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THOMAS GRASSELT Die Münzfunde von der latènezeitlichen ...

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<strong>THOMAS</strong> <strong>GRASSELT</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Münzfunde</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>latènezeitlichen</strong> Siedlung Wid<strong>der</strong>statt<br />

bei Jüchsen, Lkr. Schmalkalden-Meiningen<br />

Von 1966 bis 1981 wurden unter <strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Prof. G. Behm- Blancke t im Flurteil<br />

Wid<strong>der</strong>statt etwa 3,2 km östlich <strong>der</strong> Ortsiage Jüchsen große Teile einer Siedlung <strong>der</strong><br />

vorrömischen Eisenzeit systematisch ausgegraben. Während die Keramik und Kleinfunde<br />

mittlerweile vollständig bearbeitet sind (U. R. LAPPE 1979a, TH. <strong>GRASSELT</strong>1994),<br />

steht eine Vorlage des umfangreichen Befundstoffes zu Hausbau und Siedlungsstruktur<br />

sowie <strong>der</strong> zahlreichen Mühlen und wenigen Münzen noch aus.<br />

<strong>Die</strong> fünf Münzen wurden noch in den 60er Jahren und während <strong>der</strong> Ausgrabungen<br />

durch H.-J. Kellner bestimmt. Sie sind in verschiedenen Arbeiten bereits aufgezählt<br />

und, soweit sie jeweils bekannt waren, in Katalogen erfaßt worden (H.-J. KELLNER<br />

1965, 199; H.-J. KELLNER! G. NEUMANN 1966, 257; G. BEHM-BLANCKE 1971, 1976;<br />

D. F. ALLEN 1978, 217). An dieser Stelle soll die zusammenhängende Vorlage aller<br />

Münzen nachgeholt werden und ein Versuch ihrer Bewertung mit Blick auf die an<strong>der</strong>en<br />

Siedlungsfunde <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt und die vergleichbaren <strong>latènezeitlichen</strong> Münzen<br />

Thüringens aus <strong>der</strong> Sicht des Prähistorikers unternommen werden.<br />

Während in den an Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt angrenzenden Län<strong>der</strong>n,<br />

beson<strong>der</strong>s in Bayern und auch in Böhmen, das Fundaufkommen an <strong>latènezeitlichen</strong><br />

Münzen in den letzten Jahren gewachsen ist und dementsprechend auch eine rege Publikat<br />

den Forschungsstand vorangebracht hat (Z. NEMESKALOVA-JIROUDKO<br />

1979; K. MOTYKOVÀ( P. DRDA! A. RYBOVI( 1984; H.-J. KELLNER 1986; B. ZIEGAUS<br />

1989 u. a.) sind aus dem thüringischen Mittelgebirgsraum kaum Zugänge im latènez<br />

Münzbestand zu vermelden. Der aus (1cm Jahr 1966 stammende Katalog<br />

<strong>der</strong> keltischen Münzen in Mitteldeutschland <strong>von</strong> H.-J. Kellner und G. Neumann bedarf<br />

nur weniger Ergänzungen. Dazu gehören die drei damals noch nicht vorliegenden Münzen<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt (Nr. 3-5, Taf. 7.3; 8.1,2), zwei Silbermünzen vom Prager Typ,<br />

die als Oberflächenfunde aus einer herausragenden Latène- Siedlungslandschaft östlich<br />

Gotha, nahe dem Großen Seeberg bei Wan<strong>der</strong>sleben, Flurstelle "Unter dem Stiedenbe<br />

geborgen wurden (D. W. MÜLLER 1970) und zuletzt eine Silbermünze vom<br />

Büscheltyp, die als Oberflächenfund im März 1983 <strong>von</strong> <strong>der</strong> Latènesiedlung "Geierslache"<br />

bei Gotha- Siebleben <strong>von</strong> R. Rohbock sichergestellt wurde (Taf. 8.3,4).<br />

Ein noch unpublizierter erster nordthüringischer Münzfund aus dem Unstrut-Hainich-Kreis<br />

muß, ohne daß eine nähere Bestimmung vorliegt, genannt werden (frdl. Mitteilung<br />

y. W. Walther, Museum am Lindenbühl, Mühlhausen).<br />

Aus Sachsen-Anhalt und Sachsen (H. KAUFMANN 1989) sind seit den sechziger Jahren<br />

keine Neufunde publiziert worden.<br />

Eine Neubearbeitung erfolgte für die zwei Goldstatere, einer ist verschollen, vom<br />

Athena- Nike- Typ aus dem Grabfund <strong>von</strong> Gräfendorf- Dobian, Saale- Orla- Kreis (G.<br />

RÖBLITZ 1986). Der archäologisch gewonnene Datierungsansatz für Münzen aus Grä


ern in Mitteleuropa (H. POLENZ 1982, 101f.) wird aufgenommen und mit geidgeschic<br />

Überlegungen zur Herkunft und Entstehungszeit <strong>der</strong> Statere verbunden.<br />

<strong>Die</strong> zuvor <strong>von</strong> K. CASTELIN (1981) vertretene Spätdatierung in die zweite Hälfte des<br />

2. Jh. y. u. Z. muß aufgegeben werden. <strong>Die</strong> zunächst vorgenommene relativchronologisehe<br />

Einordnung des Fundes in die Stufe Latène C2/D (H. KAUFMANN 1963a, 144)<br />

wird nach unten korrigiert. Nach den neuen Untersuchungen gehört <strong>der</strong> Grabfund an<br />

das Ende <strong>der</strong> Stufe Latène B und damit absolut noch in die erste Hälfte des 3. Jh. v.u.Z.<br />

(H. POLENZ 1982, 130).<br />

Mit Ausnahme <strong>der</strong> Stücke <strong>von</strong> Dobian, liegen aus dem mitteldeutschen Raum keine<br />

keltischen Münzen aus archäologisch datierbaren, geschlossenen Funden vor. Bei allen<br />

handelt es sich um Oberflächen-, Siedlungs- o<strong>der</strong> Einzelfunde mit oft gemin<strong>der</strong>tem<br />

Quellenwert, <strong>der</strong>en Datierung letztlich durch den Forschungsstand zu den einzelnen<br />

Geprägen bestimmt wird. Sie sind in Thüringen bei <strong>der</strong> gegenwärtigen Quellenlage als<br />

ortsfremde Erzeugnisse zu bewerten, die es gestatten, zusammen mit Latèneimportgut<br />

die Hauptrichtungen <strong>der</strong> Beziehungsfel<strong>der</strong> und ihre Reichweite in die Keltiké zu rekonst<br />

Neuere systematische Ausgrabungen auf latènezeitiichen Siedlungen <strong>von</strong> Großfahner,<br />

Lkr. Gotha (S. BARTHEL 1984), und Westgreußen, Lkr. Sömmerda (G. BEHM-BLANCKE<br />

1979), sowie eine Anzahl kleinerer Grabungen <strong>der</strong> archäologischen Denkmalpflege,<br />

beson<strong>der</strong>s im Raum Gotha (TH. HucK 1994), lieferten keine <strong>Münzfunde</strong>.<br />

Mit ihren fünf Münzen hat die Wid<strong>der</strong>statt als offene Siedlung im thüringischen Süden<br />

am Nordrand des Grabfeldes nahe <strong>der</strong> Steinsburg bei Römhild gelegen, quantitativ und<br />

qualitativ die führende Position in <strong>der</strong> keltischen Münzstatistik Thüringens inne. Man<br />

wird da<strong>von</strong> ausgehen müssen, daß dies keine allein im gegenwärtigen Forschungsstand<br />

begründete Zufälligkeit ist.<br />

Latènemünzen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt<br />

1. Silbermünze vom "Prager Typ"<br />

Oberflächenfund <strong>von</strong> K. Heydenblut, 12.06. 1957, Fläche 7<br />

Gew.: 1,400 g; Dm.: 1,5 cm; Dicke (am Rand): 0,6-0,8 mm, (Mitte): 1,4 mm.<br />

Av. Kopf völlig aufgelöst, nach rechts (?), mehrere Kugelpaare.<br />

Rv. Pferd nach rechts, Beine abgeknickt, langer Schweif aus drei Strichen, vier Kugeln<br />

(anstelle <strong>der</strong> Mähne) über dem Hals und eine Kugel unter dem Kopf, dazu ein<br />

Ring mit Kugelenden.<br />

Lit: H.-J. KELLNER 1965, 199, Nr. 16; H.-J. KELLNER! G. NEUMANN 1966, 257, Nr.<br />

18; G. BEHM-BLANCKE 1971, 248; 1976, 108.<br />

mv. Nr. Museum Weimar: 568!64 (Taf. 7.1).<br />

2. Silbermünze (ähnlich 3.)<br />

Oberflächenfund <strong>von</strong> K. Heydenblut, 2.5. 1959, Fläche 9<br />

Gew.: 1,651 g; Dm.: 1,3 cm; Dicke (am Rand): 0,5-0,9 mm, (Mitte): 2,3 mm.


Av. Kopf stark stilisiert, nach rechts.<br />

Rv. Pferd nach links, Beine abgeknickt, wehende Mähne, Schweif nur angedeutet,<br />

unter dem Kopf vier Kugeln.<br />

Lit: H.-J. KELLNER! G: NEUMANN 1966, 257, Nr. 19; G. BEHM-BLANCKE 1971, 248;<br />

1976, 108; D. F. ALLEN 1978, 217.<br />

mv. Nr. Museum Weimar: 664/64 (Taf. 7.2).<br />

3. Silbermünze (ähnlich 2.)<br />

Grabung 1966, Schnitt I, im Aushub bei 17 m (Bachbereich)<br />

Gew.: 1,750 g; Dm.: 1,3 cm; Dicke (am Rand): 0,4-1,3 mm, (Mitte): 1,9 mm.<br />

Av. abgerundete erhabene Fläche, Kopf (?) zum Rand abgesetzt.<br />

Rv. Pferd nach links, Schweif angedeutet, anstelle <strong>der</strong> Beine vorn vier und hinten<br />

drei Kugeln mit Strichverbindung.<br />

Lit: G. BEHM-BLANCKE 1976, 108.<br />

mv. Nr. Museum Weimar: 502 /68 (Taf. 7.3).<br />

4. glattes Regenbogenschüsselchen (Viertelstater)<br />

Grabung 1968, Schnitt X, in <strong>der</strong> Kulturschicht bei 46 m, Tiefe: 0, 33 m.<br />

Gew.: 1,974 g; Dm.: 1,17 cm; Dicke (am Rand): 0,7-1,4 mm<br />

Av. konvex, erhabene runde Fläche zum Rand <strong>der</strong> Münze abgesetzt, glatt.<br />

Rv. konkav, im Zentrum einige Unebenheiten, kein eindeutiges Bild, sonst glatt.<br />

Lit: G. BEHM-BLANCKE 1971, 248; 1976, 108.<br />

mv. Nr. Museum Weimar: 663/68 (Taf. 8.1).<br />

5. Potinmünze (Leuker)<br />

Grabung 1966, Schnitt I, im Bachbereich bei 11,95 m, Tiefe: 0,65 m.<br />

Gew.: 4,080 g; Dm.: 1,66 cm; Dicke (am Rand): 1,0-1,9 mm, (Mitte): 3,2 mm.<br />

Av. kaum noch erkennbarer Kopf (?) nach links.<br />

Rv. stark stilisierte Eberfigur nach links.<br />

Lit: G. BEHM-BLANCKE 1971, 248; 1976, 108.<br />

mv. Nr. Museum Weimar: 719/66 (Taf. 8.2).<br />

Typologie, Chronologie und Verbreitung<br />

<strong>Die</strong> Münze vom Prager Typ (Taf. 7.1) wurde zusammen mit einem Neufund <strong>von</strong> <strong>der</strong> Alteburg<br />

bei Arnstadt (U. LAPPE 1964, 247) in einer Vorlage <strong>der</strong> Gepräge dieser Art<br />

durch H.-J. KELLNER (1965, 199) vorgestellt. Das Exemplar <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt wird<br />

durch das auf dem Revers abgebildete nach rechts springende Pferd zur häufigen Variante<br />

I gezählt. <strong>Die</strong> Vor<strong>der</strong>seite zeigt Kugeln, Ringe mit Kugelenden und Striche.<br />

<strong>Die</strong>se Symbolik läßt den auf dem Avers zu erwartenden Kopf völlig auf und zeigt zugleich<br />

die Distanz <strong>der</strong> Hersteller dieser Münzen zum ursprünglichen Bildinhalt. Auch<br />

die beiden Münzen <strong>von</strong> Wan<strong>der</strong>sleben tragen das Pferd nach rechts galoppierend mit


dem betont langen, dreifach längs geteilten Schweif und Kugeln sowie Ringen mit Kugelend<br />

als Beizeichen (D. W. MÜLLER 1970, Abb. 6,7). Von stempelgleichen Exemplaren<br />

kann bei diesen Neufunden <strong>von</strong> <strong>der</strong> gleichen Siedlungsstelle nicht die Rede<br />

sein. Als Vorbil<strong>der</strong> für den Typ werden Nachprägungen römischer Republikdenare mit<br />

beheimtem Romakopf auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>- und Pferd auf <strong>der</strong> Rückseite benannt (K. CASTE- LIN<br />

1985,42). In Frage kommen beson<strong>der</strong>s spätere Ausgaben <strong>der</strong> Denare ab 175 y. u. Z.<br />

Mit dem Auftreten früher Nachahmungen dieser Stücke im östlichen Mittelgallien<br />

wird eine ursprünglich westliche Abstammung <strong>der</strong> Münzen vom Prager Typ wahrschei<br />

<strong>Die</strong> Herstellung des Prager Typs muß, folgt man <strong>der</strong> Verbreitung, im<br />

böhmisch- mitteldeutschen Raum erfolgt sein (H.-J. KELLNER 1965, 195ff.). Aus<br />

Thüringen liegen, sicher lokalisiert aber im archäologischen Kontext nie näher datiert,<br />

sieben Prager Typen zwischen ca. 1,3 und 1,9 g Gewicht vor. Weitere acht Münzen aus<br />

dem Gothaer Münzkabinett, unter ihnen das einzige Exemplar <strong>der</strong> Variante 2 mit dem<br />

Pferd nach links, sind nach ihrem Fundort unsicher und in <strong>der</strong> Zuordnung zu einem<br />

Depotfund ebenfalls fraglich. Im Katalog <strong>der</strong> keltischen Münzen Mitteldeutschlands<br />

erscheinen diese bei H.-J. KELLNER (ebd., Abb. 12.20-27) noch abgebildeten Prager<br />

Typen nicht mehr. Es findet sich im Katalog lediglich eine Münze vom Prager Typ<br />

nördlich und damit deutlich außerhalb des west- und südthüringischen Verbreitungsschwe<br />

und zwar <strong>von</strong> Gödnitz, Lkr. Zerbst, als Siedlungsfund vom rechten Elbufer<br />

nahe Magdeburg nachgetragen (W. SCHULZ 1928, 46). Auch <strong>von</strong> den böhmischen<br />

Stücken sind vier Münzen nicht zu lokalisieren. Es bleiben eigentlich nur die beiden<br />

Prager Typen aus dem Depotfund <strong>von</strong> Prag- ZIZKOV; die bei <strong>der</strong> Erfassung des "Wangione<br />

(Typ 5) als Grabfund erscheinen (G. BEHRENS1950, 347) und eine weitere<br />

Einzelmünze aus Prag (H.-J. KELLNER 1965, 197 f.). <strong>Die</strong> meisten Stücke <strong>von</strong> einer<br />

Fundstelle in Böhmen erbrachte <strong>der</strong> Hradiste <strong>von</strong> Stradonice (J. L. PIC 1906, Taf. II,<br />

45). Zwischen den böhmischen und mitteldeutschen Fundmünzen vom Prager Typ verbinde<br />

nicht etwa sächsische Funde entlang des Elbelaufes, son<strong>der</strong>n wenige nordbayer<br />

Exemplare <strong>von</strong> Nürnberg, Müdesheim, Lkr. Main- Spessart, und vom Staffelber<br />

bei Staffelstein (B. ZIEGAUS 1989, 92; 124). <strong>Die</strong> Münze vom Staffelberg in südlicher<br />

und die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Alteburg bei Arnstadt in nördlicher Richtung, bereits jenseits<br />

des Thüringer Waldes gefunden, sind die nächstliegenden Parallelen zum Jüchsener<br />

Stück (Abb. 1, S. 137).<br />

Das Fundaufkommen des Typs wäre außerdem mit einigen Münzen zu vervollständigen,<br />

die D. F. ALLEN (1978, 229) aus dem Cabinet des Medailles <strong>der</strong> Nationalbibliothek<br />

in Paris auflistet und abbildet, jedoch wegen <strong>der</strong> offenbar unbekannten Fundplätze<br />

nicht kartieren kann (ebd., Karte 2).<br />

<strong>Die</strong> Datierung des Prager Typs erfolgt nach numismatischen und archäologischen<br />

Überlegungen in das 1. Jh. y.u. Z. Grabfunde o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e geschlossene Funde, die solche<br />

Gepräge enthalten und exakt zu datieren gestatten, fehlen auch außerhalb Thüringens.<br />

Auch unter Beachtung historischer Ereignisse rechnet H.-J. Kellner, <strong>der</strong> den<br />

Prager Typ den Boiern zuschreibt, nicht mit einer Prägung bereits im 2. Jh. y. u. Z..<br />

Spätestens mit dem Ende <strong>der</strong> boischen Oppida müßten auch mögliche Werkstätten die<br />

Prägung <strong>von</strong> Münzen eingestellt haben. Das geschah bis kurz nach <strong>der</strong> Mitte des 1. Jh.


v. u. Z. im jüngsten Latènehorizont mit Schüsselfibeln und Almgren 65 (K. M0TYK0VX/<br />

P. DRDA/ A. RYB0VX 1978, 214; L. JANsovX 1988, 320).<br />

Ein weiterer Ansatz zur Datierung ist aus <strong>der</strong> typologischen Verwandtschaft <strong>der</strong> Münzen<br />

vom Prager Typ zum Büscheltyp abzuleiten (H.-J. KELLNER! G. NEUMANN 1966,<br />

255; D. F. ALLEN 1967). <strong>Die</strong>s kann eine annähernd gleiche zeitliche Einordnung für<br />

beide gestatten, zumal auch <strong>der</strong> gleiche Prototyp erwartet wird. <strong>Die</strong> Büschelquinare<br />

waren in großer Zahl in Süddeutschland im Umlauf und sind aus Schatzfunden und<br />

Siedlungen überliefert (H.-J. KELLNER 1990, 18ff., 35ff.). Beson<strong>der</strong>s die Vergesellschaft<br />

<strong>von</strong> Büschelmünzen mit aussagekräftigen Latènefunden in Siedlungsgruben<br />

<strong>von</strong> Manching eröffnet Datierungsmöglichkeiten. Es wird <strong>von</strong> einer unterschiedlichen<br />

Feindatierung <strong>der</strong> Büschelmünzenvarianten zwischen dem Ende des 2. und nach <strong>der</strong><br />

Mitte des 1. Jh. y. u. Z. ausgegangen. In die gleiche Zeitspanne gehört auch die Silbermünz<br />

vom Prager Typ aus Jüchsen. <strong>Die</strong> Büschelmünze vom Nordaufgang zur Alteburg<br />

<strong>von</strong> Arnstadt (A. GÖTzEIP. HÖFER/P. ZSCHIESCHE 1909, Taf. XVII. 255) gehört zur<br />

Gruppe A, Typus 9 bei U. FRIEDLÄNDER (1978, 36) und zu D. F. ALLEN5 Typ A <strong>der</strong><br />

schwäbischen Serie (1978, 217 u. Taf. 32). Das neu gefundene Stück <strong>von</strong> <strong>der</strong> "Geierslache"<br />

bei Gotha- Siebleben (Taf. 8.3) zählt zum Typ E <strong>der</strong> bayerischen Serie (ebd., Taf.<br />

34.64) und steht <strong>der</strong> Gruppe B, Typen 17-19, aus einem Schatzfund bei Nürnberg bestenfa<br />

nahe (U. FRIEDLÄNDER1978, 37). Das Büschel auf dem Avers geht ohne Richtungs<br />

<strong>von</strong> vier zentralen Punkten aus. Das Pferd auf <strong>der</strong> Rückseite ist mit an<strong>der</strong>en<br />

Beizeichen versehen als sie auf den Münzen aus dem Schatzfund <strong>von</strong> Nürnberg<br />

vorkommen.<br />

<strong>Die</strong> Münze läßt bei Vergrößerung (Taf. 8.4) auf dem Revers eine fast gleichmäßige, gerade<br />

Schnittspur erkennen. Nach <strong>der</strong> Ausführung des Schnittes ist sicher auszuschlie<br />

daß es sich um eine Hiebmarke handelt, wie auf den Goldmünzen <strong>von</strong> Dobian<br />

und Merseburg. Auch als Zeugnis für eine "Echtheitsprüfung" fällt die Spur zu<br />

schwach aus. Sehr wahrscheinlich ist, daß man die Münze teilen wollte, den Versuch<br />

dann aber aufgab.<br />

Vergleichbare Münzen enthielt <strong>der</strong> Versteckfund <strong>von</strong> Langenau, <strong>der</strong> durch zwei Paar<br />

bronzene Korallenfibeln vom Frühlatèneschema archäologisch datiert werden kann (H.<br />

REIM 1980). Korallenfibeln liegen aus Brandgräbern des Mittelelbe- und Saalegebietes<br />

vor und gehören nach Aussage <strong>der</strong> Fundvergesellschaftungen, soweit sicher, nach<br />

Latène Dl (R. MÜLLER 1985, 75 f.), könnten aber mit frühen Vertretern auch schon am<br />

Ende <strong>von</strong> Latène C in die Erde gelangt sein (W. WALTHER 1992, 287). <strong>Die</strong> Fibeldatierung<br />

bietet ausreichend Raum für die historische Erklärung einer Vergrabung des Geldes<br />

in <strong>der</strong> Zeit des Ariovist und des beginnenden Gallischen Krieges (D. MANNSPERGER<br />

1984, 236f.).<br />

Für die Büschelquinare aus Thüringen ist eine Datierung vorzunehmen, die <strong>der</strong> des<br />

Prager Typs<br />

entspricht.<br />

<strong>Die</strong> Silbermünzen Nr. 2 und 3 zählen auch zu den Quinaren. Sie stimmen in ihren Abmess<br />

0,1 g <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> ab.<br />

weitestgehend überein und weichen auch im Gewicht nur etwas weniger als


H.-J. Kellner lag das Exemplar Nr. 2 bei <strong>der</strong> Katalogzusammenstellung zu den mitteldeutsc<br />

Keltenmünzen bereits zur Bestimmung vor (Taf. 7.2).<br />

"Das Stück wird durch gewisse Stileigentümlichkeiten mit dem süddeutschen Büschel<br />

aber auch mit dem "Prager Typ" und norischen Fundstücken <strong>von</strong> Karlstein<br />

und Umgebung verknüpft." (H.-J. KELLNER/ G. NEUMANN 1966, 257).<br />

Das zweite Exemplar weist im Münzbild nur geringe Unterschiede auf (Taf. 7.3). Das<br />

Pferd auf dem Revers ist vergleichbar, besitzt aber keine Mähne und noch weniger<br />

deutliche Beine, die vorn durch vier und hinten durch drei Kugeln - nur je zwei sind<br />

durch Striche miteinan<strong>der</strong> verbunden - angedeutet werden. <strong>Die</strong> Pferdekörper sind sehr<br />

plastisch wirkend aus zwei Kugeln zusammengesetzt und die Schweife bei beiden Reversb<br />

nur angedeutet. Während bei Exemplar Nr. 2 die Vor<strong>der</strong>seite stärker aufgeglie<br />

entfernt an die Büschelbildung erinnert, zeigt die Münze Nr. 3 eine kaum<br />

differenzierte, herausgehobene runde Fläche auf dem Avers.<br />

<strong>Die</strong>se Silbermünze fand sich zusammen mit <strong>der</strong> Potinmünze (Nr. 5, Taf. 8.2) im Uferbereic<br />

des Baches am Abfluß eines kleinen Quellsees mit vielen an<strong>der</strong>en Schmuckund<br />

Trachtteilen <strong>der</strong> frühen bis späten Latènezeit.<br />

Unter den zahlreichen Quinaren aus Manching sind nur zwei Münzen zu finden, die<br />

den beiden Jüchsener Exemplaren, beson<strong>der</strong>s dem im mitteldeutschen Katalog bereits<br />

enthaltenen Stück ähneln. Sie stammen aus den Ausgrabungen <strong>der</strong> Schnitte 695/1972<br />

und 822/1984. Beide sind mit Gewichten <strong>von</strong> 1,826 und 2,059 g deutlich schwerer als<br />

die Jüchsener Quinare (H.-J. KELLNER 1990, Taf. 5. 73,74). <strong>Die</strong> beiden Münzen <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Wid<strong>der</strong>statt liegen mit ihren Gewichten <strong>von</strong> 1,651 und 1,750 g nur knapp unter den<br />

Durchschnittsgewichten <strong>der</strong> Büschelquinare aller Gruppen (1,773 g) und dem <strong>der</strong><br />

Gruppe A (1,758 g) <strong>von</strong> Manching (H.-J. KELLNER 1990, 21f.). <strong>Die</strong> fast völlige Unkennt<br />

<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite unterscheidet die beiden Jüchsener Münzen <strong>von</strong> den<br />

meisten Büscheltypen, die in <strong>der</strong> süddeutschen Quinarlandschaft im Umlauf waren<br />

und die vielleicht auch in Manching geprägt wurden (H.-J. KELLNER 1990, 10). <strong>Die</strong><br />

Pferdedarstellungen auf den o. g. zwei Beispielen aus Manching und einige Stücke aus<br />

Berching- Pollanten sind aber den Jüchsener Exemplaren durchaus stilistisch vergleich<br />

(H.-J. KELLNER 1990, Taf. 41. 956-958). Zu dieser Gruppe zunehmend "verwil<strong>der</strong><br />

Silberprägungen" (D. MANNSPERGER 1984, 233) könnten möglicherweise<br />

auch Quinare aus Baden, wie <strong>der</strong> <strong>von</strong> Kürnberg, Lkr. Lörrach, zusammen mit wenigen<br />

weiteren, nicht sicher bestimmbaren Stücken gezählt werden (F. WIELANDT 1964, Nr.<br />

22b, 30a, 41). Beide Münzen lassen sich nach den Münzbil<strong>der</strong>n auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>- und<br />

Rückseite nicht mit dem Prager Typ vergleichen. Es bleiben die Gewichte in <strong>der</strong> Nähe<br />

<strong>der</strong> Quinarstückelung, beim Prager Typ mit durchschnittlich 1,501 g (H.-J. KELLNER<br />

1965, 206) noch deutlich darunter, und nur formell die Pferdedarstellungen auf dem<br />

Revers. Gerade sie weichen aber wie<strong>der</strong> stilistisch erheblich <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> ab und sind<br />

auch entgegengesetzt gerichtet (Taf. 7.1-3).<br />

<strong>Die</strong> Herstellung <strong>von</strong> Silbermünzen auf den Oppida <strong>von</strong> Stradonice, Zavist und Hrazany<br />

in Böhmen (L. JANSOVI( 1974; K. MOTYKOVt(/P. DRDA/ A. RYBOVJ(1984) gilt als sicher.<br />

Als heimische Gepräge werden, neben den Prager Typen, die Kleinsilbermünzen mit<br />

Pferdedarstellung genannt. <strong>Die</strong> Tüpfelplatten <strong>der</strong> Gruppe B vom Oppidum Zavist wuwur


den zur Produktion <strong>von</strong> Silberschrötlingen benutzt, die einen Durchmesser <strong>von</strong> meist<br />

8,0-9,0 mm aufwiesen und auf <strong>der</strong> Rückseite mit einem Pferd gestempelt wurden. Das<br />

Gewicht einer Münze <strong>von</strong> Zavist wird mit 0,408 g angegeben (L. JANSOVA1974, 24).<br />

Bei den zu vergleichenden norischen Prägungen handelt es sich um Kleinsilbermünzen<br />

des Pferdchentyps, die denen <strong>der</strong> böhmischen Oppida ähneln (R. GÖBL 1992). Auch sie<br />

tragen das Pferd auf <strong>der</strong> Rückseite (M. MENKE 1968, Taf. 2). <strong>Die</strong> Beine sind meist noch<br />

deutlich ausgeprägt. <strong>Die</strong> Vor<strong>der</strong>seiten weisen, wie das Jüchsener Stück Nr. 3 (Taf. 7.3),<br />

nur eine runde Erhebung auf.<br />

Der Vergleich <strong>der</strong> beiden Jüchsener Silberquinare mit an<strong>der</strong>em Silbergeld sollte helfen,<br />

das Entstehungs- und Umlaufgebiet näher einzuengen. Danach müßten beide<br />

Stücke in die Nähe des Büscheltyps gestellt werden. Mangels vergleichbarer südöstlicher<br />

Prägungen in <strong>der</strong> Stückelung des Quinars und trotz <strong>der</strong> Münzbildunterschiede, die<br />

vielleicht auch durch Stempelverschlechterung verursacht wurden, sind die Jüchsener<br />

Münzen <strong>der</strong> süddeutschen Quinarlandschaft zuzurechnen und D. F. ALLENS(1979, Taf.<br />

32) Gruppe A wenn auch mit Vorbehalten anzuschließen.<br />

Bei <strong>der</strong> einzigen Goldmünze <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt handelt es sich um ein glattes Regenbogen<br />

Der Viertelstater wurde 1968 aus <strong>der</strong> Kulturschicht in 0,35 m Tiefe<br />

geborgen. Bei <strong>der</strong> Münze fanden sich jüngerlatènezeitliche Keramik und eine unvollständi<br />

eiserne Drahtfibel vom Mittellatèneschema ähnlich <strong>der</strong> Variante Kostrzewski<br />

A (TH. <strong>GRASSELT</strong>1994, Taf. 3.18) sowie ein Glasarmringbruchstück <strong>der</strong> Gruppe 16<br />

nach TH. E. HAEVERNICK (1960,64). Das durchscheinend blaue Fragment mit fünf Rippen<br />

und <strong>der</strong> nach Art des laufenden Hundes aufgelegte Faden (U. R. LAPPE 1979 b, Taf.<br />

VII.157) ist nach jüngeren Bearbeitungen <strong>von</strong> Glasarmringen in Latène C 2 zu erwarten<br />

(R. GEBHARD 1989, 17). Auch nur wenige Meter entfernt befand sich die eingetiefte<br />

Hütte 62/68. Das aus <strong>der</strong> Hausgrubenfüllung geborgene Keramikmaterial, darunter<br />

auch Graphittonscherben, datiert etwa an den Übergang <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mittel- zur Spätlatèneze<br />

(TH. <strong>GRASSELT</strong>1994, Taf. 62, Abb. 10). <strong>Die</strong> Münze und die genannten Kleinfunde,<br />

auch die eingetiefte Hütte, markieren mit ihrer Lage und Verteilung in <strong>der</strong> Ausgrabu<br />

den Standort eines möglicherweise hofartigen Gebäudekomplexes und<br />

datieren ihn.<br />

Goldene Statere und ihre Stückelungen sind die häufigsten keltischen Münzen im<br />

thüringischen Mittelgebirgsraum. Sie sind es auch, die die Forschung in Thüringen<br />

schon am Beginn des 19. Jh. beschäftigten. In das Jahr 1818 datiert die Veröffentlichung<br />

einer Meinungsäußerung J. W. y. Goethes zum Thema Regenbogenschüsselchen,<br />

die im Anschluß an einen Aufsatz seines Schwagers CH. A. VULPIUS (1818,25 if.)<br />

in den Weimarer Curiositäten abgedruckt worden ist. Bereits in diesen Arbeiten wird<br />

deutlich, daß <strong>der</strong> Münzgeldcharakter <strong>der</strong> Goldstücke stark diskutiert wurde und weitgehen<br />

Anerkennung fand.<br />

Bei Frhr. G. y. DONOP (1819, 27f., 104 ff.) findet sich die älteste, numismatisch korrekte,<br />

Ansprache keltischer Münzen des Grabfelds. Jahre später listet er im Zusammenhang<br />

mit geldgeschichtlichen Überlegungen eine ganze Reihe thüringische Regenbogenschüs<br />

mit lei<strong>der</strong> ungenauen Fundortangaben auf (1838, 40ff.). H.-J. KEKELLNER


und G. NEUMANN (1966) erfassen 37 keltische Goldmünzen für den mitteldeutschen<br />

Raum. Entlang <strong>von</strong> Elbe und Saale verteilen sich 18 Exemplare <strong>von</strong> sieben Fundplätzen,<br />

die aus dem Südosten ins Land gekommen sind, darunter <strong>der</strong> Schatzfund <strong>von</strong><br />

Thießen, bestehend aus sieben Goldstateren (H.-J. KELLNER/ G. NEUMANN 1966,<br />

Abb. 1). <strong>Die</strong> Masse <strong>der</strong> Goldmünzen, darunter auch die glatten Regenbogenschüsselchen,<br />

konzentriert sich in Mittel- und Südthüringen. Es dominieren die Statere. Ihre<br />

Viertel sind bisher überhaupt nur 8 mal gefunden worden. Von diesen Viertelstateren<br />

zählen sechs Münzen zur Gruppe <strong>der</strong> glatten Exemplare.<br />

In <strong>der</strong> ersten Bearbeitung <strong>der</strong> glatten Regenbogenschüsselchen durch K. CASTELINund<br />

H.-J. KELLNER 1963 werden bereits jene sechs südthüringischen Viertelstatere aus<br />

dem Raum Meiningen vorgelegt, die aus <strong>der</strong> Sammlung Frhr. G. y. Donops (1839)<br />

stammten und verschollen sind. <strong>Die</strong> Stücke wiegen zwischen 1,593 und 2,07 g und<br />

werden zusammen mit an<strong>der</strong>en Goldmünzen als Bestandteile eines Schatzfundes angesehen<br />

was allerdings nicht als gesichert gilt (H.-J. KELLNER! G. NEUMANN 1966, 258).<br />

Der bisher eher bescheidenen Fundausbeute glatter Viertelstücke aus dem thüringischen<br />

Grabfeldanteil steht eine mehrfach größere Fundmenge aus Franken gegenüber<br />

(B. ZIEGAUS 1989, 112). Dort stellen die glatten Typen (Gruppe V A) annähernd ein<br />

Drittel <strong>der</strong> Funde und konzentrieren sich im württembergisch- fränkischen Raum. Nach<br />

Norden und Nordosten zeigt die Karte eine deutlich abnehmende Funddichte (ebd.,<br />

Beilage 2). <strong>Die</strong> nächsten Parallelen zum Regenbogenschüsselchen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt<br />

sind aus dem unterfränkischen Grabfeld <strong>von</strong> Bad Neustadt und Großeibstadt im Rhön- Grabfeldk<br />

sowie Arnshausen und Burkardroth im Lkr. Bad- Kissingen als Einzelund<br />

Oberflächenfunde überliefert. <strong>Die</strong>se unterfränkischen glatten Viertelstücke dürften<br />

mit einiger Sicherheit als Hinweise auf eine südwestliche Herkunft des Jüchsener<br />

Exemplars gelten und zeichnen den Weg nach, den das glatte Regenbogenschüsselchen<br />

bis auf die Wid<strong>der</strong>statt gegangen sein könnte. Als möglicher Herstellungsort<br />

wird das Oppidum Finsterlohr diskutiert und Manching weitgehend ausgeschlossen<br />

(K. CASTELIN/ H.-J. KELLNER 1963, 119; B. ZIEGAUS 1989, 127; H.-J. KELLNER 1990,<br />

10f.).<br />

Zur metallographischen Bestimmung des Goldes für die Schrötlinge, aus denen Regenbogen<br />

geprägt wurden, liegen Analysen vor. <strong>Die</strong> Untersuchungen A.<br />

HARTMANN5 (1976, Tab. 5b; 1990, 230ff.) an den glatten Viertelstateren zeigen Ähnlichke<br />

mit den 1/24<br />

Stateren.<br />

Glatte Viertelstatere werden seit dem Ende <strong>der</strong> Mittellatènestufe C geprägt und sind<br />

während <strong>der</strong> Stufe Latène Dl im Umlauf (B. OVERBECK 1986, 106 ff.; H.-J. KELLNER<br />

1990, 32 f.).<br />

<strong>Die</strong> Jüchsener Potinmünze (Taf. 8.2) fand sich im Bachbereich, inmitten einer großen<br />

Anzahl <strong>von</strong> Latènefibeln und Glasarmringresten, die zumindest zum Teil mit Absicht<br />

ins Wasser gelangten. Daneben wurden im Uferbereich des Baches aber auch reichlich<br />

Verlierfunde und Siedlungsabfall ausgegraben. Der nur schwer erkennbare Kopf auf<br />

<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite blickt nach links. Das Haar ist in drei Strähnen aufgeteilt und durch<br />

ein breites Band vom Gesicht abgesetzt. Vom Gesicht sind Mund, Auge und Nase an-


gedeutet erkennbar. <strong>Die</strong> Eberdarstellung auf dem Revers zeigt ebenfalls nach links.<br />

Zwischen den Beinen stehen zwei Punkte. <strong>Die</strong> Münze paßt in die Typologie <strong>der</strong> Potinmünze<br />

<strong>der</strong> Leuker, bei <strong>der</strong> zwei Gruppen unterschieden werden (A. FURGER-GUNTI /<br />

H.-M. y. KAENEL 1976, 66). <strong>Die</strong> Münze <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt gehört zur zweiten Typengrupp<br />

Eine Kante <strong>der</strong> Münze als Rest des Steges zur nächsten zeigt, daß das Stück<br />

zusammen mit an<strong>der</strong>en in Reihe gegossen und dann abgetrennt wurde.<br />

In Südthüringen gibt es eine weitere Potinmünze <strong>von</strong> Herrenberg bei Siegmundsburg,<br />

einer befestigten Höhensiedlung, die etwas isoliert im ostthüringischen Schiefergebirge<br />

liegt (R. FEUSTEL! W. GALL 1965, 241). Aus Innerthüringen ist außerdem noch<br />

eine Potinmünze <strong>der</strong> Sequaner <strong>von</strong> einer ausgedehnten Oberflächenfundstelle in den<br />

Fluren <strong>von</strong> Wan<strong>der</strong>sieben und Seebergen im Lkr. Gotha bekannt (H.-J. KELLNER! G.<br />

NEUMANN 1966, 259). Bei dem Stück handelt es sich zugleich um die einzige thüringisehe<br />

Latènemünze mit einer Aufschrift (TocIRIx ?). Bei dieser ostgallischen Münze<br />

wird <strong>von</strong> einem Prägebeginn um 80 y. u. Z. ausgegangen (K. CASTELIN1985, 126).<br />

<strong>Die</strong> Potinmünzen erfuhren als keltisches "Kleingeld", wenn auch in kleineren Stückzahlen<br />

pro Fundstelle eine weit über die vermuteten gallischen Emmissionsgebiete<br />

hinausreichende Verbreitung im Mittelgebirgsraum (B. ZIEGAUS 1989, 125, Beil. 3; H.-J.<br />

KELLNER 1990, 28) bis nach Böhmen (K. CASTELIN1965, 131).<br />

<strong>Die</strong> dem Leuker-Potin auf <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt nächstgelegenen Fundstellen materialgleicher<br />

Münzen sind vom Staffelberg mit einer Nordhelvetier- Potinmünze und <strong>von</strong> Bimbach,<br />

Lkr. Kitzingen, mit einer Sequaner- Potinmünze aus dem Bereich einer Viereckschanz<br />

beide schon südlich des Mains, zu nennen (B. ZIEGAUS 1989; 81, 89ff.).<br />

Mit <strong>der</strong> weit streuenden Verbreitung <strong>der</strong> Potinmünzen in Richtung Ost und Nordost und<br />

ihrer großen Stückzahl im Oppidum <strong>von</strong> Manching verbindet sich auch <strong>der</strong> Verdacht,<br />

Produktionsstätten für solches Kleingeld außerhalb <strong>der</strong> ost- und mittelgallischen Stammesg<br />

erwarten zu können (H.-J. KELLNER 1990, 29). Neue Grabungen im süddeuts<br />

Raum auf dem Kegelriß bei Ehrenstetten, Kr. Breisgau- Hochschwarzwald<br />

liefern erstmals Hinweise auf eine Werkstatt, in <strong>der</strong> Potinmünzen gegossen wurden.<br />

Geprüft wird <strong>der</strong>zeit inwieweit ein solcher Standort für die Vorkommen <strong>von</strong> Potinmünzen<br />

umliegen<strong>der</strong> Fundplätze verantwortlich zeichnet und welche Varianten hergestellt<br />

wurden (A. BURKHARDT/R. DEHN 1993, 116 f.).<br />

Eine Leuker- Potinmünze mit datierendem archäologischen Fundgut liegt aus einer<br />

Siedlungsgrube <strong>von</strong> Manching zusammen mit bemalter Drehscheibenkeramik und<br />

einem republikanischem As des 2. Jh. y. u. Z. vor. Eine weitere Potinmünze stammt aus<br />

einer Grube, die in <strong>der</strong> Frühphase des Oppidums genutzt wurde (H.-J. KELLNER 1990,<br />

35f.).<br />

<strong>Die</strong> Potinmünze <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt und auch die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Höhensiedlung "Herrenberg"<br />

gelangten wie die süddeutschen und gallischen Exemplare ohne jede zeitliche<br />

Verschiebung während <strong>der</strong> jüngeren Latènezeit in Umlauf (H. POLENZ 1982, 146 f.; H.-J.<br />

KELLNER 1990, 37) und bis spätestens kurz nach <strong>der</strong> Mitte des 1. Jh. y. u. Z. auch auf<br />

den beiden thüringischen Siedlungen in die Erde. Nach <strong>der</strong> Vorlage und dem Vergleich<br />

<strong>der</strong> Münzen <strong>von</strong> <strong>der</strong> offenen Latène Dl Siedlung Basel- Gasfabrik und dem später<br />

angelegten Oppidum Münsterhügel wäre es nach <strong>der</strong> stratigraphischen Position <strong>der</strong>


Leuker- Potinmünzen möglich, die beiden thüringischen Stücke nicht über die Mitte<br />

des 1. Jh. hinaus zu erwarten. Vergleichbare Münzen <strong>der</strong> Leuker erscheinen mit zehn<br />

Exemplaren in <strong>der</strong> Siedlung Gasfabrik zusammen mit 14 Sequaner A Potinmünzen.<br />

Auf dem Oppidum Münsterhügel, das bis in frühaugusteische Zeit besteht, gibt es lediglich<br />

in <strong>der</strong> untersten Latèneschicht noch eine Potinmünze <strong>der</strong> Leuker, ansonsten<br />

überwiegen die <strong>der</strong> Sequanergruppen B und C (A. FURGER-GuNTI/ H.-M. y. KAENEL<br />

1976; A. FuRGER-GuNTI 1979, 126ff). An diese archäologisch gewonnene Datierung<br />

schließt die Untersuchung <strong>der</strong> Potinmünzen <strong>von</strong> Breisach- Hochstetten an, die auch<br />

Hüfingen vergleicht (J. STORK 1984, 424 ff.). Danach wird eine frühe Datierung noch<br />

nach Latène C 2 für die Sequaner Al Münzen für möglich gehalten. <strong>Die</strong> Leuker- Potinmünzen<br />

würden dann ähnlich früh zu erwarten sein.<br />

Ergebnis<br />

<strong>Die</strong> fünf Münzen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt bei Jüchsen stellen das bisher umfangreichste<br />

numismatische Fundaufkommen <strong>von</strong> einer Latène- Fundstelle Thüringens dar. Von <strong>der</strong><br />

offenen Siedlung wurde über zehn Jahre 11200 m2 Fläche systematisch ausgegraben.<br />

Drei Münzen wurden in den frühen Grabungsjahren 1966-1968 geborgen, zwei sind<br />

Oberflächenfunde. <strong>Die</strong> Inhalte <strong>von</strong> Gruben o<strong>der</strong> eingetieften Häusern sind während <strong>der</strong><br />

Grabungskampagnen auf Grund hoher Lehmanteile nicht systematisch gesiebt o<strong>der</strong><br />

ausgeschlämmt worden. <strong>Die</strong> Münzen gehören weitgehend übereinstimmend dem Zeithorizo<br />

<strong>der</strong> jüngeren Latènezeit an und sind in die Stufen C 2 bis Dl einzuordnen. Abweichu<br />

zwischen den einzelnen Typen sind innerhalb dieses oppidumzeitlichen<br />

Horizontes möglich. Sie gehen auf die innerhalb <strong>der</strong> Hauptverbreitungsgebiete <strong>der</strong> Typen<br />

gewonnen Feindatierungen zurück. <strong>Die</strong> Fundumstände innerhalb <strong>der</strong> Siedlung auf<br />

<strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt führen nicht darüber hinaus. Sie bestätigen erwartungsgemäß bestenfalls<br />

Bekanntes. <strong>Die</strong> Potinmünze <strong>der</strong> Leuker und das Regenbogenschüsselchen können<br />

noch am Ende <strong>von</strong> Latène C in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 2. Jh. y.u. Z. in die Siedlung gelangt<br />

sein, sind aber auch während des 1. Jh. v. u.Z. zusammen mit den drei Silberquinar<br />

im Umlauf. <strong>Die</strong> Münzen wurden sicher nicht mehr nach <strong>der</strong> Mitte des 1. Jh.<br />

hergestellt. Eine Ausnahme könnte <strong>der</strong> Quinar vom Prager Typ darstellen. <strong>Die</strong> vorliegende<br />

Münzen leisten keinen Beitrag zur Enddatierung des Siedlungsplatzes. Im<br />

Fundmaterial <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt fehlen ausgesprochen späte Latènemünzen aus Potin,<br />

Bronze und Billon, die im Westen und Südwesten den Anschluß an die frühaugusteische<br />

Periode herstellen und römischen Geprägen unmittelbar vorausgehen. Der Platz<br />

wird nach <strong>der</strong> Mitte des 1. Jh. v.u. Z. aufgegeben.<br />

Neben den Münzen, nie direkt mit ihnen zusammen, kommt ein Fibelspektrum vor, daß<br />

sich aus ortsfremden Nauheimer Fibeln und einheimischen Variante A-, G- und K-Fibeln<br />

(J. KOSTRZEWSKI1919) zusammensetzt. Zumindest die Varianten G und K hatte<br />

schon H.-J. KELLNER (1965, 204 f.) zur Datierung des Prager Typs herangezogen. <strong>Die</strong><br />

Variante G wurde in Thüringen hergestellt und bereits am Ende <strong>der</strong> Mittellatènestufe<br />

C getragen. <strong>Die</strong> Nauheimer Fibel, eine Leitform <strong>der</strong> Stufe Latène Dl südlicher Herkunft,<br />

kommt am Ende des 2. Jh. y. u. Z. auf. <strong>Die</strong> Variante K, die häufigste Fibel auf


<strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt, ist <strong>der</strong> Nauheimer zeitgleich und wurde am Ort in einer Feinschmiedewer<br />

gefertigt. Späte Vertreter <strong>der</strong> Variante K stehen <strong>der</strong> geschweiften Fibel<br />

nahe und werden bis in die zweite Hälfte des 1. Jh. v. u.Z. getragen. Es ist <strong>der</strong> gleiche<br />

Typ wie er als Fremdform <strong>von</strong> Altenburg- Rheinau (F. FISCHER 1966, ff.), Manching<br />

(R. GEBHARD 1991, 91f.) und aus dem Grab 1242 <strong>von</strong> We<strong>der</strong>ath (A. MIRON 1989) überliefert<br />

ist. Mit diesen bereits leicht geschweiften Variante K- Fibeln, die auch zweimal<br />

aus Bronze vorkommen, endet die Siedlung auf <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt. Ein direkter Zusammenha<br />

zwischen den Münzen und den spätesten Variante K- Fibeln und wenigen<br />

späten Kleinfunden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Siedlung ist nicht herzustellen.<br />

Bei drei Münzen handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Verlierfunde. <strong>Die</strong><br />

Potinmünze und einer <strong>der</strong> Quinare könnte wie zahlreiche Tracht- und Schmuckteile gewollt<br />

im Quellbach versenkt worden sein, was allerdings nicht zu beweisen ist.<br />

Mit einem Viertelstater, drei Quinaren und einer Potinkleinmünze liegt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Siedlung<br />

Jüchsen ein kleiner Ausschnitt <strong>der</strong> in keltischen Siedlungslandschaften während<br />

des ausgehenden 2. und 1. Jh. v.u. Z. üblichen Stückelungen vor. Keinesfalls nur auf<br />

die Oppida konzentriert, son<strong>der</strong>n auch in offenen Siedlungen und zahlreichen Depotund<br />

Einzelfunden dokumentiert die Fundsituation in keltisch besiedelten Gebieten die<br />

frühe Phase einer stammesübergreifenden Geldwirtschaft mit regionalen Unterschieden<br />

(J. FILIP 1956, 542; D. MANNSPERGER1981; H. STEUER 1987). Der Raum nördlich<br />

des Mains mit <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt- Siedlung im Grabfeld liegt bereits außerhalb <strong>der</strong> Entwicklu<br />

keltischen Geldwesens. Angesicht <strong>der</strong> Entfernungen zu einigen möglichen<br />

Münzstättenstandorten (Finsterlohr ca. 120 km, Manching ca. 200 km, Kegelriß<br />

ca. 350 km; Stradonice ca. 240 km) sind Münzkonzentrationen wie auf <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt<br />

im Vergleich zum Umland und unter Berücksichtigung weiterer ortsfrem<strong>der</strong> Kleinfunde<br />

Ausdruck <strong>der</strong> Reichweite <strong>von</strong> Handels- und Verkehrsverbindungen sowie <strong>der</strong>en<br />

Hauptrichtungen.<br />

Zusammen mit einer noch immer steigenden Zahl <strong>von</strong> Glasarmringen, <strong>der</strong> Graphittonund<br />

<strong>der</strong> wenigen bemalten Keramik, den Nauheimer und an<strong>der</strong>en fremden Fibeln, zwei<br />

Zügelführungsringen und einer republikanischen Spatelsonde gehören die fünf Münzen<br />

zu einem umfangreichen und "internationalen" Importhorizont. Daneben bestimmen<br />

einheimische Fibeln, Trachtteile und die Keramik <strong>der</strong> thüringischen Kontaktzone<br />

die archäolgische Kultur des Platzes, bleibt <strong>der</strong> Unterschied zu Siedlungen, wie Altendorf,<br />

Münzen<br />

Berching- Pollanten<br />

deutlich.<br />

o<strong>der</strong> Breisach nicht zuletzt auch durch die geringe Anzahl <strong>der</strong><br />

Vier <strong>der</strong> Münzen kommen aus dem Südwesten. Das glatte Regenbogenschüsselchen<br />

stammt aus dem süddeutschen Raum. <strong>Die</strong> Potinmünze könnte aus Ostgallien über das<br />

Oberrheingebiet und Unterfranken nach Süddthüringen gelangt sein. <strong>Die</strong> Silberquinar<br />

mit Pferdedarstellung auf <strong>der</strong> Rückseite gelangten aus <strong>der</strong> süddeutschschweizerischen<br />

Quinarlandschaft nach Norden. Einzig die Münze vom Prager Typ ist böhmischer<br />

Herkunft und steht für den Südosten. Sie gelangte über Westböhmen und Nordbayern<br />

nach Südthüringen, einem Weg den auch ein Teil <strong>der</strong> Glasarmringimporte gegange<br />

sei dürfte. <strong>Die</strong> Münzen stützen die bestehende Auffassung, daß die Wid<strong>der</strong>statt<br />

in <strong>der</strong> Verkehrsgeographie <strong>der</strong> Mittelgebirgslandschaft eine bedeutende Rolle gespielt


hat und während <strong>der</strong> Blütezeit <strong>der</strong> Oppida eine wichtige Station am Weg ins Thüringer<br />

Becken<br />

gewesen sein kann.<br />

<strong>Die</strong> Karte des gesamtthüringischen und mitteldeutschen Aufkommens an Keltenmünzen<br />

zeigt auch bei Ergänzung <strong>der</strong> wenigen Neufunde die Randlage zu den Verbreitungsg<br />

<strong>der</strong> einzelnen Gepräge. Das deutliche Übergewicht an böhmischen<br />

Goldmünzen, die vor allem entlang <strong>von</strong> Elbe und Saale das Bild bestimmen, steht für<br />

den immer wie<strong>der</strong> zitierten böhmischen Einfluß während <strong>der</strong> Latènezeit in Thüringen<br />

(H.-J. KELLNER! G. NEUMANN 1966, 253f.).<br />

Für die mit ihren Münzkonzentrationen während <strong>der</strong> jüngeren Latènezeit bei<strong>der</strong>seits<br />

des Mittelgebirges deutlich herausragenden Räume des südthüringischen Grabfeldes<br />

mit dem oberen Werragebiet und dem nördlichen Thüringer Waldvorland zwischen<br />

Arnstadt und Gotha ist eine differenzierte Sicht nach <strong>der</strong> Aussage <strong>der</strong> Münzen möglich.<br />

Das Typenspektrum zeigt ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen Goldmünzen und<br />

Stückelungen aus Silber und Bronze und erfüllt damit eher ein Kriterium eines beschei<br />

Münzumlaufs in beiden über den Thüringer Wald miteinan<strong>der</strong> verbundenen<br />

Kleinräumen (ebd.; D. W. MÜLLER 1970). Mit den Neufunden wird dieses Bild weiter<br />

verdichtet. Auch die südliche und südwestliche Komponente ist im Münzmaterial<br />

<strong>der</strong> hervorgehobenen Siedlungskammern stärker vertreten. Es ist keinesfalls ein Zufall,<br />

daß die Münzkonzentrationen in Thüringen mit denen <strong>der</strong> importierten bemalten Keramik<br />

und Graphittonkeramik (K. PESCHEL 1966) und auch den Verbreitungsschwerpunkte<br />

<strong>der</strong> Glasarmringe (U. R. LAPPE 1979b) übereinstimmen. Zugleich ist in den<br />

<strong>der</strong>art auffallenden Räumen bei<strong>der</strong>seits des Mittelgebirges auf mehreren Siedlungsplätze<br />

ein fortgeschritten spezialisiertes Handwerk archäologisch nachgewiesen und<br />

<strong>der</strong> Beginn einer Warenproduktion auf sicher noch sehr niedrigem Niveau zu erwarten.<br />

Auf <strong>der</strong> Alteburg <strong>von</strong> Arnstadt wurden Mittellatènefibein <strong>der</strong> Variante G hergestellt (R.<br />

BEHREND 1969). In Gotha- Fischhaus (Sandgrube Kieser) produzierte eine Werkstatt<br />

qualitätvolle Drehscheibenkeramik (H. KAUFMANN 1963b) und bestand eine Bronzegieße<br />

(TH. HucK 1994). Im Süden sind auf <strong>der</strong> Wid<strong>der</strong>statt bei Jüchsen mindeste<br />

eine Feinschmiedewerkstatt, in <strong>der</strong> eiserne Fibeln gefertigt wurden (TH. GRAs- SELT<br />

1994), und auf <strong>der</strong> Steinsburg mehrere Grobschmieden (R. SPEHR 1971) durch<br />

entsprechendes archäologisches Fundmaterial nachgewiesen. Damit wird deutlich, daß<br />

die Münzen an wirtschaftliche Zentren gebunden auftreten und <strong>von</strong> diesen Zentren des<br />

Handels und Handwerks auch in die Umgebung gelangten, wenn dort das Wirtschaftsleben<br />

Münzgeld noch nicht benötigte.<br />

Der Halbierungsversuch am Büschelquinar <strong>von</strong> Gotha- Siebleben geschah wegen des<br />

Metallwertes, vielleicht auch mangels passen<strong>der</strong> Kleinsilbermünzen und sollte auch<br />

als Hinweis auf Handelstätigkeit im Zusammenhang mit fortgeschrittener handwerklicher<br />

Produktion gesehen werden. Insgesamt ähnelt die Situation bei <strong>der</strong> gegenwärtigen<br />

Quellenlage in Thüringen auch jener, die K. CASTELIN (1976) bei <strong>der</strong> Vorlage schlesischer<br />

Münzen<br />

charakterisierte.<br />

Eine Herstellung <strong>von</strong> Münzen in Thüringen ist bisher nicht belegt. <strong>Die</strong> Überlegungen<br />

H. PFEIFFERS (1985, 117ff.) zu Aussichten <strong>der</strong> Vermünzung thüringischen Goldes


durch die Kelten bedürfen, ohne daß die geologische Argumentation angezweifelt werden<br />

soll, einer archäologischen Prüfung in den infrage kommenden Kleinräumen, die<br />

auch zeitlich differenziert vorgenommen werden muß. Danach fehlen momentan frühund<br />

auch jüngerlatènezeitliche Fundstellen in den bezeichneten ostthüringischen Mittelgeb<br />

wie beispielsweise dem hervorgehobenen Schwarzatal o<strong>der</strong> im Orlagebiet<br />

Auch die möglichen Produktionsstätten (Seifen/Gruben) werden, wenn erfaßt,<br />

eher für mittelalterlich gehalten und sind mangels datierenden Fundgutes bisher nie<br />

ur- o<strong>der</strong> frühgeschichtlich eingeordnet worden. Es fehlen allerdings jegliche kontinuierlich<br />

Feldforschungen zu diesem Thema in den entsprechenden Mittelgebirgslagen.<br />

<strong>Die</strong> für Ostthüringen dabei zu diskutierende Frühlatènezeit mit ihren Körperflachgräbern<br />

kennt mit Ausnahme des Grabfundes <strong>von</strong> Dobian keine zeitgleichen Münzen. <strong>Die</strong><br />

vorliegenden Goldmünzen sind außerdem meist typologisch eindeutig dem bekannten<br />

Münzspektrum zuzuordnen. Sie gehören in <strong>der</strong> Mehrzahl bereits in den jüngerlatènezeitlich<br />

Siedlungshorizont, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> oberen Saale nur sehr bescheiden vertreten ist.<br />

Bis heute stellt sich <strong>der</strong> auffällige Siedlungsverlust <strong>von</strong> <strong>der</strong> Frühlatène- zur jüngeren<br />

Latènezeit im Orlagebiet fast als Bruch dar (H. KAUFMANN 1963 a, 145 f).<br />

<strong>Die</strong> innerthüringischen o<strong>der</strong> auch die südthüringischen Münzen des 2. und 1. Jh.<br />

y. u. Z. gehören ebenfalls zu Typengruppen, <strong>der</strong>en Verbreitungsschwerpunkte außerhalb<br />

Thüringens liegen. Ein neuer, hier geschlagener Goldmünzentyp, gibt sich nicht<br />

zu erkennen. Wenn in <strong>der</strong> Latènezeit in Thüringen tatsächlich Gold geför<strong>der</strong>t wurde,<br />

müßte man auch einkalkulieren, daß es vielleicht außerhalb vermünzt wurde. Der Forschun<br />

in<strong>der</strong> prähistorischen Archäologie gestattet für Thüringen keine im Detail<br />

positive Beweisführung zur Auffassung H. PFEIFFERS (1985, 118). Jedenfalls ist<br />

auch die böhmische Forschung mit einer intensiven Geländearbeit und den daraus resultie<br />

Ergebnissen zur Goldför<strong>der</strong>ung und -verarbeitung während <strong>der</strong> Latènezeit<br />

dem hiesigen Stand deutlich voraus und deshalb kein Vergleich möglich (J. KUDRNAK/<br />

J. MICHALEK 1987).<br />

Als Fazit bleibt, daß sich seit <strong>der</strong> Münzvorlage H.-J. KELLNERS und G. NEUMANN5<br />

(1966) keine grundsätzlichen Neuheiten beim Fundbestand, son<strong>der</strong>n lediglich geringe<br />

Modifikationen bei seiner Interpretation bedingt durch den verbesserten Forschungsstand<br />

zur keltischen Numismatik ergeben haben. Der thüringische Süden und das Gotha<br />

- Arnstädter Gebiet sind durch einen bisher bescheidenen <strong>von</strong> Süd und Südost ausgehen<br />

Geldverkehr miteinan<strong>der</strong> verbunden. Mit <strong>der</strong> keltischen Geldwirtschaft in<br />

den Hauptverbreitungs- und Umlaufgebieten <strong>der</strong> im Mittelgebirgsraum vorkommenden<br />

Münztypen ist die Situation schon nordwärts des Mains, so wie sich die Quellenlage<br />

momentan darstellt, nicht mehr zu vergleichen. Teile Thüringens, Sachsens und auch<br />

Sachsen-Anhalts bleiben mit einem geringen Fundaufkommen an Münzen ganz außerhalb<br />

dieser Entwicklung.


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Zeichnung:H. Spranger,Fotos:B. Stefan,beide ThüringischesLandesamtfür ArchäologischeDenkmalpfleg<br />

Weimar


Abb. 1 VerbreitungausgewählterspätlatènezeitlicherMünztypenim Mittelgebirgsraum.<br />

<strong>Die</strong> Kartierungkann nur für Thüringen Vollständigkeitanstreben(H.-J. KELLNER/G.NEUMANN1966 ergänzt<br />

HessennachI. KAPPEL1976 und A. JOCKENHÖVEL 1990, BayernnachB. ZIEGAUS1989, Böhmen<br />

nachJ. FILIP1956 und K. MoTyKovX/P.DRDA/A. RYBOVJ(1984 dazu H.-J. KELLNER1965, K. CASTE- LIN/H. -J.<br />

KELLNER1963 undD. F. ALLEN1979

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