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Deutsche Grammatik - Setcom

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Deutsche</strong>_<strong>Grammatik</strong><br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong><br />

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie<br />

Dieser Artikel beschreibt die deutsche <strong>Grammatik</strong>, insbesondere Merkmale, die für<br />

das <strong>Deutsche</strong> im Vergleich zu anderen Sprachen besonders charakteristisch sind.<br />

Deutsch ist eine Artikelsprache. Deutsch hat Präpositionen wie an, in (= Adpositionen,<br />

die vor dem Bezugsausdruck stehen) und Adjektive, die vor dem Nomen stehen, zu dem<br />

sie gehören. Es gibt vier Kasus und zwei Numeri. Deutsch hat ein Genus-System, jedes<br />

Substantiv hat ein Genus (Maskulinum, Femininum, Neutrum). Am Genus des<br />

Substantivs orientieren sich das Genus eines Adjektivs oder eines Artikels, die zu der<br />

Substantivgruppe gehören. Das System der Zeigwörter ist dreistufig (hier – da – dort).<br />

Deutsch hat ein reiches Inventar an Abtönungspartikeln (halt, eben, eh). Das <strong>Deutsche</strong><br />

zeichnet sich durch eine besonders flexible Wortbildungsfähigkeit aus – besonders bei<br />

den Komposita (Haus+tür, Kegel+form, Wiki+text, Weihnacht-s-+baum+verkäufer).<br />

Im Lautsystem verfügt das <strong>Deutsche</strong> über 16 Vokale und vier Diphthonge sowie 20<br />

Konsonanten (ohne die Affrikaten pf, ts). Die maximal ausgebaute Silbenstruktur zeigt<br />

ein Wort wie strolchst mit drei Konsonanten am Anfangsrand und vier am Endrand<br />

(Koda). Die deutsche Orthographie ist nicht lautgetreu (wie z. B. die finnische oder die<br />

türkische), sondern nur lautfundiert und bezieht Satzstruktur (Interpunktion),<br />

Silbenstruktur (Markierung der Kurzvokale), Wortart (Großschreibung des Substantivs)<br />

sowie die Einheit der Wortstämme (Weges, daher auch Weg statt *Wek) mit ein.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Substantiv/Nomen<br />

1.1 Numerus<br />

1.2 Genus<br />

1.3 Kasus – Fall<br />

1.4 Artikel<br />

1.5 Substantive und Deklinationsklassen<br />

1.6 Zusätzliche Erklärungen<br />

1.6.1 Singular<br />

1.6.2 Plural<br />

2 Adjektive<br />

2.1 Deklination<br />

2.2 Beispiele zu den Adjektiven<br />

2.3 Komparation<br />

2.4 Adjektive ohne Nomen<br />

3 Pronomen/Fürwort<br />

4 Verben<br />

4.1 Verbformen<br />

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4.2 Tempusformen<br />

4.2.1 Zeitachse der Gegenwart<br />

4.2.2 Zeitachse der Vergangenheit<br />

4.2.3 Anwendungsbereiche der Tempusformen<br />

4.2.4 Bildung der Tempusformen<br />

4.3 Diathese/Genus Verbi<br />

4.3.1 Passiv<br />

4.4 Modus<br />

4.4.1 Konjunktiv<br />

4.4.1.1 Bildung des Konjunktivs<br />

4.4.1.2 Verwendung des Konjunktivs<br />

5 Adverbien und Prädikat<br />

6 Satzformen<br />

7 Syntax (Satzstellung)<br />

7.1 1. Satzbauplan – Hauptsatz<br />

7.2 2. Satzbauplan – Inversion<br />

7.3 3. Satzbauplan – Nebensätze<br />

7.4 Reihenfolge innerhalb der Satzteile<br />

7.5 Besondere Reihenfolgen<br />

7.6 Abtönungspartikeln/Modalpartikeln<br />

8 Sprachwandel<br />

9 Geschichte der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Grammatik</strong><br />

10 Literatur<br />

10.1 Moderne <strong>Grammatik</strong>en<br />

10.2 <strong>Grammatik</strong>geschichte<br />

11 Siehe auch<br />

12 Weblinks<br />

13 Einzelnachweise<br />

Substantiv/Nomen<br />

Numerus<br />

Das <strong>Deutsche</strong> unterscheidet Singular und Plural in den Formen der Substantive,<br />

Adjektive, Artikel und Pronomina. Aus dem Indogermanischen ist ein versteinerter Dual<br />

nur noch in den (heute altertümlichen) Formen des Wortes für zwei erkennbar (zween,<br />

zwo, zwei). In den bairischen Dialekten geht zudem das Personalpronomen der 2. Person<br />

Plural ös/es auf eine alte Dualform zurück.<br />

Beim Nomen kann der Plural durch<br />

Anhängen eines Suffixes<br />

die Variation eines Vokals (Umlaut)<br />

beide Mittel<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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angezeigt werden (siehe auch den Artikel zu Plural).<br />

Genus<br />

Das <strong>Deutsche</strong> kennt drei Genera (Geschlechter):<br />

Maskulinum (männliches Geschlecht)<br />

Femininum (weibliches Geschlecht)<br />

Neutrum (sächliches Geschlecht)<br />

Wenngleich keine wirklichen Regeln existieren, lassen sich bezüglich der<br />

Wortendungen doch Regelmäßigkeiten in der Zuordnung der Genera beobachten. So<br />

sind z. B. die meisten Substantive auf -e feminin. Eine größere Ausnahme von dieser<br />

Regel bilden die Substantive auf -e, die männliche Lebewesen bezeichnen, z. B. der<br />

Bote, der Schwede. Substantivierte Adjektive und Verben sind grundsätzlich neutral.<br />

Substantive, die mit den Silben -keit, -ung und -heit enden, sind grundsätzlich Femina.<br />

Die diminuierenden Endsilben -chen und -lein lassen jedes Substantiv zum Neutrum<br />

werden; auffallend in diesem Zusammenhang ist, dass sich natürliches Geschlecht und<br />

Genus unterscheiden können: z. B. das Mädchen, das Weib, die Geisel, der Trampel.<br />

Im Plural verschwindet die Unterscheidung zwischen den Genera, im Gegensatz zu den<br />

meisten romanischen Sprachen.<br />

Kasus – Fall<br />

Zu unterscheiden sind vier Formen des Kasus (Fälle):<br />

1. Fall – Nominativ – (Frage: Wer oder was?) (Subjekt, Redegegenstand; Prädikativ)<br />

„Hans ist Bäcker“<br />

2. Fall – Genitiv – (Frage: Wessen?) (attributiv, Objekt bei wenigen Verben, auch<br />

führen einige Präpositionen und Halbpräpositionen den Genitiv mit sich) „Claudias<br />

Tasche“; „Wir gedenken der Toten.“; „kraft seines Scharfsinns“ / „der deutschen<br />

Sprache mächtig“<br />

3. Fall – Dativ – (Frage: Wem?) (von Handlung/Ereignis betroffene Personen oder<br />

Dinge) „jemandem vertrauen“<br />

4. Fall – Akkusativ – (Frage: Wen oder was?) (Objekt, auf das eine Handlung zielt, das<br />

von einem Prozess erfasst wird) „ein Buch verschenken“, „einen Vertrag<br />

abschließen“<br />

Einige Kasusendungen sind in der Sprachgeschichte verloren gegangen, so dass der<br />

Artikel als eigentlicher Kasusanzeiger dient. Da auch die Reihenfolge Nominativ,<br />

Akkusativ, Dativ, Genitiv üblich ist, können die Bezeichnungen 1., 2., etc. Fall<br />

manchmal Verwirrung stiften. Gut markierte Endungen haben im Singular der Genitiv,<br />

im Plural der Dativ.<br />

Im Gegensatz zu etwa der Altgriechischen, Lateinischen und Polnischen Sprache<br />

entspricht im <strong>Deutsche</strong>n der Vokativ (Anredefall) formal dem Nominativ: „Kater, verzieh<br />

dich!“<br />

Eine umgangssprachliche Alternative des Genitivs ist die Konstruktion Präposition und<br />

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Dativ:<br />

die Freundin meines Vaters → die Freundin von meinem Vater (umgangssprachlich<br />

und in Dialekten auch „mein(em) Vater seine Freundin“ (standarddeutsch: die<br />

Freundin meines Vaters), „dem sein Job“, „mit meinem Vater seiner Freundin“<br />

(standarddeutsch: mit meines Vaters Freundin).<br />

wegen des Regens → wegen dem Regen<br />

In der Standardsprache folgt nach wegen in den meisten Fällen der Genitiv (wegen des<br />

Regens). Steht nach wegen ein stark zu beugendes Substantiv im Singular ohne Artikel<br />

und ohne Attribut, kann die Genitivendung entfallen (wegen Umbaus geschlossen; auch:<br />

wegen Umbau geschlossen). Der Dativ wird verwendet, wenn der Genitiv nicht<br />

erkennbar ist (wegen manchem). Personalpronomina werden wegen häufig vorangestellt<br />

und zusammengeschrieben (meinet-, deinet-, seinet-, unseret-, euret-, ihretwegen);<br />

heute nur noch selten in Gebrauch sind wegen meiner, wegen deiner, wegen<br />

ihrer/seiner, wegen unser, wegen eurer, wegen ihrer.<br />

Der Genitiv lebt als Attribut zu Substantiven, nach den zahlreichen Halbpräpositionen<br />

(dank, kraft, aufgrund …) und nach substantivierten Verben (Nominalstil: die Kirche<br />

besichtigen → die Besichtigung der Kirche).<br />

Artikel<br />

Das <strong>Deutsche</strong> kennt grundsätzlich zwei Artikel (Begleiter), den bestimmten (definiten)<br />

und den unbestimmten (indefiniten). Die Artikel werden nach Kasus, Numerus und<br />

Genus dekliniert.<br />

Der sog. indefinite Artikel ist mit dem Zahlwort für die Zahl 1 identisch. Im <strong>Deutsche</strong>n<br />

hat er keine eigene Pluralform. Manche <strong>Grammatik</strong>en führen als Plural von „ein“ auch<br />

„einige“ auf. (Eine Ausnahme bildet die Wendung „die einen (und) die anderen“, die<br />

auch im Plural dekliniert werden kann, z. B. „Mit den einen verstand ich mich gut, mit<br />

den anderen nicht so.“)<br />

Singular männlich weiblich sächlich Plural m / w / s<br />

Nominativ der die das Nominativ die<br />

Genitiv des der des Genitiv der<br />

Dativ dem der dem Dativ den<br />

Akkusativ den die das Akkusativ die<br />

Singular männlich weiblich sächlich<br />

Nominativ ein eine ein<br />

Genitiv eines einer eines<br />

Dativ einem einer einem<br />

Akkusativ einen eine ein<br />

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Die Deklination der männlichen Artikel ist am ausgeprägtesten und unterscheidet<br />

sowohl bei bestimmten als auch bei unbestimmten Artikeln deutlich. Die sächlichen<br />

Artikel sind in ihrer Deklination mit den männlichen bei Genitiv und Dativ identisch,<br />

während im Singular der weiblichen Deklination ein Synkretismus zwischen Nominativ<br />

und Akkusativ sowie Genitiv und Dativ besteht. Die Unterscheidung in grammatikalische<br />

Geschlechter fällt im Plural völlig weg.<br />

Substantive und Deklinationsklassen<br />

Man unterscheidet bei Substantiven die sog. „Gegenstandswörter“ („Konkreta“) – z. B.<br />

„Tisch“ von den sog. „Begriffswörtern“ („Abstrakta“) – z. B. „Mut“.<br />

Das Substantiv enthält Informationen zu dem jeweiligen Fall (Kasus), der Zahl<br />

(Numerus), sowie dem Geschlecht (Genus).<br />

Die Flexion von Substantiven bezeichnet man als „Deklination“.<br />

Siehe auch Hauptartikel: <strong>Deutsche</strong> Deklination<br />

Die Regeln der deutschen Deklination sind sehr subtil, was die Erlernung der deutschen<br />

Sprache am Anfang erschwert. Die deutsche Sprache verfügt u. a. über das Phänomen<br />

der „inneren Deklination“, d. h., dass sich nicht nur die Endung beim Deklinieren<br />

ändern kann, sondern auch der Stamm (Beispiel: „Baum/Bäume“ oder „Haus/Häuser“<br />

(Sg./Pl.)).<br />

Die deutschen Deklinationsklassen<br />

-(e)s, -e der Berg, des Berg(e)s, die Berge<br />

Nominativ Akkusativ Dativ Genitiv<br />

-0- -0- -(e) -(e)s<br />

-e -e -en -(e)<br />

-(e)s, -er das Bild, des Bild(e)s, die Bilder<br />

-0- -0- -(e) -(e)s<br />

-er -er -ern -er<br />

-(e)s, -en der Staat, des Staat(e)s, die Staaten<br />

-0- -0- -(e) -(e)s<br />

-en -en -en -en<br />

-s, -0- der Fahrer, des Fahrers, die Fahrer<br />

-0- -0- -0- -s<br />

-0- -0- -(n) -0-<br />

-s, -e der Lehrling, des Lehrlings, die Lehrlinge<br />

-0- -0- -0- -s<br />

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-e -e -en -e<br />

-s, -s das Radio, des Radios, die Radios<br />

-0- -0- -0- -s<br />

-s -s -s -s<br />

-en, -en der Student, des Studenten, die Studenten<br />

-0- -en -en -en<br />

-en -en -en -en<br />

-0-, -0- die Mutter, der Mutter, die Mütter<br />

-0- -0- -0- -0-<br />

-0- -0- -(n) -0-<br />

-0-, -en die Meinung, der Meinung, die Meinungen<br />

-0- -0- -0- -0-<br />

-en -en -en -en<br />

-0-, -e die Kraft, der Kraft, die Kräfte<br />

-0- -0- -0- -0-<br />

-e -e -en -e<br />

-0-, -s die Gang, der Gang, die Gangs<br />

-0- -0- -0- -0-<br />

-s -s -s -s<br />

-(e)ns, -(e)n der Name, des Namens, die Namen<br />

-0- -(e)n -(e)n -(e)ns<br />

-(e)n -(e)n -(e)n -(e)n<br />

Zusätzliche Erklärungen<br />

Singular<br />

Bei allen Feminina sind die Formen des Nomens in allen vier Deklinationsfällen<br />

gleich. (Siehe Beispiel a).<br />

Neutra folgen immer Typ b (Ausnahme: Herz).<br />

Maskulina folgen einem der beiden Typen b oder c:<br />

a) Frau Frau Frau Frau<br />

b1) Geist Geistes Geist(e) Geist<br />

b2) Segel Segels Segel Segel<br />

c1) Löwe Löwen Löwen Löwen<br />

c2) Name Namens Namen Namen<br />

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Plural<br />

Grundregeln (Es gibt Ausnahmen. Die Grundregel ist aber gültig für ca. 70 % der<br />

Substantive):<br />

Maskuline und neutrale Substantive bilden den Plural mit -e + Umlaut: „Dinge“,<br />

„Bäume“, „Substantive“.<br />

Feminina bilden den Plural mit -(e)n: „Frauen“.<br />

Eigennamen, Abkürzungen, viele Fremdwörter, Substantivierungen,<br />

Onomatopoetika bilden den Plural mit -s: „CDs“, „Shirts“.<br />

Zusatzregeln:<br />

Einige Maskulina/Neutra bilden den Plural auf -(e)n: „Bären“.<br />

Einige Maskulina/Neutra bilden den Plural auf -(e)r (+ Umlaut): „Kinder“,<br />

„Männer“.<br />

Einige Maskulina, zwei Neutra bilden den Plural auf -e + Umlaut: „Söhne“.<br />

Einige Feminina bilden den Plural auf -e (+ Umlaut): „Bänke“.<br />

Maskulina/Neutra auf -el, -en, -er, -lein oder -chen bleiben im Plural ohne Endung:<br />

„Wagen“, „Lehrer“.<br />

Siehe dazu ausführlicher die <strong>Deutsche</strong> Deklination<br />

Fremd- und Fachwörter, die aus dem Lateinischen oder Griechischen stammen, bilden<br />

den Plural manchmal in Anlehnung an die Ursprungssprache:<br />

Visum, Visa, aber auch Visen<br />

Virus, Viren<br />

Atlas, Atlanten, aber auch Atlasse<br />

Pizza, Pizzen<br />

Taxi, Taxen<br />

Solo, Soli, aber auch Solos. (Nicht Solis)<br />

Es gibt auch Wörter, bei denen zwei bis zu maximal vier Pluralbildungen vorkommen,<br />

wobei die Bedeutung der beiden sich unterscheiden kann:<br />

Wort, Worte (Dichterworte), Wörter (Wörterbuch)<br />

Junge, Jungen, Jungs<br />

Das Wort Mann bildet die Pluralformen Mann („drei Mann“), Mannen, Männer und<br />

in zusammengesetzten Wörtern wie „Hauptmann“ und „Kaufmann“ ...leute<br />

(„Hauptleute“, „Kaufleute“).<br />

Adjektive<br />

Adjektive als Attribute stehen im <strong>Deutsche</strong>n grundsätzlich vor dem Bezugsnomen und<br />

ggfs. nach dessen Artikel. Prädikative Adjektive (Prädikativum) sind rein formal mit<br />

dem Adverb identisch.<br />

Deklination<br />

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Siehe auch Hauptartikel: <strong>Deutsche</strong> Deklination<br />

Das Adjektiv steht generell in KNG-Kongruenz zu seinem Bezugsnomen. Die<br />

Flexionsendung wird aber nicht nur durch das Nomen, sondern auch durch die Endung<br />

des Artikels festgelegt.<br />

Wenn die Artikelendung „schwach“ ist, dann ist die Adjektivendung „stark“, und<br />

umgekehrt. Die meisten Artikel und Artikelwörter haben ein gemischtes Bild an<br />

Endungen.<br />

Grundsätzlich gelten folgende Endungen für den unbestimmten Artikel …<br />

Singular männlich weiblich sächlich<br />

Nominativ -er -e -es<br />

Genitiv -en -en -en<br />

Dativ -en -en -en<br />

Akkusativ -en -e -es<br />

… und diese für den bestimmten Artikel:<br />

Singular männlich weiblich sächlich Plural männlich weiblich sächlich<br />

Nominativ -e -e -e Nominativ -en -en -en<br />

Genitiv -en -en -en Genitiv -en -en -en<br />

Dativ -en -en -en Dativ -en -en -en<br />

Akkusativ -en -e -e Akkusativ -en -en -en<br />

Solche Affixe, welche äußerlich identisch sind aber verschiedene Merkmale kodieren,<br />

nennt man Synkretismen, diese sind charakteristisch für indogermanische Sprachen<br />

allgemein.<br />

Beispiele zu den Adjektiven<br />

Unbestimmt, Singular<br />

ein großer Mann, eines großen Mannes, einem großen Mann, einen großen Mann<br />

eine schöne Frau, einer schönen Frau, einer schönen Frau, eine schöne Frau<br />

ein schweres Buch, eines schweren Buches, einem schweren Buch, ein schweres Buch<br />

Bestimmt, Singular<br />

der große Mann, des großen Mannes, dem großen Mann, den großen Mann<br />

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die schöne Frau, der schönen Frau, der schönen Frau, die schöne Frau<br />

das schwere Buch, des schweren Buches, dem schweren Buch, das schwere Buch<br />

Bestimmt, Plural<br />

die schweren Bücher, der schweren Bücher, den schweren Büchern, die schweren<br />

Bücher<br />

Des Weiteren werden einige wenige Adjektive durch die Änderung des Stammes<br />

flektiert.<br />

Komparation<br />

Der Komparativ eines Adjektives wird gebildet, indem an den Stamm das Suffix „-er“<br />

gehängt wird. Bei einigen Adjektiven kommt es außerdem zu einer Stammflexion. Die<br />

Grundform des Komparativs wird genauso dekliniert wie ein normales Adjektiv.<br />

Adjektive ohne Nomen<br />

Häufig findet man im <strong>Deutsche</strong>n eine rein nominale Verwendung des Adjektives, ohne<br />

ein Bezugswort. Die Syntax ist dabei mit der gewöhnlichen Nominalkonstruktion<br />

identisch – auch hinsichtlich der Flexion –, allerdings fehlt das Nomen. Stattdessen wird<br />

das Adjektiv nominalisiert.<br />

Beispiel: „Der Ältere ist tatsächlich schneller und stabiler als sein Nachfolger.“<br />

Pronomen/Fürwort<br />

Eine Eigenheit der deutschen (wie z. B. auch der griechischen) Sprache ist es, dass man<br />

anstelle von Nomen nicht nur „echte“ Pronomen, sondern auch dem Artikel in der Form<br />

teilweise ähnliche Ausdrücke wie die Objektzeigwörter/Objektdeixeis (der, dieser)<br />

verwenden kann.<br />

Beispiele:<br />

„Der spinnt doch!“<br />

„Ich habe diesen gekauft.“<br />

„Woher kenne ich die bloß?“<br />

Verben<br />

Wie in allen germanischen Sprachen ist der Unterschied zwischen starken Verben und<br />

schwachen Verben bedeutsam.<br />

In der sekundären Konjugation der Verben unterscheidet das <strong>Deutsche</strong> drei Personen<br />

(1. Person, 2. Person und 3. Person) und zwei Numeri (Singular und Plural). Das Verb<br />

steht in PN-Kongruenz zum Subjekt des Satzes.<br />

Die deutsche Sprache tendiert dazu, den Gebrauch von Hilfsverben gegenüber der<br />

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Flexion vorzuziehen. Während dies beim Passiv und dem Futur vollkommen normal ist,<br />

vermuten viele das langsame Aussterben des Konjunktiv I und II, oder sogar des<br />

Präteritums.<br />

Verbformen<br />

Infinite Verbformen (unbestimmt): geben keine Person, Zeit, Zahl (Singular, Plural)<br />

an<br />

Infinitiv (Nennform): laufen, tanzen, essen …<br />

Partizip 1: laufend, tanzend, essend …<br />

Partizip 2: gelaufen, getanzt, gegessen …<br />

Finite Verbformen (bestimmt) → PERSONALFORM: Endung des Verbs ändert sich,<br />

wenn es in Personen gesetzt wird. Personalform gibt Person, Zeit, Zahl an.<br />

gingst: 2. Person/Sing./Prät.<br />

kämen: 1. oder 3. Person/Plural/Konjunktiv II<br />

Tempusformen<br />

Das <strong>Deutsche</strong> kennt folgende Zeiten oder Tempusformen:<br />

Zeitachse der Gegenwart<br />

Präsens (zur Sprechzeit aktuell: Ich schreibe.)<br />

Perfekt ([lat.:„Vollendet“] jetzt vollzogen: Ich habe geschrieben.)<br />

Futur I (demnächst erst aktuell: Ich werde schreiben.)<br />

Futur II (erst zum genannten Zeitpunkt vollzogen: Ich werde morgen geschrieben<br />

haben.)<br />

Zeitachse der Vergangenheit<br />

Präteritum (damals aktuell: Ich schrieb.) Für Jacob Grimm ist das Präteritum die<br />

einzige echte Zeitform, die das <strong>Deutsche</strong> hat. Es ist die klassische<br />

Erzählvergangenheitsform (episches Präteritum). In Norddeutschland ist der<br />

Gebrauch des Präteritums in der Umgangssprache nahezu unverzichtbar,<br />

allerdings nimmt das Perfekt im Gebrauch zu. Dahingegen wird in Süddeutschland,<br />

Österreich und in der Schweiz mit der Ausnahme der Hilfs- und Modalverben statt<br />

des Präteritums auch dort das Perfekt verwendet, wo in Norddeutschland das<br />

Präteritum üblich wäre. Die alemannischen Dialekte, die in diesen Gebieten als<br />

Mundart gesprochen werden, kennen das Präteritum nicht. In Österreich nimmt<br />

bei Erzählungen in der Umgangssprache wiederum der Präteritumgebrauch zu.<br />

Möglicherweise wird der Zeitengebrauch im Norden wie im Süden durch<br />

länderübergreifendes Fernsehen beeinflusst.<br />

Plusquamperfekt (damals bereits vollzogen: Ich hatte ihm geschrieben.)<br />

Doppeltes Perfekt („Ich habe ihm geschrieben gehabt“), Doppeltes<br />

Plusquamperfekt („Ich hatte ihm geschrieben gehabt“ und Futur III („ich werde<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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ihm geschrieben gehabt haben“); das Doppelte Perfekt ist im Süden des deutschen<br />

Sprachraums entstanden, um Vorzeitigkeit auszudrücken, wenn im Perfekt erzählt<br />

wird. Es wird nur umgangssprachlich verwendet, und sein Gebrauch gilt in der<br />

Schriftsprache bislang als grammatisch falsch.<br />

Anwendungsbereiche der Tempusformen<br />

Die wichtigste Form ist das Präsens. Es kann als historisches Präsens Präteritum bzw.<br />

Perfekt ersetzen und steht vielfach für das Futur I. In diesen Fällen steht oft ergänzend<br />

eine Adverbiale der Zeit.<br />

Sprichwörter stehen im gnomischen Präsens: „Hochmut kommt vor dem Fall.“<br />

Bildung der Tempusformen<br />

Die Formen der Vergangenheitstempora Plusquamperfekt und Perfekt werden gebildet<br />

mit den Hilfsverben haben oder sein und dem Partizip II (Partizip Perfekt). Das<br />

Präteritum verwendet den Stamm des Infinitivs.<br />

Die Futurformen werden mit dem Verb werden bzw. (Futur II) werden und haben bzw.<br />

sein gebildet.<br />

Plusquamperfekt, Futur II und auch Futur I werden eher selten in der gesprochenen<br />

Sprache verwendet. Manche Dialekte kennen diese Tempora nicht. Einige Dialekte<br />

kennen dafür das Plusplusquamperfekt oder „doppeltes Perfekt“ (z. B. Er hat ihn<br />

gesehen gehabt). Süddeutsche Dialekte haben kein Präteritum mit Ausnahme der<br />

Modal- und Hilfsverben. Im Schweizerdeutschen gibt es überhaut kein Präteritum. Das<br />

Plattdeutsche kennt dagegen alle sechs Zeitformen, wobei die Futurformen mit sollen<br />

(auf Platt: sölen oder schölen [ik sall/schall]) gebildet werden.<br />

Diathese/Genus Verbi<br />

Das <strong>Deutsche</strong> unterscheidet zwischen Aktiv und Passiv. Das Genus Verbi des Mediums,<br />

das in einigen indogermanischen Sprachen zu finden war, entspricht formal dem Aktiv<br />

oder wird mittels Reflexivpronomen verdeutlicht, und findet sich vereinzelt auch im<br />

<strong>Deutsche</strong>n („Das Buch liest sich gut.“).<br />

Insbesondere im formalen Deutsch ist das Passiv wichtig. Es wird aus den Hilfsverben<br />

werden bzw. sein und dem Partizip Perfekt gebildet und verkehrt die Perspektive des<br />

Aktivsatzes.<br />

Der Patiens wird Ausgangspunkt, der Agens verliert die Subjektrolle und kann auch<br />

wegfallen.<br />

Beispiel: Die Frau beobachtete den Unfall. – Der Unfall wurde (von der Frau)<br />

beobachtet.<br />

Das <strong>Deutsche</strong> unterscheidet zwischen dem Vorgangspassiv, das semantisch den Passiva<br />

der meisten anderen europäischen Sprachen entspricht und das meist mit dem<br />

Hilfsverb werden gebildet wird, und dem Zustandspassiv mit dem Hilfsverb sein. Diese<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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Unterscheidung fehlt in vielen verwandten Sprachen.<br />

Während das Vorgangspassiv den Verlauf der Handlung ausdrückt, hebt das<br />

Zustandspassiv das Ergebnis der Handlung hervor (vgl. resultativ).<br />

Passiv<br />

Das Passiv ist die „Täter“-abgewandte Aussageform des Verbs. Die deutsche Sprache<br />

unterscheidet (mindestens) zwei Passivformen:<br />

Vorgangspassiv (VP)<br />

Zustandspassiv (vgl. resultativ)(ZP)<br />

der Status des Rezipientenpassivs (RP) ist umstritten<br />

Vorgangspassiv<br />

Ich werde gesehen (VP-Präsens)<br />

Ich wurde gesehen (VP-Präteritum)<br />

Ich bin gesehen worden (VP-Perfekt)<br />

Ich war gesehen worden (VP-Plusquamperfekt)<br />

Ich werde gesehen werden (VP-Futur I)<br />

Ich werde gesehen worden sein. (VP-Futur II)<br />

Zustandspassiv (vgl. resultativ)<br />

Die Tür ist geöffnet (ZP-Präsens)<br />

Die Tür war geöffnet (ZP-Präteritum)<br />

Die Tür ist geöffnet gewesen (ZP-Perfekt)<br />

Die Tür war geöffnet gewesen (ZP-Plusquamperfekt)<br />

Die Tür wird geöffnet sein (ZP-Futur I)<br />

Die Tür wird geöffnet gewesen sein (ZP-Futur II)<br />

Rezipientenpassiv<br />

Er bekommt das Buch weggenommen (RP-Präsens)<br />

Er bekam das Buch weggenommen (RP-Präteritum)<br />

Er hat das Buch weggenommen bekommen. (RP-Perfekt)<br />

Er hatte das Buch weggenommen bekommen. (RP-Plusquamperfekt)<br />

Er wird das Buch weggenommen bekommen. (RP-Futur I)<br />

Er wird das Buch weggenommen bekommen haben. (RP-Futur II)<br />

Umgangssprachlich kommen auch Bildungen mit kriegen vor.<br />

Siehe auch: Diathese (Linguistik)<br />

Modus<br />

Im <strong>Deutsche</strong>n gibt es die folgenden Modi:<br />

den Indikativ (Wirklichkeitsform): „Paul kommt.“<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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den Imperativ (Befehlsform): „Paul, komm!“<br />

und den Konjunktiv (Möglichkeitsform): „Paul komme. Paul käme. Paul würde<br />

kommen.“<br />

Konjunktiv<br />

Im Allgemeinen bezeichnet der Konjunktiv Unwirkliches: Wünsche, Vermutungen,<br />

Möglichkeiten u. Ä. Man unterscheidet zwei Standardformen, in deren Verhältnis<br />

zueinander die Tempusdifferenzierung heute keine Rolle mehr spielt:<br />

Konjunktiv I<br />

Konjunktiv II<br />

Anstelle des Konjunktivs I und II verwendet man oft die sogenannte<br />

„Konjunktiversatzform“ (auch „Würde-Form“, „Konditional“ [1] oder Konjunktiv III [2]<br />

u. Ä. genannt).<br />

Man unterscheidet beim Konjunktiv I folgende Formen:<br />

Konjunktiv I Gegenwart (auch: Konjunktiv Präsens)<br />

Konjunktiv I Vergangenheit (auch: Konjunktiv Perfekt)<br />

Konjunktiv I Zukunft (zwei Varianten: Konjunktiv Futur I und Futur II)<br />

Die Futur-Formen benutzt man kaum. Statt ihrer benutzt man wie im Indikativ die<br />

Präsensform und gegebenenfalls lexikalische Mittel (morgen, in 3 Jahren usw.).<br />

Man unterscheidet beim Konjunktiv II folgende Formen::<br />

Konjunktiv II Gegenwart (auch: Konjunktiv Präteritum)<br />

Konjunktiv II Vergangenheit (auch: Konjunktiv Plusquamperfekt)<br />

Konjunktiv II Zukunft (zwei Varianten: Konjunktiv Futur I und Futur II)<br />

Auch diese Futur-Formen benutzt man kaum. Statt ihrer benutzt man ebenfalls wie im<br />

Indikativ die Präsensform und gegebenenfalls lexikalische Mittel (morgen, in 3 Jahren<br />

usw.).<br />

Bildung des Konjunktivs<br />

Der Konjunktiv I wird grundsätzlich vom Infinitivstamm des Verbs abgeleitet (in<br />

manchen Erklärungen bezieht man sich auf den Präsensstamm; dann müssen jedoch die<br />

Modalverben als Ausnahme gelten), gefolgt vom Suffix -e- und der jeweiligen<br />

Personalendung. Bei der 1. und 3. Person Plural vereinen sich Suffix und Endung, bei 1.<br />

und 3. Person Singular tritt keine Personalendung auf. Präsenswortstamm + e +<br />

Personalendung<br />

1.P.Sg. komm + e<br />

ich komme<br />

2.P.Sg. komm + e + st du kommest<br />

1.P.Pl. komm + e + en wir kommen<br />

2.P.Pl. komm + e + t<br />

ihr kommet<br />

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3.P.Sg. komm + e er komme 3.P.Pl. komm + e + en sie kommen<br />

Der<br />

Konjunktiv II wird grundsätzlich vom Präteritum Indikativ des Verbs abgeleitet. Bei<br />

schwachen Verben stimmt der Konjunktiv II mit dem Präteritum Indikativ formal<br />

überein. Von starken Verben wird er durch die Verbindung des Präteritalstammes des<br />

Indikativs mit dem Suffix -e- und der jeweiligen Personalendung gebildet (mit<br />

denselben Ausnahmen und Verschmelzungen wie beim Präsens Konjunktiv), wobei eine<br />

Umlautung hinzukommt. Präteritumwortstamm + e + Personalendung<br />

1.P.Sg. kam + e (+ Umlaut) ich käme<br />

2.P.Sg. kam + e + st (+ Umlaut) du kämest<br />

3.P.Sg. kam + e (+ Umlaut) er käme<br />

1.P.Pl. kam + e + en (+ Umlaut) wir kämen<br />

2.P.Pl. kam + e + t (+ Umlaut) ihr kämet<br />

3.P.Pl. kam + e + en (+ Umlaut) sie kämen<br />

Die zusammengesetzten Zeitformen (formal dem Indikativ Perfekt,<br />

Plusquamperfekt, Futur I und Futur II entsprechend) „versetzt“ man dadurch in den<br />

Konjunktiv I oder II, dass man das Hilfsverb (haben/sein/werden) gemäß der Grundregel<br />

(Ableitung vom Infinitiv bzw. Präsensstamm oder von der Präteritumform) umbildet.<br />

3.P.Sg. KI Perf. er sei gekommen<br />

3.P.Sg.KI Fut.I er werde kommen<br />

3.P.Sg.KI Fut.II er werde gekommen sein<br />

3.P.Sg.KII Plusqu. er wäre gekommen<br />

3.P.Sg.KII Futur I er würde kommen<br />

3.P.Sg.KII FuturII er würde gekommen sein<br />

Wie beim Indikativ neigen die <strong>Deutsche</strong>n dazu, für die Zukunft die jeweiligen<br />

Präsensformen zu benutzen, sodass der Konjunktiv II Futur I quasi „bedeutungsfrei“<br />

wurde und zur sogenannten „Konjunktiv-Ersatzform“ (Würde-Form, Konjunktiv III,<br />

Konditional) „umfunktioniert“ werden konnte.<br />

Verwendung des Konjunktivs<br />

Der Konjunktiv I wird grundsätzlich gebraucht zum Ausdruck von:<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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erfüllbaren Wünschen in gehobener Rede<br />

„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“<br />

Aufforderungen an eine dritte Person<br />

„Gott schütze den König!“<br />

insbesondere die höfliche Anrede in der dritten Person Plural<br />

„Seien Sie so gut, gehen Sie schon einmal voraus!“<br />

(selten) Anweisungen in Anleitungen u. Ä.<br />

„Man nehme vier Eier…“<br />

Der Konjunktiv I wird hauptsächlich benutzt:<br />

bei der Wiedergabe indirekter Rede, insbesondere in Pressetexten zur<br />

Distanzierung vom Wahrheitsgehalt einer Aussage<br />

„Die Bundeskanzlerin sagte, es gebe keine neuen Steuererhöhungen.“ (= Sie<br />

hat das gesagt. Ob es stimmt, wissen wir nicht.)<br />

Der Konjunktiv II drückt grundsätzlich aus:<br />

unwirkliche, bedingt mögliche oder spekulative Sachverhalte und irreale Wünsche<br />

„Hätte ich mehr Geld, hätte ich längst ein Haus.“<br />

Wiedergabe indirekter Rede (wenn Konjunktiv I = Indikativ)<br />

„Peter sagte, die Kinder kämen um 6 nach Hause.“<br />

Ersatzformen unterschiedlichster Art ersetzen den Konjunktiv I und II zunehmend in<br />

der Umgangssprache, aber auch mehr oder weniger stark in der Schriftsprache<br />

(mitunter ist das eine individuelle Frage bzw. eine Frage der Stilebene):<br />

Der Konjunktiv I wird ersetzt durch seine Entsprechungen im Indikativ (evtl. unter<br />

Hinzufügung lexikalischer Mittel (angeblich, vermutlich, eventuell …) oder durch<br />

die „Würde-Form“<br />

„Er hat gehört, ich sei immer nett gewesen.“ → „Er hat gehört, ich bin<br />

angeblich immer nett gewesen.“ → „Er hat gehört, ich würde nett sein.“<br />

Der Konjunktiv II wird ersetzt durch die „Würde-Form“<br />

„Er sagte, sie schriebe das.“ → „Er sagte, sie würde das schreiben.“<br />

Außerdem werden viele alte Konjunktivformen durch die „Würde-Form“ verdrängt,<br />

insbesondere bei:<br />

formaler Gleichheit von Konjunktiv- und Indikativform (Konjunktiv II der<br />

schwachen Verben)<br />

„ich sagte“ (Indikativ = Konjunktiv) → „ich würde sagen“<br />

Vorhandensein paralleler und/oder veralteter Formen des Konjunktivs II<br />

„ich wärfe“ ↔ „ich würfe“ → „ich würde werfen“<br />

(Die veralteten Konjunktiv-II-Formen gehen auf veraltete Präteritumformen dieser<br />

Verben zurück.) Am stärksten halten sich synthetische Konjunktivformen noch bei<br />

solchen starken Verben, bei denen der Konjunktiv II durch Umlautung noch in allen<br />

Personen zweifelsfrei zu erkennen ist (z. B. ich käme, du käm(e)st, er käme usw.).<br />

Der Status der „Würde-Form“ ist in der Sprachwissenschaft umstritten. Während ihn<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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manche als allzu „volkstümlich“ ablehnen und nur sehr begrenzt akzeptieren;<br />

betrachten ihn andere als „Nebenform“ (innerhalb des Konjunktivs II) und wiederum<br />

andere als eigenständige „moderne Form“, die Schritt für Schritt die alten Formen (bis<br />

auf feste Wendungen) ersetzen wird. Ähnliches vollzog und/oder vollzieht sich z. B. in<br />

den Schwestersprachen des <strong>Deutsche</strong>n, dem Dänischen und Englischen.<br />

Adverbien und Prädikat<br />

Im <strong>Deutsche</strong>n werden Adverbien schlicht durch die Grundform der Adjektive gebildet,<br />

nicht durch Adverbialmorpheme. Selten benutzte Ausnahme ist das Adverb wohl zum<br />

Adjektiv gut (das ist wohl getan, ich befinde mich wohl).<br />

Im Gegensatz zum Englischen wird im <strong>Deutsche</strong>n kein grammatischer Unterschied<br />

zwischen Prädikat und Adverbien vollzogen.<br />

Allerdings werden Adverbien oftmals durch gewisse Suffixe gekennzeichnet, so z. B.<br />

„glücklicher-weise“, „umstände-halber“ oder „verletzungs-bedingt“.<br />

Satzformen<br />

Hauptsatzreihe (HS-Reihe)<br />

Satzgefüge<br />

Syntax (Satzstellung)<br />

Die deutsche Sprache gilt als eine flektierende Sprache, d. h. die grammatischen<br />

Beziehungen zwischen den Wörtern werden mit Hilfe von Affixen und teilweise durch<br />

Wurzelflexion ausgedrückt. Dadurch sind im Vergleich zu nichtflektierenden Sprachen<br />

(Englisch, Chinesisch) sehr flexible Stellungen im Satz möglich, insbesondere im<br />

Mittelfeld:<br />

„Der Junge hat seinem Bruder die CD mitgebracht.“<br />

„Der Junge hat die CD seinem Bruder mitgebracht.“<br />

„Seinem Bruder hat der Junge die CD mitgebracht.“<br />

„Die CD hat der Junge seinem Bruder mitgebracht.“<br />

Der flektierte Prädikatsteil kann an erster (Befehlssatz, Entscheidungsfragesatz),<br />

zweiter (Aussagesatz, w-Fragesatz) oder letzter Position (Nebensatz) realisiert werden:<br />

„Bring mir die CD mit!“<br />

„Bringst du mir die CD mit?“<br />

„Ich bringe dir die CD mit!“<br />

„Wer bringt mir die CD mit?“<br />

„… weil ich dir die CD mitgebracht habe.“<br />

Das <strong>Deutsche</strong> hat eine Satzklammer, die aus dem flektierten und dem unflektierten<br />

Verbteil besteht (hat … gesagt, will … spielen, macht … blau, fährt … ab). Wenn etwas<br />

betont werden soll, wird die Satzstellung verändert bzw. fällt anders aus:<br />

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„Ich habe die CD deinem Bruder mitgebracht.“<br />

„Ich habe deinem Bruder die CD mitgebracht.“<br />

„Deinem Bruder habe ich die CD mitgebracht.“<br />

Die Satzstellung des <strong>Deutsche</strong>n ist weitgehend festgelegt: Es gibt etwa drei<br />

Satzschablonen, die nicht sehr viele Möglichkeiten einräumen (verglichen z. B. mit dem<br />

Lateinischen). Es gibt dabei die Möglichkeit, das Objekt des Satzes oder ein einzelnes<br />

Adverb an den Satzanfang zu rücken; mehrere Adverbien unterschiedlicher Art am<br />

Satzanfang sind ungebräuchlich. Die Adverbien untereinander oder das Objekt mit<br />

einem Adverbteil können teilweise getauscht werden:<br />

übliche Satzstellung: „Der Direktor betrat gestern um 10 Uhr mit einem Schirm in<br />

der Hand sein Büro“<br />

Kein Satzteil wird besonders hervorgehoben.<br />

Vorangestelltes Objekt: „Sein Büro betrat der Direktor gestern um 10 Uhr mit<br />

einem Schirm in der Hand“.<br />

Das Objekt „sein Büro“ wird hierbei hervorgehoben, es könnte im folgenden Satz<br />

näher erläutert werden.<br />

Vorangestelltes Adverb: „Gestern betrat der Direktor um 10 Uhr mit einem Schirm<br />

in der Hand sein Büro“.<br />

Das zweite Zeitadverb, „um 10 Uhr“, erfährt eine leichte Betonung.<br />

Vorangestellte Zeit-Adverbien: „Gestern um 10 Uhr betrat der Direktor mit einem<br />

Schirm in der Hand sein Büro“.<br />

Die Zeitangabe „gestern um 10 Uhr“ wird hervorgehoben.<br />

Getauschte Adverbien: „Der Direktor betrat mit einem Schirm in der Hand gestern<br />

um 10 Uhr sein Büro“.<br />

Der Satzteil „mit einem Schirm in der Hand“ wird hervorgehoben.<br />

Getauschtes Objekt: „Der Direktor betrat gestern um 10 Uhr sein Büro mit einem<br />

Schirm in der Hand“.<br />

Die Zeitangabe und das Objekt „sein Büro“ werden leicht betont.<br />

Vor allem aus den Satzbauplänen 1 und 2 ergibt sich auch die für den deutschen<br />

Satzbau charakteristische Satzklammer (nach Mark Twain müsse man die Satzaussage<br />

langer Sätze mit dem Fernrohr suchen) – finiter und infiniter Teil der Verbform treten<br />

auseinander:<br />

„Hat er dich eigentlich gestern besucht?“<br />

„Stellte das Computerprogramm die ursprüngliche Version wieder her?“<br />

→ Im Nebensatz (Satzbauplan Nr. 3) steht das komplette Prädikat am Satzende.<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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Die Niederländische Syntax entspricht in dieser Hinsicht weitestgehend der deutschen,<br />

während im Englischen, Französischen usw. die Verbteile stets zusammenstehen – und<br />

zwar an zweiter Position, direkt vor dem Objekt/der Verbergänzung. Dies ist aufgrund<br />

der verlorengegangenen Flexionsmöglichkeiten der englischen Sprache für das<br />

Verständnis notwendig.<br />

1. Satzbauplan – Hauptsatz<br />

Der 1. Satzbauplan hat die Reihenfolge<br />

Subjekt – finitives Prädikat – indirektes Objekt – direktes Objekt –<br />

Adverbien – Prädikatrest<br />

Die Satzverneinung steht vor dem Prädikatrest.<br />

Beispiel: „der Verkäufer – hatte – seinem Kunden – das Buch – gestern – in seinem<br />

Laden – (nicht) – gegeben.“<br />

Häufige Abweichungen:<br />

Das Zeitadverb steht vor dem direkten Objekt.<br />

Eine Umstellung von indirektem und direktem Objekt bewirkt eine leichte<br />

Betonung des indirekten Objekts.<br />

Das 1. Satzbauplan steht in Hauptsätzen und vor Nebensätzen.<br />

In einigen Fällen ist eine Satzverneinung nicht direkt möglich, „nicht“ steht dann vor<br />

einem anderen Adverb:<br />

1.<br />

1.<br />

„Der Verkäufer hatte seinem Kunden das Buch NICHT sogleich in eine Tüte<br />

gepackt“<br />

„nicht sogleich“ lautet hier die Verneinung.<br />

„Der Verkäufer hatte seinem Kunden das Buch gestern NICHT in eine Tüte<br />

gepackt“<br />

„nicht in eine Tüte packen“ lautet hier die Verneinung.<br />

Siehe aber auch die etwas ungebräuchlichen Formulierungen:<br />

1.<br />

„Mitnichten hatte der Verkäufer seinem Kunden das Buch sogleich/gestern in eine<br />

Tüte gepackt“<br />

2. Satzbauplan – Inversion<br />

Bei der Inversion werden das finitive Prädikat und das Subjekt ausgetauscht. Dies<br />

geschieht dann, wenn einer der folgenden Teile an den Satzanfang gestellt wird:<br />

1.<br />

2.<br />

Objekt: „die Sturmwarnung sahen wir im Wetterbericht“, „mir hat er es nicht<br />

geglaubt“<br />

Prädikatsadjektiv: „Verloren ist die Schönheit der Jugend!“<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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3. Ein oder mehrere Adverbien: „In jeder Lüge schlummert ein bisschen Wahrheit“,<br />

„Gestern ist in Köln ein Zug entgleist“<br />

4. Ein (untergeordneter) Nebensatz: „Weil es schon spät wurde, beeilte er sich, nach<br />

Hause zu kommen“<br />

5. In Entscheidungsfragen: „Hast du dir das auch wirklich gut überlegt?“<br />

6. In Fragesätzen treten Interrogativpronomen an den Satzanfang, auch hier kann<br />

Inversion auftreten, solange das Pronomen nicht Subjekt ist: „Wen hast du<br />

getroffen?“, „Wann bist du gekommen?“. Subjekt „Was liegt da?“, Objekt: „Was liest<br />

du da?“<br />

Der Satzbauplan ist dann:<br />

XXX – finitives Prädikat – Subjekt – (indir. Objekt) – (dir. Objekt) –<br />

Adverbien – Prädikatrest<br />

Die Satzverneinung steht vor dem Prädikatrest.<br />

Beispiel: „seinem Kunden – hatte – der Verkäufer – das Buch – gestern – in seinem<br />

Laden – (nicht) – gegeben.“<br />

3. Satzbauplan – Nebensätze<br />

Nebensätze werden durch unterordnende Konjunktionen (Subjunktionen) eingeleitet,<br />

zum Beispiel dass, sodass, falls, ob, wohingegen, obwohl … In Nebensätzen gilt<br />

folgendes Muster (ganz am Anfang steht die Subjunktion):<br />

Subjekt – (indir. Objekt) – (dir. Objekt) – Adverbien – Prädikatrest –<br />

finitives Prädikat<br />

Die Satzverneinung steht vor dem Prädikatrest. Das finitive Prädikat rückt also ans<br />

Satzende.<br />

Beispiel: „Weil – der Verkäufer – seinem Kunden – das Buch – gestern – in seinem Laden<br />

– (nicht) – gegeben – hatte“<br />

Reihenfolge innerhalb der Satzteile<br />

Im Allgemeinen gilt: Erst Zeit, dann Ort, dann der Rest.<br />

Beispiel: „Der Verkäufer hatte seinem Kunden das Buch gestern in seinem Laden<br />

persönlich mit seinen Händen überreicht“.<br />

Für den Prädikatrest gilt: 1) Vollverb – 2) Hilfsverb – 3) lassen 4) Modalverb<br />

Beispiele:<br />

„ich werde ihn 1) gesehen 2) haben“<br />

„ich hätte ihn 1) sehen 4) können“<br />

„ich wollte dich es 1) sehen 3) lassen“<br />

Und, um das Modell aufs Äußerste zu strapazieren: „ich würde ihn dich 1) sehen 2)<br />

werden 3) lassen 4) können“<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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Besondere Reihenfolgen<br />

Im bloßen Infinitiv gilt der 3. Satzbauplan: „jemanden nicht sehen wollen“. Das Objekt<br />

steht also vor dem Verb.<br />

Im Relativsatz gilt:<br />

Nominativisch: indir. Objekt – Adverb – dir. Objekt – Prädikat:<br />

„der Reisende, der gestern die Heimreise angetreten hat, hat sich beschwert.“<br />

Genitivisch: Subjekt – Adverb – indir. Objekt – dir. Objekt – Prädikat:<br />

„die Frau, deren Hund soeben die Katze jagen wollte, wurde sehr wütend.“<br />

Dativisch: Subjekt – Adverb – dir. Objekt – Prädikat:<br />

„der Hund, dem er gestern etwas zu essen gegeben hat, kam heute wieder.“<br />

Akkusativisch: Subjekt – Adverb – indir. Objekt – Prädikat:<br />

„der Vogel, den die Katze auf dem Baum fangen wollte, flog davon.“<br />

Bildet ein Verb mit trennbarer Vorsilbe alleine das Prädikat, so tritt die Vorsilbe ganz<br />

an das Ende des Satzes:<br />

„Gestern machten sie zu Ehren des Bürgermeisters ein Fass auf.“<br />

Mit Hilfsverben: Gestern haben sie zu Ehren des Bürgermeisters ein Fass<br />

aufgemacht.<br />

Abtönungspartikeln/Modalpartikeln<br />

Charakteristisch für die deutsche Sprache sind Abtönungspartikeln (manchmal auch<br />

‚Modalpartikeln‘ genannt) wie zum Beispiel aber, auch, denn, doch, eben, eh, etwa,<br />

halt, ja, mal. Sie haben keine selbstständige lexikalische Bedeutung, sondern<br />

qualifizieren die Bedeutung der Äußerung, in der sie vorkommen. Ihre Funktion ist nur<br />

schwer zu beschreiben. Sie wurden früher als überflüssig betrachtet und daher als<br />

Füllwörter bezeichnet. In der Regel kommen die Ausdrucksformen auch in anderen<br />

Wortklassen vor (z. B. ‚denn‘ als Konjunktor). Die meisten Sprachen haben keine<br />

direkten Äquivalente (z. B. Englisch), man findet Abtönungspartikeln schon im<br />

Gotischen, im Altgriechischen, Schwedischen, Niederländischen – vor allem also in<br />

germanischen Sprachen.<br />

„Da hast du aber Glück gehabt.“<br />

„Das ist ja gut.“<br />

„Das kann doch nicht wahr sein!“<br />

„Was machst du eigentlich gerade?“<br />

„Ich habe den Zug gerade noch mal eben so erwischt.“<br />

„Du willst doch nicht etwa noch ein Stück Kuchen!“<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

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Sprachwandel<br />

Als lebende Sprache ist die <strong>Grammatik</strong> des <strong>Deutsche</strong>n diversen Veränderungen<br />

unterworfen. Zurzeit ist z. B. eine Tendenz zu beobachten, dass der Genitiv durch den<br />

Dativ ersetzt wird („wegen dem Regen“; klassisch: „wegen des Regens“). Auch lässt sich<br />

feststellen, dass in der gesprochenen Sprache die Konjunktion „weil“ in letzter Zeit<br />

verstärkt eine Verbzweitstellung statt einer Verbletztstellung im eingeleiteten<br />

Nebensatz hervorruft. („Sie hat einen Pullover angezogen, weil es ist draußen kalt.“ vs.<br />

„Sie hat einen Pullover angezogen, weil es draußen kalt ist.“)<br />

Geschichte der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Grammatik</strong><br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong>en werden seit beinahe einem halben Jahrtausend verfasst. Zu den<br />

historisch wichtigeren Meilensteinen zählen die folgenden:<br />

Valentin Ickelsamer (1534): Teutsche Grammatica. Augsburg.<br />

Johannes Clajus (1578): Grammatica Germanicae Linguae<br />

Justus Georg Schottelius (1663): Ausführliche Arbeit von der teutschen<br />

Haubtsprache. Braunschweig (Digitalisat (http://diglib.hab.de/drucke/ko-306<br />

/start.htm) ; Nachdruck: Tübingen 1967)<br />

Johann Christoph Gottsched (1762): Vollständigere und Neuerläuterte <strong>Deutsche</strong><br />

Sprachkunst. Nach den Mustern der besten Schriftsteller des vorigen und itzigen<br />

Jahrhunderts abgefasset und bey dieser fünften Auflage merklich verbessert.<br />

Leipzig<br />

Johann Christoph Adelung (1782): Umständliches Lehrgebäude der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Sprache zur Erläuterung der <strong>Deutsche</strong>n Sprachlehre für Schulen. 1. Bd. Leipzig.<br />

Jakob Grimm (1819–1837): <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong>. Göttingen, 4 Bde.<br />

Otto Behaghel (1923–1932): <strong>Deutsche</strong> Syntax. Eine geschichtliche Darstellung,<br />

Heidelberg, 4 Bde.<br />

Hans Glinz (1952): Die innere Form des <strong>Deutsche</strong>n: Eine neue deutsche<br />

<strong>Grammatik</strong>. Bern: Francke (= Bibliotheca Germanica)<br />

Autorenkollektiv unter der Leitung von Karl Erich Heidolph, Walter Flämig und<br />

Wolfgang Motsch (1981): Grundzüge einer deutschen <strong>Grammatik</strong>. Berlin:<br />

Akademie-Verlag.<br />

Gisela Zifonun, Ludger Hoffmann, Bruno Strecker et al. (Mannheimer Institut für<br />

<strong>Deutsche</strong> Sprache) (1997): <strong>Grammatik</strong> der deutschen Sprache. Berlin - New York:<br />

Walter de Gruyter [3]<br />

Literatur<br />

Moderne <strong>Grammatik</strong>en<br />

O. Behaghel: <strong>Deutsche</strong> Syntax. Bd. I-IV, Winter, Heidelberg 1928.<br />

H. Brinkmann: Die <strong>Deutsche</strong> Sprache. Schwann, Düsseldorf, 1962<br />

G. Drosdowski et al. (Hrsg.): Duden <strong>Grammatik</strong> der deutschen Gegenwartssprache.<br />

Dudenverlag, Mannheim 1986.<br />

P. Eisenberg: Das Wort (Bd. 1), Der Satz (Bd. 2) – Grundriß der deutschen<br />

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Deutsche</strong>_<strong>Grammatik</strong><br />

<strong>Grammatik</strong>. Metzler, Stuttgart 2004.<br />

U. Engel: <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong>. Groos, Heidelberg 1988.<br />

Peter Gallmann, Horst Sitta: <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> [nach neuer Rechtschreibung].<br />

4. Auflage. Lehrmittelverl. d. Kantons Zürich, Zürich 2004, ISBN 3-906718-54-9.<br />

K. E. Heidolph, W. Flämig, W. Motsch u. a.: Grundzüge einer deutschen <strong>Grammatik</strong>.<br />

Akademie, Berlin 1981.<br />

G. Helbig, J. Buscha: <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong>. 6. Auflage. Langenscheidt, Berlin 2007,<br />

ISBN 978-3-468-49493-2.<br />

E. Hentschel, H. Weydt: Handbuch der deutschen <strong>Grammatik</strong>. 3. Auflage. de<br />

Gruyter, Berlin/New York 2003.<br />

H. J. Heringer: Lesen lehren lernen: Eine rezeptive <strong>Grammatik</strong> des <strong>Deutsche</strong>n.<br />

Niemeyer, Tübingen 1988.<br />

H. Paul: <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong>. Bd. I-V, Niemeyer, Tübingen 1920.<br />

F.-J. Regh: <strong>Grammatik</strong> & Zeichensetzung - leicht erklärt. Lern-WOLF Verlag,<br />

Mechernich 2009.<br />

H. Weinrich: Textgrammatik der deutschen Sprache. Dudenverlag, Mannheim<br />

1993.<br />

G. Zifonun, L. Hoffmann, B. Strecker et al.: <strong>Grammatik</strong> der deutschen Sprache. de<br />

Gruyter, Berlin/New York 1997.<br />

Heike Pahlow: <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> - einfach, kompakt und übersichtlich.<br />

1. Auflage. Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2010, ISBN 978-3-86268-012-2.<br />

<strong>Grammatik</strong>geschichte<br />

Wikisource: <strong>Grammatik</strong>en – Quellen und Volltexte<br />

Werner Besch u. a. (Hrsg.): Sprachgeschichte: Ein Handbuch zur Geschichte der<br />

deutschen Sprache. Walter de Gruyter 1998, ISBN 3-11-011257-4.<br />

Andreas Gardt: Geschichte der Sprachwissenschaft in Deutschland. Walter de<br />

Gruyter 1999, ISBN 3-11-015788-8.<br />

Siehe auch<br />

<strong>Grammatik</strong>begriffe im <strong>Deutsche</strong>n<br />

Liste starker Verben (<strong>Deutsche</strong> Sprache)<br />

Wortart, Wortform<br />

Satzart, Satzglied, Syntax<br />

Liste der grammatischen Klassifizierer<br />

Affix, Suffix, Präfix<br />

Deklination, Konjugation<br />

Weblinks<br />

GRAMMIS Online Informationssystem zur deutschen <strong>Grammatik</strong>, basiert – in Teilen<br />

– auf der „<strong>Grammatik</strong> der deutschen Sprache von Zifonun/Hoffmann/Strecker et<br />

al.“ 1997 (http://hypermedia.ids-mannheim.de/grammis/index.html)<br />

Canoo.net: <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> und Wörterbücher (http://www.canoo.net)<br />

22 of 23 09/10/2011 04:40 PM


<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Deutsche</strong>_<strong>Grammatik</strong><br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> (http://deutsch.lingo4u.de/)<br />

Netzseiten mit privatem Übungsmaterial für Deutsch als Fremdsprache<br />

(http://www.cafe-deutsch.de/)<br />

Einzelnachweise<br />

1. M. G. Arssenjewa, I. A. Zyganowa: <strong>Grammatik</strong> der deutschen Sprache. Verlag<br />

«Sojuz», Sankt Petersburg 2002, S. 178ff.<br />

2. H. Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart, Weimar<br />

2005, S. 338.<br />

3. Vgl. die Rezension (http://www.personal.uni-jena.de/~x1gape<br />

/Pub/Rezension_IDS_<strong>Grammatik</strong>_1999.pdf) von Peter Gallmann<br />

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Deutsche</strong>_<strong>Grammatik</strong>“<br />

Kategorien: <strong>Grammatik</strong> | <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong><br />

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