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Musterlösung: A-Übung Wasserkraft - Wasserbau

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Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

Aufgabenstellung:<br />

<strong>Musterlösung</strong>: A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

Bestimmen Sie unter Annahme mittlerer Verhältnisse den wirtschaftlichsten Ausbaugrad<br />

der Anlage und legen Sie Turbinenart- und Durchmesser fest. Weisen Sie nach, dass die<br />

Turbine nicht infolge Kavitation beschädigt wird. Zur Bearbeitung der Aufgabenstellung sind<br />

folgende Teilaufgaben zu lösen:<br />

1. Berechnen Sie die Monatsmittel der Speicherabgabe im Normal- und Trockenjahr und<br />

tragen Sie die gesuchten Werte in Tabelle 1 ein.<br />

2. Berechnen Sie die maximale die minimale und die mittlere Fallhöhe aus der<br />

Dauerlinie der Beckenwasserstände.<br />

3. Berechnen Sie die Kraftwerksleistung für die verschiedenen Ausbaugrade unter der<br />

Annahme von folgenden Wirkungsgraden für Turbine, Umspanner und Generator:<br />

I. ηTurbine = 0,85<br />

II. ηUmspanner = 0,99<br />

III. ηGenerator = 0,94<br />

4. Berechnen Sie die dazugehörige 5-Jahresarbeit. Beachten Sie hierbei, dass der max.<br />

von den Turbinen verarbeitbare Durchfluss der Ausbaudurchfluss Qa ist.<br />

5. Führen Sie eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung und bestimmen Sie den optimalen<br />

Ausbaugrad.<br />

6. Bestimmen Sie für den wirtschaftlichsten Ausbaugrad Turbinenart- und Durchmesser.<br />

7. Weisen Sie nach, dass die Turbine, in der von ihnen gewählten Konstellation, nicht<br />

infolge Kavitation beschädigt wird.<br />

Die Ergebnisse der Teilaufgaben 3-5 sind in die entsprechenden Tabellen 3-5 einzutragen.<br />

Fertigen Sie für Teilaufgabe 7 eine Skizze an und verdeutlichen Sie ihren Gedankengang.<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 1<br />

Tel.: 4843


Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

Teilaufgabe 1:<br />

Berechnen Sie die Monatsmittel der Speicherabgabe im Normal- und Trockenjahr und tragen<br />

Sie die gesuchten Werte in Tabelle 1 ein.<br />

Zur Berechnung der Monatsmittel der Speicherabgabe ist zum Basisabfluss der von der<br />

Landwirtschaft zusätzlich benötigte Abflussanteil zu addieren.<br />

Monatsmittel der Speicherabgabe [m³/s]<br />

Okt. Bis April Mai Juni Juli August September<br />

Grundlast 1,35<br />

Landwirtschaft<br />

Normaljahr<br />

Speicherabgabe<br />

Normaljahr<br />

Landwirstschaft<br />

Trockenjahr<br />

Speicherabgabe<br />

Trockenjahr<br />

Tabelle 1: Monatsmittel der Speicherabgabe<br />

Teilaufgabe 2:<br />

- - 0,08 0,44 0,32 0,12<br />

1,35 1,35 1,43 1,79 1,67 1,47<br />

- 0,12 0,16 0,48 0,48 0,24<br />

1,35 1,47 1,51 1,83 1,83 1,59<br />

Berechnen Sie die maximale, die minimale und die mittlere Fallhöhe.<br />

Der max., min. und mittlere Beckenwasserstand lassen sich aus der Dauerlinie der<br />

Beckenwasserstände in Abb.2. bestimmen. Zur Berechnung der Fallhöhen sind die<br />

korrespondierenden Unterwasserstände abzuziehen. Es ist zu beachten, dass der maximale<br />

Unterwasserstand von 148 müNN nicht überschritten wird.<br />

hf,max = how,max – huw,min = 203,8 m – 147,5 m = 56,3 m<br />

hf,m = how,m – huw,m = 187,8 m – 148 m = 39,8 m<br />

hf,min = how,min – huw,max = 156 m – 148 m = 8 m<br />

Laut Aufgabenstellung soll hier mit mittleren Verhältnissen gerechnet werden also in diesem<br />

Fall mit der mittleren Fallhöhe.<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 2<br />

Tel.: 4843


Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

Teilaufgabe 3:<br />

Die Leistung eines <strong>Wasserkraft</strong>werks berechnet sich nach folgender Formel:<br />

P = η<br />

η<br />

ρ<br />

g ~<br />

h<br />

f<br />

Q<br />

Gesamt<br />

W<br />

() t<br />

~ eff . Fallhöhe[<br />

m]<br />

() t i()<br />

t<br />

[ W ]<br />

~ Dichte des Wassers[<br />

kg³<br />

/ m]<br />

Erdbeschleunigung<br />

⋅ Q<br />

[ m²<br />

/ s]<br />

⋅…[<br />

−]<br />

() t ~ eff . Durchfluss;<br />

Qi()<br />

t ≤Q<br />

a ! [ m³<br />

/ s]<br />

i<br />

Gesamt<br />

= η<br />

⋅ ρ ⋅ g ⋅ h<br />

W<br />

Turbine<br />

⋅η<br />

f<br />

Generator<br />

⋅η<br />

Umspanner<br />

Für die verschieden Ausbaudurchflüsse Qi lässt sich nun die Leistung berechnen.<br />

Nachfolgende Tabelle fast die Ergebnisse zusammen.<br />

Ausbaugrad 1 2 3 4 5 6<br />

Qa [m³/s] 1,35 1,43 1,47 1,67 1,79 1,83<br />

Leistung [kW] 416,40 441,08 453,42 515,10 552,12 564,46<br />

Tabelle 3: Kraftwerksleistung in Abhängigkeit vom Ausbaudurchfluss.<br />

Teilaufgabe 4:<br />

Berechnen Sie die dazugehörige 5-Jahresarbeit. Beachten Sie hierbei, dass der max. von den<br />

Turbinen verarbeitbare Durchfluss der Ausbaudurchfluss Qa ist.<br />

Die Leistung P (Power) ist umso größer, je größer die eingesetzte Arbeit W (Work) ist und je<br />

kürzer die dafür benötigte Zeit t (tempora) ist. Kurz gesagt Leistung ist gleich Arbeit pro Zeit.<br />

Die Arbeit ergibt sich zu:<br />

W = P⋅<br />

∆t<br />

[ kWh]<br />

Der Ausbaudurchfluss Qa ist der max. von den Turbinen verarbeitbare Durchfluss. Alle<br />

Durchflüsse die höher sind können von der Turbine nicht verarbeitete werden. Insofern muss<br />

in den Zeitabschnitten in denen der aktuelle Durchfluss größer ist als der Ausbaudurchfluss<br />

der Ausbaudurchfluss selbst zur Berechnung des jeweiligen Arbeitsanteiles angesetzt werden.<br />

Ausbaugrad 1 (Qa = 1,35 [m³/s]):<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 3<br />

Tel.: 4843


Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

h<br />

A1 = 416kW ⋅60Mon ⋅ 730 = 18221MWh<br />

Mon<br />

Ausbaugrad 2 (Qa = 1,43 [m³/s]):<br />

h<br />

A1 = (416kW ⋅ 39Mon + 441kW ⋅21 Mon) ⋅ 730 = 18604 MWh<br />

Mon<br />

Ausbaugrad 3 (Qa = 1,47 [m³/s]):<br />

h<br />

A1 = (416kW ⋅ 39mon + 441kW ⋅ 4mon + 453kW ⋅17 mon) ⋅ 730 = 18754 MWh<br />

mon<br />

Ausbaugrad 4 (Qa = 1,67 [m³/s]):<br />

A1 = (416kW ⋅ 39mon + 441kW ⋅ 4mon + 453kW ⋅ 5mon + 466kW ⋅1mon<br />

h<br />

+ 490kW ⋅ 1mon + 515kW ⋅10 mon) ⋅ 730 = 19242MWh<br />

mon<br />

Ausbaugrad 5 u. 6 werden nach demselben Schema berechnet. Nachfolgende Tabelle fasst die<br />

Ergebnisse der berechneten 5-Jahresarbeiten für die jeweiligen Ausbaustufen zusammen.<br />

Ausbaugrad 1 2 3 4 5 6<br />

Qa [m³/s] 1,35 1,43 1,47 1,67 1,79 1,83<br />

Arbeit [MWh] 18221,00 18604,00 18753,00 19242,00 19403,00 19421,00<br />

Tabelle 4: 5-Jahresarbeiten bei verschiedenen Arbeitsgraden.<br />

Teilaufgabe 5:<br />

Führen Sie eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung und bestimmen Sie den optimalen<br />

Ausbaugrad.<br />

Bei der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung wird den Jahreskosten der Jahresgewinn<br />

gegenübergestellt. Die Jahreskosten betragen laut Aufgabenstellung 10% der<br />

Investitionskosten und diese sind in Tab. 2 für verschiedenen Ausbaugrade dargestellt. Die<br />

Stromgestehungskosten sind die Kosten, die aufgewendet werden müssen um eine kWh<br />

Strom zu erzeugen. Der Erlös ist der Betrag den die <strong>Wasserkraft</strong>anlage bei den aktuellen<br />

Strompreisen erzielt.<br />

Stromgestehungskosten = Jahreskosten / Jahresarbeit<br />

Jahreserlös = Jahresarbeit * akt. Stromabnahmepreis<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 4<br />

Tel.: 4843


Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

In der nachfolgenden Tabelle sind für die zu Grunde gelegten Ausbaugrade die für die<br />

Wirtschaftlichkeitsuntersuchung notwendigen Beträge zusammengefasst.<br />

Ausbaugrad 1 2 3 4 5 6<br />

Qa [m³/s] 1.35 1.43 1.47 1.67 1.79 1.83<br />

5-Jahresarbeit [MWh] 18221.00 18604.00 18753.00 19242.00 19403.00 19421.00<br />

Mittl. Jahresarbeit [MWh] 3644.20 3720.80 3750.60 3848.40 3880.60 3884.20<br />

Mittl. Jahreskosten [Tsd. €] 221.49 225.43 232.02 259.63 276.10 281.47<br />

Stromgestehungskosten [€] 0.0608 0.0606 0.0619 0.0675 0.0711 0.0725<br />

Jahreserlös [Tsd. €] 218.65 223.25 225.04 230.90 232.84 233.05<br />

Jahresgewinn [€] -2839.64 -2180.59 -6988.26 -28730.02 -43261.62 -48414.18<br />

1<br />

Tabelle 5: Monetäre Daten verschiedener Ausbaugrade.<br />

Der wirtschaftlichste Ausbaugrad ist Ausbaugrad 2 mit Qa=1,43 m³/s.<br />

Teilaufgabe 6:<br />

Bestimmen Sie für den wirtschaftlichsten Ausbaugrad Turbinenart- und Durchmesser. Für die<br />

Bemessung und Auswahl der Turbine an sich gibt es von den einzelnen Herstellern<br />

entsprechende Nomogramme in denen man in Abhängigkeit von Fallhöhe und Durchfluss die<br />

optimale Turbinenart und Turbinendurchmesser festlegen kann. Nachfolgend wird die<br />

Bemessung für Ausbaugrad 2 durchgeführt.<br />

1<br />

Die Nachkommstellen bei den Mittl. Jahreskosten ergeben sich aus der Umrechnung von DM in €<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 5<br />

Tel.: 4843


Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

Abbildung 1: Einsatzbereich von Turbinen (Voith GmbH)<br />

Bei dem zu Grunde gelegten Ausbaudurchfluss und den möglichen Fallhöhen ist eine Francis<br />

Spiral Turbine die beste Wahl. Wenn man sich für einen Turbinentyp entschieden hat muss<br />

dieser anschließend bemessen werden. Im Allg. stellen die Turbinenhersteller ihre eigenen<br />

Bemessungsnomogramme zur Verfügung.<br />

Anwendung der Nomogramme:<br />

In den Nomogrammen sind die Einsatzbereiche der Standartturbinen für verschiedene<br />

Synchrondrehzahlen und Turbinengrößen eingezeichnet. Beginnend bei Diagramm A wird<br />

überprüft, ob die vorgegebenen Betriebsdaten Qa und hf mit diesem Turbinentyp realisierbar<br />

sind. Ist dies nicht der Fall, so wird der Vorgang im nächsten Nomogramm wiederholt.<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 6<br />

Tel.: 4843


Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

Abbildung 2: Nomogramm zur Bemessung des Turbinendurchmessers (Voith GmbH)<br />

Eingangsgrößen:<br />

Qa = 1,43 m³/s<br />

hf,m = 39,8 m (mittlere Verhältnisse s. Aufgabenstellung)<br />

Abgelesen:<br />

Durchmesser Turbine = 4,75 dm<br />

Ausbaudurchfluss (Qa= 1,43 m³/s;<br />

Die Achsenbeschriftung ist in der<br />

Aufgabenstellung dargestellt.)<br />

Sind mehrere unterschiedliche Turbinen möglich so ist der Turbinendurchmesser<br />

entscheidend. Mit zunehmendem Turbinendurchmesser steigen einerseits die Betriebs- und<br />

Herstellkosten und andererseits sinkt mit steigendem Durchmesser die spez. Drehzahl was zu<br />

einer höheren Anzahl an Polpaaren im Generator führt und somit die Kosten für den<br />

Generator in die Höhe treibt.<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 7<br />

Tel.: 4843


Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

Teilaufgabe 7:<br />

Weisen Sie nach, dass die Turbine, in der von ihnen gewählten Konstellation, nicht infolge<br />

Kavitation beschädigt wird.<br />

Ermittlung der max. Saughöhe hS:<br />

Die Ermittlung der max. Saughöhe erfolgt mit dem vom Hersteller (hier VOITH GmbH) zur<br />

Verfügung gestellten Diagramm (s. Abb. 3). Die Saughöhe hängt vom gewählten Turbinentyp<br />

und der vorliegenden Fallhöhe hf ab. Für jeden Turbinentyp gibt es eine Bandbreite an<br />

zulässiger Saughöhe. Die Ausnutzung der gesamten Bandbreite der möglichen Saughöhen<br />

sollte nur nach Absprache mit dem Hersteller geschehen.<br />

Dabei ist das Verhältnis zwischen dem max. möglichen Durchfluss und dem max.<br />

verarbeitbaren Durchfluss von der jeweiligen Turbinenschaufel maßgebend.<br />

Aus Einfachheitsgründen wird hier die max. Saughöhe auf der sicheren Seite liegend<br />

begrenzt. D.h. es wird immer der ungünstigste Wert angesetzt.<br />

Abbildung 3: Bemessung der max. Saughöhe hs (Voith GmbH)<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 8<br />

Tel.: 4843


Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

Für die Berechnung der max. Saughöhe ist die max. Fallhöhe maßgebend weil sich die<br />

Fallhöhe ungünstig auf die max. Saughöhe auswirkt. Wenn mit der max. zulässigen Saughöhe<br />

der Nachweis auf Kavitation nicht erbracht werden kann ist der Hersteller zu konsultieren<br />

oder ggf. die vorhandene Saughöhe zu verringern. Das Diagramm zur Saughöhenbegrenzung<br />

ist für die Aufstellung der Turbine in Meereshöhe entworfen worden. Bei höheren<br />

Turbinenlagen ist der Luftdruck zu korrigieren. Pro 100m geodätischer Höhe werden 0,12 m<br />

WS (Wassersäule) vom atmosphärischen Druck abgezogen.<br />

hs, k = hs −0,0012⋅hgeo Gleichung 1: Druckkorrektur<br />

Die maßgebende Stelle an der Kavitation auftritt ist bei horizontal eingebauten Turbinen die<br />

Oberkante des Turbinenrades (s. Abb. 4 gestichelt eingezeichnet). Dies liegt zum einen daran,<br />

dass die Umfangsgeschwindigkeiten der Turbinenschaufel an dieser Stelle am größten sind<br />

und andererseits, dass an dieser Stelle die Saughöhe maximal wird. Die Saughöhe wird<br />

gemessen vom maßgebenden Punkt bis zum Unterwasserstand im ungünstigsten Fall. Die<br />

Korrektur des atmosphärischen Druckes wird ebenfalls für den Fall der max. Saughöhe<br />

durchgeführt.<br />

Abbildung 4: Schnitt Kraftwerk<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 9<br />

Tel.: 4843


Institut für <strong>Wasserbau</strong> und Wasserwirtschaft der TUD<br />

Prof. Dr.-Ing. habil U.C.E. Zanke<br />

A-<strong>Übung</strong> <strong>Wasserkraft</strong><br />

Nachweis auf Kavitation:<br />

Maßgebender Punkt und max. vorhandene Saughöhe:<br />

Turbinenachse = 148,3 müNN<br />

Halber Turbinendurchmesser = 0.5 * 0,475 m = 0,2375 m<br />

Höhenlage des maßgebendes Punktes = 148,3 m + 0,2375 m = 148,5375 m<br />

Vorhandene Saughöhe im ungünstigsten Fall = 148,5375 m – 147,5 m = 1,0375 m<br />

Max. zulässige Saughöhe bei gleichem Unterwasserstand:<br />

Abgelesener Wert hS = - 0,1 m<br />

hs,max = - 0,1 m – 0,0012 m * 147,5 m = - 0,277 m<br />

Hier ist die max. vorhandene Saughöhe größer als die max. zulässige. Man müsste die<br />

Turbine entweder tiefer einbauen (Kavernenkraftwerk) oder den Hersteller konsultieren und<br />

feststellen lassen ob und unter welchen Umständen die Saughöhe erhöht werden darf und vor<br />

allen Dingen wie sich dies auf die Dauerhaftigkeit der Turbinen auswirkt. Es ist immer zu<br />

hinterfragen welches Sicherheitskonzept bei der Anfertigung solcher Turbinenkennlinien zu<br />

Grunde gelegt wurde.<br />

Dipl.-Ing. Aron Roland 10<br />

Tel.: 4843

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