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Mexiko - bei Native Trails

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TOURTIPP<br />

TOURTIPP<br />

MEXIKO<br />

MEXIKO<br />

Wüste, Kakt<br />

akteen & Wale<br />

<strong>Mexiko</strong>: Beiderseits des Golfs von Kalifornien<br />

Höhepunkt und Endpunkt der Niederkalifornien-<br />

Touren. Baden erlaubt: „El Arco“ – das Felstor<br />

trennt Pazifik und Golf von Kalifornien<br />

72 Clever reisen! 2/10


TOURTIPP MEXIKO<br />

Genau 1.708 Kilometer misst die Straße längs durch Niederkalifornien – und alle<br />

paar Kilometer wechselt die Landschaft. Die Nationalstraße Mexico Nr. 1 führt<br />

streckenweise am Pazifik entlang, um dann an den Golf von Kalifornien, den die Mexikaner<br />

lieber Sea of Cortez nennen, auf der anderen Seite von Baja California überzuwechseln.<br />

Wale kommen von Mitte Januar bis Ende<br />

März an die Küsten Niederkaliforniens<br />

In „Baja California“ gibt es viel<br />

mehr Cordon Kakteen als Menschen<br />

Irgend etwas machen die Mexikaner Niederkaliforniens<br />

falsch. Das an einem Extra-<br />

Schalter im Amtrak-Bahnhof von San Diego<br />

Fahrscheine für den stündlich fahrenden<br />

Bus zum Flughafen der mexikanischen<br />

Grenzstadt Tijuana verkauft werden,<br />

weiß kaum jemand. Obwohl dies die<br />

schnellste und da<strong>bei</strong> sicherste Verbindung<br />

rund um die inzwischen als gefährlich eingestufte<br />

Stadt ist: Direkt zu innermexikanischen<br />

Flügen und – für Niederkalifornien-Besucher<br />

wichtiger – zu den international bekannten<br />

Mietwagenanbietern sowie zu den Schnellbussen,<br />

die genau von hier aus bis ganz hinunter<br />

an die Spitze der Halbinsel nach Cabo San<br />

Luca fahren. Am preiswertesten ist es mit dem<br />

Bus, am bequemsten mit dem Mietauto.<br />

Niederkalifornien ist weitgehend „naturbelassen“<br />

und deshalb auch ein Paradies für Extremsportler.<br />

Etwa solche, die sich auf schmalen<br />

starken Motorrädern zwischen Riesenkakteen<br />

hindurchschlängeln wollen. Sie fahren<br />

meist im Pulk („allein macht es keinen Spaß“)<br />

und haben alles da<strong>bei</strong>, was ein Schrauber<br />

braucht, um einen möglicherweise stotternden<br />

Motor wieder zum kraftvollen Summen zu<br />

bringen.<br />

Die Baja macht süchtig<br />

und sorgt für Reisefieber<br />

„Auf Baja California solltest du besser keine<br />

Panne haben“, meint Don Nelson aus Arizona,<br />

eine Tankstellenbekanntschaft. Er sei „Bajasüchtig“,<br />

erklärt er den Anhänger an seinem<br />

Kleinbus. „Der ist für Dirtbikes, Motorräder, mit<br />

denen Du überall durchkommst“. Und für solche<br />

Über-Stock-und-Stein-Bikes gäbe es hier<br />

die einzig wahren Pisten.<br />

Hier in El Rosario, noch im oberen Drittel der<br />

Halbinsel Niederkalifornien, die hier nur „Baja“<br />

genannt wird, wartet man immer an der Tankstelle.<br />

Don rät: „Mach den Tank ganz voll. Die<br />

nächste Tankstelle kommt erst nach 314 Kilometern,<br />

riskier´ nichts“. Alle anderen in der Warteschlange<br />

denken offensichtlich wie Don.<br />

Ohnehin lohnt es, an jeder Zapfsäule<br />

unterwegs zu halten.<br />

Die Landkarte für Baja ist extra lang, und diese<br />

mexikanische Halbinsel, die Fortsetzung des<br />

amerikanischen Kaliforniens, wirkt darauf - in<br />

zwei Hälften geteilt auf der Vorder- und Rückseite<br />

- wie ein Schlauch. Es gibt nur eine Straße<br />

von der Grenze zu den USA bis an die Südspitze<br />

der Halbinsel. Entlang der 1708 Kilometer<br />

dieser „Carretiera Peninsular“ sind 20 Tankstellen<br />

markiert. Mehr nicht.<br />

EXTRATIPP: Der Tank muss immer voll sein. Die nächste Tankstelle<br />

ist weit oder – böse Überraschung – könnte geschlossen<br />

sein. Bis zur nächsten Zapfsäule kann es schon mal fast 400 Kilometer<br />

weit sein. Die Versorgung ist kein Problem. In jeder der 15<br />

meist kleineren Orte entlang der Strecke gibt es einen Supermarkt.<br />

In Ensenada kann dazu der Kofferraum mit allem aufgefüllt<br />

werden, was haltbar ist und vielleicht gebraucht wird. Hier<br />

gibt es die größten Shoppingmalls entlang der Strecke. Cabo San<br />

Luca – an der Südspitze von Baja California – ist die Spielwiese<br />

der Reichen und Schönen von Nordamerika und von <strong>Mexiko</strong>. Entsprechend<br />

teuer ist hier alles. In La Paz, 220 Kilometer davor, ist<br />

alles deutlich günstiger zu haben.<br />

Mitten in der „Desierto Central“, der Zentralwüste<br />

von Baja, die hinter El Rosario beginnt,<br />

und vor dem einzigen Hotel weit und breit,<br />

dem „Desert Inn“, entlädt Don seinen Bike-Anhänger.<br />

„Für mich ist die Carretiera nichts,<br />

höchstens ein gut ausgebauter Zubringer“, begründet<br />

der Amerikaner, warum er sich mit seinen<br />

Bikerfreunden, mit denen er sich hier trifft,<br />

so schnell es geht, in die Büsche schlagen will.<br />

Die Wüste hier oben in 1.000 Metern Höhe<br />

wirkt, als hätte es Granitblöcke geregnet. In den<br />

Lücken dazwischen wachsen Cardón-Kakteen.<br />

Sie wirken mit ihren nach oben gereckten Seitenarmen<br />

immer so, als hätte jemand gerade<br />

„Hände hoch“ gerufen. Mit ihrer Größe von bis<br />

zu 20 Metern überragen sie hier alles. Sie kämpfen<br />

um die besten Plätze mit den Cirios. Das<br />

sind Wüstenpflanzen, schlank und hoch wie<br />

Schiffsmasten. Ihre Blätter sehen so aus, als wären<br />

sie an den Stamm angeklebt. Elefantenbäume<br />

mit ihren dicken Stämmen stehen Don und<br />

den anderen Bikern <strong>bei</strong> ihren Querfeldein-Touren<br />

oft im Weg. Da<strong>bei</strong> reichten ihnen für das<br />

Vorwärtskommen Spalten zwischen den Steinen<br />

und Pflanzen, die nicht viel breiter sind als<br />

die Bike-Reifen. „Das ist die Herausforderung“,<br />

sie wächst, wenn es mal – selten aber immerhin<br />

– regnet. Das kommt zwanzigmal seltener vor<br />

als etwa in Frankfurt, reicht aber für die Pflanzen<br />

hier, sich deutlich zu vergrößern. „Kaktusrippen<br />

können sich dehnen wie eine Ziehharmonika“,<br />

erklärt Don das Prinzip. „Dann wird es<br />

an einigen Engpässen noch enger“.<br />

EXTRATIPP: Amerikanische Mietwagenfirmen schließen<br />

Fahrten nach <strong>Mexiko</strong> in ihren Bedingungen meist aus. Dafür aber<br />

haben sie mexikanische Tochterfirmen. Die Alternative zu den<br />

Bussen sind die regelmäßigen Linienbusse. Die einfachste Art alles<br />

zu sehen bieten deutsche Spezialveranstalter an. Die kümmern<br />

sich um alles und kennen alle Attraktionen und die Hotels<br />

dazu. Die Hauptstraßen sind gut ausgebaut und werden gepflegt,<br />

zu abgelegenen Stränden führen dagegen oft Rumpelpisten. Auf<br />

den ersten 112 Kilometern gibt es eine mautpflichtige Autobahn<br />

von Tijuana nach Ensenada (wo die US-Kreuzfahrtschiffe ankern),<br />

ursprünglicher aber ist die Nationalstraße 1, für die keine<br />

Gebühren verlangt wird.<br />

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TOURTIPP<br />

TOURTIPP<br />

MEXIKO<br />

MEXIKO<br />

Wo die Biker Mantas treffen<br />

Die Biker, die im Nirgendwo der Baja-Wüsten<br />

unterwegs sind, pflegen seltsame Bräuche.<br />

Eine beliebte Tour etwa führt über schwierige<br />

Abhänge bis hinunter zum Golf von Kalifornien.<br />

Dort wartet Maria, die Wirtin des „Costa del<br />

Sol“ Motels in Bahia de los Angeles direkt an<br />

der Golfküste, mit dem Essen auf diese Gäste.<br />

Eine Wand im Restaurant des Hotels ist schon<br />

voll mit Biker-Kappen. Und die Biker bringen<br />

ihr immer mehr mit.<br />

EXTRATIPP: Wer zu den abgelegenen Stränden will, braucht<br />

eine Landkarte mit den Schotterpisten. Die große <strong>Mexiko</strong>-Karte,<br />

wie sie in Deutschland verkauft wird, reicht nicht aus. Autoclubmitglieder<br />

fragen speziell nach der Baja California Karte. Der<br />

Straßenplan des amerikanischen AAA (der dortige Automobilclub)<br />

reicht völlig aus und lässt den Mietwagenfahrer nicht im<br />

Stich.<br />

Diese Engelsbucht zwischen Wüste und<br />

Meeresarm ist wegen des stahlblauen Wassers<br />

und den vielen Inselchen und Inseln mit die<br />

schönste Bucht auf der Ostseite von Baja. Einige<br />

Bootsbesitzer laden die Besucher ein, sie zu<br />

den Pelikankolonien, den Nistplätzen der<br />

Heermann-Möwen, Fischadler oder Prachtfregattvögeln<br />

hinaus zu fahren, die man in diesem<br />

Naturschutzpark in unübersehbaren<br />

Scharen beobachten kann. Mit etwas Glück<br />

zeigen sich unterwegs dazu Mantas, Hammerund<br />

Tigerhaie oder auch mal Wale. Delphine<br />

umschwimmen fast immer die Boote. Wer nur<br />

wegen der Wale nach Baja California kommt,<br />

fährt allerdings zur Pazifikküste und trifft dort<br />

auf Esido Beneito Juarez . Immer ab Mitte Januar<br />

bis in den späten März holen er und seine<br />

Fischer-Kollegen von Guerro Negro die Netze<br />

aus ihren Booten, bauen Sitze ein und fahren<br />

die Walbegeisterten hinaus auf die „Laguna<br />

Ojo de Liebre“. Warum genau Grauwale aus<br />

der 9700 Kilometer entfernten eisigen Beringsee<br />

hierher an die Küsten von Baja<br />

schwimmen, weiß er auch nicht. „Wärmeres,<br />

Zu den Grauwalen geht<br />

es über Pisten und Feldwege<br />

- aber dann ist das<br />

Erlebnis einmalig schön<br />

salzhaltigeres Wasser, das gibt mehr Auftrieb,<br />

die Walbabys lernen leichter schwimmen und<br />

Luft holen“, sei ein Grund, meint er. Wenn es<br />

aber um die Wale selbst geht, weiß Esido genau<br />

Bescheid. „16 Meter lang, 40 Tonnen, die<br />

Walkälber wiegen eine Tonne <strong>bei</strong> der Geburt<br />

und brauchen tagtäglich 200 Liter Muttermilch,<br />

um stark genug zu sein, mit der Mutter<br />

zurück in die Arktis zu schwimmen“, kann er in<br />

leidlichem Englisch erzählen. Doch wenn sich<br />

dann - irgendwo in der riesigen Meereslagune<br />

- zunächst ein großer grauer Rücken aus<br />

dem Wasser erhebt, gefolgt von einem kleinen,<br />

muss er nichts mehr sagen. Alle wissen „Walmutter<br />

mit Baby“. Erstaunlich, wie Riesentiere<br />

Menschen anrühren können.<br />

EXTRATIPPS: Von Mitte Januar bis Mitte März bringen Wale<br />

in seichten Buchten vor der Küste ihre Kälber zur Welt. Wer gleich<br />

(über Pisten wie Feldwege) zu den Fischern geht, die zum „Whale-Watching“<br />

hinausfahren, spart Geld und erspart sich den<br />

Gruppenzwang, der entsteht, wenn Vermittler die Hotels abklappern,<br />

um Gruppen zusammen zu bekommen. Die Anfahrt ist kilometerweit,<br />

aber hinter Guerrero Negro angenehmer und - wegen<br />

der Salzlagunen in der Wüste - interessanter, als von San<br />

Ignacio aus.<br />

Die Küsten mit ihren einsamen Stränden sind ohne Ausnahme<br />

<strong>bei</strong>derseits der Halbinsel Niederkaliforniens schön. Aber<br />

mindestens so interessant ist das Land dazwischen. Die Baja-California-Nationalstraße<br />

führt durch Geröllwüsten und über<br />

hochgebirgsähnliche Pässe hinweg. Die Militärposten<br />

unterwegs winken Europäer in Mietwagen durch. Sie stehen<br />

etwa alle 100 Kilometer an der Straße und fahnden nach Angehörigen<br />

von Drogenkartellen. Deutsche Mietwagenfahrer gehören<br />

wohl nicht zu ihrem „Beuteschema“.<br />

Flutwarnschilder. Wer fragt, was das soll, wird daran erinnert,<br />

dass man in der wasserarmen Baja leicht ertrinken kann. „Auf<br />

jedes Unwetter folgen Sturzbäche, dann solltest du besser nicht<br />

gerade eine Straßensenke durchfahren“, sagen die Baja-Mexikaner<br />

und richten sich auch danach.<br />

Die Wüste Baja lebt, aber nicht immer so, wie<br />

man sich das vorstellt. In der Desierto de Viscaino<br />

geht es durch lehmbraunes, pflanzenloses<br />

Land direkt auf einen großen dunkelgrünen<br />

Palmenwald zu. „Dattelpalmen, 100 000<br />

insgesamt“, weiß in San Ignacio jeder. „Spanische<br />

Mönche haben sie zu unserer Oase gebracht<br />

und auch die Kirche bauen lassen“. Sie<br />

zählt zu den schönsten Missionskirchen<br />

entlang des Pazifiks insgesamt und ist auch<br />

wegen ihrer Bauweise eine Besonderheit:<br />

„Wände, dick wie für Festungsmauern“. Die<br />

Missionare auf Baja haben sich sichtbar nicht<br />

mit Halbheiten zufrieden gegeben.<br />

Das tut auch die Tekate-Brauerei nicht. Wo<br />

es in den Trockenzonen entlang der Hauptstraße<br />

passte, ließ sie 2-Meter-Dosen auf hohe<br />

Masten setzen. Die Werbung hat Erfolg, dieses<br />

Bier gibt es überall dort, wo mehr als drei Hütten<br />

nebeneinander stehen.<br />

Das beste Brot der Welt<br />

Hinter den „Los Tres Virgines“ (drei Jungfrauen),<br />

vor 250 Jahren erloschene Vulkane, die mit<br />

ihren bis zu 1920 Meter hohen Bergkegeln<br />

den Weg nach Süden durch viele Serpentinen<br />

verlängern, gibt es „das beste Brot der Welt“.<br />

Das wenigstens behauptet der 72 Jahre alte<br />

Arturo Castélun Arce, der mit einigen Kollegen<br />

die 1901 gegründete Bäckerei der französischen<br />

Minengesellschaft El Boleo in Gang hält.<br />

Hier in Santa Rosalía haben die Franzosen reiche<br />

Kupfervorkommen ausgebeutet und Arturo<br />

und Freunden das Brotbacken <strong>bei</strong>gebracht.<br />

Noch etwas erinnert an Frankreich. Alexandre<br />

Gustave Eiffel hat nicht nur den nach<br />

ihm benannten Pariser Eiffelturm gebaut, er<br />

entwarf auch einen Stahlbaukasten für leicht<br />

zusammen zu schraubende Kirchen für Übersee.<br />

Dies ist der ideale Ort für solch ein „Fertigbaugotteshaus“.<br />

In der trockenen Luft von Baja<br />

rostet Stahl kaum.<br />

Vor<strong>bei</strong> an Mulegé, wo ein unterirdischer<br />

Fluss zu Tage tritt, geht es nach Loreto, ein historisch<br />

bedeutsamer Ort. Hier setzte 1607 ein<br />

Schiff den Pater Juan Maria Salvatierra an<br />

Land. Er gründete in Loreto die erste aller Missionen<br />

Kaliforniens. Loreto wurde danach für<br />

lange Zeit zum weltlichen und geistlichen<br />

Zentrum von Nieder- und Hoch-Kalifornien,<br />

dem heutigen US-Staat California, in dem Arnold<br />

Schwarzenegger gegenwärtig als Gouverneur<br />

regiert. Spätestens hier packt das Kap-<br />

Fieber die Touristen. Ihr Sehnsuchtsziel ist<br />

Cabo San Lucas, das Kap des heiligen Lucas,<br />

und der dortige Felsbogen „Los Arcos“. Hier<br />

treffen der Golf von Kalifornien und der Pazifik<br />

aufeinander, und er ist das Ziel der vielen Glasbodenboote,<br />

die von der Stadt am Kap ständig<br />

zum Arcos und zurück fahren. Unter dem<br />

Boot schwimmen riesige Fischschwärme hindurch<br />

und auf den Felsen darüber warten die<br />

Seelöwen, Möwen und Pelikane, um Beute<br />

machen zu können. Los Arcos ist der sehenswerte<br />

Endpunkt von Baja, ein Granitfelsen, der<br />

aussieht wie ein Drachen, der im Meer trinkt.<br />

Hinter Los Arcos beginnt das weite Meer.<br />

74 Clever reisen! 2/10<br />

Clever reisen! 2/10


TOURTIPP<br />

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MEXIKO<br />

MEXIKO<br />

Zwischenstopp mit Verkauf am höchsten Punkt der Chepe-<br />

Eisenbahnlinie durch das Gebirge. Von der Bahn ist es nicht<br />

weit zu den spektakulärsten Schluchten <strong>Mexiko</strong>s<br />

Tief<br />

iefst<br />

ste e Schluchten<br />

en - mit Gleisanschluss und Ausblick<br />

Fünfzehn Stunden per Bahn zwischen 3.000 Meter hohen Gipfeln und kilometertiefen Canyons hindurch -<br />

Oben Eis und Schnee, unten Südfrüchte – Größer als der Grand Canyon!<br />

Zu einer senkrecht abfallenden Felswand,<br />

fünfmal so hoch wie der Berliner<br />

Fernsehturm, hält man besser etwas<br />

Abstand. Nicht so die junge Schweizerin<br />

Danielle, die gerade auf einen Felsbrocken<br />

direkt am Abgrund klettert. Oben angekommen,<br />

springt sie in die Luft. Einmal und<br />

immer wieder. „Eine Alpinistin“, beruhigt ihr<br />

Freund zufällige Zuschauer. „Sie kann Risiken<br />

einschätzen!“ Und überhaupt, das seien Freudensprünge.<br />

Für das Paar erfülle sich hier und<br />

jetzt ein lang gehegter Traum.<br />

Dieser Traum hat gleich mehrere Namen. In<br />

der Sierra Madre Occidental, dem Mexikanischen<br />

Küstengebirge, gibt es zwischen den<br />

Dreitausendern tiefere Schluchten und schroffere<br />

Felsen als überall sonst in Nordamerika.<br />

Die Barranca de Urique ist 1870 Meter tief und<br />

bildet mit den Barrancas de Sinforosa und de<br />

Batopilas (<strong>bei</strong>de 1799 Meter), der Barranca de<br />

Tararecua (1425 Meter), der Barranca del Cobre<br />

(1759 Meter) und kleineren Nachbar-Barrancas<br />

ein Canyon System, vier mal so groß wie<br />

der US-amerikanische Grand Canyon zwei<br />

Flugstunden weiter nördlich. Sie heißen „Kupferschluchten“,<br />

und das, so die Mexikaner, die<br />

hier leben, aus gutem Grund. „Ihr könnt es sehen,<br />

die Felsen leuchten in allen Farben des<br />

Kupfers auf. Morgens sind sie rot-gold, mittags<br />

dann strahlend gelb-braun und abends wird<br />

aus einem Rot ein bräunliches Violett, wie <strong>bei</strong><br />

Kupfer, das anläuft“. Kupfer wurde hier<br />

übrigens nie gefunden.<br />

EXTRATIPP: Dies ist ein Spätherbst-, Winter- und Frühlingsziel.<br />

Im Sommer kann es entlang der Küste glühend heiß werden.<br />

Die Fahrt mit der Kupferbahn lässt sich bestens mit einem<br />

Badeurlaub verbinden. Die Busverbindungen zu den Stränden<br />

von Matzatlàn sind gut und der Bus fährt regelmäßig. Per Fähre<br />

sind die Strände der Südspitze von Baja California, auf der anderen<br />

Seite des Golfs von Kalifornien, erreichbar. Hier wie dort ist es<br />

immer warm genug für Badeferien – es muss ja nicht Acapulco<br />

sein.<br />

Das Tiefgrün unten auf der Sohle der in der<br />

Höhe bis zu 10 Kilometer breiten Schluchten,<br />

habe jedoch mit den Kupferfarben nichts zu<br />

tun: „Da wachsen Zitronen und Orangen mit<br />

ihren dunkelgrünen Blättern und etliche tropische<br />

Pflanzen“. Gibt es an den Canyon Rändern<br />

schon mal Eis und Schnee, in der Tiefe<br />

bleibt es immer warm.<br />

In den USA ist der Grand Canyon eines der<br />

beliebtesten Ziele für Touristen. Verglichen damit<br />

ist es hier sehr ruhig. Von der Küste her<br />

schaffen es nur schwere Allradfahrzeuge zu<br />

den Canyons hier hinauf und natürlich „unsere<br />

Maultiere“. Deshalb müssen alle, die aus Richtung<br />

Los Mochis kommen, dem Westen also,<br />

den Zug nehmen.<br />

Die Geschichte dieser Kupferschluchten-<br />

Bahn liest sich wie ein Fortsetzungsroman. Die<br />

Gründer – allesamt Amerikaner – wollten für<br />

ihre Güterzüge eine kürzere Verbindung von<br />

der See nach Kansas, dem Staat genau in der<br />

Mitte der USA schaffen. Ihre Pazifik-Kansas-Linie<br />

sollte gegenüber der bestehenden Linie<br />

Kalifornien-Kansas 600 Kilometer einsparen.<br />

Das hätte sich gelohnt!<br />

Das Vorhaben aber stand unter keinem guten<br />

Stern. Die mexikanische Revolution, Finanzkrisen<br />

und politische Querelen verzögerten<br />

den Bau immer wieder. Es dauerte letztlich<br />

80 Jahre, bis alle Schienen verlegt waren. 1961<br />

konnte die „Ferrocarril Chihuahua Al Pacifico“,<br />

abgekürzt „Chepe“, endlich über die Sierra<br />

Madre fahren.<br />

Clever reisen! 2/10<br />

Clever reisen! 2/10 75<br />

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MEXIKO<br />

MEXIKO<br />

finden. Danielle erklärt, das sei nicht nur billig,<br />

sondern auch praktisch – man könne<br />

jederzeit aussteigen und bleiben, wo es einem<br />

gerade gefällt. Für Menschen mit Bergsteiger-<br />

Erfahrung ist es hier überall schön.<br />

EXTRATIPP: Eine Fahrt mit dem Chepe sollte in El Fuerte beginnen,<br />

auch wenn der Zug in Los Mochis eingesetzt wird. Das<br />

erste Teilstück der Strecke führt durch flaches Ackerland und es<br />

ist dazu angenehmer gegen neun Uhr in den Zug zu steigen und<br />

nicht schon um sechs!<br />

Blick hinunter in 1870 Meter Tiefe – die Kupferschlucht<br />

<strong>bei</strong> Posada Barrancas. In Creel kaufen die Rarámuri-Indianer<br />

alles, was sie nicht selbst herstellen<br />

Eisenbahntechnisch zählt der Chepe zu den<br />

kühnsten Bergbahnen mit Normalspur<br />

überhaupt – ein Meisterstück der Eisenbahnbauer!<br />

Obwohl El Fuerte auf der einen Seite<br />

der Berge vom auf der anderen Seite gelegenen<br />

Creel nur 70 Kilometer – Luftlinie – entfernt<br />

ist, mussten in der Sierra Madre 400 Kilometer<br />

Gleise verlegt werden. 36 Brücken und<br />

87 Tunnel waren nötig, damit größere Steigungen<br />

vermieden werden konnten, die die Lokomotiven<br />

überfordert hätten. Dazu musste die<br />

Bahn um die Barrancas herum und entlang der<br />

Schluchten gebaut werden. Brücken über breiteste<br />

und da<strong>bei</strong> kilometertiefe Schluchten zu<br />

schlagen, war unmöglich.<br />

EXTRATIPP: Mietwagen taugen für die Tour durch die Kupferschluchten<br />

nicht. Passierbare Straßen gibt es nur auf der zweiten<br />

Hälfte der Strecke durch die Sierra Mardre Occidental von<br />

Chihuahua aus bis etwa hinter Divisadero. Vom Meer her gibt es<br />

nur den Schienenweg und einige Pisten, die zeitraubend nur mit<br />

besonders schweren und geländegängigen Wagen befahren<br />

werden können. Das ist nichts für Menschen, die nicht an steile<br />

Hänge mit Schotterwegen gewohnt sind.<br />

Salzfelder an der Laguna Ojo de Liebre<br />

Chepe lässt Herzen höher schlagen<br />

Bahnenthusiasten reisen aus aller Welt an,<br />

um diese einzigartige Strecke zu erleben. Für<br />

sie gilt: „Der Weg ist das Ziel“, und entsprechend<br />

genießen sie es, wenn der Chepe, um<br />

Höhe zu gewinnen, auf der einen Seite eines<br />

Tales bis zur Hälfte hinauf fährt, das Tal mit einem<br />

Viadukt überquert, um sich dann auf der<br />

anderen Seite weiter bergan zu kämpfen.<br />

Mehrfach geht es über enge Schleifen hinweg,<br />

von denen aus man den letzten und den<br />

nächsten Streckenabschnitt sehen kann. Die<br />

Schaffner machen auf besonders hohe Brücken,<br />

spektakuläre Tunnel und spiralig angelegte<br />

Bergstrecken rechtzeitig aufmerksam,<br />

wenn man sie darum bittet.<br />

Zwei mal pro Tag fährt der Chepe vom Meer<br />

über die Berge und entsprechend oft zurück<br />

in die Gegenrichtung. Danielle und ihr Freund<br />

bevorzugen den Bummelzug, der an jedem<br />

Kaktus hält und in dem erstaunlich viele Mexikaner<br />

mit unglaublich vielen Traglasten Platz<br />

In den schnelleren Erste-Klasse-Chepes,<br />

dem „Primera Express“, sitzt auf weichen, wenn<br />

auch mitunter schon sehr abgenutzten Polstern,<br />

wer die Hotels entlang der Strecke vorgebucht<br />

hat. Das sei die bequemste Methode, die<br />

Barrancas/Canyons/Schluchten zu erleben,<br />

empfehlen die Reiseveranstalter<br />

– zu recht übrigens! Von El Fuerte<br />

aus braucht der Zug etwa vier Stunden<br />

für den ersten Teil der Bergstrecke,<br />

hinauf bis Bahuichivo. An der winzigen<br />

Station, direkt an einem Bahnübergang,<br />

über den, nachdem der Zug<br />

gehalten hat, ein Hausierer sein Muli<br />

treibt, erwartet ein Hotelbus Gäste.<br />

Sein Ziel ist der 11 Kilometer entfernte<br />

Missionsort Cerocahui mit seinem<br />

alten Hotel. Unterwegs macht der<br />

Fahrer auf das höchst gelegene Rebland<br />

<strong>Mexiko</strong>s aufmerksam - „das stammt noch<br />

von den Missionaren“. Kaum sind die Koffer<br />

ausgeladen, wartet er am Hoteleingang, um<br />

die Besucher noch weiter hinauf in den Hochwald<br />

zu bringen. „Nirgendwo gibt es einen<br />

schöneren Blick auf die Stadt Urique tief unter<br />

uns in der Barranca als von den Lichtungen<br />

hier“, sagt er, während er den Kleinbus so nahe<br />

an einer Felswand parkt, dass kaum noch eine<br />

Hand zwischen Fels und Bus passt. „Achtung,<br />

der Wahnsinnige kommt!“ Ein gelber Linienbus<br />

– der Typ, mit dem in Amerika Schulkinder<br />

transportiert werden – braust vor<strong>bei</strong> und wirbelt<br />

eine gewaltige Staubwolke auf. „Das ist<br />

der Linienbus hinunter nach Urique-Stadt. Der<br />

junge Mann am Steuer glaubt immer, er müsse<br />

Rennen fahren“. Vier Stunden braucht der<br />

Bus, der Weg führt steil hinunter und ist<br />

streckenweise schlecht ausgebaut. Dem<br />

„Wahnsinnigen“ überlässt hier jeder liebend<br />

gern die Vorfahrt. Immerhin: „Bisher ist noch<br />

nie etwas passiert!“<br />

EXTRATIPP: Auf den Erste-Klasse-Zug folgt mit größer werdendem<br />

zeitlichen Abstand der deutlich preiswertere Personenzug.<br />

Obwohl auch der Erste-Klassezug gemessen an europäischen<br />

Maßstäben nicht teuer ist, der Zweite-Klasse-Personenzug<br />

ist noch einmal preiswerter. Egal womit gereist wird: Hier<br />

gilt „der Weg ist das Ziel“. Man sollte mehrfach die Fahrt unterbrechen<br />

und entlang der Schluchten übernachten, sonst verpasst<br />

man den besten Teil der Reise.<br />

Im Abenteuerland der Indianer<br />

Ein ganzes Netz fußbreiter Wege durchzieht<br />

die Schluchten, sie schlängeln sich zu den Höhen<br />

hinauf und an den Rückseiten wieder hinunter.<br />

Diese <strong>Native</strong> <strong>Trails</strong> verbinden kleine, aus<br />

76 Clever reisen! 2/10<br />

Clever reisen! 2/10


TOURTIPP<br />

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MEXIKO<br />

MEXIKO<br />

aufgeschüttetem Land gebildete Terrassen<br />

mit Bäumen und wohnzimmergroßen Äckerchen<br />

rund herum. Hier leben die Rarámuri,<br />

mexikanische Indianer. Ihre Hütten sind<br />

schwer zu erreichen - sie haben sich immer<br />

weiter in die Wildnis zurückgezogen, nachdem<br />

zuerst die spanischen Eroberer und danach<br />

Siedler kamen und das Land, auf dem sie lebten,<br />

in Besitz nahmen. Die Ráramuri sind als<br />

schnelle und ausdauernde Läufer bekannt,<br />

deshalb wählte die Chepe-Gesellschaft auch<br />

die traditionelle Rarámuri-Sandale als Vorlage<br />

für ihr Firmenzeichen aus.<br />

Überall dort in den Bergen, wo der Chepe<br />

hält, trifft man auf einige dieser farbenfroh gekleideten<br />

Indianer. In Divisadero hat der Zug<br />

den mit 2420 Metern höchsten Punkt der Strecke<br />

erreicht, und der 20minütige Stopp dient<br />

auch dazu, Gegenzüge passieren zu lassen. Bei<br />

den Touristen ist er beliebt, weil dies ein grandioser<br />

Aussichtspunkt ist, von dem aus zu sehen<br />

ist, wo die <strong>bei</strong>den Canyons Urique und del<br />

Cobre ineinander übergehen. Die Rarámuri<br />

bieten hier selbst geflochtene Körbchen, Masken,<br />

Flöten und Souvenirs jeder Art an.<br />

Was sie mit dem Geld anfangen, zeigt sich<br />

zwei Stunden später am Gebirgsausgang in<br />

Creel. Hier kaufen die Rarámuri all das ein, was<br />

sie nicht selbst erzeugen können. Wer gerne<br />

und ausdauernd wandert, wie zum Beispiel<br />

Danielle und ihr Freund, kann von Creel aus auf<br />

<strong>Native</strong> <strong>Trails</strong> Indianersiedlungen, alte Silberminen<br />

und eine so genannte „vergessene Kathedrale“<br />

– eigentlich ein Missionskirchlein – für<br />

sich entdecken. Die siebenstündige Nachtfahrt<br />

über die Hochebene nach Chihuahua<br />

kann schließlich warten. Draußen wird es dunkel<br />

und nur hin und wieder fährt der Zug an<br />

Dörfern vor<strong>bei</strong>, die von altersschwachen elektrischen<br />

Straßenlaternen beleuchtet werden.<br />

Die hell erleuchtete Großstadt Chihuahua wird<br />

erst gegen halb elf in der Nacht erreicht. Der<br />

Chepe hat für die 673 Kilometer von Los<br />

Mochis auf der Westseite des Gebirges bis hier<br />

hin ziemlich genau 15 Stunden gebraucht.<br />

Text: Armin E. Möller & Ursula Meister<br />

Infos:<br />

<strong>Mexiko</strong>-Tour<br />

Wie und wer?<br />

Das größte Angebot für organisierte Reisen, sowohl mit dem<br />

Chepe-Zug als auch durch Baja California, bietet der Spezialist<br />

Olaf Bock von Gersum an, dessen <strong>Native</strong> <strong>Trails</strong> Agentur (Telefon<br />

06035 920054 / www.<strong>Native</strong><strong>Trails</strong>.de ) sich auf diese Regionen<br />

<strong>Mexiko</strong>s spezialisiert hat. Er ist in der Lage den Reiseplan<br />

sehr individuell zu gestalten. Einige wenige Pauschalreiseunternehmen<br />

haben ebenfalls den Chepe im Programm. Für die<br />

Tour mit dem Chepe sollte man drei bis sieben Tage einplanen.<br />

Solch eine Fahrt kostet <strong>bei</strong> <strong>Native</strong><strong>Trails</strong> (1. Klasse-Zug) inklusive<br />

Ausflugspaket und Übernachtungen 280 Euro (3 Tage) oder<br />

680 Euro (7 Tage) mit einem größeren Ausflugspaket pro Person<br />

im Doppelzimmer.<br />

Anreise:<br />

Los Mochis, der Ausgangspunkt der Bahn, ist per Flugzeug<br />

über Mexico-City oder diverse US-Flughäfen zu erreichen. Die<br />

Zahl der Flüge nach Chihuahua ist deutlich größer, die Stadt<br />

wird auch über Tucson, Phoenix, Houston oder El Paso angeflogen.<br />

Wer einen Badeurlaub mit der Bahnfahrt verbinden will,<br />

reist über Mazatlàn (per Bus weiter nach Los Mochis fahren)<br />

oder La Paz in Baja California (und weiter per Fähre) an. Die<br />

Reiseveranstalter fliegen Tjuiana , Ausgangspunkt für Niederkalifornienreisen,<br />

meist über Mexico-City an. Die Alternative<br />

ist eine Anreise über die USA und von San Diego aus, wo von<br />

der Amtrak-Eisenbahnstation aus regelmäßig Linienbusse<br />

zum Flughafen Tijuana fahren und dorthin wieder zurück<br />

kommen. Die Busfahrt zum Flughafen dauert nur ein Drittel so<br />

lange, wie die Rückfahrt. Während Mexikaner den Bus durchwinken,<br />

bestehen auf der Rückfahrt die US-Kontrolleure darauf,<br />

dass alle Busreisenden samt Gepäck den Bus verlassen<br />

und die Personen- und Gepäckkontrollen passieren. Zum<br />

Bahnhof San Diego fahren nahezu stündlich Amtrak-Züge ab<br />

Los Angeles, einige kommen sogar von Nordkalifornien. Die<br />

Bahnfahrt ist preiswert – Studenten und Senioren fahren gegen<br />

Ausweis günstiger. Von den Fensterplätzen auf der rechten<br />

Seite des Zuges (Hinfahrt) aus hat man beste Aussichten<br />

auf den Pazifik. Der Zug wurde über lange Strecken hinweg<br />

oberhalb der Strände entlang gebaut. Die Kombination des<br />

Besuchs von US-Kalifornien und Niederkalifornien ist kein Problem.<br />

Mietwagen:<br />

Wenn ein Mietwagen nur für eine Strecke gemietet werden<br />

soll, etwa weil es mit der Fähre (die keine Mietwagen mitnimmt!)<br />

weiter gehen soll oder zurück geflogen wird, muss<br />

geklärt werden, was die Rückführung des Wagens kostet. Wer<br />

sich die Sehenswürdigkeiten auf Hin- und Rückfahrt aufteilt,<br />

hat dieses Problem nicht. Die Rückführungskosten sprechen<br />

für Bus- oder Pauschalreisen auf dieser Halbinsel.<br />

Wann?<br />

In der Wüste Niederkaliforniens und in Los Mochis – und selbst<br />

in den Bergen – kann es im Sommer glühend heiß (mit dann<br />

wieder kalten Nächten) werden. Entsprechend gelten die<br />

Sommermonate nicht als die angenehmste Reisezeit. Niederkalifornien<br />

und die Sierra Mardre Occidental sind ein gutes<br />

Winterreiseziel. Das Klima ist hier dann warm, aber nicht heiß.<br />

Gesundheit:<br />

Weder die Berge der Sierra Madre, noch Niederkalifornien gehörten<br />

zu den Zentren der Schweinegrippe. Menschenansammlungen,<br />

in denen man sich anstecken kann, gibt es hier<br />

nicht – diese Regionen sind sehr dünn bevölkert. Deshalb hält<br />

das Centrum für Reisemedizin ( www.crm.de ) in Düsseldorf<br />

Reisen hierher für unbedenklich, wenn die allgemeinen<br />

Regeln für Hygiene eingehalten werden. Dazu gehört a) regelmäßiges<br />

Händewaschen mit Seife, b) Menschenansammlungen<br />

zu meiden und c) sich von Kranken fernzuhalten.<br />

<strong>Mexiko</strong> in Deutschland:<br />

Mexikanisches Fremdenverkehrsbüro, Taunusanlage 21, 60325<br />

Frankfurt a.M., Telefon 069 253 509, www.visitmexico.com<br />

Tijuana<br />

San Quintin<br />

P a<br />

z i f<br />

i s<br />

c h<br />

150 km<br />

San Diego<br />

El Rosario<br />

Mexicali<br />

Ensenada<br />

e r<br />

BAJA CALIFORNIA<br />

Guerrero Negro<br />

O z<br />

G<br />

Rosarito<br />

San Felipe<br />

o l<br />

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San Ignacio<br />

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n<br />

USA<br />

Bahia de<br />

Los Angeles<br />

Villa Insurgentes<br />

Santa<br />

Rosalia<br />

Ciudad Constitución<br />

San Carlos<br />

Phoenix<br />

Tucson<br />

MEXIKO<br />

Mulege<br />

C a l i f o r n i a<br />

Loreto<br />

Todos Santos<br />

Playa Punta Lobo<br />

Cabo San Lucas<br />

Nogales<br />

Hermosillo<br />

Balandra<br />

Bay<br />

La Paz<br />

Cabo<br />

San Lucas<br />

© Kartographiebüro<br />

Jochen Fischer, FFB<br />

Los<br />

Mochis<br />

San José<br />

del Cabo<br />

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Clever reisen! 2/10<br />

Clever reisen! 2/10 77<br />

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