Christian Rüttnauer
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DOSSIER<br />
TRANSPORTIEREN, LAGERN, LOGISTIK, INDUSTRIEBAU<br />
Problem gelöst von<br />
serieller Verpackung<br />
Die Notwendigkeit die Prozesse stetig zu optimieren, macht auch beim<br />
Exportverpackter nicht Halt. Als klassischer Dienstleister liegt die<br />
Herausforderung darin, alle verschwenderischen Tätigkeiten zu eliminieren.<br />
Unsere Lösung ist das Errichten einer getakteten Verpackungslinie.<br />
Layout der Verpackungshalle 2 mit Schienensystem und Warenfluss<br />
Was für die Automobilindustrie<br />
gut ist, kann auch in der<br />
Investitionsgüter-Industrie nicht<br />
schlecht sein! Der Grundgedanke<br />
bei der Optimierung unserer<br />
Verpackungstätigkeiten war,<br />
dass wir in den Verpackungsablauf<br />
einen Fluss bringen wollten.<br />
Da wir es meistens mit sperrigen<br />
und schweren Produkten zu tun<br />
haben, ging unser Ansatz davon<br />
aus, dass wir den Verpackungsprozess<br />
über ein Schienensystem<br />
abwickeln müssen. Damit konnten<br />
wir das zeitaufwendige Umplatzieren<br />
der Kistenböden mit<br />
Lastkranen eliminieren.<br />
Unterschiedlichste Güter zum<br />
Verpacken als Herausforderung<br />
Ein Hersteller von Serienprodukten<br />
kann seine Montagelinie<br />
Bild 1: Beispiel von unterschiedlichenKomponenten zum Verpacken<br />
Bild 2: Aufbau von 2 Verpackungslinien.<br />
Produkte in 3 getakteten<br />
Schritten verpackt<br />
Die grössten Diskussionen führten<br />
wir zur Klärung der Frage,<br />
wie viele Schritte der optimale<br />
Verpackungsprozess haben soll<br />
(Bild 3).<br />
Dabei mussten folgende unterschiedliche<br />
Aspekte berücksichtigt<br />
werden:<br />
– Wie stark können die einzelnen<br />
Schritt des Verpackungsprozesses<br />
aufgeteilt werden?<br />
– Soll der Prozess getaktet werden?<br />
– Müssen die einzelnen Schritte<br />
zeitlich aufeinander abgestimmt<br />
werden?<br />
– Sind Verpackungsmitarbeiter<br />
einem Takt fest zugeteilt oder<br />
wechseln sie mit der Kiste?<br />
Die Lösung wurde durch die<br />
Zielsetzungen einerseits:<br />
– Durchlauferhöhung > 20 Prozent<br />
– Kostenreduktion > 10 Prozent<br />
– Wechsel auf just-in time Belieferung<br />
der Verpackungsstrasse<br />
mit Kistenelementen<br />
– grosse Flexibilität bei der Reaktion<br />
auf unterschiedliche<br />
Produkte und Volumina<br />
sowie durch 1:1 Verpackungstest<br />
anderseits beeinfluss und gefunden<br />
(Bild 4).<br />
Wir haben uns für den Beginn<br />
auf 3 Takte geeinigt, für die<br />
3 Verpackungszonen eingerichtet<br />
wurden, die nach Art der Tätigkeiten<br />
optimal ausgerüstet<br />
worden sind. Den Takten wurden<br />
Tätigkeiten zugewiesen, die<br />
zeitlich gleich lang sein mussten,<br />
wobei unterschiedlich grosse Arexakt<br />
auf die Produkte abstimmen.<br />
Als führender Verpackungsdienstleister<br />
in der<br />
Schweiz haben wir es zwar des<br />
Öfteren mit grossen Verpackungsvolumina<br />
zu tun, die in<br />
kürzester Zeit verpackt werden<br />
müssen. Doch es kommt sehr<br />
selten vor, dass wir hintereinander<br />
exakt die gleichen Produkte<br />
verpacken können(Bild 1).<br />
Die Aufgabenstellung war,<br />
dass wir einen unterschiedlichsten<br />
Produktmix von<br />
– Produktelängen von 1 bis 12<br />
m<br />
– Komponentengewichten von<br />
50 kg bis 10 t<br />
– einer Packgutanzahl pro Kiste<br />
von 1 bis 12 Komponenten<br />
– Kistenbreiten von 0.8 bis 3 m<br />
über eine standardisierte Verpackungsstrasse<br />
ziehen können,<br />
ohne den definierten<br />
Verpackungsgrobablauf zu<br />
stören.<br />
Zwei Verpackungslinien<br />
adaptierbar auf unterschiedliche<br />
Produkte<br />
Aus dem aktuellen und erwarteten<br />
Mengengerüst einerseits,<br />
und der Prüfung aller Alternativen<br />
haben wir uns für das Errichten<br />
von 2 Verpackungslinien<br />
entschieden(Bild 2).<br />
Unter der Verpackungslinie<br />
ist ein Schienensystem zu verstehen,<br />
über das Rollelemente geschoben<br />
werden, auf denen die<br />
Kistenböden stehen. Da unsere<br />
Halle unterkellert ist, mussten<br />
die Schienen auf den Boden aufgesetzt<br />
werden. Anschliessend<br />
musste der Bereich neben den<br />
Schienen auf das Niveau der<br />
Schienenoberkante angehoben<br />
werden, um auch aus Gründen<br />
der Arbeitssicherheit alle Anforderung<br />
zu erfüllen.<br />
Der Vorteil von 2 Verpackungslinien<br />
liegt darin, dass<br />
– Produktgruppen-Zuweisungen<br />
gemacht werden können<br />
(zum Beispiel lange und kurze<br />
Einheiten über unterschiedliche<br />
Linien)<br />
– die Kapazität rasch an die<br />
Nachfrage angepasst werden<br />
kann (vom Betrieb von Linien<br />
durch ein Team bis zum<br />
2Schicht Betrieb der beiden<br />
Linien durch je 2 Verpackungs-Teams).<br />
Bild 3: Start des Verpackungsprozesses mit<br />
dem Stellen eines Kistenbodens auf<br />
mindestens 2 Rollelemente.<br />
Bild 4: Speziell hergestellte Wagen für die<br />
JiT Anlieferung der Kistenwände.<br />
maschinenbau 6/2013 | Das Schweizer Industriemagazin. Seit 1972.<br />
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