Klassenrat.<br />

8. Im Klassenrat übernehmen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

abwechselnd Aufgaben<br />

(Moderation, Protokoll, Zeit- <strong>und</strong><br />

Regelwächter).<br />

3,35 1,011 3,36 1,080<br />

3,15 1,024 3,13 1,062<br />

3,38 ,909 3,17 ,926<br />

3,49 ,879 3,46 ,984<br />

3,30 ,915 3,20 1,067<br />

9. Im Klassenrat kann jede/r<br />

3,91 ,325 3,48 ,821<br />

Themenwünsche einbringen. 22<br />

10. Im Klassenrat werden alle<br />

Themenwünsche vorher<br />

schriftlich gesammelt (z. B.<br />

Wandzeitung).<br />

3,38 ,943 3,03 1,147<br />

19 Item 2:p= 0,000, Eta 2 =0,014; Item 3 p=0,000, Eta 2 =0,012; Item 9: p= 0,000, Eta 2 =0,011<br />

20 Signifikantes Item<br />

Signifikantes Item<br />

Signifikantes Item<br />

23


Gültige Prozente<br />

4.3.2 Ablauf <strong>des</strong> Klassenrates<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

Die Items, die zum Fragenblock „Ablauf <strong>des</strong> Klassenrates“ gehören, erhalten unterschiedlich hohe<br />

Zustimmungswerte (vgl. Abbildung 16 <strong>und</strong> Abbildung 17). Dabei erreichen inhaltliche Aspekte eine<br />

höhere Zustimmung als eher formal-organisatorische. Beispielsweise sind sich die befragten<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer zu 100 % darin einig, dass über wichtige Vorschläge gemeinsam abgestimmt<br />

wird (87,6 % stimmt ganz genau, 12,4 %: stimmt eher). Auch bestätigen 94,8 % der Befragten mit<br />

„stimmt ganz genau“ oder „stimmt eher“ dass die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Konflikte, die in der<br />

Klasse vorkommen, besprechen. 23 Die eher formal-organisatorischen Items wie „Der Klassenrat<br />

findet jede Woche statt“ (43,3 %: stimmt ganz genau, 16,5 %: stimmt eher) oder „Der Klassenrat<br />

beginnt mit einer R<strong>und</strong>e, in der jede/r sagt, was ihm in der letzten Woche gefallen gut hat“ (20,8 %:<br />

stimmt ganz genau, 26,0 %) stimmt eher) oder „Das Protokoll der letzten Klassenratsst<strong>und</strong>e wird<br />

vorgelesen“ (44,3 %: stimmt ganz genau, 20,6 %: stimmt eher) erhalten etwas weniger Zustimmung.<br />

Abbildung 16: Angaben der Lehrkräfte zum Ablauf <strong>des</strong> Klassenrates (1)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5,2<br />

7,2<br />

30,9<br />

56,7<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler verständigen sich<br />

über Angelegenheiten der<br />

Klasse.<br />

5,2<br />

0,0 0,0<br />

12,4<br />

20,6<br />

74,2<br />

87,6<br />

10,3<br />

5,2<br />

18,6<br />

66,0<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler besprechen<br />

Konflikte, die in der Klasse<br />

vorkommen.<br />

Über wichtige Vorschläge<br />

stimmen wir gemeinsam ab.<br />

Alles, was bschlossen wird,<br />

wird im Protokoll<br />

festgehalten.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

23 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

24


Gültige Prozente<br />

Abbildung 17: Angaben der Lehrkräfte zum Ablauf <strong>des</strong> Klassenrates (2)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

12,4<br />

27,8<br />

16,5<br />

43,3<br />

33,3<br />

19,8<br />

26,0<br />

20,8<br />

13,4<br />

21,6<br />

20,6<br />

44,3<br />

8,4 4,2<br />

7,3<br />

9,5<br />

Der Klassenrat findet Der Klassenrat beginnt Das Protokoll der Die Schülerinnen <strong>und</strong> Die Leiterin / der Leiter<br />

jede Woche statt. mit einer R<strong>und</strong>e, in der<br />

jede/r sagt, was<br />

ihr/ihm in der letzten<br />

Woche gut gefallen<br />

letzten<br />

Klassenratsst<strong>und</strong>e<br />

wird vorgelesen.<br />

Schüler überprüfen, ob<br />

die Beschlüsse der<br />

vergangenen Woche<br />

auch durchgeführt<br />

ruft die einzelnen<br />

Punkte der<br />

Tagesordnung auf.<br />

stimmt ganz genau<br />

hat.<br />

stimmt eher<br />

wurden.<br />

stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

48,0<br />

34,7<br />

21,9<br />

66,7<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Die befragten Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler stimmen den Aussagen im Fragenblock „Ablauf <strong>des</strong><br />

Klassenrates“ mit insgesamt hohen Werten zu. Insbesondere die beiden Items „Über wichtige<br />

Vorschläge stimmen wir gemeinsam ab“ (69,6 %: stimmt ganz genau, 22,9 %: stimmt eher) <strong>und</strong> „Wir<br />

besprechen Konflikte, die in der Klasse vorkommen“ (65,6 %: stimmt ganz genau, 23,8 %: stimmt<br />

eher) erhalten eine hohe Zustimmung. Am geringsten fällt die Zustimmung bei der Aussage „Der<br />

Klassenrat beginnt mit einer R<strong>und</strong>e, in der jede/r sagt, was ihr/ihm in der letzten Woche gut gefallen<br />

hat“. Die Ablehnung liegt hier mit 59,5 % 24 höher als die Zustimmung. Die zweithöchste Ablehnung<br />

mit 40,1 % betrifft die Aussage „Das Protokoll der letzten Klassenratsst<strong>und</strong>e wird vorgelesen“. 25<br />

24 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

25 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

25


Gültige Prozente<br />

Gültige Prozente<br />

Abbildung 18: Angaben der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zum Ablauf <strong>des</strong> Klassenrates (1)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

6,4 3,8 2,2<br />

6,8 5,2<br />

11,0<br />

22,9<br />

23,8<br />

35,1<br />

47,5<br />

65,6 69,6<br />

Abbildung 19: Angaben der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zum Ablauf <strong>des</strong> Klassenrates (2)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Wir verständigen uns über<br />

Angelegenheiten der Klasse<br />

(z. B. Dienste, Ausflüge,<br />

Wanderfahrten).<br />

Wir besprechen Konflikte,<br />

die in der Klasse<br />

vorkommen.<br />

Über wichtige Vorschläge<br />

stimmen wir gemeinsam ab.<br />

12,0<br />

8,1<br />

17,2<br />

62,6<br />

Alles, was wir beschließen,<br />

wird im Protokoll<br />

festgehalten.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

12,6<br />

18,5<br />

28,4<br />

40,5<br />

Der Klassenrat findet<br />

jede Woche statt.<br />

36,7<br />

22,8<br />

18,2<br />

22,2<br />

Der Klassenrat beginnt<br />

mit einer R<strong>und</strong>e, in der<br />

jede/r sagt, was<br />

ihr/ihm in der letzten<br />

Woche gut gefallen<br />

hat.<br />

26,4<br />

13,7<br />

18,4 30,0<br />

41,5<br />

Das Protokoll der<br />

letzten<br />

Klassenratsst<strong>und</strong>e wird<br />

vorgelesen.<br />

12,9 17,1<br />

21,7 14,3<br />

35,5<br />

Wir überprüfen, ob die<br />

Beschlüsse der<br />

vergangenen Woche<br />

auch durchgeführt<br />

wurden.<br />

24,7<br />

43,9<br />

Die Leiterin / der Leiter<br />

ruft die einzelnen<br />

Punkte der<br />

Tagesordnung auf.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Gegenüberstellung Lehrkräfte <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler<br />

In Tabelle 8 sind die Mittelwerte <strong>und</strong> Standardabweichungen zu den einzelnen Items dargestellt. Die<br />

Mittelwerte fallen bei beiden Gruppen etwas niedriger aus als beim ersten Frageblock. Aber auch bei<br />

diesen Einschätzungen gibt es eine hohe Übereinstimmung zwischen den Voten der Lehrkräfte <strong>und</strong><br />

denen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler. Nur bei den Items 14 <strong>und</strong> 15 sind signifikante Unterschiede<br />

feststellbar. Bei Item 14 ist dieser Unterschied als klein, bei Item 15 als mittel einzustufen. 26<br />

26 Item 14:p= 0,01, Eta 2 =0,037; Item 1: p=0,000, Eta 2 =0,098<br />

26


Tabelle 8: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler zum Ablauf <strong>des</strong><br />

Klassenrates<br />

Item<br />

Lehrkräfte<br />

(Mittelwerte)<br />

Standard-<br />

abweichung<br />

Schüler/innen<br />

(Mittelwerte)<br />

Standard-<br />

abweichung<br />

11. Der Klassenrat findet jede<br />

Woche statt.<br />

12. Der Klassenrat beginnt mit<br />

einer R<strong>und</strong>e, in der jede/r sagt,<br />

was ihr/ihm in der letzten Woche<br />

gut gefallen hat.<br />

13. Das Protokoll der letzten<br />

Klassenratsst<strong>und</strong>e wird<br />

vorgelesen.<br />

2,91 1,100 2,96 1,046<br />

2,34 1,150 2,27 1,180<br />

2,96 1,098 2,76 1,251<br />

14. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

überprüfen, ob die Beschlüsse der<br />

vergangenen Woche auch<br />

durchgeführt wurden. 27 3,08 ,883 2,87 1,037<br />

15. Die Leiterin / der Leiter ruft<br />

3,51 ,808 2,95 1,130<br />

Tagesordnung auf. 28<br />

die einzelnen Punkte der<br />

16. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

verständigen sich über<br />

Angelegenheiten der Klasse (z. B.<br />

Dienste, Ausflüge,<br />

Wanderfahrten).<br />

17. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

besprechen Konflikte, die in der<br />

Klasse vorkommen (zwischen<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern,<br />

zwischen Schülerinnen bzw.<br />

Schülern <strong>und</strong> Lehrpersonal).<br />

18. Über wichtige Vorschläge<br />

stimmen wir gemeinsam ab.<br />

19. Alles, was beschlossen wird,<br />

wird im Protokoll festgehalten.<br />

3,39 ,836 3,22 ,886<br />

3,69 ,566 3,54 ,756<br />

3,88 ,331 3,60 ,697<br />

3,40 ,986 3,29 1,059<br />

4.3.3 Bedeutung <strong>des</strong> Klassenrates<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

Die einzelnen Aussagen im Frageblock „Bedeutung <strong>des</strong> Klassenrates“ werden von den Befragten mit<br />

sehr hoher Zustimmung bewertet. Mit fast 97 % beurteilen die Lehrkräfte die Aussage „ Im Klassenrat<br />

lernen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Klassenangelegenheiten gemeinsam zu regeln“ (74,5 %: stimmt<br />

ganz genau, 22,4 %: stimmt eher) am positivsten. Aber auch die Items „Im Klassenrat lernen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ihre eigene Meinung zu vertreten“ (63,3 %: stimmt ganz genau, 34,7 %<br />

stimmt eher) <strong>und</strong> „Im Klassenrat lernen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die Meinung von anderen zu<br />

Signifikantes Item<br />

Signifikantes Item<br />

27


Gültige Prozente<br />

Gültige Prozente<br />

respektieren“ (65,3 %: stimmt ganz genau, 30,6 % stimmt eher) werden sehr positiv eingeschätzt (vgl.<br />

Abbildung 20).<br />

Abbildung 20: Angaben der Lehrkräfte zur Bedeutung <strong>des</strong> Klassenrates<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2,0 4,1<br />

3,1 7,1<br />

34,7 30,6<br />

63,3 65,3<br />

Im Klassenrat lernen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

eine eigene Meinung zu<br />

vertreten.<br />

Im Klassenrat lernen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

die Meinung von anderen<br />

zu respektieren.<br />

Im Klassenrat lernen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Klassenangelegenheiten<br />

gemeinsam zu regeln.<br />

Im Klassenrat lernen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Verantwortung zu<br />

übernehmen für Dinge, die<br />

die Klasse betreffen.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

22,4<br />

74,5<br />

48,0<br />

61,2<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Hinsichtlich eines Lernzuwachses stimmen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler besonders der Aussage zu,<br />

dass sie im Klassenrat lernen, Klassenangelegenheiten zu regeln (63,0 %: stimmt ganz genau, 27,2 %:<br />

stimmt eher). Im Vergleich mit allen vier Items schätzen die Lernenden den Lernzuwachs im<br />

Klassenrat hinsichtlich <strong>des</strong> Vertretens einer eigenen Meinung am geringsten ein (44,2 %: stimmt ganz<br />

genau, 37,7 %: stimmt eher).<br />

Abbildung 21: Angaben der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zur Bedeutung <strong>des</strong> Klassenrates<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5,8 6,8 3,9 6,5<br />

3,3 5,0<br />

12,3<br />

10,2<br />

37,7<br />

44,2<br />

Im Klassenrat lerne ich eine<br />

eigene Meinung zu<br />

vertreten.<br />

33,1<br />

56,1<br />

Im Klassenrat lerne ich die<br />

Meinung von anderen zu<br />

respektieren.<br />

27,2<br />

63,0<br />

Im Klassenrat lerne ich<br />

Klassenangelegenheiten<br />

gemeinsam zu regeln.<br />

35,3<br />

49,4<br />

Im Klassenrat lerne ich<br />

Verantwortung zu<br />

übernehmen für Dinge, die<br />

die Klasse betreffen.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

28


Gegenüberstellung Lehrkräfte <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler<br />

Mit vier Aussagen wurden beide Gruppen nach der Bedeutung <strong>des</strong> Klassenrates gefragt. Für beide<br />

Gruppen hat der Klassenrat eine große Bedeutung, wie die die hohen Mittelwerte zu den einzelnen<br />

Aussagen in Tabelle 9 verdeutlichen. Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen den<br />

Einschätzungen beider Gruppen.<br />

Tabelle 9: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler zur Bedeutung <strong>des</strong><br />

Klassenrates<br />

Item<br />

Lehrkräfte<br />

(Mittelwerte)<br />

Schüler/innen<br />

(Mittelwerte)<br />

Standardabweichung<br />

Standardabweichung<br />

20. Im Klassenrat lernen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler eine<br />

eigene Meinung zu vertreten.<br />

21. Im Klassenrat lernen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die<br />

Meinung von anderen zu<br />

respektieren.<br />

22. Im Klassenrat lernen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Klassenangelegenheiten<br />

gemeinsam zu regeln.<br />

23. Im Klassenrat lernen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Verantwortung zu übernehmen<br />

für Dinge, die die Klasse<br />

betreffen.<br />

3,61 ,530 3,20 ,868<br />

3,61 ,568 3,41 ,788<br />

3,71 ,518 3,51 ,754<br />

3,54 ,629 3,30 ,841<br />

5.3.4 Verhalten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Klassenrat<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

Auch das Verhalten ihrer Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Klassenrat sehen die Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

durchweg positiv. Wie in Abbildung 22 <strong>und</strong> Abbildung 23 dargestellt, liegen die dichotomisierten<br />

Zustimmungswerte für alle Items zwischen etwa 88 % <strong>und</strong> fast 93 %.<br />

29


Gültige Prozente<br />

Gültige Prozente<br />

Abbildung 22: Angaben der Lehrkräfte zum Verhalten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Klassenrat (1)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

7,3 10,4<br />

8,2 7,2 9,3<br />

83,3<br />

9,4<br />

Im Klassenrat halten<br />

sich die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler an die<br />

Regeln.<br />

67,7 74,2<br />

21,9 17,5<br />

Im Klassenrat lassen<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler ausreden.<br />

Im Klassenrat hören<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler zu, wenn<br />

jemand spricht.<br />

48,0 58,8<br />

26,8<br />

Im Klassenrat<br />

respektieren die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler die Meinung<br />

der anderen.<br />

32,0<br />

Im Klassenrat gehen<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler fre<strong>und</strong>lich<br />

miteinander um.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Lediglich das Item „Im Klassenrat übernimmt jede/r Aufgaben“ findet mit 63,7 % (27,3 %: stimmt<br />

ganz genau, 36,4 %: stimmt eher) etwas weniger Zustimmung (vgl. Abbildung 23).<br />

Auffällig ist, dass die absolute Zustimmung, also die Auswahlantwort „stimmt ganz genau“, bei den<br />

Items, die das konkrete Regelverhalten thematisieren (vgl. Abbildung 22) in wesentlich geringerem<br />

Umfang gewählt wurde, als bei den Items, die inhaltliche Aspekte erfragen.<br />

Abbildung 23: Angaben der Lehrkräfte zum Verhalten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Klassenrat (2)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,0 0,0<br />

11,3 8,2<br />

2,0<br />

10,4<br />

50,5<br />

50,5<br />

38,1 41,2<br />

Im Klassenrat können die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

offen über Probleme reden.<br />

Im Klassenrat werden<br />

Konflikte fair bearbeitet.<br />

55,2<br />

34,4<br />

Im Klassenrat finden die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Lösungen, mit denen alle<br />

leben können.<br />

34,3<br />

36,4<br />

27,3<br />

Im Klassenrat übernimmt<br />

jede/r Aufgaben.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

30


Gültige Prozente<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Die Mehrzahl der befragten Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler beurteilen ihr Verhalten bzw. das ihrer<br />

Klassenkameraden im Klassenrat ebenfalls positiv, wie in Abbildung 24 <strong>und</strong> Abbildung 25 dargestellt.<br />

Die dichotomisierten positiven Antworten liegen zwischen 78,2 % („Im Klassenrat lassen wir uns<br />

ausreden“) <strong>und</strong> 87,0 % („Im Klassenrat respektieren wir die Meinung der anderen“).<br />

Abbildung 24: Angaben der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zum eigenen Verhalten im Klassenrat (1)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

3,6 4,6 3,2 2,8 3,4<br />

16,9 13,3 10,3<br />

17,2<br />

13,9<br />

49,6 42,4<br />

29,9<br />

Im Klassenrat halten<br />

wir uns an die Regeln.<br />

35,8<br />

Im Klassenrat lassen<br />

wir uns ausreden.<br />

42,0<br />

41,6<br />

Im Klassenrat hören<br />

wir zu, wenn jemand<br />

spricht.<br />

40,3<br />

46,7<br />

Im Klassenrat<br />

respektieren wir die<br />

Meinung der anderen.<br />

43,1<br />

39,6<br />

Im Klassenrat gehen<br />

wir fre<strong>und</strong>lich<br />

miteinander um.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Eine Ausnahme bildet das Item „Im Klassenrat übernimmt jede/r Aufgaben“ mit einem geringeren<br />

Zustimmungswert von 62,1 %. 29<br />

Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass es bei einigen Items eine Anzahl Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gibt,<br />

die die Situation nicht positiv sehen. So beantwortet über ein Fünftel (20,5 %) der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler, das Item „Im Klassenrat halten wir uns an die Regeln“ mit „stimmt eher nicht“ oder „stimmt<br />

gar nicht“. Eine ähnliche Anzahl von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern (21,8 %) beurteilt auch das Item „Im<br />

Klassenrat lassen wir uns ausreden“ nicht positiv.<br />

Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

31


Gültige Prozente<br />

Abbildung 25: Angaben der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zum eigenen Verhalten im Klassenrat (2)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

4,7 4,0 4,1<br />

13,6<br />

9,9 11,1<br />

32,4<br />

35,9<br />

38,6<br />

49,3 50,1 46,3<br />

Im Klassenrat können wir<br />

offen über Probleme reden.<br />

Im Klassenrat werden<br />

Konflikte fair bearbeitet.<br />

Im Klassenrat finden wir<br />

Lösungen, mit denen alle<br />

leben können.<br />

14,6<br />

23,3<br />

32,7<br />

29,4<br />

Im Klassenrat übernimmt<br />

jede/r Aufgaben.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Gegenüberstellung Lehrkräfte <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler<br />

Auch bei diesem Fragenkomplex überwiegen insgesamt die positiven Einschätzungen. Es ist<br />

wiederum eine hohe Übereinstimmung zwischen den Voten der Lehrkräfte <strong>und</strong> denen der<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler feststellbar. Statistisch bedeutsame Unterschiede zwischen den Gruppen<br />

sind nicht festzustellen.<br />

32


Tabelle 10: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler zum Verhalten der<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Klassenrat<br />

Item<br />

Lehrkräfte<br />

(Mittelwerte)<br />

Schüler/innen<br />

(Mittelwerte)<br />

Standardabweichung<br />

Standardabweichung<br />

24. Im Klassenrat halten sich die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an die<br />

Regeln.<br />

25. Im Klassenrat lassen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

ausreden.<br />

26. Im Klassenrat hören die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu,<br />

wenn jemand spricht.<br />

27. Im Klassenrat respektieren<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die<br />

Meinung der anderen.<br />

28. Im Klassenrat gehen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

fre<strong>und</strong>lich miteinander um.<br />

29. Im Klassenrat können die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler offen<br />

über Probleme reden.<br />

30. Im Klassenrat werden<br />

Konflikte fair bearbeitet.<br />

31. Im Klassenrat finden die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Lösungen, mit denen alle leben<br />

können.<br />

32. Im Klassenrat übernimmt<br />

jede/r Aufgaben.<br />

3,02 ,410 3,05 ,784<br />

3,11 ,560 3,09 ,844<br />

3,09 ,502 3,22 ,794<br />

3,20 ,552 3,32 ,768<br />

3,23 ,604 3,19 ,796<br />

3,27 ,654 3,28 ,864<br />

3,33 ,625 3,33 ,808<br />

3,24 ,628 3,27 ,813<br />

2,89 ,832 2,78 1,031<br />

4.3.5 Verhalten der Lehrperson im Klassenrat<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

Ihr eigenes Verhalten im Klassenrat sehen die befragten Lehrkräfte ebenfalls positiv. Die<br />

Zustimmungswerte zu den in Abbildung 26 dargestellten Items liegen fast immer bei über 90 % (z. B.<br />

„Ich ermuntere die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, ihre Meinung zu sagen“, „Ich finde es wichtig, dass die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen, den Klassenrat selbstständig durchzuführen“). 30 Bei dem Item „Ich<br />

greife nur ein, wenn es notwendig ist“, stimmen 88 % zu. Das Item „Ich gebe den Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern Hilfen“ liegt mit 79,8 % noch unter diesem Zustimmungswert. 31<br />

30 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

31 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

33


Gültige Prozente<br />

Gültige Prozente<br />

Abbildung 26: Angaben der Lehrkräfte zum eigenen Verhalten<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2,0 1,0 3,0<br />

12,0<br />

1,0 4,0 0,0 7,9<br />

1,0<br />

19,2<br />

28,7 25,0<br />

36,4 28,7<br />

33,0<br />

69,3 71,0<br />

Ich ermuntere die<br />

SuS, ihre Meinung<br />

zu sagen.<br />

Ich finde es<br />

wichtig, dass die<br />

SuS lernen, den<br />

Klassenrat<br />

selbstständig<br />

durchzuführen.<br />

55,0<br />

Ich greife nur ein,<br />

wenn es notwendig<br />

ist.<br />

48,0<br />

31,3<br />

Ich gebe den SuS<br />

Hilfen (z. B.<br />

Wandplakat), wie<br />

sie ein Gespräch<br />

gut führen können.<br />

59,6 62,4<br />

Ich unterstütze die<br />

SuS bei der<br />

Durchführung <strong>des</strong><br />

Klassenrats.<br />

Ich melde mich,<br />

wenn ich etwas zu<br />

einem Thema<br />

beitragen will.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Die sechs Items dieses Fragenkomplexes werden von den meisten Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern wieder<br />

sehr positiv eingeschätzt. Die Zustimmungswerte liegen – dichotomisiert – zwischen 79,0 % („Unsere<br />

Lehrerin / unser Lehrer ermuntert uns, unsere Meinung zu sagen“) <strong>und</strong> 86,2 % („Unsere Lehrerin /<br />

unser Lehrer findet es wichtig, dass wir lernen, den Klassenrat selbstständig durchzuführen“).<br />

Lediglich zu dem Item „Unsere Lehrerin / unser Lehrer gibt uns Hilfen, wie wir ein Gespräch gut<br />

führen können“, fällt die Zustimmung mit 73,6 % etwas geringer aus.<br />

Abbildung 27: Angaben der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zum Verhalten der Lehrpersonen im Klassenrat<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

7,0 4,9 6,0 10,1<br />

8,9 9,9<br />

14,0<br />

16,3<br />

36,9<br />

42,1<br />

Unser/e Lehrer/in<br />

ermuntert uns,<br />

unsere Meinung zu<br />

sagen.<br />

28,1<br />

29,3<br />

58,1 54,8<br />

Unser/e Lehrer/in<br />

findet es wichtig,<br />

dass wir lernen,<br />

den Klassenrat<br />

selbstständig<br />

durchzuführen.<br />

Unser/e Lehrer/in<br />

greift nur ein,<br />

wenn es notwendig<br />

ist.<br />

31,2<br />

42,4<br />

Unser/e Lehrer/in<br />

gibt uns Hilfen (z.<br />

B. Wandplakat),<br />

wie wir ein<br />

Gespräch gut<br />

führen können.<br />

5,1 8,2<br />

10,7 7,7<br />

34,3<br />

49,8<br />

Unser/e Lehrer/in<br />

unterstützt uns bei<br />

der Durchführung<br />

<strong>des</strong> Klassenrats.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

22,1<br />

62,0<br />

Unser/e Lehrer/in<br />

meldet sich, wenn<br />

sie/er etwas zu<br />

einem Thema<br />

beitragen will.<br />

34


Gegenüberstellung Lehrkräfte <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler<br />

Auch hier fallen die Übereinstimmungen von Lehrkräften <strong>und</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern überaus<br />

groß aus. Zwischen den Einschätzungen der Gruppen gibt es keine signifikanten Unterschiede.<br />

Tabelle 11: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler zum Verhalten der<br />

Lehrkräfte<br />

Item<br />

Lehrkräfte<br />

(Mittelwerte)<br />

Schüler/innen<br />

(Mittelwerte)<br />

Standardabweichung<br />

Standardabweichung)<br />

33. Ich ermuntere die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, ihre<br />

Meinung zu sagen.<br />

Unsere Lehrerin / unsere Lehrer<br />

ermuntert uns, unsere Meinung<br />

zu sagen.<br />

34. Ich finde es wichtig, dass die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen,<br />

den Klassenrat selbstständig<br />

durchzuführen.<br />

Unsere Lehrerin / unsere Lehrer<br />

findet es wichtig, dass wir lernen,<br />

den Klassenrat selbstständig<br />

durchzuführen.<br />

35. Ich greife nur ein, wenn es<br />

notwendig ist.<br />

Unsere Lehrerin / unser Lehrer<br />

greift nur ein, wenn es<br />

notwendig ist.<br />

36. Ich gebe den Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern Hilfen (z. B.<br />

Wandplakat), wie sie ein<br />

Gespräch gut führen können.<br />

Unsere Lehrerin / unsere Lehrer<br />

gibt uns Hilfen (z. B.<br />

Wandplakat), wie wir ein<br />

Gespräch gut führen können.<br />

37. Ich unterstütze die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bei der<br />

Durchführung <strong>des</strong> Klassenrats.<br />

Unsere Lehrerin / unsere Lehrer<br />

unterstützt uns bei der<br />

Durchführung <strong>des</strong> Klassenrats.<br />

38. Ich melde mich / unsere<br />

Lehrer/in meldet sich, wenn<br />

ich/sie etwas zu einem Thema<br />

beitragen will.<br />

3,67 ,512 3,14 ,905<br />

3,66 ,590 3,40 ,835<br />

3,43 ,700 3,34 ,882<br />

3,10 ,735 3,07 ,989<br />

3,56 ,575 3,30 ,856<br />

3,52 ,687 3,39 ,929<br />

35


Gültige Prozente<br />

4.3.6 Meinung der Lehrpersonen <strong>und</strong> der Lernenden über den Klassenrat<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

92,1 % der Lehrkräfte finden den Klassenrat wichtig (vgl. Abbildung 28) 32 . Die Zufriedenheit mit dem,<br />

was im Klassenrat passiert liegt mit 83,8 % etwas niedriger. 33 Mit 82,3 % Zustimmung meint eine<br />

große Mehrheit der Befragten, dass sich das Zusammenleben in der Klasse durch den Klassenrat<br />

verbessert habe. 34<br />

Abbildung 28: Meinung der Lehrkräfte über den Klassenrat<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,0 2,0 1,0<br />

7,9<br />

14,1 16,7<br />

18,8<br />

73,3<br />

Ich finde den Klassenrat wichtig.<br />

40,4 39,6<br />

43,4 42,7<br />

Ich bin damit zufrieden, was im<br />

Klassenrat passiert.<br />

Durch den Klassenrat hat sich das<br />

Zusammenleben in unserer Klasse<br />

verbessert.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Ein Prozentsatz von 87,6 %der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler findet den Klassenrat wichtig <strong>und</strong> ein fast<br />

ebenso hoher Anteil von 85,1 % ist mit dem, was im Klassenrat passiert, zufrieden. 35 Etwas geringer<br />

ist die Zahl der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die meinen, durch den Klassenrat habe sich das<br />

Zusammenleben in der Klasse verbessert (74,7 %). 36<br />

32 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

33 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

34 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

35 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

36 Die Werte wurden dichotomisiert.<br />

36


Gültige Prozente<br />

Abbildung 29: Meinung der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler über den Klassenrat<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5,8 5,3<br />

6,6 9,5<br />

20,9<br />

66,7<br />

Ich finde den Klassenrat wichtig.<br />

33,8<br />

51,3<br />

Ich bin damit zufrieden, was im<br />

Klassenrat passiert.<br />

10,5<br />

14,8<br />

33,9<br />

40,8<br />

Durch den Klassenrat hat sich das<br />

Zusammenleben in unserer Klasse<br />

verbessert.<br />

stimmt ganz genau stimmt eher stimmt eher nicht stimmt gar nicht<br />

Gegenüberstellung Lehrkräfte <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler<br />

Lehrkräfte <strong>und</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler stimmen in ihrer positiven Einschätzung <strong>des</strong> Klassenrates<br />

insgesamt überein, wie in Tabelle 12 dargestellt. Signifikante Unterschiede konnten nicht<br />

nachgewiesen werden.<br />

Tabelle 12: Mittelwertvergleich zwischen Einschätzungen von Lehrkräften <strong>und</strong> Schülerinnen/Schüler zum Klassenrat<br />

Item<br />

39. Ich finde den Klassenrat<br />

wichtig.<br />

40. Ich bin damit zufrieden, was<br />

im Klassenrat passiert.<br />

41. Durch den Klassenrat hat<br />

sich das Zusammenleben in<br />

unserer Klasse verbessert.<br />

Lehrkräfte<br />

(Mittelwerte)<br />

Schüler/innen<br />

(Mittelwerte)<br />

Standardabweichung<br />

Standardabweichung<br />

3,65 ,623 3,49 ,847<br />

3,25 ,774 3,32 ,844<br />

3,24 ,764 3,07 ,979<br />

37


Fazit<br />

Der Klassenrat wird von den befragten Lehrkräften sowie Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit einer hohen<br />

Übereinstimmung als sehr positiv wahrgenommen. Für die meisten der Befragten hat der Klassenrat<br />

eine hohe Bedeutung. Die inhaltlichen Möglichkeiten, die der Klassenrat für die gemeinsame<br />

Abstimmung von Vorhaben der Klasse sowie zum Bearbeiten von Problemen <strong>und</strong> Konflikten bietet,<br />

werden von Lehrenden <strong>und</strong> Lernenden sehr geschätzt.<br />

Geringfügige Abweichungen in den positiven Beurteilungen zeigen sich im 2. Fragenblock, in dem<br />

eher Organisatorisches zum Ablauf abgefragt wird, z. B. „Der Klassenrat findet jede Woche statt“<br />

oder „Der Klassenrat beginnt mit einer R<strong>und</strong>e, in der jede/r sagt, was ihr/ihm in der letzten Woche<br />

gut gefallen hat“.<br />

Der Bereich Regelverhalten im Klassenrat wird von etwa einem Fünftel der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern nicht positiv eingeschätzt, hier gibt es auch deutliche Unterschiede zwischen den<br />

Einschätzungen von Lehrenden <strong>und</strong> Lernenden, d. h. Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer schätzen einige Aspekte<br />

<strong>des</strong> Regelverhaltens signifikant positiver ein als die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler.<br />

38

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