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PDF (2 MB) - Stadtwerke Bielefeld

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Ausgabe 2 | 2013<br />

enervision<br />

Informationen für Geschäftskunden der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />

LENKWERK QUARTIER, die Kultadresse<br />

(nicht nur) für Old- und Youngtimerfans<br />

editorial S. 2<br />

<strong>Stadtwerke</strong> investieren weiter in<br />

Windkraftanlagen<br />

forum S. 3<br />

EU-Richtlinie zur Energieeffizienz<br />

in der Diskussion<br />

spezial S. 4–5<br />

Investieren Sie jetzt in ein<br />

Energiemanagementsystem


enervision | editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

es macht der Redaktion immer wieder Spaß, Unternehmenskunden der <strong>Stadtwerke</strong><br />

für ein Porträt in der EnerVision zu besuchen – sei es den Friseurbetrieb um die Ecke<br />

oder einen international agierenden Industriekonzern. Für diese Ausgabe waren wir<br />

im Lenkwerk – ein Projekt, das mit seinem breiten Angebot viele <strong>Bielefeld</strong>er, vor allem<br />

Old-und Youngtimerfans, fasziniert. Kein Zweifel: Das Lenkwerk am Stadtholz<br />

ist eine Bereicherung nicht nur für den Stadtteil, sondern für <strong>Bielefeld</strong> insgesamt. Es<br />

hat auch eine Gemeinsamkeit mit den <strong>Stadtwerke</strong>n: das ist die Pflege der Tradition<br />

bei gleichzeitiger Öffnung für neue Lösungen. Beispiel Fernwärme: Das Lenkwerk ist<br />

mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit und die erreichte Energieeffizienz sehr zufrieden<br />

mit unserer Dienstleistung. Diese aber ist im Kern eine ganz alte, denn wir versorgen<br />

<strong>Bielefeld</strong>er Haushalte und Unternehmen schon seit 1955 mit Fernwärme! Ein<br />

guter Grund, die Erfahrung und Kompetenz der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> zu nutzen.<br />

Wolfgang Brinkmann<br />

Geschäftsführer<br />

Friedhelm Rieke<br />

Geschäftsführer<br />

Pilot BISmart mit<br />

arvato gestartet<br />

Zusammen mit arvato AG, einer Division<br />

von Bertelsmann, haben die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Bielefeld</strong> das Pilotprojekt BISmart gestartet:<br />

250 Privat- und Gewerbekunden testen<br />

ein halbes Jahr lang die intelligente<br />

Zählertechnik Smart Meter, die zeitnah<br />

über Energieverbrauch und -kosten informiert.<br />

So spart sie Energie und Geld und<br />

schont die Umwelt. Die mittels eines speziellen<br />

»intelligenten« Zählers erfassten<br />

Daten werden laufend auf Großrechner<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> übertragen, die<br />

BISmart-Kunden können ihre Messwerte<br />

über ein Webportal einsehen. So ist es<br />

zum Beispiel möglich, Stromfresser unter<br />

den Haushaltsgeräten zu identifizieren<br />

und deren Nutzung in Zeiten günstigerer<br />

Strompreise zu verlegen. Auch die Energieerzeugung,<br />

beispielsweise bei Betreibern<br />

von Photovoltaikanlagen, kann überwacht,<br />

visualisiert und ausgewertet werden.<br />

Das neue Angebot haben die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Bielefeld</strong> und arvato gemeinsam<br />

entwickelt.<br />

2 |<br />

Investition in<br />

Windkraftanlage<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> machen Ernst bei<br />

ihrem Ziel, bis 2020 den Anteil des aus regenerativen<br />

Energien erzeugten Stroms<br />

auf 20 % zu steigern und gleichzeitig ihren<br />

CO 2 -Ausstoß um 40 % zu senken. Sie erwarben<br />

im Dezember 2012 von der West-<br />

Wind Energy für 8,54 Mio. Euro zwei neue,<br />

noch in Bau befindliche Windkraftanlagen<br />

in Mensinghausen (Landkreis Nienburg),<br />

die zusammen 11,35 Mio. Kilowattstunden<br />

CO 2 -freien Strom im Jahr erzeugen sollen.<br />

Die 138 m hohen Windräder sind im Mai<br />

mit einer Nennleistung von je 2,3 Megawatt<br />

(MW) in Betrieb gegangen. Mit ihnen<br />

verfügen die <strong>Stadtwerke</strong> über eine installierte<br />

Windenergieleistung von 16,6 MW.<br />

Eine Anlage in Borgholzhausen produziert<br />

eine Leistung von 1 MW, die beiden Windräder<br />

in Gütersloh-Friedrichsdorf kommen<br />

zusammen auf 4 MW und in Schwaförden<br />

greifen die <strong>Stadtwerke</strong> auf eine Leistung<br />

von 7 MW zu. Genug Windenergie insgesamt,<br />

um 13.000 <strong>Bielefeld</strong>er Haushalte ein<br />

Jahr lang zu versorgen.<br />

Ihr Kontakt<br />

Frank Christian<br />

Vertrieb Geschäftskunden<br />

Tel. (05 21) 51-78 82<br />

frank.christian@stadtwerke-bielefeld.de<br />

Thomas Monkenbusch<br />

Key-Account-Management<br />

Tel. (05 21) 51-43 99<br />

thomas.monkenbusch@stadtwerke-bielefeld.de<br />

Olaf Strothmann<br />

Geschäftskunden-Management<br />

Tel. (05 21) 51-74 30<br />

olaf.strothmann@stadtwerke-bielefeld.de<br />

Joachim Krause<br />

Gewerbekunden-Vertrieb<br />

Tel. (05 21) 51-44 01<br />

joachim.krause@stadtwerke-bielefeld.de<br />

Christian Kracht<br />

Marketing und Energiedienstleistungen<br />

Tel. (05 21) 51-78 83<br />

christian.kracht@stadtwerke-bielefeld.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> GmbH<br />

Verantwortlich Volker Gervers<br />

Realisation Medienfabrik Gütersloh GmbH,<br />

Gütersloh<br />

Redaktion Heiner Wichelmann<br />

Layout Frank Wellenbrink<br />

Fotos Michael Adamski (Titel, S. 6–7), Veit Mette<br />

(S. 2), Corbis (S. 3, 4–5), Miele (S. 5), Thorsten Scherz<br />

(S. 8)


forum | enervision<br />

EU-Richtlinie in der Diskussion: Energieeinsparen per Verordnung oder marktorientierter Ansatz?<br />

dena empfiehlt flexiblen Instrumentenmix<br />

Wirtschaftsverbände und Politik diskutieren<br />

über die seit dem 1. Dezember<br />

2012 geltende EU-Richtlinie zur Energieeffizienz.<br />

Die Mitgliedsländer sind<br />

verpflichtet, die Richtlinie in nationales<br />

Recht umzusetzen. In Deutschland<br />

wird intensiv über die Umsetzung der<br />

EU-Vorgaben diskutiert.<br />

Die Deutsche Energieagentur (dena) hat<br />

im Februar ein Gutachten vorgelegt. Es<br />

zeigt, dass der von Deutschland verfolgte,<br />

marktorientierte Ansatz erfolgreicher ist,<br />

als die Pläne der EU-Kommission. Deutschland<br />

praktiziere eine Kombination aus<br />

Ordnungsrecht, Beratungsangeboten,<br />

Energiedienstleistungen und Förderprogrammen.<br />

Laut dena sei dieser flexible Instrumentenmix<br />

eher in der Lage, die Energieeffizienz<br />

passgenau und bedarfsgerecht<br />

zu steigern. Das erleichtere auch Investitionen<br />

in Energieeffizienzmaßnahmen.<br />

Zudem verteile ein marktorientierter Ansatz<br />

die Kosten und Nutzen gerechter, da<br />

die Investoren später auch von den sinkenden<br />

Energiekosten profitierten, so die<br />

dena. Das Gutachten vergleicht auch die<br />

Verpflichtungssysteme in Dänemark,<br />

Frankreich, Italien und Großbritannien mit<br />

dem deutschen Modell. Das Fazit: Die auf<br />

Pflichten beruhenden Systeme haben den<br />

realen Endenergieverbrauch nicht signifikant<br />

gesenkt. Der Einsparbeitrag in<br />

Deutschland ist höher.<br />

Deutsche Maßnahmen reichen aus<br />

Das Gutachten zeigt auch, dass mit den<br />

derzeitigen und durch die Weiterentwicklung<br />

der bestehenden Maßnahmen die Effizienzziele<br />

der EU-Richtlinie zu erreichen<br />

sind. Auch der Bundeswirtschaftsminister,<br />

Großunternehmen brauchen für den Ökosteuerrabatt den Nachweis eines Energiemanagementsystems.<br />

Philipp Rösler, sieht Deutschland auf einem Unternehmen, die den Ökosteuerrabatt in<br />

guten Weg. Er geht davon aus, dass die Anspruch nehmen wollen, müssen für die<br />

Energieeffizienzziele der EU-Richtlinie mit Jahre 2013 und 2014 den Beginn der Einführung<br />

und ab 2015 die Installation eines<br />

den bestehenden Maßnahmen erreichbar<br />

seien. Dies belege ein Gutachten seines Energiemanagementsystems nachweisen.<br />

Hauses, ebenfalls aus dem Februar 2013. Große Unternehmen müssen die Anforderungen<br />

der Norm DIN EN ISO 50001 erfül-<br />

Das Gutachten zeige, dass Deutschland bereits<br />

umfangreiche wirksame Maßnahmen len. Dafür nennt das Gesetz konkrete Zielwerte.<br />

Kleine und mittlere Unternehmen<br />

zur Steigerung der Energieeffizienz ergriffen<br />

habe. Die EU-Ziele seien damit aber nur dürfen dies auch in einem vereinfachten<br />

zu erreichen, wenn Deutschland die Spielräume<br />

der EU-Richtlinie bei der Umsetzung DIN 16247 umsetzen.<br />

Verfahren durch ein Umwelt audit nach<br />

ausschöpfe, erklärte Rösler. Eine wichtige<br />

Maßnahme ist die breite Einführung von ■ Mehr zum Energiemanagementsystem<br />

Energiemanagementsystemen.<br />

auf der folgenden Doppelseite.<br />

| 3


enervision | spezial<br />

Ein Energiemanagement reduziert Energiekosten und<br />

entlastet die Umwelt<br />

Staat fördert das<br />

Energiemanagement<br />

Unternehmen, die ein Energiemanagementsystem (EMS) implementieren,<br />

handeln umweltgerecht und sparen Geld. Sie senken die Betriebskosten und<br />

werden obendrein vom Staat über einen Spitzenausgleich zu einem großen<br />

Teil von der Strom- und Energiesteuer entlastet. Darüber hinaus kann die<br />

Ausgleichsregelung des EEG in Anspruch genommen werden. Grund genug,<br />

das EMS vorzustellen.<br />

Die Umsetzung wirksamer Energiesparmaßnahmen im<br />

Unternehmen ist eine Managementaufgabe. Um dauerhafte<br />

Erfolge zu erzielen, ist eine konsequente Beobachtung<br />

der Energieverbräuche notwendig.<br />

Wie Sie ein EMS installieren<br />

Zunächst zum Spitzenausgleich: Für stromintensive<br />

Unternehmen des produzierenden<br />

Gewerbes besteht der Spitzenausgleich<br />

seit 1999. Die Regierung Schröder hatte<br />

wegen der Einführung der Ökosteuer im<br />

Gegenzug die Arbeitgeberbeiträge zur Rentenversicherung<br />

gesenkt. Blieb aber die Belastung<br />

eines Unternehmens<br />

durch die<br />

neue Steuer höher als<br />

die Entlastung der Un-<br />

Durch ein Energiemanagementsystem wird sichergestellt, dass definierte<br />

Unternehmensziele systematisch umgesetzt werden und in jeder beitgeberanteil zur<br />

ternehmen beim Ar-<br />

Phase steuerbar sind. Hier die wichtigsten Schritte bei der Installierung: Rentenversicherung,<br />

■ Unternehmenspolitik: Die Geschäftsleitung legt energiebezogene konnten die Unternehmen<br />

auf Antrag<br />

Leitlinien, Handlungsgrundsätze und langfristige Gesamtziele fest.<br />

■ Bestandsaufnahme: Erhebung aller relevanten Daten vor Ort, Berichtserstellung,<br />

Festlegung einer gültigen Erfassungsmethode. des Unterschiedsbe-<br />

bis 80 bzw. 90 Prozent<br />

■ Systemplanung: Festlegung der Ziele durch Geschäftsführung/ trages erlassen bekommen.<br />

Die EU<br />

Vorstand. Bildung eines Energieteams, Erstanalyse, Prioritätenfestlegung,<br />

erste Maßnahmen.<br />

duldete diese Praxis<br />

■ Anwendung und Umsetzung: Einführung der Maßnahmen (Sofortmaßnahmen,<br />

z. B. Verhaltensänderungen), begleitet von Schu-<br />

2012, als die EU-recht-<br />

allerdings nur bis Ende<br />

lungen. Entwicklung von weitergehenden Maßnahmekonzepten liche Genehmigung<br />

und aussagefähigen Kennzahlen.<br />

auslief. Sie begründete<br />

■ Zertifizierung: Auditierung durch zertifizierte Energie- und Umweltgutachtervention<br />

den interna-<br />

es damit, dass die Sub-<br />

■ Überprüfung: Erfolgskontrollen, Neuerfassung, Fortschreibung der tionalen Wettbewerb<br />

Ziele, Dokumentation, strategische Bewertung, Sicherstellung regelmäßiger<br />

interner Audits usw.<br />

Länder eine solche<br />

verzerre, weil andere<br />

Hilfe nicht kennen.<br />

4 |<br />

Die Bundesregierung hält aber an der Praxis<br />

fest, stromintensive Betriebe bei den<br />

Energiekosten zu entlasten, um sie im internationalen<br />

Wettbewerb zu unterstützen.<br />

Das Strom- und das Energiesteuergesetz<br />

wurde entsprechend novelliert.<br />

Der Spitzenausgleich wird unter der<br />

Bedingung gewährt, dass entsprechend<br />

der Paragraphen 55 EnStG und 10 StStG<br />

ein Energiemanagementsystem nach ISO<br />

50001 eingeführt wird. Kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU) dürfen alternative<br />

Systeme betreiben, soweit sie der DIN EN<br />

16247-1 entsprechen. Für KMU gilt: weniger<br />

als 250 Mitarbeiter, Bilanzsumme geringer<br />

als 43 Mio. € oder Jahresumsatz geringer als<br />

50 Mio. €. Das Gesetz sieht eine Übergangsregelung<br />

vor. Danach muss die Einführung<br />

spätestens im Jahr 2013 begonnen und spätestens<br />

Ende 2015 abgeschlossen sein.<br />

Besondere Ausgleichsregelung<br />

Die allgemeinen Entlastungstatbestände<br />

nach Paragraph 9b Stromsteuergesetz und<br />

Paragraph 54 EnStG bleiben unverändert.<br />

Ab 2015 wird der Spitzenausgleich nur<br />

unter der weiteren Bedingung gewährt,<br />

dass die zwischen der deutschen Wirtschaft<br />

und der Bundesregierung vereinbarten Effizienzziele<br />

erreicht werden.


spezial | enervision<br />

Miele: »Gutes Werkzeug, um Energieeffizienz noch systematischer anzugehen«<br />

Hubert Hermelingmeier,<br />

Energiemanagement<br />

Miele &<br />

Cie. KG, über die<br />

Erfahrungen von<br />

Miele bei der Einführung<br />

eines<br />

Energiemanagementsystems. Zurzeit<br />

be reitet sich das Unternehmen auf die<br />

Zertifizierung nach ISO 50001 vor.<br />

»Der Werksbereich Gießerei in Gütersloh<br />

ist mit einem Strombedarf von jährlich 25<br />

Gigawatt der energieintensivste Teil der<br />

Miele-Fertigung. Vor diesem Hintergrund<br />

fiel die Enscheidung, für die Gießerei ein<br />

Energiemanagementsystem gemäß DIN<br />

EN 16001 implementieren und zertifizieren<br />

zu lassen. Der organisatorische Teil des<br />

Zertifizierungsverfahrens wurde vom Zentralen<br />

Qualitätsmanagement umgesetzt,<br />

weil es hier sehr viele Berührungspunkte<br />

zu den anderen (bereits etablierten) Normensystemen<br />

gab, z. B. für Qualität, Umwelt,<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz.<br />

Grundsätzlich waren die Zielvereinbarungen<br />

und Programme für die Optimierung<br />

des Energiemanagements durch die Dokumente<br />

zur Unternehmensphilosophie,<br />

durch rechtliche Rahmenbedingungen<br />

oder spezielle Energiekataster usw. bereits<br />

ansatzweise vorhanden oder mussten nur<br />

ergänzt oder erweitert werden. Miele<br />

setzt in allen Bereichen auf Nachhaltigkeit<br />

und arbeitet seit langem erfolgreich<br />

an der Reduzierung der Energieverbräuche.<br />

Die betriebliche Praxis hat aber gezeigt,<br />

dass einzelne, allein für sich betrachtete<br />

Effizienzmaßnahmen nicht immer<br />

den gewünschten Erfolg bringen. Vielmehr<br />

ist es besonders wichtig, verschiedene<br />

Maßnahmen im Verbund zu betrachten.<br />

Die Zertifizierung nach der<br />

Norm DIN EN 16001 für Energiemanagementsysteme<br />

war daher ein gutes Werkzeug,<br />

um das Thema noch systematischer<br />

anzugehen und in das gesamte Nachhaltigkeitsmanagement<br />

zu integrieren. Miele<br />

wird das Energiemanagement jetzt nach<br />

ISO 50001 zertifizieren lassen und die Sys -<br />

tematik an allen Standorten übernehmen,<br />

um flächendeckend weitere Effizienzsteigerungen<br />

zu erzielen. Wichtig ist es dabei,<br />

die Mitarbeiter mitzunehmen – durch Basisschulungen<br />

für alle und weiterführende<br />

Schulungen für Vorgesetzte und Maschinen-<br />

und Anlageführer.«<br />

Zur Ausgleichabgabe gilt: Unternehmen<br />

des produzierenden Gewerbes mit einem<br />

Stromverbrauch von mehr als 1 GWh/a und<br />

höheren Energiekosten als 14 Prozent der<br />

Bruttowertschöpfung können die besondere<br />

Ausgleichsregelung des EEG in Anspruch<br />

nehmen. Bei einem Verbrauch von<br />

größer 10 GWh/a gilt: Sie müssen bis zum<br />

Stichtag 30.06.2013 ein EMS-Zertifizierungstestat<br />

nach ISO 50001 oder eine<br />

EMAS-Registrierung (Eco Management and<br />

Audit Scheme) besitzen. Diese Regelung<br />

besteht seit 2011.<br />

Für Betriebe rechnen sich die Energiemanagementsysteme<br />

doppelt: Neben der Steuerund<br />

Umlagenentlastung bieten sie die<br />

Basis für Energieeinsparungen. Untersuchungen<br />

aus den Niederlanden und Dänemark<br />

zeigen, dass die Einführung eines<br />

Energiemanagements den Energiebedarf<br />

nachhaltig um bis zu 20 Prozent reduziert.<br />

Ein effizientes Energiemanagement ist<br />

so ein wichtiger Baustein für die von der<br />

Bundesregierung gewünschte Verringerung<br />

von Treibhausgasemissionen in Deutschland.<br />

Auch die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> bieten<br />

die Beratung und Einführung eines Energiemanagements<br />

über ihre Tochter CEC an.<br />

Dirk Astroth, Energiedienstleistungen:<br />

„Dafür erfassen wir den gesamten Energiefluss<br />

des Unternehmens, um so die Einsparpotenziale<br />

aufzudecken und Verbesserungsmöglichkeiten<br />

auszuarbeiten. Wir arbeiten<br />

mit akkreditierten Zertifizierern zusammen.<br />

Sprechen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gerne.“<br />

Senkung des Energiebedarfs um 20 %<br />

Ein Energiemanagementsystem hilft, den Energiebedarf im Unternehmen drastisch zu senken.<br />

| 5


enervision | porträt<br />

Ehemaliges Luftwaffenbekleidungsamt wurde zum Mekka der Old- und Youngtimerfreunde<br />

Stadtwerk für LENKWERK<br />

Was macht eine Geschäftsidee erfolgreich? Die Antwort lässt sich am Beispiel des LENKWERK, <strong>Bielefeld</strong>s Kultadresse<br />

für Old- und Youngtimerautos, studieren: Sie muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz umgesetzt werden;<br />

das Management muss Menschen begeistern können, hartnäckig und auch mutig sein und an seine Sache glauben.<br />

Am Ende steht da ein Areal zum Wohnen und Arbeiten, für Lifestyle und Kommunikation. EnerVision war vor Ort.<br />

Das LENKWERK-Quartier mit der zukünftigen<br />

Büro-und Wohnbebauung (gelb).<br />

6 |<br />

Noch sieht sich Geschäftsführer Christoph<br />

Borchard mit seinem »Privatprojekt« LENK-<br />

WERK QUARTIER »mitten im Prozess«. Der<br />

dynamische Unternehmer, der sich hauptberuflich<br />

mit der Projektentwicklung für<br />

Büro- und Gewerbe-Immobilien, Parkhäuser,<br />

Wohnhäuser und Tower in Top-Standorten<br />

der <strong>Bielefeld</strong>er Innenstadt beschäftigt,<br />

ließ sich vor zehn Jahren bei einem Besuch<br />

in Berlin vom dortigen »Meilenwerk« inspirieren.<br />

Deren Macher eröffneten auch in<br />

Düsseldorf und Stuttgart Stätten gehobener<br />

Automobilkultur, wo sich alles um Oldund<br />

Youngtimer dreht.<br />

Borchard übertrug das Konzept auf <strong>Bielefeld</strong>,<br />

fand im Nordteil des alten Richmond-<br />

Kasernenkomplexes am Stadtholz 24-25<br />

die passenden, dem Oldtimer-Flair entsprechenden<br />

Räumlichkeiten und verhandelte<br />

erfolgreich mit Bund und Land den Kauf<br />

und die Nutzung der Immobilie.<br />

Für das große und das kleine Geld<br />

Dabei veränderte und erweiterte er auch<br />

das »Meilenwerk«-Konzept und kreierte so<br />

eine Adresse für automobile Lebenskultur,<br />

die heute ihresgleichen sucht. Hier treffen<br />

sich die Oldtimer-Enthusiasten und Freunde<br />

automobilen Vergnügens von jung bis alt.<br />

Die Aufenthaltsqualität ist groß. Das LENK-<br />

WERK ist ein Ort zum Schauen und zum<br />

Staunen, zum Handeln und zum Fachsimpeln,<br />

zum Arbeiten, zum Feiern und zum


porträt | enervision<br />

Großes Foto linke Seite, kleines Foto unten: Blick in das Herzstück des LENKWERK, die große Haupthalle mit zahlreichen Auto- und Motorradschätzen aus<br />

der Automobilgeschichte. Oben links: Geschäftsführer Christoph Borchard (r.) mit Thomas Ponert, Teamleiter Wärmedienstleistungen <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong>.<br />

Essen. Für das ganz große Geld und für den<br />

kleinen Geldbeutel, denn das Ziel ist, allen<br />

ein Erlebnis zu bieten, die sich gerne mit<br />

dem Thema Mobilität beschäftigen. Dazu<br />

gehört auch das Bobby-Car-Rennen für die<br />

Kinder am Familientag. Da kommen schon<br />

mal – bei schönem Wetter – über 10.000<br />

Menschen aufs Gelände, das Jahr für Jahr<br />

an Umfang gewinnt.<br />

Vom Museum bis zum Restaurant<br />

Inzwischen arbeiten hier über 200 Menschen.<br />

In den Gebäuden des früheren Luftwaffenbekleidungsamtes<br />

finden sich heute<br />

Ausstellungsflächen für Old- und Youngtimer,<br />

Sportwagen und Motorräder, das Magazin<br />

des Historischen Museums <strong>Bielefeld</strong>,<br />

Geschäftsräume für sechs Autohändler,<br />

Werkstätten, Garagen für private Nutzer,<br />

Büros für Agenturen, Steuerberater, Designer<br />

usw. sowie mehrere Seminarräume<br />

mit klangvollen Namen aus der Motorsportwelt<br />

wie »Le Mans« oder»Indianapolis«.<br />

Ein Ort der Geselligkeit und des Genusses<br />

ist das mediterrane Restaurant »Scuderia«<br />

mit seiner exklusiven Küche und einem<br />

imposanten Weinangebot. Tagessuppe,<br />

Kuchen, Snacks und Getränke bietet auch<br />

das »Bistro 53« in der Haupthalle, in der<br />

neben eigenen Veranstaltungen viele Kundenevents<br />

stattfinden. Jüngst trat hier die<br />

populäre amerikanische Pop-Rock-Band<br />

One Republic auf, deren begeisterte Mitglieder<br />

stilecht im original »Herbie«, dem<br />

meistfotografierten Oldtimer im LENK-<br />

WERK, vom <strong>Bielefeld</strong>er Bahnhof zum Konzert<br />

am Stadtholz gebracht wurden.<br />

Leben und Arbeit im Quartier<br />

Eine typische Idee der LENKWERK-Managerin<br />

Kerstin Dirkschnieder. Mit ihrem<br />

Team sorgt sie für größtmögliche Flexibilität:<br />

»Wir sind praktisch 24 Stunden am Tag<br />

erreichbar. Unsere Kunden sollen das perfekte,<br />

besondere Erlebnis bekommen, wenn<br />

sie ihre Veranstaltungen bei uns durchführen.<br />

Wir stellen uns ganz auf sie ein.« So<br />

hat sich das LENKWERK auch zu einem gefragten<br />

Veranstaltungsort entwickelt, der<br />

eine Lücke zwischen Stadthalle, Ravensberger<br />

Park und Ringlokschuppen füllt. Doch<br />

ist das LENKWERK-Projekt noch lange nicht<br />

am Ende der Entwicklung, im Gegenteil.<br />

Christoph Borchard: »Wir haben 2010 das<br />

Gebäude übernommen, eröffneten 2011<br />

den ersten Bauabschnitt, 2012 den zweiten<br />

und erleben in diesem Jahr erstmals den<br />

vollen Betrieb. Und die Entwicklung geht<br />

weiter. Unser Ziel heißt ja Wohnen, Arbeiten,<br />

Lifestyle. Die ersten Projekte bezogen<br />

sich rund ums Auto, jetzt realisieren wir<br />

das LENKWERK QUARTIER. Wir planen vier<br />

Bürohäuser mit ca. 12.000 m 2 Nutzfläche,<br />

einen Auto-Pavillon und noch mal 8.000 m 2<br />

Wohnflächen. Dann ist das Quartier fertig.<br />

Am Ende werden in diesem Areal 400 bis<br />

500 Menschen leben und arbeiten. Das<br />

Gesamtinvestitionsvolumen wird deutlich<br />

über 50 Millionen Euro liegen.« Sicher ist:<br />

Der Stadtholz wird zur feinen Adresse.<br />

Anschluss an Fernwärmenetz der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />

Energielieferant des LENKWERK sind die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong>. Die Zusammenarbeit<br />

hat sich bewährt, die <strong>Stadtwerke</strong> haben<br />

alle Entwicklungsschritte des Projekts von Christoph Borchard begleitet. Zurzeit wird<br />

der Ausbau des LENKWERK-Geländes mit vier Bürohäusern, einem Auto-Pavillon und<br />

weiteren 8.000 m 2 Wohnfläche von den <strong>Stadtwerke</strong>n versorgungstechnisch projektiert.<br />

Borchard ist sehr zufrieden mit dem Anschluss an das Fernwärmenetz: »Für uns ist dies<br />

eine optimale Lösung. Wir brauchen keine technischen Anlagen, sparen Raum, können<br />

uns auf eine absolut sichere Versorgung verlassen und erreichen einen hohen Grad an<br />

Energieeffizienz. Demnächst werden wir mit den <strong>Stadtwerke</strong>n auch eine Elektroladesäule<br />

für E-Fahrzeuge auf unserem Gelände installieren.«<br />

| 7


enervision | news<br />

Stefanie Nicolai, Marketing und<br />

Energiedienstleistungen, mit<br />

Thomas Monkenbusch, Leiter Key<br />

Account Management (links), und<br />

Volker Gervers, Marketing und<br />

Energiedienstleistungen, auf der<br />

E-world 2013: Die <strong>Stadtwerke</strong> bleiben<br />

in erster Linie Energieversorger,<br />

werden aber immer mehr zum<br />

Wegweiser für intelligente Energienutzung.<br />

Das Thema Smart Grid<br />

wird in Zukunft auch bei den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

<strong>Bielefeld</strong> eine große Rolle<br />

spielen.<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> bilanzieren erfolgreichen Auftritt auf der E-world 2013<br />

Thema Nr. 1: die intelligenten Netzsysteme<br />

Die größte und bedeutendste Energiemesse Europas, die E-world in Essen, zählte in diesem Jahr erstmals mehr<br />

als 600 deutsche und internationale Aussteller, die weitere 1,5 Hallen für sich beanspruchten. Zu den traditionellen<br />

Ausstellern gehören die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong>. Sie präsentierten sich im Februar u. a. mit ihren Contractingmodellen.<br />

Wichtigster Trend auf der Messe war das Thema Smart Grid.<br />

Smart Grid ist die Antwort der Energiebranche<br />

auf den starken Trend hin zu dezentralen<br />

Erzeugungsanlagen wie KWK-,<br />

Photovoltaik-, Windkraft- oder Biogasanlagen<br />

im gewerblichen wie im privaten<br />

Bereich. Die kommunikative Vernetzung<br />

und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern<br />

und Verbrauchsmaschinen steckt<br />

gleichwohl noch in den Kinderschuhen.<br />

<strong>Stadtwerke</strong> sind vorbereitet<br />

Zwar sind die Einsparpotenziale besonders<br />

groß, wenn Haushalte und Unternehmen<br />

möglichst dann Strom verbrauchen, wenn<br />

viel Ökostrom im Netz ist, aber das Verhalten<br />

der Stromverbraucher bisher zeigt,<br />

dass die erhöhte Preistransparenz kaum zu<br />

einem geringeren Stromverbrauch geführt<br />

hat. Dennoch glaubt die Branche an den<br />

Durchbruch der intelligenten Steuerung<br />

des Stromverbrauchs im Privaten wie in<br />

Unternehmen. Christian Kracht, <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Bielefeld</strong>, Leiter Marketing und<br />

Energiedienstleistungen: »Unser Haus ist<br />

auf diese Entwicklung vorbereitet. Die sogenannte<br />

Homeautomation entwickelt<br />

sich weiter; wir sehen hier vor allem eine<br />

Beratungsfunktion. Die <strong>Stadtwerke</strong> sind<br />

nicht mehr alleine die Energielieferanten,<br />

sondern sie verkaufen mehr und mehr die<br />

intelligente Nutzung des Stroms.«<br />

Vertiefung der Kundenkontakte<br />

Key Account Manager Thomas Monkenbusch<br />

und die sich täglich abwechselnden<br />

Standteams aus dem <strong>Stadtwerke</strong>-Vertrieb<br />

nutzten die Messe zur Vertiefung der<br />

Kundenkontakte und zur Neuakquise:<br />

»Die E-world ist für uns eine Bühne<br />

zur Präsentation unserer Produkte und<br />

Dienstleis tungen. Unsere Fachkompetenz<br />

überzeugt die Kunden.«<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Bielefeld</strong> GmbH<br />

Schildescher Straße 16 | 33611 <strong>Bielefeld</strong> | Telefon (05 21) 51-90 | Telefax (05 21) 51-43 37<br />

www.stadtwerke-bielefeld.de | info@stadtwerke-bielefeld.de

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