Daumen hoch! Persönliche Rückblicke: Auf der ... - Biebertal-hats.de

Aus-/ Weiterbildung
Kommunikation
als Erfolgsfaktor
Teil 6
von Joachim Besier
"Schlagfertigkeit ist das, was
mir 24 Stunden später einfällt."
Joachim Besier ist seit
1995 selbständig als
Trainer und Coach tätig.
Er versteht es, Menschen
in unterschiedlichen Zielgruppen
und Situationen praxisnah für
ihre Aufgaben in der Zukunft zu motivieren
und zu unterstützen.
In der Aussage von Mark Twain "Schlagfertigkeit ist das, was mir 24 Stunden später einfällt"
steckt, was mir viele meiner Kunden bestätigen. Auch in Gesprächen mit Messe-Besuchern
stand dieser Spruch schnell im Mittelpunkt. Oftmals fehlt einem das schnelle sprachliche
Reagieren auf eine unvorhergesehene Situation. Das genau meint Schlagfertigkeit. Dabei
denken viele Menschen, Schlagfertigkeit sei nicht erlernbar. Dem ist aber nicht so. Mit
Standard-Antworten kann ich eine aktuell kritische Situation immer entschärfen.
Ein guter Wortschatz ist hilfreich
Schlagfertigkeit ist vor allem eine sprachliche Fähigkeit. Mit einem guten Wortschatz fällt
es leichter, eine "Retour-Kutsche" bei Einzelpersonen oder einer Gruppe anzubringen.
Viele meiner Messe-Besucher haben sich dem 1-minütigen Wortschatz-Test
gestellt. Schön war dabei, dass sich auch Ehepartner
gemeinsam "gecheckt" haben. Und siehe da, oftmals hatte der
Partner mehr als eine Nasenlänge Vorsprung. Die Aufgabe lautete:
"Finden Sie eine Minute lang Verben, die z. B. mit dem Buchstaben
"a" wie "arbeiten" beginnen." Dann lief die Eieruhr und der
Ehrgeiz war spürbar. Der Stift wurde jedoch oft schon nach vier gefundenen Worten nicht
mehr bedient und die eine Minute wurde endlos. Für den, der den Rekord von 16 Worten
erreicht hat, war das Ganze einfach Spaß. So sei der Gesamtsieger der an den beiden
Messetagen verteilten 50 €-Weiterbildungsgutscheine aller Runden auch genannt: es ist
Jürgen Roos aus Bieber.
Schlagfertigkeit: dafür ist sie da - dafür nicht
Primär geht es in der Schlagfertigkeit darum, dass man sich nicht "unterbuttern" lässt. Wie
sagte einer meiner Kunden: "Jeder Tag, an dem man nicht schlagfertig ist, wird man
geschlagen!" Ziele sind also die persönliche Souveränität zu bewahren, sich zu verteidigen
und das Selbstwertgefühl zu erhalten. Keinesfalls sollte die Schlagfertigkeit genutzt werden
um Karriere zu machen, um unliebsame Konkurrenten der Lächerlichkeit preiszugeben, um
sich gegenüber Schwächeren zu profilieren und Andere fertig zu machen. Insgesamt muss
Schlagfertigkeit immer mit Warmherzigkeit gepaart sein. Ich muss trotz des "Schlagens"
Menschen mögen. Oft nehmen auch Persönlichkeiten an meinen Schlagfertigkeits-Trainings
teil, denen das Mundwerk "zu locker" sitzt. Diese lernen dann, sich und ihre Wortgewandtheit
zu bremsen.
In kritischen Situationen helfen Standard-Antworten
Ich kann mit (eingeübten) Standard-Antworten bis zu 85 % aller "Angriffe" abwehren. Anbei
drei Techniken mit Standard-Antworten für die Attacke "Sie sind doch eine Schlaftablette!":
Gegenfrage: "Was meinen Sie mit…?", "Wie meinen Sie das?"
Ihre Meinung: "Das ist Ihre Meinung!", "Das ist einzig und allein Ihre Meinung!"
Distanz / Klartext: "Das hat mir noch keiner gesagt!", "Bleiben Sie bitte sachlich!"
Fazit
Schlagfertiger werden heißt, sich zu einem "offensiveren" Menschen entwickeln. Das
bedeutet, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen und nicht nur Nettes zu sagen. Sprachlich
zeige ich "Ecken und Kanten", körpersprachlich signalisiere ich "Kampfbereitschaft".
Durchbrechen Sie also die Bravheitsschablone auf dem Weg, noch selbstbewusster zu
werden.
Während der Wortschatz-
Übung auf der Gewerbeschau
Herzliche Grüße – ich wünsche Ihnen eine schlagfertige Sommerzeit!
Joachim Besier
Ihr Trainer und Coach für Kommunikation, Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung
14 Das Magazin 1 | 2013 www.biebertal-hats.de