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Die Lungenfunktion - St. Elisabethen - Krankenhaus

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<strong>Die</strong> <strong>Lungenfunktion</strong>


Dyspnoe<br />

“das subjektive Gefühl einer<br />

gesteigerten oder erschwerten<br />

Atmung”<br />

Nolte 1985


Dyspnoe<br />

nicht Tachypnoe, nicht Hyperpnoe, nicht<br />

Hyperventilation aber... erschwertes,<br />

anstrengendes, unkomfortables Atmen.<br />

Nicht schmerzhaft, aber unangenehm.<br />

Subjektiv und, wie Schmerz, beeinflußt<br />

durch Wahrnehmung und Sinneseindrücke.


Dyspnoe<br />

“Ein Ausdruck, um ein subjektives<br />

Empfinden von Atemdyskomfort zu<br />

charakterisieren, das qualititv<br />

unterschiedliche Empfindungen beschreibt,<br />

die in ihrer Intensität sehr variieren“<br />

ATS Consensus statement 1999


Dyspnoe als Schutzmechanismus<br />

• analog zum Schmerz<br />

• protektive Rolle bei Patienten mit<br />

Lungenerkrankungen, sich ins<br />

ventilatorische Versagen zu bringen oder,<br />

im Falle der Hypoxämie, in die Endorgan-<br />

Ischämie


Dyspnoe<br />

• Dyspnoe ist nicht gleich Hypoxie oder<br />

Hyperkapnie oder respiratorische<br />

Insuffizienz<br />

• Dyspnoe kann ohne Veränderungen der<br />

Blutgase auftreten - so wie schwere<br />

Hypoxien ohne Dyspnoe auftreten können


Abschätzung der Dyspnoe<br />

• schwierig<br />

• für Patienten ist es wichtiger, weniger<br />

Dyspnoe zu haben als einen besseren FEV 1<br />

oder pO 2


Atmung<br />

Ziel ist eine Homöostase zwischen<br />

• Gasaustausch: (p0 2<br />

)<br />

• Basenhaushalt (pC0 2<br />

und pH)<br />

<strong>St</strong>örungen in diesem System führen zu<br />

Dyspnoe


Pleura<br />

Atemwege<br />

Lungenparenchym<br />

Thoraxwand<br />

Psyche<br />

Leitsymptom<br />

Dyspnoe<br />

Lungengefäße<br />

Herz<br />

Gehirn<br />

Muskulatur<br />

Blut<br />

Endokrinium<br />

<strong>St</strong>offwechsel


Anamnestische Besonderheiten<br />

der Dyspnoe<br />

• Akut/ chronisch<br />

• Intermittierend<br />

• Persistierend/ progredient<br />

• nächtlich<br />

• im Liegen<br />

• im Sitzen<br />

• nach Belastung<br />

• unabhängig von Belastung


Ursachen von Dyspnoe<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Pulmonal<br />

Kardial<br />

GÖ-Reflux<br />

Trainingsmangel<br />

Psychogen


Circulus vitiosus der Dyspnoe<br />

Lungenerkrankung<br />

Atemnot<br />

Soziale Isolation<br />

Immobilität<br />

Mangelndes<br />

Training<br />

Depression


<strong>Lungenfunktion</strong> heute<br />

Body<br />

Body - Messgeräte<br />

MasterScreen<br />

body<br />

P neu m ologie Kardiolo gie S om nolo gie Neu ro logie Da ten -Man agem e nt<br />

Body_d-HE<br />

12.06.00


Indikationen zur<br />

<strong>Lungenfunktion</strong>sprüfung<br />

• Atemnot, Husten, Auswurf<br />

• V.a. Erkrankungen der Bronchien, Lunge,<br />

des Herzens, Thorax, Wirbelsäule, Muskeln<br />

• Verlaufsbeobachtung und Therapiekontrolle<br />

bei bronchopulmonalen Erkrankungen<br />

• Präoperative Prüfung (OP-Risiko)<br />

• arbeitsmedizinische Überwachung<br />

• Routine??


<strong>Lungenfunktion</strong><br />

• Liegt eine diagnostisch relevante<br />

Ventilationssörung vor?<br />

• Wenn ja, handelt es sich um eine<br />

obstruktive oder restriktive<br />

Ventilationsstörung?<br />

• Ist eine nachgewiesene<br />

Atemwegsobstruktion vollständig oder<br />

teilweise reversibel?


<strong>Lungenfunktion</strong>sprüfung<br />

• Spirometrie (Fluss-Volumen-Kurve)<br />

• Bodyplethysmographie<br />

• DLCO<br />

• p o,1, p max<br />

• BGA<br />

• Compliance<br />

• Provokationstest


Was beantwortet die<br />

<strong>Lungenfunktion</strong><br />

• Wie gross ist das Volumen, das ein und<br />

ausgeatmet wird?<br />

• Wie gross ist das Volumen, das nicht ein<br />

und ausgeatmet wird?<br />

• In welcher Zeit kann welches Volumen einund<br />

ausgeatmet werden?


Flußdiagramm <strong>Lungenfunktion</strong>


Spirometrie<br />

Flow<br />

PEF<br />

1<br />

MEF 75<br />

2<br />

MEF 50<br />

VC in<br />

MIF 50<br />

MEF 25<br />

3<br />

FVC<br />

Volume<br />

• Phase 1: stark<br />

mitarbeitsabhängig,Au<br />

skunft über zentrale<br />

Atemwege<br />

• Phase 2,3:<br />

Beschaffenheit der<br />

kleinen Atemwege,<br />

wenig<br />

mitarbeitsabhängig


Spirometrie, was kann sie<br />

beantworten<br />

• Liegt eine obstruktive Ventlitionsstörung<br />

vor: Ja<br />

• Liegt einer restritkive Ventilationsstörung<br />

vor: Ja<br />

• Liegt neben einer Obstruktion eine<br />

Restriktion vor: ??<br />

• Liegt eine Überblähung vor: Nein


Bodyplethysmographie<br />

• Wann und bei wem?<br />

• Was sagt uns der Body mehr als die Fluss-<br />

Volumen-Kurve?<br />

• Welche Probleme können bei der Messung<br />

auftreten?<br />

• Was sind die Vor- und Nachteile der<br />

Methode?


Bodyplethysmographie<br />

• Grösse und Gewicht<br />

eingeben<br />

• luftdicht verschließen<br />

• zu tiefe und zu flache<br />

Atmung vermeiden<br />

• <strong>St</strong>eady <strong>St</strong>ate abwarten


Was misst man im<br />

Bodyplethysmographen<br />

• ITGV= IGV: Luftraum, der nach normaler<br />

Exspiration in der Lunge bleibt und der<br />

FRC entspricht<br />

• Raw: Atemwegswiderstand bei definierter<br />

Atmung<br />

• sRAw: spez. Atemwegswiderstand aus FRC<br />

und Raw


TLC<br />

totale Lungenkapazität<br />

• Maximal mögliche Lungenkapazität<br />

• Gasvolumen am Ende einer Inspiration<br />

• RV + VC<br />

• Norm: 80-120 %<br />

• RV/TLC < 35 (>40= relative Überblähung)


FRC<br />

Funktionelle Residualkapazität<br />

• Menge an Luft, die nach normaler<br />

Ausatmung in der Lunge bleibt<br />

• RV + ERV<br />

• auf der Bemessung der FRC basieren RV<br />

und TLC


RV<br />

Residualvolumen<br />

• Menge Luft, die nach maximaler Expiration<br />

in der Lunge bleibt<br />

• ca. 25% der TLC bei Gesunden<br />

• beeinflusst durch elastische Rückstellkräfte<br />

und Obstruktion


<strong>Lungenfunktion</strong> normal


Weitere pneumologische<br />

Diagnostik<br />

• Ergometrie, Spiroergometrie<br />

• Provokationstest<br />

• Diffusionskapazität (Transferfaktor)<br />

• Blutgasanalyse<br />

• pO1, p max (Messung der Atempumpe)


Arterielle Blutgase (BGA)<br />

pO 2<br />

• altersabhängig<br />

• Unterschreiten des Normwertes:<br />

Hypoxämie<br />

– manifest: in Ruhe<br />

– latent: bei Belastung


Hypoxämie<br />

• Kann verschiedenste Ursachen habe, die<br />

nicht nur pulmonal bedingt sind:<br />

• Hypoxie der Atemluft (Höhe)<br />

• Diffusionsstörung<br />

• Rechts-Links Shunt<br />

• Anämie


pCO 2<br />

• altersunabhängig<br />

• Normwert: 36 - 44 mm Hg<br />

• Verhalten des pCO2 in Ruhe, unter<br />

körperlicher Belastung und unter<br />

Sauerstoffatmung erlaubt Rückschlüsse auf<br />

Ursache und der Ateminsuffizienz


BGA-Beurteilung<br />

• Hypoxämie bei Normo-/ Hypokapnie =<br />

respiratorische Insuffizienz (früher<br />

resp. Partialinsuffizienz)<br />

• Hypoxämie bei Hyperkapnie =<br />

Ventilationsinsufizienz (früher resp.<br />

Globlinsuffizienz)


Säure-Basen-Haushalt beim<br />

Gesunden


Säure-Basen-Haushalt<br />

Alkalose


Säure-Basen-Haushalt<br />

Azidose


Pulsoxymetrie<br />

• Nicht-invasive Methode zur Messung der<br />

art. Sauerstoffsättigung (SaO 2<br />

)<br />

• keine Patientenvorbereitung<br />

• Cave: Schock, starke Hypoxämie, Ikterus,<br />

Kohlenmonoxidvergiftung


Funktionsmessungen der<br />

Ventilationspumpe<br />

• Mundverschlussdruckmessung<br />

– p 0,1: Last der Atempumpe unter<br />

Ruhebedingungen,<br />

– Pi max: Index für die Kapazität der<br />

Ventilationspumpe<br />

– P 0,1 max


Ergometrie<br />

Blutgase unter Belastung<br />

• Indikation<br />

– Unklare Dyspnoe<br />

– Differentialdiagnose pulmonaler<br />

Gasaustauschstörungen<br />

• Physiologischer Verlauf:<br />

– Anstieg des pO2, Abfall des pC02<br />

– Abfall des pO2: Diffusionsstörung

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