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eine kritische Bestandsaufnahme - gerhardinger-online

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Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Quartiermanagement


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Dem Zeitgeist entsprechend<br />

– Ökonomisierung –<br />

ist seit Mitte der 1990er Jahre Quartiermanagement<br />

ein Thema in der (Sozialen) Arbeit mit<br />

(problematischen) Stadtteilen


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Quartiermanagement wurde von Anfang an als<br />

innovative Strategie gesehen<br />

-weit über bisherige Ansätze<br />

hinausgehend –<br />

Muss sich von daher auch an diesen<br />

Ansprüchen messen lassen


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Betonung, dass Quartiermanagement<br />

nicht identisch ist mit<br />

Gemeinwesenarbeit<br />

weit über diesen Ansatz hinausgehend!<br />

GWA nur ein Teil von<br />

Quartiermanagement neben Strategien<br />

der Stadtplanung, der kommunalen<br />

Wirtschaftsförderung, Kulturarbeit etc.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Integrierendes<br />

/integriertes<br />

Vorgehen


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Deutliche Verbindung mit dem<br />

Programm „Stadtteile mit<br />

besonderem Entwicklungsbedarf –<br />

die Soziale Stadt“<br />

Entwicklung von<br />

Quartiermanagement untrennbar<br />

verbunden mit dem Programm<br />

„Soziale Stadt“


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

„Die Städte und Gemeinden haben die Aufgabe,<br />

ein leistungsfähiges Stadtteilmanagement<br />

sicherzustellen. Das ausgeweitete Zielspektrum,<br />

das relativ offene integrierte Handlungskonzept<br />

und die hohen Ansprüche an die Mitwirkung der<br />

örtlichen Akteure und der lokalen Wirtschaft<br />

erfordern besonders qualifizierte Träger,<br />

Gebietsmanager oder Entwicklungsgesellschaften<br />

zur Lenkung des Stadtentwicklungsprozesses vor<br />

Ort“<br />

(Leitfaden zur Ausgestaltung der<br />

Gemeinschaftsinitiative „Soziale Stadt“ 2000/ 2005).


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Der Hintergrund des Programms „Soziale Stadt“ ist<br />

die seit Beginn der 1990er Jahre konstatierte<br />

krisenhafte Entwicklung der<br />

deutschen Städte


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

THESE<br />

der<br />

90er<br />

Jahre:<br />

Die deutschen Städte können ihrer<br />

wesentlichen Aufgabe, der<br />

Ermöglichung der Integration von<br />

sozialen Gegensätzen, nicht mehr in<br />

vollem Maße nachkommen!<br />

Erosion wohlfahrtsstaatlicher<br />

Sicherungssysteme; Wegbrechen<br />

sozialkompensatorischer Wohnungsund<br />

Stadtentwicklungspolitik


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Einige Hinweise zum Ursachengeflecht:<br />

• „Die Internationalisierung der Kapitalmärkte mit<br />

ihren Folgen für die langanhaltende Massenarbeitslosigkeit<br />

und die Zunahme der prekär Beschäftigten<br />

und dauerhaft ‚Überflüssigen’;<br />

• Der demographische Wandel und die Erosion der<br />

familialen Selbsthilfepotenziale: Überalterung,<br />

Singularisierung, Pluralisierung der Lebensstile;<br />

• Die schrittweise Deregulierung der sozialstaatlichen<br />

Sicherungssysteme in den Bereichen aller<br />

Sozialversicherungen und der Sozialhilfe;


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

• Die Deregulierung der sozialstaatlichen<br />

Wohnungspolitik;<br />

• Die Suburbanisierung der Städte bzw. der<br />

Wegzug von mittelständischen Haushalten<br />

in bessere Stadtteile und an die Stadtränder;<br />

• Die Finanzkrise der öffentlichen Haushalte,<br />

darunter besonders der Städte und die Politik<br />

der Attraktivitätssteigerung der Städte v.a.<br />

für das Kapital und einkommensstarke Bewohnergruppen“<br />

(Krummacher/ Kulbach/ Waltz/ Wohlfahrt<br />

2003)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Bedrohliche Entwicklungen in den deutschen Städten:<br />

• Dramatisch ansteigender Wohnungsleerstand in den neuen<br />

Bundesländern (1,3 Mio. leerstehende Wohnungen im<br />

Jahr 2002);<br />

• Stadtflucht besonders junger, mobiler und gutverdienender<br />

Familien aus den unwohnlich werden Innenstädten in<br />

die Stadtrandgebiete und die sog. „Speckgürtel“ der Städte;


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

• Verdrängung einkommensschwacher und ausländischer<br />

Familien aus den innerstädtischen Sanierungsgebieten, in<br />

denen die Wohnungen durch Modernisierungsmaßnahmen<br />

<strong>eine</strong>r besseren Verwertung zugeführt werden sollen<br />

(„Gentrifikation“);<br />

• Verdrängung der kl<strong>eine</strong>n kommerziellen Nahversorgung<br />

durch die Märkte „auf der grünen Wiese“, die den kl<strong>eine</strong>n<br />

Anbietern und Dienstleistern durch ihre Angebotspaletten<br />

k<strong>eine</strong> Chance lassen.<br />

(Müller, C.W. 2003)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Die Differenzierung und Polarisierung<br />

der Bevölkerung wird dabei<br />

immer deutlicher und geht immer<br />

schneller vor sich. In einzelnen<br />

Stadtteilen konzentrieren sich dabei<br />

all die, die die Schwächeren und die<br />

sog. „Verlierer“ der Gesellschaft<br />

sind:


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

"ENTMI-<br />

SCHUNG<br />

DER BE-<br />

VÖLKE-<br />

RUNG"/<br />

Segregation<br />

• Arbeitslose<br />

• Arme (Sozialhilfeempfänger)<br />

• (arme) Alte<br />

• (arme) All<strong>eine</strong>rziehende<br />

• Ausländer/ SpätaussiedlerAsylbewerber/<br />

Flüchtlinge<br />

• Perspektivlose Jugendliche<br />

(vergl. Staroste 2001; Müller C.W.<br />

2003; Krummacher u.a. 2003)<br />

Dabei wird deutlich, dass die Ausgrenzung im Wohnund<br />

Arbeitskontext k<strong>eine</strong> vorübergehende ist, sondern<br />

sich dauerhaft zu verfestigen beginnt; Ghettoisierung<br />

droht.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Es bilden sich „Armutsquartiere“ (Krummacher u.a. 2003) bzw. „soziale<br />

Brennpunkte“ (Müller, C:W: 2003), die folgende Gemeinsamkeiten haben:<br />

• „Erstens konzentrieren sich in diesen Quartieren (meist geht<br />

es nicht um ganze Stadtteile) die armen, immobilen und die<br />

ethnischen Minderheiten der städtischen Teilgesellschaften.<br />

Über gesamtstädtische Arbeits- und Wohnungsmarktspaltungen<br />

sowie über selektive Fort- und Zuzüge werden sie zynisch<br />

ausgedrückt dort ‚abgelagert’.<br />

• Zweitens: Die Wohn- und Infrastrukturbedingungen der Quartiere<br />

sind durch städtebauliche, ökologische, ökonomische<br />

und infrastrukturelle Defizite gekennzeichnet.<br />

• Drittens: In Folge der insgesamt schlechten Lebenslagen und<br />

heterogener Bewohnergruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen<br />

häufen sich Konkurrenzen und Nutzungskonflikte in<br />

Gebäuden, im Wohnumfeld und im öffentlichen Raum“<br />

(Krummacher u.a. 2003; vergl. Müller, C.W. 2003)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Für die verschiedenen Quartiere ergeben sich<br />

zwar sehr differenzierte Problemlagen, die jedoch<br />

alle <strong>eine</strong>s gemeinsam haben:<br />

die konflikthafte Überlagerung<br />

von wirtschaftlichen,<br />

sozialen und städtebaulichen<br />

Problemen“<br />

(SenSUT 1999).


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

„Quartiere mit<br />

besonderem<br />

Entwicklungsbedarf“<br />

Vielfältigkeit der<br />

Problemlagen erfordert <strong>eine</strong><br />

neue, integrierte und<br />

nachhaltige<br />

Herangehensweise!


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Traditionelle formale Strukturen der Gesellschaft verlieren<br />

an Wirkung.<br />

"So sind auch zur sozialpolitischen Gegensteuerung<br />

einseitig planungs- und bauorientierte<br />

Strategien oder <strong>eine</strong> dauerhafte Alimentierung<br />

der sozial benachteiligten ungeeignet, der sozialräumlichen<br />

Segregation entgegenzutreten“<br />

(Staroste 2001; vergl. Elsen 2000).


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Die Philosophie des Programms „Soziale Stadt“ hat<br />

sich als Hintergrundphilosophie für praktisches<br />

Handeln auf der Stadtteilebene etabliert:<br />

Geht teilweise soweit,<br />

das Konzept „Integrierte Stadtentwicklung“<br />

identisch mit der Methode oder dem<br />

Instrument „Quartiersmanagement“ zu<br />

sehen (vergl. Krummacher 2007)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

„Kernidee <strong>eine</strong>r Strategie für Quartiere mit<br />

besonderem Entwicklungsbedarf ist die<br />

potentialorientierte Koordination und<br />

Integration von Maßnahmen, die weit über den<br />

Rahmen der bisherigen<br />

Erneuerungsmaßnahmen hinausgeht. Es sollen<br />

in den ausgewählten Quartieren Potentiale,<br />

Ressourcen und Synergien freigesetzt<br />

werden, die bei <strong>eine</strong>r rein sektoralen Förderung<br />

ausbleiben würden“ (SenSUT 1999).


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Quartiersmanagement soll „bisher sektoral gedachte Handlungsfelder“<br />

miteinander verbinden:<br />

• „Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik<br />

• Wirtschaftsförderung und Stadtteilökonomie<br />

• Wohnen, Wohnumfeld und Umwelt<br />

• Soziale und kulturelle Infrastruktur<br />

• Soziale Integration/ Zusammenleben im<br />

Quartier<br />

• Schule und Bildung<br />

• Gesundheitsförderung“ (SenSUT 1999).


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Schwerpunkte des Programms Soziale Stadt<br />

‣ Bürgermitwirkung, Stadtteilleben<br />

‣ Förderung von lokaler Wirtschaft,<br />

Arbeit und Beschäftigung<br />

‣ Aufbau von Quartierszentren<br />

‣ Förderung sozialer, kultureller,<br />

bildungs- und freizeitbezogener<br />

Infrastruktur<br />

‣ Verbesserung der Wohnqualität, des<br />

Wohnumfeldes und der Ökologie<br />

Installation von<br />

Quartiersman<br />

agement, das die<br />

Maßnahmen vor<br />

Ort koordinieren<br />

und entwickeln und<br />

die Ideen und<br />

Maßnahmen der<br />

übergeordneten<br />

Instanzen im<br />

Quartier verankern<br />

soll.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Der vom Programm „Soziale<br />

Stadt“ her gezeichnete<br />

umfassende Anspruch benötigt<br />

zur Umsetzung Fachleute mit<br />

außergewöhnlichen<br />

Kompetenzen.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Integrierte Stadtentwicklung – ganzheitliches<br />

Handeln<br />

Integriert hat mit Ganzheitlichkeit zu tun und<br />

Ganzheitlichkeit wiederum bedeutet bezogen<br />

auf ein Vorgehen, dass die konstituierenden<br />

Elemente so ineinander übergehen, dass sie<br />

nicht mehr trennbar sind, dass trotz und ob der<br />

verschiedenen Grundelemente ein neues Handeln<br />

entsteht.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Integrierte Stadtentwicklung – ganzheitliches<br />

Handeln<br />

Es reicht nicht aus, die Arbeit von Stadtplanern,<br />

Sozialpädagogen, Ökonomen und<br />

Kulturverantwortlichen abzustimmen und<br />

zu koordinieren. Es ist vielmehr der ganzheitliche<br />

Blick notwendig, der über die einzelnen<br />

Professionen hinaus Kompetenzen<br />

verlangt, die Vertreter dieser wegen ihrer<br />

notwendigen Fachbeschränktheit nicht haben<br />

können.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Ganzheitlich<br />

qualifizierte Fachleute<br />

fehlen in der Praxis


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Aktuelle Praxis:<br />

„Drei-Ebenen-Modell“<br />

der Organisation und Steuerung von<br />

Quartiermanagement auf der Verwaltungsebene, der<br />

Umsetzungsebene und der Intermediären Ebene<br />

(vergl. Bundestransferstelle Soziale Stadt 2008; vergl.<br />

Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Ebene 1: Verwaltungs- bzw. Regieebene<br />

Gesamtprojektsteuerung, meist durch <strong>eine</strong><br />

ressortübergreifende Lenkungsgruppe und<br />

ergänzend <strong>eine</strong>n Gebietsbeauftragten;<br />

Anbindung des Gebietsbeauftragten auf der<br />

Stabsebene der Kommunalverwaltung oder<br />

beim federführenden Dezernat/<br />

Fachbereich<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Ebene 1: Verwaltungs- bzw. Regieebene<br />

„… Entwicklung und Umsetzung integrierter<br />

Handlungskonzepte, die horizontale<br />

Vernetzung beteiligter Ämter, die Steuerung<br />

des Einsatzes kommunaler Ressourcen, die<br />

Berichterstattung gegenüber der Politik und<br />

ihren Gremien, die Finanzplanung und<br />

Mittelakquisition sowie Öffentlichkeitsarbeit“<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Ebene 1:<br />

Verwaltungsbzw.<br />

Regieebene<br />

Ebene mit höchster<br />

Kompetenzausstattung in Bezug auf<br />

Mittelverwendung und<br />

Entscheidungsbefugnis<br />

Zugeordnet meist den Planungs-/<br />

Stadtentwicklungsressorts<br />

Meist Fachleute aus Planung und<br />

planungsnahen Berufen<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Ebene 2: Quartiers- bzw. Vor-Ort-Ebene<br />

Umsetzung der integrierten<br />

Handlungskonzepte vor Ort;<br />

Einrichtung <strong>eine</strong>s Stadtteilbüros;<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Ebene 2: Quartiers- bzw. Vor-Ort-Ebene<br />

Aufgaben auf dieser Ebene sind „insbesondere die lokale<br />

Gemeinwesenarbeit, die horizontale Vernetzung und<br />

Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren, die<br />

Information und Beratung der Quartiersbevölkerung, die<br />

Aktivierung und Organisation von Bürgerbeteiligung,<br />

quartiersbezogene Öffentlichkeitsarbeit, die<br />

Berichterstattung gegenüber Kommunalpolitik und –<br />

verwaltung sowie die Entwicklung konkreter Projekte<br />

und zumindest in kl<strong>eine</strong>ren Kommunen bzw.<br />

Programmgebieten deren Umsetzung“<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Ebene 2: Quartiers- bzw. Vor-Ort-Ebene<br />

Trägerschaft bei der Kommunalverwaltung, bei<br />

frei-gemeinnützigen Trägern oder bei privaten<br />

Planungsbüros<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Ebene 2:<br />

Quartiersbzw.<br />

Vorort-<br />

Ebene<br />

Aufgrund der Aufgabenzuweisungen<br />

die Ebene, die am ehesten mit<br />

sozialarbeiterischen Aufgaben<br />

identifiziert wird; starke<br />

Berührungspunkte mit klassischer<br />

Gemeinwesenarbeit;<br />

Personal hier eher aus sozialen<br />

Berufen; Versuch integriertes Handeln<br />

über „Tandem“- oder<br />

„multiprofessionelle“ Teams<br />

herzustellen<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Ebene 2:<br />

Quartiersbzw.<br />

Vorort-<br />

Ebene<br />

Die Ebene, die<br />

normalerweise mit<br />

Quartiermanagement<br />

identifiziert<br />

wird


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Ebene 2: Quartiers- bzw. Vor-Ort-Ebene<br />

Aufgabenspektrum:<br />

• „Aufbau und Betrieb <strong>eine</strong>s Stadtteilbüros<br />

• Prozesshafte (Weiter-)Entwicklung der lokalen<br />

Sozialraumanalyse (Stärken- Schwächen;<br />

Ressourcen, Defizite und Konflikte)<br />

• Organisation der Bürger- und Akteurebeteiligung,<br />

Einbindung der Lokalpolitik<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Ebene 2: Quartiers- bzw. Vor-Ort-Ebene<br />

Aufgabenspektrum:<br />

• Anregen, Moderation lokaler Netzwerke<br />

• Gemeinwesenarbeit, Konfliktmediation zwischen<br />

Teilgruppen der Quartiersbevölkerung<br />

• Kleinräumige Projektentwicklung, z.T. auch<br />

deren Umsetzung<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Ebene 2: Quartiers- bzw. Vor-Ort-Ebene<br />

Aufgabenspektrum:<br />

• Verwaltung des Quartierfonds<br />

• Informationstransfer, Berichtswesen vertikal<br />

(nach unten und oben) und horizontal zwischen<br />

den Akteuren<br />

• Öffentlichkeitsarbeit und Monitoring der<br />

Gebietsentwicklung“<br />

(Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Ebene 3: Intermediäre Ebene<br />

„… Aufgabe der Moderation bzw.<br />

Vermittlung sowohl vertikal zwischen<br />

‚oben und unten‘, als auch horizontal<br />

zwischen Politik, Verwaltung, Markt,<br />

gemeinnützigem Sektor,<br />

Bewohner/innen und sonstigen lokalen<br />

Akteuren“.<br />

Krummacher 2007; vergl. Hinte 2001)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Bundestransferstelle: Statusbericht 2008 zum Programm Soziale<br />

Stadt:<br />

„Die Ergebnisse der dritten bundesweiten Befragung zeigen, dass Ende 2005<br />

für rund 80 Prozent der Gebiete sowohl auf der Verwaltungs- als auch auf<br />

der Quartiersebene und im „intermediären Bereich“ Quartiermanagement-<br />

Aufgaben wahrgenommen und entsprechende Gremien eingerichtet wurden;<br />

rein verwaltungsgesteuerte Ansätze bildeten die Ausnahme, <strong>eine</strong> Delegation<br />

aller Aufgaben auf die Quartiersebene wurde überhaupt nicht genannt. Es<br />

kann also davon ausgegangen werden, dass in den meisten Kommunen die<br />

Notwendigkeit gesehen wird, Organisationsstrukturen von<br />

Stadtteilentwicklung auf allen beteiligten Steuerungs- und Handlungsebenen<br />

zu entwickeln und miteinander zu verknüpfen“.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

3 Ebenen der Praxis von Quartiermanagement:<br />

Bundestransferstelle: Statusbericht 2008 zum Programm Soziale<br />

Stadt:<br />

„Interessant bleibt dabei jedoch die Frage, wie die jeweiligen<br />

Kommunikations-, Kooperations- und Entscheidungsprozesse<br />

innerhalb und zwischen den einzelnen Ebenen im Detail ablaufen,<br />

mit welchen Schwierigkeiten dabei umzugehen ist, wie nachhaltig<br />

die geschaffenen Strukturen tatsächlich sind … und welche<br />

Veränderungs- bzw. Verbesserungsbedarfe in der Praxis gesehen<br />

werden. Aus Sicht der Bundestransferstelle ist hier weiterer<br />

Forschungsbedarf gegeben.“


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Das aktuelle 3-Ebenen-Modell der Praxis von<br />

Quartiersmanagement wirft <strong>eine</strong> Reihe von<br />

Strukturproblemen auf:<br />

• Der Gedanke der integrierten Stadtentwicklung<br />

wird verloren gehen, wenn es nicht gelingt, die 3<br />

Ebenen kommunikativ so zu verzahnen, dass sie<br />

tatsächlich ganzheitlich arbeiten.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Quartiermanagement braucht deshalb<br />

tatsächlich (auf der sog. 1. Ebene) <strong>eine</strong><br />

Instanz der Führung und Leitung, die<br />

nichts anderes zu tun hat, als dafür zu<br />

sorgen, dass das formulierte Ziel durch<br />

die Zusammenarbeit der<br />

unterschiedlichen Ebenen auch erreicht<br />

wird<br />

neue Qualifikation Integrierte<br />

Stadtentwicklung


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Das aktuelle 3-Ebenen-Modell der Praxis von<br />

Quartiersmanagement wirft <strong>eine</strong> Reihe von<br />

Strukturproblemen auf:<br />

• Die Arbeit auf der Quartiersebene ist k<strong>eine</strong><br />

Sozialarbeit. Sie muss daher von dieser deutlich<br />

abgekoppelt werden.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Integriertes Handeln auch auf<br />

Quartiersebene ist mehr als<br />

interdisziplinäres Zusammenarbeiten<br />

Es geht nicht um die Lösung sozialer<br />

Probleme im Stadtteil, sondern um die<br />

Entwicklung des Stadtteils<br />

neue Qualifikation Integrierte<br />

Stadtentwicklung


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

neue Qualifikation Integrierte<br />

Stadtentwicklung<br />

Bedeutet hohe Anforderungen und<br />

Verantwortungsübernahme


Stadt . Raum . Gesellschaft |<br />

Integrierte Stadtentwicklung<br />

Weiterbildungsmasterstudiengang<br />

der Fakultäten Architektur und<br />

Sozialwissenschaften


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

„… dazu ist auf die oft fragwürdigen Vertragsund<br />

Arbeitsbedingungen der lokalen<br />

Quartiermanager/innen hinzuweisen. In den<br />

Ausschreibungen werden Multitalente …<br />

gefordert. Dazu passt es kaum, dass<br />

programmabhängig die Arbeitsverträge ganz<br />

überwiegend auf ein oder zwei Jahre befristet<br />

sind (ca. 2/3 der Verträge), in Teilzeitarbeit,<br />

manchmal auch in Form von ‚Ein –Euro-Jobs‘<br />

angeboten werden“


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Das aktuelle 3-Ebenen-Modell der Praxis von<br />

Quartiersmanagement wirft <strong>eine</strong> Reihe von<br />

Strukturproblemen auf:<br />

• Quartiermanagement wird evtl. ins Leere laufen,<br />

wenn es nicht gelingt, es zeitlich zu verstetigen<br />

Bedeutet, dass die Methode<br />

Quartiermanagement auf Dauer von<br />

meist befristeten<br />

Hintergrund(förder)programmen<br />

abgekoppelt werden muss.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

„Alle Umsetzungserfahrungen in Deutschland<br />

und anderen Ländern zeigen, dass<br />

Quartiermanagement kein Instrument zur<br />

kurzfristigen Lösung von Strukturproblemen der<br />

Stadt- und Gesellschaftsentwicklung ist … Wo<br />

dies erwartet oder gefordert wird, ist das<br />

Scheitern der integrierten Stadtteilentwicklung<br />

vorprogrammiert.“ (Krummacher 2007)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

„Angesichts des … Auslaufens der Förderung in vielen<br />

Programmgebieten mit den Befunden<br />

‚Erfolgreiche Einzelprojekte – Stimmung<br />

verbessert – Indikatoren schlechter<br />

(Arbeitslosigkeit, Armut, Bildungsnotstand)<br />

– Überwintern und Warten auf neue<br />

Programme‘<br />

sind die Fakten und Einschätzungen zu den bisherigen<br />

Wirkungen der Programmumsetzung eher mäßig und<br />

erfordern grundsätzliche Überlegungen zur Kontinuität<br />

der ‚Sozialen Stadt‘ (Krummacher 2007)


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Dazu ist es notwendig Quartiersmanagement als anerkanntes<br />

Instrument zur Entwicklung von Stadtteilen und Quartieren zu<br />

qualifizieren und zu professionalisieren<br />

Radikales Ernstnehmen des<br />

Begriffes QuartierMANAGEMENT


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Quartiersmanagement bedeutet zunächst nichts<br />

anderes als ein Quartier zu managen.<br />

Diese Aussage macht aber nur Sinn, wenn man<br />

sich ernsthaft vor Augen führt, was es mit dem<br />

Managementbegriff auf sich hat.<br />

Dieser kommt aus der Betriebswirtschaftslehre und<br />

bedeutet dort ungeachtet aller Konzepte<br />

„Führen und Leiten“.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Die Prinzipien des Führens und Leitens (in der<br />

Betriebswirtschaft <strong>eine</strong>s Betriebs) werden auf die Ebene des<br />

Quartiers übertragen.<br />

Im Quartiersmanagement wird demnach ein Quartier, ein<br />

Stadtteil etc. geführt und geleitet.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Grundsätzlich ist „Management ..... die<br />

zielorientierte Gestaltung, Steuerung und<br />

Entwicklung des soziotechnischen Systems<br />

Unternehmung in sach- und personenbezogener<br />

Dimension“ (Hopfenbeck, zit. n. Horak/ Heimerl-<br />

Wagner 1999; vergl. Decker 1997). Dabei kann ein<br />

institutioneller und ein funktioneller Aspekt<br />

unterschieden werden.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Quartiersmanagement ist dementsprechend<br />

die zielorientierte Gestaltung, Steuerung<br />

und Entwicklung des soziotechnischen<br />

Systems Quartier, Stadtteil etc. in sach- und<br />

personenbezogener Dimension, wobei ein<br />

institutioneller und ein funktioneller Aspekt<br />

unterschieden werden kann.<br />

Notwendigkeit der Entwicklung<br />

entsprechender Konzepte,<br />

Qualifikationen…


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Die wissenschaftliche Grundlegung von<br />

Quartiermanagement muss auch grundsätzliche<br />

gesellschaftliche Entwicklungen reflektieren und in<br />

Konzepte miteinbeziehen.<br />

2 wesentliche Punkte:<br />

• Erkennen der Veränderungen der ökonomischen und<br />

strukturellen Voraussetzungen als Grundlage für<br />

integriertes Denken und daraus resultierend<br />

• die Entwicklung neuer Lebensformen über Aktivierung<br />

der Bürger


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Erkennen der Veränderungen<br />

der ökonomischen und strukturellen<br />

Voraussetzungen als<br />

Grundlage für integriertes<br />

Denken


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Ein großer Teil der Problematik der Städte und der sich<br />

daraus ergebenden besonderen Entwicklungsbedarfe<br />

hängt von arbeitsmarkt- und strukturpolitischen E-<br />

lementen ab;<br />

Traditionelle formale Strukturen der Gesellschaft verlieren<br />

an Wirkung.<br />

Es kann klar erkannt werden, dass unsere Gesellschaft<br />

zwar davon ausgeht, dass jeder s<strong>eine</strong> Existenz<br />

durch Erwerbsarbeit sichert, immer mehr aber<br />

dauerhaft davon ausgeschlossen sind, ja geradezu<br />

nutzlos geworden sind.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Probleme in den Städten sind zum Teil durch unumkehrbare<br />

ökonomische Entwicklungen entstanden;<br />

Die Sicherung der Existenz von Familien durch Erwerbsarbeit<br />

wird regelmäßig nicht mehr in der unmittelbaren<br />

Umgebung der Wohnung stattfinden und auch<br />

nicht mehr lebenslang in Form von Bindung an <strong>eine</strong>n<br />

bestimmten Beruf und Arbeitsplatz. Mobilität, Beweglichkeit<br />

und Flexibilität ist auf mehreren Ebenen geradezu<br />

zu <strong>eine</strong>r Selbstverständlichkeit geworden.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Entwicklung neuer Lebensformen<br />

über Aktivierung<br />

der Bürger


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Zwei wesentliche Kompetenzanforderungen für QuartiersmanagerInnen<br />

1. Fähigkeit, Stadtteil neu denken zu können. Stadtteil<br />

nicht mehr nur im räumlichen Sinne, sondern als Lebenszusammenhang<br />

von Menschen und damit auch<br />

mit <strong>eine</strong>m ganz starken subjektiven Charakter.<br />

2. Zweitens müssen die Möglichkeiten von Menschen<br />

abgeklopft werden (können), trotz prekärer Lage bezüglich<br />

ganz normaler gesellschaftlichen Zusammenhänge<br />

nicht völlig den Anschluss zu verlieren und<br />

zum anderen evtl. auch neue Lebensformen entwickeln<br />

zu können.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

In besonderem Maße muss in diesem Kontext die<br />

QuartiersmanagerIn in der Lage sein, mit denen,<br />

deren soziale Lage es nicht erlaubt, dem „Niedergang“<br />

einfach so zu entfliehen, Lebensweisen zu<br />

erarbeiten, die erstens ein würdevolles Leben ermöglichen<br />

und zweitens den Betroffenen die Möglichkeit<br />

geben, mit ihren Lebensentwürfen innerhalb<br />

der Gesellschaft zu bleiben.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

In diesem Kontext müssen die Konzepte von Stadtteil-<br />

oder Gemeinwesenökonomie aber auch die<br />

von Bürgerarbeit ernst genommen werden und die<br />

Betroffenen dazu erst befähigt werden.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Dazu gehört aber auch, bei den politisch Verantwortlichen<br />

anzuklopfen, um diese Bürgergesellschaft<br />

nicht zu <strong>eine</strong>r Second-Hand-Gesellschaft<br />

werden zu lassen, sondern zu <strong>eine</strong>r, die gleichwertig<br />

mit und durchlässig zur Erwerbsgesellschaft<br />

sich darstellt.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Empowerment und Engagement<br />

von außen


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Zu gutem Quartiermanagement gehört es, dass<br />

trotz aller Bewohnerbezogenheit der Maßnahmen,<br />

die Bewohner nicht überfordert werden<br />

und vielleicht sogar all<strong>eine</strong> gelassen werden.<br />

Empowerment kann nicht bedeuten, die<br />

Bewohner dazu zu befähigen, sich am eigenen<br />

Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.<br />

QuartiermanagerIn muss dafür<br />

sorgen, dass Mittel großzügig ins<br />

Quartier fließen


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

Aktivierung der Bürger und Mittelfluss von außen müssen<br />

geeignet sein, die Stadtteile nicht nur für die schon<br />

dort lebenden Menschen attraktiver zu machen, sondern<br />

sie auch insgesamt anziehender für vor allem junge Familien<br />

werden zu lassen.<br />

So kann aus der Aktivierung von (eher) sozial benachteiligten<br />

Menschen, etwas aus ihrer Situation zu machen,<br />

durchaus ein Prozess in Gang kommen, der die<br />

betreffenden Quartiere vom niedergehenden zum „trendigen“<br />

Stadtteil werden lässt.


Quartiermanagement 2010<br />

- <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />

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