21.11.2013 Aufrufe

Region Grossglockner Tour 03: Alter Pocher

Region Grossglockner Tour 03: Alter Pocher

Region Grossglockner Tour 03: Alter Pocher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Region</strong> <strong>Grossglockner</strong> <strong>Tour</strong> <strong>03</strong>: <strong>Alter</strong> <strong>Pocher</strong><br />

TOURDATEN ANFAHRT STARTORT CHARAKTERISTIK VARIANTEN WEGMARKEN HISTORIE HÖHENPROFIL<br />

TOURDATEN<br />

Höhenmeter<br />

Gesamtstrecke<br />

Asphalt<br />

Radweg asphaltiert<br />

Schotter<br />

Wald/Wiesen/Wanderweg<br />

Pfad<br />

schieben<br />

Fahrzeit bei 10 km/h<br />

Panorama<br />

857 Hm<br />

24.53 km<br />

2.43 km<br />

17.05 km<br />

3.04 km<br />

0.39 km<br />

1.62 km<br />

0.00 km<br />

2 Std 27 min<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

Prozent der<br />

Gesamtstrecke<br />

9.9%<br />

69.5%<br />

12.0%<br />

1.6%<br />

6.6%<br />

0.0%<br />

Schwierigkeit Ø 3.1<br />

Schwierigkeit 3.1<br />

Schwierigkeit 3.0<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

■ ■ ■ ■ ■<br />

Kondition 3.0 ■ ■ ■ ■ ■<br />

Höhenmeter 3.0 ■ ■ ■ ■ ■<br />

Streckenlänge 3.0 ■ ■ ■ ■ ■<br />

max. Höhe 3.0 ■ ■ ■ ■ ■<br />

Fahrtechnik 3.2 ■ ■ ■ ■ ■<br />

Untergrund 3.4 ■ ■ ■ ■ ■<br />

Steigungen Ø 3.0 ■ ■ ■ ■ ■<br />

Gefälle Ø 3.0 ■ ■ ■ ■ ■<br />

stieß. Das Lager war zwar nur 15 Fuß mächtig, das Gold aber gediegen und die Klumpen von der Größe einer<br />

Saubohne“. Dieser Bericht bewirkte schon zu Zeiten der Römer eine Art Goldrausch, viele kamen aus dem Süden, um bei<br />

den „Barbaren“ mitzuarbeiten, was bei dem vermehrten Angebot von Gold schließlich zum Einbruch des Preises um ein<br />

Drittel führte. So bewirkte das Tauerngold bereits vor Christus eine erste Inflation in Europa.<br />

Im Mittelalter sicherten sich die Salzburger Erzbischöfe die Schürfrechte. Das Edelmetall verschaffte ihnen den Rang der<br />

reichsten deutschen Fürsten, denn sie hatten als Landesherren das Monopol auf Bodenschätze und deren Vermarktung.<br />

Das Schürfrecht in den Goldminen am Großglockner hatten die hohen Herren an Subunternehmer vergeben, von denen<br />

sie immerhin 23 Prozent des Erlöses als Steuern kassierten. Das brachte Mitte des 16. Jahrhunderts dem erzbischöflichen<br />

Fiskus immerhin einen Gewinn von knapp 120.000 Gulden, mehr als ein Drittel der landesherrlichen Einkünfte. Auch<br />

wenn man vermutet, dass schon Kaiser Nero Tauerngold zum Prägen von Münzen verwendete, so war es nachweislich der<br />

Salzburger Erzbischof Pilgram der in Judenburg den heute sehr seltenen Goldgulden prägen ließ. Heute ist der<br />

Goldbergbau komplett eingestellt worden. Hatte man damals noch an vielen Orten in geringer Tiefe Gold gefunden, so<br />

würde heute der Ertrag im Verhältnis zu anderen Goldminen in Südafrika oder Brasilien die enormen Kosten des Abbaus<br />

nicht mehr decken. Das „weiße“ Tauerngold besteht heute viel mehr aus der Elektrizität, die in den vielen<br />

Wasserkraftwerken der Hohen Tauern gewonnen wird.<br />

ANFAHRT<br />

Autobahn von München nach Kufstein, Abfahrt Kufstein Süd, Richtung St.Johann/Felbertauern, vor St.Johann rechts über<br />

Kitzbühel und Pass Thurn bis Mittersill, links Richtung Zell am See bis Bruck, rechts über Großglockner Hochalpenstraße<br />

(mautpflichtig) bis Heiligenblut. <strong>Alter</strong>nativ: Autobahn München nach Salzburg, Autobahn folgen Richtung Villach, durch<br />

Tauern- und Katschbergtunnel bis vor Spittal. Hier rechts Lurnfeld, Obervellach, Winklern, Heiligenblut.<br />

STARTORT<br />

Ortszentrum von Heiligenblut vor <strong>Tour</strong>ismusinformation.<br />

ROUTE<br />

Heiligenblut - Zlapp - Pockhorn - Rojach - Apriach - Oberschachnern - Goldwaschanlage - <strong>Alter</strong> <strong>Pocher</strong> - Untertauern -<br />

Heiligenblut.<br />

CHARAKTERISTIK<br />

Der Name „<strong>Alter</strong> <strong>Pocher</strong>“, dem Zielpunkt dieser <strong>Tour</strong>, deutet auf einen wesentlichen Teil der Geschichte der Großglocknerregion<br />

hin: Gold - das wohl wichtigste Edelmetall aller Zeiten - hatten hier schon die Kelten in vorchristlicher Zeit gefunden.<br />

Der römische Geschichtsschreiber Polybius berichtet: „Bei den nordischen Tauriskern wurde ein Goldlager von so<br />

vorzüglicher Qualität gefunden, dass man nach Abhub einer zwei Fuß tiefen Erdschicht sofort auf abbaufähiges Gold<br />

Wer als Biker heute noch das Abenteuer des Goldwaschens erleben will, der kommt ganz in der Nähe von Heiligenblut<br />

am Fleißbach in diesen einmaligen Genuss. Unmittelbar an der Strecke zum heuteigen Gasthaus <strong>Alter</strong> <strong>Pocher</strong> liegt eine<br />

kleine touristische Goldwaschanlage. Raimund Granögger, der Goldwäscher aus Heiligenblut, betreibt die Anlage mit<br />

dem dazugehörigen Humor: Zwei kleine Hütten, eher im amerikanischen Goldwäscherstil, am plätschernden Wildbach, in<br />

denen man vornehmlich alkoholische Getränke tanken und einheimischen Speck essen kann. Schaufeln, Schüsseln und<br />

Gummistiefel vermietet er für ein paar Euro. Gold findet man hier natürlich nur in den seltensten Fällen, aber die Gaudi<br />

ist groß - Abenteuer in der freien Natur, Lagerfeuerromantik und Schatzsuche sind die Motive der meisten, die hier einen<br />

Goldgräbertag „mit Fundgarantie“ und ein Goldwäscherpicknick buchen. Fürs Foto zauberte der Raimund dann plötzlich<br />

zwei winzige Nuggets, die mehr wie Zahngold aussahen, aus der Hosentasche und drapierte sie im Sand unserer<br />

Goldwäscherschüssel. Danach sammelte er sie sofort wieder ein: „Die brauche ich noch fürs nächste Foto“.<br />

Die abwechslungsreiche Rundtour zum Alten <strong>Pocher</strong> führt von Heiligenblut zuerst über die kleine Ortsstraße hinunter<br />

zum Kärntner Hof , dann scharf links über die Hadergasse am Campingplatz vorbei und in Zlapp über den Radweg nach<br />

Pockhorn. Nach Kreuzung der Hauptstraße geht es auf Schotter bergauf nach Rojach und schließlich auf einem wunderschönen<br />

Wiesentrail sanft bergauf nach Apriach. Die Route mündet kurz vor dem Dörfchen in die schmale Asphaltstraße,<br />

die über Oberschachnern zurück Richtung Großglockner Hochalpenstraße führt. Auf dieser asphaltierten Nebenstrecke<br />

kommt man am Gasthaus Zirbenwirt vorbei, von wo man einen fantastischen Blick über Heiligenblut und zum<br />

Großglockner hinüber hat. Kurz darauf, nach der Brücke über den Fleißbach, biegt man rechts ab und erreicht schon nach<br />

300 Metern die Goldwaschanlage des Raimund Granögger - der Besuch ist ein Muss. Ob mit oder ohne Goldklumpen im


<strong>Region</strong> <strong>Grossglockner</strong> <strong>Tour</strong> <strong>03</strong>: <strong>Alter</strong> <strong>Pocher</strong><br />

TOURENDATEN ANFAHRT STARTORT VARIANTEN CHARAKTERISTIK WEGMARKEN HISTORIE HÖHENPROFIL<br />

Rucksack, aber nach einer guten Stärkung, strampelt man dann auf schmaler<br />

Almzubringerstraße weiter bergauf, läßt den Abzweig zum Ederkaser links liegen<br />

und fährt geradeaus weiter. Hinter einem Parkplatz beginnt die Schotterstraße, die<br />

sich in vielen Serpentinen zum 2529 Meter hoch gelegenen Zirmsee hinaufwindet.<br />

Vor diesem schweißtreibenden Anstieg biegt man jedoch links ab und fährt über<br />

die Bachbrücke zum Gasthaus <strong>Alter</strong> <strong>Pocher</strong>.<br />

Der Name „<strong>Alter</strong> <strong>Pocher</strong>“ stammt ebenfalls aus der Zeit des Goldbergbaus. Hier<br />

stand ab dem 12. Jahrhundert ein Pochwerk, in dem das goldhaltige Gestein aus<br />

dem Fleißtal zerkleinert, ausgewaschen und vom tauben Gestein getrennt wurde.<br />

In Ledersäcke gefüllt wurde das Erz mit Maultieren nach Döllach transportiert, wo<br />

es ausgeschmolzen wurde. Die Grundmauern des alten Pochwerks stehen heute<br />

noch. Im schneereichen Winter 1951 zerstörte eine Lawine das alte Gasthaus. der<br />

heutige „Alte <strong>Pocher</strong>“ wurde auf den Grundmauern der damaligen Erzkammern<br />

errichtet. Heute kann man von hier aus entweder eine schwere Biketour zum<br />

Zirmsee starten, bei der man nicht verfahren kann und auf gleichem Weg wieder<br />

zurückkehrt oder gemütlich einkehren und im ruhigen Garten zünftige<br />

Brettljausen oder Mehlspeisen genießen.<br />

Die Abfahrt zurück nach Heiligenblut enthält bei dieser bisher nicht allzu schweren<br />

<strong>Tour</strong> noch ein paar Schmankerl für Fahrtechniker bereit: An der kleinen Fleißalm<br />

biegt man links ab und zirkelt entlang der Auffahrt auf einem schmalen Tral am<br />

Bach entlang bergab bis zur Goldwaschanlage - nicht superschwer, aber abwechslungsreich.<br />

Nach kurzem erreicht man die Glocknerstraße, folgt ihr 570 Meter bergauf<br />

und biegt dann schräg links ab nach Untertauern. Hier stößt man auf die<br />

Strecke, die von der Franz-Josephs-Höhe und vom Hochtor herunterführen und<br />

folgt dieser Route über den kurzen Waldweg zur alten Glocknerstraße und weiter<br />

bergab nach Heiligenblut.<br />

1800 m<br />

1700 m<br />

1600 m<br />

1500 m<br />

1400 m<br />

1300 m<br />

1200 m<br />

1100 m<br />

1000 m<br />

900 m<br />

800 m<br />

700 m<br />

600 m<br />

500 m<br />

Heiligenblut<br />

Pockhorn<br />

Apriach<br />

<strong>Alter</strong> <strong>Pocher</strong><br />

Goldwaschanlage<br />

Schachnern<br />

Heiligenblut<br />

0 5 10 15 20 24.5 km<br />

© uli.stanciu@t-online.de www.traumtouren-transalp.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!