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Deutsche Ansiedlungen in Galizien 1781 bis 1940 ... - Walendy-r-d.de

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Ansiedlungen</strong> <strong>in</strong> <strong>Galizien</strong> <strong>1781</strong> <strong>bis</strong> <strong>1940</strong><br />

Auszüge aus e<strong>in</strong>em Vortrag, gehalten zum Galiziertreffen am 13.09.1997 <strong>in</strong> Ostrau/Saalkreis von Werner Kraus<br />

German settlements <strong>in</strong> the eastern part of the Austrian Empire <strong>1781</strong>-<strong>1940</strong><br />

Excerpt of a lecture, given on a meet<strong>in</strong>g on 09-13-1997.<br />

Die Geschichte <strong>de</strong>r <strong>Galizien</strong><strong>de</strong>utschen begann damit, daß Polen zwischen 1772 und<br />

1795 dreimal geteilt wur<strong>de</strong>. Als <strong>de</strong>r polnische König Stanislaw II. im Jahre 1768<br />

Reformen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Land durchführen wollte, um <strong>de</strong>n E<strong>in</strong>fluß Rußlands<br />

zurückzudrängen, kam es zum Bürgerkrieg <strong>in</strong> Polen. Die Reformgegner wur<strong>de</strong>n von<br />

Rußland und Preußen unterstützt und diese Hilfe zur Beilegung <strong>de</strong>s Konfliktes ließen<br />

sich die Großmächte durch Abtretung von polnischem Staatsgebiet bezahlen.<br />

In <strong>de</strong>n Petersburger Verträgen von 1772 teilten Rußland, Preußen und Österreich e<strong>in</strong><br />

Drittel <strong>de</strong>s polnischen Staatsgebietes unter sich auf. Nach weiteren Unruhen <strong>in</strong> Polen<br />

gab es 1792 und 1795 noch zwei Teilungen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen auch das restliche Polen<br />

aufgeteilt wur<strong>de</strong>. Das geschah <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Herrschaft <strong>de</strong>r Kaiser<strong>in</strong> Maria Theresia,<br />

die übrigens nur wi<strong>de</strong>rwillig dieses Spiel <strong>de</strong>r Großmächte mitgemacht hat.<br />

Von 1772 <strong>bis</strong> 1918 gehörte also das sogenannte Königreich <strong>Galizien</strong> und<br />

Lodomerien zur K.u.K-Monarchie Österreich-Ungarn. Der westliche Teil von <strong>Galizien</strong><br />

mit <strong>de</strong>r Hauptstadt Krakau gehört heute zu Polen. Wenn wir hier von <strong>Galizien</strong><br />

sprechen, dann me<strong>in</strong>en wir aber Ostgalizien mit <strong>de</strong>r Hauptstadt Lemberg. Heute wird<br />

dieses Gebiet als Westukra<strong>in</strong>e bezeichnet und Lemberg heißt heute Lwiw (polnisch<br />

Lwów, russisch Lwow).<br />

Maria Theresia hat gleich nach <strong>de</strong>r ersten Teilung Polens - etwa um 1774 - <strong>in</strong><br />

Lemberg die ersten Handwerker aus Deutschland ansie<strong>de</strong>ln lassen. Nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Kaiser<strong>in</strong> im Jahre 1780 begann unter Kaiser Josef II. die eigentliche Kolonisation<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Die katastrophale Wirtschaftslage sollte durch Fachkräfte, wir wür<strong>de</strong>n<br />

heute sagen durch Entwicklungshelfer, verbessert wer<strong>de</strong>n. Auch damals schon<br />

mußten für e<strong>in</strong> solches Vorhaben die notwendigen Gesetze erlassen wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>m Ansiedlungspatent von <strong>1781</strong> wur<strong>de</strong>n die Bed<strong>in</strong>gungen für die Ansiedlung<br />

von Bauern und Handwerkern aus Deutschland festgelegt. Das betraf vor Allem die<br />

Zuteilung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns und die Gewährung e<strong>in</strong>er mehrjährigen Steuerfreiheit.<br />

Das sogenannte Toleranzpatent Josefs II. von <strong>1781</strong> ermöglichte erstmals die<br />

Ansiedlung von An<strong>de</strong>rsgläubigen <strong>in</strong> <strong>de</strong>m katholischen Österreich. Daraus erklärt sich<br />

<strong>de</strong>r hohe Anteil <strong>de</strong>r evangelischen Christen unter <strong>de</strong>n Ansiedlern <strong>in</strong> <strong>Galizien</strong>.<br />

Die Anwerbung von Auswan<strong>de</strong>rungswilligen zu e<strong>in</strong>er Zeit, als es <strong>in</strong> Deutschland und<br />

<strong>in</strong> ganz Europa noch e<strong>in</strong>en hohen Geburtenüberschuß gab, war nicht beson<strong>de</strong>rs<br />

schwierig. E<strong>in</strong> Teil <strong>de</strong>r großen K<strong>in</strong><strong>de</strong>rschar <strong>de</strong>r Bauernfamilien mußte regelmäßig<br />

<strong>de</strong>n elterlichen Hof verlassen, um sich an<strong>de</strong>rswo e<strong>in</strong>e eigene Existenz aufzubauen.<br />

Die meisten davon wan<strong>de</strong>rten damals nach Amerika aus, aber e<strong>in</strong>ige wer<strong>de</strong>n sich<br />

gedacht haben, laßt uns lieber auf <strong>de</strong>m sicheren Landwege nach <strong>de</strong>m Osten ziehen,<br />

als über <strong>de</strong>n großen Ozean nach Amerika zu gehen.


Die Werber <strong>de</strong>s Kaisers konzentrierten ihre Bemühungen beson<strong>de</strong>rs auf die Pfalz<br />

und das Saarland, <strong>de</strong>nn dies war e<strong>in</strong>e Gegend <strong>in</strong> Deutschland, die durch häufige<br />

Kriege mit <strong>de</strong>m Nachbarn Frankreich beson<strong>de</strong>rs verarmt war. Auf diese Weise ist zu<br />

erklären, daß die meisten <strong>de</strong>r zwischen 1782 und 1785 <strong>in</strong> <strong>Galizien</strong> e<strong>in</strong>gewan<strong>de</strong>rten<br />

Bauern und Handwerker die pfälzische Mundart sprachen. Diejenigen Ansiedler, die<br />

aus an<strong>de</strong>ren Teilen Deutschlands kamen, bil<strong>de</strong>ten <strong>in</strong> <strong>de</strong>r neuen Heimat e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong><strong>de</strong>rheit und sie konnten sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Generationen mit Ihrer<br />

Mundart nicht durchsetzen.<br />

Der Weg von <strong>de</strong>r Pfalz nach <strong>Galizien</strong> ist etwa 1500 km lang. Die Strapazen <strong>de</strong>r<br />

Anreise nach <strong>Galizien</strong> versteht man vielleicht besser, wenn man sich <strong>de</strong>n Weg<br />

vorstellt, <strong>de</strong>n die Auswan<strong>de</strong>rer mit ihrer ganzen Familie zurücklegen mußten. Die<br />

meisten Pfälzer zogen zunächst rhe<strong>in</strong>aufwärts <strong>bis</strong> Speyer und dann zwischen<br />

Schwarzwald und O<strong>de</strong>nwald h<strong>in</strong>durch <strong>bis</strong> nach Ulm. Von Ulm aus und vom<br />

benachbarten Günzburg aus, das damals zu Österreich gehörte, fuhr man auf <strong>de</strong>r<br />

Donau <strong>in</strong> <strong>de</strong>n sogenannten Ulmer Schachteln <strong>bis</strong> nach Wien. Die Ulmer Schachteln<br />

waren ganz billig hergestellte Boote, die nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Richtung donauabwärts fuhren,<br />

<strong>de</strong>nn sie wur<strong>de</strong>n am En<strong>de</strong> Ihrer Reise als Brennholz verkauft.<br />

Von Wien aus g<strong>in</strong>g die Reise auf <strong>de</strong>m Landwege weiter. Man zog mit Pfer<strong>de</strong>wagen <strong>in</strong><br />

größeren Gruppen über Brünn, Olmütz, Mährisch-Neustadt, Bielsko-Biala <strong>bis</strong> nach<br />

Krakau und von dort weiter <strong>in</strong> die Bestimmungsorte. Gereist wur<strong>de</strong> nur <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Sommermonaten und es muß dabei so ähnlich zugegangen se<strong>in</strong> wie bei <strong>de</strong>n<br />

Siedlertrecks, die manchmal <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Wildwestfilmen zu sehen s<strong>in</strong>d.<br />

Aus <strong>de</strong>n Ansiedlungslisten <strong>de</strong>r österreichischen Behör<strong>de</strong>n geht hervor, daß <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Jahren 1782 <strong>bis</strong> 1785 3216 Familien mit 14669 Personen nach <strong>Galizien</strong> zogen. Die<br />

E<strong>in</strong>richtung <strong>de</strong>r Höfe für die Ansiedler konnte mit diesem Ansturm nicht Schritt halten,<br />

so daß ab 1785 die Zahl <strong>de</strong>r Aussiedler beschränkt wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn die <strong>in</strong> Lagern auf<br />

Ihre Ansiedlung warten<strong>de</strong>n Menschen mußten erst auf die Höfe verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieses dauerte <strong>bis</strong> 1789 und länger. Aber schon 1790 starb Kaiser Josef II. und<br />

damit en<strong>de</strong>te die sogenannte josef<strong>in</strong>ische E<strong>in</strong>wan<strong>de</strong>rung. E<strong>in</strong>e zweite<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>de</strong>rungswelle unter Kaiser Franz führte weit weniger Menschen nach<br />

<strong>Galizien</strong>. Nach 1810 gab es noch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wan<strong>de</strong>rungswelle kle<strong>in</strong>eren Ausmaßes aus<br />

<strong>de</strong>m katholischen Egerland, wodurch unter An<strong>de</strong>rem die Orte Machl<strong>in</strong>iec, Mariahilf<br />

und Felizienthal entstan<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d.<br />

In <strong>de</strong>r Regel sollten die Ansiedler außer <strong>de</strong>m Ackerland auch fertig e<strong>in</strong>gerichtete<br />

Höfe mit e<strong>in</strong>er Grundausstattung von landwirtschaftlichem Gerät und Vieh erhalten.<br />

Da aber die österreichische Verwaltung sich erst im Aufbau befand, gab es bei <strong>de</strong>r<br />

Durchführung <strong>de</strong>r Pläne für die Ansiedlung viele Probleme.<br />

Es s<strong>in</strong>d uns viele Zeugnisse überliefert, mit welch großen Schwierigkeiten die<br />

Ansiedler <strong>in</strong> <strong>de</strong>n ersten Jahren <strong>de</strong>s Aufbaus zu kämpfen hatten. Die heutigen<br />

Amerikaner s<strong>in</strong>d sehr stolz auf Ihre Vorfahren und <strong>de</strong>ren sprichwörtlichen<br />

Pioniergeist. Aber wir als Nachkommen <strong>de</strong>r <strong>Galizien</strong><strong>de</strong>utschen können auf die<br />

Leistungen unserer Vorfahren nicht weniger stolz se<strong>in</strong>.<br />

An<strong>de</strong>rs als heute gab es <strong>in</strong> <strong>Galizien</strong> <strong>bis</strong> 1939 mehrere Bevölkerungsgruppen. Das<br />

waren vor allem die Ukra<strong>in</strong>er und die Polen. Aber auch Ju<strong>de</strong>n, <strong>Deutsche</strong> und<br />

Armenier lebten dort, wobei allerd<strong>in</strong>gs je<strong>de</strong> Volksgruppe sich von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren auch


abgrenzte und ihre eigene Kultur pflegte. Man strebte also damals noch nicht die<br />

multikulturelle Gesellschaft an im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Vermischung <strong>de</strong>r Kulturen. Tatsache ist<br />

aber, daß die <strong>Deutsche</strong>n <strong>in</strong> <strong>Galizien</strong> e<strong>in</strong>e Vorbildwirkung auf die übrige Bevölkerung<br />

hatten.<br />

Nach <strong>de</strong>m verlorenen Krieg gegen Preußen 1866 sah sich Österreich gezwungen,<br />

<strong>de</strong>n Volksgruppen im Vielvölkerstaat größere Rechte e<strong>in</strong>zuräumen. Daß be<strong>de</strong>utet,<br />

daß die Rechte <strong>de</strong>r <strong>Deutsche</strong>n dort, wo sie e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong><strong>de</strong>rheit bil<strong>de</strong>ten, e<strong>in</strong>geschränkt<br />

wur<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>m Ersten Weltkrieg wur<strong>de</strong> <strong>Galizien</strong> polnisches Staatsgebiet und <strong>de</strong>n<br />

<strong>Deutsche</strong>n, die <strong>in</strong> diesem Gebiet lebten wur<strong>de</strong> es noch schwerer gemacht, ihre<br />

<strong>de</strong>utsche I<strong>de</strong>ntität zu behalten.<br />

Der Hitler-Stal<strong>in</strong>-Pakt von 1939 regelte die Umsiedlung <strong>de</strong>r <strong>Deutsche</strong>n aus <strong>de</strong>n von<br />

<strong>de</strong>r Sowjetunion beanspruchten Gebieten. Die meisten <strong>Galizien</strong><strong>de</strong>utschen wur<strong>de</strong>n<br />

<strong>1940</strong> im Warthegau (Gebiet um Lódz) angesie<strong>de</strong>lt. Mit <strong>de</strong>r Flucht 1945 wur<strong>de</strong>n sie<br />

dann über ganz Deutschland verstreut. Die Evakuierungspläne <strong>de</strong>r Wehrmacht, die<br />

e<strong>in</strong>e Lenkung <strong>de</strong>r Flüchtl<strong>in</strong>gsströme vorsahen, bewirkten aber, daß sich im Gebiet<br />

nördlich von Halle viele <strong>de</strong>r Flüchtl<strong>in</strong>ge aus <strong>de</strong>m Wartegau nie<strong>de</strong>rließen, so daß<br />

beson<strong>de</strong>rs <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Gebiet um Ostrau noch e<strong>in</strong> gewisser Zusammenhalt <strong>de</strong>r<br />

<strong>Galizien</strong><strong>de</strong>utschen <strong>bis</strong> heute festzustellen ist. Diese stammen hauptsächlich aus<br />

e<strong>in</strong>igen katholischen Dörfern aus <strong>de</strong>r Umgebung von Lemberg mit <strong>de</strong>n Namen<br />

Bruckenthal, Wiesenberg, Weissenberg, Ottenhausen, sowie aus weiteren kle<strong>in</strong>eren<br />

<strong>de</strong>utschen Siedlungen.<br />

Click here for the english version.<br />

Hans-J. BUJA<br />

Pfälzer im Distrikt Radom<br />

Aus <strong>de</strong>r Chronik von Mikolajow, Krs. Opatow<br />

Bald nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> Kaiser Joseph II. geriet die weitere Ausbreitung <strong>de</strong>utscher Siedlungen <strong>in</strong><br />

Westgalizien immer mehr <strong>in</strong>s Stocken. Vor allem die Umtriebe <strong>de</strong>r katholischen Geistlichkeit<br />

erschwerten <strong>de</strong>n evangelischen <strong>de</strong>utschen Siedlern neuen Lan<strong>de</strong>rwerb. Der zahlreiche<br />

Nachwuchs <strong>de</strong>r seit 1783 von südwest<strong>de</strong>utschen E<strong>in</strong>wan<strong>de</strong>rern, hauptsächlich Pfälzern,<br />

besie<strong>de</strong>lten Kolonien Hohenbach, Pa<strong>de</strong>w und Reichsheim im Bezirk Mielec, Distrikt<br />

Krakau, sah sich daher gezwungen, neues Siedlungsland jenseits <strong>de</strong>r Weichsel <strong>in</strong> <strong>de</strong>m unter<br />

russischer Verwaltung stehen<strong>de</strong>n Kongreßpolen zu suchen. So entstan<strong>de</strong>n u.a. die Siedlungen<br />

Luschyca (früher Samuelow genannt), Hartfeld (Przeczow), Penclawice, Niemscice,<br />

Oglendow, Lubnica - die drei letzteren g<strong>in</strong>gen wie<strong>de</strong>r e<strong>in</strong> - und im Jahre 1832 Mikolajow bei<br />

Osiek nahe <strong>de</strong>r Weichsel <strong>in</strong> <strong>de</strong>r jetzigen Kreishauptmannschaft Opatow.<br />

Von diesen <strong>de</strong>utschen Siedlern berichten die jetzt <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Sippenstelle <strong>de</strong>r Regierung <strong>de</strong>s<br />

Generalgouvernements <strong>in</strong> Krakau aufbewahrten Kirchenbücher <strong>de</strong>r evangelischen Pfarrei<br />

Sielec. Als erster begegnet uns dort bereits 1797 Johann Stiber , Kolonist <strong>in</strong> Samuelow<br />

(Luschyca), <strong>de</strong>r am 9. August dieses Jahres <strong>in</strong> Sielec, 26 Jahre alt, die sechs Jahre jüngere<br />

Christ<strong>in</strong>e Pelzer heiratet, wobei e<strong>in</strong> Wilhelm D<strong>in</strong>ges als Zeuge unterschreibt. Dann f<strong>in</strong><strong>de</strong>n wir


sechs Jahre später Johann Schmidt, Kolonist <strong>in</strong> Samuelow, 24 Jahre alt, <strong>de</strong>r als Witwer am 9.<br />

Januar 1803 <strong>in</strong> Sielec mit <strong>de</strong>r 19-jährigen Anna Maria Schmal getraut wird, wobei als Zeugen<br />

Johann Butschke und Gottfried Bottelberger auftreten.<br />

In Mikolajow überließ <strong>de</strong>r polnische Gutsbesitzer von Osiek <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Kolonisten<br />

Ödland, das er wegen zu großer Kosten und zu schwerer Arbeit nicht bebaut hatte und nur als<br />

Hutwei<strong>de</strong> benutzte. Die westlichen Höhen hatten größtenteils Flugsand, die Nie<strong>de</strong>rung war<br />

e<strong>in</strong> verwahrloster oft sumpfiger Kamp, wo nur Wei<strong>de</strong>n, Rohr und Dornen wuchsen. Die<br />

meisten Ansiedler stammten aus Pa<strong>de</strong>w, e<strong>in</strong>ige aus Hohenbach. Die Entfrohnungsliste <strong>de</strong>s<br />

Gutes Osiek von 1864 nennt für Mikolajow folgen<strong>de</strong> Namen:<br />

10 Vollwirte mit je 30 Morgen - 16,80 ha :<br />

1. Phillipp Lang<br />

2. Jakob Lang<br />

3. Johann Schmidt<br />

4. He<strong>in</strong>rich Schmidt<br />

5. Wilhelm Berner<br />

6. Konrad Wagner<br />

7. Nikolaus Numrich<br />

8. Wilhelm Schmidt<br />

9. Adalbert Hauser<br />

10. Philipp Hauser<br />

und 4 Häusler (Handwerker) mit je 70 ar für Hausplatz und Gartenland, zusammen 5 Morgen<br />

:<br />

11. Ludwig Schmidt<br />

12. Jakob Numrich<br />

13. He<strong>in</strong>rich Müller<br />

14. Philipp Müller<br />

Dazu 2 Morgen Schulland und 35 Morgen geme<strong>in</strong>schaftliche Hutwei<strong>de</strong>, <strong>in</strong>sgesamt 342<br />

Morgen Ackerland, Wiese und Hutwei<strong>de</strong>.<br />

Im Frühjahr 1832 setzten die ersten <strong>de</strong>utschen Ansiedler auf ihren Gespannen mit <strong>de</strong>r<br />

notdürftigsten Habe über die Weichsel, um sich auf <strong>de</strong>r russischen Seite e<strong>in</strong>e neue Heimstatt<br />

zu grün<strong>de</strong>n. Die Arbeit, die ihrer harrte, war doppelt schwer. Sie mußten zunächst für ihre<br />

Unterkunft sorgen, um sich vor <strong>de</strong>r Unbill <strong>de</strong>r Witterung zu schützen. In <strong>de</strong>n Sandbergen<br />

schaufelten sie Gruben und zimmerten sie mit gespaltenem Holz aus. Während dann die<br />

Männer <strong>de</strong>n buschfreien Bo<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Pfluge umbrachen, arbeiteten die Frauen mit<br />

Rockhacke und Spaten <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rung. Die Verwandtschaft aus <strong>de</strong>r alten Heimat half nach<br />

Kräften mit, daß mit Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s Herbstes e<strong>in</strong> Haus mit Stallung nebst e<strong>in</strong>er Scheune o<strong>de</strong>r<br />

Schuppen unter Dach kamen und man schon die erste Ernte dreschen und <strong>de</strong>n Acker zur<br />

W<strong>in</strong>terfrucht bereiten konnte. Die nicht mehr fertig wur<strong>de</strong>n, zogen zu <strong>de</strong>n Nachbarn und<br />

halfen ihnen <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Häuser been<strong>de</strong>n, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen sie dann zusammen <strong>de</strong>n W<strong>in</strong>ter<br />

verbrachten. Im zweiten Jahre besaß je<strong>de</strong>r schon Haus, Stallung und meistenteils auch e<strong>in</strong>e<br />

Scheune. Immer mehr Neuland gewannen sie, auch die niedrig gelegene Kamp ro<strong>de</strong>ten sie auf<br />

<strong>de</strong>n trockenen Stellen von Weidl<strong>in</strong>g, Röhricht und Dornen. Die große<br />

Weichselüberschwemmung im Jahre 1836 vernichtete ihre Weizen- und Gerstenernte <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Nie<strong>de</strong>rung. Doch Fleiß, Sparsamkeit und Ausdauer bewahrten sie vor Hunger und Not.


Die K<strong>in</strong><strong>de</strong>r besuchten zuerst die <strong>de</strong>utsche Volksschule <strong>in</strong> <strong>de</strong>r schon früher von Hohenbachern<br />

gegrün<strong>de</strong>ten, südwestlich gelegenen Siedlung Luschyca. Im Jahre 1840 aber kauften die<br />

Mikolajower e<strong>in</strong> leerstehen<strong>de</strong>s Bauernhaus <strong>in</strong> Osiek für 85 Rubel und erbauten davon auf <strong>de</strong>m<br />

Platz am Nor<strong>de</strong>n<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Dorfes ihre erste Volksschule mit e<strong>in</strong>er beschei<strong>de</strong>nen Lehrerwohnung.<br />

Allsonntäglich diente die Schule auch als Bethaus. Folgen<strong>de</strong> Lehrer, von <strong>de</strong>nen e<strong>in</strong>ige auch<br />

früher o<strong>de</strong>r später <strong>in</strong> Luschyca tätig waren, haben von 1840 <strong>bis</strong> 1941 hier unterrichtet :<br />

Fischer, Uhl, Busse, Schuhmann, P<strong>in</strong>tscher, Volmert, Schmidt, Reuß, Emeritzy, Marks,<br />

Bernecker und Kornelie Schmidt. Als 1876 dieses erste Schulhaus baufällig wur<strong>de</strong>, kaufte die<br />

Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> die noch <strong>in</strong> gutem Zustand bef<strong>in</strong>dliche Volksschule <strong>de</strong>r aufgelösten <strong>de</strong>utschen<br />

Siedlung Lubnica im Kreis Stopnica für 180 Rubel und baute sie an <strong>de</strong>r Stelle ihrer <strong>bis</strong>herigen<br />

Schule wie<strong>de</strong>r auf.<br />

Das Jahr 1864 nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s polnischen Aufstan<strong>de</strong>s, von <strong>de</strong>m Mikolajow wenig verspürte,<br />

brachte endlich die Loslösung von <strong>de</strong>r Gutsfrone. Je<strong>de</strong>r Wirt wur<strong>de</strong> erblicher Eigentümer und<br />

hatte von nun an Steuern <strong>in</strong> Bargeld an die russische Behör<strong>de</strong> zu zahlen, im Anfang e<strong>in</strong>en<br />

Rubel pro Morgen jährlich. Aber nicht lange freuten sie sich ihres Besitzes, weil er unter <strong>de</strong>m<br />

jungen Zuwachs geteilt wer<strong>de</strong>n mußte. Manchen wur<strong>de</strong> so das Land zu knapp. Um 1880<br />

verkauften zwei Familien ihre Wirtschaften an Polen und wan<strong>de</strong>rten nach <strong>de</strong>n Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten aus. An<strong>de</strong>re Auswan<strong>de</strong>rer kehrten mit Geld aus Amerika zurück und kauften wie<strong>de</strong>r<br />

bei <strong>de</strong>n schwächeren <strong>de</strong>utschen Wirten Landparzellen. Die Wirtschaften wechselten so mit<br />

Ausnahme <strong>de</strong>r von Lang und Wagner ihre Besitzerfamilien.<br />

Die Ereignisse <strong>de</strong>s Weltkrieges berührten das Dorf dank se<strong>in</strong>er isolierten Lage nur wenig. Am<br />

12. März 1915 aber wur<strong>de</strong>n alle <strong>Deutsche</strong>n aus Mikolajow <strong>in</strong> die Stadt Kursk <strong>in</strong> Mittelrußland<br />

verschickt. 78 Seelen mußten Haus und Hof verlassen, nach<strong>de</strong>m sie das ganze leben<strong>de</strong> und<br />

bewegliche Inventar zu Schleu<strong>de</strong>rpreisen an Polen und Ju<strong>de</strong>n verkauft hatten. Nur Klei<strong>de</strong>r,<br />

Wäsche und Bettzeug konnten sie mitnehmen. Über <strong>de</strong>n Sommer 1915 blieben sie <strong>in</strong> Kursk,<br />

wo sie <strong>in</strong> <strong>de</strong>n dortigen Fabriken und bei <strong>de</strong>utschen E<strong>in</strong>wohnern Arbeit und Unterkunft fan<strong>de</strong>n.<br />

Dann trieb man sie weiter nach Orenburg an <strong>de</strong>r Grenze Sibiriens. Dort verlebten sie drei<br />

schwere W<strong>in</strong>ter bei harter Arbeit, mußten Holz hauen, Eisenbahnwagen verla<strong>de</strong>n, Straßen<br />

räumen. Im Sommer mußten sie auf <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Uraler Kosaken und auf <strong>de</strong>n<br />

Stadtgrün<strong>de</strong>n arbeiten. Nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch <strong>de</strong>s Zarenreiches traten sie im Frühjahr<br />

1918 die Rückreise an, die über 3 Monate dauern sollte. Wegen <strong>de</strong>r Kämpfe <strong>de</strong>r Roten Armee<br />

mit <strong>de</strong>r Weißen Armee mußten sie e<strong>in</strong>e große Strecke die Wolga herunterfahren, um auf<br />

an<strong>de</strong>re Bahnstrecken zu gelangen, die noch nicht unter <strong>de</strong>m Bolschewikenfeuer lagen. E<strong>in</strong>ige<br />

Familien verschlug es <strong>bis</strong> nach Ostpreußen, wo sie 1œ Jahre Landarbeit auf Gütern leisteten.<br />

Manche erlagen <strong>de</strong>n Strapazen, darunter K<strong>in</strong><strong>de</strong>r und Säugl<strong>in</strong>ge. Um 18 Köpfe weniger<br />

kehrten die Mikolajower ohne Klei<strong>de</strong>r und Geldmittel im August 1918 zurück. Ihre Äcker<br />

waren von Polen und Ju<strong>de</strong>n ausgesogen, ihre Gehöfte verwüstet. Zum Glück walteten hier<br />

noch die österreichischen Behör<strong>de</strong>n. Sie wiesen ihnen mit Gewalt die Höfe zu, halfen ihnen<br />

mit Saatgut, Militärpfer<strong>de</strong>n, Klei<strong>de</strong>rn und Wäsche aus und zwangen die <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Nutznießer e<strong>in</strong> Drittel <strong>de</strong>r Ernteerträge <strong>de</strong>n Rückkehrern zu überlassen. Die Jahre 1919 und<br />

1920 verbrachten die Kolonisten bei Hunger und Not, die Polen weigerten sich, ihnen<br />

Lebensmittel zu verkaufen. Doch sie überwan<strong>de</strong>n alle Schwierigkeiten, bauten ihre Höfe<br />

wie<strong>de</strong>r auf und wirtschafteten sich mit <strong>de</strong>r Zeit zu e<strong>in</strong>em beschei<strong>de</strong>nen Wohlstand empor.<br />

Der Pfarrer <strong>de</strong>r evang.-reformierten Kirche <strong>in</strong> Sielec, zu <strong>de</strong>ssen Sprengel Mikolajow mit<br />

Hartfeld und Luschyca seit 1850 gehörte, wollte Volksschulen mit <strong>de</strong>utscher<br />

Unterrichtssprache <strong>in</strong> diesen Siedlungen nicht dul<strong>de</strong>n. Daher kündigten sie <strong>de</strong>m evang.-<br />

reformierten Konsistorium <strong>in</strong> Warschau <strong>de</strong>n Vertrag von 1850, nach <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r evang.-<br />

reformierte Pfarrer <strong>in</strong> Sielec die evang.-augsburgischen <strong>Deutsche</strong>n nach ihrem Ritus zu


etreuen hatte und schlossen sich <strong>de</strong>m evang.-augsburgischen Pfarrsprengel Kielce an. Der<br />

dortige Pfarrer Tietz berief dann <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Lehrer Emil Marks (<strong>de</strong>r dann später auch die<br />

Chronik von Mikolajow aufzeichnete) zum 1. Juli 1921 nach Mikolajow, <strong>de</strong>r die <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Kriegsjahren stark beschädigte Schule wie<strong>de</strong>rherstellte und am 20. August 1921 mit <strong>de</strong>m<br />

Unterricht begann. Doch dann ließ <strong>de</strong>r polnische Schul<strong>in</strong>spektor die Schule schließen. Da<br />

aber nach <strong>de</strong>m polnischen Schulgesetz die <strong>de</strong>utsche Volksgruppe das Recht besaß, bei e<strong>in</strong>er<br />

Schülerzahl von 40 K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn staatlich dotierte, bei e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Schülerzahl<br />

Privatvolksschulen <strong>in</strong> ihrer Muttersprache zu unterhalten, verteidigte die Geme<strong>in</strong><strong>de</strong><br />

hartnäckig ihr Recht, <strong>bis</strong> ihr schließlich im Mai 1922 die weitere Führung e<strong>in</strong>er<br />

Privatvolksschule mit <strong>de</strong>utscher Unterrichtssprache erlaubt wur<strong>de</strong>.<br />

Am 2. März 1922 trat die Weichsel wie<strong>de</strong>r e<strong>in</strong>mal über die Ufer, doch dank <strong>de</strong>s noch<br />

gefrorenen Bo<strong>de</strong>ns richtete sie nur ger<strong>in</strong>gen Scha<strong>de</strong>n an. 1926 trennten sich die Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>n<br />

Mikolajow, Hartfeld und Luschyca wegen <strong>de</strong>r zu großen Entfernung von <strong>de</strong>r Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>de</strong><br />

Kielce und glie<strong>de</strong>rten sich wie<strong>de</strong>r an das Kirchspiel Hohenbach an, <strong>de</strong>m sie schon <strong>bis</strong> 1850<br />

angehört hatten. Dies als H<strong>in</strong>weis für die Sippenforschung. 1928 erlitt die Kolonie e<strong>in</strong>e starke<br />

E<strong>in</strong>buße, da drei <strong>de</strong>utsche Familien ihr Land an Polen verkauften und nach Kanada<br />

auswan<strong>de</strong>rten. 1931 verkaufte e<strong>in</strong>e vierte Familie ihre Wirtschaft an Polen und zog nach<br />

Litzmannstadt. Im Jahre 1933 fand die polnische Schulverwaltung endlich Grund und<br />

Gelegenheit <strong>de</strong>n Lehrer Marks zu entfernen. Die <strong>Deutsche</strong>n beriefen aber bald <strong>de</strong>n Lehrer<br />

Bernecker, <strong>de</strong>r allen Ansprüchen <strong>de</strong>r polnischen Schulbehör<strong>de</strong> standhielt. Nun erklärte diese<br />

das alte Schulhaus für baufällig und for<strong>de</strong>rte e<strong>in</strong> neues nach <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten Gesichtspunkten<br />

<strong>de</strong>r Schulhygiene. So g<strong>in</strong>g die Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> an <strong>de</strong>n Bau e<strong>in</strong>er neuen Schule. Aber als 1934,<br />

gera<strong>de</strong> zum Erntebeg<strong>in</strong>n, die große Weichselüberschwemmung <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>es Dammbruches<br />

auf <strong>de</strong>m Gut Szwagrow e<strong>in</strong>en beträchtlichen Teil ihrer Ernte vernichtete, war sie außer<br />

Stan<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n Bau durch eigene Geldbeträge weiterzuführen. Der <strong>Deutsche</strong> Schulvere<strong>in</strong> und die<br />

evangelische Super<strong>in</strong>ten<strong>de</strong>ntur <strong>in</strong> Stanislau sprangen helfend e<strong>in</strong>, aus Amerika kamen etwa<br />

100 Dollar, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Gutsbesitzer Francke aus Nisko spen<strong>de</strong>te Holz für Fenster, Türen<br />

und Fußbö<strong>de</strong>n, und endlich am 1. August 1935 war <strong>de</strong>r Bau von <strong>de</strong>r Kreisbaukommission<br />

unbeanstan<strong>de</strong>t angenommen.<br />

So verg<strong>in</strong>g die Nachkriegszeit für die Mikolajower <strong>Deutsche</strong>n <strong>in</strong> Kampf und Not <strong>bis</strong> das Jahr<br />

1939 herankam. Immer schwerer wur<strong>de</strong> ihre Lage, immer fanatischer <strong>de</strong>r Haß <strong>de</strong>r Polen.<br />

Schließlich zu Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s Polenfeldzuges verhafteten sie die Lehrer<strong>in</strong> Kornelie Schmidt und<br />

die Landwirte Ludwig Hauser und Philipp Pelzer und verschleppten sie <strong>in</strong> das berüchtigte<br />

Konzentrationslager Bereza Kartuska, von wo sie erst nach langem Marsch zurückkehrten.<br />

Aber bald kam die Vergeltung. Unaufhaltsam rückten die <strong>de</strong>utschen Truppen heran. In <strong>de</strong>m<br />

Gefecht bei Osiek am 12. September 1939, während <strong>de</strong>m Mikolajow zeitweilig zwischen <strong>de</strong>n<br />

L<strong>in</strong>ien lag, jagten sie die Polen zu Paaren, daß sie ihr Heil <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Flucht über die Weichsel<br />

suchten.<br />

Die <strong>de</strong>utschen Soldaten erlösten auch Mikolajow aus se<strong>in</strong>er bedrängten Lage, mit ihrem<br />

E<strong>in</strong>marsch begann für die <strong>de</strong>utschen Kolonisten e<strong>in</strong>e neue Zeit.<br />

[ <strong>Deutsche</strong>r Kalen<strong>de</strong>r im Generalgouvernement 1943 ]

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