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Baby Kompass Bayern - Hebammen-Praxis in Coburg Febronia ...

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B. Maßnahmen zur Prophylaxe für den Säugl<strong>in</strong>g<br />

Auch gesunde Säugl<strong>in</strong>ge schreien<br />

Wenn Ihr <strong>Baby</strong> schreit, gibt es irgende<strong>in</strong>en<br />

Grund dafür; aber es ist nicht immer leicht,<br />

diesen Grund zu f<strong>in</strong>den. Gesunde Säugl<strong>in</strong>ge<br />

schreien, wenn Sie hungrig oder müde s<strong>in</strong>d,<br />

die W<strong>in</strong>deln voll haben, Ihre Stimme hören<br />

möchten oder Körperkontakt brauchen. Die<br />

durchschnittliche Schreidauer bei gesunden<br />

Säugl<strong>in</strong>gen beträgt zwei bis drei Stunden pro<br />

Tag (oder auch <strong>in</strong> der Nacht).<br />

Und trotzdem schreit es weiter ...<br />

Sie haben alles Mögliche versucht und Ihr<br />

<strong>Baby</strong> schreit trotzdem weiter. Sie spüren,<br />

dass Sie langsam müde werden. Nun gibt<br />

es nur e<strong>in</strong>es: Legen Sie das K<strong>in</strong>d auf die<br />

Seite oder auf den Rücken <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Bettchen,<br />

dunkeln Sie den Raum etwas ab und schließen<br />

Sie die Türe h<strong>in</strong>ter sich zu. Versuchen<br />

Sie, etwas Distanz zu bekommen und geben<br />

Sie sich die Chance, ruhig zu werden:<br />

Manchmal hilft e<strong>in</strong> Telefongespräch mit e<strong>in</strong>er<br />

anderen Vertrauensperson. Ihr <strong>Baby</strong> wird vermutlich<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bettchen weiter schreien,<br />

aber für e<strong>in</strong>e kurze Weile schadet ihm dies<br />

nicht. Jedenfalls ist es viel weniger schlimm,<br />

als wenn Sie die Nerven verlieren und das<br />

<strong>Baby</strong> schütteln oder schlagen.<br />

Was Sie versuchen können:<br />

• nehmen Sie das <strong>Baby</strong> auf und halten<br />

Sie es,<br />

• schaukeln Sie es sanft auf den Armen<br />

oder gehen Sie mit ihm herum,<br />

• sprechen Sie mit dem <strong>Baby</strong>, s<strong>in</strong>gen<br />

oder flüstern Sie ihm etwas <strong>in</strong>s Ohr,<br />

• geben Sie Ihren F<strong>in</strong>ger zum Saugen<br />

oder e<strong>in</strong>en Schnuller,<br />

• massieren Sie sanft se<strong>in</strong>en Bauch oder<br />

se<strong>in</strong>en Rücken,<br />

• bieten Sie ihm zu tr<strong>in</strong>ken an.<br />

Und wenn das <strong>Baby</strong> anders schreit?<br />

Es ist normal, dass Säugl<strong>in</strong>ge schreien, aber<br />

es ist wichtig, Veränderungen des Schreiens<br />

zu bemerken.<br />

Suchen Sie sofort Kontakt zu Ihrem K<strong>in</strong>der-<br />

und Jugendarzt, Ihrer Hebamme oder<br />

fahren Sie <strong>in</strong> die nächstgelegene K<strong>in</strong>dernotfallambulanz,<br />

wenn Ihr <strong>Baby</strong> …<br />

• länger als üblich schreit.<br />

• lauter als gewohnt schreit.<br />

• e<strong>in</strong>en kranken E<strong>in</strong>druck macht.<br />

• Sie das Schreien ängstigt.<br />

Hörscreen<strong>in</strong>g<br />

Rund 1.000 K<strong>in</strong>der kommen <strong>in</strong> Deutschland<br />

jährlich mit e<strong>in</strong>er Schwerhörigkeit zur Welt. Die<br />

Sprachentwicklung beg<strong>in</strong>nt praktisch von der<br />

Geburt des K<strong>in</strong>des an.Wird e<strong>in</strong> <strong>Baby</strong> mit e<strong>in</strong>er<br />

schweren Hörstörung geboren, sollte die für<br />

e<strong>in</strong>e Entfaltung der geistigen und sozialen<br />

Entwicklung wichtige Therapie spätestens<br />

mit 10 Monaten beg<strong>in</strong>nen.<br />

Schäden am Gehör wurden bayernweit bisher<br />

durchschnittlich erst im Alter von 27 Monaten<br />

diagnostiziert. Dann aber kann schon viel<br />

wertvolle Zeit vergeudet se<strong>in</strong>. Oft fällt erst spät<br />

auf, dass das K<strong>in</strong>d auf den Blick der Eltern<br />

oder Geschwister reagiert, wenn es angesprochen<br />

wird und nicht auf deren Stimme.<br />

Auch wenn das K<strong>in</strong>d sche<strong>in</strong>bar merkt, dass<br />

sich jemand von h<strong>in</strong>ten nähert, nimmt es vielleicht<br />

nur e<strong>in</strong>en Luftzug oder die Vibration des<br />

Bodens wahr.<br />

Spezielle elektronische Testgeräte ermöglichen<br />

es bereits, bei Neugeborenen e<strong>in</strong>e Hörstörung<br />

zuverlässig (99%) herauszufiltern. Die<br />

Messung ist schmerzfrei, dauert nur wenige<br />

M<strong>in</strong>uten und kann entscheidende Weichen für<br />

das spätere Leben Ihres K<strong>in</strong>des stellen – der<br />

Test ermöglicht e<strong>in</strong>e rechtzeitige Behandlung<br />

der Hörstörung.<br />

Ab 1.1.2009 s<strong>in</strong>d alle Geburtskl<strong>in</strong>iken gesetzlich<br />

verpflichtet, das Neugeborenen-<br />

Hörscreen<strong>in</strong>g anzubieten. Nach schriftlicher<br />

E<strong>in</strong>willigung der Eltern werden mittels e<strong>in</strong>er<br />

im Gehörgang platzierten Sonde sogenannte<br />

otoakustische Emissionen (TEOAE) gemessen<br />

oder es wird e<strong>in</strong>e Hirnstammaudiometrie<br />

(AABR) durchgeführt. Die Untersuchungsergebnisse<br />

werden an das zuständige staatliche<br />

Screen<strong>in</strong>gzentrum übermittelt.<br />

Aufgabe der Gesundheitsämter ist es, durch<br />

Abgleich mit den Geburtsmeldungen für e<strong>in</strong>e<br />

lückenlose Erfassung der <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> geborenen<br />

K<strong>in</strong>der zu sorgen. Eltern, für deren<br />

Neugeborene ke<strong>in</strong> Hörscreen<strong>in</strong>gergebnis<br />

gemeldet wird, erhalten e<strong>in</strong>e schriftliche<br />

Aufforderung des Gesundheitsamtes zum<br />

Nachholen der Untersuchung.<br />

Hüftscreen<strong>in</strong>g<br />

Die Hüftgelenksdysplasie gehört zu den häufigsten<br />

angeborenen Fehlbildungen. Dabei<br />

handelt es sich um e<strong>in</strong>e Fehlstellung des<br />

Hüftkopfes <strong>in</strong> der Hüftgelenkspfanne. Die<br />

Hüftgelenkspfanne ist zu flach ausgebildet,<br />

so dass der Oberschenkelknochen ke<strong>in</strong>en<br />

stabilen Halt <strong>in</strong> der Gelenkpfanne f<strong>in</strong>det. Ist<br />

der Gelenkkopf des Oberschenkelknochens<br />

bereits aus der Gelenkpfanne herausgerutscht,<br />

handelt es sich um e<strong>in</strong>e sogenannte<br />

Hüftgelenksluxation.Von 100 Neugeborenen<br />

s<strong>in</strong>d etwa 2 bis 3 K<strong>in</strong>der von e<strong>in</strong>er Hüftgelenksdysplasie<br />

betroffen. E<strong>in</strong>e Hüftluxation<br />

tritt <strong>in</strong>sgesamt zehnmal seltener auf.<br />

Das Screen<strong>in</strong>g zur Früherkennung dieser<br />

Störung besteht aus e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>maligen sonographischen<br />

und kl<strong>in</strong>ischen Untersuchung. Ihr<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendarzt wird die Ultraschalluntersuchung<br />

der Hüfte normalerweise im<br />

Rahmen der Vorsorgeuntersuchung U3 mit<br />

erledigen.Wenn <strong>in</strong> Ihrer Familie e<strong>in</strong> erhöhtes<br />

Risiko für Hüfterkrankungen besteht, sollte<br />

die Untersuchung vorgezogen werden und<br />

bereits im Laufe der ersten Lebenswoche<br />

erfolgen.<br />

Stoffwechselscreen<strong>in</strong>g<br />

Die meisten K<strong>in</strong>der kommen gesund zur Welt<br />

und bleiben es auch. Es gibt jedoch seltene<br />

angeborene Erkrankungen (bei e<strong>in</strong>em von<br />

tausend K<strong>in</strong>dern), die beim Neugeborenen<br />

noch nicht durch äußere Zeichen erkennbar<br />

s<strong>in</strong>d. Unbehandelt können sie zu Organschäden,<br />

körperlicher und geistiger Beh<strong>in</strong>derung<br />

führen.<br />

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