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Bericht Brandschutz - Feuerwehr TU München - Technische ...

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WERKBRANDSCHUTZ<br />

KURT FRANZ<br />

Erfahrungen der Werkfeuerwehr<br />

der <strong>Technische</strong>n<br />

Universität <strong>München</strong><br />

Chemikalienschutzanzüge<br />

mit externer<br />

Lufteinspeisung<br />

Die Werkfeuerwehr der <strong>Technische</strong>n<br />

Universität <strong>München</strong> setzt seit 2003<br />

Chemikalienschutzanzüge mit einer externen<br />

Luftversorgung ein. Dies ermöglicht<br />

einerseits längere Einsatzzeiten, andererseits<br />

eine Luftspülfunktion im Anzug.<br />

Diese Spülfunktion hat wesentlichen<br />

Einfluss auf das Luftklima im Chemikalienschutzanzug.<br />

Um die positiven subjektiven<br />

Eindrücke der Anzugträger wissenschaftlich<br />

zu untermauern, führte die<br />

Werkfeuerwehr eine medizinische Untersuchung<br />

durch, die dies auch objektiv<br />

belegte. Der Beitrag stellt das System<br />

»Chemikalienschutzanzug mit externer<br />

Luftversorgung« sowie die Untersuchungsergebnisse<br />

vor.<br />

Atemschutz<br />

Belastungen im Einsatz<br />

Fitness<br />

Gefährliche Stoffe und Güter<br />

waren Anlass für die Werkfeuerwehr der<br />

<strong>Technische</strong>n Universität <strong>München</strong> (<strong>TU</strong>M)<br />

am Standort Garching nach Lösungsansätzen<br />

zu suchen. Ein »Chemikalienschutzanzug<br />

mit externer Luftzuführung« schien<br />

dazu geeignet, die Problematik in den Griff<br />

zu bekommen. Die Tatsache, dass dieses<br />

System in einigen Bundesländern Österreichs<br />

(Steiermark, Kärnten) bereits im<br />

Einsatz ist und dort nur noch staatliche Zuschüsse<br />

für Chemikalienschutzanzüge mit<br />

Außenanschluss gewährt werden, weckte<br />

das Interesse an dieser Technik.<br />

Bereits Anfang 2003 wurden bei der<br />

Werkfeuerwehr alle CSA (MSA-Auer<br />

Bild 1<br />

Bereits seit Anfang<br />

2003 setzt die WF<br />

<strong>TU</strong>M Chemikalienschutzanzüge<br />

mit einer<br />

externen Luftversorgung<br />

ein.<br />

Vautex Elite und SL sowie Trelleborg<br />

Interspiro VPF) mit einer Innenbelüftung<br />

und dem externen Luftanschlüssen nachgerüstet<br />

(Bild 1). Grundsätzlich kann jeder<br />

Chemikalienschutzanzug mit den Schläuchen<br />

für die Innenbelüftung, dem Regelventil<br />

und dem Kupplungssystem ausgestattet<br />

werden. Die Kosten betragen pro<br />

Anzug etwa 600 Euro.<br />

Prinzip des CSA mit Innenbelüftung<br />

und externer Luftzuführung<br />

Im Anzuginneren sind Spülluftleitungen<br />

für Körper, Extremitäten und die<br />

Sichtscheibe verlegt (Bild 2). Sie werden<br />

von der externen Luftzuführung versorgt;<br />

der Luftdurchsatz kann vom CSA-Träger<br />

mit einem Regelventil von 0 bis 120 l/min<br />

eingestellt werden. Der weiterhin getragene<br />

Pressluftatmer wird in die externe<br />

Luftversorgung eingekuppelt (Bild 3),<br />

durch die der Geräteträger mit Atemluft<br />

Die in Fachkreisen bekannten Probleme<br />

bei Einsätzen mit Chemikalienschutzanzügen<br />

(CSA) wie:<br />

extreme körperliche und psychische<br />

Belastung des <strong>Feuerwehr</strong>angehörigen,<br />

kurze Einsatzzeiten, frühzeitiger Rückzug,<br />

stetig steigende Temperatur und Luftfeuchtigkeit<br />

im Inneren des CSA,<br />

anlaufende Sichtscheibe (schlechte<br />

Sicht) und<br />

wenig Zeit für Dekontaminationsmaßnahmen<br />

kurt franz<br />

Brandamtsrat<br />

Leiter der Werkfeuerwehr<br />

Werkfeuerwehr <strong>Technische</strong> Universität<br />

<strong>München</strong>, Garching<br />

Bilder: Werkfeuerwehr <strong>TU</strong>M<br />

770 brandSchutz · Deutsche <strong>Feuerwehr</strong>-Zeitung 11/2004


WERKBRANDSCHUTZ<br />

Bild 3<br />

Der Pressluftatmer<br />

wird in die externe<br />

Luftversorgung eingekuppelt.<br />

herrscht im Anzug stets »Komfortklima«.<br />

Durch die großzügige Dimensionierung<br />

des Drehknopfventils kann die Einstellung<br />

vom CSA-Träger selbst bequem vorgenommen<br />

werden. Nur die Verwendung eines<br />

Ventils mit stufenloser Regulierung der<br />

Spülluft brachte bei verschiedenen Versuchen<br />

den gewünschten Erfolg. Bei der<br />

Werkfeuerwehr finden Ventile der Firma<br />

Hersteller Menzel Atemschutztechnik Verwendung.<br />

Große Schwierigkeiten bereitete zunächst<br />

das Kupplungssystem (Bild 5).Viele<br />

Tests waren erforderlich, um ein geeignetes<br />

System zu finden. Wichtig ist, dass die<br />

Kupplungen selbstschließend sind, da so<br />

Bild 4<br />

Blick auf das Regelventil<br />

Bild 2<br />

Im Anzuginneren sind<br />

Spülluftleitungen<br />

verlegt.<br />

versorgt wird. Der Luftvorrat im Pressluftatmer<br />

bleibt somit erhalten.<br />

Die Atemschutzüberwachung lässt in<br />

diesem Fall nur eine Aussage über die Einsatzdauer<br />

und nicht über den Luftverbrauch<br />

aus dem Pressluftatmer zu. Die regelmäßige<br />

Kontrolle des Druckmanometers<br />

entfällt, da bei einem hörbaren Strömungsgeräusch<br />

keine Luft aus dem<br />

Pressluftatmer verbraucht wird. Wird die<br />

externe Luftversorgung jedoch abgekoppelt<br />

oder aus anderen Gründen unterbrochen,<br />

atmet der Geräteträger liefert der<br />

Pressluftatmer automatisch wieder die notwendige<br />

Atemluft. Die Spülluft wird in diesem<br />

Fall unterbrochen, sodass dann eine<br />

Situation wie bei der Verwendung eines<br />

Chemikalienschutzanzugs ohne externe<br />

Luftzuführung vorliegt. In diesem Fall<br />

muss der Restdruck des Pressluftatmers<br />

vom CSA-Träger durch Ablesen des Manometers<br />

regelmäßig überprüft werden.<br />

Ein wichtiger Bestandteil der externen<br />

Luftzuführung ist das Regelventil für die<br />

Spülluft (Bild 4). Der Geräteträger muss in<br />

der Lage sein, die Spülluft je nach Temperatur<br />

und Belastung zu regeln. Dadurch<br />

Bild 5<br />

Die Kupplungen sind<br />

selbstschließend und<br />

können auch mit den<br />

CSA-Handschuhen<br />

einfach bedient<br />

werden.<br />

brandSchutz · Deutsche <strong>Feuerwehr</strong>-Zeitung 11/2004<br />

771


WERKBRANDSCHUTZ<br />

Bild 6<br />

Prinzipskizze für die<br />

externe Luftversorgung<br />

768 (6.)<br />

09-06<br />

[von Schrenk ?]<br />

ein Eindringen von Schadstoffen in das<br />

Luftsystem wirksam verhindert wird. Um<br />

auch ein Kuppeln in schadstoffbelasteten<br />

Bereichen zu ermöglichen, darf in den<br />

Kupplungen nur ein minimaler Todraum<br />

vorhanden sein. Ein weiteres Problem war<br />

der Kupplungskomfort. Die Kupplung<br />

muss sich unter Druck auch mit den<br />

»dicken« Handschuhen des CSA problemlos<br />

vom Träger öffnen und schließen lassen.<br />

Dazu ist es auch erforderlich, dass der<br />

CSA-Träger Sichtkontakt zur Kupplung<br />

hat. Daher mussten die Anschlussschläuche<br />

am CSA relativ lang gewählt werden.<br />

Zur Anwendung kommen Stäubli-Kupplungen<br />

vom Typ AQR 08.1810/VD.<br />

Die Lösung für die Luftzuführung<br />

Bei der Werkfeuerwehr <strong>TU</strong>M kommt<br />

standardmäßig ein aus drei <strong>Feuerwehr</strong>angehörigen<br />

bestehender Trupp zum Einsatz.<br />

Zur Versorgung dieses Trupps muss bei einem<br />

angenommenen Luftverbrauch von<br />

maximal 120 l/min und Einsatzkraft und einem<br />

maximalen Spüllufteinsatz von ebenfalls<br />

120 l/min und Einsatzkraft eine Luftleistung<br />

von etwa 700 l/min zugrunde gelegt<br />

werden. Dementsprechend muss das<br />

Schlauchsystem ausgelegt werden. Dies<br />

führte zur Verwendung von Luftschläuchen<br />

der Firma Exitflex mit einem Durchmesser<br />

von zwölf Millimetern. Die Mitteldruck-Schläuche<br />

(Arbeitsdruck 16 bar)<br />

sind mechanisch extrem belastbar (trittsicher,<br />

überfahrbar), lebensmittelecht und<br />

säure- sowie laugenbeständig. Durch die<br />

gummiähnliche Oberfläche des Luftschlauches<br />

entsteht jedoch eine hohe Reibung<br />

beim Verlegen. Dies machte den Einsatz<br />

von Schlauchwagen für längere<br />

Schlauchstrecken erforderlich.<br />

Heute stehen der Werkfeuerwehr ein<br />

Schnellangriff mit 100 Metern Luftschlauch,<br />

ein Schlauchwagen mit 200 Metern<br />

und ein Schlauchwagen mit drei je 30<br />

Metern langen Luftschläuchen zur Verfügung<br />

(Bild 6). Die Schlauchwagen wurden<br />

von der Firma Aqua Technik (Graz/Österreich)<br />

speziell für die Bedürfnisse der<br />

Werkfeuerwehr angefertigt. Vorgabe war<br />

hierbei, dass die Wagen vom CSA-Trupp<br />

selbst bedient und gefahren werden können.<br />

Die Schlauchwagen werden vom Unterstützungstrupp<br />

in Stellung gebracht und<br />

ab der Absperrgrenze vom CSA-Trupp<br />

selbst vorgenommen, was durch die konstruktionsbedingte<br />

Einpersonen-Bedienung<br />

(Raddurchmesser, Schwerpunkt, Gewicht)<br />

problemlos möglich ist (Bild 7).<br />

Um eine Einsatzzeit von mindestens einer<br />

Stunde bei mittlerem Luftverbrauch zu<br />

gewährleisten, ist es erforderlich, einen<br />

ausreichenden Atemluftvorrat sicherzustellen.<br />

Dies wurde mit einem fest eingebauten<br />

Flaschenpaket im Abrollbehälter<br />

»Gefahrgut« und einem fahrbaren Flaschenwagen<br />

realisiert. Infolge der Verwendung<br />

von 300-bar-Technik stehen im Abrollbehälter<br />

etwa 60 000 Liter Atemluft<br />

und auf einem zusätzlichen Flaschenwagen<br />

etwa 28 000 Liter Atemluft zur Verfügung<br />

(Bilder 8 und 9). Beide Systeme verfügen<br />

über eine zweistufige (50 bar und 15 bar)<br />

Restluftwarneinrichtung.<br />

Bild 7<br />

Die Schlauchwagen<br />

können von einer<br />

Person leicht bewegt<br />

werden.<br />

772 brandSchutz · Deutsche <strong>Feuerwehr</strong>-Zeitung 11/2004


WERKBRANDSCHUTZ<br />

Einsatzmöglichkeiten eines CSA<br />

mit externer Luftversorgung<br />

Zunächst ist festzustellen, dass jeder<br />

CSA, der mit einer externen Luftversorgung<br />

ausgerüstet ist,weiterhin wie ein CSA<br />

ohne dieses System eingesetzt werden<br />

kann.<br />

Etwa 80% der Einsätze können mit einer<br />

angeschlossenen externen Luftversorgung<br />

durchgeführt werden. Die CSA-Träger<br />

empfinden das Arbeiten mit einer<br />

Luftspülung subjektiv als deutlich angenehmer.<br />

Einsätze, die kurz vor dem Abschluss<br />

stehen, müssen zudem nicht wegen<br />

Luftmangel abgebrochen werden. Aufgrund<br />

der komfortableren Situation ist es<br />

auch zumutbar, die CSA-Träger länger arbeiten<br />

zu lassen. Dies reduziert insbesondere<br />

die Ersatzbeschaffungskosten falls ein<br />

Csa nach einem Einsatz ausgemustert werden<br />

muss und mindert gleichzeitig den Dekontaminations-<br />

und Wartungsaufwand.<br />

Einen weiteren Vorteil hat der Sicherheitstrupp:<br />

Er kann, an die Luftversorgung angeschlossen,<br />

unter komfortablen Bedingungen<br />

voll ausgerüstet in Bereitschaft stehen<br />

und sofort zum Einsatz gebracht werden,<br />

da der Luftvorrat des Pressluftatmers<br />

erhalten bleibt! Kurz: Die Vorteile der externen<br />

Luftversorgung überwiegen. Wenn<br />

es einsatztaktisch möglich ist, wird das System<br />

bei der Werkfeuerwehr <strong>TU</strong>M daher<br />

grundsätzlich eingesetzt.<br />

Bild 8<br />

Im AB-G stehen rund<br />

60 000 Liter Atemluft<br />

zur Verfügung. Bild 9<br />

Eine mobile Atemluftversorgung<br />

kann mittels<br />

eines Flaschenwagens<br />

erfolgen.<br />

Bei rund 20% aller CSA-Einsätze ist<br />

der Anschluss an das Luftsystem nicht<br />

durchführbar, da aufgrund der Lage bzw.<br />

der räumlichen Situation die Luftschläuche<br />

den Einsatzerfolg behindern würden.<br />

Jedoch bietet auch in diesen Fällen die Anschlussmöglichkeit<br />

viele Vorteile. Der<br />

CSA-Träger kann sich zwischendurch an<br />

die Luftversorgung anschließen und mit<br />

der Spülluft das Klima im CSA verbessern.<br />

Ein weiterer großer Vorteil besteht auch<br />

darin, dass der CSA-Träger bei Ansprechen<br />

der Restluftwarneinrichtung am Dekontaminationsplatz<br />

an die externe Luftversorgung<br />

angeschlossen werden kann<br />

und danach die erforderlichen Dekontaminationsmaßnahmen<br />

in Ruhe und ohne<br />

Zeitlimit durchgeführt werden können.<br />

Gerade bei der Verwendung von Reinigungs-<br />

bzw. Desinfektionsmitteln mit langen<br />

Einwirkzeiten ist dies ein großer Vorteil.<br />

Die medizinische Bewertung:<br />

CSA-Studie<br />

In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl<br />

für präventive und rehabilitative Sportmedizin<br />

des Klinikums rechts der Isar der<br />

<strong>Technische</strong>n Universität <strong>München</strong> unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. med. Dieter<br />

Jeschke wurde bereits im September 2002<br />

eine so genannte CSA-Studie (Untersuchungen<br />

zur thermischen Belastung und<br />

Leistungsfähigkeit von <strong>Feuerwehr</strong>männern<br />

beim Tragen von drei verschiedenen<br />

Schutzanzügen im Vergleich zur vorab ermittelten<br />

ergometrischen Leistungsfähigkeit)<br />

durchgeführt. Ziel war es, Erkenntnisse<br />

darüber zu erhalten, ob sich die positiven,<br />

subjektiven Erfahrungen der CSA-<br />

Träger auch objektiv belegen lassen.<br />

Verglichen wurde die körperliche Belastung<br />

des Anzugträgers in einem herkömmlichen<br />

CSA (im weiteren als CSA-alt<br />

bezeichnet) und in einem CSA mit externer<br />

Luftversorgung (im Folgenden als<br />

CSA-neu bezeichnet). Die Untersuchung<br />

wurde auf einem Laufband durchgeführt<br />

(Bild 10 auf Seite 774); den Untersuchungsablauf<br />

und die Messparameter zeigt<br />

Tabelle 1 auf Seite 774. Die gewonnenen<br />

Daten wurden mit einem vorab durchgeführten<br />

aeroben Laufstufentest verglichen.<br />

Die detaillierte Darstellung der gesamten<br />

Untersuchung würde den Rahmen dieses<br />

Beitrages sprengen. Interessierte können<br />

die gesamten Informationen vom Bundesinstitut<br />

für Sportwissenschaften in<br />

Bonn beziehen (sport-wissenschaftliche<br />

Forschungsprojekte Erhebung 2002, Projektnummer<br />

20030100037; siehe Internet-<br />

Kasten am Ende des Beitrags). Als Ergeb-<br />

brandSchutz · Deutsche <strong>Feuerwehr</strong>-Zeitung 11/2004<br />

773


WERKBRANDSCHUTZ<br />

Untersuchungsablauf<br />

Messparameter<br />

– Stufentest – Körperkerntemperatur, rektal [ºC]<br />

– Gehen – Hauttemperatur an Rücken und Ober-<br />

– Zunahme der Steigung (2,5/5%) schenkel [ºC]<br />

– konstante Geschwindigkeit (3 und 6 km/h) – Temperatur im CSA – Anzuginnenhaut<br />

– konstante Stufendauer (180/360 s) in Höhe von Rücken und Oberschenkel [ºC]<br />

– Abbruchgründe: Ermüdung, maximale – Relative Luftfeuchtigkeit im Anzug in<br />

Steigung, Entleerung des Pressluftatmers Höhe von Rücken und Oberschenkel [%]<br />

– Herzfrequenz<br />

Temperatur in Grad Celsius<br />

38<br />

37,5<br />

37<br />

36,5<br />

36<br />

35,5<br />

35<br />

34,5<br />

34<br />

Relative Luftfeuchtigkeit in %<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Bild 11<br />

Entwicklung der Hauttemperatur<br />

auf dem<br />

Rücken des CSA-<br />

Trägers<br />

Bild 10<br />

Die CSA-Studie wurde<br />

auf einem Laufband<br />

durchgeführt.<br />

0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 36<br />

Zeit in Minuten<br />

Bild 12<br />

Relative Luftfeuchtigkeit<br />

im CSA<br />

0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 36<br />

Zeit in Minuten<br />

Tabelle 1<br />

Untersuchungsablauf<br />

CSA neu<br />

CSA alt<br />

CSA neu<br />

CSA alt<br />

nis ist jedoch festzuhalten, dass unter den<br />

Testbedingungen keine Auswirkungen auf<br />

die physiologischen Reaktionen der <strong>Feuerwehr</strong>angehörigen<br />

bei einer Belastung festzustellen<br />

waren. Die Herzfrequenz und<br />

Körperkerntemperatur in beiden Schutzanzügen<br />

weisen keine signifikanten Unterschiede<br />

auf, da diese natürlich allein von<br />

der Belastungshöhe und -dauer abhängig<br />

sind. Deutliche Unterschiede konnten jedoch<br />

bei der Hauttemperatur (Bild 11) der<br />

Probanten, der Anzuginnentemperatur<br />

und der Luftfeuchtigkeit (Bild 12) nachgewiesen<br />

werden. Damit wurden die subjektiven<br />

Eindrücke der <strong>Feuerwehr</strong>angehörigen<br />

auch wissenschaftlich objektiv belegt.<br />

Zur Beurteilung des subjektiven Eindruckes<br />

wurden an die sechs Untersuchungsteilnehmer<br />

unter anderem folgende<br />

Fragen gestellt:<br />

Bei welchem CSA war die körperliche<br />

Belastung am größten?<br />

Wurde die psychische Belastung (Luftreserve,<br />

Sichtreduzierung durch anlaufende<br />

Scheibe) mit der externen Luftzuführung<br />

reduziert?<br />

Welcher CSA-Typ sollte künftig zum<br />

Einsatz kommen?<br />

Das Ergebnis war eindeutig: Alle Teilnehmer<br />

sprachen sich für den CSA-neu<br />

aus!<br />

Fazit<br />

Die Investition für die »neue CSA-Generation«<br />

hat sich gelohnt. Die externe<br />

Luftversorgung der CSA bietet eine Vielzahl<br />

von Vorteilen und erleichtert den Einsatzkräften<br />

die Arbeit. Wünschenswert<br />

wäre, dass sich die Fachkreise (beispielsweise<br />

das Referat 8 – Atemschutz – der<br />

vfdb) mit dieser Thematik beschäftigen<br />

und eine Zulassung für diese Technik erteilt<br />

wird, damit der Einsatz der externen<br />

CSA-Luftversorgung nicht länger nur den<br />

Werkfeuerwehren vorbehalten bleibt.<br />

Weitere Informationen im Internet:<br />

www.bisp.de<br />

www.feuerwehr.tum.de<br />

774 brandSchutz · Deutsche <strong>Feuerwehr</strong>-Zeitung 11/2004

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