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Schweiz-Special - Polo Magazin PACE

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Planet <strong>Polo</strong> : <strong>Schweiz</strong> 23<br />

Der <strong>Polo</strong> Gold Cup in<br />

Gstaad – nur eines von<br />

vielen Turnieren in<br />

der <strong>Schweiz</strong>.<br />

<strong>Schweiz</strong>: <strong>Polo</strong><br />

mit „Swissness“<br />

Die Swiss <strong>Polo</strong> Association wurde 1985 gegründet. <strong>Polo</strong><br />

gespielt wird in der <strong>Schweiz</strong> allerdings schon viel länger – das<br />

erste <strong>Polo</strong>feld wurde 1899 in St. Moritz gebaut. Hier die<br />

wichtigsten Eckdaten zum <strong>Polo</strong>sport in der <strong>Schweiz</strong>.<br />

Fotos: swiss-image.ch<br />

Es waren englische Offiziere der<br />

Kavallerie, die den ersten <strong>Polo</strong>platz<br />

in der <strong>Schweiz</strong> anlegten.<br />

1899 brachten sie das Spiel<br />

nach St. Moritz Bad im Engadin. Das<br />

erste Turnier musste jedoch abgesagt<br />

werden, da die Offiziere nach Südafrika<br />

abkommandiert wurden. Erst 1959<br />

wurde das <strong>Polo</strong>spiel in der <strong>Schweiz</strong> wieder<br />

aufgenommen: Dr. P. R. Berry, Andrea<br />

Badrutt aus der berühmten Hotelierfamilie,<br />

Peter Kaspar und Colonello Lodi<br />

aus Rom gründen den St. Moritz <strong>Polo</strong><br />

Club. Bereits ein Jahr darauf veranstaltet<br />

der Club das erste große internationale<br />

Sommerturnier mit Mannschaften<br />

aus Argentinien, Italien, England und<br />

den USA, das mehr als 3.000 Besucher<br />

anlockt. Das Turnier wird jährlich bis<br />

1964 wiederholt, bis der <strong>Polo</strong>platz 1965<br />

im Rahmen der Vorbereitungen für die<br />

Olympischen Sommerspiele 1968 in<br />

Mexiko Stadt in ein Höhentrainingslager<br />

umgebaut wird. Der einzige Spieler<br />

aus der <strong>Schweiz</strong> ist in dieser Zeit Christian<br />

Mathis. Er muss seinen Stick – zumindest<br />

in seiner Heimat – vorläufig an<br />

den Nagel hängen. Es ist der Engadiner<br />

Reto Gaudenzi, der 1978 ein St. Moritzer<br />

<strong>Polo</strong>team gründet und mit diesem an<br />

Turnieren in der ganzen Welt teilnimmt.<br />

Als Dr. P. R. Berry 1983 stirbt, übernimmt<br />

Christian Mathis die Präsidentschaft,<br />

und im selben Jahr wird die Swiss <strong>Polo</strong><br />

Association (SPA) gegründet. Überall in<br />

der Welt spielt das St. Moritz <strong>Polo</strong>team –<br />

Reto Gaudenzi, Gianni Berry, Nikki Hahn<br />

und Umberto Gasche nehmen an Länderspielen<br />

unter anderem in England und<br />

Spanien teil – in der <strong>Schweiz</strong> wird allerdings<br />

immer noch nicht gespielt. 1984<br />

überrascht Reto Gaudenzi dann den<br />

St. Moritz <strong>Polo</strong> Club mit seiner Idee,<br />

auf dem gefrorenen St. Moritzersee zu<br />

spielen: Am 26. Januar 1985 betreten<br />

die ersten <strong>Polo</strong>pferde das Eis, der <strong>Polo</strong><br />

World Cup on Snow ist geboren.<br />

„Seit 1990 ist der <strong>Polo</strong>sport auch außerhalb<br />

von St. Moritz gewachsen. Mittlerweile<br />

haben wir mit den <strong>Polo</strong>clubs in<br />

Zürich, Bern, Genf, Klosters und Gstaad<br />

eine lebendige schweizerische <strong>Polo</strong>szene<br />

mit rund 100 aktiven Spielern“, sagt Thomas<br />

Fedier, der seit Februar 2007 ›


24 Planet polo : <strong>Schweiz</strong> 25<br />

Thomas Fedier ist seit<br />

Februar 2007 Präsident<br />

der SPA. Hier: Im Spiel<br />

gegen Sibylle Maeder<br />

im <strong>Polo</strong> Park Zürich.<br />

swiss<br />

polo<br />

Association<br />

1995 wird die<br />

4. <strong>Polo</strong> Weltmeisterschaft<br />

in St. Moritz<br />

ausgetragen. Die<br />

Brasilianer besiegen<br />

Argentinien mit<br />

11:10.<br />

Präsident der Swiss <strong>Polo</strong> Association (SPA)<br />

ist. Fedier weiter: „Während die Clubs<br />

in Genf, Zürich und Bern die ganze Saison<br />

hindurch spielen, sind die Clubs in<br />

Gstaad und Klosters reine Turnierclubs,<br />

d. h. es findet dort kein Spielbetrieb außerhalb<br />

des Turniers statt. St. Moritz<br />

hingegen wird ab Sommer diesen Jahres<br />

den Spielbetrieb wieder aufnehmen<br />

– der St. Moritz <strong>Polo</strong> Club ist eine vertiefende<br />

Partnerschaft mit dem Guards<br />

<strong>Polo</strong> Club in England eingegangen. Es<br />

sollen nun wieder regelmäßig Lehrgänge<br />

veranstaltet werden.“ Das Wachstum<br />

des <strong>Polo</strong>sports in der <strong>Schweiz</strong> bezeichnet<br />

Thomas Fedier als „rasant“, auch wenn er<br />

der Meinung ist, dass der <strong>Polo</strong>sport von<br />

Vertretern anderer Reitsportdisziplinen<br />

noch zu wenig wahrgenommen wird.<br />

„Das müssen wir jedoch auf die geringe<br />

Medienarbeit zurückführen“, sagt Fedier,<br />

der sich außerdem eine engere Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Schweiz</strong>erischen<br />

Verband für Pferdesport wünscht, in<br />

dem die SPA bisher nur passives Mitglied<br />

ist. „Ich gehe davon aus, dass sich<br />

die bestehenden Clubs weiter etablieren,<br />

in der Hoffnung, dass auch die nötige<br />

Infrastruktur entsprechend ausgebaut<br />

und es möglich sein wird, interessante<br />

Turniere in der <strong>Schweiz</strong> durchzuführen.<br />

Sofern die Infrastruktur vorhanden ist,<br />

könnte ich mir durchaus vorstellen, dass<br />

ein Ambassador Cup oder Europäische<br />

Meisterschaften ausgetragen werden.<br />

Zudem hoffe ich, dass wir für die nächsten<br />

Jahre vermehrt auch junge Spieler<br />

für diesen Sport begeistern können“, so<br />

Thomas Fedier. ›<br />

Foto: Media professional/Birgit Herrmann<br />

<strong>Polo</strong> in der <strong>Schweiz</strong><br />

Die wichtigste Aufgabe der Swiss <strong>Polo</strong> Association (SPA) ist die Förderung<br />

des Sports in der <strong>Schweiz</strong>, insbesondere durch die Unterstützung von<br />

Veranstaltungen von <strong>Polo</strong>turnieren. Der Vorstand der SPA wird alle zwei<br />

Jahre gewählt. Hier die Offiziellen der SPA:<br />

Präsident : Thomas Fedier<br />

Vize-Präsident/ Schatzmeister : Werner Meier<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Dr. Piero Dillier : Delegierter der FIP (Federation of International <strong>Polo</strong>)<br />

Pierre E. Genecand : <strong>Polo</strong> Club Gstaad<br />

Markus W. Gräff : <strong>Polo</strong> Park Zürich<br />

Rolf Kressig : Delegierter des <strong>Schweiz</strong>erischen Verbands für Pferdesport<br />

Yves Luginbühl : <strong>Polo</strong> Club de Veytay<br />

Stefan Marti : <strong>Polo</strong>club Bern<br />

Thomas M. Rinderknecht : Zürcher <strong>Polo</strong>club<br />

Urs E. Schwarzenbach : St. Moritz <strong>Polo</strong> Club/ Delegierter der HPA<br />

Daniel Wächter : Alpine <strong>Polo</strong> Club<br />

Bernhard Zollinger : Pioneer <strong>Polo</strong> Club<br />

Kapitän der Nationalmannschaft : Guy Schwarzenbach<br />

Kontakt : SPA Office<br />

Karin Reinle Zimmermann / Doris Spinas<br />

Nüschelerstrasse 30<br />

CH-8022 Zürich<br />

Telefon +41.(0)44 225 61 61 / +41.(0)44 225 61 12<br />

Fax +41.(0)44 225 61 88<br />

swisspolo@infidar.ch


26 Planet polo : <strong>Schweiz</strong> 27<br />

Zürich<br />

<strong>Polo</strong> park zürich ag<br />

Bahnhofstrasse 48<br />

CH-8022 Zürich<br />

Telefon +41.44.21 53 000<br />

info@polopark.ch<br />

www.polopark.ch<br />

Bern<br />

<strong>Polo</strong> Bern<br />

Im Hunziken Park<br />

Belpstrasse<br />

Postfach<br />

CH-3113 Rubigen<br />

Telefon +41.79.82 25 671<br />

info@polo-bern.ch<br />

www.polo-bern.ch<br />

Zürich › S.32<br />

Bern › S.34<br />

Veytay › S.39<br />

Veytay<br />

<strong>Polo</strong> Club de Veytay S.A<br />

Domaine de Veytay<br />

CH-1295 Mies<br />

Telefon +41.22.75 56 325<br />

Fax +41.22.77 56 091<br />

info@poloclubdeveytay.ch<br />

www.poloclubdeveytay.ch<br />

Klosters › S.14<br />

Klosters<br />

Gstaad<br />

<strong>Polo</strong> Club Gstaad<br />

Chalet les Arcades<br />

Postfach 419<br />

CH-3780 Gstaad<br />

Telefon +41.33.74 40 740<br />

Fax +41.33.74 40 745<br />

info@pologstaad.ch<br />

www.pologstaad.ch<br />

Gstaad › S.38<br />

St. Moritz<br />

St.Moritz › S.8<br />

Alpine <strong>Polo</strong> Club<br />

Postfach<br />

CH-7250 Klosters<br />

info@alpinepoloclub.ch<br />

www.klosterspolo.com<br />

St. Moritz<br />

St. Moritz <strong>Polo</strong> club<br />

Via Maistra 24<br />

CH-7500 St. Moritz<br />

Telefon +41.81.83 99 292<br />

info@polostmoritz.com<br />

www.polostmoritz.com<br />

Klosters<br />

Fotos: Media professional/birgit Herrmann, Büro 10, Christopher Missling, <strong>Polo</strong> Club de Veytay, swiss-image.ch


28 Planet polo : <strong>Schweiz</strong><br />

29<br />

Das erste<br />

<strong>Polo</strong>pferde-Gestüt<br />

der <strong>Schweiz</strong><br />

Das erste Fohlen der La Irenita Stud Farm.<br />

Angrenzend an den <strong>Polo</strong> Park Zürich<br />

liegt auf dem Boden der Gemeinde<br />

Hettlingen im Zürcher Weinland die La<br />

Irenita Stud Farm. Auf 20 Hektar Land<br />

züchtet dort Markus Gräff, Gründer und<br />

Präsident des <strong>Polo</strong> Park Zürich, gemeinsam<br />

mit seiner Frau Irene <strong>Polo</strong>- und<br />

Rennpferde. Die Anlage verfügt über 20<br />

Boxen, eine offene Arena, die auch bei<br />

schlechten Witterungsbedingungen ein<br />

regelmässiges Training ermöglicht, sowie<br />

eine Führanlage.<br />

Markus Gräff zählte zu den erfolgreichsten<br />

<strong>Schweiz</strong>er Amateurrennreitern<br />

und ist der einzige <strong>Schweiz</strong>er, der jemals<br />

am Grand National, dem renommiertesten<br />

englischen Hindernisrennen, teilgenommen<br />

hat.<br />

Mit dem Erwerb der landwirtschaftlichen<br />

Liegenschaft in Hettlingen rückte<br />

für den aus einer Bauernfamilie stammenden<br />

Pferdefreund – der bisher jahrzehntelang<br />

im Ausland gezüchtet hat –<br />

die Möglichkeit, seine Zucht künftig auf<br />

<strong>Schweiz</strong>er Boden zu betreiben, in greifbare<br />

Nähe.<br />

Nach Fertigstellung der Stallungen<br />

und dem Umbau des Wohnhauses übersiedelten<br />

Markus Gräff und seine Familie<br />

Mitte August letzten Jahres nach Hettlingen.<br />

Sehr zur Freude der Züchterfamilie<br />

erblickte bald das erste, noch namenlose<br />

Fohlen auf der „La Irenita Stud Farm“ das<br />

Licht der Welt. „Wir hoffen, dass diesem<br />

freudigen Ereignis noch viele weitere Geburten<br />

gesunder Fohlen folgen werden“,<br />

erklärt das Ehepaar Gräff. Doch bevor es<br />

so weit sein wird, muss zuerst die Infrastruktur<br />

vollkommen ausgebaut werden.<br />

Da die bürokratischen Mühlen in<br />

der <strong>Schweiz</strong> durch das hohe Mitspracherecht<br />

der Stimmbürger etwas langsamer<br />

mahlen, konnte die Familie Gräff noch<br />

nicht alle zur La Irenita Stud Farm gehörenden<br />

Weiden einzäunen. Die entsprechenden<br />

Anträge sind jedoch gestellt<br />

Die Stute Chanelle steht noch in Irland. Nachdem sie von<br />

dem Vollbluthengst Akbar noch einmal gedeckt wurde, tritt sie ihre<br />

Reise auf die La Irenita Stud Farm in die <strong>Schweiz</strong> an.<br />

und Markus Gräff ist zuversichtlich, bald<br />

die letzten baulichen Massnahmen in<br />

Angriff nehmen zu können. „Wir hatten<br />

vor und während der Bauphase stets einen<br />

sehr guten Kontakt mit allen offiziellen<br />

Stellen“ resümiert Gräff und ergänzt:<br />

„Sobald die Infrastruktur vollendet ist,<br />

werden wir nach und nach die Pferde, die<br />

derzeit noch im Ausland stehen, nach<br />

Hettlingen holen“, so Gräff. Dann wird<br />

auch die erfolgreiche, derzeit noch in<br />

Irland stationierte Chanella mit ihrem<br />

Nachwuchs in die <strong>Schweiz</strong> übersiedeln.<br />

Ein Arena-<strong>Polo</strong>-Platz bietet die Möglichkeit, auch bei schlechtem<br />

Wetter zu trainieren.<br />

Die luftigen Boxen besitzen alle einen Paddock (oben).<br />

Fohlen der Stute Chanella und des Hengstes Akbar (unten).<br />

Die Stute hat ihre Karriere auf der Rennbahn<br />

in den USA begonnen und wurde<br />

dann nach einer Umschulung zu einem<br />

hervorragenden <strong>Polo</strong>pferd unter anderem<br />

bei den US-Open eingesetzt. Auch<br />

unter Markus Gräff, der sie 1995 erwarb,<br />

bewies Chanella in zahlreichen internationalen<br />

Turnieren ihre Klasse. Mittlerweile<br />

wird die Stute in der Zucht eingesetzt,<br />

und ihr erstes Fohlen vom mehrfachen<br />

Gruppensieger Akbar erblickte<br />

im letzten Jahr das Licht der Welt. „Bevor<br />

Chanella in die <strong>Schweiz</strong> übersiedelt, werden<br />

wir sie erneut von Akbar decken lassen“,<br />

verrät Markus Gräff.<br />

Für den Laien scheint die Zucht von<br />

Renn- und <strong>Polo</strong>pferden keine Berührungspunkte<br />

zu haben – dass ›<br />

Text/ Fotos: Media professional/Birgit Herrmann


31<br />

Text/ Fotos: Media professional/Birgit Herrmann<br />

Einfahrt zur La Irenita Stud Farm, dem ersten <strong>Polo</strong>pferde-Gestüt in der <strong>Schweiz</strong>. Gründer und Besitzer der Zuchtstation<br />

ist Markus Gräff, Präsident des <strong>Polo</strong> Park Zürich.<br />

Irene Gräff mit der dunkelbraunen Beluna. Die Stute ist eine Tochter der Stute Seluna, die Markus Gräff von dem mexikanischen<br />

Zehn-Goaler Carlos Gracida erworben hat.<br />

die Gene der schnellen und eleganten<br />

Galopper aber durchaus auch in der<br />

Zucht von <strong>Polo</strong>pferden gesucht sind, begründet<br />

Markus Gräff so: „Der Vollblüter<br />

wird überall auf der Welt als Veredler eingesetzt.<br />

Doch die Rennpferde sind nicht<br />

nur elegant, sie verfügen auch über Härte,<br />

Ausdauer und Schnelligkeit – Pluspunkte,<br />

die man auch bei einem guten<br />

<strong>Polo</strong>pferd sehr zu schätzen weiß.“ Ein<br />

sehr gelungenes Produkt dieser Strategie<br />

ist seine Nachwuchsstute Beluna. „Die<br />

Dunkelbraune ist eine Tochter von Seluna,<br />

die ich vom mexikanischen <strong>Polo</strong>spieler<br />

Carlos Gracida gekauft habe. Seluna<br />

zählte damals zu den besten <strong>Polo</strong>pferden,<br />

sie wurde von dem Zehn-Goaler unter<br />

anderem bei den US-Open eingesetzt.<br />

Auf Grund ihrer Klasse habe ich Seluna<br />

nach ihrer aktiven Karriere von Great<br />

Lakes, einem ehemals im Besitz des irischen<br />

Spitzengestüts Coolmore Stud<br />

stehenden Spitzen-Meilers, decken lassen.“<br />

Das Produkt dieser Anpaarung ist<br />

die junge Beluna, die gerade ihre ersten<br />

Schritte im „<strong>Polo</strong>-Pferde-Kindergarten“<br />

unternimmt. Der Stute prognostiziert<br />

ihr stolzer Züchter eine grosse Karriere<br />

als <strong>Polo</strong>pferd. „Beluna ist sehr talentiert,<br />

wendig und zeigt grossen Lerneifer; es<br />

macht viel Spass mit ihr zu arbeiten“,<br />

schwärmt Markus Gräff.<br />

Mit der Zucht von <strong>Polo</strong>pferden in der<br />

<strong>Schweiz</strong> beschreitet Gräff Neuland. Die<br />

<strong>Schweiz</strong> gilt, was die Zucht und Aufzucht<br />

von Pferden angeht, als Hochpreisland.<br />

Die Bodenressourcen sind knapp und<br />

daher sehr teuer und auch das Futter<br />

und die Tierarztkosten schlagen hier viel<br />

stärker zu Buche als im angrenzenden<br />

Ausland. Dennoch ist Markus Gräff überzeugt,<br />

mit seinem Gestüt eine Marktnische<br />

gefunden zu haben. Als Geschäftsführer<br />

der Gräff Capital Management<br />

Vermögensverwaltung ist Gräff von Hause<br />

aus ein Zahlenmensch und vermag<br />

Gewinn versprechende Märkte gut abzuschätzen:<br />

„Angesichts des rasant steigenden<br />

Ölpreises haben sich die Transportkosten<br />

der Pferde aus Argentinien in den<br />

letzten Jahren nahezu verdoppelt, zudem<br />

hat auch das Preisniveau für <strong>Polo</strong>pferde<br />

in Argentinien merklich angezogen.<br />

Diese Faktoren vermögen bei genauer<br />

Kalkulation die gegenüber dem Ausland<br />

höheren Aufzuchtskosten in der <strong>Schweiz</strong><br />

durchaus zu kompensieren.“ Neben der<br />

reinen Zucht soll die La Irenita Stud Farm<br />

daher künftig auch Aufzuchtbetrieb für<br />

die auf dem Gestüt geborenen Fohlen<br />

sein. „Wir sind überzeugt, mit unserem<br />

Konzept der kombinierten Zucht und<br />

Aufzucht von <strong>Polo</strong>- und Rennpferden<br />

eine Marktlücke gefunden zu haben, für<br />

die es derzeit in der <strong>Schweiz</strong> kaum Konkurrenz<br />

gibt“, so Markus Gräff.<br />

Als Züchter, der auch die Wirtschaftlichkeit<br />

seines Betriebes im Auge hält,<br />

will Gräff seine Zuchtprodukte natürlich<br />

auch vermarkten. „Unser Ziel ist es, Pferde<br />

von solch guter Qualität zu züchten,<br />

dass wir unsere Vollblüter auf Auktionen<br />

in der <strong>Schweiz</strong>, in Newmarket oder Baden-Baden<br />

anbieten können.“ Für die <strong>Polo</strong>pferde<br />

von Markus Gräff spricht, dass<br />

die Käufer, die bisher fertige Pferde aus<br />

Argentinien erwarben, über deren Aufzucht<br />

sie nur wenig wussten, ihre Pferde<br />

auf der La Irenita Stud Farm in der<br />

<strong>Schweiz</strong> aufwachsen sehen können. ›<br />

Neben einem Arena-<br />

<strong>Polo</strong>-Platz gibt es auf<br />

dem Gestüt eine moderne<br />

Führanlage.


32 Planet polo : <strong>Schweiz</strong><br />

33<br />

Trainerlegende<br />

aus den USA und<br />

<strong>PACE</strong>-Experte<br />

Rege Ludwig<br />

(links) gibt regelmäßig<br />

Kurse im<br />

<strong>Polo</strong> Park Zürich.<br />

Rechts: Club-<br />

Trainer Francisco<br />

Podesta.<br />

Adresse<br />

<strong>Polo</strong> Park<br />

Zürich<br />

<strong>Polo</strong> Park Zürich AG<br />

Bahnhofstrasse 48<br />

CH-8022 Zürich<br />

Telefon: +41.44.21 53 000<br />

E-Mail: info@polopark.ch<br />

www.polopark.ch<br />

Malerisch präsentiert sich das 7,5<br />

Hektar grosse Gelände des <strong>Polo</strong><br />

Park Zürich im Herzen des Zürcher Weinlandes.<br />

Gegründet 1998, ist der Club heute<br />

das bedeutendste Ausbildungszentrum<br />

für den <strong>Polo</strong>sport in der <strong>Schweiz</strong>. Herz<br />

und Motor der Erfolgsgeschichte ist Markus<br />

Gräff. Der Vermögensverwalter verfolgte<br />

mit der Gründung des <strong>Polo</strong> Parks<br />

eine Vision und schuf im Laufe eines<br />

Jahrzehnts eine <strong>Polo</strong>-Oase, deren Kürzel<br />

PPZ (<strong>Polo</strong> Park Zürich) heute zu einem in<br />

der <strong>Polo</strong>-Szene weltweit bekannten Brand<br />

geworden ist. Mit seinem breit gefächerten<br />

Angebot spricht der <strong>Polo</strong> Park Zürich<br />

Spieler im PPZ: Philipp<br />

Maeder (2.v. links)<br />

und Werner Meier<br />

(rechts), ehemaliger<br />

SPA-Präsident.<br />

Einsteiger wie erfahrene <strong>Polo</strong>spieler an.<br />

Neben den allabendlichen Club-Chukkas<br />

besteht für die Spieler zudem das Angebot,<br />

täglich nach Absprache Einzellektionen<br />

bei Francisco Podesta zu nehmen<br />

dem argentinischen Profispieler, der<br />

seit Gründung des Clubs als Club-Manager<br />

für den Spielbetrieb verantwortlich<br />

Programm <strong>Polo</strong> Park Zürich Saison 2008<br />

zeichnet. Eine Vielzahl von Clubturnieren<br />

bietet den Spielern die Möglichkeit,<br />

an beinahe jedem zweiten Wochenende<br />

in der Saison Wettkampfatmosphäre zu<br />

geniessen.<br />

Seit der Saison 2007 bietet der PPZ<br />

bei seinen Clubturnieren zwei Ligen an.<br />

Die Pro-Am-League, bei der das Team-<br />

28. März ................................. Club-Dinner<br />

01. Mai .................................. offizieller Saisonstart<br />

10. Mai .................................. <strong>Polo</strong>-Einführungskurs<br />

16. – 18. Mai ......................... Intensiv-<strong>Polo</strong>kurs mit Rege Ludwig aus Kalifornien<br />

24. Mai .................................. Kids-Club-Tournament<br />

24. + 25. Mai ........................ Club-Tournament<br />

07. + 08. Juni ....................... 10. International Ladies Cup<br />

14. + 15. Juni ....................... Club-Tournament<br />

21. Juni ................................. Kids-Club-Tournament<br />

21. + 22. Juni ....................... Zürich Meisterschaft<br />

27. – 29. Juni ....................... Swiss <strong>Polo</strong> Championship<br />

05. Juli ................................. <strong>Polo</strong>-Einführungskurs<br />

12. + 13. Juli ........................ Club-Tournament<br />

19. Juli ................................. Kids-Club-Tournament<br />

26. + 27. Juli ....................... Club-Tournament<br />

09. + 10. August ................. Club-Tournament<br />

14. – 17. August ................. Swiss Open – <strong>Polo</strong> Championships 08<br />

30. + 31. August ................. Club-Tournament<br />

06. September .................. <strong>Polo</strong>-Einführungskurs<br />

06. September .................. Kids-Club-Tournament<br />

13. + 14. September ......... Club-Tournament<br />

20. September .................. Kids-Club-Tournament<br />

20. + 21. September ......... La Irenita Cup und Farewell Party<br />

07. November ................... Ladies & Gentlemen’s Night<br />

Zwei <strong>Polo</strong>persönlichkeiten der <strong>Schweiz</strong>: Der Präsident der Swiss <strong>Polo</strong> Association, Thomas<br />

Fedier (links) und Club-Präsident und Gründer des PPZ, Markus Gräff.<br />

handicap von +2 bis +6 reicht und in<br />

der ein Profispieler eingesetzt werden<br />

darf, sowie die nur den Amateuren vorbehaltene<br />

Challenge League mit einem<br />

Team-Handicap von -4 bis +1. Die Spieler<br />

können so, unter Beachtung ihrer eigenen<br />

Spielstärke, von Turnier zu Turnier<br />

wählen, in welcher Liga sie spielen wollen.<br />

Mit diesem neuen Angebot hat der<br />

Der <strong>Polo</strong> Park Zürich ist mittlerweile<br />

das wichtigste Ausbildungszentrum<br />

der <strong>Schweiz</strong>.<br />

PPZ die ohnehin bereits hohe Attraktivität<br />

der Clubturniere für Spieler wie auch<br />

für die Sponsoren nochmals gesteigert.<br />

Highlight des Turnierkalenders im <strong>Polo</strong><br />

Park Zürich sind die Swiss Open-<strong>Polo</strong><br />

Championship, ein High-Goal-Event, die<br />

jedes Jahr im August Weltklassespieler<br />

und internationale Gäste ins Zürcher<br />

Weinland lockt. Angesichts dieser Aussichten<br />

ist die Nachfrage nach Mitgliedschaften<br />

und Spielmöglichkeiten so<br />

stark, dass der <strong>Polo</strong> Park Zürich räumlich<br />

an seine Grenzen gestossen ist und nun<br />

einen umfangreichen Ausbau seiner Infrastruktur<br />

plant. Mit der Zustimmung<br />

der Bevölkerung der Gemeinde Seuzach<br />

zur Umwidmung des bis dato landwirtschaftlichen<br />

Geländes in eine Erholungszone<br />

ist die Basis für den Ausbau des<br />

Clubs geschaffen worden. Entstehen sollen<br />

nun ein Clubhaus, feste Stallungen<br />

für ca. 135 Pferde, eine <strong>Polo</strong>-Arena, die<br />

auch bei schlechten Witterungsverhältnissen<br />

Spielmöglichkeiten bietet, eine<br />

420 Meter lange Galoppbahn sowie<br />

Führanlagen. Vorausgesetzt, die Baueingaben<br />

erfahren die nötige Zustimmung<br />

seitens der Gemeinde Seuzach, soll der<br />

Spatenstich für das Projekt Ende der Saison<br />

2008 erfolgen. ›<br />

Text/ Fotos: Media professional/Birgit Herrmann


34 Planet polo : <strong>Schweiz</strong><br />

35<br />

<strong>Polo</strong> Club<br />

Bern<br />

Adresse<br />

<strong>Polo</strong> Bern im Hunziken Park<br />

Belpstrasse<br />

Postfach<br />

CH-3113 Rubigen<br />

Tel.: +41.79.82 25 671<br />

E-Mail: info@polo-bern.ch<br />

www.polo-bern.ch<br />

<strong>Polo</strong> Bern: Trainer Bernardo Podesta<br />

(links) und Präsident Stefan Marti.<br />

geistern, dem Trend der Zeit entspricht.<br />

Marti wählt dabei einen anderen Ansatz<br />

als die Mehrheit der <strong>Polo</strong>clubs in Europa.<br />

So stehen in seinen Stallungen in Ru-<br />

Bereits im zweiten Jahr seines Bestehens<br />

verzeichnet <strong>Polo</strong> Bern 22 Mitglieder.<br />

Eine Tatsache, die dokumentiert,<br />

dass die Zielsetzung des Gründers und<br />

Club-Präsidenten Stefan Marti, eine steigende<br />

Zahl bereits aktiver Reiter für den<br />

Ein- bzw. Umstieg in den <strong>Polo</strong>sport zu bebigen<br />

neben den Pensions-Pferden auch<br />

stets zehn bis zwölf routinierte clubeigene<br />

<strong>Polo</strong>pferde, die gemietet werden<br />

können. „So wollen wir Menschen, die<br />

sich für unseren Sport begeistern, die<br />

Chance bieten, eine bis zwei Saisons lang<br />

<strong>Polo</strong>luft zu schnuppern, ohne dass sie<br />

sich direkt zu Beginn ein oder gar mehrere<br />

<strong>Polo</strong>pferde kaufen müssen“, erklärt<br />

Stefan Marti, betont aber auch, dass der<br />

<strong>Polo</strong> Club Bern sich nicht als Reitschule<br />

versteht, in der man auf unbegrenzte<br />

Zeit Pferde mieten kann. „Wir haben die<br />

Erfahrung gemacht, dass unsere Einsteiger,<br />

sollten sie festgestellt haben, dass<br />

<strong>Polo</strong> für sie der Sport ist, den sie zukünftig<br />

ausüben wollen, sich häufig für eines,<br />

oder manchmal sogar mehrere unserer<br />

Schulpferde begeistern und diese kaufen.<br />

Auf diese Weise konnten sie sich über längere<br />

Zeit von der Qualität der Pferde, die<br />

wir direkt aus Argentinien – mehrheitlich<br />

von der Familie Podesta, zu der auch<br />

unser Clubtrainer Bernardo Podesta gehört<br />

– erwerben, überzeugen und sicher<br />

sein, dass das Pferd auch in punkto Spielstärke<br />

zu ihnen passt“, so Stefan Marti.<br />

Am Ende dieser Saison wechselten so<br />

zehn der Pferde den Besitzer. Stefan Marti<br />

offeriert ein eher ungewöhnliches Angebot,<br />

doch seine Philosophie überzeugt.<br />

„Natürlich ist der <strong>Polo</strong>sport ein kostenintensives<br />

Hobby, das lässt sich nicht wegdiskutieren.<br />

Mir geht es vor allem darum,<br />

pferdebegeisterte Menschen und<br />

Reiter, die bis dato den Pferdesport in<br />

einer anderen Disziplin ausübten, für<br />

das <strong>Polo</strong> zu begeistern. In der Regel hält<br />

dieses Klientel heute bereits eigene Pferde,<br />

und wenn man die Anschaffungsund<br />

Unterhaltskosten für Pferde im mitt-<br />

2007 zeigten Spieler aus Bern und Zürich ihr<br />

Können auf der BEA Bern Expo.<br />

leren Turniersegment anschaut, dann<br />

weichen diese Kosten nicht stark von denen<br />

ab, die man aufwänden muss, wenn<br />

man mit zwei Pferden auf Clubniveau<br />

<strong>Polo</strong> spielt“ erklärt Marti. Das das Konzept<br />

von Stefan Marti auch in der Praxis<br />

aufgeht, dokumentieren die zahlreichen<br />

Einführungskurse, die <strong>Polo</strong> Bern in<br />

der Saison 2006 und 2007 angeboten<br />

hat. Alle Kurse waren restlos ausgebucht<br />

und auch die Nachfrage nach Einzellekti-<br />

onen war derart gross, dass der clubeigene<br />

Trainer, Bernardo Podesta, ein argentinischer<br />

Professional mit Handicap +3,<br />

ein gutes Zeitmanagement benötigte, um<br />

alle Lektionen bewältigen zu können.<br />

Grossen Wert legt die Clubführung<br />

darauf, dass neben dem polospezifischen<br />

Reiten und dem Einüben der Schlagtechnik<br />

auch die Taktik, die in einem erfolgreich<br />

agierenden <strong>Polo</strong>-Team eine zentrale<br />

Rolle spielt, nicht zu kurz kommt. „Wir<br />

streben eine gesamtheitliche Ausbildung<br />

an, dazu gehört natürlich auch die Theorie.<br />

Dieses Angebot und vor allem den<br />

neben den normalen Chukkas einmal<br />

wöchentlich angebotenen Gruppenkurs<br />

schätzen gerade unsere fortgeschrittenen<br />

Spieler, da der Schwerpunkt im Üben<br />

und Verbessern von Spielzügen, Pässen<br />

und in der Umsetzung der theoretisch<br />

vorbereiteten Spieltaktik liegt“, berichtet<br />

Stefan Marti. Ein grosses Anliegen ist<br />

Die 15-jährige Carmen Marti gewann an<br />

der Seite ihres Vaters u.a. die Meisterschaft<br />

von Zürich in der Challenge League und den<br />

Ladies Cup im <strong>Polo</strong> Park Zürich.<br />

Stefan Marti auch die Nachwuchsförderung.<br />

Dafür, dass man in dieser Sparte<br />

bei <strong>Polo</strong> Bern eine glückliche Hand hat,<br />

ist Carmen, die fünfzehnjährige Tochter<br />

von Stefan Marti, das beste Beispiel.<br />

Pferdebegeistert war die Blondine schon<br />

immer, doch mit dem <strong>Polo</strong> hat sie die<br />

Disziplin gefunden, die für sie die grösste<br />

Herausforderung darstellt. Was das<br />

<strong>Polo</strong>spiel für sie so einzigartig macht,<br />

fasst Carmen Marti wie folgt zusammen:<br />

„Das Zusammenspiel von Reiter und<br />

Pferd, die hohen Anforderungen an die<br />

Teamfähigkeit des Spielers und die Herausforderung<br />

das reiterliche Können und<br />

die Schlagtechnik in dem doch recht<br />

kampfbetonten Spiel umzusetzen, faszinieren<br />

mich sehr.“ Die Tatsache, dass die<br />

15-jährige bereits seit der vergangenen<br />

Saison mit Handicap 0 spielt und zur<br />

Stammbesetzung des <strong>Polo</strong> Bern-Teams<br />

zählt, dokumentiert ihre Klasse. ›<br />

<br />

Text/ Fotos: Media professional/Birgit Herrmann


36 Planet polo : <strong>Schweiz</strong><br />

Maketta Badner und<br />

Irene Gräff (rechts), im<br />

<strong>Polo</strong> Park Zürich.<br />

37<br />

Ladies<br />

<strong>Polo</strong><br />

Text/ Fotos: Media professional/Birgit Herrmann<br />

Ladies Power Im PPZ: Sibylle Maeder (links)<br />

und Claudia Hjelmer.<br />

Nicht unschuldig daran, dass heute<br />

rund ein Drittel der Spieler im <strong>Polo</strong><br />

Park Zürich weiblich ist und zu den Turnieren,<br />

insbesondere dem inzwischen<br />

bekannten Ladies Cup, auch Top-Spielerinnen<br />

aus dem Ausland in die <strong>Schweiz</strong><br />

reisen, ist Irene Gräff, die Ehefrau des<br />

Club-Gründers, Markus Gräff. Die zweifache<br />

Mutter, inzwischen mit Handicap<br />

0 an der Seite ihres Mannes auch<br />

erfolgreiche Teilnehmerin an den AAM<br />

Swiss Open <strong>Polo</strong> Championships, hat in<br />

den letzten Jahren eine Art Voreiterrolle<br />

eingenommen. Konnten die Spielerinnen<br />

doch an ihr erkennen, dass beim<br />

<strong>Polo</strong>, obwohl es zu den kampfbetonten<br />

Sportarten zählt, nicht Kraft, sondern<br />

reiterliches Geschick, Schlagtechnik und<br />

die Beherrschung der Spieltaktik zum Erfolg<br />

führen.<br />

<strong>Polo</strong> galt ursprünglich als eine der<br />

letzten sportlichen Domänen für Männer,<br />

dies war in der <strong>Schweiz</strong> nicht anders<br />

als in anderen Ländern. Doch die Zeit<br />

hat sich gewandelt und es schwingen<br />

sich immer mehr Eidgenossinnen voller<br />

Begeisterung in den <strong>Polo</strong>sattel. Verfolgt<br />

man die <strong>Schweiz</strong>er Turnier-Szene, so registriert<br />

man heute erfreut, dass sich auf<br />

Club-Niveau die Damenwelt längst nicht<br />

mehr mit dem Part der Zuschauerin begnügt,<br />

die dem Ehemann für gelungene<br />

Spiel-Szenen Applaus spendet. Der Wandel<br />

begann schleichend: Zuerst stellte<br />

man im <strong>Polo</strong> Park Zürich ein vermehrtes<br />

Interesse der Damen an den Einführungskursen<br />

fest. Augenfällig war dabei,<br />

dass es sich nicht nur um die Ehefrauen<br />

der bereits aktiven Spieler handelte, sondern<br />

auch um Reiterinnen, die zuvor<br />

eine andere Pferdesportdisziplin turniermäßig<br />

ausgeübt haben und die plötzlich<br />

ihr Interesse für das Spiel der Könige entdeckten.<br />

Da nahezu alle Interessentinnen<br />

damit bereits eine sehr gute reiterliche<br />

Grundausbildung mitbrachten, bereitete<br />

ihnen die Umstellung auf die <strong>Polo</strong>pferde<br />

keine grösseren Schwierigkeiten<br />

und sie konnten sich bald bereits schwerpunktmässig<br />

auf das Erlernen der Schlagtechnik<br />

konzentrieren. Begeistert vom<br />

Kurs- und Unterrichtsangebot des PPZ<br />

entschlossen sich immer mehr Ladies<br />

nach dem Einführungskurs zum nächsten<br />

Schritt und traten dem <strong>Polo</strong> Park<br />

Zürich als Stick &Ball-Member bei. Die<br />

während der Saison täglich angebotenen<br />

Trainings und Lessons mit dem Clubtrainer<br />

Francisco Podesta waren Garanten<br />

dafür, dass die Damenwelt schnell Fortschritte<br />

machte und einige von ihnen<br />

in der kommenden Saison bereits in die<br />

Gilde der Aktiv-Member wechselten.<br />

„Diese Entwicklung habe ich mit Freude<br />

beobachtet“, erinnert sich Irene Gräff.<br />

Auch sie widmete sich lange Jahre anderen<br />

Pferdesportdisziplinen und fand erst<br />

über ihren Mann zum <strong>Polo</strong>. „Anfangs<br />

habe ich Markus nur zu den Turnieren<br />

begleitet und ihn bei den Pferden unterstützt,<br />

aber mit der Zeit wuchs in mir<br />

die Leidenschaft, selbst auch in den <strong>Polo</strong>sattel<br />

zu steigen“, berichtet Irene Gräff.<br />

Markus Gräff zeigte sich begeistert und<br />

unterstützte seine Frau nach Kräften.<br />

Dank ihres Talents, vieler harter Trainingsstunden<br />

und getrieben durch den<br />

starken Willen, sich auf dem Feld aktiv<br />

ins Spiel einbringen zu können, erreichte<br />

Irene Gräff schnell ein beachtliches Leistungsniveau.<br />

„Anfangs war ich als Frau in<br />

der <strong>Schweiz</strong>er <strong>Polo</strong>-Szene noch eine Exotin“,<br />

erinnert sie sich. Doch Irene Gräff<br />

zögerte nicht, im grossen Freundes- und<br />

Bekanntenkreis „die Werbetrommel“ für<br />

ihren Sport zu rühren.<br />

Inzwischen verfügt der <strong>Polo</strong> Park Zürich<br />

über so viele Spielerinnen, dass keines<br />

der zahlreichen Clubturniere mehr<br />

als reines Herren-Turnier ausgetragen<br />

wird. Im Gegenteil, zum Teil sind die Damen<br />

so spielstark, dass ein regelrechter<br />

Kampf darum entbrennt, wer mit welcher<br />

Ladies in einem Team spielen darf.<br />

Neben Irene Gräff hat mit Sibylle Maeder<br />

eine weitere PPZ-Spielerin den „Sprung“<br />

in die internationale Turnier-Szene gewagt.<br />

Die Ehefrau von Philipp Maeder<br />

steigt teilweise in Teams mit ihrem Mann<br />

und auch auf reinen Damen-Turnieren,<br />

wie letztlich in Klosters, in den Sattel.<br />

Ihre Begeisterung fürs <strong>Polo</strong> entdeckte<br />

auch Carmen Marti, Tochter des Gründers<br />

und Präsidenten des <strong>Polo</strong>clubs<br />

Bern, Stefan Marti im <strong>Polo</strong> Park Zürich.<br />

Nachdem sie zusammen mit ihrem Vater<br />

die ersten Weihen des Sports im <strong>Polo</strong><br />

Park Zürich genossen hat, spielt sie nun<br />

im eigenen Club erfolgreich. Doch ihre<br />

Irene Gräff auf ihrem erstem High Goal-<br />

Turnier, den AAM Swiss Open (oben).<br />

Irene Gräff (links) im Zweikampf mit Eva Brühl,<br />

Deutschlands bester <strong>Polo</strong>spielerin.<br />

<strong>Polo</strong>-Wurzeln vergisst die Nachwuchsspielerin<br />

mit Handicap 0 nicht, und so<br />

kehrt sie immer wieder in den <strong>Polo</strong> Park<br />

Zürich zurück. Erst in der Saison 2007<br />

siegte sie im Team von Irene Gräff zusammen<br />

mit Danijela Grgic und Veronika<br />

Podesta beim Ladies Cup.<br />

Ähnlich wie im <strong>Polo</strong> Park Zürich verzeichnet<br />

auch <strong>Polo</strong> Bern eine starkes<br />

Interesse der Damenwelt am <strong>Polo</strong>sport.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass so viele pferdebegeisterte<br />

Ladies zu unseren Kursen<br />

kommen“ erklärt Stefan Marti. Er, wie<br />

auch Markus Gräff ziehen eine überaus<br />

positive Bilanz. Dass sich in den letzten<br />

Jahren vermehrt Damen für das <strong>Polo</strong> begeistern,<br />

hat unserer Sportart sehr gut<br />

getan. Diese Entwicklung öffnet völlig<br />

neue Perspektiven. Heute teilen viele<br />

Ehepaare die Begeisterung und üben<br />

den <strong>Polo</strong>sport gemeinsam aus. Besonders<br />

die Wochenenden verbringen viele<br />

mit der ganzen Familie auf dem <strong>Polo</strong>-<br />

Platz. Das hat den Vorteil, dass auch immer<br />

mehr Kinder unserer Spieler in sehr<br />

jungen Jahren mit dem <strong>Polo</strong>sport in Berührung<br />

kommen.“ Eine Tatsache, die, da<br />

sind sich beide Präsidenten einig, in den<br />

kommenden Jahren dazu führen könnte,<br />

dass das heute in der <strong>Schweiz</strong> doch noch<br />

recht hohe Einstiegsalter deutlich sinken<br />

wird. Im <strong>Polo</strong> Park Zürich scheint<br />

die Rechnung bereits aufzugehen: Im<br />

PPZ Kids Club ist nämlich richtig was<br />

los – rein zahlenmäßig haben die jungen<br />

Damen den Herren inzwischen den<br />

Rang abgelaufen. ›


38 Planet polo : <strong>Schweiz</strong><br />

39<br />

<strong>Polo</strong> Club<br />

Gstaad<br />

Der <strong>Polo</strong> Gold Cup in Gstaad<br />

ist eines von drei Turnieren in<br />

der <strong>Schweiz</strong>, das innerhalb der<br />

WPT gewertet wird.<br />

Der <strong>Polo</strong> Club Gstaad wurde am 15.<br />

März 1995 gegründet, und bereits<br />

ein Jahr später fand der erste Silver Cup<br />

statt. Das Turnier etablierte sich rasch<br />

im internationalen Turnierkalender, erreichte<br />

2006 Gold Cup Status und wurde<br />

dann in die Liste der Amateur-Turniere<br />

der World <strong>Polo</strong> Tour aufgenommen. Neben<br />

dem <strong>Polo</strong> World Cup on Snow und<br />

den Swiss Open ist das Turnier im <strong>Polo</strong><br />

Club Gstaad damit das Einzige in der<br />

<strong>Schweiz</strong>, auf dem Spieler Punkte für die<br />

Weltrangliste sammeln können. „Einen<br />

aktiven Spielbetrieb als solchen gibt es in<br />

Gstaad nicht. Die Hauptaufgabe unseres<br />

Clubs ist die Organisation des jährlichen<br />

<strong>Polo</strong> Gold Cups. Darüber hinaus wollen<br />

wir zur Förderung des <strong>Polo</strong>sports in der<br />

<strong>Schweiz</strong> beitragen und suchen den Austausch<br />

mit nationalen und internationalen<br />

<strong>Polo</strong> Clubs“, sagt Philippe Frei, Generalsekretär<br />

des <strong>Polo</strong> Clubs Gstaad.<br />

Jedes Jahr treten vier Teams an – regelmäßig<br />

verstärkt durch Profis aus Argentinien<br />

wie den Acht-Goaler Julio Novillo<br />

Astrada oder Santiago Chavanne, ebenfalls<br />

Handicap +8. Gespielt wird mit<br />

einem Teamhandicap von +16 bis +18,<br />

und dementsprechend hoch ist das spielerische<br />

Niveau.<br />

Mitglieder des <strong>Polo</strong> Clubs Gstaad zahlen<br />

eine Aufnahmegebühr von 800 CHF<br />

und einen Jahresbeitrag von 500 CHF.<br />

Dafür erhalten sie drei Mal jährlich die<br />

<strong>Polo</strong> Gstaad News, einen Turnierkatalog,<br />

Einladungen zum Neujahrsempfang sowie<br />

zur Hauptversammlung mit anschließendem<br />

Dinner. Während der Veranstaltung<br />

erhalten Mitglieder darüber<br />

hinaus Spezialpreise für das Lunch mit<br />

Spielern und Sponsoren am Turniersamstag<br />

und -sonntag, sowie natürlich<br />

für das Gala Dinner. Die Teilnahme am<br />

Players Night Nachtessen ist ausschließlich<br />

den Mitgliedern des Clubs vorbehalten.<br />

Zusätzlich gibt es für den erlesenen<br />

Kreis eine Club-Krawatte und ein Club-<br />

Emblem für den Blazer. <br />

Adresse<br />

<strong>Polo</strong> Club Gstaad<br />

Chalet les Arcades<br />

Postfach 419<br />

CH-3780 Gstaad<br />

Telefon +41.33.74 40 740<br />

Fax +41.33.74 40 745<br />

info@pologstaad.ch<br />

www.pologstaad.ch<br />

Präsident des <strong>Polo</strong> Club Gstaad ist<br />

Pierre E. Genecand (oben links).<br />

Fotos: swiss-image.ch<br />

<strong>Polo</strong> Club<br />

Veytay<br />

Der <strong>Polo</strong> Club de Veytay liegt in der<br />

kleinen Region Terre Sainte, zwischen<br />

Genf und Nyon. Nur wenige Schritte<br />

vom Genfer See entfernt bietet der<br />

1989 gegründete Club drei Fullsize-<strong>Polo</strong>plätze,<br />

ein 80 mal 40 Meter großes<br />

Arenapolo-Feld und Platz für 116 Pferde.<br />

Das Jaeger-LeCoultre <strong>Polo</strong> Masters ist<br />

das jährliche Turnier-Highlight im <strong>Polo</strong><br />

Club de Veytay und wird in diesem Jahr<br />

am 20. und 31. August ausgetragen, mit<br />

einem Teamhandicap zwischen +5 und<br />

+8. Yasmine und Yves Luginbühl, selbst aktive<br />

<strong>Polo</strong>spieler und Gründer des Clubs,<br />

zählen mittlerweile 30 Mitglieder in<br />

Veytay. „Wir bemerken, dass das Interesse<br />

am Arena-<strong>Polo</strong> deutlich wächst“,<br />

erzählt Yves Luginbühl, der im Sommer<br />

regelmäßig Gäste aus aller Welt auf seiner<br />

Anlage zu Gast hat. „Das Spiel auf<br />

dem kleineren Feld findet immer mehr<br />

Anhänger. Deshalb haben wir im Januar<br />

zum ersten Mal ein Arenapolo-Turnier<br />

auf Schnee in Verbier gespielt“, so Luginbühl,<br />

der selbst mit einem Handicap von<br />

+2 unterwegs ist.<br />

Am 25. und 28. Januar trafen sich zwei<br />

Teams mit jeweils zwei Spielern im Verbier<br />

Sports Centre: Martin und Simon<br />

Luginbühl (+3) spielten gegen Luis Gonzales<br />

(+2) und Alexis de Boismenu (+4) auf<br />

zugeschneiten Tennisplätzen. Gesponsert<br />

wurde das Turnier von der Bank<br />

Julius Bär, die parallel ein Team beim<br />

<strong>Polo</strong> World Cup on Snow in St. Moritz<br />

Mit dem<br />

Snow <strong>Polo</strong><br />

Cup in Verbier<br />

(25. und<br />

28. Januar) hat<br />

die <strong>Schweiz</strong> neben<br />

Klosters und St.<br />

Moritz nun ein drittes<br />

Schneepoloturnier.<br />

Adresse<br />

<strong>Polo</strong> Club de Veytay S.A.<br />

Domaine de Veytay<br />

CH-1295 Mies<br />

Telefon +41.22.75 56 325<br />

Fax + 41.22.77 56 091<br />

info@poloclubdeveytay.ch<br />

www.poloclubdeveytay.ch<br />

auf dem Eis hatte. Das Spiel endete mit<br />

11:9 für die Luginbühls. . :<br />

Fotos: <strong>Polo</strong> Club de Veytay

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