handout - Desy
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Diese Gravitation bewirkt, dass das dichtere Gebiet langsamer expandiert, als das<br />
übrige Universum. Die Dichte nimmt in diesem Gebiet also langsamer ab, als in<br />
anderen Gebieten mittlerer Dichte. Die Dichtefluktuation in diesem Gebiet wächst<br />
also weiter an. Wir finden, dass sich Dichtefluktuationen selbst verstärken!<br />
4.4 Sachs-Wolfe-Effekt<br />
Es ist möglich, dass Photonen in die Potentialtöpfe stürzen. Bei einem Eintritt<br />
gewinnen sie Energie und erscheinen blau-verschoben. Entfliehen sie dem Potentialtopf,<br />
müssen sie Energie aufwenden, sie werden rot-verschoben. Ist der Potentialtopf<br />
unveränderlich heben sich die Rot- und Blauverschiebung gerade auf: Das Photon<br />
gewinnt die Energie, die es auch aufwenden muss um dem Potential zu entfliehen.<br />
4.5 Integrierter Sachs-Wolfe-Effekt<br />
Hierbei handelt es sich um eine sekundäre Anisotropie. Im Laufe der Zeit dehnt<br />
sich unser Universum immer weiter aus. Das hat Einfluss auf die Gravitationspotentiale,<br />
die Photonen der kosmischen Hintergrundstrahlung überwinden müssen<br />
(Sachs-Wolfe-Effekt). Wir nehmen an, ein Photon fällt in ein Gravitationspotential,<br />
das eine gewisse Höhe hat. Dehnt sich das Universum nun aus, nimmt diese Höhe<br />
ab. Entflieht das Photon also dem Potential, muss es weniger Energie aufwenden,<br />
als es zu Beginn gewonnen hat! Diesen Effekt bezeichnet man als Integrierten Sachs-<br />
Wolfe-Effekt.<br />
Dieser Effekt ist natürlich nur beobachtbar, wenn man das Gravitationspotential<br />
als zeitabhängig annimmt. Nicht in allen kosmologischen Modellen ist das so: Das<br />
Einstein-DeSitter-Modell (EdS-Modell) führt zu einem Potential, das nicht von der<br />
Zeit abhängt. Da aber der Integrierte Sachs-Wolfe-Effekt tatsächlich durch die<br />
Temperatur-Fluktuationen beobachtet worden ist, kann man das EdS-Universum<br />
als Modell ausschließen.<br />
Durch Vermessung der Temperatur-Anisotropie der kosmischen Hintergrundstrahlung<br />
kann man kosmologische Modelle falsifizieren!<br />
4.6 Akustische Schwingungen<br />
Zwischen der Phase der Inflation und der Rekombination konnten sich Schwingungen<br />
ausbilden. Garvitaionspotentiale (Dunkle Materie) komprimierten das Baryonen-<br />
Leptonen-Photonen Gas, die Photonen (Strahlungsdruck) wirken dem entgegen und<br />
treiben Baryonen und Leptonen wieder auseinander. So kommt es zu Dichteschwankungen<br />
der Baryonen und Leptonen in der Zeit. Diese Schwingungen werden im Leistungsspektrum<br />
als ausgeprägte Maxima deutlich. Diese sind eine Überlagerung aus<br />
einer Grundschwingung (halbe Wellenlänge) und Oberschwingungen (ganzzahlige<br />
Vielfache der Grund-Wellenlänge). Wird die Wellenlänge einer Schwingung kleiner,<br />
als die mittlere freie Weglänge der Photonen, können sich keine Schwingungen<br />
mehr ausbilden. So ergibt sich eine Grenze der akustischen Schwingungen für<br />
kleine Skalen. Die obere Grenze ist durch die maximale Wellenlänge gegeben: Sie<br />
entspricht der Schwingung von einer maximalen Verdichtung zu einer minimalen<br />
Verdichtung.<br />
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