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Chancengleichheit ist Teil unserer Unternehmenskultur - Deutsche ...

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November 2012<br />

<strong>Chancengleichheit</strong><br />

<strong>ist</strong> <strong>Teil</strong> <strong>unserer</strong><br />

<strong>Unternehmenskultur</strong><br />

<strong>Deutsche</strong> Post DHL <strong>ist</strong> führend bei der<br />

Gleichstellung von Frauen<br />

Schon zum fünften Mal in Folge wurde <strong>Deutsche</strong> Post DHL<br />

für die auf <strong>Chancengleichheit</strong> von Frauen und Männern ausgerichtete<br />

Personalpolitik das TOTAL E-QUALITY-Prädikat<br />

verliehen. Die Auszeichnung, die alle drei Jahre vom Verein<br />

Total E-Quality Deutschland e. V. vergeben wird, wird Unternehmen<br />

und Organisationen zuerkannt, die nachweislich<br />

das Engagement, die Fähigkeiten und die Qualifizierung von<br />

Frauen fördern. „Die wiederholte Auszeichnung <strong>ist</strong> ein Beleg<br />

für den nachhaltigen Erfolg <strong>unserer</strong> Diversity-Strategie und <strong>unserer</strong><br />

umfangreichen Maßnahmen zur Förderung von partnerschaftlichem<br />

Verhalten am Arbeitsplatz und der Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf“, freut sich Angela Titzrath, erste Frau<br />

im Vorstand von <strong>Deutsche</strong> Post DHL und dort verantwortlich<br />

><br />

Im Interview: DPVKOM-Vorsitzender Volker Geyer S. 3<br />

Frauen in der Verantwortung bei der <strong>Deutsche</strong>n Post S. 4<br />

62.000 Post-Mitarbeiter im Freiwilligen-Einsatz S. 5


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

es gab Zeiten – und die sind in anderen<br />

Ländern noch gar nicht so lange her – da<br />

waren die Brotpreise „politische“ Preise.<br />

Die Regierungen subventionierten den<br />

Preis für das einfache Brot, um keinen<br />

Aufruhr der Bürger zu riskieren.<br />

Es gab auch mal Zeiten bei uns, als das<br />

Porto für den Standardbrief als „politischer“ Preis galt und sich die<br />

Regierung rechtfertigen musste, wenn es stieg. Seit 15 Jahren steht<br />

das Porto nun in einem liberalisierten Briefmarkt im Wettbewerb.<br />

Ein Wettbewerb, der streng reguliert <strong>ist</strong>, denn die Post muss<br />

Preiserhöhungen für grundlegende Postdienstle<strong>ist</strong>ungen bei der<br />

Bundesnetzagentur beantragen und gut begründen. Dafür wurde<br />

eine besondere Prozedur, das „Price-Cap-Verfahren“, geschaffen.<br />

Das Ergebnis des diesjährigen Verfahrens liegt nun vor: Die beantragte<br />

Erhöhung von 55 auf 58 Eurocent für den Standardbrief<br />

wurde ebenso genehmigt wie die Erhöhung bei Maxibriefen<br />

und internationalen Postsendungen. Bemerkenswert <strong>ist</strong> die<br />

Begründung der Bundesnetzagentur. Sie stimmte nicht etwa<br />

zähneknirschend zu, sondern Präsident Jochen Homann stellte<br />

fest, dass die Effizienzpotenziale nach 15 Jahren ausgeschöpft<br />

seien und er diese „moderate Preiserhöhung für vertretbar“ halte.<br />

Deutschland liege damit weiter im europäischen Mittelfeld –<br />

„und dies bei einer hohen Zustellqualität“, wie Homann feststellt.<br />

Nach diesen klaren Worten <strong>ist</strong> die Stimmungsmache, die zuvor<br />

von Wettbewerbern und einigen Wirtschaftsexperten betrieben<br />

wurde, schnell in sich zusammengebrochen. Allen, die meinten,<br />

die Post verdiene ja mittlerweile so gut am Paketgeschäft, dass sie<br />

die Briefe daraus subventionieren könne, galt der Fingerzeig der<br />

Bundesnetzagentur, dass das Paket- und Log<strong>ist</strong>ikgeschäft nicht<br />

dem Price-Cap-Verfahren unterliege.<br />

Natürlich konnte man in den Zeitungen auch kritische Kommentare<br />

lesen. Das muss man ertragen, aber man hätte sich ein Lob z.B.<br />

dafür gewünscht, dass die beliebte Postkarte nicht teurer wird.<br />

Die Verbraucher werden es umso mehr zu schätzen wissen.<br />

Schreib mal wieder!<br />

Ihr Dr. Rainer Wend<br />

Leiter des Zentralbereichs Politik und Regulierungsmanagement<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Redaktion<br />

Fotos<br />

<strong>Deutsche</strong> Post AG, Zentrale, Zentralbereich Politik und<br />

Regulierungsmanagement, 53250 Bonn<br />

Dr. Rainer Wend<br />

Alexander Rometsch-Steinmann<br />

<strong>Deutsche</strong> Post DHL, DPVKOM, DHL Hong Kong, Thea Loebig<br />

Das Postforum erscheint auch monatlich auf der Homepage von <strong>Deutsche</strong> Post DHL:<br />

www.dp-dhl.de/postforum<br />

Bestellungen und Anfragen richten Sie bitte an die Redaktion.<br />

Postforum wird CO 2<br />

-neutral gedruckt auf 100% Recyclingpapier.<br />

Das Papier trägt das Umweltzeichen „Blauer Engel“.<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

für das Personal. „Echte <strong>Chancengleichheit</strong> <strong>ist</strong> <strong>Teil</strong> <strong>unserer</strong> <strong>Unternehmenskultur</strong>.“<br />

Mit einem Frauenanteil von 47 Prozent an der<br />

Gesamtbelegschaft in Deutschland und 37 Prozent weltweit <strong>ist</strong><br />

der Post- und Log<strong>ist</strong>ikkonzern einer der größten privatwirtschaftlichen<br />

Arbeitgeber des Landes. 1998 legte der Vorstand erstmals<br />

ein Gleichstellungskonzept vor. 2011 hat sich der Konzern verpflichtet,<br />

mindestens 25 bis 30 Prozent aller frei werdenden Führungspositionen<br />

mit Frauen zu besetzen. Insgesamt hat <strong>Deutsche</strong><br />

Post DHL weltweit 17,6 Prozent Frauen in Führungspositionen.<br />

Die Selbstverpflichtung <strong>ist</strong> das erste Ergebnis des konzernweiten<br />

Projekts „Frauen in Führungspositionen“. Ziel <strong>ist</strong> es, die Ursachen<br />

für den geringen Frauenanteil zu identifizieren, und nunmehr,<br />

Maßnahmen für notwendige Veränderungen zu entwickeln.<br />

Bereits in den vergangenen Jahren hat der Log<strong>ist</strong>ikkonzern unterschiedliche<br />

Rahmenbedingungen für die berufliche Entwicklung<br />

von Frauen sowie zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

bereitgestellt:<br />

Flexible Arbeitszeiten: Mit familienfreundlichen und flexiblen<br />

Arbeitszeitmodellen unterstützt <strong>Deutsche</strong> Post DHL die Beschäftigten<br />

dabei, ihre Arbeit zeitlich und räumlich flexibler einteilen zu<br />

können. Darunter fällt auch die Einführung eines Jahresarbeitszeitmodells<br />

in der Zentrale.<br />

Kinderbetreuung: <strong>Deutsche</strong> Post DHL <strong>ist</strong> dabei, schrittweise die<br />

Voraussetzungen zu schaffen, dass Frauen und Männer, die Karriere<br />

machen wollen, gleichzeitig auch die Möglichkeit haben, sich<br />

ihren Wunsch nach Familie zu erfüllen. Durch die Kooperation<br />

mit Dienstleitungsunternehmen können Beschäftigte in Deutschland<br />

zahlreiche Unterstützungsle<strong>ist</strong>ungen in Anspruch nehmen.<br />

Dazu zählen Beratung bei der Wahl der optimalen Kinderbetreuung,<br />

die Vermittlung qualifizierter Betreuer sowie Einrichtungen<br />

für Notfall- und Ausnahmebetreuung.<br />

Mentoring: Das erste Mentoring-Programm von <strong>Deutsche</strong> Post<br />

DHL für Frauen in Deutschland <strong>ist</strong> bereits im Jahr 2002 ins Leben<br />

gerufen worden. Seither gab und gibt es im Konzern – auch auf<br />

internationaler Ebene – zahlreiche Mentoring-Aktivitäten, um<br />

Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung gezielt zu begleiten.<br />

Networking: Weltweit fördert <strong>Deutsche</strong> Post DHL Frauennetzwerke,<br />

die aufstiegsinteressierten Frauen wertvolle Orientierung,<br />

gegenseitigen Erfahrungsaustausch und Unterstützung bieten.<br />

<strong>Deutsche</strong> Post DHL beteiligt sich zudem an einem Modellprojekt<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Wirtschaft mit dem Schwerpunkt „Steigerung<br />

des Anteils von Frauen in Führungspositionen“. Ziel <strong>ist</strong> es, Führungsverhalten<br />

und Entscheidungsprozesse so zu gestalten, dass<br />

gemeinsames „Führen“ von Frauen und Männern abseits von<br />

Quotenregelungen auf natürliche Weise gefördert wird.<br />

Die Verleihung des Prädikats TOTAL E-QUALITY <strong>ist</strong> nicht die<br />

einzige Auszeichnung für die auf <strong>Chancengleichheit</strong> ausgerichtete<br />

Personalstrategie von <strong>Deutsche</strong> Post DHL. So erhielt der Konzern<br />

2011 den „<strong>Deutsche</strong>n Diversity Preis“ in der Kategorie „Vielfältigster<br />

Arbeitgeber“. Und der Unternehmensbereich DHL Supply<br />

Chain wurde 2012 – zum zweiten Mal in Folge und als einziger<br />

Log<strong>ist</strong>iker – von der britischen Tageszeitung „The Times“ auf die<br />

L<strong>ist</strong>e der „50 beliebtesten Arbeitgeber für Frauen“ gesetzt.<br />

Seite 2 POSTFORUM 11/2012


Kein Wettbewerb<br />

auf dem Rücken der<br />

Beschäftigten”<br />

Interview mit Volker Geyer, Vorsitzender der Gewerkschaft<br />

DPVKOM<br />

Volker Geyer <strong>ist</strong> seit 2007 Bundesvorsitzender<br />

der Kommunikationsgewerkschaft<br />

DPV (DPVKOM).<br />

Der am 9. November 1965 im fränkischen<br />

Trabelsdorf geborene Geyer absolvierte<br />

nach der Schule zunächst eine Ausbildung<br />

als Postzusteller und war anschließend<br />

am Schalter eines Postamtes tätig.<br />

Mit 27 Jahren wurde er Betriebsratsvorsitzender<br />

der Briefniederlassung<br />

Bamberg. Im Jahr 2000 wechselte er zur<br />

Bundesgeschäftsstelle der DPVKOM<br />

in Bonn.<br />

Welche Rolle spielen die Beamten heute,<br />

18 Jahre nach dem Ende der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bundespost, noch innerhalb der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Post?<br />

Die rund 51.000 Beamtinnen und Beamten<br />

bei der <strong>Deutsche</strong>n Post AG spielen<br />

nach wie vor einer sehr wichtige Rolle im<br />

Unternehmen. Sie sind jeden Tag für den<br />

Kunden da und verrichten ihre Arbeit<br />

mit einer hohen Qualität. Die me<strong>ist</strong>en<br />

sind in der Brief- und Paketzustellung<br />

tätig und in der Regel Beamte des<br />

einfachen Dienstes. Der Kunde merkt<br />

gar nicht den Unterschied, ob er es mit<br />

einem Beamten oder Arbeitnehmer zu<br />

tun hat, und so soll es ja auch sein.<br />

Aber was <strong>ist</strong> im Alltag der Beamten, die<br />

Sie vertreten, spezifisch?<br />

Die Beamten sind ja Bundesbeamte, für<br />

die das Beamtenrecht anzuwenden <strong>ist</strong>.<br />

Dieses beinhaltet natürlich Regelungen,<br />

die für die Tarifkräfte nicht gelten, zum<br />

Beispiel hinsichtlich der Besoldung.<br />

Daneben gibt es andere Rechtsgrundlagen<br />

bei Versetzungswünschen oder bei<br />

Anträgen auf <strong>Teil</strong>zeitarbeit, mit denen<br />

die <strong>Deutsche</strong> Post immer wieder konfrontiert<br />

wird.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> Post wird immer wieder<br />

für ihre Frauenförderung ausgezeichnet.<br />

Spielt das Thema auch für Sie eine Rolle?<br />

Ein Großteil der Beschäftigten bei der<br />

Post, nämlich rund 47 Prozent, sind<br />

Frauen. Selbstverständlich vertreten wir<br />

auch deren Interessen, zum Beispiel im<br />

Hinblick auf eine bessere Förderung im<br />

Unternehmen. Ich glaube, dass die Post<br />

in Sachen Frauenförderung auf dem<br />

richtigen Weg <strong>ist</strong>. Mit der Berufung von<br />

Angela Titzrath als Personalvorstand hat<br />

der Konzern sicherlich ein richtiges und<br />

wichtiges Zeichen gesetzt.<br />

Sie hatten ein Gespräch mit ihr.<br />

Was hatten Sie für ein Gefühl?<br />

Grundsätzlich ein gutes. Das hält uns<br />

aber nicht davon ab, unsere berechtigten<br />

Anliegen vorzutragen. Dazu<br />

zählt die Forderung nach einem<br />

Verzicht auf Fremdvergabe in der<br />

Paketzustellung und im Transport,<br />

aber auch die Forderung nach mehr<br />

Möglichkeiten der Weiterqualifizierung<br />

einschließlich der Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

Eine Zustellerin oder ein<br />

Zusteller muss die Chance haben, in<br />

höhere Positionen aufzusteigen. Das <strong>ist</strong><br />

bei der Post viel zu selten der Fall.<br />

Sie hatten auch ein Gespräch mit der<br />

neuen Leitung der Bundesnetzagentur.<br />

Strittig war ja immer die Rolle der<br />

Netzagentur bei jenem Paragraphen des<br />

Postgesetzes, der die Arbeitsbedingungen<br />

anspricht. Haben Sie das thematisiert?<br />

Aber ja doch. Das <strong>ist</strong> ein Dauerthema<br />

für uns. Wir fordern, dass dieser Paragraph<br />

6 endlich mit Leben erfüllt wird.<br />

Wir haben bei dem Gespräch das Präsidium<br />

der Bundesnetzagentur aufgefordert,<br />

Unternehmen die Brieflizenz zu<br />

entziehen, die sittenwidrige Löhne zählen.<br />

In Sachsen erhalten Briefzusteller<br />

von Konkurrenten der <strong>Deutsche</strong>n Post<br />

durchschnittlich 6,23 Euro die Stunde.<br />

Das darf nicht sein. Außerdem haben<br />

wir die Bundesnetzagentur aufgefordert,<br />

jährlich einen Bericht über die<br />

Arbeits- und Einkommensbedingungen<br />

in der Postbranche vorzulegen.<br />

Der Bundeswirtschaftsmin<strong>ist</strong>er hat Eckpunkte<br />

für eine Novelle des Postgesetzes<br />

vorgelegt und möchte das Gesetz auch<br />

einbringen. Wie stehen Sie dazu?<br />

Die vorgelegten Eckpunkte sehen wir<br />

sehr kritisch. Herrn Rösler zufolge<br />

soll durch die Novelle des Postgesetzes<br />

ja mehr Wettbewerb im Postmarkt<br />

erreicht werden. Aus <strong>unserer</strong> Sicht verstärken<br />

die Vorschläge aus dem Hause<br />

des Bundeswirtschaftsmin<strong>ist</strong>ers aber<br />

das Lohn- und Sozialdumping in der<br />

gesamten Branche. Das stößt natürlich<br />

auf unseren Widerstand. Einen Wettbewerb,<br />

der über Niedriglöhne auf dem<br />

Rücken der Beschäftigten geführt wird,<br />

lehnen wir ab. Wettbewerb muss immer<br />

über die beste Qualität und innovative<br />

Produkte geführt werden. Das gilt auch<br />

für den Postmarkt.<br />

Sie kennen die Branche gut.<br />

Deshalb: Rechnen Sie damit, dass es<br />

demnächst ein zweites Universaldienst-<br />

Angebot gibt?<br />

Nein, das sehe ich nicht. Ein zweites<br />

flächendeckendes Netz dieser Art wird<br />

es in Deutschland meiner Einschätzung<br />

nach niemals geben. Es wird immer die<br />

<strong>Deutsche</strong> Post sein, die dieses Angebot<br />

gewährle<strong>ist</strong>et.<br />

Sie vertreten zahlreiche Zusteller:<br />

Wie stehen Sie zur 6-Tage-Zustellung?<br />

Wir fordern, dass weiterhin an sechs<br />

Tagen in der Woche zugestellt wird.<br />

Ich kann der <strong>Deutsche</strong>n Post auch nur<br />

raten, nicht daran zu rütteln. Ein so<br />

wichtiges Qualitätsmerkmal, das die<br />

Post auch von der Konkurrenz unterscheidet,<br />

sollte man nicht aufgeben.<br />

Seite 3 POSTFORUM 11/2012


Frauen in der Verantwortung<br />

Das Wichtigste <strong>ist</strong><br />

Teamfähigkeit“<br />

Stephanie Zacher <strong>ist</strong> die junge Chefin in einer<br />

DHL-Zustellbasis<br />

„Guten Morgen,<br />

Männer”<br />

Es riecht nach Gummi, Maschinenöl und Kaffee. Überall herrscht<br />

hektisches Treiben. Sendungen und Fahrzeuge werden kontrolliert,<br />

L<strong>ist</strong>en abgearbeitet. „Guten Morgen, Männer“, ruft Stephanie<br />

Zacher freundlich in die große Halle.<br />

„Gries di, Steffi“, schallt es bajuwarisch<br />

zurück. Die Chefin <strong>ist</strong> da. Die junge<br />

100 Mitarbeiter,<br />

11.000 Pakete täglich<br />

Frau leitet seit gut einem Jahr die DHL-Zustellbasis I in München.<br />

Mit viel Engagement, Selbstbewusstsein und neuen Ideen hat sie<br />

sich den Respekt „ihrer“ Belegschaft erarbeitet.<br />

Stephanie Zacher wusste bereits während ihres dualen Studiums<br />

bei <strong>Deutsche</strong> Post DHL, dass sie im Paketbereich arbeiten wollte.<br />

Ein halbes Jahr war sie dort während ihrer Ausbildung im Praxiseinsatz,<br />

in ihrer Bachelor-Arbeit beschäftigte sie sich zudem<br />

mit den Paketlaufzeiten. Als dann kurz nach ihrem Berufseinstieg<br />

die Leitung der Zustellbasis frei wurde und ihr Abteilungsleiter<br />

fragte, ob sie sich den Job zutrauen würde, zögerte sie keine<br />

Sekunde und griff zu. Ihre einzige Bedingung war eine intensive<br />

Einarbeitung. Denn auch wenn sie sich in der bislang eher von<br />

Männern dominierten Paketlog<strong>ist</strong>ik gut behauptet, <strong>ist</strong> Stephanie<br />

Zacher nach wie vor davon überzeugt, dass bei weiblichen Chefs<br />

genauer hingesehen wird: „Um als Vorgesetzte ernst genommen<br />

zu werden, brauchen diese viel Erfahrung und Fachwissen“, sagt<br />

die 24-Jährige.<br />

Bereut hat Stephanie Zacher ihre Entscheidung nicht ein einziges<br />

Mal. Dabei <strong>ist</strong> der Job fordernd: Jeden Tag werden in der Zustellbasis<br />

München I rund 11.000 Pakete<br />

umgeschlagen. 100 Mitarbeiter gehören<br />

zu ihrem Team. Gab es Vorurteile aus<br />

der Männerwelt, als sie ihren Job antrat? „Nein“, lacht sie. „Die<br />

Kollegen waren alle sehr offen, freundlich und hilfsbereit.“ Inzwischen<br />

<strong>ist</strong> sie „drin“ in ihrem Job und kennt jeden Ablauf in ihrer<br />

Zustellbasis aus dem Effeff. „Klar gibt es auch schon mal unterschiedliche<br />

Auffassungen. Aber Neuerungen von Arbeitsabläufen<br />

spreche ich immer mit den zuständigen Mitarbeitern durch“, erklärt<br />

sie. „Das Wichtigste in meinem Job <strong>ist</strong> Teamfähigkeit.“<br />

In ihrer Freizeit geht Stephanie Zacher gerne einem eher typischen<br />

„Männervergnügen“ nach. Denn als leidenschaftlicher Eishockeyfan<br />

trifft man die 24-Jährige, wann immer es möglich <strong>ist</strong>, als<br />

Zuschauerin im Stadion. Dann steht sie nicht auf die eleganten<br />

Pumps, die sie tagsüber im Job trägt, sondern eher auf Schlittschuhe.<br />

<strong>Chancengleichheit</strong> und Familienfreundlichkeit Susanna Nezmeskal-Berggötz<br />

(Abteilungsleiterin Corporate Culture von <strong>Deutsche</strong> Post DHL) nimmt von<br />

Eva Maria Roer (Vorstandsvorsitzende von Total E-Quality Deutschland e.V.) den<br />

Preis für vorbildliche Frauenförderung entgegen.<br />

Traumberuf Pilotin:<br />

Jeder Flug <strong>ist</strong> einzigartig“<br />

Sarah Coomans fliegt für DHL von Leipzig aus<br />

quer durch Europa<br />

Wenn irgendwo in Europa eine Maschine der European Air Transport<br />

(EAT), einer Tochtergesellschaft von <strong>Deutsche</strong> Post DHL landet,<br />

<strong>ist</strong> es gut möglich, dass der Erste Offizier an Bord eine Frau<br />

<strong>ist</strong> und auf den Namen Sarah Coomans hört. Seit Januar 2008 –<br />

unmittelbar nach ihrem Abschluss an der Sabena-Flugakademie<br />

– steuert die Belgierin die Frachtmaschinen vom DHL-Drehkreuz<br />

Leipzig aus in verschiedene europäische Städte. „Dabei <strong>ist</strong> kein Arbeitstag<br />

wie der andere“, meint die 25-Jährige. „Jeden Tag wacht<br />

man in einer anderen Stadt auf, jeder Flug <strong>ist</strong> einzigartig und nicht<br />

mit anderen vergleichbar.“ Selbst wenn sie bereits eine erfahrene<br />

Pilotin <strong>ist</strong>, die Schulbank muss sie auch heute noch regelmäßig drücken.<br />

Alle sechs Monate wird ihre Reaktion in Extremsituationen<br />

im Simulator überprüft, ihr theoretisches Wissen hält sie durch den<br />

Besuch von Lehrgängen auf dem neuesten Stand. „Diese Prüfungen<br />

werde ich während meines ganzen Berufslebens machen müssen“,<br />

erklärt sie. „Denn nur so <strong>ist</strong> sichergestellt, dass wir immer ‚fit‘ für<br />

den Flug sind.“ Neben der fachlichen Eignung wird zudem regelmäßig<br />

die Gesundheit der Pilotinnen und Piloten untersucht. Obwohl<br />

sie unregelmäßige Arbeitszeiten hat und oft nachts unterwegs<br />

<strong>ist</strong>, möchte sie keinen anderen Job haben. Und ihre Lieblingsrouten?<br />

„Nach Edinburgh, London und Nottingham fliege ich gerne. Aber<br />

ich freue mich auch, wenn Barcelona oder Malta das Ziel <strong>ist</strong>.“ Kein<br />

Wunder also, dass sie in diesen Städten genau weiß, wo sie am besten<br />

essen gehen oder shoppen kann. Wer redet da noch von „den“<br />

typischen Männer- oder Frauenberufen? Das war gestern. Gut ausgebildete<br />

und motivierte Mädchen und junge Frauen haben längst<br />

in Branchen Fuß gefasst, die bis vor einigen Jahren ausschließlich<br />

Männern vorbehalten waren.<br />

Seite 4 POSTFORUM 11/2012


Ausgeprägte Kultur der<br />

sozialen Verantwortung“<br />

Erneut rief <strong>Deutsche</strong> Post DHL zum Global Volunteer Day auf<br />

Mehr als 62.000 Mitarbeiter aus rund 120<br />

Ländern, über 1.000 Projekte: Der Global<br />

Volunteer Day, zum zweiten Mal von<br />

<strong>Deutsche</strong> Post DHL weltweit durchgeführt,<br />

schrieb dieses Jahr Rekordzahlen.<br />

„Unter unseren Mitarbeitern gibt es eine<br />

ausgeprägte Kultur der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung. Von Seiten des Unternehmens<br />

fördern wir solches Engagement<br />

ausdrücklich – auch weil wir uns als Konzern<br />

verantwortlichem Handeln auf allen<br />

Ebenen verschrieben haben“, konnte<br />

Chr<strong>ist</strong>of Ehrhart, der Leiter des Bereichs<br />

Konzernkommunikation und Unternehmensverantwortung,<br />

zufrieden feststellen.<br />

Die Aktion Global Volunteer Day hat ihren<br />

Ursprung im Jahr 2008 in der Region<br />

Asien-Pazifik. Auch in diesem Jahr wurden<br />

viele Projekte in Asien durchgeführt.<br />

Etwa in Hongkong (siehe Foto), wo die<br />

Mitarbeiter für 50 Kinder aus sozial benachteiligten<br />

Familien einen Ausflug in<br />

das Fischerdorf Tai O organisierten. Aber<br />

auch in anderen Regionen der Welt wirkte<br />

der Aufruf zum Global Volunteer Day<br />

ansteckend. Selbst im kleinen Inselstaat<br />

Malta waren die Mitarbeiter nicht untätig<br />

und organisierten einen Ausflug für<br />

elternlose Kinder. Ähnlich wie die DHL-<br />

Kollegen in Abidjan (Elfenbeinküste), die<br />

für Waisenkinder Kleidung und Hygienemittel<br />

sammelten und einen Sandkasten<br />

errichteten. Im irischen Cork erschienen<br />

die Mitarbeiter der DHL-Filiale mit Farbe<br />

und Pinsel im benachbarten Haus der<br />

Drogenhilfe.<br />

Weit mehr Einsätze als im Vorjahr gab es<br />

auch in Deutschland. Im Garten des Kölner<br />

Familienhauses „Nazareth“ errichteten<br />

Post-Mitarbeiter ein massives Gartenhaus.<br />

In Berlin tauschten 15 Mitarbeiter aus<br />

dem Bereich E-Postbrief für einen Tag<br />

ihr Büro mit einem Einsatz in der Bahnhofsmission<br />

im Bahnhof Zoo. Einsatz<br />

unter freiem Himmel le<strong>ist</strong>eten rund 80<br />

Mitarbeiter im Lübecker Stadtwald: Sie<br />

pflanzten 200 Laubbäume, die von <strong>Deutsche</strong><br />

Post DHL bezahlt wurden. Mit dem<br />

Verkauf von Baumpatenschaften kamen<br />

rund 1.000 Euro zusammen, die krebskranken<br />

Kinder zugute kommen.<br />

Die Niederlassung Frankfurt hatte 2011<br />

das erste Mal ein Fest anlässlich des Global<br />

Volunteer Days veranstaltet und aus<br />

den Einnahmen 57 Kindern in Malawi<br />

ein Jahr lang den Schulbesuch finanziert.<br />

Daraus <strong>ist</strong> eine feste Partnerschaft mit<br />

dem malawischen Dorf Lilongwe geworden,<br />

und so gab es auch dieses Jahr ein<br />

Fest, zu dem über 1.600 Besucher kamen.<br />

Rund 10.000 Euro blieben für die Kinder<br />

in Malawi übrig.<br />

Für Chr<strong>ist</strong>of Ehrhart steht fest: „Wir haben<br />

den festen Willen, den Global Volunteer<br />

Day im nächsten Jahr fortzuführen und<br />

ihn als jährlich wiederkehrendes Ereignis<br />

im Konzernkalender zu etablieren.“<br />

Bundesnetzagentur:<br />

Moderate Preiserhöhung“<br />

Die Bundesnetzagentur hat im Rahmen des Price-Cap-Verfahrens<br />

die Entgelte der <strong>Deutsche</strong>n Post AG für Briefsendungen bis 1.000<br />

Gramm genehmigt. Danach werden sich einige Preise im kommenden<br />

Jahr leicht erhöhen. So steigt das Porto für Sendungsmengen<br />

unter 50 Stück von 55 Cent auf 58 Cent. Der Maxibrief<br />

wird 2,40 Euro statt bislang 2,20 Euro kosten. Auch im Bereich der<br />

internationalen Briefsendungen sind einzelne Preisanhebungen<br />

vorgesehen. Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur:<br />

„Seit der ersten Price-Cap-Entscheidung im Jahr 2001 haben wir<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Post AG Produktivitätsziele von über 20 Prozent<br />

vorgegeben, so dass trotz Inflation die Porti stabil geblieben sind.<br />

Damit liegt Deutschland bei den Briefpreisen im europäischen<br />

Mittelfeld – und dies bei einer hohen Zustellqualität. Die <strong>Deutsche</strong><br />

Post AG hat in den letzten Jahren vorhandene Effizienzpotenziale<br />

ausgeschöpft. Wir halten diese moderate Preiserhöhung<br />

gegenüber dem Endkunden für vertretbar.“<br />

Seite 5 POSTFORUM 11/2012


<strong>Deutsche</strong> Post AG • Zentralbereich Politik und Regulierungsmanagement • 53250 Bonn<br />

Pressesendung, Entgelt bezahlt, G 31287<br />

Mobile TAN gegen Phishing. Die <strong>Deutsche</strong> Post hat den<br />

Versuchen von Kriminellen, durch gefälschte E-Mails an<br />

die Zugangsdaten von Packstation-Kunden zu gelangen,<br />

einen Riegel vorgeschoben. Mit der Benachrichtigung<br />

über den Eingang einer Sendung erhält der Kunde<br />

eine mTAN, wie man sie vom Homebanking kennt und<br />

die nur einmal gilt, aufs Mobiltelefon. Die 2.500 Packstationen<br />

wurden auf das neue System umgestellt.<br />

Warnwesten zur Einschulung. Die <strong>Deutsche</strong> Post hat<br />

auch in diesem Jahr als Partner der ADAC-Stiftung „Gelber<br />

Engel“ und der BILD-Aktion „Ein Herz für Kinder“ die<br />

log<strong>ist</strong>ische Abwicklung des Projektes Sicherheitswesten<br />

übernommen. Deutschlandweit wurden rund 16.500<br />

Schulen und 750.000 Schulanfänger mit den signalgelben<br />

Westen ausgestattet.<br />

U-Bahn-Ticketschalter als Paketstation. Seit 2009 bietet<br />

die französische Post versuchsweise in der Metro-Station<br />

„Simplon“ an den Ticketschaltern auch Postdienstle<strong>ist</strong>ungen<br />

an. Bis gegen Mitternacht können dort auch<br />

Pakete abgeholt werden. Der Service wird so gut genutzt,<br />

dass nach einem Bericht von „Le Figaro“ bis zu einem<br />

Dutzend weitere Stationen einbezogen werden sollen.<br />

Pakete beim Nachbarn. In Großbritannien dürfen die<br />

Zusteller der Royal Mail Pakete neuerdings auch bei<br />

Nachbarn abgeben, wenn der Empfänger nicht angetroffen<br />

wird. Die Post hatte das Projekt zunächst in<br />

einigen Regionen mit Erfolg getestet. Dabei machten<br />

nur ein Prozent der Haushalte von der Möglichkeit Gebrauch,<br />

die <strong>Teil</strong>nahme zu verweigern.<br />

Niederlande erhöhen Briefpreise. 54 statt wie bisher<br />

50 Eurocent verlangt die niederländische Post ab 1. Januar<br />

2013 für den Standardbrief.<br />

Die Preise für<br />

Geschäftskunden<br />

steigen<br />

durchschnittlich um 5 Prozent.<br />

Der Regulierer OPTA<br />

hat die neue Preisstruktur<br />

genehmigt. Post NL begründete<br />

die Preisanhebung<br />

mit dem fortgesetzten<br />

Volumenrückgang.<br />

Zahl des Monats<br />

6.000<br />

Bereits über 6.000 Fahrräder<br />

mit Elektroantrieb<br />

sind bei der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Post in der Zustellung im<br />

Einsatz.<br />

Mit Handgeschriebenem<br />

die Welt erleben<br />

„Postcrossing“ verbindet Menschen in 207 Ländern<br />

„Und wieder habe ich für mich etwas Tolles im Internet entdeckt:<br />

Postcrossing“, schreibt Thea Loebig aus Darmstadt in ihrem Blog<br />

und zeigt dazu ihre Pinwand. „Das <strong>ist</strong> genau das Richtige für<br />

meine Postkartensammlung. Man muss sich mit der Postadresse<br />

reg<strong>ist</strong>rieren. Die Adresse kommt in einen weltweiten Pool von<br />

Adressen. Und wenn man Glück hat, bekommt jemand meine<br />

Adresse zugewiesen und im Briefkasten landet eine Postkarte. Im<br />

elektronischen Zeitalter <strong>ist</strong> es einfach schön, etwas Handgeschriebenes<br />

zu bekommen.“ „Manchmal können gerade kleine Dinge so<br />

viel Freude bringen“, weiß Diane aus Neuseeland. Zu diesen kleinen<br />

Dingen gehören für sie die bunten Postkarten aus aller Welt,<br />

die sie regelmäßig in ihrem Briefkasten findet. „Jeder Tag <strong>ist</strong> ein<br />

besonderer. Aber die Tage, an denen ich eine Postkarte bekomme,<br />

sind ganz besonders.“ Diane und Helen sind zwei von 334.000<br />

Mitgliedern aus 207 Ländern, die sich auf der Internet-Plattform<br />

www.postcrossing.com reg<strong>ist</strong>riert haben. Das Prinzip <strong>ist</strong> simpel:<br />

Nach der kostenlosen Reg<strong>ist</strong>rierung erhält man per Zufallsprinzip<br />

die Adresse eines anderen Nutzers und einen Code aus Buchstaben<br />

und Zahlen, den man auf die Karte schreibt. Hält der Empfänger die<br />

Karte in den Händen, gibt er diesen Code im Netz ein. Damit wird<br />

die Adresse des Versenders freigegeben, so dass dieser selbst eine<br />

Karte bekommt. DHL Global Mail unterstützt die Initiative, z. B.<br />

mit Führungen in Briefzentren im Rahmen von internationalen<br />

Postcrosser-Treffen in Deutschland. Außerdem sind im Onlineshop<br />

www.deutschepost.de/individuell passende Aktivitäten wie<br />

die Integration von internationalen Portowerten und besonderen<br />

Postcrossing-Briefmarkenmotiven in Vorbereitung.<br />

Seite 6 POSTFORUM 11/2012

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