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Baby Kompass Bayern - Hebammen-Praxis in Coburg Febronia ...

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C. Impfung<br />

Empfohlene Impfungen für Eltern und<br />

Kontaktpersonen zum <strong>Baby</strong><br />

E<strong>in</strong>e besondere Bedeutung hat für Neugeborene<br />

und junge Säugl<strong>in</strong>ge der Keuchhusten,<br />

e<strong>in</strong>e bakterielle Infektionskrankheit,<br />

die durch Tröpfchen von Mensch zu Mensch<br />

übertragen wird. Auslöser der Krankheit s<strong>in</strong>d<br />

zahlreiche, von den Bakterien gebildete Tox<strong>in</strong>e<br />

(Gifte). Besonders gefährlich ist der<br />

Keuchhusten für Säugl<strong>in</strong>ge, die lebensbedrohliche<br />

Atemstillstände erleiden können.<br />

Die Ständige Impfkommission empfiehlt<br />

daher e<strong>in</strong>e Keuchhustenimpfung für Frauen<br />

mit K<strong>in</strong>derwunsch bereits vor E<strong>in</strong>tritt der<br />

Schwangerschaft. Erfolgte dies nicht, sollte<br />

die Mutter bevorzugt <strong>in</strong> den ersten Tagen<br />

nach der Geburt des K<strong>in</strong>des geimpft werden.<br />

Des Weiteren empfiehlt die Ständige Impfkommission<br />

allen engen Haushaltskontaktpersonen<br />

(Eltern, Geschwister) und Betreuern<br />

(z. B. Tagesmütter, <strong>Baby</strong>sitter, ggf. Großeltern),<br />

die Keuchhustenimpfung möglichst 4<br />

Wochen vor Geburt des <strong>Baby</strong>s durchführen<br />

zu lassen. Die Impfung sollte bevorzugt als<br />

Komb<strong>in</strong>ationsimpfung gegen Keuchhusten,<br />

Diphtherie und Tetanus verabreicht werden.<br />

Komb<strong>in</strong>ationsimpfstoffe<br />

Um die Zahl der Injektionen kle<strong>in</strong> zu halten,<br />

empfiehlt die Ständige Impfkommission STI­<br />

KO e<strong>in</strong>e Impfung mit Komb<strong>in</strong>ationsimpfstoffen<br />

(2- bis 6-fach-Impfstoffe). Würde man die momentanen<br />

Impfempfehlungen <strong>in</strong> Deutschland<br />

mit E<strong>in</strong>zelimpfstoffen umsetzen, wären <strong>in</strong> den<br />

ersten beiden Lebensjahren <strong>in</strong>sgesamt über<br />

30 Injektionen erforderlich, was kaum zumutbar<br />

wäre.<br />

Auszug aus dem Impfplan der „Ständigen Impfkommission“ (STIKO)<br />

wann?<br />

mit 2 Monaten<br />

mit 3 Monaten<br />

mit 4 Monaten<br />

ab erstem<br />

Geburtstag<br />

mit<br />

11 – 14 Monaten<br />

mit<br />

11 – 14 Monaten<br />

mit<br />

15 – 23 Monaten<br />

welcher Impfstoff?<br />

Sechsfachimpfstoff und<br />

Pneumokokkenimpfstoff<br />

(Grundimmunisierung 1-3)<br />

E<strong>in</strong>zelimpfstoff<br />

(e<strong>in</strong>malige Gabe ausreichend)<br />

Vierfachimpfstoff MMRV<br />

(Grundimmunisierung 1)<br />

Sechsfachimpfstoff und<br />

Pneumokokkenimpfstoff<br />

(Grundimmunisierung 4)<br />

Vierfachimpfstoff MMRV<br />

(Grundimmunisierung 2)<br />

schützt vor welcher<br />

Erkrankung?<br />

Diphtherie, Tetanus, Hepatitis B,<br />

Polio (K<strong>in</strong>derlähmung)<br />

Pertussis (Keuchhusten)<br />

HiB (Men<strong>in</strong>gitis, Kehlkopfschwellung)<br />

und Pneumokokken (Men<strong>in</strong>gitis)<br />

Men<strong>in</strong>gokokken<br />

(Men<strong>in</strong>gitis)<br />

Masern, Mumps,<br />

Röteln, W<strong>in</strong>dpocken<br />

Diphtherie, Tetanus, Hepatitis B<br />

Polio (K<strong>in</strong>derlähmung)<br />

Pertussis (Keuchhusten)<br />

HiB (Men<strong>in</strong>gitis, Kehlkopfschwellung)<br />

und Pneumokokken (Men<strong>in</strong>gitis)<br />

Masern, Mumps,<br />

Röteln, W<strong>in</strong>dpocken<br />

(Stand Oktober 2009)<br />

Gibt es Nachteile zu befürchten, wenn<br />

man Impfungen komb<strong>in</strong>iert statt e<strong>in</strong>zeln<br />

verabreicht?<br />

Bisherige Erfahrungen zeigen, dass dies<br />

nicht der Fall ist. So ist beispielsweise die<br />

Schutzwirkung der e<strong>in</strong>zelnen Impfstoffe durch<br />

die komb<strong>in</strong>ierte Anwendung nicht bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />

Die Verträglichkeit ist sogar besser, weil<br />

bei E<strong>in</strong>zelimpfungen e<strong>in</strong> Mehrfaches an Hilfsund<br />

Begleitstoffen zugeführt wird und jede<br />

Injektion mit Nebenwirkungen e<strong>in</strong>hergehen<br />

kann. Das Immunsystem wird nicht überlastet,<br />

da moderne Impfstoffe nur mehr e<strong>in</strong>en<br />

Bruchteil der Antigene früherer Impfstoffe enthalten:<br />

Im Jahr 1960 enthielten die damals<br />

empfohlenen fünf Impfungen 3217 Prote<strong>in</strong>e,<br />

heutzutage enthalten neun empfohlene Impfstoffe<br />

<strong>in</strong>sgesamt 49 Prote<strong>in</strong>e!<br />

Impfabstände und Dauer der<br />

Schutzwirkung<br />

Nach durchgeführter Grundimpfung bewirken<br />

die meisten Impfungen e<strong>in</strong>en Schutz,<br />

der m<strong>in</strong>destens 5 bis 10 Jahre anhält. Bei der<br />

Hepatitis-B-, Pneumokokken- und Men<strong>in</strong>gokokkenimpfung<br />

ist mit e<strong>in</strong>em extrem langen<br />

Schutz zu rechnen. Bei Röteln, Masern und<br />

Mumps gibt es auch nach über 20 Jahren<br />

Impfung noch ke<strong>in</strong>e sicheren H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong><br />

Nachlassen des Schutzes. Bei der relativ neu<br />

e<strong>in</strong>geführten W<strong>in</strong>dpockenimpfung kann man<br />

– verständlicherweise – noch ke<strong>in</strong>e sichere<br />

Aussage treffen, ob der Impfschutz über die<br />

gesamte Lebenszeit anhalten wird. Eventuell<br />

wird zu späterer Zeit e<strong>in</strong>e Empfehlung für<br />

e<strong>in</strong>e Auffrischimpfung im Erwachsenenalter<br />

gegeben werden.<br />

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