Bericht Brandschutz - Feuerwehr TU München - Technische ...
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WERKBRANDSCHUTZ<br />
Einsatzmöglichkeiten eines CSA<br />
mit externer Luftversorgung<br />
Zunächst ist festzustellen, dass jeder<br />
CSA, der mit einer externen Luftversorgung<br />
ausgerüstet ist,weiterhin wie ein CSA<br />
ohne dieses System eingesetzt werden<br />
kann.<br />
Etwa 80% der Einsätze können mit einer<br />
angeschlossenen externen Luftversorgung<br />
durchgeführt werden. Die CSA-Träger<br />
empfinden das Arbeiten mit einer<br />
Luftspülung subjektiv als deutlich angenehmer.<br />
Einsätze, die kurz vor dem Abschluss<br />
stehen, müssen zudem nicht wegen<br />
Luftmangel abgebrochen werden. Aufgrund<br />
der komfortableren Situation ist es<br />
auch zumutbar, die CSA-Träger länger arbeiten<br />
zu lassen. Dies reduziert insbesondere<br />
die Ersatzbeschaffungskosten falls ein<br />
Csa nach einem Einsatz ausgemustert werden<br />
muss und mindert gleichzeitig den Dekontaminations-<br />
und Wartungsaufwand.<br />
Einen weiteren Vorteil hat der Sicherheitstrupp:<br />
Er kann, an die Luftversorgung angeschlossen,<br />
unter komfortablen Bedingungen<br />
voll ausgerüstet in Bereitschaft stehen<br />
und sofort zum Einsatz gebracht werden,<br />
da der Luftvorrat des Pressluftatmers<br />
erhalten bleibt! Kurz: Die Vorteile der externen<br />
Luftversorgung überwiegen. Wenn<br />
es einsatztaktisch möglich ist, wird das System<br />
bei der Werkfeuerwehr <strong>TU</strong>M daher<br />
grundsätzlich eingesetzt.<br />
Bild 8<br />
Im AB-G stehen rund<br />
60 000 Liter Atemluft<br />
zur Verfügung. Bild 9<br />
Eine mobile Atemluftversorgung<br />
kann mittels<br />
eines Flaschenwagens<br />
erfolgen.<br />
Bei rund 20% aller CSA-Einsätze ist<br />
der Anschluss an das Luftsystem nicht<br />
durchführbar, da aufgrund der Lage bzw.<br />
der räumlichen Situation die Luftschläuche<br />
den Einsatzerfolg behindern würden.<br />
Jedoch bietet auch in diesen Fällen die Anschlussmöglichkeit<br />
viele Vorteile. Der<br />
CSA-Träger kann sich zwischendurch an<br />
die Luftversorgung anschließen und mit<br />
der Spülluft das Klima im CSA verbessern.<br />
Ein weiterer großer Vorteil besteht auch<br />
darin, dass der CSA-Träger bei Ansprechen<br />
der Restluftwarneinrichtung am Dekontaminationsplatz<br />
an die externe Luftversorgung<br />
angeschlossen werden kann<br />
und danach die erforderlichen Dekontaminationsmaßnahmen<br />
in Ruhe und ohne<br />
Zeitlimit durchgeführt werden können.<br />
Gerade bei der Verwendung von Reinigungs-<br />
bzw. Desinfektionsmitteln mit langen<br />
Einwirkzeiten ist dies ein großer Vorteil.<br />
Die medizinische Bewertung:<br />
CSA-Studie<br />
In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl<br />
für präventive und rehabilitative Sportmedizin<br />
des Klinikums rechts der Isar der<br />
<strong>Technische</strong>n Universität <strong>München</strong> unter<br />
der Leitung von Prof. Dr. med. Dieter<br />
Jeschke wurde bereits im September 2002<br />
eine so genannte CSA-Studie (Untersuchungen<br />
zur thermischen Belastung und<br />
Leistungsfähigkeit von <strong>Feuerwehr</strong>männern<br />
beim Tragen von drei verschiedenen<br />
Schutzanzügen im Vergleich zur vorab ermittelten<br />
ergometrischen Leistungsfähigkeit)<br />
durchgeführt. Ziel war es, Erkenntnisse<br />
darüber zu erhalten, ob sich die positiven,<br />
subjektiven Erfahrungen der CSA-<br />
Träger auch objektiv belegen lassen.<br />
Verglichen wurde die körperliche Belastung<br />
des Anzugträgers in einem herkömmlichen<br />
CSA (im weiteren als CSA-alt<br />
bezeichnet) und in einem CSA mit externer<br />
Luftversorgung (im Folgenden als<br />
CSA-neu bezeichnet). Die Untersuchung<br />
wurde auf einem Laufband durchgeführt<br />
(Bild 10 auf Seite 774); den Untersuchungsablauf<br />
und die Messparameter zeigt<br />
Tabelle 1 auf Seite 774. Die gewonnenen<br />
Daten wurden mit einem vorab durchgeführten<br />
aeroben Laufstufentest verglichen.<br />
Die detaillierte Darstellung der gesamten<br />
Untersuchung würde den Rahmen dieses<br />
Beitrages sprengen. Interessierte können<br />
die gesamten Informationen vom Bundesinstitut<br />
für Sportwissenschaften in<br />
Bonn beziehen (sport-wissenschaftliche<br />
Forschungsprojekte Erhebung 2002, Projektnummer<br />
20030100037; siehe Internet-<br />
Kasten am Ende des Beitrags). Als Ergeb-<br />
brandSchutz · Deutsche <strong>Feuerwehr</strong>-Zeitung 11/2004<br />
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