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handout - Desy

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nach dem Urknall; das Universum hatte zu dieser Zeit eine Temperatur von 3000<br />

Kelvin. Die Temperatur der Photonen nahm proportional mit der Ausdehnung des<br />

Universums ab, heute messen wir eine Temperatur von 2,725 Kelvin. Dies ist die<br />

kosmische Hintergrundstrahlung.<br />

3.1 Thomson-Querschnitt<br />

Die Thomson-Streuung beschreibt den Prozess des Stoßens zwischen Photonen und<br />

freien Elektronen. Es gilt:<br />

σ T ∝ 1 m 2 (2)<br />

Dabei ist σ T der Thomson-Querschnitt und m die Masse des geladenen Stoßpartners<br />

des Photons. Dieser Prozess macht das Universum für Photonen undurchlässig.<br />

Werden die freien Elektronen durch Baryonen zu neutraler Materie gebunden, wird<br />

der Wechselwirkungsquerschnitt so klein, dass eine ungestörte Ausbreitung der Photonen<br />

möglich ist. Die Photonen entkoppeln von der Materie.<br />

4 Anisotropie<br />

In der isotropen Hintergrundstrahlung gibt es kleine Temperatur-Schwankungen.<br />

Diese Schwankungen werden als Anisotropie bezeichnet und entstehen durch verschiedene<br />

Effekte; aus ihnen kann man wichtige Erkentnisse für die Kosmologie<br />

ziehen. Man unterscheidet dabei zwischen Anisotropien, die im frühen Universum<br />

entstanden sind (primäre Anisotropien) und solchen, die durch Effekte nach<br />

der Entkopplung entstehen (sekundäre Anisotropien). Neben Ballon-Experimenten<br />

liefern Satelliten-Missionen die besten Ergebnisse bei der Vermessung der kosmischen<br />

Hintergrundstrahlung und ihren Fluktuationen. 1989 wurde der Satellit COBE<br />

gestartet, der erstmals den ganzen Himmel kartierte. Seit 2001 liefert der Satellit<br />

WMAP durch höhere Winkelauflösung bessere Ergebnisse. Anfang 2011 werden die<br />

Ergebnisse des dritten Satelliten Planck mit noch besserer Auflöung erwartet.<br />

4.1 Mathematische Beschreibung<br />

der kosmischen Hintergrundstrahlung<br />

Möchte man die Temperaturfluktuationen mathematisch beschreiben, hat man es<br />

mit einem sphärischen, symmetrischen Problem zu tun. Deshalb entwickelt man die<br />

Temperstur T nach Kugelflächenfunktionen Y lm<br />

T (Θ, Φ) =<br />

∞∑<br />

l∑<br />

l=0 m=−l<br />

a lm Y lm (Θ, Φ) (3)<br />

Trägt man die Temperaturabweichung in eine bestimmte Richtung (△T ) 2 gegen die<br />

Ordnung der Multipolentwicklung l auf, so erhält man das Leistungsspektrum.<br />

2

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