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Aufgabenstellung - Wasserbau

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Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft<br />

Fachgebiet <strong>Wasserbau</strong><br />

Musterlösung Übungsaufgabe Grundwasser WS 1999/2000<br />

ÜBUNGSAUFGABE GRUNDWASSER<br />

Zur Festlegung eines Wasserschutzgebietes sind die relevanten Wasserbilanzgrößen sowie<br />

das Wassereinzugsgebiet eines Pumpwerkes zu bestimmen. Vereinfachend wird von einem<br />

homogenen, gespannten Aquifer und einem stationären Zustand (Jahresmittelwerte) ausgegangen.<br />

Das Modellgebiet besteht aus einer Talaue (Anlage 1), die im Westen von einem Fluß<br />

und im Nordosten und Osten vom Talrand begrenzt wird. Eine hydrogeologische Erkundung<br />

hat ergeben, daß der Randzufluß im östlichen Rand im Verhältnis zum Zufluß vom Bach<br />

vernachlässigbar ist. Die im Pumpwerk entnommene Wassermenge gelangt über die Kläranlage<br />

aus dem Bilanzgebiet.<br />

Folgende Aufgaben sind zu bearbeiten:<br />

- Die hydraulische Wechselwirkung mit dem Fluß ist im Rahmen einer Grundwasserbilanz<br />

zu bestimmen.<br />

- Das Wassereinzugsgebiet des Pumpwerkes soll graphisch ermittelt werden.<br />

- Die Fließzeit des Grundwassers vom südlichen Rand des A-Dorfes zum Pumpwerk ist<br />

abzuschätzen<br />

Angaben:<br />

- Lageplan mit Grundwassergleichen M 1:50000<br />

- Fläche des Untersuchungsgebietes A= 28,5 km 2<br />

- Mittlerer jährlicher Niederschlag N= 720 mm/a<br />

- Mittlere jährliche Verdunstung V= 480 mm/a<br />

- Förderleistung des Pumpwerkes Q p = 2,45∙10 6 m 3 /a<br />

- Talrandzufluß Nordost q t = 8,8 l/(s∙km)<br />

- Mittelwasserabfluß des Baches an den MQ A = 0,41 m 3 /s<br />

Abflußmeßstellen A und B MQ B = 0,33 m 3 /s<br />

- Durchlässigkeitsbeiwert k f = 2,0∙10 -3 m/s<br />

- Durchflußwirksame Porosität n = 0,2<br />

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LÖSUNG<br />

1 Überschlägige Grundwasserbilanz<br />

Aufgrund ihrer Einfachheit werden Grundwasserbilanzen eingesetzt, um ohne großen<br />

Aufwand Anhaltswerte über das verfügbare Grundwasserdargebot und über die<br />

Auswirkungen einer Grundwassernutzung zu gewinnen. Bei der Bilanzierung ist anzustreben,<br />

daß die jeweiligen Wasserströme unabhängig voneinander bestimmt werden. Grundvoraussetzung<br />

für derartige Untersuchungen ist die Fähigkeit, aus Punktmessungen Grundwasserstandskarten<br />

zu erstellen und diese zu interpretieren. Für die Grundwasserbilanz gilt: Die<br />

Summe aller Zuflüsse in dem Bilanzraum abzüglich aller Abflüsse muß gleich dem im<br />

betrachteten Bilanzraum pro Zeiteinheit gespeicherten Wasservolumen sein.<br />

1.1 Eingrenzung des Bilanzgebietes und des Betrachtungszeitraumes<br />

1.1.1 Bilanzgebiet<br />

Zunächst ist der Bilanzraum zu definieren. Die Gebietsgrenzen werden dort definiert wo kein<br />

Randzufluß erfolgt oder sich dieser hinreichend genau bestimmen läßt. In der Regel ist es<br />

zweckmäßig, die Begrenzung senkrecht zur Hauptströmungsrichtung sowie entlang der<br />

seitlichen Aquiferbegrenzungen zu ziehen. Solche Grenzen stellen Randstromlinien dar, und<br />

ein Zufluß in oder aus dem Bilanzgebiet braucht nicht berücksichtigt zu werden. Ebenso<br />

können Linien gleichen Wasserstandes als Randbegrenzung herangezogen werden, weil sich<br />

bei Kenntnis des hydraulischen Gradienten die Zuflüsse nach dem Darcy-Gesetz einfach<br />

berechnen lassen.<br />

Das Bohrprofil im Untersuchungsgebiet zeigt einen gespannten Grundwasserleiter. Vereinfachend<br />

kann von einer konstanten Mächtigkeit (10 m) ausgegangen werden. Dies gestattet<br />

eine horizontal-ebene Betrachtungsweise der maßgeblichen Fließprozesse im Aquifer. Ein<br />

Austausch mit einem tiefer liegenden Aquifer liegt in diesem Fall nicht vor.<br />

1.1.2 Betrachtungszeitraum<br />

In dem einfachsten Bilanzierungsverfahren geht man von stationären gemittelten Verhältnissen<br />

aus (mittlere, zeitlich unveränderliche Grundwasserstände, Zuflüsse usw.), um das<br />

Gesamtverhalten zu beschreiben. Hierdurch brauchen Speicherterme infolge Grundwasserstandsänderungen<br />

nicht berücksichtigt zu werden.<br />

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1.2 Betrachtete Wasserströme (Bilanzglieder)<br />

a) Talrandzustrom Q I<br />

Unterirdische Randzuflüsse in den Bilanzraum können in der Regel nur grob abgeschätzt<br />

werden. Als erster Anhalt dient oft eine hydrogeologische Plausibiltätsprüfung, die eine umfangreiche<br />

Erfahrung voraussetzt.<br />

b) Grundwasserabstrom Q II<br />

Eine erste Näherung des Zu- oder Abflusses in diesem Randbereich erhält man, wenn der<br />

Fließquerschnitt und das hydraulische Gefälle im Randbereich abgeschätzt werden können.<br />

Somit läßt sich der Zufluß senkrecht zur Hauptströmungsrichtung aus dem Gefälle, der<br />

Aquifermächtigkeit und dem Durchlässigkeitsbeiwert nach dem Darcy-Gesetz ermitteln.<br />

c) Austauschwassermenge mit Oberflächengewässer<br />

Fluß ↔ Bilanzgebiet Q F<br />

Zufluß aus dem Bach ins Bilanzgebiet Q A<br />

Abfluß in den Bach aus Bilanzgebiet Q B<br />

Der Austausch zwischen Grund- und Oberflächengewässer ist ein wesentlicher Bestandteil<br />

der Grundwasserbilanzierung. Wenn der Wasserspiegel des Oberflächengewässers über dem<br />

des Grundwasserspiegels liegt, dringt Oberflächenwasser in den Aquifer ein (Infiltration). In<br />

Bereichen mit permanenter Infiltration kann es zu einem Zusetzen der Gewässersohle<br />

kommen. Diese Selbstdichtung wirkt sich stark auf die Austrittsverluste aus. Eine Exfiltration<br />

findet umgekehrt statt, wenn der Grundwasserspiegel über dem des Oberflächengewässers<br />

liegt. Zur Beurteilung dieser Vorgänge sind die Ein- und Austrittsverluste des Vorfluters an<br />

der Gewässersohle zu untersuchen. Ob eine In- oder Exfiltration vorliegt, kann auch aus dem<br />

Verlauf der Grundwasserstandsgleichen im Bereich des Vorfluters beurteilt werden, wie in<br />

vorliegender Übung (vgl. 1.4) zu sehen sein wird.<br />

d) Niederschlag N, Verdunstung V, Grundwasserneubildung Q GWN<br />

Die wichtigste Bilanzgröße ist in der Regel die Grundwasserneubildung Q GWN aus Niederschlag<br />

N. die Größe von Q GWN hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab (Verdunstung,<br />

Bodenbeschaffenheit, Bewuchs, Klima usw.) Als globaler Anhalt gilt:<br />

- nur ca. 1/3 des Niederschlags wird als Grundwasserneubildung wirksam<br />

- die Grundwasserneubildung tritt in der Regel mit einer Zeitverzögerung auf<br />

- die Grundwasserneubildung ist im wesentlichen auf das Winterhalbjahr beschränkt<br />

e) Grundwasserentnahme durch Pumpwerk Q p<br />

Diese Größe ist in der Regel aus den Aufzeichnungen des Wasserwerkes - im Vergleich zu<br />

den anderen Bilanzgrößen - sehr genau bestimmbar.<br />

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1.3 Berechnen der Wasserströme<br />

Nach Festlegung des Gebietsgrenzen läßt sich die Randgeometrie (Randlänge, Gebietsfläche<br />

usw.) bestimmen. Zuflüsse werden als Volumen/Zeiteinheit angegeben. Nun müssen alle<br />

Angabe auf einheitliche Dimensionen umgerechnet werden. In dieser Übung findet eine<br />

Umrechnung auf die Einheit [m³/s] statt.<br />

a) Talrandzustrom Q I<br />

Talrandlänge 4,9 km (aus Anlage 1 abgemessen)<br />

Talrandzustrom: 8,8 l/(s∙km) (Angabe bezogen auf laufende Länge des Vorfluters)<br />

Q I = 4,9 km ∙ 8,8 l/(s∙km) ∙ 10 -3 m³/l = 0,043 m³/s<br />

b) Grundwasserabstrom Q II<br />

Grundwassermächtigkeit m Gw = 13m - 3m = 10 m (Bohrprofil Anlage 1)<br />

Breite der Talaue am Süd-Westende des Bilanzgebietes: b 4100 m<br />

Grundwassergefälle (Grundwassergefälle zwischen den zwei Grundwassergleichen<br />

120m und 119m bezogen auf die senkrechte Fließstrecke von ca. 1 km):<br />

I= 1m/1km = 0.001<br />

Durchlässigkeitsbeiwert k f = 2 ∙ 10 -3 m/s<br />

Fließgeschwindigkeit: v F = k f ∙ I = 2 ∙ 10 -3 m/s ∙ 0,001 = 2 ∙ 10 -6 m/s 0,17 m/d<br />

Durchflußquerschnitt: A GW = b ∙ m Gw = 4100m ∙ 10m = 41000 m²<br />

Q II = v F ∙ A GW<br />

Q II = 2 ∙ 10 -6 m/s ∙ 41000 m² = 0,082 m³/s<br />

c) Austauschwassermenge mit Oberflächengewässern<br />

Austauschwassermenge Bach Bilanzgebiet Q Bach<br />

Q Bach = + Q A - Q B<br />

Q Bach = 0,41 m³/s - 0,33 m³/s = 0,08 m³/s<br />

Der Bach gibt Wasser ans Bilanzgebiet ab. Gegenüber diesem Zufluß ist der<br />

Randzufluß im östlichen Rand vernachlässigbar (siehe auch Bemerkung <strong>Aufgabenstellung</strong>)<br />

Austauschwassermenge Fluß Bilanzgebiet Q F<br />

Q F unbekannt, aus Bilanzrechnung in Punkt 1.4 zu bestimmen.<br />

d) Grundwasserneubildung Q GWN<br />

Fläche des Bilanzgebietes A B 28,5 km² (gegeben, z.B. durch Planimetrie<br />

ermittelbar)<br />

Niederschlagsfläche = Verdunstungsfläche = A B = 28,5 km² = 28,5 ∙ 10 6 m²<br />

Bemerkung: 1 mm Niederschlag 1 l/m²<br />

Q GWN = (N - V) ∙ A B<br />

= (720 l/(m²∙ a)- 480 l/(m²∙ a)) ∙ 10 -3 m³/l ∙ 28,5 ∙ 10 6 m² / (365 ∙ 24 ∙ 3600 s/a)<br />

= 0,217 m³/s<br />

e) Grundwasserentnahme durch Pumpwerk Q p<br />

Q p = 2,45 ∙ 10 6 m³/a /(365 ∙ 24 ∙ 3600s/a) = 0,078 m³/s<br />

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1.4 Gebietsbilanzierung<br />

Definition: Ströme ins Bilanzgebiet hinein (+)<br />

Ströme aus Bilanzgebiet hinaus (-)<br />

Q i = 0<br />

Q I - Q II + Q BACH + Q GWN -Q P + Q F = 0<br />

0,043 - 0,082 + 0,08 + 0,217 - 0,078 + Q F = 0<br />

Q F = - 0,18 m³/s<br />

bezogen auf die Fließlänge von ca. 9 km ergibt sich: q Fluß = 0,18 m³/s / 9 km = 20 l/(s∙km)<br />

Das negative Vorzeichen von Q F bedeutet, daß die Annahme, der Fluß gibt Wasser ans<br />

Bilanzgebiet ab, falsch war ! -> Der Fluss nimmt Wasser vom Bilanzgebiet auf. Dies hätte aus<br />

dem Grundwassergleichenplan abgelesen werden können: Im Bereich des Flusses weist die<br />

Grundwasserströmung in Flußrichtung hin, im Gegensatz zu den Verhältnissen am Bach, aus<br />

dem Wasser in das Bilanzgebiet infiltriert.<br />

2. Wassereinzugsgebiet des Pumpwerkes<br />

Um Aussagen über Wassereinzugsgebiete machen zu können, müssen zunächst die Strömungsvorgänge<br />

näher untersucht werden. Grundwasserströmungen können als<br />

Potentialströmungen aufgefaßt werden und zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:<br />

- Linien gleicher Standrohrspiegelhöhe stellen Linien gleichen hydraulischen Potentials<br />

dar.<br />

- Stromlinien und Potentiallinien verlaufen stets senkrecht aufeinander. Die Strömung<br />

weist stets in Richtung abnehmender Potentiale.<br />

- Stromlinien charakterisieren die Strömungsrichtung, da der Geschwindigkeitsvektor<br />

stets tangential zur Stromlinie ist.<br />

-<br />

Grundwasserstromlinien lassen sich aus dem Grundwasserhöhenplan graphisch ermitteln. Die<br />

Abgrenzung des Einzugsgebietes des Pumpwerkes erfolgt über die Konstruktion von Trennstromlinien.<br />

Hierzu werden vom Brunnen aus verschiedene Stromlinien gezeichnet, bis man<br />

die Trennstromlinie gefunden hat (vgl. Anlage 2). Charakteristisch für einen Brunnen in einer<br />

Grundströmung ist der Staupunkt (auch als Kulminationspunkt bezeichnet). Bei einem<br />

Entnahmebrunnen befindet sich der Staupunkt stromab des Brunnens auf der Stromlinie<br />

durch den Brunnen. Er charakterisiert die stromabwärts liegende Begrenzung des Einzuggebietes.<br />

Die im Staupunkt einmündenden Stromlinien legen den Entnahmebereich und somit<br />

das Einzugsgebiet fest. Die Bezeichnung Staupunkt kommt daher, daß sich an dieser Stelle<br />

die Geschwindigkeitskomponenten der Grundströmung und der Brunnenströmung aufheben.<br />

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3 Bestimmung der Fließzeit vom südlichen Rand des A-Dorfes zum<br />

Pumpwerk<br />

Eine globale Abschätzung der Aufenthaltszeiten von Wasser in einem Aquifer ergibt sich aus<br />

dem Quotienten des betrachtenen Wegstückes a durch die Fließgeschwindigkeit v a .<br />

a<br />

t =<br />

Man beachte hierbei, daß die Filtergeschwindigkeit v f lediglich den Grundwasserfluß bezogen<br />

auf die durchströmte Fläche charakterisiert. Um die Abstandsgeschwindigkeit v a der Wasserteilchen<br />

zu berechnen, muß die Darcy-Geschwindigkeit auf den durchflußwirkssamen Porenanteil<br />

n bezogen werden. Für die Übung wird laut <strong>Aufgabenstellung</strong> mit n = 0.2 gerechnet.<br />

v<br />

f<br />

v<br />

a<br />

=<br />

n<br />

f<br />

Zuerst wird die maßgebliche Stromlinie in einzelne Wegstücke aufgeteilt. In diesen Wegstücken<br />

ist das Grundwassergefälle aus dem Gleichenplan zu bestimmen, woraus sich mit<br />

dem Darcy-Gesetz die Filtergeschwindigkeit v f und unter Berücksichtigung des durchflußwirksamen<br />

Porenanteils n f dieAbstandsgeschwindigkeit v a bestimmen lässt. Somit gilt<br />

generell:<br />

∆ai<br />

∆ai<br />

∆t<br />

= =<br />

v k ⋅ I<br />

a<br />

Folgendes Beispiel soll die Berechnung der Verweilzeiten t i der einzelnen Weginkremente a i<br />

veranschaulichen.<br />

Abstand südlicher Rand A-Dorf bis GW-Gleichen (122,0 müNN) a = 1500 m<br />

Grundwassergefälle I = dh/dl (124m-122m) / 2000m = 0,001<br />

Fließzeit bis zur GW-Gleichen 122,0 m: t = 1500 m / ( 2∙10 -3 m/s∙ 0,001/0,2) = 1,5∙10 8 s<br />

t 122 = 1,5∙10 8 s / (365 ∙ 24 ∙ 3600s/a) = 4,75 Jahre<br />

Die Bestimmung der hydraulischen Gradienten in unmitttelbarer Nähe des Pumpwerkes sind<br />

zunehmend schwieriger aus der Karte abzulesen. Allerdings ist in der Regel die Fließzeit im<br />

Absenkungsbereich klein gegenüber der Gesamtfließzeit, so daß Fehler bei der Bestimmung<br />

der Gradienten wenig ins Gewicht fallen. Die Fließzeit von der Isolinie 122m bis zum<br />

Brunnen berechnet sich demzufolge:<br />

Abstand GW-Gleiche (122,0 müNN) bis Brunnen a ~ 650 m<br />

Grundwassergefälle I = dh/dl (122m-120m) / 650m = 0.003<br />

(Der Wasserstand im Brunnen (120m) wurde geschätzt)<br />

t Brun = 650 m / ( 2∙10 -3 m/s∙ 0,003/0,2) = 2,17∙10 7 s = 0,69 Jahre<br />

Für die gesamte Fließzeit zum Pumpwerk gilt:<br />

t = 4,75 Jahre + 0,69 Jahre = 5,44 Jahre<br />

v a<br />

n<br />

t = ∑ ∆<br />

1<br />

t i<br />

f<br />

n<br />

f<br />

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