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Nach einigen Tagen, lud uns Joe zur Insel Kiwajiu ein. Nach einem rauschendem<br />
Fest auf der Dachterrasse seines Lamu-Hotels, liefen wir noch nachts um 3 Uhr aus.<br />
Wieder ging es hart am Wind nach Norden zur somalischen Grenze und wieder<br />
fingen wir einen riesigen Fisch, dieses Mal einen Wahoo.<br />
Die Einfahrt erwies sich nicht einfach. Der dortige Marin-Nationalpark, erfordert<br />
schon einige Wachsamkeit. Kiwajiu ist eine sagenhafte Touri freie Trauminsel mit 2<br />
kleinen Dörfern umrandet von Palmen und 200 m hohen Sanddünen und einem der<br />
schönsten Sandstrände der Welt. Kaum waren wir hier, besuchte uns auch schon<br />
Joe mit seiner riesigen Dhow. Am Strand auf einem riesigen Baum, stand ein<br />
schmuckes Baumhaus welches auch Joe gehörte. Am Abend beim Barbecue<br />
verspeisten wir den leckeren Fisch und jodelten bayrisch nostalgische Berglieder.<br />
Am nächsten Tag machte Joe mir ein verlockendes Angebot; ich sollte der künftige<br />
Kiwajiu-Resort-Chef werden. Joe hatte in diesem Paradies, wo es noch keinen<br />
Touristen gab, schon wieder zugeschlagen und große Grundstücke aufgekauft.<br />
2 Tage gaben wir uns der Südsee-Idylle hin. Wanderten auf die 200 Meter hohen<br />
Dünen, schnorchelten zwischen den traumhaft schönen Riffen und ließen die Seele<br />
baumeln.<br />
Dann drängte die Zeit und wir segelten zurück nach Lamu mit seinem<br />
abendländlichen Reiz. Hier gab es kein Auto, keine Abgase und der Dung der 15.000<br />
Esel, die auf der Insel wohnen, drücken Lamu eine ganz besondere Duft und Note<br />
auf. Ein Hauch von Orient, afrikanisch gefärbt, wie die Hautfarbe seiner Bewohner<br />
empfing uns. Tief vermummte Frauen-Gestalten, hinter deren Bui Bui rege Augen<br />
blitzten, drängten durch die engen winkligen Gassen und unbekümmert lachende<br />
Kinder nahmen uns bei der Hand. Ja, Lamu hatte etwas ganz besonderes an sich.<br />
Wir besuchten die Altstadt mit dem urigen Markt und der aus dem 17. Jahrhundert<br />
stammenden N`nalao Moschee und fuhren mit einer wieselflinken Segel-Dhow zu<br />
den Ruinen von Takwa. Ein anschließender Besuch auf einer Dhow-Werft,<br />
interessierte mich als Bootsbauer ganz besonders, denn hier wurden die besten<br />
Schiffe an der ostafrikanischen Küste gebaut. Am Abend beim Sunset saßen wir vor<br />
Joes Palast-Hotel und schauten beim Glas Taska-Bier den vorbeiflitzenden Dhows<br />
zu. Hier fühlten wir uns sofort heimisch. Die Leute waren freundlich und lachten und<br />
hatten ein Für und Miteinander an sich, welches uns Deutschen fremd geworden<br />
war. Doch das Wichtigste, die Leute waren aufrichtig und ehrlich. Ein wahres<br />
Paradies. Dies hatte vor langer Zeit auch Bob Marley feststellen können, denn er<br />
lebte viele Jahre hier.<br />
In den nächsten Jahren, sollte Lamu, zu meinem heimlichen Zuhause werden. Nach<br />
dem wir das moslemische Himmelreich umsegelt hatten, wurde es an der Zeit, dass<br />
Weite zu suchen, denn meine Gäste, wollten noch bis runter nach Daressalam<br />
segeln.<br />
In Nevis-Island warfen wir den Anker und machten uns an die Erkundung der<br />
unbewohnten Insel. Wir entdeckten, eingebettet zwischen den Felsen, einen kleinen<br />
Natur-Swimmingpool deren Felswände, da gerade Niedrigwasser war, voller<br />
Steinaustern hingen. Spontan ging ich zurück aufs Boot, röstete Knoblauch-Tostbrot,<br />
packte Werkzeug zum ernten der Muscheln ein, schnappte mir eine Flasche<br />
Champagner und bald saßen wir zusammen im Pool umrahmt von kulinarischen<br />
Köstlichkeiten.<br />
Nachdem wir uns aalend im weißen Sandstrand noch einen Sundowner reingezogen<br />
hatten, rauschten wir mit der Bavaria unter Spinnaker mit 8- kn in Richtung SS-West.